Kapitel 11 Deduktive DBMS 11 Deduktive DBMS

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Prof. Dr. M.-R. Wolff
BWL / Wirtschaftsinformatik
Kapitel 11
Deduktive DBMS
11 Deduktive DBMS
11 Deduktive DBMS ...............................................................1
11.2
Charakterisierung deduktiver DBMS............................2
11.3
Ableitungsregeln zur Wissensverarbeitung..................3
11.4
Integritätsbedingungen zur Wissensverarbeitung........6
11.6
Relationale und deduktive DBMS ................................7
11.7
Anwendungsbereiche und Aussichten deduktiver
DBMS 8
Seite 1
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11.2
BWL / Wirtschaftsinformatik
Charakterisierung deduktiver DBMS
Deduktive Datenbanken verkörpern einen Bereich, in dem sich
Datenbanken, Logik, künstliche Intelligenz und
Wissensdatenbanken überschneiden.
Erweiterungen relationaler Datenbankensysteme:
• regelbasierte Sprachen zur Wissensrepräsentation
• Deduktionsmethoden zur Wissensverarbeitung
zentrale Konzepte der deduktiven Datenbanken:
• Fakten
• Ableitungsregeln
• Integritätsbedingungen
SQL3–Standard bietet für relationale Datenbanken Abhilfe:
• durch die Spezifikation von rekursiven Sichten
• durch das Triggerkonzept
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Definition: Deduktive Datenbanken
Eine deduktive Datenbank basiert auf einer relationalen
Datenbank. Sie besteht demnach aus Tupeln (auch Fakten
genannt), sowie zusätzlich Ableitungsregeln und
Integritätsbedingungen.
11.3
Ableitungsregeln zur
Wissensverarbeitung
Ableitungsregeln
Eine Ableitungsregel ist eine allgemeine Definition, die es
ermöglicht, Daten intensional zu spezifizieren, wie etwa die
Regel
„Alle Bücher des Springer-Verlages aus der Reihe ’Lecture
Notes on Computer Science’ (LNCS) sind in Englisch
verfasst“
zur Verwaltung eines Informationssystems über eine Bibliothek.
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Zwei Kalkülarten zum Ausdruck von Ableitungsregeln:
• ein Tupelkalkül:
„Buch. Nummer = 1234 and Buch. Sprache = Englisch“
• ein Domänenkalkül:
„Buch(1234, Englisch)“
Beispiel für Domänenkalkül:
Buch(x, Englisch) ← Verlag(x, Springer),Reihe (x, LNCS)
Negation einer Ableitungsregel
Wie in relationalen Datenbanken wird die Negation als
Scheitern interpretiert.
Anwendung von Ableitungsregeln
Ableitungsregeln werden bei der Auswertung von Anfragen
automatisch eingesetzt, um das intensional dargestellte Wissen
effizient wiederzugeben
Beispiel:
Buch (x, Englisch), Thema (x, DBS)
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BWL / Wirtschaftsinformatik
Beispiel zu Ableitungsregeln:
Fakten:
Supervise (Franklin, John)
Supervise (Franklin, Ramesh)
Supervise (Franklin, Joyce)
Supervise (Jennifer, Alicia)
Supervise (Jennifer, Ahmad)
Supervise (James, Franklin)
Supervise (James, Jennifer)
Regeln:
Superior (X,Y) ←
Supervise (X,Y)
Superior (X,Y) ←
Supervise (X,Z), Superior (Z,Y)
Subordinate (X,Y) ←
Superior (Y,X)
Anfragen:
Superior (James,Y) ?
Superior (James, Joyce) ?
James
Franklin
John
Ramesh
Jennifer
Joyce
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Alicia
Ahmad
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11.4
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Integritätsbedingungen zur
Wissensverarbeitung
Beispiele für Integritätsbedingungen:
• „Die Nummer eines Buches ist eine eindeutige
Bezeichnung des Buches“
• „An jedem Arbeitstag gibt es mindestens einen direkten
Flug von einem der drei größten Flughäfen Deutschlands
zur Ostküste der USA“
Realisierung von Integritätsbedingungen:
Integritätsbedingungen können anschaulich mit Hilfe von
Ableitungsregeln dargestellt werden, deren Konklusionen
„falsch“ sind, wie etwa in:
false Reihe ← (x,LNCS), not Thema(x, Informatik)
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11.6
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Relationale und deduktive DBMS
Erweiterung einer Datenbank natürlich, da ...
• Ableitungsregeln stellen lediglich eine Verallgemeinerung
des im relationalen Modell vorhandenen Begriffes der
„Sicht" (view) dar.
• Ein allgemeiner Ansatz für Integritätsbedingungen war
bereits ein Ziel der relationalen Datenbanken.
• Intensionale Darstellungen haben den Vorteil, konzeptuell
natürlicher zu sein.
• Sie weisen zusätzlichen den Vorteil auf, oft eine
wesentliche Datenkompaktierung zu ermöglichen.
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11.7
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Anwendungsbereiche und
Aussichten deduktiver DBMS
Anwendungsgebiete deduktiver Datenbanksysteme:
• Informationssysteme
• Computer-Aided-Designs (CAD)
• Entscheidungsunterstützung
• Verwaltungsdatenbanken
• Knowledge Discovery in Databases und Data Mining
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