Liebe, Leben und Tod 3 Benjamin Britten The Rape of Lucretia

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Liebe, Leben und Tod 3
Benjamin Britten
The Rape of Lucretia
Donnerstag 3. April 2008 20:00
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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an der Garderobe Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen
Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
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Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis dafür, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen
wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal
störungsfrei und ohne Verzögerung verlassen können.
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Liebe, Leben und Tod 3
Benjamin Britten
The Rape of Lucretia
Ian Bostridge Tenor (Männerchor)
Emma Bell Sopran (Frauenchor)
John Relyea Bassbariton
(Collatinus, ein römischer General)
James Rutherford Bariton
(Junius, ein römischer General)
Christopher Maltman Bariton
(Tarquinius, Sohn des Tyrannen Superbus)
Angelika Kirchschlager Mezzosopran
(Lucretia, Collatinus’ Frau)
Jean Rigby Mezzosopran (Bianca, Lucretias Amme)
Malin Christensson Sopran
(Lucia, Lucretias Zimmermädchen)
Klangforum Wien
Robin Ticciati Klavier und Leitung
Donnerstag 3. April 2008 20:00
19:00 Einführung durch Bernd Feuchtner
KölnMusik gemeinsam
mit dem Konzerthaus Wien
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
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Benjamin Britten 1913 – 1976
The Rape of Lucretia op. 37 (1946; rev. 1947)
Kammeroper in zwei Akten
Libretto von Ronald Duncan
Konzertante Aufführung in englischer Sprache
Pause nach dem ersten Akt gegen 20:50
Ende gegen 22:00
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Synopsis
Erster Akt
1. Bild:
Tenor- und Sopranchorus, die beiden Erzähler, erläutern die Ausgangslage des Geschehens: Rom im Jahr 509 vor Christus, die Stadt wird von
einem etruskischen Despoten regiert. Sein Sohn, der Etruskerprinz
Tarquinius, zecht in einem Feldlager vor der Stadt mit den beiden Generälen Collatinus und Junius. Es ist ein schwül-heißer Sommerabend,
und die Gespräche drehen sich um die Untreue der römischen Frauen.
Am Vorabend waren mehrere Offiziere nach Rom geritten, um ihre
Frauen zu überraschen und ihre Treue zu prüfen. Keine, bis auf Lucretia, Collatinus’ Gattin, hatte den »Test« bestanden. Zwischen dem Junggesellen Tarquinius und dem gehörnten Junius bricht ein Disput aus,
in dessen Verlauf Junius den Prinzen anstachelt, Lucretia auf die Probe
zu stellen. Collatinus schlichtet den Streit und begibt sich dann zur
Ruhe – nicht ahnend, dass Tarquinius’ Gedanken obsessiv um die vermeintlich unnahbare Lucretia kreisen. Schließlich verlangt Tarquinius
nach seinem Pferd.
Im Zwischenspiel schildert der Tenor-Chorus Tarquinius’ Ritt nach Rom.
2. Bild:
Lucretia ist in Gesellschaft ihrer alten Amme Bianca und der Dienerin
Lucia, die beide am Spinnrad sitzen. Sie selbst näht und sehnt sich
nach ihrem Gatten. Als die drei Frauen im Begriff sind, sich zur Ruhe
zu begeben, tritt Tarquinius ein und erbittet sich in Lucretias Haus ein
Nachtlager. Nur widerwillig gewährt sie ihm Gastfreundschaft und
zeigt ihm ein Zimmer, wo er die Nacht verbringen könne.
Zweiter Akt
1. Bild:
Tenor- und Sopran-Chorus sowie andere Stimmen berichten vom
wachsenden Widerstand der römischen Bevölkerung gegen den etruskischen Herrscher. Tarquinius schleicht sich in Lucretias Schlafgemach,
weckt sie mit einem Kuss und versucht sie zu verführen. Sie weist ihn
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ab, aber er lässt nicht locker, wird immer zudringlicher und vergewaltigt sie schließlich.
Im Zwischenspiel kommentieren Tenor- und Sopran-Chorus aus christlicher Sicht die Anfechtung der Tugend durch die Sünde.
2. Bild:
Am nächsten Morgen schmücken Bianca und Lucia das Haus mit Blumen. Lucretia verlangt, nach ihrem Mann zu schicken. Aufgrund von
Junius’ Andeutungen hat Collatinus bereits dunkle Ahnungen. Er
kommt dem Boten zuvor und begibt sich umgehend nach Rom. Tief
verstört und gedemütigt tritt Lucretia ihm im Trauergewand gegenüber und erzählt, was ihr widerfahren ist. Ihr Mann versucht sie zu trösten, doch trotz seines Verständnisses kann Lucretia ihre Schande nicht
ertragen. Sie sieht keinen anderen Ausweg als den Tod und ersticht
sich vor Collatinus’ Augen.
Epilog:
Tenor- und Sopran-Chorus forschen nach dem Sinn dieser Tragödie
und verweisen auf die Erlösung Christi durch das Kreuz.
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Benjamin Britten: The Rape of Lucretia op. 37
»Ich bin in erster Linie und am meisten Künstler, und als Künstler will
ich der Gemeinschaft dienen, nichts ins Leere hineinschreiben. Ich
finde es als Komponist wertvoll, zu wissen, wie die Zuhörer auf die
Musik reagieren«, bemerkte der britische Komponist Benjamin Britten
auf dem Höhepunkt seines Erfolgs. Dass er »in erster Linie Künstler«
werden sollte, zeichnete sich schon früh ab. Klavierunterricht erhielt
er von seiner Mutter; im Alter von fünf Jahren begann er zu komponieren, und indem er den Alltag seiner Familie in Klang widerzuspiegeln versuchte, deutete sich an, was für Brittens gesamtes Wirken charakteristisch wurde: das Leben in seiner ganzen Breite in die
schöpferische Arbeit zu integrieren und auf das Publikum zuzugehen,
statt im Elfenbeinturm der »Avantgarde« zu entschwinden. 14-jährig
wurde er dem Komponisten Frank Bridge vorgestellt, der sich als idealer Lehrer erwies. Bridge ließ ihm die Freiheit zum Experimentieren,
achtete aber stets penibel auf ideelle Glaubwürdigkeit und kompositionstechnischen Anspruch – was Britten, der seine Ausbildung bei
Ralph Vaughan Williams am konservativ geprägten Royal College of
Music als weit weniger fruchtbar empfand, zeitlebens zu schätzen
wusste: »Durch seinen [Bridges] Ekel vor aller Schlampigkeit und Unprofessionalität gab er mir Maßstäbe an die Hand, die ich niemals vergessen habe.«
Maßstäbe in jeder Hinsicht setzte Britten auch mit seiner ersten
Kammeroper The Rape of Lucretia op. 37. Er schrieb sie 1946 im Alter
von 33 Jahren; kurz nach Peter Grimes, einer »großen Oper«, die auf
enorme Resonanz stieß und ihm den Ruf eines »Orpheus Britannicus«
einbrachte. Gleichwohl erkannte Britten, dass sich hohe szenentechnische Anforderungen wie in Peter Grimes vor dem Hintergrund der
Situation der englischen Oper, die ohne öffentliche Subventionen auskommen musste, kaum mehr realisieren ließen, zumal er Gastspiele in
zahlreichen Städten anstrebte. So schuf Britten mit The Rape of Lucre-
tia ein Werk für lediglich acht Gesangssolisten, die auch chorische Aufgaben übernehmen, und zwölf Instrumentalisten. Die Uraufführung
fand am 12. Juli 1946 in Glyndebourne, im Kammertheater des millionenschweren Mäzens John Christie, statt – und sie geriet zur Initialzündung für die Gründung der English Opera Group, die Britten ein Jahr
später mit ins Leben rief und der er bis zu seinem Tod im Dezember
1976 verbunden blieb. Das Uraufführungsensemble von Glynde-
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bourne, zu dem auch der Tenor Peter Pears gehörte, bildete den Kern
für diese reisende Truppe, die am 17. Oktober 1947 im Londoner Covent Garden-Theatre bereits die 100. Aufführung von The Rape of Lu-
cretia feiern durfte. »Ins Leere hinein« hat Britten seine Kammeroper
also wahrlich nicht komponiert.
Indes, es gab neben dem pragmatischen Ansatz auch triftige
künstlerische Gründe für die kleine Besetzung. Schließlich knüpfte
Britten solcherart an die Reduktion des bombastischen, spätromantischen Orchesterapparates zugunsten kammermusikalischer Stringenz
nach dem Vorbild von Arnold Schönbergs erster Kammersinfonie
op. 9 (1906) an, an der sich viele Komponisten des 20. Jahrhunderts
schöpferisch orientierten. Nun wäre eine Musikalisierung des tragischen Schicksals Lucretias gewiss auch im schwerblütigen Orchestergewand vorstellbar. Gerade in der klanglichen Zuspitzung eines Solistenensembles erfährt es jedoch markante Wirkung, zumal Britten mit
virtuoser und höchst variabler Instrumentierung das ganze Spektrum
von fast tonloser Begleitung über harsche Akzentuierung bis zu überraschend satter Klangfülle erschloss.
Das Sujet des Werks reicht über Shakespeare bis zu den römischen
Dichtern und Geschichtsschreibern Ovid und Livius zurück. Sehr beliebt war die Titelfigur vor allem in der Renaissance und im Frühbarock.
Als Sinnbild konsequentester Keuschheit und Strenge der Sexualmoral, die trotz subjektiver Schuldlosigkeit nach der Schändung kein Weiterleben duldet, zieht sie sich durch die Kulturgeschichte. Und indem
Britten einen in der Antike angesiedelten Stoff mit christlich eingefärbten Kommentaren versah – was oft als widersprüchlich kritisiert
wurde –, trug er dem Umstand Rechnung, dass viele antike Motive
unter christlichen Vorzeichen umgedeutet wurden. Angelegt ist dies
im Libretto von Ronald Duncan, der freilich eng mit dem Komponisten zusammenarbeitete. Nur acht Monate waren seit dem Vorschlag
des Regisseurs Eric Crozier, sich der »Lucretia« anzunehmen, bis zur Uraufführung vergangen. Als Vorlage griff Duncan auf André Obeys
Schauspiel Le viol de Lucrèce von 1931 zurück, in dem die Konstellation mit einem »Chorus« aus zwei Erzählern bereits vorgeprägt ist. In
The Rape of Lucretia ist deren Funktion allerdings noch erheblich
erweitert, indem Tenor- und Sopransolist (Male and Female Chorus)
das Drama aktiv steuern, sich mit den Protagonisten identifizieren und
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– im Spannungsfeld aus Nähe und Distanz – das Geschehen sowohl
emotional verdichten als ihm auch eine mythische, überzeitliche
Dimension verleihen.
Brittens Forderung, das Libretto müsse »einfach, knapp und kristallklar« sein, wurde Duncan gerecht, ohne die »Macht des Wortes« als
Anstoß für musikalisch-sinnliche Interpretation zu unterschätzen. Der
Anfang des Werks führt dies sogleich eindringlich vor Ohren: Nachdem
der »Chor« den Ausgangspunkt der Handlung skizziert und seine eigene Rolle definiert hat, verwandelt sich die reflexive Ebene unmittelbar in szenische Schilderung – und die unheilvolle Atmosphäre eines
schwülen und gewittrigen Abends geht vom Text auf die Musik über.
Vage sind in ostinaten Harfenfigurationen zirpende Grillen und in gezupften Glissandi des Kontrabasses quakende (Ochsen-) Frösche auszumachen, während das Stampfen der Pferde, von dem ebenfalls die
Rede ist, zunächst unberücksichtigt bleibt. Die gespannte Klanglichkeit ruft vor dem geistigen Auge ein traumhaft-düsteres Stimmungsbild hervor, in dem Tarquinius’ Fantasien ebenso aufscheinen wie die
fernen, verlockenden (Fackel-) Lichter Roms. Eingeflochten sind auch
dramatische Signale, etwa wenn eine einzige schneidende Phrase der
Holzbläser die Schreckensherrschaft des etruskischen Emporkömmlings, unter der die Stadt leidet, zum Ausdruck bringt.
Die Mittel, die Britten in dieser Eröffnungsszene wie in der Oper
überhaupt aufwendete, sind vielschichtig und strahlen auf seine
künstlerische Identität zurück. Als bekennender »Eklektiker« gehörte
er nie zur Speerspitze der so genannten »Avantgarde«. Seine Anleihen
an die klassisch-romantische Tonsprache sind aber von spezifischen
Farben und Stilelementen des 20. Jahrhunderts durchdrungen. Wie
kaum ein anderer verstand er es, musikalische Anregungen aufzusaugen, ohne sein eigenes Gesicht zu verlieren. Von Richard Wagner übernahm er die Leitmotivtechnik, die er indes samt psychologisierender
Vertiefung seinen Bedürfnissen anpasste. Vertraut war ihm auch der
»impressionistische« Klangzauber eines Claude Debussy, der in seinem
Schaffen – wohl dosiert und doch bis an seine Grenzen ausgereizt –
Widerhall fand. So sind in The Rape of Lucretia unterschiedliche Bausteine und Einflusssphären vereinigt, die sich dennoch zu einem
höchst individuell ausgestalteten musikalischen Universum formieren.
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Ein weiteres zentrales Moment im Klangkosmos dieser Kammeroper ist das »Lokalkolorit«, realisiert zumal in der »Schlafmusik« ( Alle-
gretto comodo) im zweiten Akt. Britten komponierte als »Schlafmusik«
ein archaisierendes Wiegenlied (Lullaby), das an die englische Musik
des 16. Jahrhunderts gemahnt. Bereits in der instrumentalen Einleitung unterstreichen Bassflöte, gedämpftes Horn und Bassklarinette
den »altertümlichen« Klangcharakter. Die hohe Bedeutung der
»Schlafmusik« für Britten lässt sich allein schon daran ermessen, dass
sie nicht nur kurz vor der Vergewaltigung Lucretias durch Tarquinius,
der sich der Schlafenden nähert, zitatartig wieder anklingt, sondern
auch bevor Lucretia ihrem Ehemann Collatinus berichtet, was passiert
ist. Zwar repräsentiert sie die wohl direkteste Verbindung zu alter englischer Musik in dem Werk. Britten schlägt aber in dramatischem Gestus und Intensität der lyrischen Empfindungen auch den Bogen zu
Henry Purcell (1659 – 1695) und dessen Oper Dido and Aeneas. Ferner
sind Zusammenhänge mit dem englischen Madrigalismus offensichtlich, die vor allem im Personalmotiv des Etruskerprinzen und Vergewaltigers Tarquinius hervorstechen. Die fallende Tonskala es-d-c-h, die
ihm zugeordnet ist, ist identisch mit dem Beginn eines von John Dowland 1597 komponierten Lautenliedes, dessen Text mit sanften, ruhigen Worten die Hoffnung auf Liebe thematisiert. Ob diese Anspielung
im Kontext von Tarquinius’ Tat zynisch gemeint ist, sei dahingestellt.
Innermusikalisch verweist das Personalmotiv auf die strenge
strukturelle Disposition der Kammeroper, die sich aus wenigen, eng
verzahnten Keimzellen entfaltet. Das Terz-Intervall versinnbildlicht das
weibliche Element (Lucretia) und seine Verknüpfung mit fallender
(oder auch steigender) Stufenmelodie die männliche Seite. Britten
bediente sich aber auch des Kunstgriffs, beide Sphären zu einem
choralartigen Hymnus zu vereinen, der immer dann erklingt, wenn
weiblicher und männlicher Chorus aus christlicher Perspektive kommentieren. Solcherart wird der christliche Versöhnungsgedanke spitzfindig auf die Aussöhnung der Geschlechter übertragen, die vom Geschehen und dessen Folgen indes krass konterkariert wird. Schließlich
ist es um »Versöhnung« gerade in Kriegszeiten schlecht bestellt. Gewiss nicht zufällig befasste sich Britten unmittelbar nach Ende des
Zweiten Weltkriegs mit diesem Stoff, der als Plädoyer auch an die Verteidigung der Menschenwürde appelliert. Von seiner Brisanz hat The
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Rape of Lucretia allerdings bis heute nichts verloren, denn der Zusammenhang von Krieg und Vergewaltigung ist immer noch von brennender Aktualität.
Mit welch hochgradiger Ausdifferenzierung sich Britten des Themas annahm und wie viel dramatisches Potenzial er dem stark reduzierten musikalischen Material entlockte, kann an mannigfaltigen Details abgelesen werden – etwa wenn der männliche Chorus im Form
eines Melodrams mit rhythmisch fixierter Sprechstimme Tarquinius’
Weg an Lucretias Bett beschreibt, und die instrumentale Begleitung
dieser Szene allein dem »barbarisch« anmutenden Schlagzeug obliegt;
dann das durch »gierige« Synkopen geprägte knappe Duett von Lucretia und Tarquinius, in dem sie sich verweigert und das mit ihrer Vergewaltigung endet. Dieser Katastrophe folgt die Fokussierung auf den
Trauermarsch, der freilich zwei ganz unterschiedliche Erscheinungsformen zeitigt. Der erste ist wiederum ein Duett, nun von Collatinus
und Lucretia, das Britten nach dem Vorbild der barocken Klagearie
baute und das von einem gefühlvoll konzertierenden Englischhorn
eingeleitet wird. Der zweite Trauermarsch schließt sich dem Selbstmord Lucretias an und ist als Passacaglia mit 14 Variationen konzipiert.
Die Einbindung dieser altehrwürdigen musikalischen Form in einen
musikdramatischen Zusammenhang konnte der Komponist in Alban
Bergs Wozzeck und Paul Hindemiths Cardillac beobachten; vor allem
Wozzeck gilt noch heute als Referenzwerk des Musiktheaters des
20. Jahrhunderts. Auch Britten war von Bergs Oper nachhaltig beeindruckt, für ihn war Wozzeck aber nur ein Orientierungspunkt unter vielen, ja, The Rape of Lucretia stellt gerade den Versuch dar, klanglichstilistische Widersprüche, ohne ihre Gegensätze zu kaschieren,
zwingend zueinander in Beziehung zu setzen. Insofern ist diese Kammeroper ein Schlüsselwerk im Schaffen Brittens, der es selbst als sein
»Lieblingsstück« bezeichnete. Das war indes nicht von Anfang an so,
denn nach der Uraufführung hatte er einige Teile der Partitur revidiert,
ganze Nummern gestrichen, neue hinzukomponiert und vermeintliche Längen eliminiert. Britten fand es eben nicht nur »wertvoll, zu wissen, wie die Zuhörer auf seine Musik reagieren«, sondern er hörte sich
vor allem selbst kritisch zu und zog seine künstlerischen Konsequenzen daraus.
Egbert Hiller
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Ian Bostridge
Ian Bostridge studierte Geschichte, bevor er sich seiner Karriere als
Sänger widmete. Regelmäßig tritt er in den international bedeu tendsten Konzerthäusern sowie bei den Festivals in Salzburg, Edinburgh, München, Wien und Aldeburgh auf. Als Opernsänger war er
u. a. an der English National Opera, am Royal Opera House, an der
Wiener Staatsoper, an der Bayerischen Staatsoper und in New York
zu hören. In Konzerten arbeitete er u. a. mit den Berliner Philhar moni kern, den Wiener Philharmonikern, dem Boston und dem Chicago Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem
London Philharmonic, dem BBC Symphony Orchestra, dem New York
Philharmonic, dem Los Angeles Philharmonic und dem Königlichen Concertgebouw orchester Amsterdam sowie unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sir Colin Davis, Sir Andrew Davis, Seiji Ozawa, Riccardo Muti, Mstislaw Rostropovich, Philippe Herreweghe, Daniel
Barenboim, James Levine, Daniel Harding und Antonio Pappano. Seine Aufnahme von Brittens The Turn of the Screw wurde 2003 mit einem Gramophone Award ausgezeichnet. Zuletzt hat Ian Bostridge zusammen mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment unter
Harry Bicket eine CD mit Händel-Arien aufgenommen. Ian Bostridge wurde u. a. mit dem Ehrendoktortitel der University of St. Andrews und der Ernennung zum Commander of the British Empire ausgezeichnet. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im September 2007 zu
Gast.
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Emma Bell
Emma Bell erhielt ihre Ausbildung an der Royal Academy of Music
und am National Opera Studio sowie anschließend bei Joy Mammen. Sie ist Preisträgerin des Kathleen Ferrier Prize 1998 und wurde
1999 von der BBC in die Reihe New Generation aufgenommen. 2002
erhielt sie ein Engagement an der Komischen Oper in Berlin. In Rollen wie Rodelinda, Vitellia, Leonore, Violetta, dem Frauenchor in
The Rape of Lucretia und der Gouvernante in Brittens The Turn of
the Screw war sie an namhaften Opernhäusern zu hören, so u. a. in
Paris am Théâtre du Chatelet, an der Mailänder Scala, am Barbican,
an der English National Opera, am Royal Opera House in London, in
Bilbao, Lausanne und Genf. Jüngst sang sie die Titelrolle in Händels Alcina in Paris. Ihre Konzertauftritte, bei denen sie mit Dirigenten wie Andrew Davis, William Christie, Sir Charles
Mackerras, Antonio Pappano und Leonard Slatkin zusammenarbeitete, führten sie darüber
hinaus u. a. in die Londoner Wigmore Hall, ins New Yorker Lincoln Center, zu den BBC Proms
und zum Mostly Mozart Festival. Emma Bell wirkte u. a. an der CD-Einspielung von Händels
Saul unter René Jacobs mit und veröffentliche zwei Solo-CDs mit Liedern von Richard Strauss,
Joseph Marx und Bruno Walter sowie Opern-Arien von Händel. In der Kölner Philharmonie
gibt sie heute ihr Debüt.
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John Relyea
John Relyea, der 2003 den Richard Tucker Award gewann, zählt zu
den international herausragenden Bass-Baritonen. Als Opernsänger
gastierte er u. a. an der Metropolitan Opera in New York, an den
Opernhäusern von San Francisco, Santa Fe, Seattle, am Royal Opera
House in London, in Paris, an der Bayerischen Staatsoper in München und an der Wiener Staatsoper. Er verkörperte u. a. den Figaro
in Le nozze di Figaro, den Raimondo in Lucia di Lammermoor, Giorgio in I Puritani , Escamillo in Carmen , Don Basilio in Il barbiere di
Siviglia, Colline in La Bohème , die Titelrolle in Herzog Blaubarts
Burg und Garibaldo in Rodelinda . In Konzerten sang er u. a. mit
Klangkörpern wie dem New York Philharmonic, dem Cleveland Orchestra, den Sinfonieorchestern von Boston, Pittsburgh, Minnesota, Atlanta und Montreal, dem Israel Philharmonic, dem Philharmonia Orchestra und den Berliner Philharmonikern. Zu den Dirigenten, mit
denen er arbeitete, zählen Harry Bicket, Sir Colin Davis, Christoph von Dohnányi, Christoph
Eschenbach, Bernard Haitink, Mariss Jansons, James Levine, Lorin Maazel, Sir Charles Mackerras, Sir Neville Marriner, Zubin Mehta, Sir Roger Norrington, Seiji Ozawa, Antonio Pappano, Sir Simon Rattle, Donald Runnicles, Esa-Pekka Salonen und Wolfgang Sawallisch. Zuletzt nahm er zusammen mit Sir Simon Rattle und dem City of Birmingham Symphony
Orchestra Mahlers achte Sinfonie auf. Bei uns war er zuletzt im Januar 1999 zu Gast.
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James Rutherford
James Rutherford wurde in Norwich geboren und studierte zunächst Theologie, bevor er am Royal College of Music und am National Opera Studio in London seine Ausbildung als Sänger begann.
Mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, wurde er im
Jahr 2000 BBC New Generation Artist. 2006 gewann er den internationalen Wagner-Wettbewerb der Seattle Opera. Engagements als
Opernsänger führten ihn nach Paris, London, Berlin, Wales, Montpellier, Innsbruck und Chicago. Auf der Konzertbühne trat er u. a.
mit dem BBC Symphony Orchestra und Leonard Slatkin, dem BBC
National Orchestra of Wales, dem London Symphony Orchestra und
Sir Colin Davis, dem Royal Scottish National Orchestra, den Berliner Philharmonikern, dem
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und dem Orchestra of the Age of Enlightenment
auf. Seine Liederabende führten ihn u. a. in die Londoner Wigmore Hall, in die Bridgewater
Hall in Manchester und zu den internationalen Festivals in Bath, Buxton und Chester sowie
auf die Isle of Man. Zu den Rollen dieser Saison gehören u. a. der Wolfram ( Tannhäuser ) in
San Francisco und Lotario in Händels Flavio zusammen mit der Academy of Ancient Music.
Seine aktuellen Konzertengagements umfassen u. a. Brahms Ein Deutsches Requiem mit
dem City of Birmingham Symphony Orchestra, Brittens War Requiem in Stockholm sowie
Konzerte mit dem Scottish Chamber Orchestra unter Sir Charles Mackerras und dem dem
Hallé Orchestra Manchester unter Mark Elder. Bei uns war er zuletzt im November 2006 zu
Gast.
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Christopher Maltman
Christopher Maltman, Gewinner des Lieder-Preises beim BBC Cardiff Singer of the World 1997, studierte Biochemie an der Warwick
University sowie Gesang an der Royal Academy of Music. Als Opernsänger sang er u. a. am Royal Opera House in London, beim Glyndebourne Festival, an der Bayerischen Staatsoper in München und an
der Deutschen Staatsoper in Berlin, beim Aldeburgh Festival, an der
English National Opera, an der Welsh National Opera, an den Opernhäusern in Wien und Turin sowie an der Metropolitan Opera New
York, in San Francisco, Seattle und San Diego. Zu seinen Rollen zählten dabei u. a. Papageno ( Die Zauberflöte ), Guglielmo ( Così fan
tutte), Ramiro (L’heure espagnole), Malatesta (Don Pasquale), die Rolle des Sebastian in der
Uraufführung von Thomas Adès’ The Tempest , Figaro und Graf Almaviva (Le nozze di Figaro),
Sid ( Albert Herring ), Tarquinius ( The Rape of Lucretia ), Guglielmo, Marcello ( La Bohème ),
Albert ( Werther ), Aeneas ( Dido and Aeneas ) und der Figaro in Il barbiere di Siviglia . Christopher Malman gab Liederabende bei den Festivals in Aldeburg, Edinburgh und Cheltenham,
im Wiener Konzerthaus, im Concertgebouw Amsterdam, im Mozarteum Salzburg, an der
Alten Oper Frankfurt, in der Carnegie Hall und im Lincoln Center in New York, in der Londoner Wigmore Hall sowie bei der Schubertiade Schwarzenberg Hohenems. Auf CD erschienen
u. a. Schumanns Dichterliebe und der Liederkreis op. 24. Bei uns war er zuletzt im März 2004
mit einem Liederabend zu Gast.
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Angelika Kirchschlager
Die in Salzburg geborene Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager
zählt zu den führenden Sängerinnen ihres Fachs und ist im Opernwie im Konzertbereich auf allen großen Bühnen zu Hause. Einen
besonderen Namen machte sie sich als Mozart-Interpretin, aber
auch als Octavian in Strauss’ Rosenkavalier oder in der Titelpartie
von Nicholas Maws Sophie’s Choice sorgte sie für Furore. Im Juni
2007 wurde sie zur aktuell jüngsten Kammersängerin der Wiener
Staatsoper ernannt. Wichtige Dirigenten in ihrer Karriere waren und
sind Riccardo Muti, Seiji Ozawa, Claudio Abbado, Sir Colin Davis,
James Levine, Kurt Masur, Kent Nagano, Donald Runnicles und Sir
Simon Rattle. Sie sang an Häusern wie der Mailänder Scala, dem Royal Opera House in
London, der Metropolitan Opera in New York, der Opéra Bastille in Paris, der Wiener und der
Münchner Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der San Francisco Opera, im Salle Pleyel
und in der Cité de la Musique in Paris, in der Avery Fisher und der Carnegie Hall in New York,
in der Boston Symphony Hall, im Barbican Centre und in der Wigmore Hall in London. Im
Sommer 2007 erschien ein Operettenalbum, auf dem sie an der Seite von Simon Keenlyside
zu hören ist. Im November erschien ihre CD Angelika Kirchschlager singt Weihnachtslieder .
Ihre CD-Aufnahmen erhielten u. a. dreimal den ECHO Klassik sowie einen Grammy Award. Bei
uns war sie zuletzt im Oktober 2007 zu Gast.
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Jean Rigby
Jean Rigby studierte an der Birmingham School of Music und anschließend an der Royal Academy of Music bei Patricia Clarke. Seit
langem ist sie der English National Opera eng verbunden. Regelmäßig gastiert sie beim Glyndebourne Festival, wo sie u. a. die Irene
( Theodora ), Genevieve (Pelleas et Melisande ), Eduige ( Rodelinda )
und die Emilia ( Otello ) sang. Am Royal Opera House in London
verkörperte sie Nicklausse und Dryade in Ariadne auf Naxos . Beim
Buxton Festival sang sie die Isabella (L’Italiana in Algeri) und an der
Garsington Opera die Angelina (La Cenerentola ) und Idamantes
( Idomeneo ). Darüber hinaus führten sie Engagements an die Nederlandse Opera, an die Vlaamse Opera sowie an die Opernhäuser in Seattle und San Diego.
In jüngerer Zeit sang sie u. a. in Waltons Troilus and Cressida mit dem Philharmonia Orchestra, Mahlers zweite Sinfonie mit dem Royal Philharmonic Orchestra sowie am Théâtre du
Chatelet die Eduige in Rodelinda. Als Konzertsängerin tritt sie regelmäßig bei den BBC Promenade Concerts auf. In jüngerer Zeit arbeitete sie mit Dirigenten wie Sir Neville Marriner,
Trevor Pinnock, Mikhail Pletnev, Robert King, Sir Andrew Davis, Sir Charles Mackerras und
Leonard Slatkin zusammen. Ihre Diskographie umfasst u. a. auch die Titelrolle von The Rape
of Lucretia , Mahlers Das Lied von der Erde sowie Bergs Wozzeck . In der Kölner Philharmonie war sie zuletzt im Mai 1996 zu Gast.
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Malin Christensson
Die schwedische Sopranistin Malin Christensson schloss 2002 ihr
Studium am Royal College of Music ab und setzte anschließend ihre
Studien an der Benjamin Britten International Opera School fort.
Zurzeit studiert sie bei Lillian Watson. In der Saison 2005/06 gab sie
als Barbarina (Le nozze di Figaro) ihr Debüt bei Glyndebourne on
Tour und sang unter der Leitung von Daniel Harding die Papagena
in Wien und beim Festival in Aix-en-Provence. 2007 sang sie in Aixen-Provence unter Daniel Harding die Susanna ( Le nozze di Figaro).
Zudem gab sie als Blumenmädchen in Parsifal ihr Debüt am Royal
Opera House. Als Konzertsängerin arbeitete sie u. a. mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment unter René Jacobs, mit dem sie in Paris, London und
New York Händels Solomon aufführte. In Stockholm sang sie mit Sveriges Radios Symfoniorkester in Schumanns Das Paradies und die Peri. Malin Christensson gab Liederabende in der
Londoner Wigmore Hall, bei den Festivals in Innsbruck, Bath und Oxford sowie in Spanien,
begleitet von Roger Vignoles und Malcolm Martineau. Mit dem Trio Sonore unternahm sie
eine Konzertreise durch Schweden. Auf dem Podium der Kölner Philharmonie ist sie heute
zum ersten Mal zu hören.
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Klangforum Wien
Das Klangforum Wien wurde 1985 von Beat Furrer als Solistenensemble für zeitgenössische
Musik gegründet. Es besitzt einen Kern von 24 Mitgliedern, die ein Mitspracherecht bei allen
wichtigen künstlerischen Entscheidungen haben. Zentral für das Selbstverständnis der Musiker und Musikerinnen ist die gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Interpreten, Dirigenten und Komponisten, ein Miteinander-Arbeiten, das traditionell-hierarchische Strukturen in der Musikpraxis ablöst. Hinzu kommt die intensive Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen ästhetischen Facetten des zeitgenössischen Komponierens, um so auch
ein Forum authentischer Aufführungspraxis für die Werke der Moderne zu schaffen. Das Repertoire des Klangforums Wien umfasst eine große stilistische Vielfalt und zielt auf die Präsentation aller zentralen Aspekte der Musik unseres Jahrhunderts – von den bedeutenden
Werken der klassischen Moderne, besonders der Zweiten Wiener Schule, über Werke junger,
vielversprechender Komponisten und Komponistinnen bis hin zu experimentellem Jazz und
freier Improvisation. Das Klangforum Wien veranstaltet regelmäßig Komponistenworkshops
und verfolgt musikdidaktische Aktivitäten. Einmal jährlich richtet es einen programmatisch
ambitionierten Zyklus im Wiener Konzerthaus aus. Daneben wirkt das Ensemble an Musiktheater-, Film- und Fernsehproduktionen sowie CD-Einspielungen mit. Seit 1997 ist Sylvain
Cambreling Erster Gastdirigent des Klangforums Wien. Bei uns war das Klangforum Wien zuletzt im April 2007 im Rahmen der MusikTriennale Köln zu Gast.
Das Klangforum Wien spielt mit freundlicher Unterstützung von Erste Bank.
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Die Besetzung des Klangforums Wien
Eva Furrer Flöten
Markus Deuter Oboe, Englischhorn
Bernhard Zachhuber Klarinetten
Christoph Walder Horn
Sophie Schafleitner Violine
Annette Bik Violine
Andrew Jezek Viola
Benedikt Leitner Violoncello
Ciro Vigilante Kontrabass
Virginie Tarrête Harfe
Björn Wilker Schlagwerk
Robin Ticciati Leitung und Klavier
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Robin Ticciati
Robin Ticciati, seit dieser Spielzeit bereits in seinem zweiten Jahr
Musikdirektor des Gävle Symfoniorkester, wurde in London geboren
und erlernte zunächst das Spiel auf der Violine, auf dem Klavier und
dem Schlagzeug, bevor er im Alter von 15 Jahren – noch als Mitglied des National Youth Orchestra of Great Britain – zum Dirigieren wechselte. Seine Lehrer waren dabei Sir Colin Davis und Sir
Simon Rattle. 2002 erhielt er die Arthur-Belgin-Medaille und 2005
ein Stipendium des Borletti-Buitoni Trust. Bereits während seiner
Studien an der St. Pauls School dirigierte er die John Colet Singers.
Schnell folgten Engagements von Orchestern wie der Sächsischen
Staatskapelle Dresden, Göteborgs Symfoniker, dem Royal Liverpool Philharmonic, der Northern Sinfonia, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, der Accademia Nazionale di
Santa Cecilia sowie Opernaufführungen in Stuttgart, Zürich und Klagenfurt. Mit seinem
Debüt beim Orchester der Mailänder Scala im Jahr 2005 war er der jüngste Dirigent an diesem Opernhaus. Im Sommer 2006 dirigierte er in Salzburg Mozarts Il sogno di Scipione –
der Mitschnitt erschien auf CD. In der vergangenen Saison gab er neben erneuten Einladungen des Orchesters der Mailänder Scala, der Bamberger Symphoniker und des Royal Liverpool Philharmonic seine Debüts beim Gewandhausorchester Leipzig und beim BBC Philharmonic Orchestra. Im vergangenen Herbst leitete er Verdis Macbeth in Glyndebourne. In der
Kölner Philharmonie dirigiert er heute zum ersten Mal.
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KölnMusik-Vorschau
Sonntag 06.04.2008 16:00
Donnerstag 10.04.2008 20:00
Rising Stars – die Stars von morgen 6
Nominiert von der Cité de la Musique, Paris
Piano 5
Trio Chausson
Joseph Haydn
Klaviertrio Nr. 27 C-Dur Hob. XV:27
Johannes Brahms
Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87
Mitsuko Uchida Klavier
Franz Schubert
Sonate für Klavier c-Moll D 958
György Kurtág
Játékok (Auswahl)
York Bowen
Klaviertrio e-Moll op. 118
Johann Sebastian Bach
Contrapunctus I aus:
Die Kunst der Fuge BWV 1080
Ernest Chausson
Klaviertrio g-Moll op. 3
Sarabande aus:
Französische Suite Nr. 5 G-Dur BWV 816
Die Reihe wird gefördert durch die
Europäische Kommission
Robert Schumann
Zwölf sinfonische Etüden op. 13
15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn
Woll in Zusammenarbeit mit Fono Forum
Sonntag 06.04.2008 20:00
Klassiker! 4
Chamber Orchestra of Europe
Pierre-Laurent Aimard Klavier und Leitung
Freitag 11.04.2008 20:00
Jazz-Abo Soli & Big Bands 5
Philharmonie für Einsteiger 5
Louis Sclavis cl
Médéric Collignon tp, voc
Vincent Courtois cello
Hasse Poulsen g
Joseph Haydn
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
Hob. XVIII:4
Mittwoch 16.04.2008 20:00
Sinfonie Es-Dur Hob. I:22 »Der Philosoph«
Die Kunst des Liedes 6
György Ligeti
Ramifications für 12 Solostreicher
John Mark Ainsley Tenor
Roger Vignoles Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 23
A-Dur KV 488
Benjamin Britten
Winter Words op. 52
19:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn
Woll in Zusammenarbeit mit Fono Forum
Canticle I »My beloved is mine« op. 40
Franz Schubert
Ganymed D 544
Atys D 585
Mittwoch 09.04.2008 20:00
Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 2
Wiener Philharmoniker
Riccardo Muti Dirigent
Joseph Haydn
Sinfonie Es-Dur Hob. I:99 »10. Londoner«
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 2 c-Moll WAB 102
KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen
Konzertdirektion Köln – Kölner Konzert Kontor
Heinersdorff
Die Götter Griechenlands D 677
u. a.
Zu diesem Konzert findet in Schulen ein
Jugendprojekt der KölnMusik statt.
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.
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Ihr nächstes Abonnement-Konzert
Donnerstag 17.04.2008 12:30
Liebe Konzertbesucher,
PhilharmonieLunch
mit dem heutigen Konzert endet Ihr Abonnement »Liebe, Leben und Tod«. Für die kommende Saison haben wir ein attraktives
Nachfolge-Abonnement aufgelegt, das wir
»Konzertant« genannt haben. Darin haben
Sie die Möglichkeit wiederum ausgezeichnete
Interpreten in dramatischen Werken zu erleben.
WDR Sinfonieorchester Köln
Jukka-Pekka Saraste Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit dem WDR
Sinfonieorchester Köln
Sonntag 20.04.2008 16:00
Sonntags um vier 4
Serge Zimmermann Violine
Münchener Kammerorchester
Alexander Liebreich Dirigent
Felix Mendelssohn Bartholdy
Die Hebriden op. 26
Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64
Wir freuen uns, Sie auch in der nächsten Spielzeit als Abonnenten begrüßen zu können!
Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entnehmen
Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner
Philharmonie 2008/2009«, die am 9. Mai 2008
erscheinen wird.
In der neuen Vorschau finden Sie neben den
Konditionen für Ihren Erwerb eines Abonnements ebenfalls Informationen zu unserer
Aktion »Abonnenten werben Abonnenten!«
Frank Martin
Passacaille
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
Donnerstag 24.04.2008 12:30
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester Köln
Markus Stenz Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit dem
Gürzenich-Orchester Köln
Sonntag 27.04.2008 18:00
Kölner Sonntagskonzerte 5
Bastian Fiebig Altsaxophon
Henning Sieverts Jazz Bass
Bochumer Symphoniker
Steven Sloane Dirigent
Dmitrij Schostakowitsch
Moskva, Cheryomushki op. 105
Moritz Eggert
Number Nine VI: A Bigger Splash
Foto: Lefebvre
Sergej Rachmaninow
Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
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Rotter
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Uraufführung
Oper in zwei Akten von Torsten Rasch | Text von Katharina Thalbach und
Christoph Schwandt nach dem gleichnamigen Stück von Thomas Brasch
Dirigent: Hermann Bäumer | Regie: Katharina Thalbach | Bühne: Momme Röhrbein |
Kostüme: Angelika Rieck | Choreografie: Darie Cardyn | Chorleitung: Andrew Ollivant
Vorstellungen: 2., 8., 14., 16., 18. März, 5., 11., 13. April 2008
Foto: Lefebvre
Karten: 0221 / 221 28400
gefördert von:
www.buehnenkoeln.de
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Philharmonie Hotline +49.221.280280
www.koelner-philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie und
Geschäftsführer der KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
www.koelner-philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Textnachweis: Der Text von Egbert Hiller
ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Dario Acosta S. 12;
Sussie Ahlberg S. 17 und 20; Lukas Beck S. 15;
Levon Biss S. 14; EMI Classics/Simon Fowler S. 10;
Claudia Prieler S. 18; Brian Tarr S. 13
Corporate Design: Rottke Werbung
Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
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Foto: Klaus Rudolph
Matthias Pintscher
L’Espace dernier
Sonntag 18.05. 2008 20:00
Roncalliplatz
50667 Köln
Philharmonie
Hotline
0221/280 280
www.koelner-philharmonie.de
in der Mayerschen
Buchhandlung
Neumarkt-Galerie
50667 Köln
Marisol Montalvo Sopran
Alexandra Lubchansky Sopran
Barbara Zechmeister Sopran
Claudia Mahnke Mezzosopran
Peter Marsh Tenor
Ashley Holland Bassbariton
Isabell Menke Sprecherin (La Femme)
Christoph Waltz Sprecher (L’Homme)
SWR Vokalensemble Stuttgart
Frankfurter Museumsorchester
Paolo Carignani Dirigent
Christian Cluxen Live-Elektronik
Matthias Pintscher
L’Espace dernier
Musiktheater en quatre parties sur des textes et images
autour de l’œuvre et de la vie d’Arthur Rimbaud
Konzertante Auführung
KölnMusik gemeinsam mit der Oper Frankfurt
€ 25,– zzgl. Vorverkaufsgebühr
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