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Pressemitteilung
ABB-Technologietag 2015:
Vom Schalter zum Netz
Energie und Automatisierung von Gebäuden und Liegenschaften
Ladenburg, 2. Juli 2015 – Sowohl in der Automatisierungstechnik als auch in der Energieversorgung
finden derzeit grundlegende Paradigmenwechsel statt. Die industrielle Automatisierung der Zukunft ist
gekennzeichnet durch eine tiefe Durchdringung der klassischen Produktionstechnologie mit
Informations- und Kommunikationstechnologien. Dies führt zu einer vollständigen dynamischen
Vernetzung aller Akteure im Internet der Dinge, Dienste und Menschen. Dadurch wird nicht nur die
Flexibilität und Produktivität verbessert, sondern es ergeben sich auch völlig neue Lösungen und
Geschäftsmodelle für Betrieb, Instandhaltung und Engineering der Anlagen.
Im Bereich der elektrischen Energieversorgung findet eine Transformation der Energiesysteme von
hierarchischen Strukturen aus Erzeugern, Übertragungs- und Verteilnetzen und Verbrauchern mit
unidirektionalem Energiefluss hin zu komplexen, intelligent automatisierten Netzen (Smart Grids) mit
einem hohen Anteil dezentraler und diskontinuierlicher Erzeuger und Verbraucher, die mit ihren lokal
installierten Erzeugungskapazitäten zum Beispiel durch Photovoltaikanlagen immer mehr zu aktiven
Teilnehmern im Energiesystem werden. Dies stellt einerseits eine große Herausforderung an
Automatisierungs- und Energiemanagementlösungen unter Gewährleistung der Versorgungssicherheit
auf allen Ebenen dar, birgt aber anderseits große Potenziale für Energie- und Kosteneinsparungen und
letztendlich für den Klimaschutz.
Die genannten Paradigmenwechsel wirken sich nicht nur auf die industrielle Produktion und die
Energieinfrastruktur aus, sondern auch auf andere Bereiche des täglichen Lebens wie Transportwesen,
Logistik und Mobilität sowie insbesondere auf die zukünftigen Wohn- und Zweckgebäude und die
dadurch gebildeten Liegenschaften, die Thema des diesjährigen Technologietages sind.
Liegenschaften umfassen in Zukunft nicht nur eine Anzahl unterschiedlichster Gebäude wie
Bürogebäude oder Produktionshallen, sondern auch zunehmend lokale Erzeuger auf Standortebene
wie Blockheizkraftwerke, Wind- oder Solaranlagen sowie Energiespeicher und Komponenten der
Elektromobilität, die temporär ebenfalls als Energiespeicher eingesetzt werden können.
Energietechnisch können sie somit als aktive Mikroenergiesysteme betrachtet werden, die als autarke
oder teilautarke Energieinseln je nach Betriebsart in verschiedener Weise mit dem (intelligenten)
Verteilnetz interagieren. Dabei sind die Gebäude selbst aktive Komponenten, die in der Lage sind, nicht
nur ihren Energieverbrauch zu minimieren und den aktuellen Gegebenheiten dynamisch anzupassen,
sondern auch durch dezentrale Energiespeicher und eigene Energieerzeugung eine aktive Rolle im
Mikronetz des Standorts zu spielen. Somit umfasst das Energiesystem der Liegenschaft alle
Komponenten vom Lichtschalter im Gebäude bis zur Schnittstelle zum Verteilnetz.
Bei Automatisierung in Wohngebäuden stehen Komfort und Sicherheit im Vordergrund, gepaart mit
höchstmöglicher Energieeffizienz. Alle Geräte im Haushalt werden zunehmend vernetzt, wodurch
vormals getrennte Bereiche wie Beleuchtung, Unterhaltung, Sicherheit und Klima zusammenwachsen.
Wichtig ist die einfache Bedienbarkeit der Automatisierungslösungen zum Beispiel mit ohnehin
vorhandenen mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets. Lokale Erzeuger wie
Photovoltaikanlagen, lokale Energiespeicher sowie Elektrofahrzeuge und private Ladestationen sowie
Energiemanagementsysteme die mit dem (intelligenten) Verteilnetz interagieren, spielen natürlich auch
im Smart Home in Zukunft eine wichtige Rolle. Das Zusammenspiel von Photovoltaikanlagen und
lokalen Energiespeichern unter Einbeziehung von Elektrofahrzeugen wird auf dem Technologietag
erläutert.
Pressemitteilung
Eine große Herausforderung stellt die Integration der verschiedenen, derzeit auf dem Markt
angebotenen Lösungen und Anwendungen für intelligente Wohngebäude dar. ABB arbeitet zusammen
mit Partnern an einer Integrationsplattform, in die sich verschiedene Anbieter einbringen können. Auch
diesem Thema widmet sich ein Beitrag des Technologietags.
In Zweckgebäuden wie Bürogebäuden, Produktionsgebäuden oder auch Rechenzentren spielt das
Management der Energie von der Eigenerzeugung, über Speicherung bis hin zu einem intelligenten
Lastmanagement eine zentrale Rolle. Neben dem Ziel der Minimierung der Energiekosten ist die
Versorgungssicherheit hier eine zentrale Forderung.
Ein eindrucksvolles Beispiel für autarke Mikroenergiesysteme sind moderne Kreuzfahrtschiffe. Mit ihrer
Energie- und Automatisierungsinfrastruktur für bis zu 8.000 Menschen ähneln sie einer kleinen Stadt
und können als Prototyp für Smart Cities angesehen werden. Die Herausforderungen und Lösungen
beispielsweise zum Energiemanagement auf Kreuzfahrtschiffen sind mit denen bei aktiven
Liegenschaften vergleichbar.
ABB-Forschung in Deutschland
Die ABB-Forschung in Deutschland beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Automatisierungslösungen
für die Prozess- und Fertigungsindustrie und für Versorgungsunternehmen, sowie Lösungen zur
Energieversorgung und Automatisierung von Wohn- und Zweckgebäuden und ganzen Liegenschaften.
Übergreifende Querschnittsthemen im aktuellen Fokus sind die Digitalisierung der industriellen
Produktion als Internet der Dinge, Dienste und Menschen (in Deutschland seit einigen Jahren unter
dem Schlagwort Industrie 4.0 diskutiert), sowie die Einführung intelligenter Automatisierung in
Gebäuden, Liegenschaften und lokalen Energienetzen. Weitere aktuelle Fokusthemen sind Konzepte
und Lösungen zur sicheren und flexiblen Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen,
speziell Robotern, sowie Methoden zur Analyse von Massendaten (Big Data Analytics) und darauf
aufbauende softwarebasierte Dienste.
Bei all diesen Themen nutzt ABB das einzigartige akademische Umfeld in Deutschland im Rahmen von
vielfältigen Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten. Das Karlsruher
Institut für Technologie, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen und die
Technische Universität Dortmund spielen dabei eine wichtige Rolle als strategische Partner.
ABB investierte weltweit im Geschäftsjahr 2014 über 1,5 Mrd. US-Dollar in Forschung und Entwicklung
(F&E). Denn technologische Innovationen sind essenziell für den Geschäftserfolg von ABB. Das
Unternehmen beschäftigt über 8.500 Mitarbeiter im Bereich F&E, 700 davon in der Konzernforschung.
ABB blickt auf eine lange Tradition von bahnbrechenden Innovationen in der Energie- und
Automatisierungstechnik zurück. Beispiele sind die ersten gasisolierten Schaltanlagen und die
Pionierarbeit bei der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung oder der erste Industrieroboter und die
geregelten Antriebe mit Frequenzumrichtern. Aber auch in neuerer Zeit setzt sich diese Tradition fort.
So hat ABB im August 2014 das kunststoff-isolierte (oder XLPE-) Kabelsystem für Gleichspannungen
bis 525 Kilovolt (kV) vorgestellt. Mit diesem Produkt zählte ABB beim Innovationspreis der deutschen
Wirtschaft in der Kategorie Großunternehmen zu den fünf Finalisten. Die Übertragungskapazität dieses
neuen Kabelsystems konnte mit bis zu 2,6 GW im Vergleich zu den bisher auf dieser Spannungsebene
eingesetzten klassischen mit Öl-Papier isolierten Kabeln mehr als verdoppelt werden. Durch die
Möglichkeit der Teilverkabelung der neuen Stromautobahnen spielt dieses System eine entscheidende
Rolle beim Umbau des Energienetzes im Zuge der Energiewende in Deutschland.
Auf der diesjährigen Hannover Messe wurde eine weitere bahnbrechende Innovation vorgestellt: der
inhärent sichere Zweiarmroboter YuMi. Durch sein Sicherheitskonzept, die menschenähnlichen
Proportionen und Bewegungsabläufe, sowie die einfache und intuitive Programmierbarkeit ist er ein
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idealer Partner der menschlichen Werker an gemischten Arbeitsplätzen für die Kleinteilmontage. Damit
eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten der Gestaltung von Montagearbeitsplätzen in flexiblen
Produktionsanlagen der Zukunft.
Ein drittes Beispiel ist der Längsspannungsregler für die Mittelspannung als Schlüsselkomponente
zukünftiger intelligenter Verteilnetze. Der Einsatz eines solchen Reglers kann erforderlich werden, falls
die Spannung im Netz durch die fluktuierende Einspeisung regenerativer Energien insbesondere aus
Sonne und Wind stark schwankt.
ABB in Deutschland erzielte im Jahr 2014 einen Umsatz von 3,22 Milliarden Euro und beschäftigt etwa
10.900 Mitarbeiter. ABB ist führend in der Energie- und Automatisierungstechnik. Das Unternehmen
ermöglicht seinen Kunden in den Bereichen Energieversorgung, Industrie, Transport und Infrastruktur
ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen der
ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 140.000 Mitarbeiter.
Weitere Informationen:
ABB AG
Corporate Communications
Alexander Kessler
Tel: +49 621 4381 205
Fax: +49 621 4381 372
E-Mail: [email protected]
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