Adoptiver Transfer von TLymphozyten Hochschule München Immunologie Jawad Esmatullah 8.Semester 10.06.2009 Gliederung 1. Methoden der Tumorbekämpfung 1.1 Strahlentherapie 1.2 Chemotherapie 2. Adoptiver Transfer von T-Zellen 2.1 KMT 2.2 TAA's 2.3 Neue Ansätze 2.4 Verschiedene Methoden 3. Fazit für die Praxis 3.1 Zu beantwortende Fragen Strahlentherapie ● ● ● ● ● Medizinische Fachgebiet von der Anwendung ionisierender Strahlung auf Menschen Ionisierende Strahlung: Gammastrahlung, X-Ray, eH20-Moleküle ionisiert => freie Radikale => hochtoxisch Antitumorwirkung beruht auf Doppelstrangbrüchen Reparaturfähigkeit von Tumorzelle wird überschritten => Vermehrung wird gestoppt; es folgt Apoptose Optimale Strahlendosis → 90% Tumorvernichtung da Tumorzellen i.d.R. schlechtere Reparaturfähigkeit haben als normale Zellen Chemotherapie ● Medikamentöse Behandlung von Krebserkrankungen ● Schädigende Wirkung gezielt auf Zellen ● ● ● Nutzen schnelle Proliferation von Krebszellen aus da diese empfindlich auf Störung der Zellteilung reagieren Betroffen sind leider auch gesunde Zellen → Haarausfall, Durchfall etc... Problem: - wird individuell schnell abgebaut - Widerstandsfähige Tumorzellen können selektiert werden - Tumor kann sehr kompakt sein und über wenig Blutversorgung verfügen - Durch Zytostatikum → Resistenz der Tumorzelle ● Behandlung setzt Aktivität von p53 voraus !!! Adoptiver Transfer tumorspezifischer T-Zellen zur Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen ● ● ● Konzept der adoptiven Immuntherapie schon vor 50 Jahren von Av Mitchison Sein Ziel: Elimination von bösartigen Zellen durch Übertagung von Immunzellen (reife T-Zellen oder natürliche Killerzellen) Bestätigung der Wirksamkeit: Allogene Knochenmarktransplantation (KMT) → Erfolgreiche Behandlung von - Virusinfektionen - Epstein-Barr-Virus-assoziierte Lymphome - Rezidive hämatologischer Erkrankungen Allogene Knochenmarkstransplantation - „KMT“ ● ● ● ● ● 1968 – erste erfolgreiche allogene KMT Werden meist bei Leukämie oder malignen Lymphomen eingesetzt Dem Spender wird aus dem Beckenkamm ca. 1 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch entnommen Prozedur erfolgt bei Vollnarkose Die Stammzellen werden isoliert und später dem Empfänger wieder transfundiert ● Wichtigste Voraussetzung – kompatibler Spender ● Kompatibilität erfolgt über bestimmte Gewebemerkmale – HLA-Typ ● Je höher die Übereinstimmung der HLA-Typen desto wahrscheinlicher Erfolg Adoptive Transfer von T-Zellen – TAA's ● ● Entscheidende Verbesserung der Immuntherapie durch Charakterisierung von TAA'S (Tumor-assoziierte Antigene) TAA's: - Antigene die vom Tumorgewebe exprimiert werden => Eignung zur Induktion einer Immunantwort Bild: Tumorantigen wird über MHC1 präsentiert (Subtyp HLA-A*A0201) und kann so von T-Zelle erkannt werden Adoptiver Transfer von T-Zellen Neue Ansätze ● ● Neue Ansätze durch Fortschritte in der zellulären Immuntherapie sowie Tumorbiologie Wirksamkeit von solchen Ansätzen kann durc h additiv e immuntherapeutische Verfahren verbessert werden z.B. durch : - Zytokinapplikation - Blo c k ade inh ib ito risc h e r Mo le k üle (pro g ram m e d de ath re c e pto r 1 ) - Lym ph o zyte nde ple tio n m itte ls Ch e m o th e rapie o de r Be strah lung ● Ge ne tisc h e r Ansatz: Ve rb e sse rung de r Effe k to rfunk tio n durc h Transfe r tum o rspe z. T-Ze ll-Re ze pto re n Methoden zur Gewinnung und Expansion – DC's ● ● ● ● Möglichkeit der Stimulation von T-Zellen durch Gesamt-Tumor RNA – Jedoch Gefahr der Autoimmunität Weitere Möglichkeit durch Stimulation mit Peptidbeladenen DC's Reife DC's tragen alle Oberflächenmoleküle MHC 1/2, Adhäsions- und kostimulatiorische Moleküle – notwendig für spez. T-Zell-Antwort Wichtig für adoptiven Transfer – hohe Spezifität sowie suffiziente Expansion binnen weniger Wochen Methoden zur Gewinnung und Expansion – DC's ● ● ● ● ● ● Bsp: Behandlung von Mammakarzinomen (Brustkrebs) DC von Patientinnen in vitro gezüchtet und mit Her2 codiertem Virus infiziert (Her2 – epidermaler Wachtumsfaktorrezep.) Infektion führt zu Expression von Her2 Diese Her2 exprimierten DC's werden zur Stimulation von T-Zellen verwendet die von der gleichen Patientin gewonnen wird Her2 spez. T-Zellen werden expandiert und kloniert T-Zell-Klone sollen der Patientin wieder als Infusion zurückgegeben werden Methoden zur Gewinnung und Expansion – „aAPC“ ● ● ● Verwendung modifizierter Peptide mit höherer Bindungseffizienz an MHC – z.B. Melan-A Einsatz von artifizielle APC's (aAPC) – durch Behandlung von „Microbeads“ mit MHC-Komplex und kostim. Molekülen => effiziente T-Zell-Expansion Es wurde gezeigt das „aAPC“, bestehend aus HLA-A2-Ig-Dimeren und Anti-CD28-mAk, in vitro zytotoxische T-Zellen (CTL) induziert und expandiert werden können ● Diese CTL sind in der Lage endogen prozessiertes Antigen zu erkennen ● Vorteil der aAPC – standardisierte Herstellungsweise → konst. Funktion ● Wichtig – T-Zell-Epitope müssen bei Verwendung von aAPC bekannt sein Methoden zur Gewinnung und Expansion – „Gentransfer von Lymphozyten“ ● ● ● Elegante Methode: Gentransfer von Lymphozyten mit tumorspezifischen T-Zell Rezeptoren Gen. Transfer von spez. TCR-Ketten kann zur Aufhebung von Selbsttoleranz gegen universales Antigen sowie Induktion von tumorspez. Immunität führen Mausmodell – Transferierte T-Zellen sind in der Lage zu den Effektororten zu wandern. Methoden zur Gewinnung und Expansion - „in-vivo-Sensibilisierung“ ● In-vivo-Sensibilisierung tumorreaktiver T-Zellen durch autologe Tumorvankzine – dem adoptiven Transfer vorgeschalten ● → Primärtumor oder Metastase wird chirugisch entfernt ● Aus rezesiertem Tumor wird Zellsuspension hergestellt ● Diese wird bestrahlt und dem Patienten intradermal injiziert ● ● ● Vorstellung: Langerhals-Zellen mit Tumorantigen beladen Wanderung zu den Lymphknoten Eine Woche nach der Vakzinierung werden die Lymphozyten aus den Lymphknoten isoliert – Hoffung: tumorreaktive T-Zellen T-Zellen werden dann in-vitro mit IL-2 oder anti-CD3 expandiert und dem Patienten wieder infundiert Schematische Darstellung der Methoden ● ● ● ● ● A) Stim. tumorreaktiver T-Zellen mit TAA-beladenen APC B) Selektion tumorreaktiver T-Zellen C) Gentransfer von tumorspezifischen T-Zell-Rezeptoren D) Expansion tumorreaktiver TZellen Adoptiver Transfer der autologen tumorspezifischen T-Zellen Fazit für die Praxis ● ● ● Studien haben gezeigt das es möglich ist T-Zellen zu isolieren und in vitro zu expandieren und dem Patienten zu infundieren Antigenspezifität und ausreichende T-Zellen sind Voraussetzung für die Effektivität des adoptiven Zelltransfers Die Wirksamkeit von in-vitro tumorreaktiver T-Zellen wird in-vivo in Faktoren beeinflusst die bisher unbekannt sind Zu beantwortende Fragen ● ● ● Wie kann eine langzeitige Persitenz der T-Zellen in-vivo erreicht werden? Können T-Zellen gegen tumorassoziierte selbst-Antigene eine Tumorabstoßung vermitteln ohne dabei eine Autoimmunkrankheit zu induzieren? Kann sich ein maligner Tumor der adoptiv transferierten Immunität ebenso entziehen wie der natürlichen Immunität? Vielen Dank für die Aufmerksamkeit