1941: Nordeuropäer in der Waffen-SS

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Freiwillige
1941: Nordeuropäer in der Waffen-SS
mus“ und nicht mit dem Dienst in der nationalsozialisti­
napp ein halbes Jahr nach dem Beginn des Rußschen SS geworben. Das Alter der Freiwilligen wurde
land-Feldzuges gab Reichsführer-SS Heinrich
zwischen 17 und 40 Jahren und die Körpergröße auf
Himmler am 6. November 1941 bekannt: „Der Führer hat
mindestens 1,65 m festgesetzt.
die Teilnahme ausländischer Freiwilliger am Kampf ge­
gen den Bolschewismus genehmigt. Die Teilnahme soll
Das Freikorps „Danmark“
jedoch in geschlossenen Einheiten unter eigener Führung
Um eine potentielle Bedrohung Nordeuropas durch
erfolgen. Ausländische Freiwillige artverwandten Blutes
westalliierte Truppen zu verhindern, besetzte die deutsche
- Dänen, Flamen, Niederländer und Norweger - werden,
Wehrmacht am 9./10. April 1940 Dänemark „zu dessen
soweit Meldungen in ausreichender Stärke erfolgen,
eigenem Schutz“. Diese Formulierung offenbarte aber auch
durch das SS-FHA als Freiwilligen-Legionen aufgestellt
die Sonderstellung des kleinen Landes, das sich im Gegen­
und der Waffen-SS angegliedert.“
satz zu anderen besetzten Ländern nicht im Kriegszustand
Damit gab er die bereits erfolgten Aufstellungen von
mit dem Deutschen Reich befunden hatte. Nach Beginn
vier etwa bataillonsstarken Legionen bekannt, die schon
des Rußland-Feldzuges wurde schließlich die Frage er­
im Sommer 1941 entstanden waren. Darüber hinaus war
örtert, in welchem Umfang Dänen freiwillig am Kampf
bereits ein Jahr vorher mit der Anwerbung junger Män­
gegen die Sowjetunion teilnehmen konnten. Die offizielle
ner aus „germanischen“ Ländern für die SS-Division
Entsendung
eines dänischen Truppenkontingents wurde
„Wiking“ begonnen worden. Durch die hohen Anfor­
von
der
dänischen
Regierung abgelehnt, doch genehmigte
derungen sowie dem anfänglichen Desinteresse, in der
sie
die
Freiwilligenmeldungen
für einen eigenständigen
deutschen Waffen-SS zu dienen, blieben die Einberu­
Verband
im
Rahmen
des
deutschen
Heeres.
fungszahlen jedoch stark hinter den Erwartungen zurück.
Ab
3.
Juli
1941
als
Freiwilligen-Verband
„Dänemark“
Bei Aufstellung der Legionen wurden daher die Muste­
bezeichnet,
gaben
die
dänischen
Medien
fünf
Tage später
rungskriterien herabgesetzt. Im Gegensatz zum Dienst in
bekannt,
daß
sich
aktive
und
entlassene
dänische
Sol­
der SS-Division „Wiking“, war die Verpflichtungsdauer
daten
zum
Kampf
gegen
den
Kommunismus
freiwillig
auch auf ein Jahr beschränkt, die Freiwilligen brauchten
melden konnten. Neben ethnischen Dänen meldeten sich
„nur“ den Musterungskriterien der Wehrmacht genügen,
auch zahlreiche sog. Nordschleswiger, also Volksdeut­
und es wurde mit dem „Kampf gegen den Bolschewissche aus Dänemark.
Bereits zwei Wochen später folgte in Kopenhagen die
Verabschiedung von knapp 500 Freiwilligen. Diese er­
hielten die Dienstgrade der Waffen-SS mit dem Unter­
schied, daß anstatt des „SS-“ der Zusatz „Freiwilligen-“
verwendet wurde (zum Beispiel F r e i w i l l i g e n
Sturmmann). Über Hamburg-Langenhorn erreichten die Män­
ner der seit 15. August 1941 als Freikorps „Danmark“
bezeichneten Einheit Posen-Treskau. Hier kam es in den
nächsten Wochen zum politischen Streit innerhalb der
Einheit. Während eine Gruppierung zwar antikommuni­
stisch aber nationaldänisch eingestellt war, stand die an­
dere Gruppe der nationalsozialistischen Idee nahe. Als
der Kommandeur des Freikorps, Freiwilligen-Obersturmbannführer Christian Peder Kiyssing einen jungen Dänen
wegen NS-Propaganda und Aufruf zur Meuterei verhaf­
ten ließ, schaltete sich das SS-Führungshauptamt ein
und setzte den bislang in der SS-Division „Wiking“ die­
Norwegische Freiwillige nehmen Abschied
nenden dänischen Nationalsozialisten, SS-Sturmbannvon der Heimat.
K
Werbeplakat fü r die Waffen-SS im f l ämischen Teil Belgiens: Am 6. November 1941 gab Himmler
den Befehl zur Aufstellung der Freiwilligen-Legion „Flandern“.
„Kugelblitz“ und „Donnerkeil“
Ende Februar 1943 nahm das Freikorps „Dan­
mark“ an dem Unternehmen „Kugelblitz“ teil. Hier­
mit sollten die östlich der Bahnlinie Newel-Witebsk kämpfenden sowjetischen Partisanenkräfte
zerschlagen werden. Bereits am 17. März 1943
folgte das Unternehmen „Donnerkeil“. Hierbei
wurde bis 2. April 1943 der Raum westlich der
Bahnlinie Newel-Witebsk um den Obol-Fluß
durchkämmt. Wie bei dem ersten Unternehmen
blieb der durchschlagende Erfolg auch hier ver­
wehrt. Im Sumpf- und Waldgelände gelang es den
Partisanen, sich abzusetzen.
Danach wurde das Freikorps „Danmark“ auf den
Truppenübungsplatz Grafenwöhr kommandiert
und hier mit Wirkung zum 20. Mai 1943 auf­
gelöst. Die verbliebenen zirka 650 Dänen bildeten
den Stamm für das neuaufzustellende SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiment 24 „Danmark“
der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division
„Nordland“. Die Division wurde z unächst nach
Kroatien verlegt und von dort zum Jahreswech­
sel an die bedrohte Ostfront, zum Oranienbaumer Kessel, kommandiert. Es folgten die schwe­
ren Abwehrkämpfe an der Narwa und in Kurland
und schließlich die Endkämpfe in Pommern und
in der Reichshauptstadt Berlin.
Die Freiwilligen-Legion „Norwegen“
Wie auch in Dänemark, hatten die Werbungen
in Norwegen für die SS wenig Resonanz ge­
Dänisches Werbeplakat von 1941: Etwa 6.000 Dänen meldeten bracht. Erst der Krieg mit der Sowjetunion ließ
die Möglichkeit, Freiwillige zu werben, neu er­
sich freiwillig zum K a m p f gegen die Sowjetunion.
wachsen, da sich nun auch diejenigen melde­
ten, die grundsätzlich keine besondere Bindung zu
führer Christian Frederik von Schalburg, als neuen Kommandeur Deutschland hatten, aber antikommunistisch eingestellt
ein.
waren.
Nach rund neunmonatiger Ausbildung wurde das in­
Nachdem der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler am
zw ischen etwa 800 Mann starke Freikorps „Danmark“
29. Juni 1941 die Aufstellung der Freiwilligen-Legion
Ende April 1942 im Lufttransport in das eingeschlossene
„Norge“ genehmigt hatte, wurden die Freiwilligen ab
Demjansk in Rußland verlegt. Der SS-Totenkopf-Division unterstellt, bezogen die Dänen am 20. Mai 1942 Stel­
lungen an der Lowat. Bis zum Herauslösen aus der Front
am 26. Juli 1942 hatte das Freikorps „Danmark“ neun
F
ü hrer und 337 andere Dienstgrade an Gefallenen und
Verwundeten verloren. Nach Mitau verlegt, erhielten die
D
änen am 7. September 1942 ihren vierwöchigen Jahresurlaub
. Der von deutscher Seite aus gewünschte propagandistische
Erfolg blieb jedoch aus; im Gegenteil, das
provokante Auftreten zahlreicher Angehöriger führte zu
starken Spannungen mit der dänischen Bevölkerung.
Am 18. Oktober 1942 wieder in Mitau versammelt,
folgte am 21. November 1942 die Verlegung nach
B
obruisk und Unterstellung unter die 1. SS-Infanterierigade (mot.). Im Rahmen dieser Einheit nahmen die
B
D
änen an den Kämpfen südwestlich Welikije Luki teil,
von zunächst etwa 1.100 Mann bezogen Ende Dezember
Dänische Freiwillige verlassen ihre Heimat: Bald werden sie
1942 noch 642 Angehörige Stellungen entlang des Ushjza
an der Seite der Deutschen in der Sowjetunion kämpfen.
bis zum Usho-See.
1. August 1941 im Lager Fallingbostel gesammelt
und am 3. Oktober 1941 vereidigt. Wie beim Frei­
korps „Danmark“ fiel die Kennzeichnung als SS-Verband weg. Die Männer erhielten, wie die Soldaten
des Freikorps „Danmark“, die Dienstgrade der SS mit
dem Zusatz „Freiwilligen-“, wie etwa FreiwilligenUnterscharfuhrer.
Als die Freiwilligen-Legion „Norwegen“ Ende Fe­
bruar 1942 an die Front vor Leningrad komman­
diert wurde, hatten sich bislang 1.218 Norweger
gemeldet. Am 16. März 1942 erreichte das Bataillon
den Raum des L. Armee-Korps und wurde der Poli­
zei-Kampfgruppe „Jeckeln“ nördlich Krasnoje Selo
unterstellt. Als die Rote Armee am 24. August 1942
zur Großoffensive antrat, kam es auch bei der Frei­
willigen-Legion „Norwegen“ zu schweren und ver­
lustreichen Abwehrkämpfen.
Ende November 1942 wurden die Norweger un­
ter das Kommando der 2. SS-Infanterie-Brigade
(mot.) gestellt und meldeten am 31. Dezember
1942 eine Stärke von 698 Männern. Nach heftigen
Winterkämpfen wurde das Bataillon im März 1943
aus dem Einsatz gezogen und nach Mitau verlegt.
Von hier gelangten die verbliebenen rund 600
Freiwilligen auf den Truppenübungsplatz Grafen­
wöhr. Rund die Hälfte bildete nach Auflösung der
Legion am 20. Mai 1943 den Stamm für das neu
aufzustellende SS-Freiwilligen-PanzergrenadierRegiment 23 „Norge“ der 11. SS-FreiwilligenPanzergrenadier-Division „Nordland“ und nahm
an deren Kämpfen bis zuletzt in Berlin teil.
Die Freiwilligen-Legion „Flandern“
Nach dem nur wenige Wochen dauernden
Westfeldzug kam es zu Gesprächen zwischen dem
SS-Hauptamt und dem Vlaamsch Nationaal Verbond,
17 bis 25jährige Angehörige der rund 30.000 Mitglieder
zählenden flämischen Organisation für den Eintritt in die
Waffen-SS zu werben. Sie sollten in der neu zu formie­
renden SS-Division „Wiking“ zusammen mit niederlän-
Vereidigung des I. Bataillons der SS-Freiwilligen-Legion
„Norwegen“
dischen Freiwilligen die SS-Standarte „Westland“ bilden.
Als diese im Frühjahr 1941 formiert war, wurde am
10. April 1941 für überzählige Freiwillige sowie ältere
Jahrgänge in Hamburg-Langenhorn der SS-FreiwilligenVerband „Nordwest“ gebildet. Dieser sollte ursprünglich
aus einer Standarte (Regiment) Flamen und einer Stan­
darte Niederländern bestehen. Da die Meldungen jedoch
nicht ausreichten, wurde der Verband am 6. August 1941
in SS-Freiwilligen-Standarte „Nordwest“ umbenannt. Im
September 1941 verlegte die Standarte mit einer Stärke
von knapp 1.000 Flamen und etwa 2.000 Niederländern
auf den Truppenübungsplatz Arys in Ostpreußen.
Auf dem Truppenübungsplatz wurde die SS-Freiwilligen-Standarte „Nordwest“ dann aufgelöst, um aus den
Angehörigen, die Freiwilligen-Legionen „Flandern“ und
„Niederlande“ aufzustellen. Da sich einerseits Rekruten
meldeten, die nicht den strengen Kriterien der SS ent­
sprachen, und andererseits auch solche Männer ein­
gezogen werden sollten, die ohne nationalsozialistischen
Hintergrund am Kampf gegen den Bolschewismus teil­
nehmen wollten, wurde auch hier in der Einheitsbezeich­
nung auf das „SS-“ verzichtet.
Noch am 6. November 1941 unterstellte Himmler die
Freiwilligen-Legion „Flandern“ (Vrijwilligers-Legioen Vlaan-
Flämische Freiwillige bei der Verabschiedung
auf dem Nord-Bahnhof Brüssel.
Dänische Freiwillige marschieren unter ihrer Fahne
1944: Der niederländische Gefechtsstand „Nederland“
im Narwa-Brückenkopf in Estland
deren) der im Raum Tossno, im rückwärtigen Heeres­
gebiet vor Leningrad, stehenden 2. SS-Infanterie-Brigade
(mot.). Zusammen mit zwei eintreffenden lettischen
Schutzmannschafts-Bataillonen wurde das SS-Infanterie-Regiment 4 (mot.) ersetzt. Am 3. Dezember 1941
folgte die Verlegung an die Front und Abwehr der hef­
tigen sowjetischen Angriffe im Raum zwischen Kolpino
und Krasny-Bor.
Im Rahmen des XXXVIII. Armee-Korps folgte nach ei­
nigen Tagen Ruhe am 16. Januar 1942 die Verlegung in
den Raum Podboresje (nördlich Nowgorod). Bei bis zu
50 Grad Minus versuchten die Männer, den Kessel um die
durchgebrochene Rote Armee im Bereich des Wolchow
zu schließen. Schwere Angriffs- und Abwehrkämpfe
führten am 10. Februar 1942 zur Nennung im Wehr­
machtbericht: „Bei der erfolgreichen Abwehr schwerster
Massenangriffe des Gegners zeichneten sich die württembergische 25. motorisierte Infanterie-Division und die
Legion „Flandern“ besonders aus.“
Bis 24. März 1942 fielen vier Führer und 74 sonstige
Dienstgrade. Elf Führer und 428 andere Dienstgrade wur­
den verwundet. Damit hatte die Freiwilligen-Legion
„Flandern“ rund 50 Prozent der ursprünglichen Stärke
verloren. Nach einigen Tagen Ruhe nahmen die flämi­
schen Freiwilligen wieder an den hin- und herwogenden
Kämpfen zur Schließung des Wolchow-Kessels teil. Ende
Juni 1942 wurden die Männer aus dem Einsatz gezogen
und zur Auffrischung nach Ossya verlegt.
Nach kleineren Einsätzen zur Bereinigung des Wolchow-Kessels verlegte die Freiwilligen-Legion „Flan­
dern“ im Rahmen der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.)
Ende Juli 1942 wieder an die Leningrader Front. Diesmal
zwischen Puschkin und Sluzk dem I. Armee-Korps unter­
stellt, marschierte die Einheit in den Raum südlich Pulkowo/westlich Puschkin im Belagerungsring 17 Kilome­
ter südlich von Leningrad. Hierbei kam es wiederholt zu
schweren Gefechten. Am 31. Dezember 1942 meldete das
Legionskommando eine Stärke von 685 Männern, von
denen 628 Flamen waren.
Ende Januar 1943 wurde die Freiwilligen-Legion „Flan­
dern“ durch Teile der SS-Polizei-Division abgelöst und
als Brigade-Reserve in Krasnoje Selo aufgefrischt. Nach
dem Beginn der sowjetischen Winteroffensive am 10. Fe­
bruar 1943 diente die Einheit bis 24. Februar 1943 als
Korpsreserve im Raum westlich Krasny-Bor. Der
SS-Polizei-Division unterstellt, folgten ab dem nächsten
Tag heftige Abwehrkämpfe im Newa-Bogen. Am 1. April
1943 wurden die Reste der Legion nach verlustreichen
Einsätzen in Szablino versammelt und am 13. Mai 1943
auf den SS-Truppenübungsplatz „Heidelager“ komman­
diert. Hier bildeten sie den Stamm der 6. SS-FreiwilligenSturmbrigade „Langemarck“, die Ende Dezember 1943
wieder den Verlegungsbefehl an die Ostfront erhielt.
Im Raum Schitomir und Kamenez-Podolsk eingesetzt,
verlor sie hier beim Durchbruch zu den deutschen Linien
alle Fahrzeuge und schweren Waffen. Zunächst in Jaslo
(Generalgouvernement) zusammengezogen, erhielt
SS-Sturmbannführer Schellong den Befehl, die Brigade­
reste auf den SS-Truppenübungsplatz „Böhmen“ zu ver-
legen. Von dort kamen Teile vom 19. Juli bis 19. Septem­
ber 1944 in Estland zum Einsatz. Sie bildeten dann den
Stamm der sich in der Lüneburger Heide in Aufstellung
befindlichen 27. SS-Freiwilligen-GrenadierDivision „Langemarck“. Teile dieses nur
etwa 4.000 Mann starken Verbandes
wurden in der Pommernoffensive im Fe­
bruar 1945 eingesetzt und standen im
April 1945 in Vorpommern westlich der
Oder.
dete die Freiwilligen-Legion „Niederlande“ ihre Stärke
mit 1.755 Männern. Als die Rote Armee von Kolpino aus
offensiv wurde, konnte die Freiwilligen-Legion „Nieder­
lande“ ihre Stellungen halten.
Am 27. April 1943 wurde der Verband aus dem
Rahmen der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.) ge­
nommen, um den Stamm für eine niederlän­
dische SS-Division zu bilden. Am 19. Juli 1943
zur Aufstellung befohlen, wurde am 23. Oktober
1943 der Umfang auf die Größe einer Brigade
verringert. Da nur rund 2.200 niederländische
Die Freiwilligen-Legion „Niederlande“
Freiwillige vorhanden waren, sah Himmler,
Nach dem Ende des Westfeldzuges be­
daß kein Verband mit etwa 18.000 Mann
gann das SS-Hauptamt in den Niederlan­
aufgestellt
werden konnte. Zunächst auf
Fla n d e rn
den Freiwillige für die im August 1940
den Truppenübungsplatz Mielau verlegt,
aufgestellte SS-Standarte „Westland“ zu
erfolgte von dort die Kommandierung nach
werben. Überzählige Männer sowie die, die
Thüringen. Hier sollte die SS-Freiwilligennicht den hohen Musterungskriterien ent­
Panzergrenadier-Brigade „Nederland“ auf­
sprachen, konnten ab 10. April 1941 in die
gestellt werden.
SS-Freiwilligen-Standarte „Nordwest“ ein­
Im Sommer 1943 kam es zur Verlegung auf
gestellt werden.
den Balkan, und Mitte Dezember 1943 ging es
Auf dem Truppenübungsplatz Aiys wur­
erneut an die Ostfront zurück. Nach schweren
de die SS-Freiwilligen-Standarte „Nord­
Rückzugskämpfen im Bereich der 18. Armee an
west“ im Herbst 1941 aufgelöst und die
die Narwa und Einsätzen in Estland und Kur­
Freiwilligen-Legionen „Flandern“ und „Nie­
land folgten im Februar 1945 der Einsatz bei
derlande“ gebildet. Mitte Januar 1942 folgte
der Pommemoffensive und im April 1945
die Verlegung der rund 2.200 Niederländer
schließlich letzte Kämpfe im Kessel von Halbe.
an die Front nördlich Selo Gora (zirka 40 Ki­
Insgesamt hatten etwa 2.000 Dänen (da­
lometer nordwestlich Nowgorod). Hier wur­
von fast die Hälfte Deutsche aus Nord­
den sie der 20. Infanterie-Division (mot.) im
schleswig) im Freikorps „Danmark“ sowie
Rahmen des XXXVIII. Armee-Korps unter­
der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadierstellt. Im Zuge ihrer Winteroffensive griff die
Division „Nordland“ gestanden. Etwa 6.000
Rote Armee Ende des Monats auch die Stel­
Flamen dienten in der Freiwilligen-Legion
lungen der Niederländer an. Es folgten hef­
„Flandern“ und der 27. SS-Freiwilligentige Kämpfe, in denen nur mit Mühe eine
Grenadier-Division „Langemarck“. Ebenfalls
neue HKL errichtet werden konnte.
rund 6.000 Niederländer hatten sich zur
Nach dem Ende der ersten Kämpfe am
Freiwilligen-Legion „Niederlande“ und der
Wolchow-Kessel beruhigte sich die Front im
späteren 23. SS-Freiwilligen-PanzergrenaRaum Selo Gora. Am 14. April 1942 über­
dier-Division „Nederland“ gemeldet. Zirka
nahm die 126. Infanterie-Division den Frontabschnitt
3.500 Norweger dienten in der Freiwilligenund damit die taktische Führung der Legion. Nachdem
Legion „Norwegen“ sowie der 11. SS-Freiwilligen-Panzerdie 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.) in die HKL einrückte,
grenadier-Division „Nordland“. Somit hatten diese „ger­
folgte die Unterstellung unter diese Brigade. Am 7. Juni
manischen“ Freiwilligen ungefähr die Stärke einer regu­
1942 trat die Legion, aus den bisherigen Stellungen her­ lären SS-Panzergrenadier-Division des Jahres 1943.
aus, auf die Eisenbahnlinie Nowgorod - Leningrad an. Es
folgte sofort der Ausbau der neuen Stellung im Vorfeld
von Selo Gora. Am 20. Juni 1942 wurden die Bataillone
in dem versumpften Waldgelände wieder offensiv und
konnten Mal. Samoschje erobern. Bis 29. Juni 1942 hat­
te die Legion bei diesen Kämpfen etwa 3.500 Gefangene,
380 Lkw, 66 Geschütze, 210 Maschinengewehre und
50 Granatwerfer erbeutet und wurde dann aus dem Ein­
satz gelöst.
Am 21. Juli 1942 folgte die Unterstellung der Freiwil­
ligen-Legion „Flandern“ unter die Freiwilligen-Legion
„Niederlande“. Als Kampfgruppe „Fitzthum“ wurden die
Einheiten am nächsten Tag zum L. Armee-Korps vor Le­
ningrad verlegt. Im Belagerungsring verwendet, kam es
zu keinen großen Kämpfen. Am 31. Dezember 1942 mel­
f
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