"Sentinel lymph node mapping" beim Kolonkarzinom

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Aus der Klinik für Chirurgie
der Universität zu Lübeck
Direktor: Prof. Dr. H.-P. Bruch
In Kooperation mit der
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Klinikum Ludwigsburg
Direktor: Prof. Dr. T. Schiedeck
_____________________________________________________________
Bewertung der Bedeutung des
„Sentinel lymph node mapping“
beim Kolonkarzinom
Inauguraldissertation
zur
Erlangung der Doktorwürde
der Universität zu Lübeck
- Aus der Medizinischen Fakultät -
vorgelegt von
Steffen Mario Retter
aus Ludwigsburg
Lübeck 2010
1. Berichterstatter:
Prof. Dr. med. Thomas Schiedeck
2. Berichterstatter:
Prof. Dr. med. Wolfgang Küpker
Tag der mündlichen Prüfung:
25.02.2011
Zum Druck genehmigt. Lübeck, den
25.02.2011
2
1
Inhaltsverzeichnis
1 Inhaltsverzeichnis................................................................................................3
2 Abkürzungsverzeichnis......................................................................................4
3 Einleitung und Fragestellung.............................................................................6
3.1 Prognose und Prognoseabschätzung beim Kolonkarzinom...........................6
3.2 Mikrometastasen und isolierte Tumorzellen..................................................7
3.3 Begriff des „Sentinel-Lymphknotens“...........................................................8
3.4 Methode des „sentinel lymph node mapping“ beim Kolonkarzinom..........10
3.5 Visionen zur Anwendung des SLNM beim Kolonkarzinom.......................11
3.6 Fragestellung der Studie...............................................................................12
4 Patienten und Methoden..................................................................................13
5 Ergebnisse..........................................................................................................15
5.1 Solitäre Tumorzellen u. Mikrometastasen...................................................16
6 Diskussion..........................................................................................................17
7 Zusammenfassung.............................................................................................20
8 Literaturverzeichnis..........................................................................................21
9 Anhänge.............................................................................................................31
9.1 Tabellenverzeichnis.....................................................................................31
9.2 Abbildungsverzeichnis.................................................................................31
9.3 Tabellen........................................................................................................32
9.4 Abbildungen.................................................................................................36
10 Danksagung.....................................................................................................38
11 Tabellarischer Lebenslauf..............................................................................39
12 Publikation (Originalarbeit):.........................................................................41
3
2
Abkürzungsverzeichnis
Abb. =
Abbildung
BMI
=
body mass index
bzw.
=
beziehungsweise
cm
=
Zentimeter
d.h.
=
das heißt
et al.
=
et alii / et aliae / et alia
Fa.
=
Firma
G
=
Gauge
GmbH =
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
HE
=
Hämatoxylin-Eosin
ITC
=
isolated tumor cells
kg
=
Kilogramm
m2
=
Quadratmeter
µm
=
Mikrometer
ml
=
Milliliter
mm
=
Millimeter
Pat.
=
Patient / Patientin
PCR
=
polymerase chain reaction
RNA =
ribonucleic acid
SLN
„sentinel lymph node“
=
SLNM =
„sentinel lymph node mapping“
SPECT=
single photon emission computed tomography
Tab.
=
Tabelle
u.U.
=
unter Umständen
4
UICC =
Union international contre le cancer
V.
vena
=
WHO =
World Health Organization
z.B.
zum Beispiel
=
5
3
3.1
Einleitung und Fragestellung
Prognose und Prognoseabschätzung beim Kolonkarzinom
Für die Prognose der Patienten mit Kolonkarzinom ohne Fernmetastasierung ist
neben der lokalen Größenausdehnung beziehungsweise Infiltrationstiefe des
Primarius vor allem der Lymphknotenstatus entscheidend. Patienten nach
kurativer Resektion eines Kolonkarzinoms im UICC-Stadium I und II entwickeln
binnen 5 Jahren in 20-40% der Fälle ein lokoregionäres Rezidiv oder eine
Fernmetastasierung [18, 24, 36, 58].
Die
5-Jahres-Überlebensrate
verschlechtert
sich
beim
Nachweis
von
Lymphknotenmetastasen beim kolorektalen Karzinom ohne Vorhandensein von
Fernmetastasen von 90% auf 68% [29].
Aktuell besteht für Patienten im UICC-Stadium II keine Indikation zur adjuvanten
Therapie, lediglich in Einzelfällen (z.B. großer Primärtumor, junger Patient,
Operation unter Notfallbedingungen) wird eine adjuvante Chemotherapie
erwogen. Es ist jedoch klar, dass die Gruppe der Stadium II-Patienten sehr
heterogen ist. So erreichen Patienten mit pT3-Tumoren fast die Prognose derer im
UICC-Stadium I, wohingegen Patienten mit pT4-Tumoren oftmals die Prognose
von Patienten mit Lymphknotenmetastasen teilen [45].
Es werden vielfältige Anstrengungen unternommen, durch eine Verbesserung des
Stagings und Erkennung von Risikogruppen, welche von einer Ausweitung der
Indikation zur adjuvanten Therapie profitieren würden, die Gesamtprognose des
Kolonkarzinoms zu verbessern.
Es gibt Arbeitsgruppen, die freie Karzinomzellen in der Bauchhöhle mittels
zytologischer Diagnostik und PCR bei Kolonkarzinompatienten nachweisen [11,
26], wie dies zum Beispiel beim Magenkarzinom sinnvoll ist, um Patienten mit
schlechterer Prognose zu identifizieren.
Auch im Knochenmark können mit diesen Methoden freie Karzinomzellen beim
Vorliegen von Dickdarmkrebs nachgewiesen werden [32, 40, 52]. Allerdings ist
die prognostische Bedeutung solcher Zellen bislang noch nicht geklärt;
6
bekanntlich metastasieren gastrointestinale Tumoren nur sehr selten ins
Knochenmark.
Neuere Methoden gestatten den Nachweis von freien Tumorzellen mit Hilfe von
Gensonden in der Blutbahn von Kolonkarzinompatienten [55], wobei bisher keine
ausreichenden Daten vorliegen, um daraus prognostische Konsequenzen oder die
Indikation zur Chemotherapie abzuleiten.
Ebenfalls Gegenstand aktueller Untersuchungen sind die Zusammenhänge
zwischen
den
Langzeitverlauf
genetischen
nach
Merkmalen
kurativer
der
Operation
Kolonkarzinome
bzw.
der
und
dem
Häufigkeit
der
Rezidiventstehung postoperativ. Schlüssel zum Erkennen der Tumorbiologie
scheint die sogenannte MicroRNA zu sein (nicht-kodierende RNA-Verbindungen
aus 18-25 Nukleotiden, welche Gene an- und abschalten) [1]. Hier scheinen sich
bereits positive Ergebnisse abzuzeichnen [30, 51], möglicherweise wird in naher
Zukunft die erste kommerzielle Gensonde zur besseren Abschätzung der
individuellen Prognose beim Kolonkarzinom zur Verfügung stehen.
Allen genannten Verfahren ist ein hoher Aufwand gemeinsam und ihre Bedeutung
ist bislang nicht belegt.
Demgegenüber werden die zum Staging beim Kolonkarzinom herangezogenen
lokoregionären Lymphknoten ohnehin standardmäßig entfernt und pathologisch
aufgearbeitet. Hier lassen sich durch genauere Methoden einzelne Tumorzellen
und Mikrometastasen feststellen, welche der Routinediagnostik entgehen.
3.2
Mikrometastasen und isolierte Tumorzellen
Es wird vermutet, dass bei Patienten, bei welchen durch Routineverfahren keine
Lymphknotenmetastasen nachgewiesen werden können, Mikrometastasen eine
Rolle für die weitere Prognose spielen. Deren Nachweis kann mit einer signifikant
schlechteren Überlebensrate verbunden sein [23, 38]. Mikrometastasen, auch
okkulte Metastasen genannt, sind Tumorzellabsiedlungen mit einer Größe ≤0,2
cm; der Begriff wurde erstmals in Zusammenhang mit Lymphknotenabsiedlungen
beim Mamma-Karzinom benutzt [16]. Diese Tumorzellen oder Zellverbünde
7
treten
im
histologischen
Bild
in
Kontakt
zu
Gefäß-
oder
Lymphknotensinuswänden und infiltrieren oder penetrieren diese. Weiterhin
induzieren Mikrometastasen häufig eine extravaskuläre bzw. extrasinusoidale
Stromareaktion. Dies unterscheidet sie definitionsgemäß [27] von den so
genannten isolierten Tumorzellen (ITC), welche kein infiltratives Wachstum und
keine Stromareaktion erkennen lassen, unter Umständen jedoch mit Methoden der
Immunhistochemie oder PCR nachgewiesen werden können. Die TNMKlassifikation bringt den Unterschied dadurch zum Ausdruck, dass solitäre in
Lymphknoten nachgewiesene ITC beim Kolonkarzinom weiterhin als nodalnegativ gewertet werden, unter dem Zusatz „i+“. Die Klassifikation schreibt
somit pN0(i+). Im Gegensatz dazu werden Mikrometastasen bei dieser
Tumorentität als nodal-positiv mit dem Zusatz „mi“ bezeichnet (z.B. pN1(mi+)).
Bislang ungeklärt ist, ob Patienten mit in Lymphknoten diagnostizierten ITC von
einer adjuvanten Chemotherapie profitieren. Allein aus ökonomischen Gründen
ist eine generelle intensivierte Aufarbeitung sämtlicher im Rahmen einer
Kolonresektion beim UICC-Stadium II-Karzinom gewonnener Lymphknoten
mittels Stufenschnitten und immunhistochemischen Verfahren jedoch nicht
möglich. Somit wäre es ideal, lediglich einen Lymphknoten intensiviert
aufzuarbeiten, welcher repräsentativ für alle anderen ist.
3.3
Begriff des „Sentinel-Lymphknotens“
Im Jahr 1960 publizierte Gould erstmals, dass sich bei Parotistumoren nach
intraoperativer Lymphangiografie jeweils ein Lymphknoten anfärbte, der im
Venenwinkel zwischen V. facialis anterior et posterior lag und die ersten
Tumorfiliae beherbergte. Gould ließ damals intraoperative Schnellschnitte des
Lymphknotens anfertigen und verzichtete bei fehlendem Nachweis einer
Metastasierung auf die mit einer hohen Morbidität einhergehende „neckdissection“. In der Nachbeobachtung seiner Patienten zeigte sich, dass dieses
Vorgehen nicht mit einer höheren Tumor-Rezidivrate einherging [22]. Auf dem
Boden dieser Beobachtung wurde der Begriff Wächter-Lymphknoten („sentinel
8
lymph
node“,
SLN)
definiert,
in
welchem
als
Erstes
lymphogene
Tumorabsiedlungen zu erwarten sind.
Im Weiteren beschrieb Cabanas 1977 die Anwendung dieser Lymphknotensuche
beim Peniskarzinom, wobei er die erste Filterstation im Bereich des Venensterns
der V. saphena magna und V. epigastrica superficialis beschrieb [12].
Die Hypothese des Filterlymphknotens, welcher repräsentativ ist für alle
nachgeschalteten Stationen, ist mittlerweile für viele Tumorentitäten gut belegt.
So hat die Methode des „sentinel lymph node mapping“ (SLNM), also die
Bestimmung des SLN seit 1992 beim malignen Melanom [42] und seit 1993
außerdem auch beim Mammakarzinom [34] Eingang in die klinische Routine
gefunden und ist mittlerweile Bestandteil der leitliniengerechten Diagnostik und
Therapie dieser Erkrankungen [20, 35]. Allerdings zeigte sich bereits beim
malignen Melanom [20], aber auch bei allen anderen Tumorentitäten, dass die
Technik der SLN-Biopsie stark untersucherabhängig ist.
Bei Tumoren des Gastrointestinaltraktes wurde das SLNM erst Ende der
neunziger Jahre eingeführt, befindet sich noch in der Phase der klinischen
Erprobung und ist keineswegs Bestandteil der Routine geworden. Für die
Anwendung der SLN-Bestimmung beim kolorektalen Karzinom leisteten Joosten
et al. [31] Pionierarbeit. Nach Ergebnissen seiner Arbeitsgruppe aus dem Jahr
1997 an 50 Patienten schlussfolgerte er zunächst, dass die Methode des SLNM für
diese Tumorentität nicht geeignet sei. Allerdings hatte er auch sechs
Rektumkarzinompatienten in seiner Studienpopulation, und es erfolgte keine
Markierung
der
SLN
unmittelbar
nach
der
Anfärbung
durch
die
Lymphangiografie mit Patentblau-Lösung, sondern zum Teil erst ex vivo; zehn
Präparate waren direkt in eine Aceton-Lösung eingelegt worden, welche das Fett
aus dem Mesenterium lösen sollte, allerdings auch das Patentblau teilweise
ausgewaschen hat.
Mittlerweile zeichnen sich zum Teil sehr gute [6, 33, 47, 49], teilweise jedoch
auch die Methode weiterhin in Frage stellende Erfahrungen [5, 39, 41, 46] mit
dem SLNM beim kolorektalen Adenokarzinom ab, so dass der Stellenwert der
„Sentinel-Lymphknotenbestimmung“ bei diesen Neoplasien weiterhin nicht
9
geklärt ist. Neben dem so genannten Ultrastaging, das heißt die Aufarbeitung der
SLN mit Stufenschnitten, Methoden der Immunhistochemie oder der PCR zum
Nachweis von Lymphknotenmetastasen, hat das SLNM einen weiteren
interessanten Aspekt: Die Entdeckung einer aberranten Lymphdrainage.
Das Resektionsausmaß bei Kolonkarzinomen ist weitestgehend standardisiert.
Man orientiert sich an der arteriellen Blutgefäßversorgung des tumortragenden
Dickdarmabschnittes, wohl wissend, dass die Lymphbahnen entlang der Arterien
zur Wurzel des Mesenteriums ziehen. Einige Untersuchungen zeigen nun, dass
der Lymphabfluss in bis zu 8% [8, 9, 47] andere Wege als erwartet nimmt. Man
spricht
von
aberranter
Lymphdrainage.
Ursächlich
scheint
z.B.
eine
Lymphangiosis carcinomatosa zu sein, welche den originären Abflussweg
obstipiert. In solchen Fällen sollte das Resektionsausmaß angepasst werden, um
den Kriterien der onkologischen Radikalität gerecht zu werden.
3.4
Methode des „sentinel lymph node mapping“ beim Kolonkarzinom
Grundsätzlich kommen zur Bestimmung des SLN zwei verschiedene Verfahren in
Betracht [2, 37]: Einerseits die Lymphknoten-Markierung mit Radiokolloiden und
deren Detektion mit Hilfe der Gammasonde, andererseits die alleinige
Farbstoffmarkierung, wobei in Deutschland momentan als Farbstoff lediglich
Patentblau V, ein auch aus der Industrie bekannter Lebensmittelfarbstoff, zur
Lymphangiografie zugelassen ist. In Tabelle 1 finden sich die beiden Methoden
gegenübergestellt.
Bei
vergleichbaren
Ergebnissen
beider
Methoden
[3]
erscheint
die
Farbstoffmethode im klinischen Alltag leichter praktikabel, da im Gegensatz zur
Radiokolloidmarkierung keine vorangehende endoskopische Tumormarkierung
notwendig ist, so dass die SLN-Bestimmung lediglich vom Chirurgen abhängig
ist. Weiterhin entfällt die logistisch aufwändige Vorhaltung einer radioaktiven
Tracersubstanz; damit sind die Kosten der Farbstoffmethode geringer.
Eine noch aufwändigere Methode mit Radiokolloiden wurde in Innsbruck durch
Weiss et al. [56] beschrieben: Hier wurde bei Patienten präoperativ eine
10
endoskopische Tumormarkierung mit einem radioaktiven Tracer vorgenommen
und nachfolgend eine SPECT-Untersuchung durchgeführt. Diese Daten wurden
mit einer Computertomografie des Abdomens fusioniert, um so bereits im Vorfeld
der Resektion ein Bild vom Lymphabfluss und von Lymphknotenfiliae des
Tumors zu bekommen. Intraoperativ erfolgte das SLNM mit einer Gamma-Sonde.
Diese Methode ist bislang nicht etabliert und nur in wenigen Einrichtungen
durchführbar.
Weiterhin
gibt
es
zwei
verschiedene
Ansätze
bei
Verwendung
der
Farbstoffmethode, was den Applikationszeitpunkt betrifft [3]. Die hier verwendete
in-vivo Technik nach Saha et al. [49] ist weit verbreitet, alternativ führen einige
Untersucher das SLNM ex-vivo durch [50, 58].
Nachteile
der
intraoperativen
Farbstoffmarkierung
sind
lediglich
die
Verlängerung der Operationsdauer um einige Minuten sowie das Risiko einer
allergischen Reaktion des Patienten auf den Farbstoff. Ein aberranter
Lymphabfluss ist jedoch lediglich bei der in-vivo Technik zu identifizieren,
wodurch entsprechend reagiert werden kann. Insbesondere bei flexurnahen
Karzinomen ist der Lymphabfluss von großem Interesse. Dieser ist beim ex-vivo
SLNM nicht zu erkennen. Einige Autoren applizierten den Farbstoff intraoperativ,
legten die SLN jedoch erst nach Resektion des Präparates fest oder überließen
dies den Pathologen [19, 31]. Diese Vorgehensweise ist unseres Erachtens
inadäquat, da möglicherweise infolge Wanderung des Farbstoffes Lymphknoten
blau gefärbt werden, welche keine SLN sind, während die eigentlichen
Wächterlymphknoten bereits wieder entfärbt sind.
3.5
Visionen zur Anwendung des SLNM beim Kolonkarzinom
Bislang ist es beim Kolonkarzinom Standard, das Resektionsausmaß zur
operativen Therapie entsprechend der Tumorlokalisation und der arteriellen
Versorgung des entsprechenden Kolonabschnittes anzupassen. Sämtliche im
Präparat gewonnenen und inital vom Pathologen entdeckten Lymphknoten
werden zur Metastasensuche aufgearbeitet.
11
Wenn das SLNM beim Kolonkarzinom eine Zuverlässigkeit wie beim
Mammakarzinom oder beim malignen Melanom hätte, könnte möglicherweise auf
das zeitraubende Aufarbeiten aller Lymphknoten verzichtet werden, vorausgesetzt
es wurden SLN bestimmt und diese durch Ultrastaging bearbeitet.
Hieraus geht die Überlegung hervor, dass möglicherweise das operative Vorgehen
zur Heilung des Dickdarmkrebses nicht das bislang für notwendig gehaltene
Resektionsausmaß erfordert. Für frühe Tumorstadien könnte wie beim
Rektumkarzinom eine minimal-invasive transluminale Resektion erfolgen oder
lediglich
eine
tubuläre
Segmentresektion,
wenn
das
SLNM
keine
Lymphknotenfiliae ergibt [13, 14, 57]. In einer Studie konnten Cahill et al. [15]
erfolgreich am Tiermodell durch rein endoskopische Verfahren das SLNM
durchführen.
3.6
Fragestellung der Studie
Die Methode des SLNM bei Kolonkarzinom kann vermutlich keine Verringerung
des chirurgischen Traumas wie beim Melanom oder beim Mammakarzinom mit
sich bringen, da das operative Vorgehen beim Kolonkarzinom weitgehend
standardisiert ist.
Ziel der Arbeit war die Überprüfung des klinischen Wertes des SLNM beim
Kolonkarzinom
vor
dem
Hintergrund
bislang
kontroverser
Ergebnisse.
Zielparameter sind in Tabelle 2 dargelegt. Es sollte die Praktikabilität der
Methode im klinischen Alltag festgestellt werden, ebenso wie die Möglichkeit
durch Anwendung des SLMN beim Kolonkarzinom ein genaueres Staging zu
erreichen. Hier sollte geklärt werden, wie häufig es durch das Ultrastaging zu
einem Upstaging von UICC-Stadium II-Patienten nach Stadium III kommt, was
im Hinblick auf eine konsekutiv verabreichte adjuvante Chemotherapie
möglicherweise zu einer Prognoseverbesserung von Tumorpatienten führen
könnte.
12
4
Patienten und Methoden
Im Zeitraum von August 2005 bis Januar 2008 wurden 33 Patienten, bei denen
aufgrund eines nachgewiesenen Adenokarzinoms des Kolons oder bei
endoskopisch unvollständig abgetragenen Adenomen mit intraepithelialen
Neoplasien die Indikation zu Kolonteilresektion in kurativer Intention gestellt
wurde, nach Überprüfung der Ein- und Ausschlusskriterien (Tabelle 3) in ein
SLNM-Protokoll aufgenommen.
Die Daten der 33 Studienpatienten wurden, wie in Ludwigsburg üblich, in
digitalen Patientenakten erfasst, dann allerdings am Ort der Untersuchung
anonymisiert. Über eine den Patienten durch das Krankenhausinformationssystem
zugeordnete Fallnummer erfolgte der Abgleich der klinisch-operativen Daten mit
denen der histologischen Untersuchung.
Die Operationen wurden sämtlich in der Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie des Klinikum Ludwigsburg durchgeführt. Insgesamt waren fünf
Operateure an der praktischen Durchführung beteiligt.
Die Patienten wurden laparotomiert und exploriert, das betroffene Kolonsegment
mobilisiert. Zum Schutz vor einer Kontamination des übrigen Intestinums wurde
das mobilisierte Segment mit feuchten Bauchtüchern umlegt. Anschließend
wurden 0,5-2 ml Patentblau V (Fa. Guerbert GmbH, Sulzbach) entlang der
Zirkumferenz des Tumors mit einer 22G-Nadel subserös injiziert (Abb. 1), wobei
auf jede Injektion eine kurze Aspiration folgte, um einen Farbstoffaustritt in die
freie Bauchhöhle zu verhindern. Es wurde streng darauf geachtet keine
akzidentelle Injektion in ein Blutgefäß vorzunehmen. Austretendes Patentblau
wurde augenblicklich mit einem Bauchtuch aufgenommen.
Dann erfolgte die visuelle Prüfung der Farbstoffverteilung im Mesenterium, um
die Anfärbung von Lymphbahnen und –knoten zu registrieren. Die ersten sich
blau-grün färbenden Lymphkonten (Abb. 2), bzw. Lymphknoten am Ende einer
blau-grün gefärbten Lymphbahn wurden mit einer Durchstechungsligatur zur
späteren Identifikation durch den Pathologen als „Sentinel-Lymphknoten“
gekennzeichnet. Gewöhnlich wurden 1-2 „Sentinel-Lymphknoten“ markiert.
13
Nachfolgend wurde die leitliniengerechte Kolonresektion durchgeführt. Im Falle
eines nicht der Regel entsprechenden Lymphabflusses (so genannter aberranter
Lymphabfluss) wäre eine Erweiterung der Resektionsgrenzen vorgenommen
worden. Es wurde keine in-vivo Dissektion des Mesenteriums zum Auffinden der
SLN durchgeführt, um das viszerale Peritoneum nicht zu verletzen.
Das Präparat wurde formalinfixiert in das Institut für Pathologie am Klinikum
Ludwigsburg verbracht. Hier erfolgte die Aufarbeitung des die Lymphknoten
tragenden Fettgewebes durch Lamellierung in 5 mm dicke Schichten; alle
gesehenen oder getasteten Lymphknoten wurden entnommen und nach dem
pathologischen Standardverfahren mit Hämatoxylin-Eosin-Färbung aufgearbeitet.
Die durch eine Fadenmarkierung als SLN ausgewiesenen Lymphknoten wurden
gesondert
entnommen
und
dann
zunächst
unlamelliert
in
4%iger
Formaldehydlösung nachfixiert. Dann wurden die SLN komplett in Paraffinwachs
eingebettet und 3 µm dicke Schnitte angefertigt, welche ebenfalls mit
Hämatoxylin-Eosin (HE) gefärbt und dann begutachtet wurden.
Konnte durch diese Diagnostik eine Metastasierung im SLN festgestellt werden,
wurde dieser nicht weiter aufgearbeitet. Anderenfalls erfolgte eine erweiterte
Diagnostik mit
10 µm Stufenschnitten. Konnte auch hiernach keine
Lymphknotenfilialisierung festgestellt werden, mussten die bereits HE-gefärbten
Schnitte auf einen frischen Objektträger übertragen werden, um nachfolgend
immunhistochemisch gefärbt zu werden. Hierzu wurde eine Mischung aus zwei
Antikörpern gegen Zytokeratine (AE 1 / AE3 +8/18, Fa. Biocare Medical) in einer
Verdünnung von 1:1000 verwendet. AE 1 reagiert gegen Typ I (saure)
Zytokeratine, AE 3 gegen Typ II (basische) Zytokeratine [21]. Die
Inkubationsdauer betrug 30 Minuten bei Raumtemperatur. Nachfolgend wurden
zur
Abschätzung
der
Wertigkeit
der
SLN-Bestimmung
die
Parameter
Detektionsrate, Sensitivität, negativer Vorhersagewert und Messgenauigkeit
ermittelt, außerdem die Rate der falsch-negativen Ergebnisse.
Weiterhin wurde untersucht, wie hoch die sogenannte „Upstagingrate“
(Eingruppierung in ein höheres UICC-Stadium auf dem Boden der SLNMDiagnostik) war.
14
5
Ergebnisse
Von den 33 mittels intraoperativer Lymphangiografie untersuchten Patienten
mussten 2 ausgeschlossen werden, da sich der präoperativ gestellte Verdacht auf
ein Karzinom nicht bestätigte. Bei den beiden Patienten wurde histopathologisch
lediglich jeweils ein tubulo-villöses Adenom mit schwerer Dysplasie (high-grade
intraepitheliale Neoplasie nach WHO) festgestellt, SLN konnten bei diesen
Patienten jedoch bestimmt werden. Das mediane Alter der untersuchten Patienten
betrug 76 (57-87) Jahre.
In 28 von 31 Fällen (Detektionsrate 90%) konnte intraoperativ mindestens ein
„Sentinel-Lymphknoten“ gefunden und markiert werden. In einem der Fälle war
der präoperativ endoskopisch beschriebene Tumor intraoperativ nicht sicht- oder
tastbar, so dass auf eine Einspritzung des Farbstoffes verzichtet werden musste.
Bei zwei sehr adipösen Patienten konnte nach Farbstoffinjektion kein angefärbter
Lymphknoten oder Lymphknoten am Ende einer blaugefärbten Lymphbahn im
dicken Mesenterium verifiziert werden.
Durchschnittlich wurden 1,3 SLN (0-5) pro Patient markiert. Von den Patienten
befanden sich die meisten (14/31, 45%) im UICC-Stadium II. Im Stadium III
fanden sich 39% (12/31), im Stadium I 16% (5/31). Stadium IV-Patienten waren
nicht untersucht worden.
Die meisten Tumoren (71%) waren nur schlecht, 29% der Karzinome waren
mäßig differenziert.
Durchschnittlich wurden 21,5 (11-33) Lymphknoten pro Patient histopathologisch
aufgearbeitet.
Der durchschnittliche Tumordurchmesser betrug 4,3 cm (1,4-11 cm).
Bei den Patienten welche sich nach Routinediagnostik der nicht als SLN
markierten Lymphknoten im Stadium III befanden, erbrachte die Aufarbeitung der
SLN in 66% (8/12) ein falsch-negatives Ergebnis (siehe Tabelle 4). In zwei
falsch-negativen Fällen war der jeweils einzige tumorbefallene Lymphknoten per
15
continuitatem infiltriert worden. In vier anderen falsch-negativen Fällen lag eine
Lymphangiosis carcinomatosa vor. Die Sensitivität betrug 33% (4/12).
Somit ergibt sich ein negativ prädiktiver Wert von 46% (19/27) und eine
Zuverlässigkeit von 14% (4/28).
Ein aberranter Lymphabfluss konnte nicht nachgewiesen werden, so dass keine
Anpassung
des
Resektionsausmaßes
vorgenommen
werden
musste.
Nebenwirkungen des injizierten Patentblau V traten nicht auf.
5.1
Solitäre Tumorzellen u. Mikrometastasen
In fünf Fällen wurden durch das Ultrastaging mit Antikörpern gegen Zytokeratin
solitäre Tumorzellen in den SLN nachgewiesen (Abb. 3). Vier der Patienten
wiesen keine weiteren Lymphknotenabsiedlungen auf, in einem der Fälle war der
SLN mit der zytokeratinpositiven Zelle als falsch-negativ zu werten; die Patientin
wies jedoch 4 Lymphknotenmetastasen (pN2 (4/32)) in nicht als SLN
identifizierten Lymphknoten auf.
In einem Fall konnte im SLN durch Stufenschnitte der HE-gefärbten Präparate
eine Mikrometastase bei ansonsten unauffälligen weiteren 17 Lymphknoten
nachgewiesen
werden
(Abb.
4);
der
Patient
wurde
einer
adjuvanten
Chemotherapie zugeführt. Somit kam es in 5% (1/20) der Fälle durch SLNM zu
einem Upstaging von UICC-Stadium I/II nach Stadium III.
Von den Patienten mit nachgewiesenen ITC hatten 80% (4/5) pT3-Tumoren, 60 %
(3/5) der Patienten hatten schlecht und 40% mäßig differenzierte Karzinome.
16
6
Diskussion
In der vorliegenden Studie konnte eine gute Detektionsrate der SLN von 90%
erreicht werden. Dies obwohl die Anzahl der Eingriffe mit n=33 relativ niedrig ist.
Zum Teil wird eine Mindestanzahl von 10 Fällen pro Untersucher gefordert, um
in den abgeflachten Teil der Lernkurve der SLNM-Methode zu gelangen [4, 17,
33, 43, 53, 54]. So hatte eine Multicenterstudie von Saha el al. [48] sehr gute
Ergebnisse, jeder Operateur hatte mindestens 30 SLNM selbst durchgeführt,
bevor Patienten in die Studie eingeschlossen wurden. Insofern ist die Expertise
jedes einzelnen Operateurs der vorliegenden Untersuchung bezüglich des SLNM
sehr gering. Es ist jedoch zu unterstellen, dass eine im Vergleich zu großen
Multicenterstudien
höhere
Motivation
herrschte,
das
SLNM
korrekt
durchzuführen.
Es hätte sicher eine noch höhere Detektionsrate erzielt werden können, wenn
intraoperativ durch Präparation im Mesenterium selbst nach blau gefärbten
Lymphknoten gesucht worden wäre. Aus tumoronkologischen Gründen wurde
jedoch auf eine Dissektion des Mesenteriums intraoperativ verzichtet.
Die Tumorlokalisation und -größe (siehe Tab. 5) scheinen nach unseren
Erfahrungen keinen Einfluss auf die Detektionsrate zu haben.
Es zeigt sich, dass das diagnostische Instrument des „Sentinel-Lymphknotens“
beim Kolonkarzinom mit der Farbstoffmethode einfach durchzuführen und rasch
zu erlernen ist.
Allerdings war das SLNM in 66% mit einer hohen Rate falsch negativer
Ergebnisse gekennzeichnet. Ein Grund hierfür liegt möglicherweise in der
Fettgewebsverteilung mancher Patienten. So berichten bereits andere Autoren
über Schwierigkeiten des SLNM bei adipösen Patienten [4, 19, 46]. Bei zwei
unserer Fälle ohne SLN-Nachweis war u. U. ausgeprägte Adipositas mit sehr
dickem und kurzem Mesenterium Grund der Nicht-Anfärbung eines SLN.
Bembenek et al. [4] fanden einen signifikanten Unterschied der Detektionsrate für
Patientengruppen mit einem BMI über versus unter 25 kg/m 2. Vielleicht werden
bei schlechten Voraussetzungen in diesem Sinne akzidentell auch Lymphknoten
17
als SLN im verfetteten Mesenterium markiert, welche eigentlich keine „SentinelLymphknoten“ sind, und führen auf diese Weise zu falsch-negativen Ergebnissen.
Eventuell ist hier die Farbstoffmethode zum SLNM nicht geeignet, da das als
einzige Substanz zugelassene Patentblau V ausgesprochen lipophil ist. Leider ist
dieses Problem durch vorangegangene Studien bislang kaum beschrieben.
Ein weiterer Grund für die falsch-negativen Ergebnisse war sicher die Verteilung
der Tumorgröße. Innerhalb der Tumoren mit einem Durchmesser bis zu 3 cm war
nur ein falsch-negativer Fall, während alle anderen (87,5%; 7/8) bei
Tumordurchmessern >3 cm zu verzeichnen waren. In der Mehrzahl der Fälle
(84%) lagen Tumoren der Ausdehnung pT3 und pT4 vor. Mehrere
vorangegangene Untersuchungen konnten einen Zusammenhang zwischen falschnegativen SLN bzw. skip-leasions einerseits und
Tumorinvasionstiefe (T-
Stadium) bzw. Lymphgefäßinvasion durch den Tumor andererseits aufzeigen [9,
17, 31, 36, 54, 58]. Zum Zusammenhang zwischen Tumordurchmesser und
falsch-negativen Fällen gibt es leider kaum Aussagen in der Vergangenheit.
In 63% der Fälle falsch-negativer Ergebnisse hatte eine Lymphgefäß- oder
Gefäßinvasion stattgefunden. Durch Verlegung der Lymphabflusswege durch
Karzinomzellen kann es bekanntermaßen zu skip-leasions kommen.
In zwei weiteren Fällen waren die einzigen tumorbefallenen Lymphknoten,
welche zur Einstufung der Patienten ins UICC-Stadium III führten, direkt per
continuitatem durch das Karzinom infiltriert, während in den SLN kein Tumor
nachweisbar war.
Das TNM-System unterscheidet zur Einstufung nach pN1 nicht zwischen einem
direkten
Einwachsen
des
Tumors
in
einen
Lymphknoten
oder
einer
Metastasierung über die drainierende Lymphe in die entsprechende Filterstation.
Dies alles deutet tatsächlich darauf hin, dass die Methode des SLMN besser für
frühe Tumorstadien des Kolonkarzinoms geeignet sein könnte, wie auch schon
von anderen Untersuchern [13, 44, 48, 54, 58] vermutet wurde. Beim malignen
Melanom und beim Mammakarzinom wird die Methode des SLNM nur für kleine
und mittlere Tumoren empfohlen [13].
18
Ein aberranter Lymphabfluss konnte von uns nicht beobachtet werden. Also
konnten
wir
die
Richtigkeit
des
Standardresektionsausmaßes
beim
Kolonkarzinom bestätigen.
Die Upstagingrate (5%) fiel in dieser Studie im Vergleich zu anderen relativ
gering aus [25]. Allerdings wurde für die Berechnung der Upstagingrate hier auch
lediglich der Fall berücksichtigt, in welchem durch Ultrastaging eine
Mikrometastase im SLN nachgewiesen wurde. Die Fälle mit in SLN
nachgewiesenen ITC blieben unberücksichtigt, ansonsten hätte die Upstagingrate
25% betragen.
In den meisten vorangegangenen Studien wurden auch jene Fälle beim Upstaging
berücksichtigt, bei denen durch Immunhistochemie mit Antikörpern gegen
Zytokeratin oder PCR solitäre Tumorzellen ohne Stromareaktion in SLN bei
Patienten im Stadium I/II nachgewiesen wurden. So wurden von anderen
Untersuchern zum Teil hohe Upstagingraten erreicht.
Die Bedeutung solcher Zellen ist jedoch noch weiterhin unklar, insbesondere
deren Auswirkung auf die Prognose der Patienten [4, 23, 38, 43, 53]. Es gibt
Untersuchungen, wonach zytokeratin-positive Zellen in Lymphknoten bei
Patienten gefunden wurden, die aufgrund eines benignen Leidens am Kolon
operiert worden waren [53]. Hier konnten in bis zu 20% der Fälle solche Zellen
mittels Immunhistochemie nachgewiesen werden.
Durch Nachweis der ITC ändert sich wie bereits beschrieben nicht der
Nodalstatus nach TNM; nach aktuellen Empfehlungen ist bei diesen Patienten die
onkologische Resektion als Kuration zu bewerten und keine adjuvante
Chemotherapie anzuschließen.
Aus diesem Grund ist nach unserer Meinung die Einbeziehung von ITC in die
Upstagingrate nicht legitim.
19
7
Zusammenfassung
Die Bedeutung der Methode des „sentinel lymph node mapping“ als klinisches
Staginginstrument beim Kolonkarzinom ist gering. In unserer Studie zeigte sich
eine schlechte Genauigkeit der Methode mit einer hohen Rate an falsch-negativen
Fällen, besonders bei großen Tumoren. Die Methode erscheint uns nicht geeignet,
den Nodalstatus beim Kolonkarzinom vorherzusagen. Insbesondere werden
weitere Untersuchungen den Einfluss der Tumorgröße und -infiltrationstiefe
sowie des body mass index der Patienten auf die Qualität des SLNM eruieren
müssen, um eine deutlich bessere Verlässlichkeit der Methode zu erreichen.
Solange wird die Vision einer minimalen Resektion [13, 14, 57] am
tumortragenden Kolonabschnitt nach Risikoabschätzung mittels SLNM nicht
realisierbar sein, ohne einen inakzeptabel hohen Unsicherheitsfaktor die Prognose
des Patienten betreffend in Kauf zu nehmen. Außerdem ist der Nutzen im
Hinblick auf eine geringere Morbidität oder eine höhere Lebensqualität für den
Patienten
nicht
größer, wenn statt eines
kurzen Kolonsegmentes
die
stadiengerechte Resektion nach den bekannten Leitlinien erfolgt.
Auch der Verzicht auf die zeitraubende und somit kostenintensive Aufarbeitung
sämtlicher Lymphknoten, falls der SLN negativ wäre, ist erst möglich, wenn die
Methode verlässlich ist. Dass die Bestimmung und Aufarbeitung der SLN zur
Identifizierung von Hochrisikogruppen unter den UICC-Stadium II-Patienten
führen wird, welche von einer adjuvanten Chemotherapie profitieren können, ist
nach unserer Erfahrung eher unwahrscheinlich. Hier müsste zunächst eine
differenziertere Betrachtung von zytokeratinpositiven isolierten Tumorzellen in
Abgrenzung zu Mikrometastasen im Hinblick auf die Prognose Gegenstand
kommender Untersuchungen sein. Möglicherweise kann hier die Methodik der
PCR hilfreich sein [7, 10, 28, 43].
Es konnte jedoch gezeigt werden, dass SLNM beim Kolonkarzinom insbesondere
mit der Farbstoffmethode gut erlernbar und eine kostengünstige sowie auch
außerhalb von Studien im klinischen Alltag anwendbare Methode ist.
20
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30
9
9.1
Anhänge
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1
Methodenvergleich..................................................................32
Tabelle 2
Studienziele...............................................................................32
Tabelle 3
Ein- und Ausschlusskriterien.................................................33
Tabelle 4
Patienten- und Tumorcharakteristik.....................................33
Tabelle 5
Detektionsrate..........................................................................34
Tabelle 6
falsch-negative Ergebnisse......................................................34
Tabelle 7
isolierte Tumorzellen...............................................................35
9.2
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1
Injektion von Patentblau.........................................................36
Abbildung 2
gefärbter SLN...........................................................................36
Abbildung 3
isolierte Tumorzelle im SLN...................................................37
Abbildung 4
Mikrometastase im SLN..........................................................37
31
9.3
Tabellen
Tabelle 1
Methodenvergleich Farbstoff / Radiokolloidmethode
Farbstoff
Radionuklid
Zeitplan
Einzeitig
Mehrzeitig
Kosten, Logistik
Niedrig
Hoch
Lernphase
Länger
Kürzer
Operatives Trauma
Größer
Kleiner
Allergische Reaktion
Ja
Nicht bekannt
Alternative Lymphabflusswege
Eingeschränkt
Ja
Ex-vivo-Detektion
Nein
Ja
Kurzes Zeitfenster, Blaufärbung der
Spezifische Probleme
Haut
Überstrahlungseffekt
Tabelle 2
Studienziele
Detektionsrate (%)
Anzahl der Patienten mit erfolgreicher Darstellung von SLN x 100
Anzahl untersuchter Patienten
Anzahl der Patienten mit Tumornachweis in SLN x 100
Sensitivität (%)
Anzahl der Patienten mit Tumornachweis in Nicht-SLN-Lymphknoten
falsch-negativ-Rate (%)
100% - Sensitivität
Anzahl nodal-negativer Patienten x 100
Negativ prädiktiver Wert (%)
Anzahl nodal-negativer Patienten + Anzahl falsch-negativer Patienten
Anzahl der Patienten mit korrekter Vorhersage des Nodalstatus x 100
Zuverlässigkeit (%)
Anzahl eingeschlossener Patienten mit markiertem SLN
32
Tabelle 3
Ein- und Ausschlusskriterien
Einschlusskriterien:
Patienten und Patientinnen der Klinik für Allgemeinu. Viszeralchirurgie Ludwigsburg mit resektablem,
primärem Kolonkarzinom ohne Fernmetastasen
Ausschlusskriterien:
Patienten mit bekannter Allergie gegen Patentblau V
Lösung
Patienten mit Doppel-Karzinom des Kolons
Patienten mit Rezidiv eines Kolonkarzinoms
Patienten mit resezierendem Koloneingriff in der
Anamnese
laparoskopische Operation vorgesehen
Tabelle 4
Patienten- u. Tumorcharakteristik
Geschlecht:
n
männlich
16
(52%)
weiblich
15
(48%)
Tumorlokalisation:
Zökum
Kolon aszendens
Kolon transversum
Kolon deszendens
Kolon sigmoideum
Tumorgrading:
n
8
(26%)
13
(42%)
4
(13%)
1
(3%)
5
(16%)
n
G1
0
(0%)
G2
9
(29%)
G3
22
(71%)
UICC-Stadium:
n
Stadium I
5
(16%)
Stadium II
14
(45%)
Stadium III
12
(39%)
Tumorinvasionstiefe:
n
pT1
1
(3%)
pT2
4
(13%)
pT3
21
(68%)
pT4
5
(16%)
33
Tabelle 5
Detektionsrate
SLN-Detektionsrate und Tumorlokalisation
Tumorlokalisation:
Detektionsrate:
Zökum
88% (7/8)
Kolon aszendens
100% (13/13)
Kolon transversum
75% (3/4)
Kolon deszendens
100% (1/1)
Kolon sigmoideum
80% (4/5)
SLN-Detektionsrate und Invasionstiefe
Tumorinvasionstiefe:
Detektionsrate:
pT1
100 % (1/1)
pT2
75% (3/4)
pT3
90% (19/21)
pT4
100% (5/5)
Tabelle 6
falsch-negative Ergebnisse
Verteilung falsch-negativer Ergebnisse und Invasionstiefe
Tumorinvasionstiefe:
falsch-negative Fälle:
pT1
0
pT2
0
pT3
6
(6/21)
pT4
2
(2/5)
Tumordurchmesser:
falsch-negative Fälle:
0-3 cm
1
(1/9)
>3-6 cm
6
(6/17)
>6 cm
1
(1/4)
Verteilung falsch-negativer Ergebnisse und Lymphgefäß- / Gefäßinvasion durch Tumor
falsch-negative Fälle:
Tumorstaging L0 und / oder V0
3
Tumorstaging L1 und / oder V1
5
34
Tabelle 7
isolierte Tumorzellen
Patienten mit Nachweis von ITC in SLN
Pat. 7:
Pat. 9:
Pat. 17:
Pat. 25:
Pat. 31:
TNM-Stadium:
pT3, pN0(i+)(0/26), L0, V0, M0
Grading:
G3
TNM-Stadium:
pT3, pN2(4/32), L1, V0, M0
Grading:
G3
TNM-Stadium:
pT2, pN0(i+)(0/16), L0, V0, M0
Grading:
G2
TNM-Stadium:
pT3, pN0(i+)(0/20), L0,V0, M0
Grading:
G3
TNM-Stadium:
pT3, pN0(i+)(0/11), L0, V1, M0
Grading:
G2
35
9.4
Abbildungen
Abbildung 1
►
1-2ml Patentblau werden entlang der Tumorzirkumferenz subserös
injiziert.
Abbildung 2
►
Blau gefärbter „Sentinel-Lymphknoten“ im Mesenterium des
Kolon transversum
36
Abbildung 3
►
Isolierte Tumorzelle ohne Stromareaktion im „Sentinel-Lymphknoten“ nach
immunhistochemischer Färbung mit Antikörpern gegen Cytokeratin
(Originalvergrößerung 20-fach)
Abbildung 4
►
Mikrometastase mit Stromareaktion in einem „Sentinel-Lymphknoten“
(HE-Färbung; Originalvergrößerung 10-fach)
37
10 Danksagung
Zunächst danke ich Herrn Prof. Dr. med. Thomas Schiedeck für die freundliche
Bereitstellung
dieses
Themas
sowie
für
die
notwendige
konsequente
Unterstützung meiner Arbeit.
Mein Dank geht auch an die Kollegen der Abteilung für Allgemein- und
Viszeralchirurgie und der Abteilung für Pathologie des Klinikum Ludwigsburg,
ohne deren Geduld und Unterstützung die Absolvierung der praktischen Arbeit
nicht zustande gekommen wäre.
Dank gebührt ebenfalls den OP-Schwestern und -Pflegern des Klinikum
Ludwigsburg; ohne meine Studie wären viele Eingriffe schneller verlaufen.
Für die positive Unterstützung in jeglicher Hinsicht danke ich ganz besonders
meiner geliebten Frau Anna, die mich immer bestärkt und ermutigt hat und auch
in kritischen Phasen zu mir gehalten hat. Ohne ihre Unterstützung wäre das
„Projekt Promotion“ nie beendet worden.
Außerdem möchte ich meinen Eltern danken, die mir das Studium der
Humanmedizin großzügig und ohne Vorbehalte ermöglicht haben und unsere
Kinder Tom und Laura jederzeit gerne zum Babysitting aufgenommen haben, um
mir ungestörtes Arbeiten an der Dissertation zu ermöglichen.
38
11 Tabellarischer Lebenslauf
Persönliche Daten:
Name:
Steffen Mario Retter
Geburtsdatum:
20.02.1975
Geburtsort:
Ludwigsburg
Familienstand:
verheiratet mit Anna Rebecca Retter
(geb. Jakober)
Kinder:
Tom Noah und Laura Rebecca
Eltern:
Gundhilde und Hans-Jürgen Retter
Schulbildung:
1981-1985
Grundschule
(Flattichschule Freiberg a.N.)
1985-1994
Gymnasium
(Oscar-Paret-Schule Freiberg a.N.)
1994
Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife
Zivildienst:
1995 - 1996
Rettungsdienst DRK Ludwigsburg
39
Studium:
1996-2002
Medizinstudium Universität Gießen
2002-2003
Medizinstudium Universität Heidelberg
(Praktisches Jahr am Klinikum Ludwigsburg)
21. Mai 2003
3. Staatsexamen in Ludwigsburg
Beruflicher Werdegang:
01.07.2003-29.02.2004
Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie
Klinikum Ludwigsburg (AiP)
01.03.2004-31.08.2004:
Klinik für Gefäßchirurgie
Klinikum Ludwigsburg (AiP)
01.09.2004-31.05.2007:
Assistenzarzt
Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie
Klinikum Ludwigsburg
01.10.2004:
Voll-Approbation
Juni 2005:
Beginn mit der Dissertation
01.06.2007-04.01.2009:
Klinik für Unfall- u.
Wiederherstellungschirurgie und
Orthopädie Klinikum Ludwigsburg
seit 05.01.2009:
Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie
Klinikum Ludwigsburg
07.07.2009:
Anerkennung Facharzt für Chirurgie
40
12 Publikation (Originalarbeit):
Teile dieser Arbeit sind zur Veröffentlichung angenommen:
Retter SM, Herrmann G, Schiedeck THK
Clinical Value of Sentinel Node Mapping in Carcinoma of the Colon
Colorectal disease (Accepted Article Online: Apr 28 2010 5:53AM)
DOI: 10.1111/j.1463-1318.2010.02293.x
41
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