Paul-Ehrlich-Institut Minisymposium Xenotransplantation 5. Mai 2000 Bundesamt für Sera und Impfstoffe Modulation von allo- und xenogenen Immunantworten durch Zelltodauslösende Moleküle Prof. Dr. R. Schwinzer, Transplantationslabor, Klinik f. Viszeral- und Transplantationschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover Ohne effektive Unterdrückung des Empfänger-Immunsystems führt eine Transplantation von fremden Organen unweigerlich zu ihrer Zerstörung. Ein Schlüsselereignis hierbei ist die Aktivierung von T-Lymphozyten durch Antigene des Trans -plantats. Im Verlauf dieses Prozesses werden zytotoxische Effektorzellen generiert, die letztendlich das Transplantat zerstören. Seit kurzem weiss man, dass T-Zellen im Zuge ihrer Aktivierung auch ein Stadium durchlaufen, in dem sie sehr empfindlich auf Zelltod-(Apoptose)-auslösende Signale reagieren. Damit besteht die Möglichkeit, Apoptose-auslösende Signale zur Eliminierung von aktivierten T-Zellen zu nutzen und somit ein Transplantat zu schützen. Ausgehend von diesem Konzept bearbeiten wir folgende Fragestellungen: (1) Werden Apoptose-empfindliche humane T-Zellen eliminiert, wenn sie mit allogenen oder xenogenen Zellen konfrontiert werden, in die Zelltod-auslösende Gene eingeschleust wurden? (2) Ist es möglich, allo- und xenogene Zellen und Gewebe durch Transfektion mit Zelltod-auslösenden Genen vor der Zerstörung durch zytotoxische Effektorzellen zu schützen? Als Zugang zur Bearbeitung dieser Fragen verwenden wir in vitro Testsysteme, wobei der humane Zelltod-auslösende CD95(fas)-Ligand als Modell für ein potentiell protektives Gen zum Einsatz kommt. Die bisherigen Befunde zeigen, dass allound xenogene Immunantworten gegen Zellen, in die das CD95L Gen eingeschleust worden ist, wesentlich schwächer ausfallen als Reaktionen gegen Kontrollzellen, die nicht gentechnisch verändert wurden. Diese Beobachtungen unterstützen die Hypothese, dass Zelltod-auslösende Moleküle zur Paul-Ehrlich-Institut Bundesamt für Sera und Impfstoffe Federal Agency for Sera and Vaccines Paul-Ehrlich-Straße 51-59 D-63225 Langen Postfach D-63207 Telefon +49/ 61 03/77-0 Telefax +49/ 61 03/77-123 Modulation von allo- und xenogenen Immunantworten durch Zelltod-auslösende Moleküle Modulation von allo- und xenogenen Immunreaktionen geeignet sind. Zur exakten Einschätzung des therapeutischen Potentials dieses Konzeptes bei klinischer Organtransplantation sind jedoch sicherlich weitere Untersuchungen erforderlich Seite 2/2