Ellen Rozett Angela di Foligno (1248/49-1309) und Dölpopa Sherab Gyaltsen (1292-1361). Beispiele religiöser Grenzüberschreitung VORSICHT MYSTIK! „Wer diese Rede nicht versteht, der bekümmere sein Herz nicht damit." Meister Eckhart Eines der Spannungsfelder, in denen etablierte Religionen existieren, ist das Feld zwischen Institution und Mystik. Auf der Seite der Institution befinden sich eine hierarchisch geordnete Machtstruktur, Dogmen und wörtlich zu nehmende Schriften. Auf der Seite der Mystik liegen direkte, individuelle Erfahrungen des Ungeschaffenen, des Absoluten, Gottes, wie immer man es nennt. Ich nenne es hier mit Vorliebe „das Ungeschaffene" weil sowohl Angela und andere christliche Mystiker als auch 1 buddhistische Texte diesen Begriff verwenden. Der mystische Geist des Ungeschaffenen weht, wo er will, gibt fortlaufend Unterweisungen und lässt einen die Schrift frei auslegen. In der Institution unterwirft man sich den exoterischen, öffentlichen Lehren für die Massen; in der Mystik bricht man durch alle Schranken mit Hilfe von esoterischen Lehren, die oft nur an wenige weitergegeben werden. Mir scheint, jede Religion braucht beide Pole: Mystik und Institution. Die Institution erhält die physische Gegenwart der Religion und schützt sie davor, im Sande unserer sich ständig verändernden Welt zu verrinnen. Die Mystik erhält die Verbindung zum Geist der Religion und schützt ihn vor Tod durch Stagnation. Manchmal unterstützen die Visionen und Offenbahrungen der Mystiker die etablierten Dogmen, andere Male untergraben sie sie. Aber in meinen Augen sind die ganz großen Geister dazu berufen, ihre eigene Tradition sowohl zu bestätigen als auch zu negieren. Ihre Funktion ist es, die Schranken, welche ihre Religionen um das Schrankenlose, unendliche Absolute zu setzen suchen, zu durchbrechen, ohne das, was innerhalb der Schranken lag, zu zerstören. Mystiker zeigen auf, wie man mit Hilfe der Religionen zum eigentlichen Göttlichen durchbrechen kann. Sie erinnern uns daran, dass die Religionen nicht das Göttliche sind, wohl aber auf dieses zeigen und zu ihm führen. Um es mit dem bekannten Zen Wort zu sagen: "Der Finger, der auf den Mond zeigt, ist nicht der Mond." Als Christ will man vermutlich hinzufügen, dass der Finger jedoch vom Mond kommt, vom Mond gesandt ist, auch wenn er nicht der Mond selbst ist. Als toleranter Mensch will man außerdem zugeben, dass man aus vielen Richtungen auf den Mond zeigen kann. Was geschieht, wenn man mit Hilfe von Mystik die eigenen religiösen Schranken durchbricht? Man erfährt jene Seite des Ungeschaffenen, welche die eigene Religion zu vernachlässigen neigt. So erlebt die Christin Angela di Foligno (1248/9-1309) die Nicht-Existenz eines irgendwie greifbaren Gottes, der ihr doch in seinem Handeln am Menschen und besonders in Jesus greifbar sein soll. Der Buddhist Dölpopa* Sherab Gyaltsen (1292-1361) hingegen erlebt als wahrhaftig die Qualitäten eines Absoluten, das er nicht als wahr ergreifen soll. Es geht so weit, dass die Christin buddhistischer klingt als der Buddhist und er, der offizielle A-theist, klingt theistischer als sie, die doch an Gott glaubte. Auch wenn Angela und Dölpopa nicht immer in unsere vorgefertigten Schubladen mit den Aufschriften „Christentum" und „Buddhismus" passen, so sind sie doch nicht untypisch für ihre Religionen. Vielmehr sind beide Vertreter von Strömen, die auf kanonische Schriften zurückgehen und von Anfang an praktiziert wurden, auch wenn sie immer wieder Kontroversen auslösten. Sie steht für die via negativa, den negativen Weg oder besser: via negationis, den Weg der Negierungen, also für all jene 2 buddhistischen Denkrichtungen, die darauf bestehen, positive Qualitäten des Absoluten zu bestätigen. Beide Ströme sind in ihre jeweiligen Traditionen eingebunden und ergänzen sie auf spiegelbildliche Weise, d.h. die mit ihnen verbundenen Lehren sind nicht frei erfunden, sondern ein direktes, umgekehrtes Echo der offiziellen, öffentlichen Dogmen. Die Charakteristika des Ungeschaffenen, die vorher bestätigt wurden, werden hier in Frage gestellt oder negiert und was vorher negiert wurde, wird hier bestätigt. Dabei wird nur so lange negiert oder bestätigt, wie man sich in der Sicherheit wiegen kann, dass der Hauptstrom, den es zu ergänzen gilt, das Gegenteil tut. Die selige Angela von Foligno und die „via negativa“ Die selige Angela wird seit langem unter die ganz großen christlichen Mystiker und Mystikerinnen gezählt. Im 18. Jahrhundert wurde ihr der Titel „magistra theologiae", Doktorin der Theologie, verliehen. Im italienischen Volk wird sie schon seit ihrem Tod als Heilige verehrt und auch die Franzosen nennen sie eine Heilige. Vielleicht wegen ihres Hanges zu extremer Selbstkasteiung, wird ihr heute nicht die Beachtung geschenkt, die sie auf Grund ihrer Offenbahrungen verdiente. Es würde 1 sich fürwahr lohnen, sie in einer für unsere Zeit angemessenen Weise aufzuarbeiten. Denn während andere Heilige für eine Hand voll Visionen berühmt wurden, offenbarte sich Gott der Frau aus Foligno unzählige Male und auf immer tiefere Weise. Am Ende ist ihr Bewusstsein völlig untrennbar von Gott und sie sagt: „In dieser Offenbahrung Gottes begreife ich und besitze ich jegliche Wahrheit, die da ist im Himmel und in der Hölle und in der ganzen Welt und in jeglichem Ding, und jegliche Freude, die im 3 Himmel ist und in jeglicher Kreatur“. Im Buddhismus nennt man solche Erkenntnis „Allwissenheit". Angela gehörte dem Dritten Orden der Franziskaner an, dem Laienorden mit dem Namen „Die Brüder und Schwestern der Buße". Als solche war ihre spirituelle Praxis geprägt von Bußübungen, von der Verehrung der „Dame Armut" und von dem mystischen Leitmotiv der Zeit: „Folge nackt und dem 4 nackten Christus." Das bedeutet, als wahre Büßerin, arm und nackt im Geiste, entsagte sie der Welt, ihrer selbst und am Ende sogar Gott. In aller Konsequenz arm sein, bedeutet für die mittelalterlichen Mystiker nicht nur, dass man so gut wie keine materiellen Dinge besitzt. Vielmehr hält man an überhaupt gar nichts fest. Man opfert seinen Körper, sein Selbst, seinen gesunden Menschenverstand, Logik und auch das Festhalten an alle Vorstellungen von einem Gott. Deshalb heißt dieser Weg via negativa oder Weg der Negierung. Er hat eine theologische Schwester in der Scholastik: die „Negative Theologie", auf die ich hier aber nicht eingehen kann. Am Ende der via negativa, nachdem man alles losgelassen hat, besitzt man nur das, was das Ungeschaffene einem wieder schenkt oder borgt: „nichts und alles" wie Angela sagt. Weil sie nichts besitzt, besitzt sie alles. Als Frau ihrer Zeit ringt Angela mit Unterdrückung. Sie wird einem inoffiziellen Inquisitionstribunal unterzogen, hat aber das Glück der frühen Geburt. Kardinal Jakobus Colonna, der ihre Offenbarungen als orthodox bestätigt, wird kurze Zeit darauf selbst exkommuniziert, und die Spiritualen, eine Fraktion der Franziskaner, denen Angela nahesteht, werden sieben Jahre nach ihrem Tod von der Inquisition verfolgt. Obwohl die Selige einer Verurteilung entrinnt, ist die schwere Hand der Kirche doch überall in ihren Schriften zu spüren. So wenn sie versucht, die Offenbahrungen Gottes nicht zu hören, nicht zu sehen, so schnell wie möglich zu vergessen oder geheim zu halten, weil sie einem Dogma widersprechen könnten und weil es sich für eine Frau ihrer Zeit nicht geziemt, philosophisch aufgeklärt zu werden. Glücklicherweise kann sie der Wahrheit nicht immer widerstehen. Sie rutscht ihr heraus, und sie soll sie ja auch ihrem Beichtvater gestehen. Oft scheint sie sie später zurückzunehmen, wenn sie das Gegenteil von vorher Gesagtem behauptet, um die Kirche zu besänftigen. All zu gerne wäre sie sowohl der Kirche als auch Gott treu. Wenn sie sich auf Grund dieses Dilemmas widerspricht, ignoriere ich ihre Beteuerungen von Linientreue und halte ihre revolutionären Aussagen für weit wichtiger. Wie man sich denken kann, haben viele patriarchalische Theologen es bisher umgekehrt gehalten. Sie stellten Angelas orthodoxe Aussagen als die wahren Botschaften Gottes dar und schieben die radikaleren der Schwachheit des weiblichen Geschlechtes zu, das, wie wir ja alle zu wissen meinen, zu hysterischen Ausuferungen neigt. Der Allwissende Dölpopa Sherab Gyaltsen und die Shentong-Madhyamaka-Philosophie Wie sein Titel bereits verrät, war Dölpopa Sherab Gyaltsen einer der berühmtesten gelehrten Meister Tibets - wenn auch vielleicht der umstrittenste. Dabei hat er gar nichts Neues verkündet. Sein Vergehen bestand darin, sich nicht an die vorgegebene Reihenfolge, in der Lehrtexte traditionell präsentiert wurden, zu halten. Insbesondere verbreitete er bestimmte indische Mahayana- und Tantrayana-Lehren öffentlich, die bis dahin nur an sehr fortgeschrittene Asketen oder Yogis als geheime, esoterische Unterweisungen weitergegeben worden waren. Durch Dölpopas Einfluss wurden 5 sie als Shentong Madhyamaka bekannt. Madhyamaka (Sanskrit) heißt „von der Mitte" und ist eine Schulrichtung, die im 2.-3. Jahrhundert n.Chr. philosophisch zurück zu Buddha Shakyamunis Mittlerem Weg strebte. 'Mitte' bezeichnet hier eine Position zwischen den „extremen" Ideen, dass eine Realität wahrhaft existiert oder nicht existiert. In der Mitte bezieht man bewusst keine Position, weil keine Position letztlich philosophisch haltbar sei. Man versucht, ohne die Entscheidung zu leben, ob unsere oder irgendeine andere Realität wahrhaftig real ist oder nicht. Dieses Vermeiden der Extreme ist nicht nur ein nützliches Objekt der Meditation, sondern auch ein Gegenmittel gegen die Spekulationen, Stolz und Streitigkeiten von Philosophen und Metaphysikern. Will man aber praktisch handeln, anderen helfen und buddhistisches Gedankengut und Praktiken lehren, so ist diese Mitte extrem schwer, wenn nicht gar unmöglich beizubehalten. Man müsste ja jedes Wort und jede Handlung endlos qualifizieren. Daher sieht das Ideal der Mitte in der Praxis so aus, dass jede Schulrichtung auf ihre Art versucht, auf ausgewogene Weise zwischen den Extremen hin und her zu pendeln und dabei immer wieder die Mitte zu passieren, ohne dies zugeben zu müssen. 2 Shentongpas (die Anhänger des Shentong) und ihre indischen Vorgänger finden, dass sie dies bewerkstelligen, indem sie lehren, dass alle Phänomene, die der Mensch gewöhnlich für real hält, nicht wirklich existieren. Was aber letztendlich als wahr bestätigt werden kann, ist die sogenannte BuddhaNatur mit ihren Qualitäten. Sie ist shentong (leer von anderem), d.h. frei von allen Phänomenen der Welt des Dualismus zwischen Subjekt und Objekt, frei von allen relativen, geschaffenen Konzepten, aber nicht ohne, nicht leer von absoluten, ungeschaffenen, unfassbaren, nicht-dualistischen Qualitäten 6 (gunaparamitas). Mit transzendenter Liebe und Weisheit durchströmt diese Buddha-Natur alle Universen und alle Phänomene. Sie ist unsere wahre Natur, eine Klarheit die von nichts behindert werden kann und die sich in materiellen und immateriellen Formen manifestiert. Im Gegensatz zu Angela war Dölpopa alles andere als unterdrückt. Er gehörte der höchsten geistigen Elite Tibets an und fühlte sich mächtig genug, um das dominante Denken Tibets herauszufordern. Laut 7 Tibetischer Quellen, ließ er dabei „die gesamte Versammlung der Gelehrten sehr erzittern." Er war der geförderte Schüler mehrerer Meister des Sakya Klosters, damals das einflussreichste Kloster des Landes. Als stolzer junger Gelehrter fand er, dass sein Kloster ihm intellektuell nicht mehr viel zu bieten hatte und siedelte zu einem den Sakyapas angeschlossenen Kloster Namens Jonang über. Von seinen Insassen und Lehrern beeindruckt, ging er dort in die Lehre, bis er Oberhaupt und Linienhalter ihrer Übertragungslinie wurde, d.h. der Linie von tantrischen Lehren und Praktiken die durch eine ununterbrochene Kette von erleuchteten Meistern auf erleuchtete Schüler übertragen werden. Durch Dölpopas Einfluss wurden die Lehren der Jonangpas erstmals als formelle MahayanaPhilosophie präsentiert. Erst durch ihn erklärte sich diese Schule von den Sakyapas unabhängig. Essenz der Jonang und tantrischer Lehren allgemein ist eine „reine Sichtweise", die alles als erleuchtet und heilig oder göttlich betrachtet. Nun werden viele meinen, es sei nicht angebracht, im Rahmen buddhistischen Denkens von „Göttlichem" zu sprechen. Man wird mich christlicher Projektionen bezichtigen wollen. Daher möchte ich daran erinnern, dass Buddhisten vom Palikanon bis zu den Tantras immer wieder das Wort 'göttlich' benutzen. Der Erhabene Buddha z.B. verfügte über die Fähigkeiten des „göttliche Auges" und des „göttliche Ohrs". Auch hat er die „göttlichen Verweilungszustände" (Brahma-Vihara) durchlaufen. Die Mahayanistischen Götter (Tibetisch: Lha) sind zwar nicht dualistisch und keine Schöpfergötter, aber deshalb nicht weniger göttlich. Buddhistische „Göttlichkeit" ist also gekennzeichnet von den höchsten, transzendenten Qualitäten erleuchteten Bewusstseins. „Reine Sicht" aber ist in vieler Hinsicht das genaue Gegenteil von geistiger Armut im christlichen Sinne. Im Tantra spricht man von „Vajra-Stolz". Der Vajra (Sanskrit = tibetisch Dorje: Diamant) ist das Symbol für die klare, unzerstörbare, erleuchtete Essenz aller Phänomene. Um uns an diese, unsere wahre Natur zu erinnern und um so oft und so lange wie möglich in ihr zu verweilen, wird empfohlen, sich selbst und andere als vollkommen erleuchtete Gottheiten zu visualisieren. Um solchen Meditationen mehr Realität zu verleihen, ist man angehalten, „Vajra-Stolz" über seine Göttlichkeit zu empfinden, d.h. einen Stolz, der nichts mit dem Ego zu tun hat, der nicht zwischen Subjekt und Objekt trennt, der sich aber an der Erleuchtung, die man in sich weiß, erfreut. Das Endresultat ist interessanterweise das gleiche wie das des Weges der Negierung: indem man nichts besitzt, besitzt man alles; weil das Ego aufgelöst ist, offenbart sich die Buddha-Natur. Übereinstimmungen zwischen Angela und Dölpopa In Bezug auf das, was wir Menschen allgemein als „Realität" betrachten, nämlich die Welt der voneinander trennbaren Subjekte und Objekte, sind sich beide einig: sie ist ein Nichts, pure Illusion, Wahn. Das einzig wahre ist das Ungeschaffene; eine davon trennbare Existenz gibt es nicht. „...denn weder der Engel, noch der Mensch, noch sonst irgend etwas hat Sein; nur einer hat es, Gott. (...) alles andere 8 ist Nichts, außer insofern es sein Wesen von Ihm nimmt." Angela stimmt ganz mit Dölpopa und den offiziellen buddhistischen Lehren überein: letzten Endes ist Individualität ein Schein; es gibt keine ewige Seele, die vom Absoluten differenzierbar wäre und irgendein fassbares Wesen besäße. Viele buddhistische Denkrichtungen geben sich damit zufrieden, festzustellen, dass wir nicht das sind, was wir zu sein meinen, dass unsere Vorstellungen „leer" sind, bar einer fest-(hin)stellbaren Existenz. Sie sagen, es sei Zeitverschwendung, darüber zu spekulieren was wir nun wirklich letztendlich sind, denn das sei nicht in Worte zu fassen. Es könne nur in der Meditation oder Kontemplation direkt erfahren werden. Dölpopa und Angela hingegen beteuern: Das, was wir wirklich sind, ist der alles durchdringende Gott oder die ungehinderte Buddha-Natur. Der Ausruf der Christin: „Die Welt geht 9 schwanger von Gott!" ist dabei eine interessante Parallele zur Buddha-Natur (Sanskrit: tathagatagarbha), die auch mit Buddha-Schoß, -Embryo oder -Samen übersetzt wird. 3 Angela beschreibt die Allgegenwart Gottes so: „...und dann erkenne ich seine Gegenwart in mir, und seine Weise, in jeder Kreatur gegenwärtig zu sein, in allem, was Dasein besitzt, im bösen Geist, im guten Engel, in der Hölle, im Paradies, im Ehebruch, im Mord, in den guten Werken und jedem das endende Ding, das eine Weise 10 des Seins besitzt, mag es schön oder hässlich sein." Auf ganz ähnliche Weise sieht Dölpopa das ungeschaffene Absolute im geschaffenen Relativen. Philosophisch stützt er sich dabei auf Aussagen in mehreren indischen Mahayana-Sutras und Kommentaren, die zu dem Schluss kommen, dass Soheit (tathata), die wahre Natur aller Phänomene, nichts anderes als die Buddha-Natur mit all ihren Qualitäten ist. Diese Auffassung wird im Ratnagotravibhaga-vyakhya mit den Worten zusammengefasst: „Alle Dharmas sind 11 perfekte Erleuchtung." Ebenso wird in vielen buddhistischen Denkrichtungen Leerheit mit Buddha-Natur identifiziert. Im Traktat zur Buddha-Natur z.B. heißt es: „Buddha-Natur ist die Soheit, offenbart durch die zweifache Leerheit von Personen und Dingen. ... Wenn man nicht von der Buddha-Natur spricht, dann versteht 12 man Leerheit nicht." Sowohl Angela als auch Dölpopa bezeugen, dass die Qualitäten des Ungeschaffenen zwar mit Worten wie Mitgefühl und Weisheit angedeutet, nicht aber wirklich beschrieben werden können. Ihre wahre Natur ist für den menschlichen Verstand unvorstellbar und zu paradox. Was z.B. ist jene buddhistische Liebe ohne Subjekt und Objekt? Was ist Angelas Liebe, die „Nicht-Liebe" ist, was ihre „dunkle und geheime" Liebe, die dem Licht des Verstandes verborgen ist? Aber nur weil die „göttlichen" Qualitäten der Buddha-Natur dem Verstand unfassbar sind, heißt das nicht, dass sie nicht existieren. Sie sind dem erleuchteten Bewusstsein schon zugänglich, nur sind sie nicht adäquat in Worte zu fassen. Unterschiede zwischen Angela und Dölpopa Der auffallendste Unterschied zwischen der Christin und dem Buddhisten ist, dass sie viel mehr als er von der Nichtigkeit des Ungeschaffenen spricht. Sie bestätigt zwar immer wieder die Existenz, Allgegenwart und Allwissenheit Gottes, aber daneben stellt sie auch eine ganz andere Seite. Sie sagt, dass Gott unzählige Modalitäten umfasst. Dabei fallen zwei Kategorien auf, man möchte sagen, zwei „Gesichter Gottes". Auf der einen Seite beschreibt sie einen Gott, der wahrhaftig Licht ist, mitteilbare, verständliche Weisheit, eine sichtbare Präsenz in der Welt und eine unendliche Vielfalt von Offenbarungsfacetten. Angelas Vereinigung mit diesem Gesicht Gottes versetzt sie in größte Wonne, ist höchste Tröstung. Auf der anderen Seite konfrontiert das Absolute sie immer wieder mit ihrer Nichtigkeit, mit dem großen Nichts, das auch Johannes vom Kreuz und Meister Eckehart schätzen lernten. Angela beschreibt es als eine Dunkelheit, die einen nichts sehen und nichts verstehen lässt, als eine Abwesenheit von jeglichem Ding oder von irgendetwas, dass Herz oder Mund auch nur annähernd erfassen könnten. Hier gibt es keinen Jesus, keine Liebe, keinen Glauben, keine Hoffnung. Von diesen Begegnungen wiederkehrend, kann sie nur immer wiederholen, dass sich absolut gar nichts über Gott aussagen lässt. Dieses Gesicht Gottes bringt kein Lächeln auf ihr Gesicht. Es füllt sie aber, nachdem das anfängliche Entsetzen überwunden ist, mit einem tiefen Gleichmut, einem unerschütterlichen Frieden. Am Ende spricht sie von der Einheit der beiden Gesichter, wenn sie sagt, dass Gott sehen bedeutet: 13 die Seele „sieht gleichzeitig nichts und alles." Ihre weniger brave Schwester im Glauben, Marguerite Porète, (hingerichtet 1310) stimmt ihr bei: „Diese Seele besitzt alles und damit nichts, sie weiß alles 14 und damit nichts, ... jetzt ist sie alles und damit ist sie Nichts, denn ihr Geliebter macht sie Eins." Dölpopa hingegen lehnt alles Gerede von der Leerheit oder der Nicht-Existenz des Absoluten selbst ab. Das einzige, was er bereit ist zuzugeben, ist die Unvorstellbarkeit der erleuchteten Qualitäten. Dennoch vermute ich, dass er die absolute Transzendenz des Ungeschaffenen erfahren hat. Sonst hätte er in der „Versammlung der Gelehrten Tibets" nicht bestehen können, hätte sie schon gar nicht zum Erzittern gebracht, und keiner hätte ihm den Titel „Allwissend" verliehen. Wieso hört er sich dann so viel positiver als Angela an? Ich vermute, weil er und seine ganze Umgebung so sehr an des Absoluten Nichtigkeit, Transzendenz, Unfassbarkeit gewöhnt waren, dass es nichts besonderes mehr war, nichts Erschreckendes, nichts, das mehr detailliert erläutert werden müsste. Nicht-Selbst und Leerheit waren schon mehr als ein Jahrtausend lang unter der Lupe des Denkens gewesen. Vielleicht waren sie allmählich wie Sauerstoff, von dem man lebt, ohne daran zu denken, weil man nie ohne ihn war. Für Dölpopa ist Leerheit einfach der Raum, die Offenheit, die Schrankenlosigkeit, in der sich erleuchtete Qualitäten tummeln. Viel neuer und aufregender als die Leere, ist für ihn die Entdeckung, dass in diesem offenen, undifferenzierbaren Raum, in diesem Fluss etwas fliesst, das nicht zu verneinen ist: die Qualitäten der Buddha-Natur. Nehmen wir einmal an, und vieles spricht dafür, dass Dölpopa und Angela die gleichen Realitäten sahen. Dann müsste sie, um dorthin zu gelangen, etliches verleugnen, das ihre Religion als dinghaft existent darstellt, während er vieles als wirklich bestätigen müsste, das seine Tradition verleugnet. 4 Wenn man bedenkt, wo beide herkommen, ist klar, dass sie die via negativa und er die via affirmativa beschreiten muss, um sich in der Mitte (madhyama) zu treffen. Wie Angelas Weg buddhistische Verwirrungen erklären kann Angelas Schriften haben den Vorteil, dass sie nicht als philosophische Traktate abgefasst sind, von denen erwartet würde, dass sie endgültige Wahrheit definierten. Vielmehr halten sie in Form von Konfessionen die Phasen eines fortlaufenden Projektes fest: ihren Weg zu vollkommener Einheit mit Gott. So muss sie vor niemandem ihre früheren, überholten Einsichten rechtfertigen, sondern kann ungehindert weiterziehen. Eben wie christliche und buddhistische Philosophen und ihre jeweiligen Denk- und Schulrichtungen meint auch sie immer wieder nun endgültig den Höhepunkt oder das Ende ihres Weges erreicht zu haben. Jede Phase scheint das Non-plus-ultra zu sein. Jedoch überrascht das Absolute sie immer wieder mit ganz anderen Seiten, ganz neuen Tiefen und immer neuen Offenbahrungen. Im Gegensatz zu vielen Theologen hält sie sich für diese Überraschungen offen. Nun scheint mir, dass sich an ihren Entwicklungsphasen etliche christliche und buddhistische Denkrichtungen ablesen lassen und, dass ihr Weg erklärt, wie es zu diesen Denkrichtungen und den Konflikten zwischen ihnen kommt. Dies sei grob skizziert. Sie beginnt auf gut katholische Weise. Der Heilige Geist spricht zu ihr, sie sieht den lebendigen Jesus am Kreuz hängen und auch die Mutter Gottes erscheint ihr. Alles ist ganz der Bibel gemäß. Dann dehnt sich ihre Gotteserfahrung aus und sie sieht Gott nicht nur jenseits dieser Welt, sondern auch in jedem Ding das Sein hat. Solch pantheistische Sicht liegt auch den Lehren über die BuddhaNatur zugrunde. Es folgt die Ernüchterung in der „dunklen Nacht der Seele", wie christliche Mystiker die erste Begegnung mit Gottes Nichts-sein nennen. Es ist eine a-theistische Phase, die an Beschreibungen des Zen-Buddhismus erinnert. Ich persönlich glaube, dass die Realität einer Erleuchtung im Rahmen des Zen über diese Beschreibungen hinausgeht, aber viele Leute bestehen darauf, dass Ziel des Zen sei keine spirituelle Dimension. Es ginge lediglich darum, die ganz gewöhnliche Existenz der Dinge in jedem Moment klar wahrzunehmen, ohne sie auf irgend eine Weise, mit irgendeiner Art von Gott oder Ego zu verbrämen. Nachdem das Sein und das Nicht-Sein Gottes etabliert sind, erfährt Angela beides abwechselnd auf immer tiefere, erstaunlichere und unfassbarere Weise. In diesen Phasen erinnert mich das Nichts Gottes an indische und tibetische Rangtong-Madhyamaka-Schulen. Deren Leerheit geht über die ZenSicht von der Gewöhnlichkeit des Alltags hinaus. Sie fasst das gesamte All ins Auge und hält einen nicht davon ab, auf tantrische Gottheiten hin zu meditieren. Wie auch für die Schwester der Buße, ist für die Praktizierenden auf dieser Ebene absoluter Gleichmut der Höhepunkt. Das Sein des Ungeschaffenen erinnert jedoch auf diesen Ebenen an die magische, segensreiche Vielfalt in Einheit des Tantra, dessen Ziel nicht Gleichmut sondern höchste, transzendente Wonne ist. Und wenn für Angela am Ende das Sein und Nichts Gottes untrennbar voneinander werden und sich gegenseitig ergänzen, ist sie in Übereinstimmung mit gemäßigter Shentong-Madhyamaka. Diese Denkrichtung ist in vielen tantrischen Texten zu finden, wo höchste Realität als „die Einheit von Wonne und Leerheit" oder aber als „die Einheit von Klarheit und Leerheit" beschrieben wird. Ein prominenter Verfechter dieser Mitte ist der 8. Karmapa Mikyoe Dorje (1507-1554), der betonte, dass die „zwei 15 Wahrheiten"eine Realität sind. Jede Denkrichtung ist also realistisch, insofern sie eine Station auf dem Weg zu höchster Erkenntnis beschreibt. Auch kann jede Schulrichtung auf vielen Ebenen realisiert und verstanden werden; z.B. gibt es ein oberflächliches und ein unendlich tiefes Begreifen sowohl der Nicht-Existenz als auch der Existenz des Ungeschaffenen. Wiederum scheint jede Schulrichtung zu irren, wenn sie meint, einen unübertreffbaren Höhepunkt an Erkenntnis beschreiben zu können. Gibt es einen Endpunkt an dem die vergöttlichte Seele wirklich allwissend ist? Vielleicht schon, aber jedenfalls nicht in einer Weise, die sich in eine philosophische Schulrichtung pressen ließe. Wenn, dann höchstens in dem Paradox: „Alles wissend, weiß ich nichts; alles seiend, bin ich nichts." Nehmen wir einmal an, dass Angelas Entwicklung für jeden Weg zu höchster Erleuchtung exemplarisch ist. Dann würde dies bedeuten, dass der menschliche Geist auf einem solchen Weg zwei Seiten letztendlicher Realität kennenlernt: Licht und Dunkel, Sein und Nicht-Sein, Weisheit und Unbegreiflichkeit, Klarheit und Leerheit, Wonne und Gleichmut, Manifestation und Essenz. Und zwar lernt man diese zwei Seiten erst oberflächlich und von einander getrennt kennen und dann auf immer tiefere Weise, bis sie im Urgrund als untrennbare Einheit erkannt werden. Es scheint mir, ein solches Modell könnte viel buddhistische Zwietracht lösen, denn der Buddhismus liefert uns Lehren zu jeder dieser Phasen. 5 Wie buddhistische Lehren Angelas Verwirrung erklären könnten Aber Buddhisten können nicht nur von Angela lernen. Umgekehrt kämpfen auch Angela und viele ihrer Schwestern und Brüder im Glauben mit einer Verwirrung, die der Buddhismus lösen könnte. Bis ans Ende ihrer Tage ist Angela zwischen Realitäten hin und hergerissen. Da ist die Welt der Sünde, des Wahns, der Illusion, in der sie sich selbst bis zum Schluss als erbärmliche Sünderin sieht. Aus diesem Jammertal bricht sie immer wieder in die Welt der Heiligen, der Engel und der Dreifaltigkeit durch. Da ist sie die liebste Tochter, die Braut Gottes und ein Tempel der Weisheit. Schließlich kennt sie auch die Realität, wo alles gleich ist, „von einem Geschmack", wie die Tantriker es nennen. Hier gibt es keinen essentiellen Unterschied zwischen Sündern und Heiligen, Gott und Welt, Sein und Nicht-Sein. (Auch nicht zwischen Buddhismus und Christentum.) Hier ist sie alles und nichts. Gleichzeitig in diesen drei Welten zu leben, ist äußerst verwirrend. Wann soll man welcher Welt entsprechend denken und handeln? Wann welche Welt kommunizieren? Kann man je gewiss sein, dass man eine Welt für die nächst höhere eingetauscht hat? Wird eine durch das Auftauchen der nächst höheren für immer vernichtet? Warum machen niedere Realitäten ihren Einfluss immer wieder geltend, auch wenn sie schon längst als Illusion durchschaut wurden? Angela geht auf Nummer sicher. Sie will ja ihre Kirche und ihre Gesellschaft nicht erbosen. Und so behält sie ihr Wissen um höhere Realitäten möglichst für sich und straft ihren Körper für seine „Sündigkeit" bis sie im Alter von 60 Jahren stirbt. Wie viel Leid wäre ihr und anderen christlichen Mystikern erspart geblieben, wenn das Christentum, wie der Buddhismus, eine Lehre von den Ebenen der Realität besäße! Man findet Ansätze z.B. bei Martin Luther in seinem Motto: „Gleichzeitig gerecht und Sünder" (simul justus et peccator) und in den zwei Naturen Jesu, aber sie werden meiner Meinung nach nicht ausreichend entfaltet und angewandt. Besonders der Tibetische Buddhismus legt viel Wert auf drei Ebenen von Realität: der äußeren, inneren und geheimen. Äußerlich betrachtet, sind wir individuelle Personen, unter das Gesetz von Karma oder Sünde gestellt. Innerlich üben wir uns in einer spirituellen Sichtweise der zufolge wir alle reine, erleuchtete Wesen oder Kinder Gottes und Manifestationen Christi sind. Je mehr man diese Sicht einübt, desto realer wird sie, bis man zu einer Emanation oder Verkörperung der angebeteten Gottheit wird, wie ein Dalai Lama oder ein Christ, der Stigmata aufweist. Auf der geheimen Ebene ist jedes Phänomen die Einheit von Leerheit und Klarheit oder nichts und alles. Vielleicht könnte man gar die Dreifaltigkeit als die äußere, innere und geheime Realität Gottes beschreiben. Jedes Phänomen existiert auf allen drei Ebenen von Realität. So könnte das Reich Gottes z.B. ohne weiteres sowohl eine historische Realität werden, als auch bereits eine inwendige sein, als auch letztlich nichts und alles sein. Jesus kann Mensch, kosmischer Christus, nichts und alles sein. Ich kann Sünderin, Kind Gottes, nichts und alles sein. Obgleich sich diese drei Realitäten gegenseitig widersprechen, sind sie untrennbar voneinander, und tauchen gemeinsam auf. Jede hat ihre Gültigkeit und ihren Wert und muss zu angemessener Zeit gelehrt werden. Jede ist auf eine Weise ewig. Das Individuum mag in seiner geistigen Entwicklung über die niederen Realitäten hinauswachsen, aber für andere bleiben sie real. Im Buddhismus werden die Lehren über die äußere und innere Realität mit einem Floss verglichen. Man braucht es, um über den Strom des Lebens zum anderen Ufer: der höchsten, „geheimen" Realität überzusetzen. Einmal dort angelangt, wäre es unsinnig, das Floss auf dem Rücken über Land zu tragen. Man selbst braucht es nicht mehr. Weil aber andere es noch benötigen, zerstört man es nicht, sondern schickt es unversehrt zu ihnen zurück, damit auch sie übersetzen können. So brauchen Christen keine Angst zu haben. Nur weil Angela und Dölpopa über ihre Religionen hinauswachsen und der Nichtigkeit Jesu und tantrischen Gottheiten begegnen, heißt das nicht, dass diese für uns zerstört sind. Denn erstens begegnen sie auch dem transzendenten Sein dieser Gottheiten und zweitens schicken sie uns deren äußere Formen in noch besserem Zustand zurück, als wir sie je kannten. Und so bleiben Angela und Dölpopa, trotz aller Grenzüberschreitungen, eine große christliche Heilige und ein großer buddhistischer Meister. Als Bestandteil buddhistischen Trainings lernt man, wann man am besten in Übereinstimmung mit welcher Realität denkt, spricht und handelt. Vor allem aber lernt man, keine von allen zu ernst zu nehmen. 6 Anmerkungen Die Autorin hat an der Universität Berkeley, Kalifornien, eine Magisterarbeit zum Thema geschrieben (vgl. Anm. 3). * Obwohl die Schreibung Dõlpopa in der wissenschaftlichen. Literatur üblich ist, hat sich die Redaktion für die Sprechweise Dölpopa entschieden. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Angela kontrastiert häufig die geschaffene mit der ungeschaffenen, absoluten Realität, z.B. sagt sie: „... göttliche Liebe ... zieht jeden aus sich selbst hinaus und aus aller geschaffenen Realität und völlig in die ungeschaffene hinein." Angela of Foligno: Complete Works. New York 1993, S. 292 (Übers. E.R.) Im Shrimaladevi Sutra heißt es: „der Dharmakaya, der Tathagata wird 'das Aufhören des Leides' genannt und ist anfangslos, ungeschaffen, ungeboren, unsterblich, frei von Tod, permanent, standhaft, ruhig, ewig;" The Lion's Roar of Queen Srimala: A Buddhist Scripture on the Tathagatagarbha Theory. New York 1974, S. 98 (Übers. E.R.) Auch der tibetische Meister Gampopa nennt die höchste Realität „ungeschaffen und ungeboren". GUENTHER, Herbert von: The Tantric View of Life: Boulder 1976, S. 32. Auf die faszinierende Geschichte beider Ströme kann ich hier nicht eingehen. Sie ist in meiner Magisterarbeit beschrieben, von der dieser Artikel eine Zusammenfassung ist: Shentong Madhamaka and Via Negativa, A Buddhist and a Christian Approach to the Absolute, with Special Emphasis on the Teachings of the Blessed Angela of Foligno (1248/49-1309) and the Omniscient Dölpopa Sherab Gyaltsen (1292-1361), Bestandteil der Bibliothek der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) in Nachrodt Angela von Foligno: Zwischen den Abgründen. Einsiedeln 1955, S. 47 Der Ausspruch geht auf den heiligen Hieronymus (4.Jh.) zurück, war aber im 12./13. Jh. besonders verbreitet. In Indien waren dieselben Lehren in Teilen der Yogachara, Yogachara-Madhyamaka, und der YogacharaSvatantrika-Madhyamaka Denkrichtungen aufgehoben. Die Formel „leer von Befleckungen, aber nicht leer von Qualitäten" stammt aus Sutras wie dem Srimaladevi Sutra, wo es heißt: „Herr, der Tathagatagarbha ist leer von allen Anhäufungen von Befleckungen, die getrennt und nicht befreites Wissen sind. Herr, der Tathagatagarbha ist nicht leer von Buddha-Dharmas (Phänomenen), die nicht getrennt, unvorstellbar, zahlreicher als die Sandkörner des Ganges, und befreites Wissen sind." The Lion's Roar of Queen Srimala, S. 99. SEYFORD-RUEGG, David: The Jonangpas: A School of Buddhist Ontologists According to the Grub mTha' Shel Gyi Me Long. In: Journal of the American Oriental Society Nr. 1 1963 S. 79. Angela of Foligno: Complete Works. S. 195 und 223. Diese englische Ausgabe ihrer Werke ist jener deutschen, die ich finden konnte, weitaus vorzuziehen. „Zwischen den Abgründen" lässt wichtige Passagen aus, weil sie den Herausgebern „unklar" erscheinen. Die englische Ausgabe umfasst außerdem eine hervorragende Einleitung und Fußnoten. Angela von Foligno: Zwischen den Abgründen. S. 27 ebd. S. 45-6 Zitiert in: HOOKHAM, S. K.: The Buddha Within. New York 1991, S. 52 Das „Traktat zur Buddha-Natur" ist nur im Chinesischen erhalten und wird Vasubandhu zugeschrieben, obgleich einige Gelehrte meinen, Paramartha sei der Autor. Dieser Vers 787b ist zitiert in: KING, Sallie B.: Buddha Nature. Albany 1991, S. 17 Angela of Foligno: Complete Works. S. 203 PORÈTE, Marguerite: „Le miroir des simples âmes", Kapitel 13 und 118, zitiert in ebd. S. 383, Nr.120 und 125 cf. HOOKHAM, S.K.: The Buddha Within. S. 87 Zuerst erschienen in: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.): Die dialogische Kraft des Mystischen, Religionen im Gespräch, Bd. 5 (RIG 5). Balve: Zimmermann 1998, S. 197–210 Relpäd/RIG 5-Rozett-Foligno, bearbeitet, 16.05.2011 7