Westfälisches Landesmedienzentrum Eine Medienauswahl zum Thema Islam 2 Herausgeber Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Landesmedienzentrum Warendorfer Str. 24, Münster (Besucheranschrift) 48133 Münster (Briefadresse) Telefon: (0251) 591 – 39 11 Telefax: (0251) 591 – 39 82 E-Mail: [email protected] www.westfaelisches-landesmedienzentrum.de Stand: Mai 2003 Alle Rechte vorbehalten © 2003 Landschaftsverband Westfalen-Lippe 3 40m² Deutschland Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 46610 Video/VHS, 77 Min farbig, Türkisch Bundesrepublik Deutschland 1985 Özay Fecht, Yaman Okay, Demir Göhgöl ab 16 Jahren In eine kleine, dunkle Hinterhofwohnung in Hamburg bringt der schon längere Zeit in der Bundesrepublik Deutschland lebende Türke Dursun seine aus der Türkei kommende junge Frau Turna. Für Dursun, der seine Frau von der vermeintlich moralisch verwerflichen Lebensweise der Deutschen fernhalten will, ist diese Wohnung das einzig sichere Territorium in diesem fremden Land. Tag für Tag, wenn Dursun zur Arbeit geht, schließt er Turna ein. In diesem Gefängnis entwickelt die Frau Tagträume, Alpträume und Halluzinationen, in denen oft sexuelle Erfahrungen verarbeitet werden. Turna erlebt - auch mit ihrem Mann - Sexualität als bedrohlich und gewaltsam. Auch ihre Schwangerschaft, die Dursun in einen Freudentaumel versetzt, ändert an ihrem Elend nichts. Turna kann sich erst "befreien", als Dursun eines Abends bei einem epileptischen Anfall tot innen vor der Wohnungstür liegen bleibt. Der Film hat nur wenige Dialoge. Der Einsatz des Films bedarf einer sorgfältigen Vor- und Nachbereitung, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit seiner Vorurteils-Verstärkung. Eine vorherige Sichtung des Films ist in jedem Fall erforderlich. (Originalfassung mit deutschen Untertiteln) (Begleitkarte) Abrahams Großstadtkinder Toleranzübungen junger Christen, Juden und Muslime Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: 42 01515 Video/VHS, 21 Min farbig 1992 Aufgeschreckt durch Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus suchen junge Christen das Gespräch mit Juden und Muslimen. Gemeinsames Ziel ist es, Ängste und Vorurteile abzubauen, Vertrauen zu gewinnen und damit Frieden zu schaffen. In den Diskussionen geht es um Grundfragen der verschiedenen Religionen und um den Versuch, den Gleichaltrigen das eigene Ringen um eine religiöse Identität nahezubringen. Was bedeutet es, als Jude in der Bundesrepublik Deutschland zu leben oder als Muslime in einer vom Christentum geprägten Kultur? Ein Film, der zum religiösen Dialog anregt. (Begleitkarte) Apropos 5DPDGDQ *UXQGODJHQGHV,VODP 'HU3URSKHW0RKDPPHG 'HU.RUDQ )QI6lXOHQGHV,VODP .XOWXUJHVFKLFKWHGHV,VODP 'DV.RSIWXFK )XQGDPHQWDOLVPXV 2ULHQW 'DV2VPDQLVFKH5HLFKXQGGLH'HXWVFKHQ Die Osmanen Die Osmanen in Europa 4 5DPDGDQ Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80069 Video/VHS, 8 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Miriam Schuler Der 16jährige Omar, als Sohn marokkanischer Einwanderer in der Bundesrepublik Deutschland geboren, unterzieht sich als gläubiger Moslem allen religiösen Pflichten des Islam, insbesondere der des Fastens im Monat Ramadan. Im Interview zeigen Mitschülerinnen ihr Unverständnis über die Pflicht des Ramadan, während Omar bekennt, dass er stolz ist, diesen Verzicht zu üben: "Das vier Wochen lang durchhalten, macht stark." Die Praxis des Fastens geht auf ein Gebot aus dem Koran zurück. Der Film zeigt, dass der Ramadan in allen islamischen Ländern der Erde in der gleichen Weise begangen wird, in Indien ebenso wie in Ägypten, in Kasachstan wie in Bosnien. Am Beispiel Ägyptens wird eine Bedeutung des Ramadan sichtbar, die über das Fasten hinausgeht: Wohltätigkeit und soziale Verantwortung. So ist zum Fastenbrechen nach Sonnenuntergang jeder unabhängig von seinem Einkommen von der Gemeinde eingeladen. Omar singt mit anderen Jugendlichen in der Moschee in Deutschland: "Ramadan ist der Monat der Wohltätigkeit". (Beiheft) *UXQGODJHQGHV,VODP Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80093 Video/VHS, 9 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst Der Muezzin einer Kairoer Moschee ruft zum Gebet: "Gott ist groß. Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Gott. Ich bezeuge, dass Mohammed Gottes Gesandter ist. Auf zum Gebet! Auf zum Heil! Es gibt keine Gottheit außer Gott." Der Film erläutert zentrale Begriffe des Islam und führt mit seinen Bildern in den Kulturraum seiner Entstehung ein. In kurzen Stichworten werden das Leben und die Berufung Mohammeds vorgestellt. Zu sehen sind die Kaaba in Mekka, die umgebende Wüstenlandschaft sowie Moscheen und Städte in Ägypten und im Iran. Der Film hebt die zentrale Stellung des monotheistischen Gedankens hervor, wie ihn der Koran bezeugt. Ein Kairoer Koranschüler kommt zu Wort, der die Bedeutung des Monotheismus für den Glauben erläutert. Und schließlich werden die Sunniten und Schiiten, die Konfessionen des Islam, vorgestellt. Der Film endet mit einem kurzen Blick auf das religiöse Leben eines Sufi-Ordens in Kairo. Der Muezzin und Angehörige des Ordens erklären, dass der islamische Glaube im Kern nicht Bekenntnis oder Ethik, sondern Liebe zur Gottheit ist. (Beiheft) 'HU3URSKHW0RKDPPHG Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80094 Video/VHS, 9 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst Mohammed gilt als der Begründer des Islam. Vor Bildern von umherziehenden Beduinenstämmen wird von seiner Geburt 571 n. Chr. als Mitglied eines arabischen Stammes in dem multikulturell geprägten Handels- und Karawanenzentrum Mekka erzählt. Zu sehen ist der Berg in der Nähe Mekkas, auf dem nach islamischer Tradition 611 n. Chr. Mohammed die erste Offenbarung durch 5 den Erzengel Gabriel zuteil wurde. Weiter werden die wichtigsten Stationen der Biographie Mohammeds durch persische Miniaturen visualisiert: - die erste Gemeinde, die sich vor allem aus sozial Deklassierten um Mohammed sammelt, - die Entrückung nach Jerusalem und von dort in den Himmel zum Gebet mit Mose, Jesus und anderen Propheten Israels, - die Flucht von Mekka nach Medina vor der Verfolgung durch den in Mekka herrschenden Stamm der Quraish im Jahre 622 (Hidjra), die den Beginn der islamischen Zeitrechung markiert, und schließlich - die Rückeroberung Mekkas 630 mit dem Tod Mohammeds im Jahr 632. Der Film endet mit dem O-Ton eines ägyptischen Koranschülers, der Mohammed als das Vorbild aller Moslems beschreibt. (Beiheft) 'HU.RUDQ Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80095 Video/VHS, 9 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst Ein großes, schmuckvolles Buch mit Goldschnitt wird von hinten geöffnet. Der Muezzin trägt in gesungener Rezitation eine Sure des Koran vor. Der Film schildert die zentrale Bedeutung des Koran für die jüngste der großen Schriftreligionen. Ali und Beiram Ucar aus der Türkei, die seit vielen Jahren unter den zwei Millionen Moslems in Deutschland leben, beschreiben den Koran als Begleiter, der ihnen für die Gestaltung des Alltags fern ihrer Heimat Weisung gibt und Antworten weiß auf die zentralen Fragen ihres Lebens. Vor dem Panorama der arabischen Wüste erzählt der Film die überlieferte Entstehungsgeschichte des Koran: Von 611 bis zu seinem Tod 632 sei der Koran wörtlich - Sure für Sure - Mohammed durch den Erzengel Gabriel von Gott offenbart worden. Nach einer Zeit der mündlichen Überlieferung kam es unter Uthman, dem dritten Kalifen, noch im 7. Jh. n. Chr. zur verbindlichen Fixierung des Textes. Gläubigen Moslems gilt der Koran als das unverbrüchliche und letztgültige Wort Gottes. Die Bedeutung des Arabischen in der islamischen Welt und die entwickelte Kalligraphie zeugen bis heute von der besonderen Treue moslemischen Glaubens zur Ursprungsurkunde der eigenen Religion. (Beiheft) )QI6lXOHQGHV,VODP Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80096 Video/VHS, 11 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst Ein Stahlwerk im Ruhrgebiet: Für Beiram Ucar ist es kein normaler Arbeitstag, denn er ist gläubiger Moslem. Er folgt der Regel des Koran und nimmt im Fastenmonat Ramadan seine erste Mahlzeit erst nach Sonnenuntergang zu sich. Würde Beiram Ucar in Ägypten leben, würde ihm das Fasten leichter fallen. Das Video zeigt einen Ramadantrommler, der in der Nacht mit seinen Trommelschlägen auf die Möglichkeit einer letzten Mahlzeit vor Sonnenaufgang aufmerksam macht. Auch werden nach Sonnenuntergang überall kostenlose Mahlzeiten angeboten. Ermöglicht wird diese Geste der Gastfreiheit durch großzügige Spenden. Sie sind Ausdruck eines zweiten Prinzips im Islam: der Verpflichtung (arab. Zakat), einen Anteil des Einkommens den Armen zu geben. Zurück in Deutschland begleitet der Film Familie Ucar zum Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan. Das Moscheegebet an diesem Tag hebt sich hervor aus den täglich fünf Gebeten, 6 welche die dritte Verpflichtung des islamischen Glaubens darstellen. Im Zentrum des rituellen Gebetes (Salat) steht die Rezitation der ersten Sure des Koran, der Fatiha (die Eröffnende) sowie das zentrale Bekenntnis des Islam: "Es ist kein Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet." Wer unter den Gläubigen die Möglichkeit dazu hat, komplettiert seinen Glaubensgehorsam durch den Vollzug der Hadsch, einer Pilgerfahrt nach Mekka zum Gebet rund um die Kaaba. Der Film begleitet Famlie Ucar beim Aufbruch nach Mekka und schildert die wichtigsten Riten der Hadsch und des Pilgermonats mit dem höchsten islamischen Fest: dem Operfest. (Beiheft) .XOWXUJHVFKLFKWHGHV,VODP Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80097 Video/VHS, 11 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst Islamische Geschichte und Kultur verbindet sich mit klingenden Städtenamen wie Damaskus, Bagdad, Kairo oder Istanbul. Das Video zeigt drei dieser Städte und die Zeugnisse islamischer Kultur, die bis heute vor allem in der Architektur sichtbar sind. In Damaskus etablierte sich ab 636 europäischer Zeitrechnung für knapp ein Jahrhundert die erste große Kalifendynastie. Die Omaijaden prägten diese erste Großstadt der islamischen Welt. In ihrer Mitte findet sich die Omaijadenmoschee, umgeben vom Suk, dem arabischen Markt mit zahlreichen Karawansereien. Sie zeugen bis heute davon, dass sich der kulturelle Aufschwung der arabischen Halbinsel dem Handel verdankt. Das 1154 in Damaskus errichtete Hospital dokumentiert die Entwicklung arabischer Medizin. Schon im frühen Mittelalter existierte eine genaue Vorstellung des Blutkreislaufs, Operationen wurden mit Betäubung durchgeführt. Bagdad war - seit 750 unserer Zeitrechnung für vier Jahrhunderte unterr der Herrschaft der Abbaside - Zentrum eines sich vom Nahen Osten über den gesamten Mittelmeerraum ausbreitenden islamischen Weltreiches. Besonders mit dem Namen des Kalifen Harun al Rashid im 9. Jahrhundert verbindet sich die Erinnerung an die literarischen Traditionen der orientalischen Welt, wie sie in der Märchensammlung 1001 Nacht beispielhaft Ausdruck fand. Das Video verweist auf die Entwicklung der arabischen Mathematik, die mit ihrem Zahlensystem und der Entwicklung der Algebra am Ende des Mittelalters auch die europäische Wissenschaftsentwicklung beeinflusste. Letzte Station ist schließlich Istanbul, das sich seit der Eroberung 1452 durch die Dynastie der Osmanen zum Zentrum des osmanischen Weltreiches entwickelte. Hier zeugen vor allem prächtige Moscheebauten wie die Sulaiman-Moschee von dem hohen ästhetischen Standard der islamischen Architektur im 16. Jahrhundert. (Beiheft) 'DV.RSIWXFK Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80098 Video/VHS, 9 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst Eine Dortmunder Schule diskutiert: Sollen moslemische Mädchen, die aus zahlreichen arabischen Ländern stammen, in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen? Während ein türkisches Mädchen das Tragen des Schleiers bejaht, weil es der Überlieferung des Koran entspricht und ihre eigene religiöse Überzeugung zum Ausdruck bringt, lehnt die Lehrerin das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung der Frauen strikt ab. In der Koranschule am selben Ort liest ein türkisches Mädchen den Vers 59 aus der 33. Sure vor, die zur Begründung des Schleiers für die Frauen herangezogen wird. Eine Freundin deutet ihre 7 innere Zerrissenheit an: Wie so viele andere junge Frauen schwankt auch sie zwischen den Normen der eigenen Herkunft und den Erwartungen ihrer westlichen Umwelt. Die Regisseurin des religiösen Senders "Kanal 7" in der Türkei kann keinen Widerspruch zwischen Moderne und dem Respektieren der Regeln des Islam sehen. Ihr widerspricht eine Istanbuler Fotografin, für die die Verschleierung eine Uniformierung darstellt. Sie äußert sich besorgt über den wachsenden Einfluss religiöser Kreise in der Türkei. Abschließend analysiert die türkische Soziologieprofessorin Nilyfer Göle das Kopftuch als ein Symbol der sogenannten Reislamisierung: Verschleierte Frauen prägen das Erscheinungsbild eines modernen, politischen Islam. (Beiheft) )XQGDPHQWDOLVPXV Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80099 Video/VHS, 10 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Andreas Achenbach, Ulrich Baringhorst "Ich bin ein Fundamentalist". Mit diesem Bekenntnis stellt sich Achmed Awaymer, ein arabischer EDV-Experte vor, der seit vielen Jahren in Bochum lebt. Zwar sei der Begriff "Fundamentalist" ein Etikett des Westens, aber er drücke aus, worum es ihm gehe: Zurückzukehren zu den Ursprüngen des Islam, die möglichen Verfälschungen der Tradition zu überwinden, und unmittelbar aus der Botschaft, die Mohammed in seiner Zeit verkündet hat, Antworten zu gewinnen für die Fragen der eigenen Gegenwart. Die Überzeugung Achmed Awaymers, auf diese Weise den Wurzeln eines freien und toleranten Lebens näherzukommen, wird im Film der Frage gegenübergestellt, wie moslemische Gesellschaften mit Menschen umgehen, die sich vom Islam abwenden. Der Film stellt das Schicksal des ägyptischen Autors Abu Seid vor. Veröffentlichungen, in denen er eine zeitgemäße Auslegung des Korans fordert, haben dazu geführt, daß ägyptische Gerichte ihn als Abtrünnigen verurteilten und die Zwangsscheidung seiner Frau anordneten. Zwar bestreitet Scheich Mohammed Saijd Tantawi von der angesehenen Al-Azhar-Universität in Kairo beim Interview, dass Menschen, die sich vom Islam abwenden, bestraft werden, solange sie nicht dem Islam schaden. Aber gemeinsam mit seiner Frau analysiert Abu Seid das Urteil gegen ihn als eine massive Sanktionierung im Namen eines fundamentalistischen Islam. Für ihn sei die entscheidende Frage, inwiefern Islam und Moderne, islamisches Recht und Menschenrechte sich miteinander vereinbaren lassen. (Beiheft) 2ULHQW Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie:Andreas 42 80100 Video/VHS, 11 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1996 Achenbach, Ulrich Baringhorst "Was fällt Ihnen zu Orient ein?" Sehr unterschiedlich sind die Antworten bei Interviews auf der Straße: Bauchtanz, Harem, arabische Nächte..., aber auch Wildheit, Despotismus, religiöse Intoleranz. Das Orientbild in Europa unterlag mehrfach einem tiefgreifenden Wandel. So zeichneten europäische Literaten noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit Blick auf den Orient das Bild weiser, vernunftorientierter, aufgeklärter Herrscher, das sie den despotischen Regierungsmethoden europäischer Herrschaftshäuser im Kampf gegen Aufklärung und Demokratisierung entgegenhielten. Eine tiefgreifende Veränderung für das Orientbild Europas bedeutet die Ausdehnung europäischer Kolonialherrschaft auf die arabische Halbinsel und andere vom Islam geprägte Staaten. An die Stelle vernunftorientierter Herrscher tritt das Bild grausamer Despotie, die aufgeklärte Religion, die der Islam noch Jahrzehnte zuvor darzustellen schien, erscheint nun als Deckmantel eines aus- 8 schweifenden Lebenswandels. Für Generationen prägend wird schließlich das Orientbild der Bücher Karl Mays, das zwischen Respekt vor der fremden Kultur und einem europäischen Bewusstsein der Überlegenheit oszilliert. Auch die heutigen Berichte über die islamische Welt - im Orient herrscht eine fanatische und chaotische gesellschaftliche Wirklichkeit - stellen nur wieder die Verabsolutierung eines Teilaspekts orientalischer Wirklichkeit dar. "Der Orient hat viele Gesichter", schließt der Videofilm und fordert auf, durch persönliche Kontakte die Angst vor Fremdheit zu überwinden. (Beiheft) 'DV2VPDQLVFKH5HLFKXQGGLH'HXWVFKHQ Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80241 Video/VHS, 10 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 2000 Ulrich Baringhorst, Andreas Achenbach Oktober 1923: Der Palast "Dolmabadsche" im heutigen Istanbul wechselt seinen "Hausherrn". Sultan Abdul Mehmed VI. wird abgesetzt, Mustafa Kemal (Atatürk) bezieht als Präsident der Republik Türkei den Herrschaftssitz. Damit ist das Ende des Osmanischen Reiches und einer 500jährigen Herrschaft besiegelt. Anhand von Archivfotos und -filmen rekonstruiert der Film den Niedergang des Osmanischen Reiches. Gegenwartsaufnahmen von historischen Gebäuden und Stätten informieren über wichtige Ereignisse und Einflüsse der europäischen Politik. Insbesondere für die intensiven Beziehungen zwischen dem Deutschen und Osmanischen Reich gegen Ende des 19. Jahrhunderts gibt der Film Beispiele: Otto von Bismarck als Vermittler auf der "Berliner Konferenz", Deutsche als "Fremdarbeiter" in Istanbul und als Gründer eines Kulturvereins. (Beiheft) Die Osmanen Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80243 Video/VHS, 10 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 2000 Ulrich Baringhorst, Andreas Achenbach Die Auswirkungen der osmanischen Geschichte und des Lebens im Osmanischen Reich reichen bis in die Gegenwart. Der Film zeigt, dass die einst nomadischen Osmanen, die unter ihrem Führer Osman zur Großmacht aufstiegen, mit der Eroberung des byzantinischen Konstantinopel schließlich ein Weltreich begründeten. Grundlage für die Stabilität des osmanischen Staatswesens waren ein straffes Verwaltungssystem und die militärische Elitetruppe der Janitscharen. Das islamisch-religiöse Leben der Osmanen stellt der Film anhand der ländlichen Aleviten und städtischen Sunniten vor. Die Fortwirkung der islamischen Tradition bis in die Gegenwart, die andauernde Verehrung der Janitscharen in Vereinen und die ungebrochene Anziehungskraft der Basare und ehemaligen Karawansereien machen deutlich, dass ein halbes Jahrtausend osmanischer Herrschaft noch heute lebendig ist. (Beiheft) 9 Die Osmanen in Europa Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 80246 Video/VHS, 8 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 2000 Ulrich Baringhorst, Andreas Achenbach Seit der Eroberung des Balkans und Konstantinopels haben die Osmanen ihren geschichtlichen Einfluss in Europa über fünf Jahrhunderte nachhaltig geltend gemacht. Aber nicht allein die prachtvollen Bilder von Moscheen und Sultanspalästen im heutigen Istanbul sind charakteristisch für dieses islamische Großreich. Der Film verweist mit seinen Bildern über den osmanischen Handel mit Venedig, der Gründung der Stadt Sarajevo und der vorbildlichen Toleranz der Osmanen gegenüber Juden und christlichen Minderheiten auf die kulturelle und wirtschaftliche Dominanz und Souveränität einer islamischen Weltmacht, deren Einfluss sich das christliche Europa über eine lange Zeit nicht zu entziehen vermochte. Zwar geben viele Bilder und Dokumente Zeugnis von der kriegerischen Expansion der Osmanen, die erst vor den Toren Wiens durch eine christliche Allianz aufgehalten werden kann. Den Kriegen folgen jedoch oft Bündnisse und Verträge, die unter einer "Pax Ottomanica" auf dem Balkan über zweieinhalb Jahrhunderte ein freies Zusammenleben ermöglichen. Die Einblendung der Zerstörung der Brücke von Mostar (1993), einst Symbol osmanischer Baukunst und Integrationskraft, führt vor Augen, dass die Zukunft der Völker nicht in einer fundamentalistisch-nationalistischen Abgrenzung aufgehoben sein kann. Nicht die Daten der osmanischen Eroberungen in Europa bereichern das Gedächtnis der Geschichte, sondern die konstruktiven Kräfte religiöser Toleranz und politischer Gestaltung. (Beiheft) Bab el - Oued City Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 32 31017 / 42 31017 16mm Lichttonfilm / Video/VHS, 93 Min farbig, Algerien 1994 Merzak Allouache Frühjahr 1989 - Algerien steht noch unter dem Schock der blutigen Unruhen des vergangenen Oktobers. Der junge Boualem lebt als Bäcker in Bab el-Oued, dem turbulenten historischen Viertel Algiers. Er arbeitet hart in der Nacht und schläft am Tag. Eines Nachmittags wird er durch die Predigt des Imam Rabah geweckt, die von einem Lautsprecher direkt vor seinem Haus übertragen wird. In einem unkontrollierten Wutanfall reißt er den Lautsprecher herunter und wirft ihn später ins Meer. Sein Handeln, das ihm im Nachhinein selbst unerklärlich ist, versetzt das ganze Viertel in Aufruhr. Eine Gruppe fundamentalistisch orientierter Jugendlicher, angeführt von Said, sucht nach dem Schuldigen, um diese Provokation exemplarisch zu ahnden. Allmählich steigt die Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen von Bab el-Oued. Erst recht kompliziert wird die ganze Geschichte dadurch, daß Yamina, die Schwester von Said, sich heimlich mit Boualem trifft. Bei einer Verabredung werden sie von Said aufgespürt. Die Gewalt nimmt ihren Lauf... (Originalfassung mit deutschen Untertiteln) (Beiheft) Fröhliche Weihnachten, Rachid Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 56381 Video/VHS, 15 Min farbig 2000 Sam Garbarski ohne Altersbeschränkung 10 Es ist Weihnachtszeit. Rachid und Ibrahim, zwei muslimische Jungen leben in einer belgischen Stadt. Staunend und fasziniert erleben sie das christliche Weihnachten, das sie so nicht kennen. Geschenke, Weihnachtslieder, Weihnachtsmänner - alles eindrucksvoll und fremd. Sie beschließen, auch Weinachten zu feiern. Mit Tannenbaum und kleinen Geschenken begehen sie den Heiligen Abend in einem ausrangierten Zugwagon. Mit viel Witz erzählt, fragt der Film nach interkulturellen Grenzen. Geheimnisvolles Mekka Eine Pilgerfahrt zu den verbotenen Stätten des Islam Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 02368 Video/VHS, 44 Min farbig Frankreich 1997 Said Bakhtaoui, Thibaut d’Orion ab 6 Jahren Die Wallfahrt nach Mekka, Arafat und Mina bildet - neben Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosen und Fasten - die fünfte Säule der religiösen Grundpflichten eines jeden gläubigen Moslems. Jährlich pilgern zwei Millionen Menschen nach Mekka. Dort in der Moschee vollführt der Gläubige zunächst den tawaf - den siebenmaligen Umgang um die Kaaba, einem ganz mit schwarzem Tuch verhängten würfelähnlichen Gebäude - und berührt oder küßt dabei den in die Kaabamauer eingelassenen schwarzen Stein. Danach trinken die Pilger aus dem Brunnen Zamzam und eilen anschließend siebenmal zwischen den gleich neben der Moschee gelegenen Hügeln Safa und Marwa hin und her - als Erinnerung an Hagars Suche nach Wasser. Von Mekka machen sich die Pilger dann auf den Weg zum Berg der Vergebung in der Ebene von Arafat, um dort zu beten. Letzte Station ist Mina; hier werfen sie Steine auf drei bestimmte Säulen und beschließen ihre Wallfahrt mit einem Opferfest. (Begleitkarte) Das Heilige Buch des Islam Der Koran Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 32 10240 16mm Lichttonfilm, 15 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1993 Faranak Djalali, Rüdiger Lorenz Zu den Bildern aus einer Wüstenlandschaft und einem orientalischen Basar informiert der Film zunächst über die Entstehung des Korans und über das Leben des Propheten Mohammed. Danach geht der Film auf die aus dem Koran stammenden religiösen Pflichten für alle gläubigen Muslime ein. Er zeigt die Erfüllung dieser Pflichten teilweise auch in einer nicht muslimisch geprägten Umwelt: den Gottesdienst in einer Moschee, den Unterricht in einer Koranschule das tägliche Gebet und die Wallfahrt nach Mekka. (Begleitkarte) Heilige Stätten des Islam Eine Pilgerfahrt nach Medina und Mekka Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: 42 56930 Video/VHS, 17 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 2002 11 Im Fastenmonat Ramadan kommen der ägyptische Agraringenieur Mahmoud und seine Nichte Jihan am Flughafen in Jeddah/Saudi-Arabien an und begeben sich auf eine Pilgerfahrt nach Medina und Mekka. Sie besuchen die Grabesmoschee des Propheten Mohammed in Medina und erleben das überwältigende Gemeinschaftsgefühl der Gläubigen. In Mekka, der wichtigsten heiligen Stätte des Islam, nehmen sie an der "kleinen Pilgerfahrt", der Umrah, teil. Mit Zehntausenden anderer Pilger umrunden sie im Innenhof der Großen Moschee sieben Mal die Kaaba, das Zentralheiligtum des Islam. Zur rituellen Handlung gehört auch das siebenmalige Abschreiten des Weges, den Abrahams Nebenfrau Hagar in der Wüste nahm. (Beiheft) Karfunkel Heimliche Weihnacht Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 01623 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1992 Reinhard Baumgarten, Stefan Hilsbecher "Was bedeutet dir Weihnachten", lautet der Schulaufsatz, den Nalan schreiben soll. Sie geht durch die weihnachtlich geschmückte Stadt, bewundert die Lichter und die Schaufenster und beobachtet den Weihnachtsmann vor dem Kaufhaus. "Ich möchte Weihnachten feiern", dieser Wunsch Nalans löst großes Entsetzen bei ihren Eltern aus. Als türkische Familie ist ihre Religion der Islam, und Weihnachten ist ein christliches Fest. Aber es ist in Nalans Augen ein so schönes Fest, das alle Kinder feiern dürfen, nur sie nicht. Nalans Eltern können sich schon denken, wie man ihrem Kind diesen Wunsch erfüllt, wenn da nicht der strenggläubige Onkel Ishan mit seiner Familie wäre. (Die Dialoge sind teilweise in türkischer Sprache.) (Begleitkarte) Die Herrschaft der Sultane im Spiegel ihrer Kunst Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: 42 49098 Video/VHS, 45 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1991 Istanbul beherbergt unter vielen Kulturschätzen eines der berühmtesten Museen der Welt, das 'Topkapi', Residenz der Sultane und Familiensitz der Osmanen, die mit ihrer prunkvollen Einrichtung und den reichen Kunstschätzen Zeugnis ablegt von jener Sultansherrschaft, die vom 13. Jahrhundert bis in die 20er Jahre unseres Jahrhunderts dauerte. Der Palast umfasst über 400 Räume und Wohnungen, deren Mittelpunkt die Halle des Herrschers und die Gemächer der Sultansmutter bilden. Zu den ideellen Ausstellungsstücken gehören die Barthaare des Propheten und sein Fußabdruck - für die islamische Welt Schätze von unermesslichen Wert. Der Film endet mit einem Besuch in der dem Topkapi nahen 'Blauen Moschee'. Himmel, Hölle und Nirvana Mohammed Die Stimme Gottes Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 54870 Video/VHS, 44 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1999 Eike Schmitz, Sissy von Westphalen ab 12 Jahren 12 Die Dokumentation orientiert sich an den biographischen Daten Mohammeds (570-632 n. Chr.): Kindheit als Waise, Karawanenführer, Heirat mit Chadidscha, Offenbahrungserlebnis, Aufenthalt in Mekka, Auswanderung nach Medina, schließlich die Ausbreitung der islamischen Gemeinschaft. Dazu enthält der Film Informationen über das religiöse Umfeld Mohammeds, zur sozialen und ökonomischen Situation der vorislamischen Gesellschaft, greift Begriffe wie Dschihad und Fundamentalismus auf und beleuchtet das Verhältnis der monotheistischen Religionen untereinander. (Begleitkarte) Der Islam als politische Kraft Geschichte und Ursachen des radikalen Islam Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 01366 Video/VHS, 20 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1991 Thomas Giefer Ein Gespenst geht um im Orient: Das Gespenst des "islamischen Fundamentalismus". Seit Ayatollah Khomeini wird zwischen der marokkanischen Küste und den indonesischen Inseln der Kampf für nationale Selbstbestimmung, soziale Gerechtigkeit und politische Macht zunehmend im Namen Allahs geführt. Der Westen hat ein neues Feindbild: den radikalen Islam und seine "Heiligen Krieger". Ignoranz und Vorurteile schaffen auf beiden Seiten die Atmosphäre für blutige Konflikte. Doch die militante islamische "Befreiungstheologie" ist nur eines von vielen Gesichtern dieser Weltreligion. (Begleitkarte) Islam Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: FSK: 46 02075 DVD, 45 Min farbig Bundesrepublik Deutschland ohne Altersbeschränkung Mehr als eine Milliarde Muslime gibt es auf der Erde. Sie leben nach dem Koran. Ihre Moscheen bilden den Mittelpunkt ihres religiösen Lebens. Doch auch in einer nicht muslimisch geprägten Umwelt erfüllen sie ihre religiösen Pflichten. Bedeutung und wichtige Glaubensinhalte des Islams sowie die grundlegenden religiösen Elemente des Islams werden thematisiert. Extras: Kapitelanwahl, Filmausschnitte, Bilder und Grafiken, Arbeitsmaterial (Beiheft) Der Islam 'DV:RUWXQGGDV*HVHW] *ODXEHQVOHEHQ .RSIWXFK*ODXEH3ROLWLN *ODXEHQVJUXQGODJHQ 5HOLJLRQXQG*HVHOOVFKDIW 13 'DV:RUWXQGGDV*HVHW] Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 53672 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1998 Andreas Aschenbach, Ulrich Baringhorst Der Koran, das hl. Buch des Islam und das älteste arabische Prosawerk, enthält nach muslimischem Glauben eine Reihe von Offenbarungen, die Allah an seinen Propheten Mohammed zwischen 608 und 632 in Mekka und Medina richtete. Seine 114 Abschnitte (Suren) sind nicht chronologisch nach dem Zeitpunkt ihrer Offenbarung an Mohammed angeordnet, sondern nach ihrer Länge. Die erste Sure (Fatiha) ist ein kurzer Gebetstext. Den Muslimen gilt der Koran als Wort Gottes. Seine grundlegende Botschaft ist, dass es nur einen Gott gibt, der Schöpfer aller Dinge ist. Er ist ein gnädiger Gott, der immer wieder Propheten entsendet, wie es Nevin und ihre Freundinnen, Schülerinnen einer Dortmunder Koranschule, betonen. Der Koran ist auch Grundlage des Rechts. Bei der größten Glaubensgemeinschaft im Islam, den Sunniten, ist die Sunna des Propheten die Quelle des islamischen Rechts, während bei den Schiiten die Urteile der Imame die Rechtsquelle darstellt. *ODXEHQVOHEHQ Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 53673 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1998 Andreas Aschenbach, Ulrich Baringhorst Ein Stahlwerk im Ruhrgebiet: Für den muslimischen Kollegen kein normaler Arbeitstag, denn es ist Ramadan. Er folgt der Regel des Koran und nimmt seine erste Mahlzeit erst nach Sonnenuntergang zu sich. Würde er in Ägypten leben, würde ihm das Fasten leichter fallen. Dort nämlich macht ein Ramadantrommler in der Nacht mit seinen Trommelschlägen auf die Möglichkeit einer letzten Mahlzeit vor Sonnenaufgang aufmerksam. Auch werden nach Sonnenuntergang überall kostenlose Mahlzeiten angeboten. Ermöglicht wird diese Geste der Gastfreiheit durch großzügige Spenden. Sie haben auch in einem Kairoer Stadtteil den Bau einer islamischen Sozialstation mit Kinderheim, Schule und medizinischer Ambulanz ermöglicht. Die Spenden sind Ausdruck eines zweiten Grundprinzips muslimischen Glaubenslebens: der Verpflichtung (arab. Zakat) einen Anteil des Einkommens den Armen zu geben. Die dritte Verpflichtung des islamischen Glaubens ist das Gebet - fünf mal am Tag. Im Zentrum des rituellen Gebetes steht die Rezitation der ersten Sure des Koran, der Fatiha sowie das zentrale Bekenntnis des Islam: "Es ist kein Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet." Der 15jährige Adem führt durch eine Dortmunder Moschee, erklärt den Raum der Waschungen, das Ausziehen der Schuhe, den Gebetsruf, das nach Geschlechtern getrennte Beten sowie die Gebetsrichtung. Wer unter den Gläubigen die Möglichkeit dazu hat, komplettiert seinen Glaubensgehorsam durch den Vollzug der Hadsch, einer Pilgerfahrt nach Mekka zum Gebet rund um die Kaaba. Der Film begleitet eine Familie beim Aufbruch nach Mekka und schildert die wichtigsten Riten der Hadsch und des Pilgermonats mit dem höchsten islamischen Fest: dem Opferfest. .RSIWXFK*ODXEH3ROLWLN Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 53675 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1998 Andreas Aschenbach, Ulrich Baringhorst ab 6 Jahren 14 In einer Dortmunder Gesamtschule: Der Anteil der islamischen Schüler ist besonders hoch. Als nach den Sommerferien Nevin, ein 13jähriges Mädchen, auf einmal mit Kopftuch im Unterricht erscheint, kommt eine heftige Diskussion in Gang. Auch in der Türkei sind Kopftücher umstritten: Die Regisseurin des religiösen Senders "Kanal 7" in der Türkei kann keinen Widerspruch zwischen Moderne und dem Respektieren der Regeln des Islam sehen. Für eine Istanbuler Fotografin hingegen stellt die Verschleierung eine Uniformierung dar, sie äußert sich besorgt über den wachsenden Einfluss religiöser Kreise in der Türkei. Die türkische Soziologieprofessorin Nilyfer Göle analysiert das Kopftuch als ein Symbol der sogenannten Reislamisierung. Und als Kritiker des Fundamentalismus wird der ägyptische Professor für Islamwissenschaft Abu Zaid vorgestellt. Er versucht den Islam mit Demokratie, Toleranz und Menschenrechten zu verbinden, kritisiert den Zugriff des religiösen Rechts auf das staatliche Recht und sieht dort das Einfallstor für den Fundamentalismus auf die Gesellschaft insgesamt. *ODXEHQVJUXQGODJHQ Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 50628 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1990 Gudrun Friedrich Der Islam ist die jüngste der drei Weltreligionen - gestiftet von Mohammed, der sich berufen und beauftragt sah, die Offenbarung in "reiner arabischer Sprache" zu verkünden und alle Menschen zum Glauben an den einzigen Gott aufzurufen. Außer Allah gibt es keinen Gott; der Islam verpflichtet den Muslim zum strengen Monotheismus. Nach dem Koran duldet Gott keinen "Partner" neben sich, hat keinen Sohn, ist der Schöpfer aller Wesen und Dinge, und er ist allmächtig. In den Augen der Muslime bleibt Jesus immer Mensch, wenngleich auch auserwählter Prophet, während er sich für die Christen als der Sohn Gottes erweist. Im Unterschied zum Islam redet man im Christentum von einem differenzierten Monotheismus, der den einen Gott in drei Personen denkt. Und im Gegensatz zum Judentum beruft sich der Islam auf ein neues Gesetz. Dieses kennt jeder Muslim zumindest in der Beachtung der fünf Grundpflichten: 1. das Glaubensbekenntnis an den einen Gott und seinen Propheten Mohammed, 2. das Gebet, 3. das Fasten zum Reinigen des Körpers und der Seele, 4. das Almosengeben und 5. die Wallfahrt nach Mekka. (Begleitkarte) 5HOLJLRQXQG*HVHOOVFKDIW Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 50629 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1990 Gudrun Friedrich Die muslimische Soziologin Yasmeen Ammar geht von der Spannung zwischen traditionellem und modernem Islam aus und spricht Konfliktbereiche an wie die Stellung der Frau, das Eheverständnis, Toleranz und Religionsfreiheit im Islam. Mit Aufnahmen aus dem Iran unter Khomeini geht der Film auf die Problematik des Golfkrieges ein und die Angst des Westens vor dem islamischen Fanatismus. Für die islamischen Fundamentalisten bietet sich in dieser Krisensituation der Glaube als Kristallisationspunkt ihrer Identität an. (Begleitkarte) 15 Jerusalem - die Stadt der Moslems Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: 10 03117 Diareihe, 12 Bilder farbig 1991 1. Blick auf die Altstadt mit dem Felsendom, 2. Der Felsendom, 3. Die Außenfassade des Felsendoms, 4. Der Felsendom von innen, 5. Brunnen auf dem Platz des Felsendoms, 6. Die Al-AqsaMoschee, 7. Ein Koranhaus, 8. Zwei moslemische Frauen beim Felsendom, 9. Koranschulen ("Medressen") in der Nähe des Felsendoms, 10. Das Haus eines Mekkapilgers ("Hadsch"), 11. Islamischer Friedhof, 12. Die Himmelfahrtsmoschee auf dem Ölberg (Begleitkarte) Kinder der Welt 35. Im Bann des Islam Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: 42 54303 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1997 Gordian Troeller Je strikter Israel seine Interessen verfolgt, desto mehr gewinnen islamische Fundamentalisten an Einfluss. So auch im international isolierten Jordanien. Und oft ist es gerade die Jugend, die auf einer strengen Auslegung der Religionsgesetze beharrt. Koran im Klassenzimmer Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 02585 Video/VHS, 20 Min farbig Bundesrepublik Deutschland Margarethe Steinhausen ohne Altersbeschränkung Was denken Moslems über die Einführung eines regulären islamischen Religionsunterricht? Könnte er helfen, die religiöse Identität junger Moslems zu festigen? Die Rede ist vom sichtbar gewordenen Islam und von der "Doppelwelt unterschiedlicher Wertvorstellungen": Familientradition, Auswendiglernen von Koransuren und konservative Koranauslegung auf der einen Seite, Erziehung zur selbständigen Urteilsbildung, Diskurskompetenz und Entscheidungsfähigkeit auf der anderen Seite. Schüler/-innen, Lehrer/innen sowie Verbandsvertreter kommen zu Wort. Szenen aus Korankursen und aus der islamischen "Unterweisung" im muttersprachlichen Ergänzungsunterricht stehen Schulexperimenten gegenüber, wie bspw. dem Modellversuch in NRW. Seit Herbst ´99 wird hier an 29 Schulen ein als "islamische Religionskunde" deklarierter Unterricht "ausprobiert". An einer Gesamtschule in Hamburg wird der Religionsunterricht in die fächerübergreifende Profil-Oberstufe eingebunden. Und ebenfalls in Hamburg beteiligen sich Moslems an einem "Religionsunterricht für alle ". Die Schüler tauschen sich über ihre eigene und andere Religionen miteinander aus, sprechen Zweifel und Kritik am Islam offen an. Kann das Hamburger Modell in die Zukunft weisen und die Fragen nach der Integration junger Moslems in die deutsche Gesellschaft beantworten? (Begleitkarte) 16 Die Moschee Das Gotteshaus der Muslime Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 02238 Video/VHS, 12 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1998 André Rehse ohne Altersbeschränkung Mehr als eine Milliarde Muslime gibt es auf der Erde, ca. 2,5 Millionen leben in Deutschland. Ihre Moscheen sind zwischen Kirchen und Synagogen in vielen deutschen Städten zu finden. Sie bilden den Mittelpunkt des religiösen Lebens der Muslime und weisen mit dem Minarett (Turm), der Minbar (Kanzel) und der Mihrab (Gebetsnische) bauliche Besonderheiten auf. Fünfmal täglich ruft der Muezzin die Gläubigen zum Gebet. Sie verneigen sich vor Gott, werfen sich nieder und rezitieren ihre Gebete auf Arabisch, nachdem sie sich in einer bestimmten Reihenfolge Hände, Gesicht, Kopf und Füße gewaschen haben. Die Frauen beten getrennt in einem anderen Raum. (Begleitkarte) Moskito: Religion Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: FSK: 42 51345 Video/VHS, 43 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1991 ohne Altersbeschränkung Alltägliche Begegnungsfelder Jugendlicher mit Religion zeigt MOSKITO in dieser Folge und bietet eine breite Palette von Zugangsmöglichkeiten, sich mit Religion auseinanderzusetzen. Zum Beispiel berichten Konfirmanden einer Ostberliner Kirchengemeinde von ihren Erfahrungen mit der Kirche vor der Wende. Ein jüdischer Junge erzählt von der Vorbereitung auf seine Bar Mitzwa, der ersten öffentlichen Lesung des Wochenabschnitts in der Synagoge. Wir hören die Erfahrungen einer jungen Berliner Muslima, die in der Öffentlichkeit ein Kopftuch trägt. Ihr Sportlehrer hat dafür kein Verständnis, aber einige ihrer Mitschüler/innen. Ihren Glauben empfindet sie als Auszeichnung. Es geht um Gottesvorstellungen Jugendlicher heute, darum wie Kirche erlebt wird, was an ihr kritisiert wird, Gemeinsames und Trennendes verschiedener Religionen, Aufforderung zu Toleranz im Miteinander. (Begleitkarte) Muslime Zwischen Fundamentalismus und Vorurteil Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 56804 Video/VHS, 30 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1998 Peter Rothammer ohne Altersbeschränkung Am Beispiel verschiedener bayerischer Gemeinden zeigt der Film Erfolge und Schwierigkeiten muslimischer Gemeinschaften bei der Ausübung ihrer Religion. Wird in dem einen Ort der Bau einer Moschee inklusive Minarett als Bereicherung der Architektur empfunden, so scheitern solche Pläne andernorts am Unwillen der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Unvoreingenommen schildert der Film eine fremde Religion und Kultur und weist Wege zu einer Verbesserung des Miteinanders. Dabei spart er nicht mit Kritik: an den fundamentalistischen muslimischen Gemeinschaften ebenso wenig wie an voreingenommenen deutschen Mitbürgern. 17 Religiöser Fundamentalismus Tödliche Anklage: Gotteslästerung Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 02216 Video/VHS, 25 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1997 Johannes Gulde, Stefanie Landgraf ab 6 Jahren Beleidigungen des Propheten Muhammad werden nach pakistanischem Recht mit dem Tode bestraft. Seit 1986 wird dieses Blasphemiegesetz von religiösen Fanatikern dazu benutzt, Andersgläubige zu verfolgen und zu unterdrücken. Internationales Aufsehen erregte der Fall von Salamat Masih, der mit seinen Verwandten Reymat und Mansur Parolen gegen den Propheten an eine Moscheewand geschrieben haben soll. In erster Instanz werden sie zum Tode verurteilt, in einer Berufungsverhandlung aber freigesprochen, weil sie Analphabeten sind. Tage später überfällt man sie auf offener Straße. Mansur stirbt, die beiden anderen überleben das Attentat schwer verletzt. Aus Angst vor weiteren Verfolgungen werden sie mit Hilfe der Katholischen Kirche in Deutschland ausgeflogen und leben heute an einem geheimgehaltenen Ort. Auch die Lehrerin Kathreen Gulsor bangt um ihr Leben und hält sich im Land versteckt. Sie wird von ihren muslimischen Kollegen beschuldigt, im Unterricht den Propheten beleidigt zu haben. Obwohl eine Untersuchungskommission zu dem Schluss kam, dass sie keine Blasphemie begangen hat, führen lokale Mullahs ihre Kampagne fort und fordern ihren Tod. (Begleitkarte) Spurensuche Die Weltreligionen auf dem Weg Mediennr.: 66 40441 Format: CD-ROM, Prod.land/-jahr: Bundesrepublik Deutschland 1999 Systemvoraussetzungen:Windows: Pentium 133 MHz; Windows 95 oder höher; 8 MB RAM; Soundkarte; 6fach CD-ROM-Laufwerk Macintosh:Mac 68020 ab Version 7.1.2 oder Power PC ab Version 8.1; 5 MB RAM; 6fach CD-ROM-Laufwerk Neben den zahlreichen Stammestraditionen lassen sich noch drei große religiöse Stromsysteme unterscheiden, und zwar die Nahöstlich-prophetischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam), die Indisch-mystischen Religionen (Hinduismus und Buddhismus) sowie die Fernöstlichweisheitlichen Religionen Japans und Chinas. Hans Küng führt zu den Ursprüngen der Weltreligionen, zeichnet die Entwicklungen nach, welche die großen Religionen durchgemacht haben und lässt die Gegenwart der Religionen lebendig werden. Er geht der Frage nach, welche Gemeinsamkeiten die einzelnen Religionen in ihren Wertvorstellungen, Normen und Maßstäben aufweisen und was diese eben zu der Bildung eines Weltethos beitragen können. (Beiheft, Begleitkarte) 18 Spurensuche – Die Weltreligionen auf dem Weg Islam Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 54951 Video/VHS, 60 Min farbig 1999 Hans Küng ohne Altersbeschränkung Auf fünf Grundpfeilern ruht das Haus des Islam: Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosen, Fasten und die große Wallfahrt nach Mekka. Neben dem Koran steht als gleichberechtigte Autorität die Tradition, zu der auch das islamische Recht, die Scharia, zählt. Hans Küng plädiert innerhalb des Islam wie auch zwischen den verschiedenen Religionen für "Brückenbauer", um ein Überleben der Ein Tag in einer Moschee in Isfahan Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 02445 Video/VHS, 17 Min farbig Bundesrepublik Deutschland 1999 Faranak Djalali Lorenz ab 6 Jahren Isfahan, vor Sonnenaufgang: Die Oasenstadt, einer der heiligsten Orte des Iran, erwacht zum Leben. Der Muezzin ruft zum ersten Gebet. Moslems können überall beten. Sie brauchen dazu keinen speziellen Raum, allerdings muss der Boden - so schreibt es der Koran vor - rein sein und das Gebet in Richtung Mekka erfolgen. In der Moschee zeigt die Nische, die sog. Mihrab, die Gebetsrichtung. Von hier aus leitet ein Vorbeter das Gebet. Die Teilnehmer folgen seinen Bewegungen und verschmelzen so zu einer großen Gemeinschaft. Im Mittelpunkt steht die Unterwerfung unter Gott und der Lobpreis der Größe Gottes. Im Anschluss an das Mittagsgebet predigt am Freitag der Mullah oder Ayatollah von der Kanzel, der Minbar. Traditionell hat die Moschee auch eine soziale und politische Funktion, häufig sind Schulen daran angeschlossen oder sie ist Ort für politische Reden. (Begleitkarte) Die Türken und Europa Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: 42 49116 Video/VHS, 40 Min farbig 1991 Mit historischen Dokumenten und Bildern aus der Gegenwart wird veranschaulicht, dass die Geschichte Österreichs und Ungarn seit dem 14. Jahrhundert entscheidend durch die Kämpfe gegen die Türken bestimmt ist. Nach dem Fall von Konstantinopel dringen islamische Krieger von Kleinasien kommend zweimal bis Wien vor. Die Eroberung der Hauptstadt Wien misslingt zwar, Ungarn jedoch wird für Jahrhunderte zu einem Teil des türkischen Reiches. So entwickeln sich die Kulturen der Länder als unterschiedliche Mischung zwischen Orient und Okzident. Man erfährt, warum das Wiener Kipferl die Form eines Halbmonds hat ... (Begleitkarte) 19 Welten des Glaubens Islam Ein Opferfest für Allah Mediennr.: Format: Prod.land/-jahr: Regie: FSK: 42 02643 Video/VHS, 15 Min farbig Großbritannien Richard Keefe ohne Altersbeschränkung Jedes Jahr fährt Dr. Mansour mit seiner Familie in sein Heimatdorf, um das sog. Opferfest, arabisch "Id al Adha" zu feiern. Die Feierlichkeiten dauern vier Tage lang. Schulen, Geschäfte und Büros sind geschlossen. Id al Adha soll die Moslems an die Geschichte Abrahams erinnern, der bereit war, Allah seinen Sohn zu opfern. Seine Bereitschaft und schließlich das Opfer eines Widders gilt daher als Zeichen und als Symbol für den Gehorsam der Moslems Allah gegenüber. (Begleitkarte)