lors mm lors mm Sebastian-Lotzer-Realschule Städtische Realschule in Memmingen 02 05 06 Grußworte 14 Geschichte 16 18 22 24 Wettbewerb Architektonisches Konzept Künstlerisches Konzept Energiekonzept 25 26 Lageplan Pläne Schule 32 Realisierung 36 39 Technische Informationen und Credits Impressum Dr. Ludwig Spaenle Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Grußwort Eine Redensart besagt: Ein „Zuhause ist dort, wo man laut denken kann“. Sie passt auf Schulen in ganz besonderem Maße. Denn nirgendwo sonst können sich Kinder und Jugendliche so gut in einer geschützten Umgebung ausprobieren und laut denken wie in der Schule als ganzheitlichem Lern-, Erfahrungs- und Lebensraum. Ein passendes Schulhaus ist dafür eine wichtige Grundlage. So war die Entscheidung, ein neues Gebäude für die Sebastian-Lotzer-Realschule zu errich- ten, ein notwendiger und zukunftsweisender Schritt, zumal in der Stadt Memmingen die Schülerzahlen kontinuierlich angestiegen sind und eine große Nachfrage nach der Realschule besteht. Entstanden ist ein Schulbau, der modernsten Ansprüchen genügt. Neben technisch optimal ausgestatteten Fachund Unterrichtsräumen besticht er vor allem durch ein modernes Energiekonzept. Nach innen bietet die stützenfrei konzipierte Aula als Herz des Schulgebäudes mit dem angrenzenden Musiksaal, Mehrzweckraum und Schulcafé einen Ort der Begegnung für die gesamte Schulfamilie. Darüber hinaus signalisiert auch der großzügig angelegte Schulcampus UHJOH\LUOPU6ɈLUOLP[\UK)LYLP[ZJOHM[ Neues anzunehmen und anzugehen. der Arbeitsgemeinschaft der Architektenbüros Herle&Herrle sowie Hahne&Mauz, dem Schulleiter Harald Rehklau und dem gesamten Kollegium für den tatkräftigen Einsatz. Nun gilt es, das Schulgebäude mit Leben zu erfüllen und den Aufbruch in eine neue Zeit zu wagen. Der gesamten Schulfamilie der Sebastian-Lotzer-Realschule wünsche ich dabei alles Gute für die Zukunft, viel Erfolg und weiterhin ungebrochene Tatkraft und Motivation für alle kommenden Herausforderungen! München, im Juni 2015 Das Bauvorhaben stellt eine unschätzbare Investition in die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler dar. Umso mehr gelten mein Dank und meine Anerkennung der Stadt Memmingen, die zu der über 20 Millionen Euro teuren und mit rund 4 Millionen Euro staatlich bezuschußten Baumaßnahme die stolze Summe von 16 Millionen Euro beigesteuert hat. Ohne den engagierten Einsatz aller Beteiligten hätte das Bauvorhaben nicht so zielstrebig realisiert werden können. Ferner gilt mein Dank 06 Karl Michael Scheufele Regierungspräsident Grußwort Mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes für die Sebastian-Lotzer-Realschule trägt die Stadt Memmingen der zentralen Bedeutung der Bildung Rechnung. Moderne und ansprechende Rahmenbedingungen zeichnen die Sebastian-Lotzer-Realschule künftig aus als wichtiges Mitglied in der Memminger Schulfamilie. Ausgangspunkt für dieses bedeutende Projekt war die Einführung der sechsstuÄNLU 9LHSZJO\SL 9 PU )H`LYU PU KLU Jahren 2000/2001. Diese Weichenstellung hatte zur Folge, dass alle bayerischen Realschulen erhebliche Schülera\^pJOZL OH[[LU ^HZ Op\ÄN a\ a\ sätzlichem Raumbedarf führte. Dies war Anlass für die Stadt Memmingen, die räumliche Situation im alten Gebäude an der Buxacher Straße mit einem Neubau zu verbessern. Als neuen Standort für die Sebastian-Lotzer-Realschule hat sich die Stadt dabei für ein Areal gleich neben der bereits im April 2010 ebenfalls neu LYɈUL[LU :[HH[SPJOLU 9LHSZJO\SL LU[ schieden. Nach Vorliegen der Zusagen der Regierung von Schwaben über die Anträge auf staatliche Förderung erfolgte im Jahr 2011 nach Spatenstich und Grundsteinlegung der Start der Baumaßnahmen. Zusammen mit der Stadt Memmingen freue ich mich nun im Jahr 2015 über KPL -LY[PNZ[LSS\UN \UK ,YɈU\UN KLY :Lbastian-Lotzer-Realschule. Auf dem Weg zur Bildungsregion sind wir mit dieser Maßnahme einen großen Schritt weiter gekommen. Allen an der Ausführung des Vorhabens beteiligten Personen und Stellen, möchte ich ganz herzlich danken. Dem Schulleiter und dem gesamten Lehrkörper wünsche ich einen gelungenen Start und allen Schülerinnen und Schülern ein erfolgreiches Lernen in ihrem Haus. Augsburg, im Juli 2015 08 Schulen an vorderster Stelle. Neben umfangreichen Sanierungen bestehender Schulgebäude wurde, nachdem eine Verstaatlichung der Städtischen Realschule UPJO[ TNSPJO ^HY KHZ ZV^VOS ÄUHUaPLSS als auch konzeptionell herausfordernde Projekt von zwei Neubauten für die beiden Realschulen in der Stadt angepackt. Nach dem Neubau der Staatlichen Realschule im Jahr 2010, kann nun auf dem großen Areal das zweite Schulhaus, wenn Dr. Ivo Holzinger auch verspätet, in Betrieb genommen Oberbürgermeister werden. Die Schulen teilen sich TurnhalSLU\UK:WVY[HUSHNLU\UKWYVÄ[PLYLU]VU :`ULYNPLLɈLR[LU 4P[ KLY ,YɈU\UN KLY Grußwort Städtischen Realschule auf dem großzügigen Campus erfährt die Schullandschaft Mit großer Freude begehen wir nach mehr- der Stadt eine erhebliche Bereicherung. QpOYPNLY )H\aLP[ KPL ,YɈU\UN KLZ 5L\- Mein Dank gilt allen, die zum Bau dieses baus für die Städtische Sebastian-Lotzer- architektonisch herausragenden GeRealschule. Rund 600 Schülerinnen und bäudes beigetragen haben. Allen voran Schüler, das Kollegium und die Mitarbeiter- den Architekten und Fachingenieuren, innen und Mitarbeiter in Verwaltung und ZV^PLKLU)H\\UK/HUK^LYRZÄYTLUM Y Technik werden vom kommenden Schul- ihre engagierte Arbeit. Danken möchte ich jahr an das neue Gebäude in der Schlacht- zudem Realschuldirektor Harald Rehklau OVMZ[YHLTP[3LILULYM SSLU+HILPÄUKLU und der gesamten Schulleitung für die insie für Unterricht und Schulleben hervor- tensive Begleitung des Bauvorhabens. ragende Bedingungen vor in einem hoch- Dem Kultusministerium mit Herrn Kulmodernen und bestens ausgestatteten tusminister Dr. Ludwig Spaenle und der Schulhaus. Regierung von Schwaben danke ich für Seit vielen Jahren stehen im städtischen die Förderung und alle Unterstützung. Haushalt Investitionen in die Memminger Mein Dank gilt dem Stadtrat für die Bereit- stellung der Mittel, dem Bauausschuss für sein Engagement und der Stadtverwaltung, insbesondere dem Bauamt und dem Schulverwaltungsamt, für die arbeitsintensive Umsetzung. Den Schülerinnen und Schülern, allen Lehrkräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule wünsche ich viel Freude im neuen Schulhaus, ein erfolgreiches Lehren und Lernen und ein gutes Miteinander! Memmingen, im Juli 2015 10 Flur Atrium 11 Harald Rehklau Schulleiter Grußwort Nach 47 Jahren in unserem alten Schulgebäude in der Buxacher Straße bekommt die Sebastian-Lotzer-Realschule der Stadt Memmingen nun den langersehnten Neubau. Bauliche Mängel, beengte Verhältnisse mit fehlenden Fachräumen und eine sehr mangelhafte technische Ausstattung in unserem bisherigen Schulgebäude, machten eine Lösung zur Verbesserung der Lern- und Unterrichtssituation, sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrkräfte dringend erforderlich. Und nachdem für die neugegründete Staatliche Realschule ein modernes Schulge- bäude in der Schlachthofstraße entstand, entschieden sich die Verantwortlichen, auch unseren Neubau auf diesem Gelände des ehemaligen Schlacht- und Viehhofs zu verwirklichen. Diese beiden neugebauten Schulen bilden jetzt einen Realschul-Campus, der wohl einzigartig in der bayerischen Schullandschaft ist. Nach einer vierjährigen Bauzeit, ist es nun soweit. Wir beziehen nicht nur ein hochmodernes Gebäude auf neuestem technischen und energetischen Stand, es ist den Architekten auch gelungen - neben der notwendigen Funktionalität - ein architektonisch und gestalterisch herausragenKLZ :JO\SNLIp\KL a\ ZJOHɈLU (IOLbend von zeitgenössischen Trends erhält die neue Schule durch die Gestaltung der Fassade nicht nur ein individuelles Erscheinungsbild, sondern zeigt durch die implementierten, abstrakt verfremdeten Schriftzeichen die Nähe zum Namensgeber Sebastian Lotzer, zur Stadt Memmingen und zur Schule im Allgemeinen. Das Prinzip der engen, gut funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Architekten und der Schule drückt sich auch darin aus, dass bei dieser Fassadengestaltung Schülerarbeiten herangezogen wurden. Eine Schule ist in der heutigen Zeit ein Ort, in dem die Schüler und die Lehrkräfte sehr viel Zeit ihres Tages verbringen. +PLZLY UL\NLZJOHɈLUL 3LILUZYH\T IPL [L[ULILUOLSSLUSPJO[K\YJOÅ\[L[LU<U[LY richtsräumen mit ihrer hochmodernen technischen Ausstattung, auch Platz und Raum für das vielfältige Schulleben an unserer Schule. Stellvertretend für die ganze Schulfamilie möchte ich mich bei allen bedanken, die zur Planung und Realisierung der neuen Sebastian-Lotzer-Realschule beigetragen haben: dem Bayerischen Kultusministerium und der Regierung von Schwaben, Herrn Oberbürgermeister Dr. Holzinger und dem Stadtrat für seine Entscheidung, der Bildung in unserer Stadt oberste Priorität einzuräumen, sowie den Mitarbeitern der Stadtverwaltung – im Besonderen des Bauamtes und Schulverwaltungsamtes - für die umfangreiche und nervenaufreibende Arbeit. Mein Dank gilt den Architekten und ihrem Team für die großartige Planung unserer neuen Schule und die sehr enge und gute Zusammenarbeit, den Fachingenieuren und allen beteiligten Firmen mit ihren Mitarbeitern für die Umsetzung dieses Projektes. Jetzt liegt es an uns - den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und allen 12 Mitarbeitern - diese Schule mit vielfältigem Leben zu erfüllen und zu einem Ort der Bildung und des Wohlfühlens zu machen. Die Voraussetzungen sind dafür geZJOHɈLU Memmingen im Juli 2015 13 Geschichte - Schlacht- und Viehhof Memmingen Als zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein wirtschaftlicher Aufschwung in der ehemaligen Reichsstadt Memmingen einsetzte, erwies sich die alte „Metzg“ an der Maximilianstraße recht bald als nicht mehr zeitgemäß. 1867 beauftragten Stadtmagistrat und Kollegium der Gemeindebevollmächtigten Stadtbaumeister Karl Bandel mit der Errichtung eines neuen Schlachthauses. Doch bereits wenige Jahrzehnte später, konnte der alte Standort den erneut gewachsenen Anforderungen nicht mehr entsprechen. 1914 wurde an der Riedbachstraße ein Schlachtviehmarkt mit Gleisanschluss LYɈUL[ \T KLU )LK YMUPZZLU LPULZ wachsenden Handels mit Allgäuer Vieh gerecht zu werden. Verzögert durch WeltRYPLN\UK0UÅH[PVUNLSHUN[LKPL:JOSHJO[ OVɈYHNLLYZ[ H\MKPL;HNLZVYKU\UN des Stadtrates. Mit der Planung wurde der in diesen Fragen erfahrene Stuttgarter Architekt J. Hennings beauftragt. Zwei Jahre später - am 29. Juli 1929 - konnte Memmingens neuer Schlachthof als moderner Zweckbau feierlich eingeweiht werden. In seinem Inneren war vorgesehen, dass das Schlachtvieh „wie in einem Fabrikbetriebe [...] auf der einen Seite in die Anlagen hereinkomme[n solle], um auf der anderen Seite dieselbe wieder als Fertigware zu verlassen.“ – so nachzulesen im Memminger Volksblatt vom 14. April ^\YKL H\JO KLY =PLOOVM HU die Schlachthofstraße verlegt. Die Gesamtkosten für Schlacht- und Viehhof beliefen sich auf insgesamt fast 1,5 Millionen Mark. Die Stadt musste Darlehen aufnehmen und siedelte zu deren Abzahlung im Umfeld einige Fleischverarbeitungsunternehmen an. waren, musste der Memminger Schlachthof zum Jahresende 1995 seinen Betrieb einstellen. Zur Landesgartenschau 2000 wich das Gebäude des Viehhofes einem 7HYRWSH[a"PT-Y OQHOYÄLSLUZJOSPL lich auch die Mauern des Schlachthofes, die fast 80 Jahre lang von der einst bedeutenden Stellung Memmingens in der bayerischen Fleischerzeugung und -verarbeitung erzählten. Christoph Engelhard Stadtarchiv Memmingen Durch den Schlacht- und Viehhof Memmingen wurde jahrzehntelang ein überregionaler Markt mit Schlachtvieh aus dem Allgäu versorgt. Der Memminger Betrieb war im Allgäu der größte Schlachtviehmarkt - als Großviehmarkt zählte er zu einem der größten in Bayern und wurde überregional notiert. Sein Betrieb erforderte jedoch fortlaufend Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen. 1961 wurde im Stadtrat ein eigener Schlachthof-Senat konstituiert, damit „ein schöpferischer Beitrag für den Ausbau des wichtigen Schlacht- und Viehhofes gewährleistet sei“. Weil hygienische Vorschriften der Europäischen Union nicht mehr einzuhalten 14 Der Memminger Schlacht- und Viehhof von 1929/31 aus der Vogelperspektive 15 Wettbewerb Oktober 2008 - Februar 2009 Am 15.10.2008 wurde für den Neubau der Städtischen Realschule ein europaweiter Architektenwettbewerb ausgelobt. 8 Büros wurden zu diesem Wettbewerb eingeladen. Weitere 263 Büros bewarben sich für die Teilnahme am Wettbewerb. Aus diesen Bewerbungen wurden 17 Büros über ein kombiniertes Auswahlund Losverfahren ermittelt, sodass zur Teilnahme insgesamt 25 Arbeiten zugelassen waren. Als Aufgabe für die Büros wurde der Entwurf für eine dreizügige Städtische Realschule mit Hausmeisterwohnung auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs in unmittelbarer Nähe der sich in PlaU\UNILÄUKLUKLU:[HH[SPJOLU9LHSZJO\SL NLZ[LSS[ A\NLOYPNL 7H\ZLUÅpJOLU \UK Fahrradstellplätze sollten ebenfalls auf dem Grundstück integriert werden. -HJO\U[LYYPJO[ZYp\TLM Y7O`ZPR Chemie, Biologie und Informatik, sowie Werkräume und Lehrküche 9p\TLKLY=LY^HS[\UN (\SH:JO\SIPISPV[OLR4P[[HNZ\UK Ganztagesbetreuung -YLPÅpJOLUHSZ7H\ZLUÅpJOLUTP[ Fahrradabstellplätzen /H\ZTLPZ[LY^VOU\UN 25 Arbeiten wurden am 27.01.2009 abgegeben und dem Preisgericht zur Beurteilung vorgelegt. Das Preisgericht setzte sich wie folgt zusammen: Johann Reiß, Fraunhofer Institut für Bauphysik, Stuttgart Wettbewerbsbetreuung und Vorprüfung Walter Landherr, Architekt, München Am 20.02.2009 verlieh das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Ulrich Holzscheiter dem Entwurf der ARGE Herle + Herrle Architekten mit hahne + mauz architektur einstimmig den 1. Preis und empfahl dem Auslober, die Architekten mit den weiteren Planungsleistungen zu beauftragen. Fachpreisrichter 7YVM<SYPJO/VSaZJOLP[LY(YJOP[LR[=VYZ Klaus Kehrbaum, Architekt Ansgar Schulz, Architekt Hartmut Weigl, Architekt Hans Guggenberger, BD Stadt Memmingen Das Raumprogramm für die Städtische Realschule umfasste Sachpreisrichter Dr. Ivo Holzinger, Oberbürgermeister Claudia Knoll, 2. Bürgermeisterin Margareta Böckh, Stadträtin Herbert Müller, Stadtrat 2SHZZLUaPTTLYM YKLUHSSNLTLPULU Unterricht mit den entsprechenden Ergänzungsräumen Sachverständiger Berater Walter Stöberl, Leiter der Städtischen Realschule 16 1. Preis ARGE hahne + mauz architektur, München Herle + Herrle Architekten, Neuburg a. D. grabner + huber Landschaftsarchitekten 17 2. Preis löhle . neubauer architekten, Augsburg lohrer . hochrein landschaftsarchitekten 2. Preis Bruno . Fioretti . Marquez Architekten, Berlin Es ist nichts wie es scheint Ein architektonisches Gestaltungskonzept Auf dem ehemaligen Schlachthofgelände entsteht durch die neue Staatliche Realschule, die Sporthallen und die neue Städtische Realschule ein neuer Bildungscampus als eigenständiger Ort. Dieser ist geprägt durch kompakte Baumassen und KPɈLYLUaPLY[L(\LUYp\TL Diesem Leitgedanken folgend ist die Städtische Sebastian-Lotzer-Realschule analog zur Staatlichen Realschule ebenfalls als kompakter Baukörper mit gleicher Typologie, kurzen Wegen und guter 6YPLU[PLYIHYRLP[ RVUaPWPLY[ +PL 6ɈLUOLP[ von Eingangsbereich und Pausenhalle setzt sich über einen großen Luftraum in die Obergeschosse fort. Die großzügige Haupttreppe ist als Ort der Begegnung und Kommunikation das funktionale und symbolische Herzstück der Schule. Die Unterrichtsräume in den Obergeschossen verlaufen ringförmig um den Innenhof, der sich im Erdgeschoss unter dem aufgeständerten Klassentrakt hindurch zu KLUVɈLULU7H\ZLUÅpJOLULY^LP[LY[ Die Einzigartigkeit, dass zwei Realschulen an einem Standort errichtet werden, bietet jedoch die Chance für einen Wettbewerb KLY ILPKLU :JO\SLU +PLZLY ÄUKL[ PU KLY Verschiedenheit der Gestaltungsansätze seine Entsprechung. Ausgehend von dem Gedanken, dass Lernen durch Neugier und durch die Änderung der BetrachtungsWLYZWLR[P]L ILÅ NLS[ ^PYK LU[Z[LO[ KHZ Leitmotiv „Es ist nichts wie es scheint“. Beim Menschen hat Neugier einen forschungs- oder verstandesmässigen Anteil und gleichzeitig einen emotionalen bzw. motivierenden. Der erstere in seiner reinsten Form wird Wissbegierde genannt. Durch Verfremdung und Abstraktion räumlicher und materieller Motive wird Neugier und Begierde nach Wissen des Einzelnen geweckt. bei genauerer Betrachtung als Silber laZPLY[L)L[VUVILYÅpJOLU^HOYULOTIHY Die horizontal gegliederten Fassaden bilden nicht nur einen Kontrast zur vertikalen Gliederung der Fassaden der Staatlichen Realschule, sondern lösen durch die unregelmäßigen Fensterbänder die eindeutige Wahrnehmung einzelner Geschosse auf. Individuelle Motive, weiß auf Gläser gedruckt, sind das Ergebnis eines Kunstprojektes. Aus unterschiedlicher Distanz VɈLUIHYLU ZPL ZPJO [YHUZWVY[PLYLU KHZ Thema Lernen nach außen und prägen somit das äußere Erscheinungsbild, das Gesicht der Schule. Unterschieden nach Bewegungszonen Christoph Mauz, Architekt und Zonen der Konzentration und Ruhe, werden die Materialien unterschiedlich gefärbt. In den Unterrichtsräumen sind diese mit warmem Weiß durchgefärbt, die Unterschiedlichkeit der Materialien Beton, /VSa 2\UZ[Z[VɈ VɈLUIHYLU ZPJO LYZ[ H\M den zweiten Blick. +PL 9LÅL_PVU KLZ RYpM[PNLU 7\YW\Y KLY Fussböden in den Bewegungsräumen von Wänden und Decken lassen diese selbst in Purpur erscheinen und sind erst 18 20 Künstlerische Gestaltung der Fassade Die Fassadengestaltung an der Sebas[PHU3V[aLY9LHSZJO\SL PZ[ KLÄUPLY[ K\YJO das Zusammenwirken von Kunst und Architektur. Die Fassade wird sowohl als Hülle des Gebäudes als auch als Bildträger erlebt. Bezogen auf die Prozesse, die in der :JO\SL Z[H[[ÄUKLU ZVSS ZPL LPU )PSK ]VU Transparenz, Vernetzung und Entwicklung darstellen. minger Artikel und kurze Zeit später die Bundesordnung und die Zwölf Artikel. Diese gelten als die erste Niederschrift von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa. Die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit Sebastian Lotzer und der Zeit in der er SLI[L ÄUKLU ZPJO PU KLY -HZZHKL ^PLKLY HSZNYHÄZJOHIZ[YHOPLY[L-VYTLU0UPOYLY VɈLULU (UVYKU\UN [OLTH[PZPLYLU ZPL KPL neu vernetzt und erweitert werden muss, also den Prozess des Lernens. +LY )LNYPɈ KLY ;YHUZWHYLUa PZ[ OPLY PT Je nach Blickwinkel bzw. Lichteinstrah- bezogen auf die Materialität des Glases, die dem Gebäude die Schwere früherer Lehranstalten nimmt, zum anderen bezogen auf die Ablesbarkeit von Prozessen, KPLPT0UULYLUKLZ.LIp\KLZZ[H[[ÄUKLU Zeichen in der Rhythmik der Strukturen erkennen; das Tafelbild entwickelt sich mit dem Standpunkt des Betrachters. Peter Baron, Künstler Spuren von Tafelanschriften wieder, die zusammen mit den Schülern an einem Projekttag in verschiedensten Fachgebieten erarbeitet wurden. Gemeinsames Thema des Projekttages war die Auseinandersetzung mit dem Naformulierte 1525 die so genannten Mem22 schule Memmingen Der Wärmeschutz und das Energiesparkonzept für den Schulneubau waren nach den Vorgaben der Stadt Memmingen sige Heizwärmebedarf deutlich unterschritten wird. Ferner waren Vorschläge zur Verwendung alternativer Energien erwünscht worden. Aufgrund dieser Vorgaben beauftragte der Bauherr das Fraunhofer IBP mit der Er- IBP vorgeschlagen, das energetische Niveau eines KfW-55-Hauses anzustreben. Dieses Anforderungsniveau ist 45 % schärfer als der gesetzlich vorgeschriebene Standard der EnEV 2009. Dieser Standard wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau schrieben. Um ein solch ambitioniertes Ziel zu erreichen, sind sehr hohe Anforderungen sowohl an den Gebäudeentwurf als auch an die Anlagentechnik zur Beheizung, Beleuchtung und Belüftung gestellt. Der vom Preisgericht ausgewählte Gebäudeentwurf der Architekten Hahne + Mauz und Herle + Herrle bot die Voraussetzung für die Umsetzung eines solchen Vorhabens. Der kompakte Baukörper der Schule LYNPI[ KLU N UZ[PNLU / SSÅpJOLUMHR[VY A/V von 0,32 m-1. Die Tragkonstruktion besteht aus Stahlbeton. Die Außenwände sind in Holzbauweise ausgeführt und ^LPZLU LPULU <>LY[ ]VU >Tõ2 >Tõ2 Die Anlagentechnik des Schulgebäudes ist in der Heizzentrale im Untergeschoss untergebracht. Die Wärmeversorgung des Schulgebäudes erfolgt bivalent mit 2 Gasabsorptions-Wärmepumpen und einem Gasbrennwertkessel zur Spitzenlastabde- dem Wärmeentzug dem Schluckbrunnen wieder zugeführt. Die Wärmeübergabe im Schulgebäude erfolgt über Betonkerntemperierung. Die Luft wird in gerippten Rohren in der Betondecke geführt, sie erwärmt dabei die Decke und wird danach in die Klaschen Lüftungsrohre unter der Decke verlegt werden. Die fünf Lüftungsanlagen, die den Süd-, West-, Ost- und Nordbereich sowie die Funktionsräume im Erdgeschoss und das Untergeschoss versorgen, sind mit einer OVJOLMÄaPLU[LU >pYTL \UK -L\JO[LY JRgewinnung ausgestattet. Die Feuchterück- Raumluftfeuchte in den Klassenräumen. Eine Lüftungsanlage ist im Untergeschoss untergebracht, die übrigen vier Geräte stehen auf dem Flachdach der Schule. Die zugeführte Außenluft kann sowohl im Winter erwärmt als auch im Sommer passiv ZV^VOS *6NLM OY[ VKLY TP[ KLÄUPLY[LT Luftvolumenstrom gefahren werden. Die Raumlufttemperatur kann in jedem Raum individuell über die Gebäudeautomation geregelt werden. Auf dem Gebäudedach sind Photovoltaikzu sparen, ist die Beleuchtung in den Klassenräumen tageslichtabhängig geregelt. Der Energiebedarf für Beheizung, Belüftung und Beleuchtung beträgt gemäß EnEV 67 kWh/ TH Nach der zum Zeitpunkt der Planung gülti- dürfen. Der aufzuwendende Betrag von 67 R>OTõHSPLN[ZVTP[ILPKLZTH_PTHS zulässigen Wertes. Dipl.- Ing. Johann Reiß Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart 24 18 14 24 13 43 stra 20 26 nd Saarla 35 22 e 39 41 erw 36 24 g Metz eg 25 23 40 2 Sch lac hth ofs tra 19 5 e 16 14 K hlhausstra e 12 4 6 7 1 a lstr na Ka 9 e 3 1 Sebastian-Lotzer-Realschule 2 Staatliche Realschule 3 Sporthallen 4 Hausmeisterhaus 5 Vorplatz 7H\ZLUÅpJOL 7 Innenhof Lageplan 19 6 25 7 8 9 10 1 5 2 4 11 12 1 6 13 3 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Zeichensaal Zeichnen Vorbereitung Lehrküche Aufenthaltsraum Mehrzweckraum Schulcafé Hausmeister Pausenverkauf Schließfächer Sportgeräte Aula / Pausenhalle Musiksaal Pausenhof Erdgeschoss 26 5 7 6 1 4 4 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Klasse Lehrmittel Ausweichraum Infoformatik Silentium Lehrerzimmer Teeküche Kopierraum Schulleiter Verwaltung Stellv. Schulleiter Erste Hilfe Elternsprechzimmer 27 8 9 10 11 12 13 13 1 3 4 1 1 1. Obergeschoss 2 1 1 1 1 6 7 8 1 5 2 9 10 11 12 1 4 2 3 1 1 1 1 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Klasse Ausweichraum Physik Lehrsaal Physik Vorbereitung Physik Übung Biologie Lehrsaal Biologie / Chemie Vorbereitung Chemie Lehrsaal Schülermitverwaltung Schülerbibliothek Textilarbeitsraum Lehrerbibliothek 1 2. Obergeschoss 28 8 8 8 8 8 1 8 2 8 1 2 3 4 5 6 7 8 Abstellraum Reinigungspersonal Hausmeisterwerkstatt Maschinenraum Werkraum Materiallager Nebenraum Technik 3 8 8 8 8 4 5 6 5 7 Untergeschoss 29 Physik Informatik Mehrzweckraum Aula Technik Schnitt 30 Klasse Klasse Notenraum Zeichnen Werken 31 Realisierung Das Schulgebäude besteht aus einem Stahlbetonmassivbau mit tragenden FlurStützen vor den Fassaden. Den äußeren Holz-Pfosten-Riegel-Fassade, innen dienen raumbildende Trockenbauausfachungen der Unterteilung der erforderlichen Räume. Eine Besonderheit ist die stützenfreie Ausbildung der Pausenhalle im Erdgeschoss. Dazu wurde die darüberliegende Wand im 1. und 2. Obergeschoss als wandartiger Träger erstellt, der 25 Meter überspannt. Auch die freie Ecke über dem Hauptforderung dar. Dazu mussten die oberen Geschosse über weit auskragende Wandscheiben und eine massive Attika abgelastet werden. Die Lüftungsleitungen für die Raumlüftung gelegt. So konnte durch den möglichen Verzicht auf abgehängte Decken die therdecken erhalten und der Raumkomfort verbessert werden. Rohbau Eingangsbereich 32 Die Herstellung der anspruchsvollen HolzPfosten-Riegel-Fassade stellte Ingenieure und Handwerker immer wieder vor Herausforderungen, die durch gemeinsame Anstrengungen bewältigt werden konnten. Lichthof 33 35 Termine, Objektdaten, Kosten Oktober 2007 Antrag an die Regierung von Schwaben auf Genehmigung des Bauprogramms einer städtischen Realschule mit Hausmeisterhaus Mai 2008 Schulaufsichtliche Genehmigung des Bauprogramms durch die Regierung von Schwaben Juli 2008 Stadtratsbeschluss zur Einleitung eines Realisierungswettbewerbs Oktober 2008 Auslobung des beschränkten Architektenwettbewerbes Februar 2009 Antrag auf Erweiterung des Bauprogramms um die Räume der Ganztagsbetreuung Februar 2009 Preisgerichtssitzung März 2009 Beschluss des Bauausschusses Vergabe des Planungsauftrages an die ARGE hahne + mauz architektur Herle + Herrle Architekten Juli 2009 Genehmigung der Erweiterung des Bauprogramms um die Räume der Ganztagsbetreuung September 2009 Bewilligung von Zuwendungen nach Art.10 FAG für den Neubau der Städtischen Realschule Bauherr August 2010 Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn durch die Regierung von Schwaben 87700 Memmingen November 2010 Baugenehmigung Bauausschuss Mai 2011 Spatenstich Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger November 2011 Grundsteinlegung Gerhard Neukamm Juli 2012 Richtfest IPZ Manfred Schilder HI Petra Beer Dr. Hans-Martin Steiger Juli 2015 Geplante Fertigstellung Juli 2015 Feierliche Einweihung Objektdaten 5\[aÅpJOL:JO\SL 5.863 m2 )Y\[[VNLZJOVZZÅpJOL Schule 7.718 m2 Bruttorauminhalt Schule 28.794 m3 Kosten Schule, Einrichtung, Hausmeisterhaus, Außenanlagen und Nebenkosten: ca. 20,5 Mio EUR Adresse Schlachthofstraße 32 87700 Memmingen Prof. Dr. Dieter Buch/LPRL,THUUHI Helmut Börner Bernhard Thrul Planungsteam Architekten Arbeitsgemeinschaft MPRDO Mauz Pektor Architekten München Herle + Herrle Architekten Neuburg Klemens Herrle Matthias Pektor Georgios Chaitidis Dominik Brummer Margret Zellbeck Erwin Klose HTT High-Tech-Trading Günter Lang, Röhrmoos bauart Konstruktions GmbH & Co. KG München Akustische und Beratung München Landschaftsarchitekten grabner + huber Landschaftsarchitekten Partnerschaft Doris Grabner Sandra Sedlmeier Freising Bodengutachten und Dr. Lindinger GmbH & CO. KG Weingarten Tragwerksplanung Mayr Ludescher Partner München Prüfstatik Konstuktionsgruppe Bauen AG Kempten Elektroplanung Kettner & Baur Memmingen SiGeKo Ecks+Partner Architekten Memmingen HLS-Planung Güttinger Ingenieure Kempten Energiekonzept Fraunhofer Institut Bauphysik IBP, Johann Reiß Stuttgart 36 )H\ÄYTLU Baumeisterarbeiten Gebr. Filgis GmbH & Co. KG Altusried Erdbau Fa. Kutter GmbH & Co. KG Memmingen Fassade Roschmann Group Konstruktionen aus Stahl und Glas GmbH Gersthofen Gerüstbau Wolfgang Fuchs GmbH Bühlertann Stahltreppe Andreas Anderer GmbH & Co. KG Erbach Abhangdecke TM Ausbau GmbH Puchheim Fenster Zettler GmbH Memmingen R.Weber Rieden/Zellerberg Estrich Estrichbau René Kraus Unteralba VS Vereinigte Möbelfabriken München Bodenbelag Terrazzo Braun GmbH & Co. KG Stuhlfabrik Elektrotechnik AAB I & E Anlagenbau GmbH, Pößneck Weber & Kunz e.K Stollberg Blitzschutz Kunisch e. K., Marktoberdorf FB - Technik GmbH Greiz Trockenbau Schmolke Trockenbau GmbH &Co.KG Waltenhofen Maler Christ + Wagenseil GmbH Leutkirch Schlosser Kunstschmiede Übele Memmingen / Dickenreishausen Werk- und Zeichenraumausstattung Fachraumeinrichtungen Illertissen Schreinerarbeiten Rienth GmbH & Co. KG Winnenden :JOpɈLY2KLY.TI/ Günzburg Schreiner Einbaumöbel Schreinerei Könis Ottobeuren Heizungstechnik Fa. Dieter Zanker GmbH Memmingen Mobile Trennwände Sanitärtechnik Fa. Wolfmaier Haustechnik Laupheim-Baustetten Bad Zwischenahn 37 beiten in Betondecken Memmingen Raumlufttechnik 2 ATL Lufttechnik Horst Tüchler Tussenhausen Betonsteinwerk Blaubeuren Blüm Bedachungs GmbH Memmingen Innenputz Fa. Schneider Putz Ausbau Fassaden Dietenheim Raumlufttechnik 1 Alois Müller GmbH ThyssenKrupp Aufzüge GmbH Dornstadt MSR Technik Profax GmbH /SRL -YHUNHY[-YHUNHY[V)A Hausalarmanlage Teledat GmbH Kempten Wagner Wellness GmbH & Co. KG Galabau Hermann Kutter GmbH & Co. KG Landschaftsbau - Sportplatzbau Memmingen Fahrradüberdachungen MMS - Stahl und Anlagenbau 38 Impressum MPRDO Mauz Pektor Architekten Christoph Mauz Herle + Herrle Architekten Klemens Herrle Fotos Klaus Mauz Seiten 2-3, 4, 7, 9, 11, 13, 19, 20, 21, 23, 34, 35, 38, 39 Seite 15 MPRDO Mauz Pektor Architekten Seite 32, 33 Text MPRDO Mauz Pektor Architekten Druck LackerDruck GmbH & Co. KG (\ÅHNL:[ JR © 2015 Stadt Memmingen MPRDO Mauz Pektor Architekten 39 Sebastian-Lotzer-Realschule Städtische Realschule Memmingen Auf dem ehemaligen Schlachthofgelände ist durch die neue Staatliche Realschule, die Sporthallen und die neue Städtische Realschule ein neuer Bildungscampus als eigenständiger Ort realisiert. Die Einzigartigkeit, dass zwei Realschulen an einem Standort errichtet werden, bietet jedoch die Chance, dass ein Wettbewerb der Schulen entsteht. Der Gedanke, dass Lernen durch Neugier und durch die Änderung der BetrachtungsWLYZWLR[P]L ILÅ NLS[ ^PYK PUZWPYPLY[ KHZ gestalterische Konzept „Es ist nichts wie es scheint“.