26| 27 100 Jahre Erfolgsgeschichte was einer doppelten Beleidigung Memmingen – Kein Wunder! Eine Chronik über gleichkam. herausragende Firma gibt auch eine Firma Magnet-Schultz erschienen außergewöhnliche Chronik heraus, Seinen Dank über die an ihn überdie sich dem Leser nicht nur als Aneinanderreihung von Daten und Fakten er- fertig geworden«, betonte der Seniorchef, der reichte Chronik, in der auch die Stadtgeschichte schließt, sondern ihn vielmehr in ein Jahrhun- auch die erneute »bewährte Zusammenarbeit« Platz gefunden habe, drückte Oberbürgermeisdert Firmengeschichte eintauchen lässt, über mit dem Memminger MedienCentrum, für das ter Dr. Ivo Holzinger im Namen der Stadt aus. technische Fortschritte informiert, geschichtli- stellvertretend der Betriebsleiter Walter Kurz Anerkennend erwähnte er neben der jüngsten che und private Zusammenhänge sowie regio- anwesend war, hervorhob. Bereits fünf Bü- finanziellen Unterstützung bei der Sanierung cher habe man herausgebracht und für dieses des Oktogons der St. Martinskirche weitere nales Wirken fesselnd darlegt. Werk siebeneinhalb Tonnen Papier in einer Stiftungen und betonte auch die unternehmeAuch das Buch »100 Jahre Magnet-Schultz« Woche bedruckt. Lob erteilte er auch Hans- rischen Leistungen des Global Players bei der habe eine Geschichte, erläutert Senior-Chef Martin Pfeifer von pfeifer marketing für das Konversion des Fliegerhorstes in den RegionalWolfgang Ernst Schultz im Sitzungssaal des Layout, das unverändert angenommen wurde. flughafen. Zum Abschluss überreichte er WolfRathauses anlässlich der Übergabe der Chro- »Ohne die Stadt Memmingen, ohne die Unter- gang E. Schultz eine Lithografie des Memminger nik an den Oberbürgermeister im Beisein sei- stützung des Oberbürgermeisters und dessen Rathauses (von Jacques Guiaud). ner Frau Barbara, seiner Tochter Julia und sei- Vorgänger wären wir auch nicht das, was wir nem Sohn, dem heutigen Geschäftsführer in sind. Unsere Anliegen wurden stets gut geför- Beim Blick in die zweisprachige Chronik, die mit vierter Generation, Albert Wolfgang Schultz, dert« informierte der Senior-Chef, der unter viel Bildmaterial unterlegt ist, wird unter andemit Familie. Während die beiden kleinen Jungs anderem die Buddenbrock-Kurve ansprach: rem auch auf schwierige Zeiten Bezug genomder 5. Schultz-Generation dem Geschehen Nur sechs Prozent der Firmenunternehmen men wird. So ist zu lesen: »Der Albtraum der brav beiwohnen, erfahren das Stadtoberhaupt würden in der 3. Generation überstehen - Weltwirtschaftskrise von 1929/1932 schwand; und die Presse von der aufwändigen Gestal- »und wir sind bereits in der Vierten – und das ein unvergleichlich größerer Albtraum war tung des Werkes, das nach der 100-Jahr-Feier in diesem Zustand!«. Mit Schmunzeln klärte noch nicht erkennbar…«. Heute sind bei dem noch pünktlich im Jahr 2012 erschienen ist. er auch auf, dass einst der akademische Grad Familien-Unternehmen, das vor 100 Jahren von 80 Ordner historischen Materials habe man des Diplom-Ingenieurs wenig bis gar kei- Adolf Wilhelm Schultz aus der Taufe gehoben »gewälzt« - mehr Aufwand, als man gedacht ne Anerkennung fand, wurde sein Großvater wurde, über 2000 Mitarbeiter aus 18 Nationen habe. »Ohne Tochter Julia wären wir nicht einst als ein »besserer Schlosser« tituliert, beschäftigt. Memmingen – Bald ist es wieder soweit und die Funkenfeuer rund um Memmingen bis weit ins Allgäu hinein locken begeisterte Zuschauer an. Der ehemals heidnische Brauch zum Austreiben des Winters und böser Geister hat sich bis in die heutige Zeit gehalten. Mancherorts wird der Hexe sogar etwas Schießpulver »untergeschmuggelt«. Wilder Funkentanz Wurden früher die Kinder von Haus zu Haus geschickt, um Holz oder auch alte Christbäume für den Funken zu sammeln, wird das Brauchtum heute zumeist von Vereinen organisiert. Von jeher wird ein großer Turm aufgeschichtet und »als Krönung« eine aus Stroh gebundene und mit Lumpen bekleidete Hexenpuppe auf die Spitze montiert. Der Brauch wird auch mit den Fruchtbarkeitsriten und Brandopfern der Kelten in Verbindung gebracht, wonach gilt: Je höher und heller das Feuer brennt, desto fruchtbarer und besser wird das folgende Jahr. Eine alte Bauernregel lautet zudem: Sieht man am Fun- 25_MMM-Februar-2013-v21.indd 27 Im Allgäu lodern bald wieder die Funkenfeuer kensonntag viele Sterne, dann gibt es in diesem Jahr viele Kirschen. Wird der Funken bereits am Vorabend aufgebaut, muss natürlich eine »Funkenwache« aufpassen, damit der beliebte Spaß - das vorzeitige und inzwischen strafbare (!) Anzünden - nicht gelingen kann. Das Funkenfeuer findet immer am Sonntag nach dem Aschermittwoch, dem ersten Fastensonntag, statt – dieses Jahr also am 17. Februar (in manchen Stadtteilen auch am Samstag, 16. Februar – genaue Daten waren zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt). In manchen Stadtteilen ziehen die Teilnehmer mit Fackeln zum Funken, um diesen dann anzuzünden. Während es dann lodert und brennt, werden heutzutage die beliebten, frisch gebackenen »Funkenküchle« verzehrt und dazu oft Kinderpunsch und Glühwein angeboten. Rezept Funkenküchle Zutaten: 1/8 l Milch, 500 g Mehl, 40 g Hefe, 80 g Zucker, 70 g Butter, 2 Eier, 1 Prise Salz und ein wenig Zucker zum Bestreuen der fertigen Küchle. Man lässt die Hefe in ein wenig lauwarmer Milch gehen, gibt sie dann mitten in das mit dem Zucker vermischte Mehl und lässt den Teig ca. 30 Min. gehen. Dann Butter, Eier und die übrig gebliebene Milch sowie die Prise Salz dazugeben, alles gut verkneten bis der Teig Blasen wirft. Nochmals den Teig eine Stunde gehen lassen und dann große, ovale Stücke abschneiden. Diese auf ein mit Mehl bestreutes Brett legen und erneut eine halbe Stunde gehen lassen. Anschließend zieht man den Teig unter ständigem Drehen von der Mitte her nach außen, so dass sich außen ein gewölbter, dicker Rand bildet, das runde Innenfeld aber hauchdünn bleibt. Die Küchle müssen sofort im schwimmenden Fett ausgebacken und noch heiß mit Zucker bestreut werden. 22.01.13 14:51