Magazin über Architektur Ausgabe 01 | 2014 Magazin über

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mUELONI L
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Magazin über Architektur Ausgabe 01 | 2014
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8.000
LINOLEUm
Magazin über Architektur Ausgabe 01 | 2014
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8.000
Editorial
Inhalt Ausgabe 01
Flexibel gestalten
Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Ihnen in dieser ersten Ausgabe 2014 der Linoleum² wieder eine Vielzahl an spannenden Projekten vorstellen zu dürfen,
in denen Linoleum zum Einsatz gekommen ist. Wir bewegen uns zwischen dem reduziert puristischen Entwurf des Verwaltungsgebäudes
Stabile Amministrativo 3 in der Schweiz über detailfreudige und farblich akzentuierte Intarsien im Paderborner St. Vincenz Krankenhaus
bis hin zu individuellen Mustern im rekonstruierten Eingang des „Conti“-Hochhauses in Hannover. Linoleum ist in herausfordernden
Planungssituationen, in denen eine flexible Verarbeitung des Bodenbelags gefragt ist, die perfekte Lösung: auf Treppenstufen genauso
wie für geschwungene Formen oder als sauberer und materialgleicher Übergang von Boden zu Wand.
Im Objektbereich, vor allem in der Gastronomie und im Ladenbau, sind oftmals aus gestalterischen Gründen Holz- oder Steinböden
gewünscht, deren Pflege jedoch aufwendig ist. Hier bieten designorientierte Vinylbeläge eine überzeugende Alternative, z. B. unsere
Stabile Amministrativo 3, Bellinzona
St. Vincenz Krankenhaus, Paderborn
Pavillon Gerhart-Hauptmann-Haus, Hiddensee
Küsterei der ev. Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin 14
BvdM Architekten, Berlin
macht den Belag strapazierfähig, langlebig und pflegeleicht. Zudem sind Allura-Designböden phthalatfrei und zu 100 Prozent recycelbar.
Woelk & Wilkens Architekten BDA, Hannover
Detaillierte Informationen und Beispiele zu Allura finden Sie auf den Seiten 24-25.
KiTa „Die kleinen Europäer“, Erfurt Ans Herz legen möchte ich Ihnen darüber hinaus unsere neue Marmoleum Sport-Kollektion, denn Sport nimmt einen hohen gesell-
Architekten BDA Wallmeier Stummbillig Planungs-GmbH, Herne
schaftlichen Stellenwert ein, viele Menschen betreiben Leistungs- oder Freizeitsport oder interessieren sich für die großen Ereignisse des
Campus Technicus, Bernburg an der Saale
Spitzensports. Die Voraussetzung, um sich unter bestmöglichen Bedingungen sportlich betätigen zu können, sind sorgfältig geplante und
Junk & Reich und Hartmann + Helm, Weimar
mit baugesunden Materialien ausgeführte Sportstätten.
Marmoleum Sport
Produktekatalog 2014/2015, der gedruckt und auch online verfügbar ist.
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ARGE rutsch+rutsch architektur+szenografie und Döring Architekten, Schwerin
Eingang „Conti“-Haus, Hannover
finden Sie ausführlich und immer aktuell auf unserer Homepage unter www.forbo-flooring.de/.at/.ch sowie in unserem aktuellen
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Breithaupt Architekten, Salzkotten
neuen Allura-Kollektionen, die täuschend echte Holz-, Steinoptiken und abstrakte Designs beinhalten. Die Beschaffenheit des Materials
Weiterführende Informationen zu den neuen Kollektionen von Allura und Marmoleum Sport sowie unser gesamtes Produktportfolio
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Comunità di lavoro architetti Luigi Snozzi, Sabina Snozzi
Groisman e Gustavo Groisman, Locarno
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Neue Kollektion
Allura-Designbeläge
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Designorientiert, pflegeleicht und nachhaltig
Herzlichst Ihr
Martin Thewes, General Manager Central Europe
Herausgeber Forbo Flooring GmbH Redaktion freyraum, Cuxhaven, (Texte, Redaktion); Bauverlag BV GmbH, Gütersloh
Gestaltungskonzept und Layout formba, Hamburg Kontakt Forbo Flooring GmbH Steubenstraße 27 D-33100 Paderborn Tel. +49 - (0)5251 - 18 03-139 Fax +49 - (0)5251 - 18 03-313
[email protected] Titelfoto Simone Mengani, Besazio - Ticino
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Architektur Interview
Im Interview
Gustavo Groisman
Comunità di lavoro architetti
Luigi Snozzi, Sabina Snozzi Groisman e Gustavo Groisman
Locarno
„…Räume und Treppen, die ganz
besondere Formen haben...“
Das Projekt Stabile Amministrativo 3 der Stadt Bellinzona in der Schweiz
ist mehr als ein Verwaltungsgebäude. Die Architekten Gustavo Groisman,
Sabina Snozzi Groisman und Luigi Snozzi wissen die Stärken der Umgebung sinnvoll zu nutzen und integrierten den Neubau in ein städtebauliches Konzept.
Fotos: Simone Mengani, Besazio - Ticino
Herr Groisman, mit welchen Vorstellungen trat
der Bauherr, das Kanton Tessin, zu Beginn der
Planung des Stabile Amministrativo 3 an Sie
heran?
Das Projekt des Stabile Amministrativo 3 entstand aus einem Architekturwettbewerb, der von
der Pensionskasse der Angestellten des Kantons
Tessin ins Leben gerufen und im Jahre 1993
durchgeführt wurde. Der Wettbewerb wurde für
einige Jahre ausgesetzt und 2004 vom Finanzund Wirtschaftsdepartement wieder aufgenommen. Das primäre Ziel bestand darin, den Großteil der Abteilungen des Umweltdepartements
unter einem Dach zu vereinen. Die 350 Beamten
waren bis dahin auf mehrere Sitze verteilt, die
sich entweder in staatlichem Eigentum befanden
oder in der Stadt Bellinzona und dem Umland
angemietet wurden.
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Sabina Snozzi Groisman und Gustavo Groisman
Sie haben das Gebäude in ein städtebauliches
Gesamtkonzept integriert. Bitte erläutern Sie
uns Ihre Ideen.
Das Projekt sieht die Schaffung eines großflächigen öffentlichen Parks vor, in dem verschiedene Verwaltungsgebäude angesiedelt sind.
Der Park wird als Knotenpunkt zwischen dem
Regierungsviertel am Fuß der Burg Castelgrande,
den Wohngebieten am Stadtrand von Bellinzona und der zukünftigen Zufahrt zur Stadt vom
Autobahnkreuz fungieren. Neben dem Park, der
momentan erst zur Hälfte umgesetzt wurde,
ist ein anderes grundlegendes Element des
Projekts die Fußgängerpromenade entlang des
Baches Dragonato. Dieser heute schon teilweise
bestehende Fußweg wird nach seinem Ausbau
die dritte Promenade der Stadt, zusammen mit
der Sport- und Spielstraße am Stadtbad und dem
historisch und landschaftlich geprägten Weg
der Burgmauer des Castelgrande. Entlang der
gesamten Länge der Promenade werden Treppen, Rampen, Fahrstühle und Unterführungen
angelegt, sodass sie ganz einfach von jedermann
genutzt werden kann.
Welche Rolle spielen Sichtbezüge und Achsen
in Ihrem Entwurf?
Das Stabile Amministrativo 3 besteht aus zwei
Teilen, einem Hauptblock, der im Wesentlichen
die Büroräume der Beamten beherbergt, sowie
einem sekundären Block, in dem sich die
Sitzungsräume befinden. Um die Durchgängigkeit des Parks nicht zu unterbrechen, wird der
Hauptblock mittels zehn dicker Stützen, mit einer
Stützweite von zehn Metern, vom Erdboden
angehoben. Auf diese Weise entsteht auf Höhe
des Erdgeschosses ein großflächiger und vollkommen durchsichtiger Empfangsraum, der den
öffentlichen Charakter des Gebäudes hervorhebt.
Die fünf darüber liegenden Stockwerke beherbergen die Büroräume, die in ein regelmäßiges
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und Linoleum Marmoleum volcanic ash.
Diese lassen sich gut aufeinander abstimmen und ermöglichen gleichzeitig, das Holz
hervorzuheben. Dieses Material, zusammen
mit dem Stein, repräsentiert auf hervorragende Weise die Interessenbereiche des
Umweltdepartements.
Linoleum ist flexibel verwendbar und eignet sich auch für abgerundete Bodenformen...
Raster mit einer jeweiligen Rastermodullänge von 1,25 Metern eingebaut wurden.
Basierend auf diesem Modulprinzip können
ganz flexibel Räume in verschiedenen
Größen gebildet werden. Die Räume sind in
Richtung Nordwest und Südost ausgerichtet, oder anders gesagt, mit Blick auf den
Park und die umliegenden Berge.
Die Sitzungsräume sind hingegen in einem
selbstständigen Block mit freier Form
angesiedelt, der mithilfe von schwebenden
Durchgängen an den Hauptblock angebunden ist. Dieser Block hebt sich in Bezug auf
die für den Park und das Hauptgebäude
geplante Geometrie ab, indem er in Richtung der Sehenswürdigkeit ausgerichtet
ist, die ein Symbol der Stadt Bellinzona
darstellt: der Burg Castelgrande. Auf diese
Weise und mittels großflächiger Fenster, die
die Funktion eines Bilderrahmens übernehmen, wird die Burg in Szene gesetzt und
bildet den malerischen Hintergrund der
Sitzungsräume.
Welche Nutzungen wurden im Stabile
Amministrativo 3 vereint?
Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes befinden sich die Eingangshalle, die Information
und die Cafeteria. Die fünf darüber liegenden Stockwerke dieses Blocks beherbergen
die Büroräume, die entlang eines doppelten
Korridors angeordnet sind, der mit allen
Funktionen zur Unterstützung der Arbeit
der Angestellten ausgestattet ist: aktive
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Archive, Technikräume, Sanitärräume und
Bibliotheken. Im Kellergeschoss befinden
sich die passiven Archive, die Sanitärräume
der Cafeteria, ein Arbeitsraum, diverse Technik- und Abstellräume sowie die Betriebsmittelverwaltung und der Druckerraum.
Letztere werden über einen weiträumigen
Hof natürlich beleuchtet und belüftet, der
in doppelter Höhe an das Eingangsportal
angebunden ist. Im Bereich des Dachs
befinden sich sämtliche Wärmekraftanlagen
sowie eine Photovoltaikanlage. Alle technischen Installationen, auch jene auf dem
Dach, sind in die Architektur des Gebäudes
eingebunden. Die Sitzungsräume liegen
hingegen im Nebengebäude, einschließlich
des Hauptsitzungssaals im Erdgeschoss, der
aus dem Gebäude heraus von den oberen
Stockwerken aus oder, im Fall von öffentlichen Veranstaltungen, direkt vom Eingangsportal aus erreicht werden kann. Auch in
diesem Gebäude befinden sich die Räume
für die Archive im Kellergeschoss und die
Technikräume im Obergeschoss.
Linoleum bietet Flexibilität und wurde im
Stabile Amministrativo 3 unter anderem
auf Wendeltreppen und abgerundeten Bodenflächen eingesetzt. Was gefällt Ihnen
an diesem Material?
Linoleum stellte für uns aus verschiedenen
Gründen eine optimale Lösung dar. Vor
allem die Verwendung des Produkts Marmoleum Decibel bot uns für das Problem
Trittschall eine einfache und kostengünstige
Lösung. Im Gebäude gibt es keine technischen Fussböden, die Ausführung wurde
auf die Verlegung einer Zementdecke auf
den Stahlbetonplatten begrenzt. Auf dieser
Zementdecke wurde anschliessend ein
Haftmittel aufgetragen und das Linoleum
aufgeklebt. Außerdem ermöglichte uns die
riesige von Forbo angebotene Palette an
Chromfarben, den Farbton für den Fussboden zu finden, der unseren Ansprüchen am
meisten entsprochen hat, in unserem Fall
handelte es sich um die Farbe volcanic ash.
Nicht zuletzt nutzten wir die Möglichkeit,
mit einem Material zu arbeiten, das nur eine
geringe Anzahl an Fugen aufweist. So konnten wir die Fussböden der Räume und Treppen, die ganz besondere Formen haben, auf
einfache Art und Weise umsetzen.
Herr Groisman, vielen Dank für dieses
Gespräch!
Das Interview führte Annika Frey-Viebrock,
Cuxhaven.
Das äußere und innere Erscheinungsbild
des Gebäudes ist geprägt durch Beton,
Holz, Gips, Linoleum und Naturstein,
warum passen diese Materialen gut zusammen?
Das Gebäude besteht vorwiegend aus
Stahlbeton. In Verbindung mit diesem
wollten wir Materialien mit neutralen Farben verwenden: Granit, weissgefärbter Gips
Marmoleum Decibel bietet Schallschutz ohne aufwändige Unterkonstruktion, denn der Bodenbelag kann direkt auf den Estrich geklebt werden
Baudaten
Objekt: Bauherr: Stabile Amministrativo 3, Bellinzona
Kanton Tessin - Dipartimento delle finanze e
dell‘economia - Sezione della logistica
Architektur: Comunità di lavoro architetti Luigi Snozzi, Sabina Snozzi
Groisman e Gustavo Groisman, Locarno
Ausführung: Giotto SA, Manno
Technische Beratung: Forbo Giubiasco SA
Forbo Produkte: Marmoleum Decibel 387235 (volcanic ash)
Linoleum in m²: rund 8.000
Marmoleum Decibel
387235 (volcanic ash)
Zehn Stützen im Erdgeschoss verleihen dem Gebäude eine optische Leichtigkeit
... und Treppenstufen
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Architektur Interview
Fotos: Christian Eblenkamp, Rietberg
Farblich akzentuierte Intarsien dienen als Orientierungshilfe
für Patienten und Besucher
Im Interview erläutert der Architekt
Andreas Breithaupt, wie durch den
Erweiterungsbau des St. Vincenz
Krankenhauses Prozesse optimiert und
Flächen sinnvoll genutzt werden können.
Herr Breithaupt, warum benötigte das St.
Vincenz Krankenhaus dringend einen Erweiterungsbau?
Das St. Vincenz Krankenhaus war vor dem Neubau
an drei Standorten im Stadtgebiet vertreten. Für
eine gute Behandlung der Patienten war das nicht
optimal, da Fachabteilungen räumlich getrennt waren. Transporte von Patienten waren die Folge. Wie
bereits in einem früheren Umbau sollte jetzt ein
weiterer kleinerer Standort mit den zugehörigen
Betten aufgelöst und in den Neubau integriert
werden. Ebenso gab es im Zuge von hausinternen
Überlegungen weiteren Flächenbedarf im Haus.
Darüber hinaus war das Parkplatzangebot für ein
Haus dieser Größe zu gering, was die Parksituation
in diesem Innenstadtbereich erschwerte.
Wie haben Sie das Gebäude organisiert und die
Herausforderungen gelöst, ein enges innerstädtisches Grundstück zu bebauen und den
Neubau mit dem Haupteingang und den me-
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Erweiterungsbau St. Vincenz
Krankenhaus, Paderborn
Breithaupt Architekten,
Salzkotten
dizinischen Einrichtungen im Altbau sinnvoll
anzubinden?
Bevor wir mit den Planungen begonnen haben,
legten wir Ziele fest, die wir gemeinsam mit dem
Bauherrn definierten. Letztendlich ergaben sich
mehrere Varianten mit Erweiterungsmöglichkeiten
für das Haus. Die tragfähigste Lösung lag in einer
Erweiterung an Stelle der hier früher platzierten
Krankenpflegeschule. Dafür haben wir die vorhandene Struktur des Hauses aufgenommen und
bestehende Gebäudeteile so verlängert, dass sie
jetzt mit dem nach Süden ausgerichteten größeren
Neubau zu einem Ganzen verschmelzen. Ein neuer,
gestalteter Innenhof bereichert das Ensemble.
Um den Patienten und Besuchern die Orientierung
zu erleichtern, haben wir eine Magistrale geschaffen, die sich vom Eingang in den Neubau zieht und
gerade im Neubaubereich viel natürliches Licht in
das Gebäudeinnere lässt. Über diese gelangt man
in den Geschossen zu den einzelnen Funktionsbereichen, die durch eine enge Zusammenlegung
von Neu und Alt vorteilhafte Synergien aufweisen.
Es gelang sogar, die bestehende Tiefgarage mit
dem Neubau zu verbinden und so nicht nur die
Größe beträchtlich zu steigern, sondern auch mit
einer weiteren Zu- und Ausfahrt die Befahrbarkeit
für die Nutzer zu optimieren.
Linoleum eignet sich aufgrund seiner hygienischen Eigenschaften auch als Bodenbelag in sensiblen Bereichen wie der Stroke Unit für Schlaganfallpatienten
7
Architektur Interview
Andreas Breithaupt, Architekt
Deshalb mussten wir an dieser Stelle sehr hohe
städtebauliche Anforderungen erfüllen, die nur in
einer differenzierten Materialwahl und Anordnung
zu lösen waren. Dabei bildet eine Materialzäsur aus
Metall den Übergang zwischen dem bestehenden
Gebäudeteil und dem hellen Neubau. Ausgewählte
farbliche Akzente brechen die strenge Form ein
wenig auf.
Foto: Thomas Schmidt Photographie GmbH,
Diemelstadt - Wrexen
„Eine differenzierte Farbigkeit in den
unterschiedlichen Bereichen schafft
das Ambiente, in dem Patienten und
Mitarbeiter sich wohlfühlen können.“
Für Wahlleistungspatienten stehen komfortabel ausgestattete Ein- oder Zweibettzimmer zur Verfügung
Welche Nutzungen und Stationen finden im
Neubau Platz?
Auf der OP-Ebene mit der Intensivstation befinden
sich nun eine Intermediate Care, eine Stroke Unit
und eine dringend benötigte Bettenstation, die zudem als Isolierstation genutzt werden kann. Auch
die Neurologie wurde in den Neubau verlagert und
es gibt nun genug Platz für eine Ambulanz und
eine Bettenstation. Im Staffelgeschoss entstand im
Laufe der Baumaßnahme eine Station mit Ein- und
Zweibettzimmern mit Ausblick über die vorgelagerten Außenbereiche.
Worauf mussten Sie bei der Gestaltung der
Fassade achten?
Bisher war das Haus in diesem Bereich aufgrund
der Baumasse sehr stark durch einen gelben
Ziegelstein geprägt. Der Anbau bildete aber von
der Lage auch den städtebaulichen Abschluss
einer wichtigen innerstädtischen Geschäftsstraße.
Im Krankenhausbau müssen Materialien, wie
z. B. Wand- und Bodenbeläge, hygienische
Bedingungen erfüllen und gleichzeitig dem
gestiegenen Bedürfnis der Patienten nach
Komfort und Design entsprechen. Welche Vorteile vereint Linoleum Ihrer Meinung nach und
in welchen Bereichen haben Sie es eingesetzt?
Linoleum ermöglichte uns, nicht nur die hygienischen Bedingungen in den verschiedenen
Bereichen zu erfüllen, sondern auch dem gestiegenen Komfortbedürfnis der Patienten Rechnung
zu tragen. Mit Linoleum hat der Eigentümer bereits
positive Erfahrungen auf anderen Stationen
gemacht. So erhält das Haus auch in der Akzeptanz der Patienten viel stärker den Charakter eines
Gesundheitszentrums, in dem die Patienten schnell
wieder geheilt werden können. Eine differenzierte
Farbigkeit in den unterschiedlichen Bereichen
schafft das Ambiente, in dem Patienten und Mitarbeiter sich wohlfühlen können.
Herr Breithaupt, vielen Dank für die
Beantwortung der Fragen!
Das Interview führte Annika Frey-Viebrock, Cuxhaven.
Baudaten
Objekt: Erweiterungsbau St. Vincenz-Krankenhaus, Paderborn
Bauherr: St. Vincenz-Krankenhaus GmbH, Paderborn
Architekten:
Breithaupt Architekten, Salzkotten
Fertigstellung: 2013
Ausführung: Fa. Wunderlich, Büren
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkte: Marmoleum Fresco 3825, Real 3120 und 3235,
Vivace 3407, Colorex 150215 und 250215
Linoleum in m²: rund 7.000
Marmoleum
Fresco 3825
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Der materialgleiche Abschluss an der Wand ist mit Linoleum kein Problem, denn es bildet in Form von Stell- oder Hohlkehlsockeln einen sauberen Wand- und Bodenübergang
Marmoleum
Real 3120
Marmoleum
Real 3235
Marmoleum
Vivace 3407
Colorex
150215
Colorex
250215
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Oberlichter lassen
zusätzliches Tageslicht in
das Gebäude und unterstützen die Leichtigkeit
des Pavillons
Architektur Projekt
Fotos: Jean Schwarz, Menz
Neubau eines Pavillons für
das Gerhart-HauptmannHaus auf Hiddensee
ARGE rutsch+rutsch architektur+szenografie, Schwerin und
Döring Architekten, Schwerin
Der Literaturnobelpreisträger Gerhart
Hauptmann lebte und arbeitete von
1926 bis 1943 im Haus Seedorn auf
Hiddensee. Etwa 40.000 Besucher
kommen jedes Jahr an diesen Ort, um
an Führungen durch das denkmalgeschützte Ensemble teilzunehmen, vor
allem aber, um hochkarätig besetzte
Lesungen mit prominenten Schriftstellern und Künstlern zu genießen.
Der neue Ausstellungspavillon vereint
mehrere Funktionen, er dient dem
Gerhart-Hauptmann-Haus als Ausstellungsgebäude, Museumsshop und
zentraler Eingang. Die sensible Reaktion des Entwurfs auf den natürlichen
Charme des Klosters gibt dem Neubau
Gesicht und eine würdige Hülle für die
2014 eröffnete Ausstellung.
„Das Außergewöhnliche dieser Bauaufgabe war, dass wir sie ganzheitlich lösen
durften, vom landschafts- und städtebaulichen Entwurf über das Gebäude, seine
Haustechnik, Ausstattung und Möblierung
bis hin zur Dauerausstellung Literaturlandschaft Hiddensee,“ erläutert der
Architekt Torsten Rutsch von rutsch+rutsch
architektur+szenografie aus Schwerin. Es
galt, das denkmalgeschützte Haus Seedorn
auf Hiddensee, heute bekannter unter
dem Namen Gerhart-Hauptmann-Haus,
mit einem Neubau zu erweitern, der als
Empfangsgebäude, Literaturshop und
Servicepoint funktioniert sowie einen
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Veranstaltungsraum für Ausstellungen und
Lesungen bereithält. Das Hauptmannhaus
ist ein vielbesuchter Veranstaltungsort für
Literaturevents, gleichzeitig Museum sowie
der Sitz der Gerhart-Hauptmann Stiftung
auf Hiddensee. Entsprechend der Bedeutung des Baudenkmals für die Insel und
für die Anhänger von Gerhart Hauptmann,
entschieden sich die Architekten für einen
eigenständigen und schlichten Bau, der
den Bestand respektiert und die gewohnte
Sichtbeziehung der Passanten vom Kirchweg zum Hauptmannhaus erhält.
Aktiver Denkmalschutz
Aktiven Denkmalschutz nennen die Architekten als Motiv für den scheinbar schwebenden, transparenten Pavillon zu Füßen
des ehrwürdigen Hauptmann-Hauses. Auch
die gewohnten Sichtbeziehungen bleiben durch die behutsame Einbettung des
Neubaus in die hügelige Waldlandschaft
erhalten. Der schlichte, flache und rechteckige Baukörper liegt 2,50 Meter unterhalb
des Bestands und wurde dafür in den Hang
eingeschoben. Ein Großteil der Fassaden ist
verglast, was einerseits den Bedarf an künstlicher Belichtung reduziert und andererseits
den Besuchern den freien Blick auf das
historische Haus gewährt.
Großzügige, teilüberdachte Terrassen
vor und hinter dem Gebäude laden zum
Aufenthalt im Freien ein und sorgen durch
den konstruktiven Dachüberstand für
eine natürliche Verschattung. Aufgrund
Das Hellgrün des Linoleums bildet einen harmonischen Übergang zum grasbewachsenen Erdboden der Waldlichtung
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Architektur Projekt
„Linoleum stellt nicht nur eine Vielfalt von Farbvariationen bereit, sondern es ist auch ein architektonisch eigenständiges Material, eine strapazierbare Oberfläche und kein Anstrich. Im Bereich
der Kommunikationsarchitektur ist Linoleum deshalb für uns wie eine Farbpalette der Emotionen.“
Fotos: Jean Schwarz, Menz
Christine und Torsten Rutsch
Das Licht- und Schattenspiel der realen Bäume
wird durch eine abstrakte Rasterung von
Buchenstämmen auf der verglasten Fassade
noch verstärkt
der diffusionsoffenen, sehr gut gedämmten
Holzkonstruktion genügt zur Beheizung des
Gebäudes eine Luftwärmepumpe, ergänzt durch
eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Eine Grauwasseranlage nutzt das Regenwasser
für die WC-Spülungen und schützt gleichzeitig
die Fundamente des Bestandsgebäudes vor
Durchnässung.
Die Architekten ordneten den Neubau auf einer
natürlichen Lichtung des Buchenwalds an und
erhielten auf diese Weise den differenzierten
Charakter der zwei Grundstückhälften bestehend
aus Park mit Wohnhaus und Wald mit Ausstellungspavillon. Um diesen noch mehr mit der
Umgebung zu verschmelzen, belegten sie die
Fassade mit gerasterten Schatten von Buchenstämmen. Die realen Schatten der mächtigen
Buchen im Zusammenspiel mit den digitalen
Baumschatten vereinen das Gebäude zusätzlich
mit dem Ort. Mehrere Oberlichter lassen weiteres
Tageslicht in das Gebäude und unterstützen
damit die Leichtigkeit und den einladenden
Eindruck des Pavillons. Das von oben eintretende, klare Licht trifft auf eine diffuse Helligkeit
der Fassade, die durch die Blätter der Bäume
hervorgerufen wird.
Individueller Innenausbau
Der individuelle Innenausbau des Neubaus
entspricht hinsichtlich der Materialwahl und Detaillierung einer zeitgemäßen Übersetzung der
kunsthandwerklich hohen Qualität des Hauptmann-Hauses. Die naturbelassenen Materialien,
wie das von der Sonne gebleichte Holzdeck,
die Eichenpfosten-Riegelkonstruktion sowie
die sandfarbene Untersicht der unbehandelten
Birkenholzdecke passen hervorragend zu dem
Linoleumboden, der durch das Spiel von Licht
und Schatten eine lebendige Wirkung erhält. Das
Hellgrün des Linoleums bildet einen harmonischen Übergang zwischen dem gebleichten
Holzdeck der Terrassen und dem grasbewachsenen Erdboden der Waldlichtung.
Verstärkt durch Tageslichtöffnungen im Dach
und individuell für den Pavillon entworfene
Möbel vermittelt das Gebäude eine wohltuende
Leichtigkeit. Als markante und grafische Klammer wurde die Unterschrift Hauptmanns auf das
gebäudeintegrierte, hinterleuchtete Außenschild gesetzt und begrüßt nun den Besucher
an der Eingangstür, um ihn in die Ausstellung zu
begleiten.
Baudaten
Bauvorhaben: Bauherr: Architekten: Foto: Petra Steiner, Berlin
Nutzfläche: Ausführung: Technische Beratung: Forbo Produkte: Linoleum in m²: Großzügige, teilüberdachte Terrassen sorgen durch den konstruktiven
Dachüberstand für eine natürliche Verschattung des Pavillons
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Neubau eines Eingangs- und Ausstellungspavillons, Hiddensee
Gerhart-Hauptmannstiftung, Hiddensee
ARGE rutsch+rutsch architektur+szenografie,
Schwerin und Döring Architekten, Schwerin
180 m²
M&J Gbr, Samtens
Forbo Flooring GmbH
Marmoleum Vivace 3413
160
Marmoleum
Vivace 3413
13
Architektur Projekt
Foto: Simon Becker, Berlin
Der beinahe fugenlos wirkende Linoleumboden
unterstützt die fließenden Raumstrukturen
„Die zurückhaltende Farbwirkung des Linoleumbodens
setzt sich bei genauerem Hinsehen aus dem Zusammenspiel aller verwendeten Farbtöne zusammen.“
Foto: Claire Laude, Berlin
Jochen Buder und Constantin von der Mülbe
Baudaten
Der farblich zurückhaltende Linoleumboden wurde in allen Räumen, außer den Bädern, eingesetzt
Objekt: Umbau der Küsterei der ev. Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin Steglitz
Versteckt hinter imposanten Bäumen
und durch hohe Mauern abgeschirmt
vom Trubel der Haupteinkaufsmeile, befindet sich die evangelische
Matthäus-Kirchengemeinde in Steglitz.
Der Schweizer Architekturprofessor
Otto Rudolf Salvisberg schuf 1930
mit dem Matthäus-Gemeindehaus
einen Gebäudekomplex der „Neuen
Sachlichkeit“. Der zuvor freistehende
neogotische Kirchenbau (1876-1880
von Emil Gette) wurde durch ein aus
drei Flügeln bestehendes Gemeindehaus zu einer städtebaulichen Einheit
gebündelt, so dass ein eingerahmter
Kirchenvorplatz entstand. Die aktuelle
Umgestaltung macht diese Intention
heute wieder erlebbar.
14
Heute dient das klar strukturierte Gemeindehaus mit Kino- und Versammlungssaal,
Café, Kindergarten, Pfarrwohnungen und
Verwaltungsräumen dem lebendigen
Gemeindeleben. Damit dieses Konglomerat
an Nutzungen auch funktioniert, muss es
einem ständigen Wandel unterworfen sein.
Insbesondere die Anforderungen an ein modernes Küstereibüro haben sich verändert,
denn als erste Anlaufstelle ist es wesentlicher
Bestandteil für die Außenwirkung und der
Impulsgeber eines aktiven Gemeindelebens.
Die Gemeinde, die zunehmend aus einem
losen Zusammenschluss Ehrenamtlicher besteht, benötigt demokratische und fließende
Raumstrukturen für ein funktionierendes
Miteinander. Die Forderung des Bauherrn
nach einem barrierefreien Zugang nahmen
Jochen Buder und Constantin von der Mülbe
von BvdM Architekten aus Berlin zum Anlass,
die komplette Innenstruktur des Gemeindebüros zu überdenken. „Fenster- und Stützenraster standen bisher bezugslos zueinander
und ermöglichten lediglich Zellenbüros“,
erklärt Jochen Buder. Heute werden diese
strukturellen Vorgaben von farbigen Wandscheiben frei umspielt, vervielfacht, teils zu
dichter Masse zusammengezogen. Ehemals
sachliche Vorgaben geben den Räumen nun
eine neue Dynamik und ermöglichen vielfältige Nutzungen: offener und einladender
Empfangs-, introvertierter Gesprächsbereich,
kommunikative Bürosituation, multifunktionaler Saal.
Die Grundlage des Gemeindehauses – nach
außen abweisend wie eine Stadtmauer,
nach innen wie ein belebter Dorfplatz – wird
durch den neuen Zugang, der die Küsterei
Umbau der Küsterei der evangelischen
Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin Steglitz
Bauherr: Ev. Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin Steglitz
Architekten:
BvdM Architekten, Berlin
Ausführung: Innabau KG, Mittenwalde
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkte: Artoleum Mineral 5715
Linoleum in m²: 180
Artoleum Mineral
5715
Foto: Claire Laude, Berlin
Einladendes Gemeindehaus
zum Innenhof hin öffnet, wiederhergestellt. Denkmalgerecht, in der Stärkung der
Grundintention des Gebäudes, auch wenn es
sich hierbei um einen Eingriff in historische
Substanz handelt. Was in Zeiten der Weltwirtschaftskrise in gewissenhafter Schlichtheit
erdacht wurde, hatte sich in den Augen vieler
Nutzer zu einem lieblosen kasernenartigen
Zweckbau gewandelt. Der Umbau will diese
heute schwer ablesbar gewordenen Beweggründe in zeitgemäßer Weise erlebbar machen. Im Sinne des Universal Design wurden
die Anforderungen der Barrierefreiheit zum
Freiraum für alle uminterpretiert. Der klar
proportionierte Hof wurde lediglich partiell
überformt und verbindet somit fließend die
vorgefundenen Niveaus. Das denkmalgeschützte monolithisch anmutende Gebäude von Salvisberg rahmt weiterhin den
Kirchplatz als Mitte des Gemeindelebens und
wird nicht durch eine hinzugefügte Rampenanlage verstellt. Städtebauliche Qualitäten,
die sich bruchlos im Inneren fortsetzen,
Durchblicke und platzartige Aufweitungen
prägen die Innenräume, die den Besucher
mit offenen Armen empfangen.
15
Fotos: Jochen Stüber, Hamburg
Architektur Projekt
Bauelement, von der Treppe bis zur
Einbauleuchte, dokumentiert und bewertet
wurde. Dabei war es ihnen wichtig zu
erkennen und zu unterscheiden, welche
Bestandteile der Bausubstanz original
waren oder nachträglich hinzugefügt
wurden. Durch die sorgfältige Vorbereitung
und mit dem Auge für das Detail gelang
es ihnen, die Elemente der 50er Jahre
zu erhalten, zu rekonstruieren und zu
modernisieren. Ein anschauliches Beispiel
dafür ist die Rekonstruktion des Bodens im
Foyer. Dieser besteht heute aus Linoleum,
das in Form von Intarsien aus den Farben
Anthrazit, Rot und Weiß in dem originalen
geometrischen Muster verlegt wurde. Die
Planer fanden anschauliche Darstellungen
der Gummi-Beläge samt Original-Muster
in historischen Architekturpublikationen.
„Die abgedruckten Farbpaletten mit
Nummern stellten für uns eine wichtige
Grundlage für das Farbkonzept des neu
verlegten Linoleums dar“, erläutert die
Architektin Carola Woelk. Obwohl der
ursprünglich verwendete Gummi-Belag aus
dem Hause Continental heute nicht mehr
hergestellt wird, legten die Architekten
großen Wert auf das Bodendetail, da
der Belag im Foyer damals als Werbung
für das eigene Produkt diente und sein
Verlegemuster ein interessantes Beispiel für
die Bodengestaltung der 50er Jahre ist.
Der rekonstruierte Boden besteht heute aus Linoleum, das in Form von Intarsien aus den Farben Anthrazit, Rot und Weiß, in dem originalen geometrischen Muster verlegt wurde
Der Charme der 50er
Baudaten
Sanierung des Eingangs des „Conti“-Hauses, Hannover
Mit Wänden aus Glasbausteinen,
geometrisch gemusterten Fußböden
aus Linoleum in Anthrazit, Weiß
und Rot, einer geschwungenen,
ausladenden Treppe, die zur
ehemaligen Vorstandsetage der
Hauptverwaltung führt, versprüht
der Eingangsbereich der früheren
Hauptverwaltung der Continental AG
wieder den Charme der 50er Jahre.
Bei seiner Einweihung 1953 war das heute
unter Denkmalschutz stehende ehemalige
Verwaltungsgebäude der Continental
16
Gummi-Werke-AG am Königsworther
Platz in Hannover, entworfen von den
Architekten Ernst Zinnser und Werner
Dierschke, das höchste und modernste
Bürogebäude Deutschlands. In den 90er
Jahren ging es in den Besitz des Landes
Niedersachsen über und wird seitdem von
der Leibniz Universität Hannover für die
Bereiche Literatur und Sprachen, Wirtschaft
und Recht unter dem Namen „ContiCampus“ genutzt.
Das Büro Woelk Wilkens Architekten aus
Hannover wurde 2009 mit der Sanierung
des Foyers, des Niedersachsensaals,
studentischer Arbeitsnischen sowie
der Flure und Treppenhäuser in dem
fünfgeschossigen, zum Königsworther Platz
orientierten Gebäude 1501 beauftragt. Ziel
der Arbeiten war es, die stark abgenutzten
Bereiche entsprechend dem ursprünglichen
Erscheinungsbild der 50er Jahre zu
gestalten und einer denkmalgerechten
Sanierung zu unterziehen. Als Grundlage
für ihren Entwurf führten die Architekten
eine detaillierte Literaturrecherche
über die frühere Innenausstattung des
Gebäudes durch. Im Anschluss folgte
eine Bestandsaufnahme, bei der jedes
Objekt: Sanierung des Eingangs des „Conti“-Hauses, Hannover
Bauherr:
Staatliches Baumanagement, Hannover
Architektur:
Woelk & Wilkens Architekten BDA, Hannover
Ausführung: Arbo Fußboden GmbH, Hannover
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkte: Marmoleum Real 2937, Walton Cirrus 3352,
Walton Uni 169
Linoleum in m²: 600
Dank des nierenförmigen Vordachs und der Originalfassade mit Glasbausteinen versprüht
das Gebäude auch von Außen den Charme der 50er Jahre
Marmoleum Walton Cirrus Walton Uni
Real 2939
3352
169
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Fotos: Architekten BDA Wallmeier Stummbillig Planungs-GmbH, Herne
Architektur Projekt
Der ein- bis zweigeschossige KiTa-Neubau wird von massigen Plattenbauten umrahmt
Baudaten
Objekt:
Neubau KiTa „Die kleinen Europäer“, Erfurt
Bauherr:
Christl. Jugenddorfwerk Deutschlands e. V., Ebersbach
Architekten:
Architekten BDA Wallmeier Stummbillig
Planungs-GmbH, Herne; Ewa Czuz Dipl.-Ing. Architektur
(Planung), Rüdiger Rebhahn Dipl.-Ing.(Bauleitung)
Ausführung:
Raumtex, Textiles Wohnen GmbH, Sömmerda
Technische Beratung:
Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkte:
Marmoleum Real 3230,
Marmoleum Fresco 3856, 3846, 3882
Linoleum in m²:
1.500
Die lebendige Wirkung des Linoleumbodens entsteht durch geschwungene und runde Intarsienformen in den Unitönen Rot, Blau, Gelb und Grün
Miteinander leben
Marmoleum Marmoleum
Real 3230
Fresco 3856
Neubau Kindertagesstätte „Die kleinen Europäer“, Erfurt
Wie ein grünes Tal wirkt die kleine
Parkanlage an der Warschauer Straße
im Norden Erfurts. Hier, umgeben
von mächtigen, bis zu elf Geschosse
hohen Plattenbauten, entstand die
integrative Kindertagesstätte für
bis zu 100 Kinder des Christlichen
Jugenddorfwerks Deutschlands e.V.
nach Plänen der Architekten Wolfgang Stummbillig und Jörg Wallmeier
aus Herne.
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Als Gegenpart zu den großformatigen
Wohnhochhäusern im Norden und Westen
des Grundstücks wurde für den Neubau ein
kindgerechter Maßstab, der Geborgenheit
ausstrahlt, gesucht. Es sollte ein durch Fantasie, Bewegung und gestalterische Lebendigkeit geprägter Lebensraum geschaffen
werden. Ausgehend von den städtebaulichen Gegebenheiten des Grundstücks
ordneten die Architekten alle Aufenthaltsräume der Kinder in südöstlicher Richtung
mit Blick auf das Außengelände an. „Zwei
Faktoren, Geborgenheit und Offenheit, sind
erforderlich, damit eine KiTa von Kindern als
sicheres, überschaubares, aber gleichzeitig
zu Erkundungen herausforderndes Umfeld
angenommen wird“, erläutert der Architekt
Prof. Jörg Wallmeier.
Über eine Zufahrt von der Warschauer
Straße wird der eingeschossige Neubau
erschlossen. Der geschwungene Baukörper
der Nordseite beinhaltet den Eingang mit
der überdachten Vorfahrt, den Empfangsbereich mit einer Galerie und den Funktionstrakt mit allen pädagogischen Nebenräumen, Multifunktionsflächen und der Küche.
Der Eingang, der Informations- und Wartebereich sowie das Foyer mit dem zentralen
Gartenzugang bilden den Empfangsbereich
der KiTa. Der nahe dem Eingang gelegene
Multifunktionsraum kann für gemeinsame
Veranstaltungen von Kindern, Eltern und
Mitarbeitern vielfältig genutzt werden.
Im Gegenzug dazu bieten die zehn Gruppenräume eine überschaubare Rückzugsfläche für Kinder. Kleine individuelle
Häuser, die nach Süd-Ost ausgerichtet sind,
erleichtern die Orientierung. Die Gruppenräume verfügen jeweils über eine eigene
Terrassenfläche, über die die gemeinsamen
Spiel-Freiflächen mit ihren Erlebnisstationen
und Ruhebereichen erreichbar sind. Da
die Gruppen einen integrativen Anteil von
bis zu 50 Prozent haben, sind sie barrie-
Marmoleum
Fresco 3846
Marmoleum
Fresco 3882
refrei ausgestattet. Obwohl die organisch
geschwungenen Flurbereiche mit Ecken
und Nischen mittig im Gebäude liegen,
werden sie über Fensterfassaden, Lichtkuppeln und verglaste Dachflächen mit
Licht durchflutet und schaffen zusätzliche
Flächen und Räume für Spiel und Bewegung sowie Platz für gemeinsame Aktionen.
Die Linoleumböden in unterschiedlichen
Unitönen sind farblich abgestimmt und
unterstreichen in der gesamten KiTa (außer
Eingangs-, Küchen- und Nassbereichen) die
lebendige Formensprache des Gebäudes.
„Wir haben dem Bauherrn Linoleum als Bodenbelag vorgeschlagen, da es sich um ein
ökologisches Produkt handelt“, betont der
Architekt Wolfgang Stummbillig. Die Fassaden der KiTa sind ebenfalls in farbenfrohen
Gelbtönen gehalten und transportieren
das bunte Leben, das im Gebäudeinneren
herrscht, nach außen.
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Architektur Projekt
besteht aus der sanierten ehemaligen Handelsschule und zwei Erweiterungsbauten
für Schüler ab der 9. Klasse. Die Gebäude
stehen rechtwinklig zueinander und bilden
in Verbindung mit der Nachbarbebauung einen großzügigen und geschützten
Innenhof. Ins Auge fällt das sogenannte
Treibhaus, ein transparenter Multifunktionsneubau, dessen Fassade aus blau getönten
Gläsern sich selbstbewusst von der umgebenden Bebauung abhebt. Im Erdgeschoss
befindet sich ein multifunktional nutzbarer
Raum, der als Aula und Speisesaal dient.
Im angrenzenden Gebäuderiegel mit
einer ebenfalls farblich betonten grünen
Glasfassade liegen moderne Klassenräume,
Werkstätten und Labore. Die an diese Gebäudeteile grenzende Verkehrsfläche ist im
Eingangsbereich zum Foyer erweitert und
kann für Veranstaltungen genutzt werden.
Für die Materialwahl im Inneren der Gebäude definierten die Architekten klare Kriterien. In vielen Bereichen finden sich Böden
aus Linoleum, in der Sporthalle inklusive
der Umkleiden, über die Klassenräume bis
hin zu Büros und einigen Verkehrsflächen.
„Gerade im Schulbau legen wir besonderen
Wert auf robuste, wartungsfreundliche und
langlebige Ausbaumaterialien, die hinsichtlich ihres Designs die architektonischen
Anforderungen an zeitgemäßes Lernen und
die Vermittlung von Baukultur, besonders
bei jungen Leuten, erfüllen“, erläutert der
Architekt Jörg Baum.
Fotos: Thomas Weiss, Erfurt
Mit dem Farbkonzept
wurden die drei Farben des
Schullogos aufgegriffen
Durch die versetzte Anordnung des Treibhaues entsteht ein Vorplatz, der den neuen Haupteingang des Campus betont
Zukunft bildet
Neubau und Sanierung „Campus Technicus“, Bernburg
Bernburg an der Saale ist eine Stadt
mit Perspektive: ein traditionsreicher
Standort, an dem sich seit Beginn
der Industrialisierung zahlreiche
Unternehmen der Soda-, Zement-,
Steinsalz- und Pharma-Produktion
niedergelassen haben und der den
Strukturwandel nach der Wiedervereinigung unbeschadet überstanden hat.
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Bernburg profitiert von seiner guten Verkehrsinfrastruktur und ist Hochschulstandort für die Fachbereiche Landwirtschaft,
Landschaftsarchitektur und Wirtschaftswissenschaften. Dennoch hatte die Stadt eine
hohe Schulabbrecherquote zu verzeichnen, was Politik und Wirtschaft in Sorge
versetzte, eine negative demografische
Entwicklung und einen Mangel an qualifiziertem Fachkräftenachwuchs hinnehmen
müssen. Im Rahmen der IBA 2010 Stadtumbau Sachsen-Anhalt entschied sich die
Stadt, die Förderung der Sekundarschüler
mit der Initiative „ZukunftsBildung“ in den
Fokus zu rücken. Das wichtigste Projekt war
dabei die Ganztagsschule „Campus Technicus“, in der Lernen und Arbeiten, frühzeitige
Berufsorientierung und soziale Kompetenzen das pädagogische Konzept bestim-
men. Es wurden gezielt schwer zu vermarktende Grundstücke in der Innenstadt in
die Planung einbezogen, um Nutzungen
zu verdichten und bauliche Ressourcen zu
schonen.
Der Campus, den die Weimarer Architekten
Junk & Reich sowie Hartmann + Helm
entwarfen, wurde auf zwei Standorte
verteilt, die die Schüler fußläufig erreichen
können. Ab der 7. Klasse besuchen sie die
erneuerte und sanierte, gründerzeitliche
Heinrich-Heine-Schule an der Leipziger
Straße. Hier befinden sich zudem eine neue
Zweifeldturnhalle, die aus städtebaulichen
und statischen Gründen ca. 3,30 Meter tief
im Erdreich gegründet liegt, und das sogenannte Langhaus mit weiteren Klassenräumen. Der Kern des Campus befindet sich an
der Schloßstraße/Käthe-Kollwitz-Straße und
Baudaten
Objekt: Bauherr:
Architektur: Bauzeit:
Ausführung: „Campus Technicus“, Bernburg an der Saale
Salzlandkreis Hochbauamt, Stadt Bernburg
Junk & Reich und Hartmann + Helm, Weimar
09/2010 – 09/2013 in zwei Bauabschnitten
Sporthalle: Wagner Sportbodenbau GmbH, Uder;
Klassenräume am Standort 2:
raumstudio falter GmbH, Dresden
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Produkt: Marmoleum Real blue 3055, Marmoleum Real 3223,
Marmoleum Sport 83176
Linoleum in m²: rund 3.000
Der goldgelbe Linoleumsportboden wurde sowohl in der Halle
als auch in den Umkleidebereichen verlegt
Marmoleum Marmoleum Marmoleum
Real blue 3055
Sport 83176 Real 3223
21
Architektur Projekt
Marmoleum Sport - Colour
Mit der Marmoleum Sport-Kollektion bietet Forbo ein umfangreiches
Angebot an 3,2 mm und 4,0 mm Belägen in insgesamt
13 Farben und den drei Designs:
Marmoleum Sport - Black & White
83711
NCS S 2010 - Y
83707
83146 NCS S 4502 - Y
83120 NCS S 2010 - Y20R
83210 NCS S 4040 - B
83055
NCS S 4020 - B
83212 NCS S 4040 - G40Y
83878 NCS S 3050 - G80Y
83176
NCS S 2050 - Y30R
83208
NCS S 2050 - Y20R
NCS S 8500 - N
Marmoleum Sport - Move
83712
NCS S 4502 - Y
NCS S 1050 - Y50R
83715
Marmoleum Sport
NCS S 4010 - Y10R
NCS S 3050 - G90Y
Erste Wahl in Sport- und Mehrzweckhallen
Linoleum ist der am häufigsten eingesetzte Bodenbelag in Sport-und
Mehrzweckhallen. Egal ob Ball-, Rad
oder Roll-Sport, Linoleum nimmt es
mit allen Sportarten auf.
Marmoleum Sport als Bodenbelag mindert
das Verletzungsrisiko, wirkt gegen vorzeitige Ermüdung und Muskelüberbeanspruchungen und ist zudem gelenkschonend.
Der Oberbelag garantiert optimale Werte in
Bezug auf Rutschhemmung und Gleitverhal-
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ten, Lichtreflexion sowie Stoßfestigkeit. Die
sportfunktionellen und technischen Eigenschaften, die bei der Planung von Sport- oder
Mehrzweckhallen gemäß der DIN V 18032-2
und der EN 14904 berücksichtigt werden
müssen, werden ebenfalls erfüllt.
Durch seine einzigartige Rezeptur erfüllt
Marmoleum Sport zudem alle Anforderungen an ein ökologisch unbedenkliches
Bauprodukt und vereint eine Fülle positiver
Gebrauchseigenschaften, die auf die Materialzusammensetzung zurückzuführen sind.
Die natürliche Zusammensetzung macht
Marmoleum Sport:
• strapazierfähig
• antistatisch
• langlebig
• hygienisch
• angenehm fußwarm
• pflegeleicht
• schwer entflammbar
• unempfindlich gegen Reibungshitze
• geeignet für Fußbodenheizung
Marmoleum Sport bietet vielfältige
Gestaltungsmöglichkeiten:
• einfarbige Flächenwirkung in unter schiedlichen Variationen
• marmoriertes Farbangebot für
Kombinationen
• nahezu unsichtbare Verfugung durch
passende mehrfarbige Schmelzdrähte
83215
NCS S 2070 - Y90R
23
Architektur Projekt
Forbo Produkte
Büffelhornoptik für ein
avangardistisches Ambiente
Designbeläge liegen im Trend und sind vor allem
in der Gastronomie und im Ladenbau erste Wahl
Allura-Designbeläge:
schön wie das Original
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s62429
s62486
w60264
w60187
Auf stark frequentierten Flächen können Designbeläge mit
Pflegeleichtigkeit gegenüber dem Originalmaterial punkten
Designorientiert, pflegeleicht und nachhaltig
Manchmal muss es eben Holz sein
oder Stein. Sind diese Optiken aus
gestalterischen Gründen gefragt, die
Pflege- und Nutzungseigenschaften
des Originalmaterials für den vorgesehenen Bereich aber nicht ausreichend,
bieten designorientierte Vinylbeläge
eine Alternative. Neben der Schaffung
von täuschend echt wirkenden Dekoren zeigen Allura-Designbeläge auch
Neuinterpretationen eigenwilliger
Materialien wie Büffelhorn und selbstbewusste unkonventionelle Dessins.
w60153
Die Allura-Beläge wurden speziell für den
Einsatz im Objekt konzipiert und vereinen
damit den Anspruch an Design mit der notwendigen Robustheit, Langlebigkeit und
einfachen Unterhaltspflege. Die verschiedenen Holz-, Stein- und abstrakten Optiken
entstehen nach eigens entwickelten
Druckbildern ohne Musterwiederholungen
und sehen dadurch einzigartig und authentisch aus.
Die Edition Allura Material Expressions bedient den avantgardistischen Geschmack:
Sie überrascht mit ungewöhnlichen
Farbvariationen, kreativ interpretierten und
inszenierten Hölzern und Büffelhornoptiken. Hier stehen 17 Dekore zur Auswahl,
die ausschließlich als Premium-Variante
angeboten werden und dem Wunsch nach
exklusiver Gestaltung in repräsentativen
Bereichen entgegen kommen.
Illusion von Holz und Stein
Allein die Allura-Hauptkollektion bietet 90
Dessins – als Premium-Variante mit einer
0,7 Millimeter starken Nutzungsdicke und
als Commercial-Version mit 0,55 Millimetern. Naturnahe Maserungen und gefaste
Kanten lassen einen Eindruck von „Echtholz“
entstehen. Eine Auswahl an Stein- sowie
abstrakten Dessins ergänzt die zahlreichen
Holzoptiken.
Allura Form ist eine Ergänzung zu den fest
zu verklebenden Kollektionen und bietet
Vinyl-Elemente in verschiedenen Formaten
an: Mit Fliesen in quadratischer, dreieckiger
und rautenförmiger Ausführung und XLPlanken in drei Breiten sowie unterschiedlich großen Fliesen in Steinoptik können
aufmerksamkeitsstarke Bodenflächen
kreiert werden.
Produkt mit Profil
Durch ein in der Produktmitte eingebettetes
Glasvlies kommt weniger Füllstoff zum Einsatz, das reduziert das Gewicht und macht
Allura besonders dimensionsstabil. Für
hohe Strapazierfähigkeit, lange Haltbarkeit
und geringen Reinigungs- und Pflegeaufwand sorgt die hochwertige Nutzschicht in
Verbindung mit der PUR-Beschichtung. In
punkto Wohngesundheit und Nachhaltigkeit kann der Vinyl-Bodenbelag ebenfalls
überzeugen: Er ist phthalatfrei und zu 100
Prozent recycelbar. Die Fertigung erfolgt in
eigenen Produktionsstätten in den Niederlanden nach westeuropäischen Qualitätsund Umweltmanagementstandards.
Die Allura Premium/Commercial-Kollektion,
Material Expressions und Form bieten
Designbeläge zur festen Verklebung. Ergänzend stehen mit Allura Flex und Click Varianten für die lose Verlegung zur Verfügung.
Authentische Optiken mit naturgetreuer Maserung
und Farbgebung lassen die Grenzen zwischen
Original und Nachbildung verschwimmen
Kreative Verlegung mit rautenförmigen Holzdessins
aus dem Allura Form-Angebot
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