2013 Magazin über Architektur Ausgabe 02 | 2013

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mUELONI L
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Magazin über Architektur Ausgabe 02 | 2013
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LINOLEUm
Magazin über Architektur Ausgabe 02 | 2013
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740
Editorial
Inhalt Ausgabe 02
150 Jahre Linoleum – 150 Jahre Vielfalt
Liebe Leserinnen und Leser,
Mensa mit Mehrfachnutzung für zwei Gymnasien, Paderborn
Wohn- und Pflegehaus Döbling, Wien
die Ausgabe 2/2013 Linoleum², die Sie jetzt in Händen halten, spiegelt einmal mehr die Vielseitigkeit eines Materials wider, das seit 150
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Matern und Wäschle Architekten BDA, Paderborn
6
Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH, Wien
Jahren Architekten, Bauherren und natürlich uns als Hersteller begeistert. Begeben Sie sich mit uns auf eine Entdeckungsreise und lassen
KiTa und Stadtteiltreff „Flugfeld“, Böblingen
Sie sich inspirieren von den vorgestellten Neubauten, Umnutzungen und Neuinterpretationen: angefangen bei einem modernen Mensa-
(se)arch Architekten, Stuttgart
Neubau im Passivhausstandard mit einer Fassade aus Aluminiumverbundpaneelen und einem Linoleum-Boden in selbstbewusstem Grün,
Energiebunker, Hamburg-Wilhelmsburg
über KiTa-Neubauten zwischen zurückhaltender und farbintensiver Bodengestaltung bis hin zu geschichtsträchtigen Monumenten wie der
Hegger Hegger Schleiff Architekten, Kassel
Medizinischen Lesehalle in München und dem Energiebunker in Hamburg, bei denen Linoleum Böden, Möbel oder Wände bespielt.
Fachbibliothek Medizinische Lesehalle, München
Dazwischen stellen wir Ihnen Projekte vor, in denen die Wahl des Linoleums als Bodenbelag in seiner Anmutung und Farbigkeit dazu
Staatliches Bauamt München 2
beiträgt, in sensiblen Bereichen Wohnlichkeit oder Heimatgefühl und eine insgesamt angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Gynäkologische Praxis, Witten 10
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Gudula Be-Pechhold, INNENarchitektin, Sprockhövel
Sie sehen, nicht umsonst hat Linoleum als umweltfreundlicher, strapazierfähiger und pflegeleichter Bodenbelag seinen Siegeszug rund
um die Welt angetreten. Als Hommage an den Klassiker und seinen Erfinder Frederick Walton finden Sie in dieser Ausgabe Linoleum² einen
kleinen Flyer, der die Geschichte des Materials illustriert. Mehr zum Thema 150 Jahre Linoleum erfahren Sie über den unten stehenden
QR-Code. Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe.
Herzlichst Ihr
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Rheinau
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Fausch Architektur + Bau, Rheinau
KiTa Lindenkreuz, Manching
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dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner, München
Leichtgewicht für sportliche Anforderungen
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Marmoleum Sport Elastic für kleine Bewegungszonen
Martin Thewes, General Manager Central Europe
Herausgeber Forbo Flooring GmbH Redaktion freyraum, Cuxhaven, (Texte, Redaktion); Bauverlag BV GmbH, Gütersloh
Gestaltungskonzept und Layout formba, Hamburg Kontakt Forbo Flooring GmbH Steubenstraße 27 D-33100 Paderborn Tel. +49 - (0)5251 - 18 03-139 Fax +49 - (0)5251 - 18 03-313
[email protected] Titelfoto Fotostudio Christoph Leniger, Paderborn
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Architektur Interview
„Linoleum gibt keine Richtung vor
und wirkt beinah fugenlos,
wie hinein gegossen.“
Im Interview:
Martin Wäschle
Matern und Wäschle Architekten BDA
Paderborn
Foto: Fotostudio Christoph Leniger, Paderborn
Im Interview erläutert der Architekt Martin Wäschle den Masterplan des innerstädtischen Campus zweier Gymnasien in Paderborn und die Vorteile des Ovals.
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Herr Wäschle, bitte beschreiben Sie uns den
städtebaulichen Hintergrund und die Gebäudeform.
Es handelt sich um einen alten Schulstandort.
Die beiden Gymnasien Pelizaeus und Reismann
liegen an einem gemeinsamen Weg, waren aber
durch eine Nachkriegsturnhalle stets voneinander getrennt. Wir wurden beauftragt, eine städtebauliche Studie zu erarbeiten. Das Interessante
war, funktionell notwendige Bauteile für beide
Schulen – eine Sporthalle, ergänzende Fachräume und natürlich die Mensa – zu untersuchen
und als Masterplan auch in verschiedenen
finanziellen Stufen zu entwickeln. Das Reismann
Gymnasium arrangierten wir wie einen Block,
daneben befindet sich der Mensastandort und in
mindestens gleicher Größe schließt sich das Pelizaeus an. Die Mensa sollte der Schnittpunkt der
Schulen sein. Wir haben seinerzeit verschiedene
Baukörper vorgeschlagen, das Oval ist die Form,
die beide Standorte am besten miteinander
verbindet. Die Stadt hat unsere Ideen letztendlich aufgenommen und sich entschlossen, die
Trennung der Schulen aufzugeben und einen
Gesamtcampus entstehen zu lassen. Der letzte
Schritt wird ein gemeinsamer Schulhof sein, von
dem aus die Schüler durch die ovale Form in die
Mensa hineingeführt werden. Das Gebäude ist
absolut symmetrisch aufgeteilt und wird über
zwei seitliche gleichberechtigte Eingänge betreten. Wir wollten auf keinen Fall vorbestimmen,
dass eine Tür nur von einer Schule genutzt wird.
Auf dem Campus befinden sich Gebäudetypen,
die unterschiedlichen Jahrzehnten entstammen,
das Pelizaeus hat eine Backsteinfassade und das
Reismann-Gebäude ist weiß verputzt. Zu den unterschiedlichen Farben und heterogenen Formen
passt das Oval als Solitär, das von den Schülerströmen regelrecht umspült wird. Die Mensa
setzt einen selbstbewussten neuen Mittelpunkt
und markiert die Fläche zwischen den Schulstandorten. Anstelle eines noch vorhandenen
Zauns werden sich zukünftig der gemeinsame
Schulhof und ein öffentlicher Weg befinden, der
entsprechend umgestaltet und Grenzen durch z. B.
Bänke oder Raumkanten erhalten wird.
Welche Funktionen und Nutzungen beinhaltet
die Mensa?
Im Gebäude wurden unterschiedliche Nutzungen vereint: Im Untergeschoss befinden
sich die Sport-und Gymnastikräume, für den
Schulsport aber auch öffentliche Sportvereine. In
der Nullebene auf Höhe des Schulhofs sind wir
flexibel geblieben. Hier befindet sich der große
Mensabereich, in dem die täglichen Essen beider
Schulen ausgegeben werden. Die Elemente der
Küchenausgabe sind sichelförmig angeordnet
und stehen auf Rollen, damit man sie problemlos verschieben kann. Flexibilität war mir sehr
wichtig, da dieser Raum von den Schulen auch
gern als Aula und Theatersaal genutzt wird. Die
gekrümmte Rückwand der Küche verwandelt
sich dann in eine Bühne. Aus diesem Grund beschäftigten wir uns an dieser Stelle auch intensiv
mit dem Thema Raumakustik.
Im Obergeschoss haben wir die Galerieebene,
die rangähnlich über dem Erdgeschoss schwebt.
Sie wird z. B. als Ausstellungsfläche des Kunstleistungskurses genutzt. Im hinteren Bereich der
Galerie befindet sich ein separater Multifunktionsraum, der als Fläche für die Ganztagsbetreuung vorgesehen ist. Er erfreut sich auch als
Konferenzsaal bei Lehrern und Schülervertretern
oder für Elternabende großer Beliebtheit. Zudem
habe ich vorgeschlagen, dass sich die Oberstufenschüler hier in eine Art Lounge zurückziehen
und in offener Atmosphäre in kleinen Gruppen
arbeiten können.
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Foto: Fotostudio Christoph Leniger, Paderborn
Auf drei Ebenen bietet der Neubau Flächen für die ganztägige Nutzung
Welche Bedeutung haben das Energieund Fassadenkonzept?
Die Stadt Paderborn hat beschlossen, alle
neuen Gebäude im Passivhausstandard zu errichten. Die ovale Form der Mensa überzeugt
uns auch energetisch, da sie ein optimales
Verhältnis von Grundfläche zur Fassade hat.
Interessanterweise kam bei der Abrechnung sogar derselbe Wert für die Dach- und
Fassadenflächen heraus. Somit haben wir
eine Überlagerung der energetischen und der
städtebaulichen Idee.
Für die Fassade haben wir sehr gekämpft:
Sie besteht aus hochwertigen Aluminiumverbundpaneelen, die durch einen Hartplastikkern verbindungssteif sind und in
unglaublich langen Metern ausgeführt
werden können. Bei der Mensa gibt es Ab-
Die Eingangs- und Galerieebene wird für die Mahlzeiten oder
als Aula genutzt
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Foto: Lukas Roth, Köln
Was war für Sie bei der Material- und
Farbauswahl entscheidend?
Alle Wandflächen, inneren Fensterprofile
und Türen sind komplett in Weiß gehalten.
Die Formen im Gebäude sind so prägnant,
dass wir, bis auf den grünen Linoleumboden, keine Farbkontraste wollten. Linoleum
gibt keine Richtung vor und wirkt beinah
fugenlos, wie hinein gegossen. Dadurch setzt
sich auch die gewünschte Homogenität fort.
Die selbstbewusste Farbe Grün markiert
die Flächen und unterstützt die fließenden
Formen. Wir wollten eine frische, schöne und
starke Farbe haben, da es auf dem Schulhof des innerstädtischen Standorts keine
Grünflächen gibt. Sie sind komplett steinern
bis auf ein paar Beete. Deshalb fanden wir
es toll, einen frischen grasgrünen Boden im
Gebäude zu haben, der an eine Rasenfläche
erinnert. In der Dämmerung strahlt das Grün
auch nach außen. Im Tagesverlauf changiert
die Fassadenfarbe durch die Veränderung
des Lichteinfalls. Wenn keine Sonne scheint,
erscheint die Fassade grünlich, fast Ton in Ton
mit dem Linoleum. Im Sonnenlicht bekommt
sie einen eher rötlichen Touch und lehnt sich
dem angrenzenden Backsteingebäude an.
Eine besondere Lackierung auf der leicht
gekrümmten Fläche erzeugt diesen Effekt.
Der separate Multifunktionsraum dient als Rückzugsort für Ganztags- und Oberstufenschüler
Arbeiten Sie häufig mit Linoleum?
Der zuständige Mitarbeiter im Bauamt ist
Linoleumfan so wie ich. Linoleum ist ein strapazierfähiges Naturprodukt mit einer großen
Farbvielfalt. Wir empfehlen unseren Bauherren
eigentlich immer Linoleum. Ich selbst habe
keine Fliesen im Haus, sondern sogar im Bad
Linoleum. Nur in der Küche der Mensa mussten wir einen Epoxidbelag verlegen lassen,
da der Boden dort durch die beweglichen
Küchenelemente sehr stark beansprucht wird.
Er ist ebenfalls Grün. Wir haben die flächengleichen Böden in einer geschwungenen
Linie verlegen lassen, damit die Mitarbeiter
erkennen können, wo der eine Belag anfängt
und der andere endet.
Herr Wäschle, herzlichen Dank für
das Gespräch!
Baudaten
Objekt: Neubau einer Mensa
mit Gymnastikräumen für zwei Gymnasien, Paderborn
Bauherr: Stadt Paderborn
Architektur:
Matern und Wäschle Architekten BDA, Paderborn
Ausführung: Lohmar GmbH, Hameln (Speisesaal, Galeriebene),
Henry Hoppe GmbH, Hannover (Gymnastikraum)
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkte: Marmoleum Real 3223, Marmoleum Sport 83146
Linoleum in m²: 740
Marmoleum
Real 3223
Foto: Lukas Roth, Köln
Foto: Fotostudio Christoph Leniger, Paderborn
wicklungen zwischen sechs bis acht Metern
mit einem feinen Fugenbild. Dadurch wirkt
die Fassade aus der Entfernung sehr homogen. Der Vorteil dieser verbindungssteifen
Montage ist auch, dass alle Abschlüsse wie
Fensterbänke oder Dachrand ebenengleich
ausgeführt werden konnten.
Marmoleum
Sport 83146
Das Interview führte Annika Frey-Viebrock, Cuxhaven.
Die ovale Form der Mensa ermöglicht einen fließenden Übergang der Schulhöfe
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„Das Haus ist wie eine Stadt.“
Neubau des Wohn- und
Pflegehauses Döbling, Wien
Foto: Hubert Dimko, Wien
Architektur Interview
Die zerklüftete Gebäudefigur passt sich maßstäblich der heterogenen Nachbarschaft an
Foto: Margherita Spiluttini, Wien
Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH, Wien
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Im Interview erläutert der Architekt Oliver
Sterl das innovative Konzept des Wohnund Pflegehauses Döbling in Wien und wie
wichtig soziale Bindungen sind.
oder Zweibettzimmern und Kleinstwohnungen
mit bis zu 75 Quadratmetern. Hier ziehen die
Leute ein, wenn sie betagt sind, und können
Pflegedienstleistungen dazu kaufen.
Herr Sterl, bitte beschreiben Sie uns das Konzept des Wohn- und Pflegehauses.
O. Sterl: Das Gebäude ist relativ einfach aufgebaut. Es besteht aus einem EG als Eingangs- und
Verteilerebene, drei Geschossen mit Pflegewohnungen und zwei Geschossen mit einem
„Wohnheim am Dach“. Auf jeder der drei Ebenen
mit Pflegewohnungen befinden sich sechs
Wohngruppen mit 14 Appartements, die um
einen zentralen Wohn- und Essbereich gruppiert
sind. Dort, in einem sogenannten Betreuungsmodul, ist auch die Pflege lokalisiert. Das Konzept
sieht keine Pflegestation vor, wie man sie aus
Krankenhäusern kennt. Das KWP (Kuratorium),
zu dem das Wohn- und Pflegehaus Döbling
gehört, ist weniger auf die medikalisierte Pflege
ausgelegt, sondern eher auf Wohnhäuser. In
diesen befand sich die Pflegestation in der Regel
im Erdgeschoss. Es gab dort das Problem, dass
die Bewohner aus ihrer gewohnten Umgebung
in den Obergeschossen gerissen wurden, sobald
sie in einer sehr sensiblen Phase ihres Lebens z.
B. bettlägerig oder krank geworden sind. Man
spürte fast den physischen Abstieg, wenn die
Bewohner in das untere Geschoss gebracht wurden. Bei unserem Ansatz können die Bewohner
eigentlich bis zum Schluss in ihren Wohnungen
bleiben und bis zur schwersten Pflegestufe dort
gepflegt werden. Nur über eine Intensivstation
verfügen wir nicht, da muss man dann schon ins
Krankenhaus. In den Wohngruppen leben die
Bewohner in einer Gemeinschaft zusammen und
durch diese kommt es zu einer Verbesserung der
Lebensqualität in der jeweiligen Phase, in der sie
sich befinden.
Unter dem Dach haben wir noch einen Bereich,
der als Wohnheim bespielt wird, mit 52 behindertengerechten Wohnappartements mit Ein-
Welche Dienstleistungen werden angeboten?
O. Sterl: Wir wollten das Wohngruppenkonzept
in einen urbanen Maßstab übertragen. Es gibt
nun 252 Wohnungen, deren Bewohner ein
großes Dienstleistungsangebot in Anspruch
nehmen können. Das Haus ist wie eine Stadt. Von
der Anmutung her hat es im Wesentlichen sehr
viele kleinteilige Bereiche. Im Erdgeschoss sind
alle notwendigen Nutzungen untergebracht, von
der Wäscherei bis zur Großküche. Wenn man das
Gebäude betritt, gelangt man in einen zentralen
Verteilerbereich: Dort befindet sich ein kleines
Caféhaus, ein Ärztezentrum, der Friseur und die
Fußpflege, ein Andachtsraum sowie ein großer
Speise- und Mehrzweckraum für 250 Personen.
Wir haben auch einen Kindergarten, der über
einen eigenen Eingang verfügt, aber auch über
eine Verbindung zum Haus. Dort befindet man
sich gerade in der sogenannten Einlaufphase,
das heißt, die Kinder und die Bewohner sind
frisch eingezogen, beschnuppern sich und man
schaut, auf welche Weise man voneinander
profitieren kann. Im Erdgeschoss haben wir auch
noch einen Weinkeller, ein typischer Heuriger,
für die Lokalbevölkerung. Er wird auch sehr gut
besucht, höre ich vom Direktor des Hauses. Dort
kommt der vorgeschaltete Weingarten in den
Außenanlagen gut zur Geltung.
Welche Materialien haben Sie für die
Böden gewählt?
Grundsätzlich haben wir die Bodenbeläge nach
den Nutzungen ausgewählt. Es geht natürlich
immer um die Reinigung. Wir haben in den
Wohn- und Essbereichen textile Böden verlegen
lassen. In den Gang- und Verweilbereichen – es
sind ja nicht nur reine Gänge, sondern Kommunikationsflächen – haben wir Linoleum eingesetzt.
7
Architektur Interview
Oliver Sterl, Architekt
Oliver Sterl und Rüdiger Lainer
Foto: Larry Williams, Wien
„Der wesentliche Punkt ist, dass
die Bewohner ein soziales Leben führen können.“
Feste Einbauten aus Mahagoni
setzen warme Akzente
Es ist einfach ein sehr warmes und weiches
Material, das man auf der einen Seite großflächig
einsetzen und auf der anderen Seite sehr leicht
reinigen kann. In den allgemeinen Bereichen
haben wir Terrazzobeläge verwendet, da hier ein
reger Besucherverkehr vorherrscht. An dieser
Stelle hat es dann einen offiziellen Charakter
und in den Wohngruppen einen sympathischen,
privaten, wo sich die Leute zurückziehen können.
Wie können wir uns die Einrichtung in den
Wohngruppen vorstellen?
Wir haben versucht, mit Grundausstattung so neutral und auch so wohnlich wie möglich zu bleiben.
Baudaten
Objekt: Innovatives Wohn- und Pflegehaus Döbling,Wien
Bauherr: Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
Architekten: Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH, Wien
Fertigstellung: 2012
Totalübernehmer: Bauunternehmung Rudolf Gerstl KG
Ausführung: Mrazek GmbH, Weigelsdorf
Technische Beratung: Forbo Flooring Austria GmbH
Forbo Produkte: Marmoleum Real 3221, 3032, 3127;
Fresco 3825, 3828, 3846, 3847,
3858, 3860, 3871, 3881
Linoleum in m²: 11.122
Fotos: Margherita Spiluttini, Wien
Marmoleum Marmoleum Marmoleum Marmoleum
Real 3221
Real 3032
Real 3127
Fresco 3825
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Freistehende Stützen sind Teil der „Endlosscheife“, die in ihrer Funktion als Rundgang dem Bewegungsdrang dementer Menschen entgegen kommt
Fresco 3828
Fresco 3846
Fresco 3847
Fresco 3858
Das hat den Hintergrund, dass wir die Option offen
lassen wollten, dass die Bewohner ihre eigene Persönlichkeit einbringen können, sich bewegen und
den Raum als den ihren gestalten können. Wenn
die Bewohner einziehen, muss es eine angenehme
optische Anmutung haben. Es gibt Grundelemente,
die wir haben einbauen lassen, die Bodenbeläge
und Beleuchtung, natürlich die Grundmöblierung
im allgemeinen Bereich der Wohngruppe wie
Küche, Sessel, Tische, Couch und Bücherregal. Diese
werden vom Betreiber in die Räume gestellt und
können nun von den Bewohnern erweitert und
auch umgestaltet werden. Es gibt Wohngruppen, in
denen die Leute noch sehr mobil sind, dort wurden
z. B. Räume in Bauernstuben verwandelt. Und es
gibt Wohngruppen, die sind sehr neutral, dort sind
die Bewohner schon so pflegebedürftig, dass sie
den Raum nicht mehr selbst adaptieren können.
Hier wird z. B. durch das Anbringen von Bildern
versucht, eine Art „Heimatgefühl“ zu schaffen.
Welches Feedback haben Sie von den Bewohnern bekommen?
Der Grundtenor ist absolut positiv. Es gibt, wie
zuvor beschrieben, Personen, die noch sehr aktiv
am Leben teilhaben und es gibt solche, die eher
zurückgezogen leben. Das Haus ist jetzt ein Jahr
in Betrieb und wir haben noch keinen einzigen
Fall gehabt, dass jemand weggelaufen ist. Das
heißt, dass die Bewohner dort eine Heimat
vorfinden. Zudem gibt es einen regen Verkehr
zwischen den einzelnen Wohngruppen, die
Menschen besuchen sich und trinken miteinander Kaffee. Der wesentliche Punkt ist, dass die
Bewohner ein soziales Leben führen können. Es
hat einen hohen Wohlfühlfaktor im Vergleich zu
älteren Häusern dieses Trägers.
Herr Sterl, vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Annika Frey-Viebrock, Cuxhaven.
Fresco 3860
Fresco 3871
Fresco 3881
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Architektur Projekt
Pusteblume
KiTa und Stadtteiltreff „Flugfeld“, Böblingen
Zwischen den Städten Böblingen und
Sindelfingen befindet sich ein ehemaliges Flugfeld, dessen dazugehöriger
Flughafen zuletzt von der amerikanischen Armee genutzt wurde. Nach
Abzug der Besatzung standen die
Flächen zur Verfügung und die beiden
Städte nutzten diese Chance, um gemeinsam ein neues Stadtquartier mit
einer Mischnutzung aus Produktion,
Dienstleistung, Forschung, Bildung
und Wohnen zu entwickeln.
Die KiTa Flugfeld ist das neueste Gebäude
des Quartiers. Sie markiert den Schnittpunkt
der Wege vom alten zum neuen Stadtteil
und der begrünten Promenade entlang des
Sees. Auf den beiden angrenzenden unbebauten Nachbargrundstücken werden in
Zukunft mehrgeschossige Gebäude stehen.
(se)arch Architekten aus Stuttgart stapelten
aus diesem Grund die im Wettbewerb geforderten sechs Gruppenräume und fassten
die leicht überkragenden Elemente mit einer Textilhülle zu einem Quader zusammen.
Dieser lagert an einer exponierten Ecke des
Grundstücks auf einer Mauer. Die geschosshohe Umrandung verleiht dem Grundstück
Maßstab und bietet den Kindern einen
geborgenen Außenbereich zum Spielen.
Das Gebäude bietet neben der KiTa noch
einem Stadtteilzentrum mit Bürgerbüro
Platz. Es wird von zwei Seiten betreten:
das Stadtteilzentrum über das breite
Fußgängerband und die Kindertagesstätte über den ummauerten Spielhof. Beide
Eingänge sind überdacht und die Foyers
können bei Bedarf zu einer großzügigen
Erschließungsachse zusammengeschaltet
10
werden. Im klinkerverkleideten Erdgeschoss
befinden sich der Mehrzweckraum der KiTa,
das Stadtteilzentrum mit Bürgerbüro, die
kindgerechte Küche, die Garderobe und die
Toiletten.
In den drei Obergeschossen teilen sich
je eine Gruppe Ein- bis Dreijähriger und
eine Gruppe Vier- bis Sechsjähriger eine
Ebene. Orientierung bieten Flächen in
wechselnden kräftigen Farben an den
Sichtbetonwänden des Treppenhauses.
Der vorhandene Aufzug soll nur in besonderen Situationen genutzt werden. Im
Alltag nehmen Kinder und Erwachsene die
Treppenstufen, um in die überwiegend
gleich organisierten Obergeschosse zu
gelangen. Betreten werden sie jeweils
über einen großzügigen Raum, den beide
Gruppen zum Toben und Spielen nutzen,
die sogenannte Spielstraße. An deren
zwei Stirnseiten schließen sich großzügige
verglaste Loggien an. Diese erhellen den
angegliederten gemeinsamen Ess- und
Spielbereich. Fast das gesamte Gebäude
wurde mit Sichtbetonwänden, einem hellen
Linoleumboden, der auch Schmutz verzeiht,
und schalldämpfenden Holzwolle-Deckenplatten versehen. Die Materialien bilden
einen ruhigen Gegenpol zu den Garderobennischen, die - in der Stockwerksfarbe
gestrichen - den einzigen kräftigen Farbton
im Raum haben.
Fotos: zooey braun FOTOGRAFIE, Stuttgart
Jedes Stockwerk hat eine eigene Farbe
Die „Spielstraße“ bietet viel Platz zum gruppenübergreifenden Toben
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Architektur Projekt
Boris Berger, Architekt
Linoleumboden, Holzwolledeckenplatten und Sichtbeton
bilden den ruhigen Gegenpart
zu den bunten Farben der
unterschiedlichen Wandflächen
Foto: Frank Uhlig, Balingen
„Artoleum Graphic lässt sich
gut mit Sichtbeton und kräftigen Farben kombinieren,
dazu ist es ein nachhaltiges
und robustes Material.“
Über eine verglaste Tür betritt man die zwei
Gruppenräume pro Altersstufe: Sie dienen
einerseits Gruppenaktivitäten, andererseits
als Rückzugsort und dem Mittagsschlaf
mit beweglichen Betten, die unter dem
Holzpodest verschwinden können. Für die
Ein- bis Dreijährigen gibt es zusätzlich einen
Wickelraum und ein gesichertes Klettermöbel. Aus Panoramafenstern mit tiefen
Sitzlaibungen können die Kinder den Blick
über den See und die Grünflächen schweifen lassen. Zusätzlich lassen Fenster, von
außen nicht sichtbar, viel Tageslicht herein
und Ausblicke nach draußen zu. Die Textilhülle schränkt die Sicht kaum ein, spendet
aber Schatten und verleiht dem Gebäude
gerade auf den Loggien eine ganz besondere Atmosphäre.
Auf die Textilhülle gedruckte überdimensionale Pusteblumen
geben einen Hinweis auf die Nutzung als KiTa und die Vergangenheit als Flugplatz
Baudaten
Objekt: KiTa Flugfeld, Böblingen
Bauherr: Zweckverband Flugfeld Böblingen/Sindelfingen, Böblingen
Nutzer:
educcare Bildungskindertagesstätten, Köln
Architekten: (se)arch Architekten
Stefanie und Stefan Eberding, Stuttgart
Ausführung: Fa. Winter, Waiblingen
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkt: Artoleum Graphic 5305
Linoleum in m²: 1.250
Artoleum
Graphic 5305
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13
Architektur Projekt
Foto: HHS PLANER + ARCHITEKTEN AG, Kassel
Foto: IBA Hamburg GmbH/Bernadette Grimmenstein, Hamburg
Die Wandverkleidung vereint klare
Linien mit abgerundeten Ecken.
Die Materialwahl fiel auf Walton
Crocodiles, ein geprägtes Linoleum
Tische und Stühle nach dem Entwurf von Egon Eiermann kommen in Kombination mit Vintage-Industrieleuchten zum Einsatz
„Für die Wandverkleidung im Aufenthaltsbereich wählten wir Linoleum, da es eine warme Ausstrahlung hat
und einen Kontrast zu der kühlen Betonmasse bietet.“
Ohne Gefahr
Energiebunker Hamburg-Wilhelmsburg
Der ehemalige Flakbunker in Wilhelmsburg
ist eine von insgesamt acht während des
zweiten Weltkriegs in Deutschland und Österreich errichteten und zum Teil nicht mehr
bestehenden Flakbunkeranlagen. Durch
die sogenannte Entfestigung der britischen
Besatzung 1947 wurde die innere Tragstruktur des von Friedrich Tamms geplanten Bollwerks zerstört. Dadurch war es über 60 Jahre
lang nicht möglich, das Gebäude zu nutzen.
Der grundlegende Ansatz der Umnutzung
war, den Charakter als Mahnmal und den
Identifikationswert für das Quartier zu erhalten. Es waren umfassende Sanierungen
14
der Betonfassaden, der Dachflächen und die
Instandsetzung des Tragwerks notwendig.
Auch ein neues Treppenhaus musste eingefügt werden, da die vertikale Erschließung
bei der Sprengung komplett zerstört wurde.
Ziel der Architekten war es, mit minimalen
Eingriffen neue Nutzungen im Gebäude unterzubringen und nach außen hin sichtbar
zu machen. Die markanteste Veränderung
erhält das Gebäude durch die solare Hülle
auf dem Dach und an der Südfassade. Die
Technikzentrale auf ca. 28 Metern Höhe,
deren Zentrum ein 2.000 Kubikmeter
fassender Wärmespeicher ist, versorgt zahlreiche Haushalte des Quartiers mit Wärme
und Strom. Ein Lichtkonzept ermöglicht bei
Nacht einen Einblick in die Tiefe des Raums
der Technikzentrale. Die Lichtfarbe unterstreicht die kühle Ausstrahlung des Betons
und hebt Schalbild und Verfärbungen aus
der Bauzeit hervor.
Die oberen Bereiche des Flakbunkers, der
baurechtlich als Hochhaus gilt, sind der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Auf
der Ebene 08 befindet sich das Café vju. An
dieser Stelle wurde die Betonfassade geöffnet,
was Ausblick und Aufenthaltsqualität bietet
und nach außen ein deutliches Zeichen einer
zivilen Umnutzung des Bunkers setzt. Für den
Innenausbau wurden sehr gegensätzliche Materialien verwendet: Stahl spiegelt die Robustheit des Bunkers wieder und Linoleum auf
Boden und Wänden im Café bildet einen Gegenpol zu der kalten und rohen Bausubstanz.
„Wichtig waren uns eine zeitlose Atmosphäre
und eine lange Nutzungsdauer. Die klare Linie
des Bunkers sollte sich in den Formen der
Möblierung wiederfinden. Den Gegenspieler
dazu findet man in einer schwarzen Anrichte
mit Chippendale-Anmutung,“ erläutert David
Einsiedler von Ply unestablished furniture.
Von der Kragplatte auf rund 30 Metern Höhe
und der darüber liegenden Ebene können
Besucher den Blick über die Hamburger
Stadtsilhouette schweifen lassen. Mithilfe der
„Geschichtswerkstatt“, die von engagierten
Bürgern Wilhelmsburgs geführt wird, wurde
eine Ausstellung im und um den Bunker
realisiert, die die Themenvielfalt der Energiezentrale visuell und medial vermittelt.
Guido Höfert, Architekt
Baudaten
Objekt: Bauherr: Energiebunker, Hamburg-Wilhelmsburg
Öffentliche Nutzung: IBA Hamburg AG;
Energiezentrale: Hamburg Energie
Architekten:
Hegger Hegger Schleiff Architekten, Kassel
Raumausstattung:
PLY Unestablished Furniture, Hamburg
Tragwerksplanung:
Ing. Bartram & Partner, Ottersberg-Fischerhude
Ausstellung: HG Merz Architekten Museumsgestalter, Stuttgart
Ausführung: Tischlerei Steineker & Krall, Hamburg (Wand);
Krüger Fußbodenbau GmbH, Neu Wulmsdorf (Boden)
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkte: Marmoleum Real 3139 (Boden),
Walton Crocodiles greige C 169 (Wand)
Linoleum in m²: rund 300
Marmoleum
Real 3139
Walton Crocodiles
greige C 169
Foto: IBA Hamburg GmbH/Bernadette Grimmenstein, Hamburg
Unnahbar und bedrohlich inmitten
eines Wohngebiets ragt das insgesamt
42 Meter hohe Bollwerk hervor. Im
Kontext der IBA Hamburg wandelten
die Architekten von Hegger Hegger
Schleiff aus Kassel die Kriegsruine in
eine moderne Energiezentrale um und
machten sie der Öffentlichkeit zugänglich und damit ein Stück weit weniger
bedrohlich.
Der Energiebunker steht als Symbol für die Reduzierung des
CO2-Ausstoßes und für dezentrale Energiekonzepte
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Architektur Projekt
Mit Raumgrößen von 40 bis 60 Quadratmetern besitzen die Lesesäle einen
salonähnlichen Charakter, der durch die großen einzelnen Deckenleuchten und
die Vorhänge an den Fenstern, die als Blendschutz dienen, betont wird
Fotos: Sebastian Arlt, München
verstehen, die vor allem aus unmöblierten
Räumen bestand. „Ein sehr wichtiges Detail
bei der Ausführung der Tischflächen war,
dass das Linoleum nicht von einer Leiste
eingerahmt wird, sondern auf Gehrung
geschnitten an die Wange stößt. Auch der
Übergang von der horizontalen auf die vertikale Linoleumfläche wurde auf Gehrung
gestoßen. Nur durch diese exakte Detailausführung entsteht die Wirkung, dass Boden
und Tisch zu einer Einheit werden, “ betont
Markus Schmitt, Architekt im Staatlichen
Bauamt München 2. Um zu erreichen, dass
Tisch- und Bodenoberfläche einheitlich
wirken, wurde auf den Tischen kein Möbellinoleum der Marke Desktop verwendet,
sondern auch der Bodenbelag Walton Uni
verarbeitet.
Eine runde Sache
Baudaten
Objekt: Bauherr:
Fachbibliothek Medizinische Lesehalle, München
Bayerisches Staatsministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Nutzer:
Ludwig-Maximilians-Universität München,
Universitätsbibliothek
Architektur: Markus Schmitt,
Staatliches Bauamt München 2 (Leistungsphase 1-5)
Projektsteuerung: Christian Schwertl, Markus Andris
Fertigstellung: 06/2013
Ausführung: Wohnstore Kiessling GmbH, Plauen (Boden),
Schreinerei Helmut Vilsmeier e.K., Eggenfelden (Tische)
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Produkt: Walton Uni 169
Linoleum in m²: 1.300
Sanierung der Medizinischen Lesehalle, München
Einhundert Jahre nach Erbauung
durch den Architekten Emanuel von
Seidl als „Brakls Kunsthaus“ wird die
generalsanierte Medizinische Lesehalle am Beethovenplatz wieder von
den Studierenden der Ludwig-Maximilians-Universität genutzt. Das
heute denkmalgeschützte Gebäude
galt als die architektonisch und
räumlich schönste Kunsthandlung
Deutschlands.
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Das Kunsthaus war eines der ersten Gebäude in München, bei dessen Bau Sichtbeton
verwendet wurde. Die Fassade war in
hellgrauem Zement-Rauputz ausgeführt
und die Innenräume zurückhaltend farbig
gestaltet. Ein monochromer heller Linoleumbelag und Stoffbespannung an den
Wänden der Ausstellungsräume in den
Farben Schwarz, Beige und Dunkelrot boten
einen gleichmäßigen Hintergrund für die
Kunstwerke. Innentüren und Durchgänge
waren in Mahagoni-Holzfurnier gehalten,
Fensterstöcke entsprechend lasiert. Die Fensterflügel waren als Kontrast weiß lackiert.
Ziel der Sanierung war es, historische Bezüge der früheren Nutzung und Materialien
aufzugreifen und auf zeitgemäße Weise zu
interpretieren. Originale Bauteile sollten
erhalten, neue als zeitgemäße Ergänzung
gezeigt und nicht mehr vorhandene auch
nicht rekonstruiert werden. Als Fußbodenbelag wurde in den Lesesälen ein hellbeiger
Linoleumboden verwendet, der sich auch
auf den U-förmigen Tischen wiederfindet.
Deren Kanten und Innenseiten wurden mit
Nussbaumfunier versehen. Auf diese Weise
wird Bezug auf die damalige Naturholzumrahmung genommen. Gleichzeitig verbinden sich die Tische nahtlos mit dem Boden
und gliedern sich in den Raum ein anstatt
diesen zu dominieren. Dies ist auch als Verweis auf die frühere Nutzung als Galerie zu
Linoleum zieht sich über u-förmige Tische, deren Kanten und Innenseiten
mit Nussbaum furniert sind
Walton
Uni 169
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Architektur Projekt
Runde und tänzerische Formen symbolisieren Weiblichkeit
Baudaten
Fotos: Michael Schlotane, Bochum
Objekt: Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
im Rathaus der Medizin, Witten Herdecke
Bauherr:
Dr. med. Petra Strotmann, Witten
Innenarchitektur:
Gudula Be-Pechhold,
INNENarchitektin AKNW, BDIA, Sprockhövel
Fertigstellung: 2011
Ausführung: Hoops Bodenbeläge GmbH & Co. KG, Heiligenhaus
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkte: Marmoleum Fresco 3825, 3847;
Marmoleum Vivace 3403
Linoleum in m²: 180
Die unterschiedlichen Orangetöne an Böden und Wänden wirken warm und schaffen eine angenehme Atmosphäre
Tanzend und leicht
Marmoleum
Fresco 3825
Marmoleum
Fresco 3847
Marmoleum
Vivace 3403
Gynäkologische Praxis in Witten
Mit wachen Augen plante die Innenarchitektin Gudula Be-Pechhold
aus Sprockhövel die gynäkologische
Praxis in Witten: Ihr Ziel war es, konzentriertes Arbeiten des Arztes und
der Mitarbeiter zu ermöglichen und
gleichzeitig ein angenehmes Ambiente für die Patientinnen zu schaffen.
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Eine Rezeption, die „Willkommen“ heißt
und reibungslose Anmeldungen ermöglicht. Ein Leitsystem, das Fragen erspart. Ein
angenehmes Wartezimmer, das separiert
von den Behandlungsräumen angeordnet
wurde, damit der Arzt sich auf seine Arbeit
konzentrieren kann. Die durchdachten Räume der gynäkologischen Praxis in Witten
fördern Vertrauen und sind gleichzeitig auf
notwendige Funktionsabläufe abgestimmt.
Wie ein geschwungenes Band zieht sich ein
in abgestuften Orangetönen gehaltener
Linoleumboden durch die Räume der Praxis.
Eine verspielt geformte Intarsie fließt vom
Empfang bis zum Ende des Flurbereichs,
von wo aus die drei Behandlungszimmer
betreten werden. Die runde und tänzerisch
wirkende Bewegung symbolisiert für die
Innenarchitektin Weiblichkeit. Bewusst hat
sie sich für Orange in unterschiedlichen Abstufungen entschieden. Die Farben, die sich
auch an den Wänden wiederfinden, wirken
erdverbunden, sonnig und warm und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Bei der
Planung der Intarsien wurden keine exakten
Linien vorausgesetzt. „Der Entwurf war im
Plan frei Hand eingezeichnet. Wir haben
ein paar Referenzpunkte ausgemessen und
angezeichnet, aber die meisten Linien sind
von mir mit der Hand direkt auf den Boden
gezeichnet worden. Der Bodenleger hat
ebenfalls frei Hand geschnitten“, erläutert
Gudula Be-Pechhold.
Die Intarsien wurden direkt auf den
Boden gezeichnet und anschließend
frei Hand ausgeschnitten
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Architektur Projekt
Fotos: jürg fausch – 372dpi.ch
Der warmgraue Artoleumbelag
in den Fluren betont
die Verkehrsfläche
die Wände teilweise mit lindengrünen und
weißen Wandplattenflächen gekachelt.
Die WC-Räume wurden im gleichen Stil
mit blauen und weißen Platten gestaltet.
Zugangstüren zu den Nasszellen im Korridor
sind jeweils im selben Farbton gehalten wie
die farbigen Wandplatten. Das warmweiße
Licht des Beleuchtungskonzepts unterstützt
das wohnliche Ambiente.
Mit der ausgewählten Möblierung wird das
Gestaltungskonzept in angenehmer Weise
ergänzt. Die Sitzmöbel aus Eichenholz
mit grüner Polsterung, die Holztische
und die schwarzen Bücherregale setzen
wohnliche Akzente in den großzügigen
Aufenthaltszonen.
„Wir haben uns nach ausgiebigen Tests
mit verschiedenen Reinigungsmitteln für
Linoleum entschieden. Dank Topshield 2
konnten wir sogar auf die ursprünglich
vorgesehene zusätzliche Beschichtung
verzichten. Die Abteilungen sind seit
Anfang 2013 bezogen, Patienten und
Personal fühlen sich wohl und das Echo ist
durchweg positiv, “ berichtet der Architekt
Christian Fausch.
Die Aufenthaltsräume erscheinen mit dem hellen Artoleum Graphic 5305, den weißen Metalldecken und den mit Eichenholz eingefassten Brandabschlusswänden frisch und luftig
Wohlbefinden steigern
Baudaten
Umbau Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Standort Rheinau
Das Psychiatriezentrum Rheinau
gehört seit 2011 zur Psychiatrischen
Universitätsklinik Zürich. Fausch
Architekten aus Rheinau passten ein
bestehendes und sanierungsbedürftiges Atriumhaus aus dem
Jahr 1970 neuen Bedürfnissen an.
Im Erdgeschoss des Gebäudes, das durch
innenliegende Gartenhöfe zusätzliches
Tageslicht erhält, befinden sich zwei
unabhängige Stationen für geschlossene
Abteilungen. Die Bauaufgabe bestand
darin, das Atriumhaus den örtlichen
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Brandschutzvorschriften anzupassen
und mit einem sorgfältig abgestimmten
Material- und Farbkonzept eine wohnliche
Atmosphäre mit Hotelcharakter zu
schaffen, sämtliche Sanitärbereiche neu zu
konzipieren und die Gebäudetechnik zu
modernisieren.
Mit Ausnahme der Bäder und Duschen
wurden in allen Räumen und Fluren
Linoleumbodenbeläge verlegt. Die
Farben und Muster sind jeweils dem
entsprechenden Raumkonzept zugeordnet.
In den Patientenzimmern, den Büros
und den Therapieräumen vermittelt ein
braunroter Boden zusammen mit den rötlichgelb abgetönten Wänden und der leicht
bläulichen Deckenfarbe eine wohnliche
Wirkung. Die Aufenthaltsräume erscheinen
mit dem hellen Linoleum, den weißen
Metalldecken und den mit Eichenholz
eingefassten Brandabschlusswänden frisch
und luftig. Der Boden in den Korridoren
betont mit dem warmgrauen Belag die
Verkehrsfläche, durch die verglasten
Trennwände mit Eichenholzrahmen und
braunroten Einbauten wird der wohnliche
Charakter weitergeführt.
In den Duschzellen und Badezimmern sind
Objekt:
Sanierung und Umbau
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Standort Rheinau
Bauherr:
Gesundheitsdirektion Kanton Zürich,
vertreten durch das Hochbauamt Kanton Zürich
Architektur:
Fausch Architektur + Bau, Rheinau
BGF:
1.640 m²
Fertigstellung:
Mai 2013
Ausführung:
Pfister Interior Service AG, Dübendorf
Technische Beratung:
Forbo-Giubiasco SA
Forbo Produkte:
Artoleum Prisma 3621; Graphic 5305, 5314;
Piano 3604
Linoleum in m²:
1.437
Im EG befinden sich zwei unabhängige Stationen für geschlossene
Abteilungen mit innenliegenden Gartenhöfen
Artoleum
Graphic 5305 Graphic 5314 Piano 3604
Prisma 3621
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Architektur Projekt
Fotos: dressler mayerhofer rössler architekten, München
Der lange Erschließungsflur dient auch als
Elterntreffpunkt und Spielbereich
Die Basis des Gebäudes bildet ein eingeschossiger Riegel, der das Foyer, die Erschließungszone und die Nebenräume beherbergt
Das Gebäude kann bei Bedarf in kurzer Zeit
seriell hergestellt werden
Kleine Raupe Nimmersatt
KiTa Lindenkreuz, Manching
Für Architekten ist das Bauen für
Kinder besonders reizvoll. Sie können
den Alltag hinter sich lassen und in
die Gedanken-, Farb- und Raumwelten der Kindheit eintauchen. Mit
der KiTa Lindenkreuz in Manching ist
es dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner aus München
gelungen, einen den Bedürfnissen der
Kinder entsprechenden, positiven Ort
zu schaffen.
Um den Betreuungsbedarf für Krippen- und
Kindergartenkinder der Marktgemeinde
Manching zu decken, wurde ein KiTaGebäude entwickelt, das je nach Bedarf an
weiteren Standorten der Gemeinde errichtet
werden kann. Die Architekten entschieden
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sich für die traditionelle Holzständerbauweise, die die Vorteile vereint, dass sie in kurzer
Zeit seriell hergestellt werden kann und mit
dem Baumaterial Holz positive ökologische
Aspekte aufweist (CO2-Speicher, nachwachsender Rohstoff).
Die Basis des Gebäudes bildet ein eingeschossiger Riegel, der das Foyer, die
Erschließungszone und die Nebenräume
beherbergt. Aus ihm ragen vier hohe Kuben
heraus, die Platz für drei Gruppenräume und
den Mehrzweckbereich bieten. Die Baukörper verschränken sich so, dass im Flurbereich
hohe farbige Lichträume entstehen, die jeder
Gruppe ihre eigene Individualität geben.
Dem langen Erschließungsflur, der auch als
Elterntreffpunkt und Spielbereich fungiert,
wird auf diese Weise großzügig Licht gespen-
det. In den jeweiligen Gruppen erschließt
eine kleine Treppe die Spielgalerie, die mit
Fenstern auf Kinderhöhe versehen ist. Von
dort können die Kleinen das Treiben auf dem
Flur beobachten. Vor jeder Gruppe gibt es
einen individuellen Spielhof. Die inneren und
äußeren Plätze und Farbräume bilden eine
eigene Welt, eine kindgerechte Oase.
Die Architekten entwickelten für das Gebäude ein ausgefeiltes Farbkonzept: Außen
dominiert Grün, wie die umgebende Landschaft und in Assoziation mit der „kleinen
Raupe Nimmersatt“. Von innen überwiegen
warme Farbtöne: Die Wände und der Linoleumboden in den öffentlichen Flurbereichen sind in einem sehr intensiven Orange
gehalten. In den Gruppenräumen wurden
weichere Pastelltöne verwendet und nur
eine Wand farbig akzentuiert, um die Kinder
farbpsychologisch nicht zu überfordern. Im
Mehrzweckraum der KiTa Lindenkreuz wurde
ebenfalls ein orangefarbener Linoleumboden als Marmoleum Sport Elastic Variante
eingesetzt. Dieser Verbundbelag aus Sportlinoleum und Elasticmatte verringert die
Verletzungsgefahr und die Kinder empfinden den Boden angenehmer beim Hüpfen.
„Wir haben uns für Linoleum entschieden,
da es sich um ein ökologisches Produkt mit
warmer Oberfläche handelt. Es ist kostengünstig, hochbeanspruchbar, langlebig
und der Farbton hat uns super gefallen. Wir
haben den Kindergarten inzwischen zweimal
baugleich errichtet. In einem der Gebäude
haben wir einen grünen Linoleumboden
verwendet, “ berichtet Stefan Mayerhofer.
Baudaten
Objekt: Kindertagesstätte Lindenkreuz, Manching
Bauherr und Projektleitung: Marktgemeinde Manching
Architekten:
dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner, München
Fertigstellung:2012
Ausführung:
H. Reinisch Fußbodentechnik, Ingolstadt
Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH
Forbo Produkt: Marmoleum Real 3125
Linoleum in m²: rund 310
Marmoleum
Real 3125
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Forbo Produkte
PROduKtInFO
Foto: Toni Ott, Landshut
Neben den gewohnten Produkteigenschaften von Linoleum verfügt
Marmoleum Sport Elastic zusätzlich über folgende Vorteile:
· hochelastisch
· gelenk- und bänderschonend
· stoßabsorbierend
· trittschalldämmend
· einfach und schnell zu verarbeiten
83208
83176
83215
83120
83878
83212
83214
83055
83210
Toben, Hüpfen, Rennen auf Marmoleum Sport Elastic schont
Bänder und Gelenke
Leichtgewicht für
sportliche Anforderungen
Der orangefarbene Boden im Mehrzweckraum der
KiTa Lindenkreuz ist Marmoleum Sport Elastic
Rennen, toben und turnen auch bei
schlechtem Wetter: Um dem kindlichen Bewegungsdrang gerecht zu
werden verfügen Kindertagesstätten
über kleine Sport- und Bewegungsräume. Genau wie der Boden in Gymnastikbereichen von Reha-Zentren
oder Altenpflege-Einrichtungen muss
er stoßabsorbierend und trittschalldämmend sein. Eine Sportunter-
24
konstruktion ist auf diesen kleinen
Teilflächen zu aufwendig und zu kostenintensiv. Marmoleum Sport Elastic
bietet hier eine echte Alternative.
Linoleum ist der am häufigsten verwendete
Bodenbelag in Sporthallen. Kein Wunder,
denn ein Sportboden mit Linoleum mindert
das Verletzungsrisiko, wirkt rutschhemmend, ist pflegeleicht und langlebig. Die
Weiterentwicklung von Marmoleum Sport
zu Marmoleum Sport Elastic übersetzt die
Vorteile auf einen engeren Anforderungsrahmen: Marmoleum Sport Elastic benötigt
keine zusätzliche Sportbodenunterkonstruktion und lässt sich damit schnell, einfach und kostengünstig verlegen. Möglich
wird dies durch einen zweischichtigen
Aufbau, bestehend aus dem Oberbelag
Marmoleum Sport und einer sieben Millime-
Foto: dressler mayerhofer rössler architekten, München
Marmoleum Sport Elastic auf kleinen Bewegungszonen
ter starken Regupol-Matte als Elastikunterlage. Dadurch entsteht eine ergonomische
Fußbodenkonstruktion, die einen Kraftabbau von rund 32 Prozent erlaubt und so
auch bei Sprüngen die Gelenke und Bänder
schont. Dabei wird lautes Fußgetrappel auf
angenehme 23 Dezibel reduziert. Wie alle
Linoleum-Beläge ist Marmoleum Sport Elastic pflegeleicht, hygienisch und antistatisch.
Entwickelt wurde dieser Belag speziell für
Einsatzbereiche wie Gymnastik-, Sport und
Fitnessräume zum Beispiel in Reha- und
Wellness-Einrichtungen, Fitness-Studios, Kindergärten und Altenpflege-Einrichtungen.
Marmoleum Sport Elastic ist in den Stärken
3,2 und 4,0 Millimeter erhältlich in den
Farben der aktuellen Marmoleum SportKollektion.
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