Berufsfachschule für Technik – Schwerpunkt

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Berufsfachschule für Technik – Schwerpunkt Informationsverarbeitung
Informatiksysteme, Multimedia, Internet oder andere Einteilungen an Produkten und
Leistungen der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT) haben die Wirtschaft und die Arbeitswelt verändert. Es gibt kaum noch Erwerbstätigkeiten oder Erwerbstätige, die nicht direkt oder indirekt von den Entwicklungen und Anwendungen
der IT betroffen sind.
Die Berufsfachschule für Technik mit dem Schwerpunkt Informationsverarbeitung
wird erstmals in Bremerhaven für das Schuljahr 2010-2011 als einjähriger berufsvorbereitende Schulform für Schüler/innen mit dem erweiterten Hauptschulabschluss
und für Schüler/innen mit einem Realschulabschluss angeboten.
Durch den Erwerb erster Qualifikationen aus den Ausbildungsrahmenplänen der Ausbildungsverordnungen des Bundes (Qualifizierungsbausteine) sollen Grundlagen beruflicher Handlungsfähigkeit erreicht werden. Außerdem sollen Vorstellungen über
die für den Beruf typischen Tätigkeiten und Leitbilder gewonnen werden, die Grundlage der Entscheidung für eine Berufsausbildung in den IT-Berufen sein können.
Innovation
Arbeitswelt
Gesellschaft
Auswirkungen
Beruflichkeit
Informatiksysteme anwenden
Freizeit
Internet
Technik
Wirtschaft
Informatiksysteme gestalten
Fachbereich Informatik
02.12.2010
Fachbereichsleitung
Bernd Schulz
Zielsetzung
Die einjährige Berufsfachschule für Technik mit dem Schwerpunkt Informationsverarbeitung (BFS I) soll den Schülern eine Orientierung für die sich entfaltende Informationswirtschaft geben und auf eine Ausbildung in einem Beruf der IT-Branche vorbereiten.
Die Schulform will Schülerinnen und Schüler
•
insbesondere auf eine Erstausbildung in einem der nicht-akademischen Informatik-Berufe (z. B. IT-Systemelektroniker, Fachinformatiker für Systemintegration oder Anwendungsentwicklung) vorbereiten;
•
daneben für eine Erstausbildung in anderen wirtschaftliche oder technischen
Berufen befähigen, gegebenenfalls auch für Berufe weiterer Berufsfelder,
•
für eine aktive Teilhabe an der sogenannten Informationsgesellschaft und für
eine berufliche Mitwirkung in dieser ausstatten und
•
die Allgemeinbildung fördern und zu einem höheren Schulabschluss führen.
Aufnahmevoraussetzungen
In die BFS I können Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden, die die erweiterte Berufsausbildungsreife (erweiterter Hauptschulabschluss) mit einem Notendurchschnitt von 3,0 oder besser und in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch
ebenfalls einen Notendurchschnitt von 3,0 oder besser nachweisen.
Abschluss
Nach erfolgreichem Besuch der BFS I erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Abschlusszeugnis, das die Leistungen in den Fächern und Lernfeldern dokumentiert.
Sofern eine Schülerin oder ein Schüler noch nicht den (erweiterten) Mittleren Schulabschluss hat, kann diese/r bei Vorliegen bestimmter Leistungen durch die zusätzliche Teilnahme an den zentralen Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch erworben werden.
Fachbereich Informatik
02.12.2010
Fachbereichsleitung
Bernd Schulz
Stundentafel und Lerninhalte
Es werden allgemeinbildende und berufliche Lerninhalte unterrichtet, dabei beziehen
sich die Lerninhalte des allgemeinbildenden Bereichs auch auf die beruflichen Fächer.
In den berufsbildenden Fächern wird eine Grundbildung im Bereich der Informatik
vermittelt. Dabei sind die Lerninhalte mit wirtschaftlichen, technischen und medialen
Anwendungen verknüpft. Dies erfolgt in Form von Lernfeldern wie „Kerngebiete der
Informatik“ und „Anwendungsgebiete der Informatik“.
Allgemeinbildende Fächer
Der allgemeinbildende Lernbereich umfasst die Fächer Deutsch, Englisch, Politik
und Sport. Die Inhalte dieser Fächer entsprechen den Inhalten der allgemeinbildenden Fächer in anderen Fachrichtungen der Schulform, sie sollen jedoch einen thematischen Bezug zu den Lerninhalten der beruflichen Fächer herstellen.
Englisch ist die dominierende Sprache der Informatik. Daher haben sich die Lernin-
halte des Faches Englisch in starkem Maße auf die beruflichen Lerninhalte zu beziehen. Die allgemeinen Ziele der fremdsprachlichen Ausbildung wie Leseverstehen,
Hörverstehen, Sprechen und Schreiben sind an spezifischen Themen aus dem Bereich der Informatik zu unterrichten (fachliches Englisch).
Mathematik ist eine wesentliche Grundlage zum Verständnis von IT-Prozessen. In
der Stundentafel wird Mathematik nicht als eigenständiges Fach ausgewiesen. Da
eine Vorbereitung auf die Prüfung zum qualifizierten mittleren Bildungsabschluss erfolgen soll, wird Mathematik als Wahlpflichtkurs angeboten.
Berufliche Fächer – Lernfeldkonzept
Der berufliche Lernbereich besteht aus dem „Kerngebiet der Informatik“ und dem
„Anwendungsgebiet der Informatik“. Diese „Lernfelder“ sollen die Funktionen Gestaltung, Nutzung und Betreuung von Informatiksystemen widerspiegeln.
Durch geeignete fachliche Projekte können die thematischen Einheiten der Lernfelder verknüpft werden. Lernfelder sind durch Zielformulierung, Inhalte und Zeitrichtwerte beschriebene thematische Einheiten, die an beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientiert sind.
Das Lernfeldkonzept führt zum Anspruch einer integrierten informatikbezogenen,
wirtschaftlichen, (elektro-)technischen und medialen Qualifizierung.
Fachbereich Informatik
02.12.2010
Fachbereichsleitung
Bernd Schulz
Kerngebiete der Informatik
Lernfeld: Algorithmen und Datenstrukturen entwerfen und programmieren
Die Schülerinnen und Schüler analysieren einfache Problemstellungen, strukturieren
Teilprobleme, entwickeln mittels geeigneter Entwurfstechniken Verarbeitungsalgorithmen und Datenstrukturen und erzeugen daraus ein ablauffähiges Programm nach
der Methode der strukturierten Programmierung.
Im Vordergrund steht nicht eine bestimmte Programmiersprache, sondern die Vorgehensweise und Darstellungsform in der Softwaretechnik sowie die Methode der objektorientierten Programmierung.
Zur Realisierung von Problemlösungen unter Nutzung einer Programmentwicklungsumgebung wird jeder Schülerin und jedem Schüler ein geeigneter IT-Arbeitsplatz zur
Verfügung gestellt.
Lernfeld: Computersysteme einrichten und verwalten
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich theoretisch und praktisch mit der
Struktur eines Computersystems. Sie installieren und konfigurieren einfache PCSysteme und überprüfen deren Funktionsfähigkeit auch in vernetzten Systemen.
Sie nutzen die Werkzeuge des Betriebssystems zur Verwaltung der Ressourcen, wie
Prozesse, Speicher und Geräte. Sie handhaben Dateisysteme und erstellen eine aufgabengerechte Dateiorganisation.
Sie beschäftigen sich mit der technischen Kommunikation von Informationen und
kennen Leistungsmerkmale von Rechnerkomponenten und Rechnersystemen.
Die Schülerinnen und Schüler erlernen einfache Grundlagen der Netztechnik, mit denen sie einfache Vernetzungen analysieren und Fehler systematisch suchen können.
Vorgehalten werden dafür geeignete Arbeitsumgebungen (z. B. Werkstattarbeitsplatz), in denen die Schülerinnen und Schüler praktische Kenntnisse und Fertigkeiten
entwickeln.
Fachbereich Informatik
02.12.2010
Fachbereichsleitung
Bernd Schulz
Anwendungsgebiete der Informatik
Lernfeld: Geschäftsprozesse analysieren, abwickeln und ändern
Die Schülerinnen und Schüler analysieren, dokumentieren und gestalten Organisations- und Infrastruktur z. B. einer Modellunternehmung. Dabei benutzen Sie grafische
Notationen und Softwarewerkzeuge.
Einzelne Geschäftsprozessabschnitte der Modellunternehmung bearbeiten sie manuell
und softwaregestützt.
In mindestens einem organisatorischen Projekt gestalten Sie einen Kern-Geschäftsprozess der Modellunternehmung um. Sie erfahren den Umgang mit funktionaler
Anwendungssoftware.
Lernfeld: Relationale Datenbanksysteme entwerfen, realisieren und nutzen
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln relationale Datenbanken zur Unterstützung
simulierter einfacher betrieblicher Prozesse.
Sie analysieren die Fachprobleme und übersetzen die Fachstrukturen in ein normalisiertes Datenbankmodell (logische Struktur). Das Modell wird von ihnen in einer
Client-Server-Architektur realisiert. Sie verwenden SQL (Standard) zum Eingeben,
Ändern, Löschen und Abfragen der Daten und beantworten damit die fachlichen Fragen.
Zur Realisierung von Problemlösungen unter Nutzung einer Programmentwicklungsumgebung benötigt jede/r Schüler/in einen geeigneten IT-Arbeitsplatz.
Lernfeld: Rechnergestützte technische Prozesse analysieren und gestalten
Die Schülerinnen und Schüler analysieren, planen und strukturieren einfache technische Prozesse. Sie dokumentieren Logikschaltungen, Schaltnetze und technische Prozesse. Sie realisieren den Aufbau rechnergestützter technischer Anlagen an Modellen
und simulieren das Systemverhalten mit geeigneten Softwareprodukten am PC.
Sie überprüfen die Funktions- und Leistungsfähigkeit der eingesetzten Systeme. Dabei beachten sie die erforderlichen Schutzmaßnahmen, Sicherheitsvorschriften und
die technischen Ausgangsbedingungen.
Fachbereich Informatik
02.12.2010
Fachbereichsleitung
Bernd Schulz
Wahlpflichtkurse
Die Wahlpflichtkurse erlauben es, Schwerpunkte und zusätzliche Einsatzfelder der IT
unter Beachtung der personellen und technischen Ressourcen zu bilden. Es ergeben
sich folgende mögliche Themengebiete für einen Wahlpflichtkurs:
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Mathematik zur Vorbereitung auf den qualifizierten mittleren Bildungsabschluss
Texte erfassen und adressatengerecht aufbereiten
Wirtschaftliche und technische Probleme mit Hilfe der Tabellenkalkulation lösen
Medienprodukte entwerfen und realisieren
Anforderungen an die berufsbildende Schule
Die BFS I leistet einen Beitrag zu einer beruflich Vorqualifizierung im Bereich der ITAusbildung. Ihre Realisierung in der Schule stellt personelle, organisatorische und
sachliche Anforderungen:
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Voraussetzung ist eine hinreichende Anzahl an Lehrkräften mit Qualifizierung
im Bereich der Informatik und Informationswirtschaft.
Die Umsetzung des Lernfeldkonzepts erfordert eine intensive Zusammenarbeit
der Kolleginnen und Kollegen. Dies kann auch in Form einer Doppelbesetzung
erfolgen.
Der Unterricht im beruflichen Lernbereich findet in den Fachräumen des Fachbereichs Informatik statt.
Der Unterricht in den Fachräumen erfordert eine hinreichende Anzahl an ITArbeitsplätzen und an aktuellen Softwarewerkzeugen, die nicht dem Hobbybereich angehören.
Fachbereich Informatik
02.12.2010
Fachbereichsleitung
Bernd Schulz
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