Stadt und Land 20 Mittwoch 13. März 2013 Stadtwerke legen Leitungen H e r b o r - B u r g (hol). Die Stadtwerke Herborn werden am Montag (18. März) mit Tiefbauarbeiten in Burg beginnen. Betroffen sind die Bereiche Karlsbader Straße, Blumenstraße und Zelterstraße. Dort wird die vorhandene Wasserversorgungsleitung durch neue Rohre ersetzt und im Bereich Dillfeld/Zelterstraße in das Trinkwassernetz eingebunden. Die Bauarbeiten sollen bis 25. Mai abgeschlossen sein. VdK hält Rückblick und 39 Diamantkonfirmanden (Bild links) haben am Sonntag mit einem Festgottesdienst in der Herborner Stadtkirche den 50. beziehungsweise 60. Jahrestag ihrer Einsegnung gefeiert. Der Herborner Dekan, Pfarrer Andreas Friedrich, versetzte die Jubilare in seiner Predigt wieder in die Zeit ihres Konfirmandenunterrichts: Er „lehrte“ sie die Bedeutungen des hebräischen Worts „Aman“, das sowohl Wurzel heißen als auch ein Wort für Glaube und Vertrauen sein kann. Eine weitere Bedeutung sei die des Zeltpflocks, erläuterte der 32 Goldkonfirmanden Pfarrer und ließ die Gemeinde darüber nachdenken, wo ihr Lebenszelt festgemacht sein könnte. Die Gold- und Diamantkonfirmanden bekamen als Erinnerung eine Urkunde mit einer neuen Zeichnung der Stadtkirche von der Herborner Künstlerin Anke Eismann und ihren Konfirmationsspruch, der jeweils die Jahreslosung der Jahre 1963 beziehungsweise 1953 darstellte. Nach dem musikalisch von Kantorin Regina ZimmermannEmde mitgestalteten Festgottesdienst wechselten beide Gruppen ins „Schloß Hotel“ zum Mittagessen, nach dem das Wiedersehen langsam ausklang. (Text/Fotos: Kordesch) D r i e d o r f - Wa l d a u b a c h (hol). Die Mitglieder der VdK-Ortsgruppe Waldaubach wollen das vergangene Vereinsjahr Revue passieren lassen. Zur Jahreshauptversammlung treffen sie sich am kommenden Samstag (16. März). Ort des Geschehens ist ab 17.30 Uhr die Gaststätte „La Grotta“ am Heisterberger Weiher. Jugendarbeit neu konzipiert DEKANAT HERBORN Gemeinden sollen mehr kooperieren „Schwarzwaldkrainer“ kommen zur Kirmes VERSAMMLUNG Förderverein Münchhausen tagt Driedorf-Münchh a u s e n (ju). In diesem Jahr plant der Förderverein Münchhausen eine Vielzahl von Veranstaltungen. „Priorität hat die Renovierung der Dreschhalle“, teilte Vorsitzender Manfred Mauer während der Jahreshauptversammlung mit. „Die Kirmes findet vom 7. bis 9. Juni statt“, sagte Mauer. Höhepunkt der Veranstaltung sei der Auftritt der „Schwarzwaldkrainer“ am Samstag, dem 8. Juni. Die Musikgruppe habe bereits im Jahr 2011 mit Trompete, Klarinette, Akkordeon, Gitarre, Bariton und Gesangsduo für Begeisterung gesorgt. Am Freitag, dem 7. Juni, findet eine Disco mit „DJ Werner“ statt. Den Abschluss der Kirmes bildet der Frühschoppen mit den „Fidelen Münchhäusern“ am Sonntagmorgen. Der Kunsthandwerkermarkt findet am 20. Oktober statt. Die Se- niorenfeier ist für den 16. Dezember geplant. Eine Weihnachtswanderung soll ebenfalls stattfinden. „Unsere Dreschhalle gehört ins Dorf. Sie ist für die dörfliche Gemeinschaft wichtig“, betonte Mauer. Dank dieser Örtlichkeit hätten tolle Veranstaltungen durchgeführt werden können. Damit dies so bleibe, werde die Gemeinde die Dreschhalle im Erbbaurecht an die Ortsvereine übergeben. Derzeit seien alle Unterlagen beim Bauamt, eine Genehmigung solle bis Pfingsten vorliegen. Die Renovierungsarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus seien fast abgeschlossen. „Der Verein ist auch in diesem Jahr bei Verschönerungsarbeiten im Dorf engagiert“, sagte Mauer. Der Fördervereinsvorsitzende bedankte sich bei der Schreinerei Theis und Ralf Hartmann für die Unterstützung während der Kirmes im vergangenen Jahr. zu vier regionale Jugendausschüsse im Dekanat Herborn vorsieht. Eine Arbeitsgruppe um Jugendpfarrer Andree Best habe das Konzept erarbeitet. Bislang gab es neben der Vollzeitstelle des Dekanatsjugendreferenten, die sich Hartmut Heuser und Barbara Maage teilen, auch eine Gemeindepädagogen-Stelle. Die Gemeindepädagogin wurde bisher für vier Jahre an Friedrich stellte die Neu- eine Gemeinde im Dekanat konzeption vor, die nun bis „ausgeliehen“. Lief die Zeit H e r b o r n (hjb/s). Die evangelische Jugend im Dekanat Herborn soll auf andere konzeptionelle Beine gestellt werden. Zur Frühjahrssynode am vergangenen Freitag in Herborn sagte Dekan Andreas Friedrich vor den Synodalen aus den 15 Kirchengemeinden, das bisherige Modell sei nicht zukunftsfähig. dort aus, wechselte sie an eine andere Gemeinde. Aktuell ist die Gemeindepädagogin Christiane Münzner mit einer halben Stelle in Schönbach tätig. Der Vertrag endet dort im August. Eine weitere halbe Stelle ist derzeit nicht besetzt. Alle vier Jugendmitarbeiter könnten auf die vier Regionen verteilt werden. Jede und jeder Mitarbeiter/in werde zudem bestimmte Schwerpunkte besetzen, beispielsweise die Arbeit in der Alten Schmiede Uckersdorf, die Kindergottesdienst-Beauftragung oder die Mitarbeiterschulung. „Bei unserer jetzigen Konzeption haben sich viele Gemeinden nicht getraut, die Gemeindepädagogen-Stelle zu beantragen, da sie sich kaum Chancen ausgerechnet haben, auch eine Zusage zu erhalten“, sagte Friedrich. Der Dekan zeigte sich überzeugt, dass sich die Vernetzung der gemeindlichen Jugendarbeit mit der Evangelischen Jugend auf Deka- natsebene nachhaltig verbessern werde. Eine ursprünglich angedachte Variante, die bestehenden halben Stellen der Dekanatsjugendreferenten Hartmut Heuser und Barbara Maage mit den zwei vorhandenen halben Stellen der Gemeindepädagogen gleich zu stellen, wurde verworfen – weil es in der EKHN nicht gewollt sei. Das neue Modell setze stärker auf Kooperation von Gemeinden und solle die Vernetzung fördern. Darmkrebs: Vorsorge rettet Leben Früherkennung Endoskopie ist die sicherste Form der Diagnose Wetzlar/Dillenb u r g (wv). „Vorsorge rettet Leben“ lautet der Appell des Mittelhessischen Darmzentrums der LahnDill-Kliniken gegen Krebs. Die Initiative zum Darmkrebs-Monat März hat zum Ziel, die 80 000 über 50-jährigen Bürgerinnen und Bürger in der heimischen Region zur Vorsorge zu bewegen. „Stellen Sie sich dem unbequemen Thema und werden sie aktiv, damit sie nicht zu den über 70 000 Bundesbürgern gehören, die jährlich neu an Darmkrebs erkranken. Und noch immer sterben rund 28 000 an der zweithäufigsten Tumorerkrankung.“ Das machte Christian Kuntz, Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Viscerale und Onkologische Chirurgie am Klinikum Wetzlar-Braunfels deutlich. Trotz der hohen Risiken eines schnellen Todes ist die Bereitschaft zur Vorsorge auch in der heimischen Region sehr gering. Nur 17 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen nutzen die Chance, durch die Früherkennung gesund zu bleiben. Zumal diese Kosten der Untersuchungen ab dem 55. Lebensjahr von den Kassen übernommen werden. Die sicherste Art der Früherkennung ist, laut Experten die Darmspiegelung (Koloskopie). „Sie ist sicher, schmerzfrei und gut verträglich“, sagte der SpeziaÜber geplante Verschönerungs- und Renovierungsarbeiten beriet list. Dabei liege das Risiko eider Förderverein in der Versammlung Anfang März (Foto: privat) ner Komplikation unter 0,5 Chefärzte präsentieren ein modernes Endoskopiegerät (v.l.) Wolfram Wannack, Klaus Rauber, Christian Kuntz, Erich Lotterer, Birgitta Killing und Michael Saar. (Foto: Volkmar) Prozent. Eine möglichst frühe Identifizierung sei sinnvoll, denn gutartige Polypen würden sehr langsam wachsen und seien oft über zehn Jahre an den Darmwänden zu sehen, bevor sie entarteten und sich zu bösartigem Darmkrebs entwickelten. Daher bestünden bei einer Früherkennung und Behandlung reale Chancen auf eine 100-prozentige Heilung. In der Phase, in der ein Darmkrebs Symptome hervorrufe, erläuterte Kuntz, befänden sich noch etwa 50 Prozent der Patienten im Stadium I oder II. Dann sei der Krebs noch heilbar. „Weil der Tumor in der Frühphase des Wachstums keine Beschwerden bereitet, gehen die Patienten erst zum Arzt, wenn sie Blut- oder Schleimablagerungen im Stuhl feststellen oder über Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit klagen“, sagt Privatdozent Erich Lotterer, Chefarzt der „Inneren Medizin.“ Er bezifferte die im Wetzlarer Klinikum unter leichter Narkose durchgeführten Darmspiegelungen in der Endoskopie-Abteilung auf rund 3500. Auch heimische Internisten würden immer mehr die moderne Gerätemedizin in den LahnDill-Kliniken nutzen, um mit dem vorhandenen Fachpersonal ihre Patienten zu behandeln. Dabei würden in rund 25 Prozent der Fälle gutartige Polypen festgestellt, die im Rahmen der Koloskopie entfernt werden könnten. „Aber keine Angst, die modernen elastischen Endo- skopiegeräte haben einen Durchmesser von nur acht Millimeter und durchwandern den Darm auf einer Länge von rund 1,20 Meter“, sagte Erich Lotterer, als er die moderne Zoomtechnik und die Einfärbungsmethode erklärte. Damit sei man heute in der Lage, kritische Stellen 150-fach zu vergrößern. „Wird ein Tumor festgestellt, nutzen wir die gesamte Palette der Bildgebung, um die Eindringtiefe und mögliche Lymphknotenbildungen festzustellen“, erläuterte der Chefarzt. Jede Woche treffen sich die Chefärzte der einzelnen Fachdisziplinen, um die weiteren Behandlungsschritte zu besprechen. „Obwohl jeder bösartige Tumor nur operativ zu behandeln ist, haben wir den Stellenwert einer vorgeschalteten Strahlentherapie erkannt“, erklärt Wolfram Wannack, Chefarzt der Radiologie. Mit den neuen Linearbeschleunigern des Klinikums würden sich bösartige Tumore punktgenau bestrahlen und verkleinern lassen. Einen geschrumpften Tumor könne der Chirurg anschließend leichter operieren. Im letzten Jahr hätten sich im Wetzlarer Klinikum 140 Patienten einem operativen Eingriff unterzogen, sagte der Spezialist. „Hatte der Tumor ein Stadium erreicht, in dem sich schon Absiedlungen (Metastasen) mit dem Blutstrom in anderen Organen festgesetzt hatte, waren wir früher machtlos. Heute können wir die Krankheit auch im fortgeschrittenen Stadium entweder heilen oder zum Stillstand bringen“, sagte die Chefärztin für Hämatologie/Onkologie, Birgitta Killing, als sie die zielgerichtete Therapie mit neuen Medikamenten erläuterte. „Aber lassen Sie es gar nicht so weit kommen, gehen Sie zur Vorsorge“, appelliert auch der Mediziner Michael Saar, Vizechef vom Ärztlichen Notruf (A.N.R.), an seine Kollegen und die heimische Bevölkerung. Saar sagte, er habe seine Motorradfreunde zur Vorsorgeuntersuchung im Darmkrebsmonat März motivieren können. Denn das Risiko eines 55-jährigen, einen Motorradunfall zu erleben, sei geringer , als an Dickdarmkrebs zu erkranken. Anzeige