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Inhalt Die Gartentrends 2017........................................4-5 Die Farbexplosion im Frühjahr............................6 Kickstart in die Gartensaison..............................7 Smart Gardening....................................................8 Die Staude des Jahres........................................10 Das Leben ist bunt – mit Blumen und Pflanzen......11 Kräuter heilen Pflanzen......................................12 Pflanzen für dunkle Ecken...................................13 Immergrüne Allzweckwaffe Efeu...................14-15 Die Wunderschönen ohne Dornen.......................16 Willkommen im Familiengarten......................18-19 Im Garten ein Saunaparadies anlegen..........20-21 Frühjahrskur fürs zweite Wohnzimmer..........22-23 Typgerecht geplant .....................................24-25 Mein Haus – mein Baum...............................26-27 Piept es bei Dir?...........................................28-29 So will ich schwimmen!...................................30-31 Sechs Tipps gegen Schnecken.......................32-33 Comeback: Der Bogenhanf ist wieder beliebt......34 Die europäische Alternative zu Tropenholz........35 Der Schmuck von Venus und Aphrodite..............36 Schnittblumen gut pflegen................................37 Einen Färbergarten anlegen...............................38 Foto: dpa Was gibt’s Neues rund um den Garten? Welcher Gartentyp sind Sie? Dem Thema gehen wir auf den Seiten 24 und 25 nach. Denn in Bezug auf den Garten wird es in der heutigen Zeit zunehmend schwieriger, den Trend schlechthin auszumachen. Gefragt ist, was zu den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Gartenbesitzers passt. Und mit den sich über die Jahre ändernden Ansprüchen entwickelt sich auch der Garten stetig weiter. Der eigene Garten ist aber auch heute noch ein Ort, um die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen, sich dem Rhythmus der Natur anzuvertrauen und in schöner Umgebung zu entspannen. Die Menschen erwarten vom Garten viel, auch wenn sie immer weniger Zeit und auch Wissen dafür mitbringen. Ein Trend geht daher zu pflegeleichten Gärten – gewünscht sind am liebsten fertige Gärten – bei dem die Hecke schon am ersten Tage dicht und der Baum groß ist. Für viele ist der Garten aber auch eine soziale Bühne. 2017 entwickelt er sich weiter zum Ganzjahres-Erlebnis-Raum und wird entsprechend ausgestattet. Das betrifft besonders das Thema Essen: Bei der Zubereitung unter freiem Himmel werden – neben immer größeren und ausgereifteren Grills – hochwertige Outdoor-Küchen beliebter. Dabei wird draußen nicht nur gegrillt, sondern in perfekt eingerichteten und auf die individuellen Bedürfnisse des Gartenbesitzers ausgerichteten Außenküchen, verlagert sich das Leben in allen Jahreszeiten nach draußen, so dass der Garten zum Treffpunkt von Familie und Freunden wird. Man wandelt durch den Garten und erfreut sich an Farben und Formen der Gehölze, Blütendüften und Wasserspielen. Die Gärten werden heute oftmals ebenso aufwändig gestaltet wie die Innenarchitektur eines Hauses. Auch eine Gartensauna mit Außendusche, besondere Lichtinstallationen oder Kunstobjekte sind keine Seltenheit mehr. Auch die fortschreitende Digitalisierung unseres Alltags hat längst den Garten erreicht. Mähroboter übernehmen autonom den Rasenschnitt, eine automatische Bewässerung versorgt die Pflanzen optimal und spart dabei auch noch Wasser, weil sie bedarfsgerecht und zu den richtigen Zeiten eingesetzt wird. Wie auch immer Sie Ihren Garten nutzen und gestalten – einen schönen Start in die Freiluftsaison wünscht Antonia Kasparek Impressum EXTRA Garten erleben Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf. Geschäftsführer: Dr. Karl Hans Arnold, Patrick Ludwig, Hans Peter Bork, Johannes Werle, Tom Bender (verantwortl. Anzeigen), Stephan Marzen Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf Anzeigen: Michael Kowalle Kontakt: Anke Rennings 02821 59838, E-Mail: [email protected] Redaktion: Rheinland Presse Service GmbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf, José Macias (verantwortlich), Antonia Kasparek, Isabelle De Bortoli, Jörg Mehl Kontakt: Telefon 0211 528018-0, E-Mail: [email protected] Titelfoto: Fotolia/Iakov Filimonov Eine Küche im Garten: der Traum für Outdoor-Fans. Bei diesem Modell wurde eine Küchenzeile mit Spüle, Arbeitsfläche und Stauraum für Teller und Brennholz eingepasst. Foto: freiluftküche/Tom Bendix Die Gartentrends 2017 Vom Nutzgarten bis zum Outdoor-Wohnzimmer: Neben neuen und Langzeittrends ist heutzutage vor allem gefragt, was zu den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Gartenbesitzers passt. Zarte Pastelltöne wie Lila und Rosa sind gefragt. Verschiedene Salbeiarten oder Zierlauch halten Einzug in den Garten. VON CHRISTIANE STOLTENHOFF W enn die ersten warmen Sonnenstrahlen den nahenden Frühling ankündigen, ist es wieder so weit: Alle wollen in den Garten, ihm mit Spaten, Schere und Rechen endgültig den Winter austreiben, dem ersten Grün beim Sprießen zusehen, säen, umgraben, pflanzen. Aber auch sitzen, entspannen, um- und neugestalten. Und wie jedes Jahr um diese Zeit taucht die Frage auf: Was gibt’s Neues rund ums Thema Garten? Britta Cox, Mitglied der Gärtner von Eden aus Viersen, ist dieser Frage auf den Grund gegangen. „Zurück zur Natur“ heißt der Langzeittrend, der weiter Kreise zieht. Ob am Zeitschriftenregal oder bei Lebensmitteln: Immer mehr Menschen interessieren sich für Themen rund ums Landleben. Eine Entwicklung, die auch vor der Gartengestaltung nicht haltmacht. „Während in den letzten Jahren der Fokus auf architektonischen und designorientierten Gestaltungselementen lag, setzt sich in diesem Jahr der naturhafte Garten mehr und mehr durch“, sagt Britta Cox. Die Gartenge- stalterin aus Viersen ist Mitglied der Gärtner von Eden, eines genossenschaftlichen Zusammenschlusses von Gartengestaltern, die sich auf Planung, Anlage und Pflege anspruchsvoller Privatgärten spezialisiert haben. Die aktuelle Hinwendung zu mehr Natürlichkeit heißt, dass statt akkurat gestutzter Formgehölze individuelle und urwüchsige Formen gefragt sind. „So wird beispielsweise der alte Obstbaum mit charaktervollem Stamm aus Omas Zeit zum gestalterischen Mittelpunkt des Gartens“, erklärt Britta Cox. Farbenspiele Zarte Pastelltöne wie Lila und Rosa sind gefragter denn je. Während in den letzten Jahren immergrüne Gewächse auf dem Vormarsch waren, halten üppig blühende Zier- aber auch Nutzpflanzen wie Katzenminze, verschiedene Salbeiarten oder Zierlauch Einzug in den Garten. Doch es gibt auch Farben, die auf der Beliebtheitsskala vieler Gartenbesitzer weit unten rangieren. „Die Farbe Gelb wird in letzter Zeit auffällig wenig nachgefragt“, bemerkt das Mitglied der Gärtner von Eden. „Außer im Frühling, dort sind zum Beispiel Narzis- Fotos (4): Gärtner von Eden tionen. Die Freude, Früchte beim Wachsen und Reifen zu beobachten, steht dabei im Mittelpunkt. Und Familien mit Kindern zeigen ihrem Nachwuchs ganz nebenbei, dass ein Salatkopf in der Erde und nicht im Supermarktregal wächst. Mangold, Tagetes und Borretsch in Kübeln und Kästen machen auf Balkon oder Terrasse Lust auf Selbstgeerntetes. Mit ihrer Blattfärbung oder essbaren Blüten sind sie nicht nur dekorativ und damit ein echter Hingucker sondern auch schmackhaft. Der Trend von großformatigen Beton- und Natursteinplatten für Terrassen, Treppen und Wege ist nach wie vor ungebrochen. sen ein gern gesehener Gast in vielen Gärten.“ Natürlich nützlich Einen ganz besonders großen Reiz übt auch weiterhin der eigene Nutzgarten aus – ein Trend, den Britta Cox schon seit einiger Zeit beobachtet. In immer mehr Ziergärten wird möglichst harmonisch ein kleiner Nutzgarten integriert, der mit Radieschen, Rotkohl und Co. bestückt ist. Mediterrane Kräuter in Terrassennähe sind jederzeit griffbereit, verbreiten einen wunderbaren Duft und verfeinern Küchenkrea- Info Die Gärtner von Eden sind ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von rund 50 Gartengestaltern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie stehen für hochwertige Planung und Umsetzung im Bereich der Neu- und Umgestaltung von Privatgärten sowie für kompetente und nachhaltige Betreuung und Pflege. Viel Auswahl Der Trend von großformatigen Beton- und Natursteinplatten für Terrassen, Treppen und Wege ist nach wie vor ungebrochen. „Große Platten sorgen im Garten für Ruhe und Großzügigkeit“, betont Britta Cox. Doch bei der Materialauswahl erkennt der Gärtner von Eden eine Trendwende. Was bisher im Innenbereich seinen festen Platz hatte, findet jetzt auch im Garten Einzug: keramische Platten. „Keramikplatten sind farbecht, dabei kratzfester, unempfindlicher gegen Schmutz sowie widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse als Natursteine oder Betonplatten“, sagt Britta Cox. „Au- Freunden wird“, weiß das Mitglied der Gärtner von Eden. „Hier kann man in geselliger Runde das gemeinsame Essen an der frischen Luft zubereiten und bis in die späten Abendstunden gemütlich zusammensitzen.“ ßerdem sind sie sehr leicht und kommen mit einer geringeren Aufbauhöhe aus.“ Auch das Thema Holz spielt bei der Materialauswahl in diesem Jahr eine große Rolle. Ob gewachst oder thermobehandelt, Douglasie oder Lärche: Hölzer mit glatten Oberflächen erobern 2017 das grüne Wohnzimmer. Doch egal für welches Material man sich bei der Gartengestaltung auch entscheidet: Nur eine fachgerechte Verlegung vom Profi garantiert handwerklich einwandfreie Ergebnisse, an denen man sich langfristig erfreuen kann. Draußen zu Hause 2017 entwickelt der Garten sich weiter zum Ganzjahres-ErlebnisRaum und wird entsprechend ausgestattet. Das betrifft besonders das Thema Essen: Bei der Zubereitung unter freiem Himmel werden – neben immer größeren und ausgereifteren Grills – hochwertige Outdoorküchen beliebter. „Mit individuellen, auf die Bedürfnisse des Gartenbesitzers ausgerichteten Außenküchen verlagert sich das Leben in allen Jahreszeiten nach draußen, so dass der Garten zum Treffpunkt von Familie und Der Garten wird immer mehr zum Ganzjahres-Erlebnis-Raum und dementsprechend ausgestattet. Weitere Infos im Internet unter www.terra-baut-gaerten.de. Individuelles Gartenglück „In Bezug auf den Garten wird es in der heutigen Zeit zunehmend schwieriger, den Trend schlechthin auszumachen“, bringt Britta Cox es auf den Punkt. Denn gefragt ist, was zu den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Gartenbesitzers passt. Und mit den sich über die Jahre ändernden Ansprüchen entwickelt sich auch der Garten stetig weiter. Denn: So einzigartig wie die Persönlichkeit soll auch der Garten sein. Und diese Tatsache passt auch zum letzten Trend, den Anne Gottfried seit einiger Zeit beobachtet. „Immer mehr Gartenbesitzer lassen zu einem speziellen Anlass wie zum Beispiel Geburt oder Hochzeitstag einen Baum pflanzen“, erklärt die Gartengestalterin. „Damit hat man eine lebende Erinnerung an einen ganz besonderen Moment in seinem eigenen Garten.“ Die Farbexplosion im Frühjahr # & # & "! !& % & "! ! # $$$# )', )$# )#+' ) " ) #) Die Kamelie mit ihren weißen, rosa oder tiefroten Blüten gehört zu den ersten Attraktionen des Jahres. VON DOROTHÉE WAECHTER *# #'$$ (-!% E .5($7Ζ9Ζ77 Ζ1129$7Ζ21 9Ζ(/)$/7 $XI 4XDGUDWPHWHUQ $XVVWHOOXQJVȵ¦FKH ZHUGHQ VRZRKO KHLPLVFKH DOV DXFK 1DWXUVWHLQH DXV GHU JDQ]HQ :HOW VRZLH *DUWHQEDXVWRH LQ ]HKQ XQWHUVFKLHGOLFK JH VWDOWHWHQ 7KHPHQJ¦UWHQ SU¦VHQWLHUW ΖQWHUHVVLHUWH ȴQGHQ QHEHQ PRGHUQHU %DXKDXV$UFKLWHNWXU DXFK PHGLWHU UDQH *DUWHQEDXZHLVHQ VRZLH HQJOLVFKH DVLDWLVFKH XQG LWDOLHQLVFKH *DUWHQLGHHQ ZZZEHUJVFKQHLGHUGH ΖGHHQJDUWHQ '¾VVHOGRUI 2HUVFKEDFKVWUD¡H '¾VVHOGRUI5HLVKRO] 7HO inst dachte man, Tee könne aus der Kamelie gewonnen werden. Doch die aus Asien importierte Pflanze sieht dem Teestrauch nur sehr ähnlich. Doch die Kamelie blieb nicht ohne Verwendung in Europa: Ihre hübschen Blüten zieren heute viele Gärten. Die großen weißen, rosafarbenen oder roten Blüten sind in den ersten Monaten des Jahres eine Attraktion im Garten: Kamelien sind als immergrüne Ziersträucher im Garten sehr beliebt. Ursprünglich waren es aber nicht die großblumigen Schönheiten der Kamelien, die im Mittelpunkt des Interesses standen, sondern die kleinblütige Art Camellia sinensis. Sie sollte in Europa als Teepflanze genutzt werden – doch was da aus Asien importiert wurde, war im europäischen Klima für den Teeanbau ungeeignet. Also bekam die Kamelie als Zierpflanze eine Chance. „Schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind die ursprünglich aus Ostasien stammenden Kamelien nach Deutschland gelangt“, sagt Helga Urban, Fachbuchautorin aus Frankfurt. „Dabei sind diese Pflanzen ausnahmsweise nicht über England aus Asien zu uns gekommen“, ergänzt Hartmut Eisen, Vorsitzender der Deutschen Kamelien-Gesellschaft in Aachen. „Die Portugiesen waren damals eine der führenden Seefahrernationen, die die Kamelien aus China eingeführt haben.“ „In der Natur kommen Kamelien in Höhen über 1000 Meter vor“, erklärt Urban. Die Höhe ist gut für die Pflanzen: Denn der Schnee ist ein Schutz vor Kälte, später sorgt die Schmelze für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Der Untergrund, auf dem Kamelien wachsen, ist felsig, wobei die Wurzeln in den Felsspalten Frühjahrsschönheiten: Die großen Blüten der Kamelie blühen in Foto: dpa leuchtenden Farben. Halt finden. „Für eine gute Winterhärte spielt der Standort im Garten eine bedeutende Rolle“, erläutert Eisen. Er rät, die Pflanzen vor Ostwind zu schützen und auf Morgensonne zu verzichten. Außerdem brauchen die Kamelien im Winter, solange der Boden gefroren ist, einen Schutz vor kräftiger Sonneneinstrahlung. Anderenfalls verdunste über die in der Sonne stehenden Blätter viel Wasser, das aus dem gefrorenen Boden nicht nachgeliefert werden kann. Die Pflanzen vertrocknen. „Ein guter Winterschutz besteht aus einer lockeren Laubschicht auf den Wurzeln, so dass das Durchfrieren des Wurzelballens verhindert wird“, rät Eisen. Die Büsche werden zudem mit luftdurchlässigem, schattierendem Material wie Vlies oder Betttüchern umhüllt. „Ideal ist ein Platz, der durch Hecken oder den lichten Schatten von großen Bäumen geschützt ist, weil so extreme Bedingungen vermieden werden können“, sagt Helga Urban. Zudem empfiehlt sie, nicht nur Laub unter den Büschen auszubreiten, sondern auch Tannennadeln unterzuarbeiten, um den pH-Wert zu senken. Denn der ideale Boden für Kamelien sei locker, humos und habe einen leicht sauren ph-Wert, sagt Urban. Staunässe vertragen Kamelien nicht. „Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Kamelien es mögen, wenn die oberen Wurzeln sichtbar sind.“ Daher rät sie, die Kamelie nicht zu tief zu pflanzen, sondern drei bis fünf Zentimeter höher in die Erde zu setzen, als sie zuvor im Topf gestanden haben. „Kamelien brauchen keinen Dünger, wenn sie ausgepflanzt sind“, erläutert Urban. Wer dennoch die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen möchte, sollte sich auf die erste Jahreshälfte beschränken. Neben den richtigen Standortbedingungen spielt die Sortenwahl eine Rolle, wenn es um die Frage der Winterhärte geht. Unter den Züchtungen, die in Deutschland erhältlich sind, habe Camellia japonica die größte Bedeutung. „Eine Gruppe die sich als besonders winterhart erwiesen hat, sind die sogenannten Higo-Kamelien“, sagt Urban. Typisch für die Higos ist eine ungefüllte Blüte mit einem Büschel gelber Staubgefäße. Außerdem duften die Blüten zart. Urban rät zu älteren Sorten, die sich bereits in strengen Wintern bewährt haben, wie „Adolphe Audusson“, „Hagoromo“ und „Nobilissima“. www.kamelien-online.de Kickstart in die Gartensaison Es geht los! Bald können die ersten Samen für Gemüse, Kräuter und Blumen gesät werden. VON MELANIE ÖHLENBACH W enn die ersten Sonnenstrahlen den kalten Boden erwärmen, geht es los: Die ersten Samen dürfen in die Erde. Allerdings noch im Topf auf der Fensterbank. Neues Saatgut ist dafür nicht immer notwendig. „Die meisten Samen sind in der Regel mehrere Jahre keimfähig, wenn sie trocken und luftdicht in einem Schraubglas gelagert werden und keinen extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind“, sagt Cornelia Lehmann vom Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg. Seine besten Erfahrungen hat Hartmut Clemen mit Tomaten gemacht: „Die Samen keimen auch noch nach fünf Jahren“, sagt der Landesfachberater der Gartenfreunde Bremen. Vier bis fünf Jahre hält Saatgut von Gurke, Mangold, Kürbis, Zucchini, Ret- tich, Radieschen, Roter Beete, Spinat und diversen Kohlarten. Pastinaken aber sollte man jedes Jahr frisch kaufen. Schwarzwurzeln, Erbsen, Bohnen, Porree, Dill, Schnittlauch und Petersilie gelten für ein bis zwei Jahre lang als brauchbar. Für den Handel schreibt die Saatgutverordnung eine Keimfähigkeitsquote vor. Aber auch im Hobbybereich lohnt es sich, eine Keimprobe zu machen – insbesondere bei Salaten und Hackfrüchten wie Möhren, Roter Beete, Schwarzwurzeln und Pastinaken, die direkt im Garten ausgesät werden. „Bevor man erkennt, dass man nachsäen oder sogar neues Saatgut kaufen muss, können Tage ins Land gehen. Diese Zeit kann man oft nicht wieder einholen“, erklärt Erika Brunken, Leiterin der Niedersächsischen Gartenakademie. Für eine Keimprobe legt man eine flache Schale, einen Teller oder einen Plastikbehälter mit Küchenkrepp, Pa- Nach der Keimung kommen die Pflänzchen wie diese Tomate erst mal in ein eigenes Gefäß. Man spricht vom Vereinzeln. Foto: dpa piertaschentuch oder Kaffeefilter aus, feuchtet die Lagen gut an und legt zehn Samen darauf aus. „Die Samen sollten sich nicht berühren, damit sie sich nicht gegenseitig beeinflussen und genügend Platz haben, um Keimlinge zu bilden“, erläutert Lehmann. Dann die Schale mit Frischhaltefolie überspannen, damit die Feuchtigkeit nicht verdampft. Sie kommt an ei- nen hellen, warmen Ort. Als ideal gilt eine Raumtemperatur von 21 bis 23 Grad – ausgenommen für Pflück- und Kopfsalate. Hier sollte die Temperatur nicht über 16 Grad liegen. Bei einem Standort direkt über der Heizung ist regelmäßiges Nachfeuchten nötig. „Das Papier sollte nicht austrocknen, sondern immer gleichmäßig feucht sein“, sagt Lehmann. Zwei Wochen dauert eine Keimprobe, bei Dill und Petersilie sind es drei bis vier Wochen. „Je schneller ein Samen keimt und sich die Keimpflanze entwickelt, umso vitaler ist das Saatgut und später auch die einzelne Pflanze“, meint Lehmann. Geht am Ende weniger als die Hälfte des Saatgutes auf, ist es ratsam, neues zu kaufen und das alte als Vogelfutter zu verwenden. „Wenn das Saatgut aber für den Gartenliebhaber einen besonderen Wert besitzt, er es geschenkt bekommen hat oder es sich um eine alte Sorte handelt, kann man es natürlich noch aussäen“, sagt Brunken. „Gesundheitliche Bedenken gibt es nicht.“ In der Regel können Frühgemüse und Sommerblumen zwar ab Ende Februar im Haus angezogen werden. Doch nicht immer tut man ihnen damit einen Gefallen. „Anfang bis Mitte April ist für die Anzucht im Haus früh genug“, sagt Clemen. ++ 8.4 -$$# (2 2/1(-& (,1( *,*$17,6&+( $86:$+/ $1 287'225*()(1 %1'+(-& 94, ,(3-$',$- !$( 341*$-!41& %$806&+8/( 2HD RTBGDM C@R !DRNMCDQD (M TMRDQDQ !@TLRBGTKD VDQCDM 2HD E·MCHF 5+2'2'(1'521 '±GD BL RS@QJD !@TLRBGTK 0T@KHSS HL + "NMS@HMDQ $% (852 (,*(1( *571(5(, %Q·GI@GQRAK·GDQ @TR DHFDMDQ /QNCTJSHNM *DUWHQFHQWHU %DXPVFKXOH 7XUNHQEXUJ !DQFHRBGD +@MCRSQ [ #·RRDKCNQE 'TAADKQ@SG ƨQXQJV]HLWHQ ,N %Q Ŕ [ 2@ Ŕ [ 2N Ŕ 7HO !DRTBGDM 2HD TMR @TBG NMKHMD @TE ZZZWXUNHQEXUJGH Smart Gardening Gärtnern leicht gemacht: Mit professioneller Planung, den richtigen Pflanzen und hilfreicher Technik. D er eigene Garten ist auch heute noch ein Platz, um die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen, sich dem Rhythmus der Natur anzuvertrauen und in schöner Umgebung zu entspannen. Die Menschen erwarten vom Garten viel, auch wenn sie immer weniger eigene Erfahrung und Wissen zu Pflanzen mitbringen. Die Hamburger Landschaftsarchitektin Friederike von Ehren stellt fest, dass insbesondere in Städten die Nachfrage nach gestalteten Gärten wächst: „Ein häufig geäußerter Wunsch ist der nach einem fertigen Garten – die Hecke soll gleich im ersten Jahr dicht sein, der Hausbaum wird als großes Exemplar gepflanzt, Bodendeckerflächen sollen von Anfang an dicht geschlossen sein, Obstbäume möglichst im ersten Jahr Früchte tragen.“ Für viele ist der Garten auch eine soziale Bühne. Man lädt zum Gartenfest ein, dabei wird draußen nicht mehr nur gegrillt, sondern in perfekt eingerichteten Outdoor-Küchen gekocht. Man wandelt durch den Garten und erfreut sich gemeinsam an Farben und Formen der Gehölze, Blütendüften und Wasserspielen. Die Gärten werden heute oftmals ebenso aufwändig gestaltet wie die Innenarchitektur eines Hauses. Auch eine Gartensauna mit Draußendusche, besondere Lichtinstallationen oder Kunstobjekte sind Eine Ganzjahres-Outdoor-Oase: Gärten werden heute oftmals ebenso aufwändig gestaltet wie die Foto: BGL Innenarchitektur eines Hauses. keine Seltenheit mehr. Thomas Heumann, Landschaftsgärtner mit eigenem Planungsbüro, erklärt diese Tatsache damit, dass die Vielfalt der Möglichkeiten heute größer ist denn je: „Wir verarbeiten je nach Wunsch Bodenbeläge aus Holz, Natur- oder Betonstein und auch verschiedene Kunststoffe; dabei variieren Farben und Formen und fügen sich harmonisch zur Bepflanzung.“ Hilfreiche Technik für smarte Gärten Die fortschreitende Digitalisierung unseres Alltags hat längst auch den Garten erreicht. Mähroboter übernehmen autonom den Rasenschnitt, eine automatische <4 5 :*/,9 ) ( ten 4.0“ machen neugierig und interessieren nicht nur technikaffine Menschen. August Forster, Präsident des Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) unterscheidet zwei Typen von Gartenbesitzern: „Nach wie vor gibt es diejenigen, für die Gartenarbeit eine willkommene Abwechslung ist und die es genießen, sich dabei im Wortsinn zu erden. Viele jedoch wollen sich heute im Garten in erster Linie erholen und legen Wert auf eine entsprechende technische Ausstattung und zuverlässige Services vom Landschaftsgärtner.“ Viele Betriebe haben spezielle digitale Angebote entwickelt, die eine komplette 1 1 1 )<5+ + , 4 0 ;.30 , 04 <; + Bewässerung versorgt die Pflanzen optimal und spart dabei auch noch Wasser, weil sie bedarfsgerecht und zu den richtigen Zeiten eingesetzt wird. Heribert Wettels, Sprecher von Husqvarna Deutschland, erläutert: „Die Menschen haben mehr Freizeit als früher, aber auch mehr Möglichkeiten und Angebote, ihre Zeit zu verbringen. Viele Gartenarbeiten, die sich regelmäßig wiederholen, werden inzwischen automatisiert. Dabei ersetzt die Technik nicht das gärtnerische Wissen – nach wie vor braucht es professionelle Begleitung, zum Beispiel bei der Installation, Überwachung und Pflege der Anlage.“ Begriffe wie „Smart gardening“ oder „Traumgar- „Überwachung“ der Kundengärten sicherstellen. Entsprechende Server evaluieren die Daten aus verschiedenen Gärten und bei Abweichungen kann schnell reagiert werden. Die technischen Helfer werden auch gerne von älteren Gartenbesitzern in Anspruch genommen, die so ihre Flächen ums Haus mit weniger körperlichem Einsatz „in Schuss halten“ können. Ein angenehmer Nebeneffekt ist außerdem, dass die neuen Geräte alle akkubetrieben sind und somit weder durch Lärm noch durch Abgase stören. Friederike von Ehren resümiert: „Das Smart-Gardening ist die logische und konsequente Weiterentwicklung von Hilfsmitteln und Geräten für die heutige Zeit. Sie verändern jedoch weder die Gartenkultur, noch schränken sie die Gestaltungsmöglichkeiten ein.“ Forster ergänzt: „Technik ist wichtig, insbesondere da, wo sie Arbeiten erleichtert. Aber das wesentlichste Element, das Gärten erst zu Gärten macht, sind und bleiben Pflanzen. Die richtigen Gehölze, Stauden und Gräser auszuwählen, die für den jeweiligen Standort passen und den Wünschen der Gartenbesitzer entsprechen, ist für unsere Branche die vornehmste Aufgabe. Wunderbar, wenn dann technische Hilfsmittel dazu beitragen, dass sich der Garten gut entwickelt und die Besitzer daran lange Zeit Freude BGL haben.“ :*/<3 , +,<;:*/, )(<4:*/<3, ". /"& "2$" "% 5& 52/ . 5%/ 5$& 5& 86 2& 5 9 #2. - 99-999 #&! *&8&- $$ .(& 5& '.2&- /2 5$"22 &" 2 25. ". "&" "/*"$ +75/ 2, )99)9 % ' )9 % %!( $% $$ +0 '.2&, )9949 % ' ) $( )4999 % ' )9 % !( ) $ )99399 % ' )9 % %( )+)% ) 9 % "% ..'22 !'* $% " ) " $($% $)$ $% $ $$ & $$ (( )9 % (( !( % )9 % %( ! )9 % %%( %(( & "% & %"% !!% * *! (%*(+ ! $$%%! ( $ & $ '$ g# %-#%%·&,#%% J]g Ç HV# %-#%%·&)#%% J]g ) $( %() !,#,,!&#,, $ ) % % ) *$# $() $) % % & ( ## ( $ (! ' ( $ (! $ &% O^Z\Za]Z^YZg Hig# *, ),.%+ @ZbeZc IZa# %'&*' -.,)"% lll#]ZX`ZceÅVcoZc e YZ lll#gVhZcegdÄ#YZ e 2(66 *'+6-+ +++682+ 73 ,): )3 26+:7+ 2+ 2233+')+ 0 ( ,): !82 7$+2'% ))3 !82 + '*92(2 2+(+ ,): * 1 ";4 6'+#+ 1 * 36%+%,! 4 .* &%+%,! 36/ "$# 4 /% 4/+* * 4 ' " #$(#!#$"3& ' 222&(#!#$"3& ( ) # 1( $& (& &.4 %&44 ( 0# & & %. ( ÿþþþKYXIKVYIRHI ! ! # ! """$$$! ! Die Staude des Jahres Hobbygärtner sucht treue Partnerin, die sich zwar in seine Beete integriert, aber auch mit einer schönen Blüte auffällt? Sie sollte treu, sozial und unkompliziert sein? Dann sollte er die Bergenie wählen. Die Staude des Jahres erblüht von März bis Mai. D ie Bergenie gilt als klassische Schattenpflanze – dabei stimmt das gar nicht. Lediglich die Kaschmir-Bergenie (Bergenia ciliata) fühle sich im tiefen Schatten wirklich wohl. Die anderen Bergenien kommen im lichten Schatten zwar zurecht, prachtvoller werden sie aber, je sonniger ihr Standort ist. Drauf weist der Bund deutscher Staudengärtner in Bonn hin. Er hat die Gattung Bergenia zur Staude des Jahres 2017 ernannt und erläutert, was der Hobbygärtner von dieser Pflanze erwarten darf. Eine Kontaktanzeige: bei man das nicht wörtlich nehmen darf. Ihr Grün färbt sich Rot ein, was teils bis zur Blüte erhalten bleiben kann. Erst danach, ab Mai, werden die alten Blätter braun. Der Hobbygärtner sollte diese dann herausziehen, damit die nachwachsenden grünen Blätter gut zur Geltung kommen. Allerdings fehlt den Stauden hierzulande oft die schützende Schneedecke. Daher sollte man sehr früh blühende Bergeniensorten am besten nur an geschützte Stellen im Garten setzen. Oder auf später blühende Varianten setzen: Die Pink Dragonfly beispielsweise erblüht erst ab April. Unkompliziert: Die Stauden gelten als robust. Sie haben feste Blätter und fleischige Blütenstängel und stammen aus Gebirgsregionen in Ostasien. Das bedeutet, die meisten Arten wachsen sogar auf Kies- und Geröllflächen mit einigermaßen frischer, nährstoffreicher Erde. Aber die Bergenien können auch an Teichen gedeihen, wenn auch außerhalb der Sumpfzone. Denn es sollte sich keine Nässe an den Wurzeln stauen. Teamfähig: Bergenien können nicht nur Solisten sein, sie wirken auch in Kombinationen gut. Eingesetzt werden Bergenien zum Beispiel gerne als Kontrast zu zarten Gräsern und filigranen Stauden wie der Sterndolde. Aber sie lassen sich auch gut kombinieren mit den Wolfsmilcharten, dem Storchschnabel und Astern. Viele Blüten sitzen bei der Bergenie zusammen an einem Büschel. Attraktiv: Die glockenförmigen weißen, rosafarbenen, pinken oder purpurroten Blüten wirken besonders üppig, da sie gehäuft an einem Büschel sitzen. Nach der Blüte wirken die Stauden als Strukturgeber in einer Bepflanzung. Beliebt seien sie besonders zur Einfassung der Beete, da sie die Ränder kaschieren, aber keine Stolperfalle sind. Allerdings: Manche Sorten wie Herbstblüte und Doppelgänger erblühen ab Spätsommer sogar ein zweites Mal. Foto: dpa/Warnecke Treu: Viele Stauden verschwinden den Winter über im Boden. Die meisten Arten der Bergenien bleiben sichtbar und sind wintergrün – wo- Pflegeleicht: Arbeiten wie das Teilen der Horste oder ein Rückschnitt sind bei den Bergenien nur alle paar Jahre nötig. Wer regelmäßig Dünger gibt, regt Wachstum und Blüte rps an. 1HKPHQ 6LH 3ODW] ZLU QHKPHQ XQV ,KUHU ,GHHQ DQ ]XYHUOlVVLJ NUHDWLY XQG SUHLVJHUHFKW 6FK|QH +RO]WHUUDVVHQ *HOlQGHU 7UHSSHQ RGHU 5HSDUDWXUHQ :LU IUHXHQ XQV EHU ,KUH $QIUDJH 0HWDOO XQG +RO]EDX 6SLHNHUPDQQ 6FKPLHGHVWU ' GRUI ZZZVSLHNHUPDQQVWDKOEDXFRP 7HO $ '.' $ $* ( # ! " ' -$ "$' %* +$ ,* .$ $''$* ' $'$'$ $'%'$* +$ $ *%# 0LWJOLHG GHU ,QQXQJ 'VVHOGRUI '.' % -% %' #### $$%$ '$ !! /&)! # / )! /( ( ! Das Leben ist bunt – mit Blumen und Pflanzen I m Frühjahr wachsen, blühen und duften sie wieder: unzählige Blumen und Pflanzen, die unser Leben draußen und drinnen bereichern. So vielfältig wie ihr Artenreichtum sind auch die Anlässe, sich für Blumen und Pflanzen zu begeistern: vom modernen Do-ityourself-Arrangement bis zum Blütenkranz fürs Festival, von der sommerlichen Tischdeko bis zu frischen Grillkräutern vom Balkon. Um zu zeigen, wie man diese Vielfalt spannend und überraschend inszenieren kann, hat die Erzeugergenossenschaft Landgard die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ ins Leben gerufen. Seit dem Valentinstag 2015 präsentiert sie sich auf einer Website und di- versen Social-Media-Kanälen. Die Macher sind dabei ganz schön ideenreich, hier ist alles dabei, was man heute in sozialen Netzwerken erwarten kann: von kreativen BloggerKooperationen und -Events über YouTuber-BlumendekoIdeen zum Selbermachen bis zu witzigen und manchmal auch provokanten Videoclips bei Facebook und YouTube. Mit Erfolg: Fast 80.000 Facebook-Fans der Initiative lassen sich immer wieder gerne inspirieren. Aber nicht nur im Netz ist die Initiative präsent: Originelle Radiospots, aktivierende Werbematerialien für den Fachhandel und starke Lkw-Designs im „1000 gute Gründe“-Look erreichen die Menschen ebenso wie Erzeu- Quelle: Blumen – 1000 gute Gründe / mammilade.blogspot.de Die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ begeistert mit kreativen Ideen. Die Initiative Es gibt 1000 gute Gründe, seine Lieben oder sich selbst mit Blumen und Pflanzen eine Freude zu bereiten. Deshalb hat die Erzeugergenossenschaft Landgard die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ gegründet. Sie möchte bei den Menschen das Interesse an Blumen und Pflanzen wecken und unterstützen. Schöne Ideen zu Ostern zum Selbermachen zeigt die Ideenwerkstatt unter www.1000gutegruende.de. ger und Handel. Gerade die markigen Sprüche auf den Lastwagen sind im Straßenbild kaum zu übersehen. So gewinnt die Initiative immer mehr Fans für eine der schönsten Sachen, die es gibt: % # die Welt der Blumen und Pflanzen. In Zukunft wollen die Macher auch weiterhin unkonventionelle Wege beschreiten: mit neuen Kooperationen, ungewöhnlichen Aktionen und kreativen Anlässen für Blumen und Pflanzen. Man darf gespannt sein. Weitere Infos zur Initiative: www.1000gutegruende.de und auf Facebook www.facebook.com/1000gutegruende 5ROOOLHJH $OXPLQLXP%DW\OLQH VLOEHUDQWKUD]LW RGHU DQWKUD]LWDQWKUD]LW $&! % # +RFNHU $OXPLQLXP%DW\OLQH VLOEHUDQWKUD]LW RGHU DQWKUD]LWDQWKUD]LW #% $' )$ $$ " $$ ) $ " (- " #'# $OOH 3UHLVH VLQG $EKROSUHLVH XQG YHUVWHKHQ VLFK RKQH 'HNRUDWLRQ $Q]HLJH JÙOWLJ ELV ]XP ---- --%- # %# ! # # * ,,," " 6WDSHOVHVVHO $OXPLQLXP%DW\OLQH VLOEHUDQWKUD]LW RGHU DQWKUD]LWDQWKUD]LW -HW]W IHKOW QXU QRFK G SDVVHQGH *ULOO HU $) )$# $ # ) + ! '# + )$, # ' # #$ (AUPTSITZ $AHLMANN SELF 'MB( #O+' /TTO3CHOTT3TR +EMPEN Kräuter heilen Pflanzen Es muss nicht immer Chemie sein: Mittel gegen Insektenbefall oder zur Stärkung der Pflanzen lassen sich auch aus anderen Pflanzen herstellen. So kann etwa ein Tee aus Kartoffelschalen Blattläuse abwehren. VON SIMONE ANDREA MAYER A uch Pflanzen geht es mal nicht gut. Dann hilft ihnen zumindest in einigen Fällen genau das, was sich der Hobbygärtner bei einer Erkältung braut: ein Tee oder eine kräftige Brühe. Brauen lassen sich diese aus so mancher Garten- und Wildpflanze. In Wasser gegoren und teils ausgekocht können sie etwa vor Insekten und anderen schädlichen Organismen schützen und die damit behandelten Pflanzen stärken. Wichtig sei, dass man die Wirkpflanzen für das Elixier kurz vor ihrer Blüte sammelt, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Sie werden zerkleinert und frisch oder getrocknet mit Regenwasser übergossen. Der BUND rät zu Gefäßen aus Holz, Steingut oder Plastik. Metall sei ungeeignet. Damit keine Vögel darin ertrinken, sollte man einen Maschendraht oder Ähnliches darüber geben. Vielleicht muss man die Kräuter beschweren, um sie völlig mit Wasser zu bedecken. Dann lässt man den Sud je nach Wirkungszweck unterschiedlich lange ziehen: DIE LANGZEITKUR / "'$*"8 <?!3 / >!111!3 '## / <83 #%$%$%8 / $@!$# 8!<% B / "%% $!8 <8'$'?12 '%%8 <1=388 ?1% / 3#'>1 !% '1% <% ?! #3 <(1 1#8#! / # !3 A< ).BBB $; +06 :B -, / & " 65B +, )46 @"#. %38##8!'%3$81!# ##*# $33%61%8!18 81'$"'38% + B:6", A!% 3! < 81!3A!8 >'% : 6 <% 9B %6'%8 '#% 1 '118 1!8. Ihr uncharmanter Name ist Jauche, leider riecht sie auch so unangenehm, wie der Name es vermuten lässt. Schließlich werden hier Pflanzenreste über längere Zeit in Wasser eingeweicht, wo sie vergären. Fertig ist das Ganze, wenn die Jauche nicht mehr schäumt – etwa nach ein bis drei Wochen. Bis dahin muss man die Masse einmal am Tag umrühren. Eine Handvoll Steinmehl auf zehn Liter hilft dem BUND zufolge gegen den Geruch. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen rät zum Beispiel zu Wermutjauche, um Ameisen zu vertreiben. 300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Kraut weichen für zwei Wochen in zehn Liter Wasser, dann das Gebräu in den Ameisenbau gießen. Vorsicht: Auch wenn Jauche meist imVerhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt Brennnesseln können in Wasser eingelegt zu einem Elixier werden, das die Pflanzen stärkt und Insekten abwehrt. Foto: dpa wird, kann sie die Pflanzen noch verätzen. Daher empfiehlt der Verbraucherinformationsdienst aid, damit nicht die oberirdischen Pflanzenteile zu berühren, sondern sie nur auf dem Boden auszubringen. RASCHE HILFE Sogenannte Kaltwasserauszüge kann man innerhalb eines Tages ansetzen. Die Pflanzenteile ziehen laut BUND einfach zwölf bis 24 Stunden lang in kaltem Wasser. Eine Alternative sind Brühen, für die Kräuter 24 Stunden lang in Wasser weichen. Dann wird die kalte Suppe noch eine halbe Stunde lang gekocht. Ein Beispiel: Eine Brühe aus den Schalen der Kartoffel soll laut BUND Blattläuse abwehren. Beliebt sind Brennnessel-Elixiere: Ein Kilogramm des Unkrautes auf zehn Liter kaltes Wasser geben und für ein bis zwei Tage einweichen lassen, rät die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Das Elixier dann gießen oder verdünnt spritzen. Es stärkt die Pflan- zen und wehrt Insekten ab. Ein Tipp gegen eine wahre Plage für den Hobbygärtner: Zur Stärkung gegen Echten Mehltau hilft laut aid ein Auszug aus Sachalin-Flügelknöterich, einer von Tomaten schützt vor dem Kohlweißling. NOTFALLKUR Wenn es ganz schnell gehen soll, sollte man den Pflanzen Kräutertee geben. Der wird angesetzt wie üblicher Tee: Einfach die frischen Pflanzenteile mit möglichst heißem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen. Ein Beispiel: Eine schnelle Hilfe gegen Blattläuse sind für den BUND die Extrakte aus den Blättern des Rhabarbers oder aus Zwiebelschalen. Letztere, genauso wie Knoblauch, sind laut aid auch gut für die Widerstandskraft gegen Pilze und Milben. Und zu einem Gebräu aus 200 Gramm frischen Tomatenblättern auf zehn Litern Wasser rät der BUND bei einem Befall mit Kartoffelkäfern. Pflanzen für dunkle Ecken Einige Zimmerpflanzen können mit sehr wenig Licht klarkommen. Sie sind daher perfekt für dunkle Räume und für Standorte abseits der Fenster. VON DOROTHÉE WAECHTER Z immerpflanzen haben es nicht leicht: Häufig sorgen Rollos und Stores am Fenster für Lichtmangel. Darüber hinaus schlucken auch die Glasscheiben schon Licht, und mit dem Abstand zum Fenster nimmt sowieso die Lichtstärke, die in Lux gemessen wird, ab. Laut Jürgen Herrmannsdörfer, Vorstandsmitglied im Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur in Berlin, ist immer ein Wert von 500 Lux erforderlich, um eine Pflanze am Leben zu halten. Für einen gesunden Wuchs und eine vitale Ausstrahlung muss aber mehr Licht vorhanden sein. Aber es gibt durchaus Pflanzen, die mit Werten zwischen 800 und 500 Lux klarkommen. „Meist stammen diese Pflanzen aus dichten Wäldern in tropischen und subtropischen Klimazonen“, erläutert Andreas Bettin, Professor für Zierpflanzenbau an der Hochschule Osnabrück. Drachenbäume (Dracaena deremensis) sind eine solche Ausnahme. Sie wachsen eigentlich an Standorten mit mehr Sonne, sie kommen aber auch mit schlechten Lichtsituationen zurecht. Herrmannsdörfer rät zur Sorte Lemon Lime mit hell- und dunkelgrün gestreiften Blättern mit einem feinen weißen Rand. Neben dem hübschen Blattschmuck ist ein Vorzug dieser Pflanze der kompakte, nicht ausladende Wuchs. „Ein Standort mit einem Durchmesser von 50 bis 60 Zentime- Die Kentia-Palme kann bei nur 600 Lux überleben, der optimale Foto: dpa Bereich liegt bei 800 bis 1200 Lux. tern reicht für die Pflanze, die es in verschiedenen Größen von etwa 70 bis 180 Zentimetern Höhe gibt.“ Auch der Baumfreund, ebenfalls als Kletternder Phi- lodendron bekannt, kommt mit weniger Licht klar. Und Herrmannsdörfer nennt die Efeutute einen Überlebenskünstler. „Wenn das Licht zu schwach ist, schlängeln sich die Triebe dem Licht entgegen.“ Ebenfalls für Standorte mit weniger Licht eigne sich als Solitär die Schusterpalme (Aspidistra elatior), erklärt Bettin. Wer aber tatsächlich nach einer Palme für einen eher dunklen Standort sucht, dem empfiehlt Herrmannsdörfer die Kentia-Palme. Die Art wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf einer Insel östlich von Australien entdeckt. „Selbst bei nur 600 Lux kann diese Palme überleben“, sagt der Gärtnermeister. Auch viele blühende Zimmerpflanzen kommen mit wenig Licht aus. Auf das Einblatt (Spathiphyllum) weist Prof. Bettin hin. Die Blüten können sich nach dem Kauf länger als einen Monat halten. Wer neue Blüten fördern möchte, sollte wissen, dass 500 Lux dafür nicht ausreichen. Bei 800 und 1000 Lux kann man jedoch regelmäßig mit dem eleganten weißen Schmuck in den dunkelgrünen Blattbüscheln rechnen. ANZEIGE PORTRÄT Niglo Exklusive Marmorböden Seit über 25 Jahren ist die Firma Niglo Spezialist für hochwertige Steinteppiche. W er jetzt im Frühling seine Terrasse neu gestalten möchte, ist mit den innovativen Steinteppichen der Firma Niglo bestens beraten. Inhaber ist Heinrich Mirosch: Er veredelt seit mehr 25 Jahren Treppen, Wände und Böden im Innen- und Außenbereich mit natürlichem CarraraMarmor-Kiesel – und das an nur einem Tag. „Ein großer Vorteil ist, dass der Steinboden schnell verlegt werden kann, egal ob auf vorhandene Fliesen, Holz oder Beton“, sagt der Geschäftsführer. Welche Aufwertung ein Raum oder eine Fläche erfahren und wie die innovative Bo- denbeschichtung auf den Betrachter wirkt, erfahren Interessierte im NIGLO-Showroom an der Moltkestraße 40. Für Sonntag, 26. März, laden Heinrich Mirosch mit Töchtern Vivian und Anuschka zu einem „Tag der offenen Tür“ ein. Die Besucher werden von 11 bis 16 Uhr über alle Angebote der Firma Niglo beraten. Einen Verkauf gibt es am „Tag der offenen Tür“ aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht. Die Niglo-Experten kommen ohne Stemm- und Abrissarbeiten aus. Und da der Belag gespachtelt wird, entstehen auch keine Nähte oder Fugen. Die Steinböden sind abriebfest, pflegeleicht, verschleißfrei und rutschsicher. „Der Belag vermittelt ein angenehmes Laufgefühl und heizt sich nicht auf“, betont Mirosch. Daher eignet sich der offenporige und frostsichere Naturboden perfekt für den Außenbereich – aber auch für Innenräume. Im geschlossenen Räumen bekommt der Boden zwecks Pflege einen Porenverschluss. Der Belag, den es in vielen Farbkombinationen und unterschiedlichen Körnergrößen gibt, kann auf fast allen Untergründen aufgebracht werden und ist besonders für Fußbodenheizungen oder als Bodenbelag im Außenbereich wie Gärten und Parks geeignet. Marmor ist dauerhaft haltbar, pflegeleicht, allergikerfreundlich und schalldämmend. „Er ist gewissermaßen ‚unkaputtbar‘, der Verschleiß ist gleich null“, ergänzt Mirosch. Seine beiden Töchter Vivian und Anuschka sind mit im Geschäft und managen das Team aus sechs Fachleuten, das von Düsseldorf aus agiert. Die Mitarbeiter kommen aus dem Bereich der Stuckateure oder Maler: „Die Anlernzeit hier dauert rund zwei Jahre. Vivian und Anuschka Mirosch (v.l.) managen das Niglo-Team und bereiten auch den Tag der offenen Tür vor. Schließlich muss jeder Griff sitzen. Wir haben nur einen Versuch.“ 150 Steinfarben und eine große Auswahl an Körnergrößen hat Niglo im Angebot, alle sind individuell kombinierbar. „Auch auf Treppen bietet der aus dem Naturmaterial Marmor bestehende Bodenbelag nur Vorteile“, sagt Vivian Mirosch. „Durch unterschiedliche Körnergrößen sind die Gestaltungsmöglichkeiten fast uner- schöpflich.“ Heinrich Mirosch betont: „Die Steine, mit denen wir die Flächen veredeln, kommen aus Norditalien und Portugal. Wir achten streng auf Qualität und brechen die Steine selbst, anschließend werden sie intensiv gewaschen und getrommelt.“ Kontakt Niglo – exklusive SteinKreationen, Moltkestraße 40 · 40477 Düsseldorf Tel.: 0211/51505080 [email protected] Immergrüne 7DJ GHU RIIH 7DJ I QHQ *lUWQHUHL ]XU 7 UDVVHQVDLVRQ 7HU $SULO 8KU $SULO 8KU Er erklimmt alles: Der Efeu legt sich wie eine grüne Hülle an Hauswände, um Baumstämme und über Gräber. Dabei behält er sein Blätterkleid das ganze Jahr hindurch. Doch eigentlich ist er nicht komplett wintertauglich – und er benötigt viel Feuchtigkeit. :LU IUHXHQ XQV DXI ,KUHQ %HVXFK /WWHOEUDFKWHU 6WU U %UJJHQ 7 )D[ 7HO gIIQXQJ JV]HLWHQ 0R )U U 8KU U 6D 8KU ''' Schöner Hingucker: Auch an Baumstämmen kann der Efeu gut ranken. ( $33 &033 &/3 &33 $33 &/33 Fotos: dpa/Warnecke VON DOROTHÉE WAECHTER D " $! % #! # "#!!"# $ " %%% ¿Eh L ¿h ¿¸__¿h/ 1"%1)#%(( .( 0 *+ "!( ,, "' 3 0 0 , $* + &3 222'(.#( %#' & LȂŽɺɏɦɅnjƍɏɦɅȯ Ȝź ¸ƍǩƍƨȎȂ ʠ ɸƕ ɭɘ ɟ Ȉɞ ʠɞNjʠ er Efeu ist in deutschen Zimmern ebenso wie im Garten zu Hause – beides können nur wenige Pflanzen. Der Efeu (Hedera helix) ist zugleich der einzige Vertreter der teils tropischen Aralienfamilien, der in Europa heimisch ist – und zwar über weite Teile des Kontinents hoch bis nach Südschweden, erklärt Dethardt Götze, Kustos und stellvertretender Direktor des Botanischen Gartens der Universität Rostock: „Efeu ist da verbreitet, wo das ganze Jahr über eine gewisse Wärme und Luftfeuchtigkeit gegeben ist.“ In Osteuropa findet man ihn eher nicht, da es dort starke Fröste und Sommertrockenheit gibt – keine guten Bedingungen für die immergrüne Kletterpflanze. Das sollten Hobbygärtner auch bei der Wahl eines Standortes hierzulande bedenken. „Im Grunde sind die Pflanzen nicht besonders anspruchsvoll“, stellt Botaniker Götze zwar klar. Aber sie brauchen eben eine gleichmäßig hohe Luftfeuchtigkeit – das Weltweit gibt es mehr als 400 verschiedene Efeu-Sorten. Einige tragen gemusterte Blätter. gilt sowohl für Standorte im Freien, als auch für Plätze in der Wohnung. „Efeu wird gerne als Badezimmerpflanze verwendet“, sagt Götze. Auch seine Frostschäden im Winter sind in der Regel auf das Feuchtigkeitsproblem zurückzuführen. Wie alle Immergrüne gibt der Efeu bei sonnigem Frostwetter Feuchtigkeit an die Luft ab, kann aber aus dem gefrorenen Boden zugleich kein Wasser aufnehmen, so dass er vertrocknet. Dann ist Gießen notwendig. „Efeupflanzen lieben den Halbschatten“, erklärt Wolf- gang Graeser, Geschäftsbereichsleiter Grün bei einer Gartencenter-Kette. Die Pflanzen wachsen eigentlich in Mischwäldern sowie an Mauern und Felsen. Daran halten sich ihre Wurzelansätze fest, die sie bei Bedarf in Haftorgane umwandeln, erklärt Graeser. „Die Wurzeln wachsen vom Licht weg im Schatten und haben nur die Funktion, die Triebe festzuhalten“, ergänzt Botaniker Götze. „So klettert Efeu selbstständig an Mauern, Felsen und sogar Bäumen hoch.“ Diese Wurzeln können keine Nährstoffe aufnehmen. Allzweckwaffe Efeu Eine weitere Besonderheit des Efeus ist seine Ausdauer. Die Pflanze kann sehr alt werden. „Bauwerke, die mit Efeu bewachsen sind, können durchaus Schaden nehmen“, betont Götze. Ihre Haftwurzeln können in Fugen und Ritzen hineinwachsen und die Fassade beschädigen. Bei Bäumen, die die Pflanze erklimmen kann, kommt es dagegen selten zu Problemen. Der Efeu ist auch bei Tieren beliebt. Denn er erblüht spät im Herbst und trägt imFrühling reife Früchte. Die Fruchtansätze dienen aber schon in der Mangelzeit im Spätwinter den Vögeln als Nahrung, was auch zur Verbreitung des Efeus beiträgt. „Die Besenfrüchte werden von Vögeln gefressen, und die ausgeschiedenen Samen wachsen an anderer Stelle zu neuen Pflanzen heran“, erklärt Götze. Dem Hobbygärtner aber empfiehlt er die Vermehrung über Stecklinge, die im Wasserglas rasch Wurzeln bilden. Kultur Efeu hat nicht nur als Zierpflanze einen festen Platz im Garten und Haus, sondern ist auch kulturell von Bedeutung. Da der Efeu das ganze Jahr über grüne Blätter trägt, ist er ein Symbol für das ewige Leben. Daher findet man die Pflanze häufig auf Gräbern. Außerdem steht seine Fähigkeit, sich mit den Haftorganen fest an seinen Untergrund zu klammern, für Treue. Und aus Efeu wurden in der griechischen Antike Siegeskränze für heimkehrende Siegertruppen gebunden. Der Efeu ist auch ein Klassiker für die Grabbepflanzung auf dem Friedhof. „Durch seine auffallende Panaschierung ist der Efeu ein echter Blickfang für Garten und Balkon“, sagt Graeser. Aber es gibt nicht nur diese auffälligeren Varianten. Man findet Pflanzen mit kleinen und mit großen Blättern, solche mit Färbungen oder markanter Aderung und eben Pflanzen ohne diese. „Weltweit gibt es mehr als 400 verschiedene Sorten“, sagt Graeser. Aus dieser Fülle haben aber nur etwa 20 Sorten eine wirtschaftliche Bedeutung. „Die Sorte Wörner ist beispielsweise sehr robust und starkwüchsig, und sie eignet sich bestens für die Begrünung von Zäunen“, sagt der Pflanzenexperte. Für die Begrünung von kleinen Grabflächen empfiehlt Graeser die Sorte Remscheid. Glacier sei für jene Hobbygärtner etwas, die einen Efeu mit besonderer Winterhärte wollen. ANZEIGE PORTRÄT Fair Service Partner GmbH Wohnkomfort im Freien Für Outdoor Living in höchster Qualität bürgt die Fair Service Partner GmbH in Meerbusch. E in Tag, der im Freien beginnt, wird ein guter Tag. Ein bisschen Feriengefühl ist dabei und auch ganz viel Freiheit. So lässt es sich gut leben. „Zeit, die im Freien verbracht wird, hat einen ganz besonderen Wert“, sagt Michael R. Wolter, Spezialist für perfektes Outdoor Living. Für ihn, Geschäftsführer der Fair Service Partner GmbH, steht fest: „Der Schritt auf die Terrasse ist ein Schritt in die Freizeit.“ Und Wolter muss es wissen. In seinem Unternehmen wird durch die Firmen „umbra Sonnenschutzsysteme“, „Flammkontor“ und „Strandgold“ das gesamte Spektrum abgedeckt, das beim Aufenthalt im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon ein angenehmes Feeling vermittelt: „Das hat oberste Priorität.“ Da gilt es, Nutzungsmöglichkeiten für einen langen Zeitraum zu schaffen. Neun Monate im Jahr verspricht etwa die Installation einer Terrassenüberdachung mit Faltmarkise. Corradi, Italiens Marktführer auf diesem Terrain, hat mit Pergotenda® Palladia® eine „textile Verschattung“ im Programm, die ohne Baugenehmigung angebracht werden kann. Michael R. Wolter schwärmt: „Aus Aluminium und Edelstahl bestehend, kann sie unter Neigung – mit einem losen Tuch – oder horizontal – mit einem gespannten Tuch an der Fassade befestigt werden.“ Bei einer maximalen Breite von 13 Metern und einer Ausladung bis zu 6,5 Metern können Flächen bis zu 85 Quadratmeter überdacht werden – ein- fach mit einem Tuch. Das ist mit einem Anti-Tropfsystem ausgerüstet, eine bewegliche Regenrinne garantiert die Entwässerung. Dafür sorgt eine bewegliche Regenrinne. So ist das Corradi-Produkt eine perfekte Terrassenüberdachung, die per Hand oder elektrisch betrieben werden kann. Ist das Tuch komplett eingefahren, wird es von einem Dach vor Regen und Schmutz geschützt. Selbstverständlich wird diese Überdachung auf Maß gefertigt. Und das gilt auch für die Pergotenda® Move®. Sie kommt ebenfalls vom italienischen Hersteller, ist ebenso aufwendig konzipiert und mit den Maßen 12 Meter maximale Breite und 6,5 Meter Ausladung für Flächen bis zu 78 Quadratmeter geeignet. Wer sich zusätzlich gegen niedrig stehende Sonne schützen möchte, kann sich optional für „Brise-soleil“ entscheiden. Dieses Terrassenüberdachungen von Corradi werden nach Maß gefertigt. Aluminiumgitter mit horizontalen Lamellen kann zwischen den Pfosten montiert werden. Als „Garten-Cabriolet“ hält es auch Wasser und Schnee ab: „So entsteht ohne jede behördliche Genehmigung ein Sonnenzimmer – erhältlich in allen RAL- oder Sonderfarben.“ Die Spezialisten der Fair Service Partner sorgen für neue Freiräume im Außenbereich und erinnern daran: „Drin bist du nicht dabei.“ Kontakt Fair Service Partner GmbH, Breite Straße 10, 40670 Meerbusch. Tel. 021592071, www.fsp-gmbh.de. Die Wunderschönen ohne Dornen Pfingstrosen: Ihre prächtigen Blüten verzaubern mit ihrem zartem Duft, der sich im Frühling verbreitet. VON MELANIE ÖHLENBACH I n China und Japan stehen sie für Reichtum, die christliche Tradition verbindet mit ihnen auch Heil und Heilung: Pfingstrosen besaßen Jahrhunderte lang eine hohe Symbolkraft. Heute schätzt man sie vor allem aus optischen Gründen – nämlich für ihre tollen, großen Blüten. „Pfingstrosen sind sehr robust und trotz ihrer kurzen Blütezeit eine unglaubliche Pracht“, findet Mona Rieger, Leiterin der Fachgruppe Päonien in der Gesellschaft der Staudenfreunde in Ettenheim. Es gibt unglaublich viele Sorten der Pfingstrose. Was soll man da für den Garten wählen? Die wohl bekannteste Art, die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis), gehört zu den Staudenpäonien. Gerade die Züchtung ,Rubra plena’ mit gefüllten, tief dunkelroten Blüte gilt als der Klassiker. Sie trägt nicht von ungefähr den Beinamen „Rosen ohne Dornen“. Wohnort: Bei der Auswahl des Standortes könne man sich gut am dornigen Namensvetter orientieren, der Rose, sagt Mechtild Ahlers, Fachberaterin der Niedersächsischen Gartenakademie. Wie ein fluffiger, roter, voluminöser Pompons wirkt die Blüte mancher Pfingstrose. Beide mögen es sonnig bis maximal halbschattig. Und sie bevorzugen einen eher durchlässigen, humosen Boden, den ihre tiefreichenden Wurzeln gut durchstoßen können. „Staunässe mag eine Pfingstrose gar nicht“, erklärt Ahlers. „Ihre tief in den Boden strebenden Wurzeln ersticken sonst und faulen. Darum ist die Durchlässigkeit des Bodens wichtig.“ Ernährung: Bei der Düngung kann man sich auch an den Rosen orientieren. „Rosen werden eher kalibetont )'/*'5' 0" 8#3' 1- " - ,/#% //#3 +9-99 " +4-99 !/ &03 +- ,/#% #03 / 03/!0 85 05! /3'3#!" 5' 00/,'8'" /35' 03 03/0)''3 5' 03/&)'3 0!%)00' gedüngt, das passt auch für die Pfingstrosen gut“, sagt die Fachberaterin. Eine Düngergabe kurz vor und nach der Blüte sei völlig ausreichend. Zu viel davon kann schädlich sein: „Eine hohe Stickstoffgabe in Verbindung mit Feuchtigkeit kann die PfingstrosenBotrytis fördern, eine Krankheit, die Blüten und Stängel befallen kann.“ Platzbedarf: Die Staudenpäonie braucht mindestens einen Quadratmeter zur Entfaltung. Die Pflanze gilt als standorttreu, sie laugt ihren Boden aber auch aus. Das bedeutet für Gärtner: „Pfingstrosen sollten nicht mehr umgesetzt und nicht an einer Stelle gepflanzt werden, an denen zuvor schon eine Pfingstrose gestanden hat“, rät Alexandra Berchtenbreiter, Floristin und Trägerin des Titels „Deutsche Blumenfee“ des Zentralverbandes Gartenbau. Empfindlichkeiten: Auf Wurzeldruck reagieren Pfingstrosen empfindlich. Sie sollten daher in Abstand zu Bäumen oder Sträuchern wachsen. Als Nachbarn im % " !! $ $ ! # ! " ! " +- # +9-99 " +4-99 !/ '3$' # &#3 5'0 # 08#'3#)' 00/ /3' 5! 5 $%#'03& 5& #'#3#! 6/ %$)' 5' //00 *" + ## ) " " ''!"'!! ) "'"'! ,) , ) )% ,) , , ) )%# ( ( # /35' ' '' )/3%5' 7!/' / '5' 08#3' 0333- )- " /- (-99 " +(-99 !/ - (-99 " +-99 !/ )- +9-99 " +4-99 !/ /3''3/-!%)00/ /3''3/"0!%)00/- Foto: dpa Staudenbeet empfiehlt Berchtenbreiter Lavendel, Rosen und grüne Bodendecker. Worüber sich Gärtner nicht wundern dürfen: Das Laub der beliebten Art Paeonia officinalis stirbt schon vor Ablauf des Sommers ab. Das hinterlässt ein Loch im grünen Beet. Rieger rät daher zur Hybride ,Red Charm’. „Sie ist wüchsiger und robuster und behält das Laub länger.“ Alter: Die richtige Pflege danken Päonien mit ihrer Langlebigkeit. Einige Exemplare sollen an die 300 Jahre alt geworden sein. Aber wer Pfingstrosen im Garten anpflanzt, braucht Geduld. Denn nicht immer belohnt die Pflanze die Anschaffung schon im ersten Jahr. „Eine Blüte zu bilden, kostet die Pfingstrose unheimlich viel Kraft“, erläutert Ahlers. „Das kann zwei bis drei Jahre dauern nach der Pflanzung.“ Auch wenn Päonien das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden können, empfiehlt Ahlers bei durch Teilung vermehrten Stauden, diese erst im Herbst zu setzen. Noch ein Tipp: Der Wurzelstock mit den kleinen Wachstumsknoten sollte generell nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen. „Ansonsten wird die Pfingstrose nicht blühen.“ ! ! ! "! *&/03/- +( . 11 )/0 ) !"'"'! ,) ,% ) ) ) !+"'! ! ,) %$ $$ $$ " " ! Willkommen im Ein eigener Garten zur Erholung und zum Zusammensein draußen – das wünschen sich besonders junge Familien für ihr Zuhause. Die Baugrundstücke für Einfamilienhäuser werden jedoch immer kleiner. Deshalb ist gute Planung mehr denn je gefragt. ! 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'RXJODVLH %DQJNLUDL *DUDSD VLE /lUFKH 0DVVDUDQGXED XQG DE OIGP %DUIXGLHOHQ IU GLH 7HUUDVVH 89 XQG ZLWWHUXQJVEHVWlQGLJ DE OIGP (OEHVWUDH à .UHIHOG 7HO à )D[ ®FFNUNGSZEITEN 0R²)U ² 8KU 6D ² 8KU ZZZKRO]KDKQGH à LQIR#KRO]KDKQGH Kinder gehen gern auf Entdeckungstour in der Natur. Ihre Neugier lässt sie unter jeden Stein sehen, hinter jeden Strauch krabbeln und auf jeden Baum klettern. Im Garten können sie dies ungestört tun – in einem geschützten, privaten Umfeld. Damit die Eltern nicht ständig ein Auge auf die Kleinen haben müssen, ist es wichtig, dass keine giftigen Pflanzen wie Herbstzeitlose, Fingerhut, Eibe oder Tollkirsche im Garten wachsen. Landschaftsgärtner wissen, welche Pflanzen giftig sind. Falls eine Lieblingspflanze der Eltern darunter sein sollte, kennt er gute Alternativen. Die Frage, welche Pflanzen kindgerecht sind und welche nicht, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten. Wichtig ist es, sich zu informieren: sogar die oberirdisch wachsenden Blätter von Kartoffeln sind giftig. Ab einem bestimmten Alter kann man Kinder auf solche Gefahren hinweisen. Für kleine Kinder gehört die Lektion, dass Rosen spitze Stacheln haben und es weh tut, wenn sie sie anfassen, durchaus zum Großwerden dazu. Schon bei der Planung empfiehlt es sich jedoch darauf zu achten, dass keine stacheligen Pflanzen in Reichweite der Spielgeräte stehen, um Unglücksfälle zu vermeiden. Kinderbeet und Naschgarten Im Garten zu spielen, tut Kindern gut. Hier können sie sich frei bewegen und im Spiel die Natur kennenlernen. Ein Familiengarten macht besonders viel Freude, wenn er abwechslungsreiche Erlebnisse bietet. Im Frühling und Som- Foto: Welzhofer mer ist es aufregend, eigene Möhren, Radieschen oder Erbsen im „Kinderbeet“ auszusäen und natürlich zu ernten. Obstbäume und Beerensträucher bereichern den Naschgarten – die Früchte schmecken gut und sind gleichzeitig gesund. Haselnüsse wollen geknackt werden, was für Kinderhände gar nicht so einfach ist, und auch so manches niedliche Eichhörnchen wird von den Leckerbissen angelockt. Ein Vogelfutterhaus bringt zusätzlich Leben in den Garten, das Groß und Klein gemeinsam beobachten können. Grillfest auf der Terrasse Die Familienterrasse ist der Mittelpunkt des Geschehens. Hier sitzt man zusammen, isst gemeinsam oder bastelt bunte Bilder aus duftendem Lavendel, Kamille und allem, was im Garten zu finden ist. Auf der Terrasse können sich die Eltern in die Sonne legen, während die Kinder spielen. Hier werden im Sommer Grillfeste und Kindergeburtstage gefeiert. Je mehr Funktionen eine Terrasse erfüllen soll, desto mehr lohnt der Rat des Landschaftsgärtners. Er be- Familiengarten Buchtipp: Komm mit in meinen Garten Kinder lernen die Natur am liebsten spielerisch kennen – zum Beispiel beim Naschen am Johannisbeerstrauch. Foto: BdB antwortet Fragen nach der richtigen Ausrichtung, dem Bodenbelag, Sicht- und Sonnenschutz und setzt die erforderlichen Baumaßnahmen fachgerecht um. Spielhaus mit Sitzplatz Normalerweise wächst ein Garten langsam. Kinder haben allerdings je nach Alter unterschiedliche Bedürfnisse, die erfüllt werden wollen. Am besten bezieht man diese Veränderungen direkt in die Planung mit ein. Wo in den ersten Jahren ein Sandkasten zum Buddeln einlädt, kann später ein Spielhaus entstehen. Wird dies in die Höhe gebaut, können die Kinder den Garten von oben erleben. Darunter lässt sich ein schattiger Sitzplatz integrieren, an dem es an heißen Tagen angenehm kühl ist. Bei Spielgeräten gilt grundsätzlich, dass sie aus Sicherheitsgründen vom Fach- mann eingebaut werden sollten. Der Landschaftsgärtner kennt zudem neue Spielgeräte, die mehr bieten als Schaukel und Rutsche – eine Kletterwand zum Beispiel. Auch Naturmaterialien wie Holzstämme lassen sich so umfunktionieren, dass sie Teil der SpielBGL landschaft werden. Infos und Landschaftsgärtner vor Ort sind unter www.mein-traumgarten.de zu finden. (debo) Gemeinsam mit dem lustigen Gartenzwerg mit der rot-weiß gepunkteten Mütze lernen Kinder den Garten in den vier Jahreszeiten kennen. Sie erfahren, warum die Bäume im Frühling wieder blühen und welche Blumen als erste ihre Köpfe wieder aus der Erde strecken. Auch Insekten werden kurz vorgestellt – und es gibt eine Bastelanleitung, wie man ein Insektenhotel selbst baut. Auch lernen die Kinder, welche Pflanzen man im eigenen Beet sähen, großziehen und ernten kann – etwa Kartoffeln oder Möhren. Die Jahreszeiten-Kapitel sind immer gleich aufgebaut, so dass die jungen Leser leicht verstehen, wie sich der Garten im Laufe des Jahres verändert. Im Herbst wird erklärt, warum sich die Blätter verfärben und wie man eine Kürbislaterne schnitzt. Die Kinder lernen, welches Tier welche Spuren im Schnee macht und wie sie selbst einen Meisenring herstellen können. „Komm mit in meinen Garten“ überzeugt durch liebevolle und detailreiche Zeichnungen von Lena Maria Wandzioch und interessante, gut zu lesende Text-Häppchen von Susann Reiß. Ein Buch für Schulkinder zum Selberlesen oder gemeinsam lesen mit den Eltern und Großeltern – die lernen nämlich auch noch eine Menge. „Komm mit in meinen Garten – gemeinsam durch das Gartenjahr“ Lena M. Wandzioch / Susann Reiß Coppenrath 12,99 Euro ISBN 978-3-649-66955-5 % #'1 + 4 1! !,! 7"#4,!5 5'% +' 4,6# % " #1 #,1#$(#% 4#% 1+%"(+ & &. '%1* 4% +4% %"#* ! % '*+ 4%,9!1% * )*: * ):*: :)*2: + '* %* :)*:: + + !+4 $!%5+!%+ % '%1 4% ,+5! %#,1+ )3: )-- !+,% '!# :) -3/& )& 666*1" 8$,* Im Garten ein Saun Früher versteckten viele ihre Sauna im Keller. Doch mittlerweile bekomm entstehen so auf Privatgrundstücken. Bei der Planung u VON KATJA FISCHER werden, dass sie bei Minusgraden nicht einfrieren“, erie Skandinavier wis- klärt Hans-Jürgen Gensow sen es seit Jahrhun- vom Deutschen Sauna-Bund derten: Saunieren ist in Bielefeld. Bei der Wahl des geeignegesund und erhöht die Lebensqualität. Fast jede Fami- ten Standorts im Freien solllie im kalten Norden hat ein ten Planer auch an kurze und Schwitzbad, und sei es noch sichere Wege denken. Denn so klein. Auch hierzulande gerade im Winter können diebauen sich viele Menschen se verschneit oder glatt sein. ihre eigene Sauna. Immer be- „Es hat wenig Sinn, die Sauna liebter ist das Schwitzen im in einer abgeschiedenen, romantischen Garten. Bei der Wahl des geeigneten Gartenecke SaunaStandorts im Freien sollten aufzubauen, häuser gibt es Planer auch an kurze und wenn die in vielen Grösichere Wege denken Nutzer keine ßen, QualiMöglichkeit tätsund Preisklassen. Beliebt sind Fer- haben, von dort aus jederzeit tigsaunen, etwa in Form von sicher zur Dusche zu gelanFässern, Blockhäusern oder gen“, gibt Gensow zu bedenim skandinavischen Stil. ken. Das ist wichtig, denn: „Aber auch Modelle, die dem „Eine Sauna ist ein WechselAmbiente des Wohnhauses bad, sie lebt vom Zusammenangepasst sind, liegen im spiel von Hitze und Kälte.“ Trend“, sagt Michael Henze Grundsätzlich gilt also: vom Bundesverband Garten- „Im Außenbereich müssen und Landschaftsbau (BGL) in Saunen allen Wettern trotBad Honnef. zen“, erklärt Axel DiedenhoWer eine Sauna im Freien fen, Geschäftsführer der Güteplant, sollte dabei einiges be- gemeinschaft Saunabau, Inachten – insbesondere wenn frarot und Dampfbad. „Dazu er die Gartensauna auch im ist eine durchdachte und abHerbst und Winter nutzen solut wetterfeste Konstruktiwill: „Zum Beispiel müssen on in Holzständerbauweise Wasserleitungen so verlegt mit starker Wärmeisolierung D Der Trend geht zum Wellnessgarten. Dabei wird die gesamte Gartenlandschaft auf Erholung mit Swimmingpool und kleiner Sauna. notwendig.“ Für den Saunabau eignen sich besonders widerstandsfähige Holzarten wie die kanadische HemlockTanne und die nordische Fichte. Beide Hölzer können Saunabauer für die Innenverkleidung der Wand- und Deckenelemente nutzen. Die skandinavische Fichte kommt auch als Außenwand infrage. Die Bodenkonstrukti- on muss möglichst gerade und natürlich feuchtigkeitsbeständig sein. Als Fußboden sind etwa ein Zement-Glattstrich, ein Estrich-, Klinkeroder Fliesenbelag denkbar. a-Paradies anlegen mt sie immer öfter einen Ehrenplatz im Garten. Ganze Wellness-Bereiche nd dem Bau müssen Sauna-Fans aber einiges beachten. Früher versteckten viele ihre Sauna im Keller, inzwischen gehört sie immer häufiger zum Foto: KLAFS GmbH Gartenkonzept. g und Entspannung ausgerichtet – etwa Foto: KLAFS GmbH Mindestens vier Quadratmeter sind erforderlich, wenn Besitzer die Sauna langfristig nutzen wollen. Bis zu vier Personen haben in der Sauna dann Platz. „Zu- Immer beliebter wird das Schwitzen im kleinen Sauna-Häuschen im eigenen Garten – vor allem Foto: Röger GmbH im Winter. sätzlich zur Kabine benötigt man einen Abkühl-Kaltwasser-Bereich mit Kneipp-Gießschlauch, Duschkopf und Mischbatterie, eventuell noch eine Schwallbrause und einen Kübel als Fußwärmbecken“, erklärt Diedenhofen. Für die Entspannungsphase ist eine Liege oder Sitzbank in der Nähe der Saunakabine ideal. Vielen Nutzern reicht es nicht mehr, sich ein- sein soll, sollten sich Bauherfach nur ein Saunahäuschen ren fachlichen Rat holen. in den Garten zu stellen. „Der Denn meist müssen sie einige Trend geht zum Wellnessgar- Vorschriften beachten, bevor ten. Dabei wird die gesamte sie ein Saunahaus aufstellen. „Es könnte sein, dass eine Gartenlandschaft auf ErhoBaugenehmilung und EntIn einigen Bundesländern gung erforspannung ist eine Baugenehmigung derlich ist“, ausgerichfür das Saunahaus erklärt Hentet“, erklärt erforderlich ze. Die RegeHenze. Die lungen dafür Sauna ist dabei der zentrale Teil. Auf sie sind in den einzelnen Bundesstimmen Besitzer ihren Gar- ländern unterschiedlich. So sollte das Häuschen ten ab. Ein Tipp: Die Wege so anlegen, dass man auch bar- auch nicht zu dicht an der Grundstücksgrenze stehen. fuß auf ihnen laufen kann. Der größte Vorteil der Gar- Drei Meter Abstand zu Nachtensauna: Der Bereich zum barn müssen Bauherren in der Abkühlen befindet sich direkt Regel einhalten. Wer die Sauvor der Tür. „Die Nutzer kön- na mit Holz beheizt, braucht nen nach dem Aufenthalt in eine Genehmigung des beBezirksder Sauna direkt ins Freie ge- vollmächtigten hen“, erklärt Diedenhofen. schornsteinfegers. Die meisSinnvoll ist deshalb ein sicht- ten Saunahäuser werden heugeschützter Bereich und eine te jedoch mit Elektro-Öfen beUmkleidemöglichkeit im Frei- heizt. „Dafür muss in bestimmen. Ein intelligent gestalteter Sichtschutz aus Pflanzen oder ten Fällen eine StarkstromleiHolzelementen ermöglicht es tung verlegt werden, natürlich außerdem, unbeobachtet aus von einem professionellen der Sauna in einen Schwimm- Elektriker“, sagt Michael Henteich oder einen Whirlpool zu ze. Das gilt besonders für große Saunahäuser mit zusätzligelangen. Auch wenn es nicht unbe- chem Aufenthaltsraum und dingt ein Wellnessgarten mit einer gemütlichen FeuerstätSchwimmteich und Holzdeck te. ( "& " "&# ## " ""## &&"+( #&+( #(#) ( ,!,,, ' #& $ " + & && * & "&& $ ( ) & ! " % ) $'$ ) %& Frühjahrskur fürs Startschuss! Wer bald die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings auf Balkon und Terrasse genießen will, sollte sich nun ans Aufräumen, Reinigen und vielleicht auch Reparieren des DraußenWohnzimmers machen. B alkon und Terrasse ergeht es nicht anders als den Menschen, wenn sie zu lange Kälte, Regen und Eis aushalten müssen. Die Haut wird trocken, dann reißt sie ein. Die Nässe dringt bis zur letzten Kleidungsschicht vor, die Haut schrumpelt. Am Haus ist das nicht viel anders: Die Böden sind nach dem langen Winter schmutzig und grau, vielleicht ist sogar Putz an den Wänden abge- platzt, Risse zeichnen sich an Fliesen und Platten ab. Doch das ist vielleicht mehr als nur ein etwas angekratztes Aussehen: Es können Anzeichen dafür sein, dass die Konstruktion nicht mehr in Ordnung ist, sagt Michael Henze, Umweltreferent im Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL) in Bad Honnef bei Bonn. Durch die Risse kann Feuchtigkeit ins Gemäuer und in den Untergrund eindrin- $ # # $ $ # """ ! ###! ! " $E VRIRUW LP *HZHUEHJHELHW 9LHUVHQ ± 0DFNHQVWHLQ 6GZHVW KXQJ 7HUUDVVHQEHUGDF DV *O [ P LQNO QXU LQNO0RQWDJH± (OHNWURQLNVWU ā 9LHUVHQ ZZZXHEHUGDFKWHWHUUDVVHGH Die Holzmöbel brauchen vor Saisonstart etwas Pflege, alle paar Jahre ist auch ein neuer Anstrich Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn mit Öl, Lack oder etwas Wachs fällig. gen, die nach und nach den Bau zerstört. Denn bei winterlichen Minusgraden gefriert die Feuchtigkeit, sie dehnt sich und entwickelt dadurch eine enorme Sprengkraft. An einem in der Luft hängenden Balkon hat das natürlich noch schlimmere Folgen als an einer Terrasse. Nun im Frühling empfiehlt Henze daher, den Balkon gründlich von unten zu inspizieren sowie Fliesen und den angrenzenden Sockelputz nach Hohlräumen abzuklopfen. Und nicht nur das, auch Holzkonstruktionen kann das feuchtkalte Klima zu schaffen gemacht haben. „Alle Bauteile sollten nach dem Winter auf Fäule und holzzerstörende Pilze hin geprüft und gegebenenfalls fachgerecht instandgesetzt werden“, sagt Florian Zeller vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel in Berlin. In schattigen, nicht überdachten Bereichen können sich den Winter über auch Moose, Flechten und Algen auf den Bodenbelägen ausge- Tipp Terrakotta-Töpfe mit Essig reinigen: Gießwasser hinterlässt in Terrakotta-Töpfen oft Kalkeinlagerungen in Form von weißen Rändern. Dagegen hilft Essig oder Geduld. „Die Kalkränder sehen anfangs unschön aus, gehen aber im Laufe der Zeit in eine reizvolle Patina über. Das sorgt für italienisches Flair auf Terrasse und Balkon“, findet Michael Henze vom Bundesverband Garten- und Landschaftsbau. breitet haben. Für die meisten Materialien sind diese ungefährlich. Henze rät aber: „Gegen die Rutschgefahr sollte man etwas unternehmen.“ Die Hauptarbeit am Draußen-Wohnzimmer ist aber das Putzen und Reinigen. Die Pflege hängt vom jeweiligen Material ab, ist oft auch vom Hersteller vorgegeben. Hochdruckreiniger ohne spezielle Waschbürsten oder Spritzschutz sind prinzipiell nur in Ausnahmefällen geeignet. „Die Schäden durch Hochdruckreiniger übersteigen oft den Nutzen“, betont Henze. „Selbst wenn unmittelbar nach der Reinigung keine Probleme erkennbar sind, wird die Oberfläche zunehmend rauer. Dadurch können sich unmittelbar Staub und Schmutz absetzen, Algen bilden und Wasser eindringen.“ Außerdem kann der hohe Wasserdruck Steinschichten abplatzen lassen und Fugen tief ausspülen. Auch auf Holzböden kann ein Hochdruckreiniger schwerwiegende Folgen haben. „Dreckfräsen oder ein zu schneidender Wasserstrahl schädigen das Holz und sorgen dafür, dass die Oberfläche vorzeitig erodiert“, sagt Zeller. Er empfiehlt, die Böden gründlich mit einem grobborstigen Besen, Scheuerbürste, Neutralseife und Was- zweite Wohnzimmer Auf die Plätze! Fertig? Aber bevor es los geht mit der Saison auf dem Balkon, braucht dieser ein bisschen Vorbereitung. ser zu reinigen – am besten in Richtung der Dielenstruktur. Nötig ist auch die Reinigung der Spalten zwischen den Dielen und der Unterkonstruktion der Terrasse. „In solchen Laub- und Schmutzansammlungen bilden sich gern Feuchtnester, die zu einem Pilzbefall des Holzes führen können“, warnt Holzexperte Zeller. Eine regelmäßige Auffrischung der Versiegelung mit Imprägniermitteln aus dem Fachhandel schützt das Material vor Wasser und UV-Strahlen. „Durch die Imprägnierung dringt kein oder nur we- nig Wasser in Dielen, Platten oder Steine ein. Die Böden verschmutzen und verfärben sich weniger und lassen sich leichter reinigen“, erläutert Henze den Nutzen. Bei Holz bietet sich Öl oder eine Lasur an – man muss nur bei dem bleiben, womit das Holz schon behandelt wurde. Letztlich fehlen noch die Garten- und Balkonmöbel: Wenn die Gartenmöbel drinnen, überdacht oder unter einer Kunststoffabdeckung überwintert haben, müssen sie in der Regel nicht außerordentlich gereinigt werden. „Einmal abstauben genügt“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Bei offen gelagerten Tischen und Stühlen aus Kunststoff reichen auch Putzlappen und Neutralseife. Aber ein Mikrofasertuch sollte dafür besser nicht benutzt werden. „Mikrofaser zerkratzt die Oberfläche“, erklärt Geismann. Ihr Extra-Tipp: „Autopolitur schützt das Material nicht nur gegen Regen, sondern sorgt auch für einen tollen Glanz.“ Holzmöbel sollten maximal nebelfeucht gewischt werden, denn Seifenwasser bekommt dem Material ebenso wenig wie zu viel Feuchtigkeit. Die Fasern quellen sonst auf und das Holz verformt sich. Daher sollte man beim Reinigen von Metallelementen darauf achten, dass kein Wasser auf das Holz gelangt. Um offenporigem Holz etwas Gutes zu tun und die im UVLicht ausbleichende Farbe aufzufrischen, empfiehlt Geismann, die Möbel alle zwei Jahre zu ölen oder zu wachsen. Im Gegensatz zu Möbeln und Böden verträgt ein Sonnenschirm eine Behandlung Foto: Silvia Marks/dpa-tmn mit einem Hochdruckreiniger. Allerdings muss der Schirm danach wieder gründlich mit einem Imprägniermittel für Außenstoffe behandelt werden – wenn auch erst, nachdem die Oberfläche wieder trocken und komplett sauber ist, betont Geismann. Durch die Imprägnierung können sonst Schmutzreste langfristig in die Faser eingearbeitet werden. Eine mangelhafte Imprägnierung führt außerdem zu Schimmel und Stockflecken. Geismann rät daher zur Reinigung des Schirms an einem sonnigen, warmen Frühlingstag. )*,) ')" ))$ +$ # +$ ) * %#,$ -$ -$ .) !)*#!) )$ - $ -$*)# $,,$ -$# $, $ $ ,# $ ,$!$ $ '" ) )-$ -$* - )$ *-( $!- #" $ $*) )*$,! )* &) $ / "$ ) $, - 1$ # )* $!$ ""* -* $# $- -$ $) )%-!, %$( -$ 0% * 0*, )!- ,$$## )#! % $-#$) ! 1 * '% & " )! $ !#! !11!11 # ! 1!11&!11 # + ! - 1!11 $ %!11 # ) )0) + ,# $ $!- $-#$) ! + ./ 1!11!11 ## ((( -$ - / "$ )!,$ ')*$, $%* 000(*,,%$ *)%*,%( :HJHEDX X " $ $ ! ! # Typgerecht geplant Hängematte oder Beete umgraben? Welcher Gartentyp sind Sie? Hier können Sie es herausfinden. *URH 7UHQDXVVWHOOXQJ :3&B tŝƌ ďŝĞƚĞŶ /ŚŶĞŶ ƐĐŚƂŶĞ͕ ƐŝĐŚĞƌĞ ƵŶĚ ĨƵŶŬƟŽŶĂůĞ dƺƌůƂƐƵŶŐĞŶ͘ ^ĐŚƺƚnjĞŶ ^ŝĞ /Śƌ ƵŚĂƵƐĞ nj͘͘ ŐĞŐĞŶ ŝŶďƌƵĐŚ ͬ ^ĐŚĂůů ͬ &ĞƵĞƌ ͬ <ćůƚĞ ͬ ZĂƵĐŚ 'ƌŽƘĞ ƵƐǁĂŚů ĂŶ dĞƌƌĂƐƐĞŶŚƂůnjĞƌŶ͕ tW͕ ĂŶŐŬŝƌĂŝ Ƶ͘ǀ͘Ă͘ ũĞƚnjƚ ŵŝƚ ϭϱ й ZĂďĂƩ ĂƵĨ ĂůůĞ tWͲŝĞůĞŶ ͊ .|OQHUVWU 'VVHOGRUI 7HO (PDLO KRO]KHFN#WRQOLQHGH Die Symbiose aus Mensch und gestalteter Natur funktioniert nur, wenn beide zueinander passen. Fotos (4): Gärtner von Eden Daher sollte man wissen, was man von seinem Garten erwartet. VON CHRISTIANE STOLTENHOFF J eder Mensch ist ein Individuum und wenn es darum geht, etwas so Persönliches wie den eigenen Garten zu gestalten, lohnt sich in jedem Fall ein intensiver Blick auf sich selbst. Denn: Wer sich darüber klar wird, wie er in Bezug auf eine Reihe von Faktoren „tickt“, hat die Chance, seinen Garten ganz und gar typgerecht zu gestalten und ihn damit zu so etwas wie einem idealen Ort zu machen. Ideal wofür? Auch das ist Typsache! Gärten haben ihren Besitzern unendlich viel zu geben. Doch funktioniert diese Sym- biose aus Mensch und gestalteter Natur nur dann, wenn beide auch wirklich zueinanderpassen. Denn ob man nun sein Gartenleben vor allem in der Hängematte oder lieber mit dem Spaten in der Hand verbringen will, ist absolut typabhängig. Auch die Frage danach, wie man den eigenen Garten nutzen möchte, sollte bei den Vorüberlegungen zur Gestaltung eines Gartens erwogen werden, genauso wie ästhetische Dinge, das heißt, welche Formen, Materialien und Farben ganz oben auf der eigenen Favoritenliste stehen. Was gefällt wem? Doch sowohl für Gartenbesitzer als auch für professionelle Gartengestalter ist am Anfang einer Planung die Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten gar nicht so einfach. Deshalb haben die Gärtner von Eden, ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von rund 50 Gartengestaltern im deutschsprachigen Raum, gemeinsam mit einer Psychologin einen Gartentypentest entwickelt. Anhand von Fotos bereits realisierter Gärten können Gartenbesitzer bewerten, was ihnen gefällt. Hinter dem Test steht das Gartentypenkonzept der Gärtner von Eden, das, je nach ästhetischen Vorlieben und Charaktereigenschaften zwischen Designfreunden, Ästheten, Genießern und Natur- Klare Formen und Oberflächen: Der Designgarten hat immer auch repräsentative Funktion, weil seine Besitzer oft eher extrovertiert sind und gern Gäste in ihrem Garten begrüßen. 5KHLQEHUJ 0RHUVHU 6WUDH QHEHQ GHP 5(:(&HQWHU 7HOHIRQ ZZZEOXPHQSDVVHQGH .LUVFKORUEHHU ÄODXURFHUDVXV³ FD P ¼ 7KXMD ÄEUDEDQW³ FD P ¼ *URHV )UKOLQJV6WDXGHQ 6RUWLPHQW ] % 6D[LIUDJD $XEULHWD 0\RVRWLV 6WFN ¼ *URH $XVZDKO DQ /DXE 1DGHO XQG 2EVWJHK|O]HQ %UHLWHV $QJHERW DQ )UKMDKUVSÀDQ]HQ .OHLQJHK|O]HQ .RQLIHUHQ $]DOHHQ XQG +HFNHQSÀDQ]HQ ± /DVVHQ 6LH VLFK YRQ XQVHUHP $QJHERW EHU]HXJHQ ± :LU IUHXHQ XQV DXI ,KUHQ %HVXFK 0RQWDJ ± )UHLWDJ YRQ ± 8KU 6DPVWDJ YRQ ± 8KU VRQQ XQG IHLHUWDJV YRQ ± 8KU JH|IIQHW Der Ästhet liebt Formen sowie Hölzer und Naturstein. Zudem hat er ein Faible für Pflanzen mit außergewöhnlichen Blüten- und Blattstrukturen. menschen unterscheidet. Zwar ist in den seltensten Fällen jemand eindeutig einem dieser Typen zuzuordnen, Doch lässt sich eigentlich immer eine klare Tendenz ablesen, auf deren Basis dann eine individuelle Planung erfolgen kann. Die Gartentypen Den Designfreund kennzeichnen die Vorliebe für gerade Linien und wenige ausgesuchte Materialien und Farben. Deshalb kommt in einem Designgarten oft Sichtbeton zum Einsatz, aber auch Naturstein hat hier seinen Platz, aber mit geraden Kanten und besonderen Oberflächen. Bei den Pflanzen dominieren Immergrüne, oft als Formgehölze, und auf wenige und dezente Farben reduzierte Blüten. Der Designgarten hat immer auch repräsentative Funktion, weil seine Besitzer oft eher extrovertiert sind und gern Gäste in ihrem Garten begrüßen. Der Ästhet bevorzugt ebenfalls klare Formen, ist aber sehr detailverliebt. So passen Hölzer und Naturstein mit interessanten Maserungen genauso gut in einen Ästhetengarten wie Pflanzen mit außergewöhnlichen Blüten- und Blattstrukturen. Um die Fülle der Details aus nächster Nähe und immer wieder neu genießen zu können, verfügt der Ästhetengarten im besten Fall über mehrere Sitzplätze. Farblich geht es in diesen Gärten eher still zu; Ton-in-TonKompositionen sind gefragt oder auch Gartenbilder aus verschiedenen Grüntönen. Menschen, die sich einen Garten für Ästheten wünschen, sehen in ihm oft einen Ort größter Privatheit. Wer zu den Genießern zählt, mag es bunt und üppig, Formen dürfen organisch geschwungen sein, Farbkontraste kräftig und Pflanzkonzepte opulent, seine Besitzer teilen ZZZPDUNLOX[FRP VLFKHU ƅ ]HLWORV ƅ VFK·Q ihre Freude am Garten gern mit Gleichgesinnten. Ein Genießer erfreut sich an der Ernte von Kräutern und Obst, an Blüten- und Fruchtschmuck. Der Naturmensch bevorzugt Regionales für seinen Garten: Pflanzen, die für die Gegend typisch sind, Holz und Naturstein aus der Nachbarschaft. Durch deren Verwendung verschmilzt der Garten für Naturmenschen organisch mit der ihn umgebenden Landschaft – auch, weil seine Formensprache in Anlehnung an natürliche Vorbilder möglichst fließend und scheinbar ungestaltet sein soll. Wer sich für einen solchen Garten erwärmt, liebt es, der Natur beim Werden und Vergehen zuzuschauen und genießt im Stillen und für sich seine Naturnähe. Welcher Gartentyp sind Sie? Machen Sie den Test unter www.gaertner-von-eden.com 'HQ 6RPPHU VWLOYROO JHQLHHQ ʚ PLW PDUNLOX[ 0DUNLVHQ 0; 5 # # ##& & ##& # &## #( & Ein Plätzchen mitten in der Natur. Der Garten verschmilzt organisch mit der ihn umgebenden Landschaft. (((# '' ) % ) !$ +jÇW~jÇ ÐÄ~jÄCÐj -ÎÎkÂÅβ¥pÕæ }Épæz Âkxkb 0k²^ æÕ¥z¥ Ë Ð }p æÐ Wer in die Reihen der Hausbaumbesitzer eintreten möchte, sollte vor dem Pflanzen gründlich Fotos (3): Gärtner von Eden überlegen, welcher Baum denn Einzug halten soll. Mein Haus – mein Baum jÐÄCjÄ Standort, Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung – was man beim Baumpflanzen beachten sollte. 2ÅkÂk 'xx×ÅäkÎk xÚ .k^ Â^ æp^ææ s ¥p^ææ 2 b×ÂXkkb .@^ æ^ææ s ¥Ð^ææ 2 ÞÞÞ²­kÅXkÅ@ÂÎkkÂ@kÎk²bk " "& #&"&" .! "- '.! " (.$ & ," "*#&&&" -) "*#& "# ) #) "&# -) # & & & #&& ) ) *" *" "+&)! ## & # -) (!.(!(. VON CHRISTIANE STOLTENHOFF W er das Glück hat, einen Garten zu besitzen, wird oft über kurz oder lang auch zum Baumbesitzer: Zum einen passt nahezu in jeden Garten auch mindestens ein Baum. Und zum anderen gehören Grund- und Baumbesitz gedanklich irgendwie zusammen. Beides steht fürs Sesshaftwerden, für das Ankommen und Wurzeln schlagen. Der Gartengestalter Michael Busemann aus Viersen erklärt, worauf man bei der Baumwahl achten sollte. Genau genommen geht schon derjenige unter die Baumpflanzer, der sein Grundstück mit einer Koniferenhecke einfriedet, denn jede einzelne Konifere würde, wenn man sie ließe, über kurz oder lang zu einem stattlichen Baum heranwachsen. Schon allein deshalb ist – nebenbei gesagt – die Koniferenhecke nicht eben das, was man aus Profisicht als Hecke empfehlen würde. „Das ist auch nicht gemeint, wenn vom Haus- Der Experte Michael Busemann ist Gartengestalter und führt gemeinsam mit seiner Frau das Gartenbauunternehmen Terra baut Gärten in Viersen. Der Betrieb gehört zu den rund 50 Mitgliedern der Genossenschaft der Gärtner von Eden. Sie alle sind spezialisiert auf die Planung, Anlage und Pflege individueller, privater Gärten. Dabei richtet Michael Busemann stets besondere Aufmerksamkeit auf eine standortgerechte und fantasievolle Pflanzenverwendung. Internet: www.terra-baut-gaerten.de und www.gaertner-von-eden.com baum die Rede ist“, erklärt Michael Busemann. Der Gartengestalter führt den Betrieb Terra baut Gärten in Viersen, und der ist eines von rund 50 Mitgliedsunternehmen der Gärtner von Eden. Deshalb kennt Busemann sich auch bestens aus mit allen Fragen rund um den individuellen Privatgartenbau und weiß um die häufigsten Fehler, die dort gemacht werden. „Ein klassischer Hausbaum ist ein Einzelgänger, ein Solitär, der Platz zum Wirken und zum Wachsen braucht, aber keine direkten Nachbarn verträgt.“ Damit ist auch klar: Wer in die Reihen der Hausbaumbesitzer eintreten möchte, sollte vor dem Pflanzen gründlich nachdenken und sich kundig machen, welcher Baum denn Einzug halten soll auf dem eigenen Grund und Boden, denn bei weitem nicht jeder hat Talent zum Hausbaum – und nicht jedes Grundstück passt zu jedem Baum. Was zusammen passt „Am Anfang aller Überlegungen sollte die Frage nach dem Standort stehen“, rät der Experte. „Das betrifft zum einen die individuellen Bedingungen wie Sonneneinstrahlung, Wasserversorgung und Bodenbeschaffenheit, zum an- Wer so ein wunderschönes Prachtexemplar im Garten stehen hat braucht vor allem Platz. Dann hat man lange Freude an seinem grünen Begleiter. Der Hausbaum sollte aber auch auf den vorherrschenden Gartenstil abgestimmt werden. deren aber schlicht und ergreifend auch das Platzangebot. Denn natürlich ist sie eng verknüpft mit der so banalen wie unerlässlichen Feststellung, dass Bäume wachsen.“ Zwar fangen auch die allermeisten Hausbäume einmal recht klein an, doch sollen sie ja, genau wie das Gebäude, dessen grüner Begleiter sie sind, sehr, sehr lange stehen bleiben. Und anders als das Haus verändern sie eben Jahr für Jahr ihre Dimensionen. Das sollte man bei der Pflanzplanung einkalkulieren. Michael Busemann bringt es auf die Formel: „Haus und Baum sollten in ihren Abmessungen über Jahrzehnte hinweg ein harmonisches Paar abgeben.“ Das gilt insbesondere, wenn der Hausbaum Einzug in den Vorgarten halten soll. Der Tipp des Experten: „Gerade für heutzutage ja meist recht überschaubare Vorgärten gibt es wunderbare Spalierhochstämme oder Formbäume, die sich durch regelmäßigen Schnitt in der Höhe begrenzen lassen. Diese können schon quasi in Endgröße gepflanzt werden und damit vom Start weg dem Vorgarten als Visitenkarte des Hauses ihren Stempel aufdrücken, ohne ihn zu dominieren.“ Schöne Effekte Für eine ausgewachsene Eiche oder Buche Spalierhochstämme können in Endgröße gepflanzt werden. bieten Neubaugrundstücke heute nur noch selten Platz, aber es gibt eine ganze Reihe Baumarten, die auch auf kleineren Grundstücken langfristig problemlos wachsen können. Neben der Größenentwicklung sollte man bei der Baumwahl auch darauf achten, solche Arten zu nehmen, die das Gartenbild mit ihren Eigenschaften bereichern können, etwa durch Blüte, Duft, Wuchsform, Früchte, eine besondere Rindenstruktur oder eine schöne Herbstfärbung. Großes Talent zum Hausbaum haben zum Beispiel Felsenbirne, Maiglöckchenbaum, Japanische Ahorne, Kugelgingko, Kornelkir- sche, Sternmagnolie, Zierapfel oder Blütenhartriegel. Zu beachten ist bei der Auswahl außerdem, dass der Hausbaum, auch wenn er ein Solitär ist, nie allein im Garten steht. Das heißt, die Wahl des Baumes sollte fein abgestimmt sein auf das, was der Garten sonst noch zu bieten hat. „Das gilt ganz grundsätzlich für den vorherrschenden Gartenstil, also Formensprache und Materialwahl, aber natürlich auch für das sonstige Pflanzkonzept“, so Michael Busemann. Und spätestens hier sieht man: Die Entscheidung für einen Hausbaum ist etwas sehr Grundsätzliches, was wohl überlegt sein will. & + # ( * $( % %& &%%! & & !% &!%' !&%+ ! ( %!!% "%& %+&(# ( &% + - % ,%+( %&(( -%# & ' "# &*# % &+( &&+(# () NRSHSHOW WXQJ JHVSHQGHW Q l U W H * UG YH ,PE$OOHLV(VUO|VH ZHUGHXQQ GYRDQQ 3HLY.QH VR]LDOH (LQULFK % & %&( % & ( , %+(" ((# !)) ((( &( ))) ",# ---#",# # $ *!)!. " !# ), Piept es bei dir? Man möchte meinen, überall, wo es grün ist, findet man auch Tiere. In der freien Natur wie auch im Garten. Doch so ist das nicht: Vögel brauchen ein vielfältiges Nahrungsangebot, Unterschlüpfe und Nistplätze im Garten. VON CHRISTIAN TEICHMANN D en meisten Menschen fällt es nicht auf, wenn Vögel im eigenen Garten fehlen. Dabei kann es etwas herrlich Beruhigendes haben, den Tieren zuzusehen: Wie sie kleine Beeren in den Büschen pflücken, im Boden nach Würmern picken oder wie sie im Teich planschen. Und man beobachtet über Wochen das hektische Treiben eines brütenden Paares in der Hecke. Bis die Kleinen davonfliegen. Aber dazu muss man Kleiber, Rotkehlchen, Stieglitz, Gimpel und Co. erst mal in den Garten locken. Von alleine fliegen sie unsere monotonen Kulturen kaum mehr an. Denn ihnen fehlt Vielfalt. Statt nur einer weiten Rasenfläche brauchen Vögel vie- le Sträucher, Hecken und Bäume. Und das sind am besten Pflanzen, die hierzulande auch in der Natur vorkommen. „Heimische Pflanzen haben den großen Vorteil, dass deren Früchte häufiger von Vögeln gefressen werden als die der Exoten“, erklärt Julian Heiermann vom Naturschutzbund (Nabu) in Berlin. „Auch sind die Insekten häufig auf Wirtspflanzen, also spezielle heimische Pflanzenarten, angewiesen.“ Und Insekten sind schließlich Vogelnahrung. Heiermann empfiehlt zum Beispiel für den Garten Liguster, Wildrosen, Weißdorn und Pfaffenhütchen. Auch Schneeball, Vogelbeere, Felsenbirne, Europäische Eibe, Hagebutte und Faulbaum gehören zu den heimischen Gewächsen, die Ein Zuhause für manche Vögel kann auch winzig klein sein: Ein Vogelhäuschen etwa. Hier ist ein Foto: Frank Hecker/NABU Star eingezogen. $QJHERW 6WLHIP¾WWHUFKHQ ï SUR 6W¾FN y 6W¾FN ï ! ! ( ( # " ( &&& ! % $' ! (( (( (( "(( ((( #(( " % " " $ !%% " $ $ " # " Julian Heiermann ist Zoologe beim Nabu. Er erklärt, wie aus dem Garten ein Zuhause für Vögel wird. Vögeln viel bieten. Prof. Peter Berthold rät zum unkomplizierten Schwarzen Holunder. „Seine Blüte ziehen extrem viele Insekten an – also die Vogelnahrung“, erklärt der ehemalige Direktor der Vogelwarte vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee. „Dazu zählen auch holunderspezifische Blattläuse, die keinerlei Probleme bereiten werden.“ Und natürlich sind da die Holunderbeeren, die etliche Vogelarten zum Fressen gern haben. Auch ein dicht gewachsener Efeu an Haus- und Garagenwänden ist ein Vogelmagnet. „Efeu ist ein idealer Schutz und Nistplatz, und er zieht als Herbstblüher sehr viele Insekten an“, erklärt Berthold. Auch seine Beeren helfen den Vögel: Sie reifen im Frühling heran und können von den Tieren während der anstrengenden Phase der Aufzucht ihrer Jungen vertilgt werden. Auch andere Beeren- Der Efeu ist ein idealer Nistplatz für Vögel. Hier hat sich eine Amsel ein Plätzchen ausgesucht. sträucher, Obstpflanzen und in großen Gärten sogar Streuobstwiesen sind ideal. Prof. Berthold rät allerdings, bei größeren Grundstücken neben Laub- und den dazu zählenden Obstbäumen auch Nadelbäume wie Fichten oder Kiefern zu pflanzen. „Als immergrüne Bäume bieten sie im Winter verschiedenen Vogelarten Schutz“, erklärt er. Vögel sind also eigentlich ziemlich einfach zufriedenzustellen: Sie brauchen Nahrung und ein Heim. Das alles muss man nicht auf dem gesamten Grundstück bieten – was Freunde des englischen Rasens beruhigen mag. Es empfiehlt sich, in einer Ecke des Grundstücks Sträucher zusammenzusetzen, die Beeren, Samen, Insekten sowie Nistmöglichkeiten bieten. Ornithologe Berthold rät sogar dazu, solche Bereiche sich selbst zu überlassen sowie einige Stellen des Gartens nicht zu mähen. Sogar abgestorbenes Holz, zu einem Haufen aufgestapelt, ist in einer solchen Ecke noch wertvoll: Es bietet den Tieren eine Versteckmöglichkeit, wie sie etwa der Zaunkönig schätzt. Für große Gärten bietet sich auch an, abgestorbene Bäume stehen zu lassen. „Zum Beispiel Spechte, Kleiber und unsere Meisenarten profitieren hiervon“, erklärt Markus Erlwein vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern. Spechte schlagen Höhlen hinein, die anderen Vogelar- ten nutzen sie nach deren Auszug. Der Experte betont daher auch: „Alte Obstbäume sollten bitte nicht gefällt werden. Wenn man waldnah wohnt, kann dann sogar ein Waldkauz einziehen.“ Und gerade alte Bäume seien ideale Plätze für Bruthöhlen. Aber ein Zuhause für die Tiere kann auch winzig klein sein: ein Vogelhäuschen etwa. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nistkasten angenommen wird, ist gewöhnlich sehr hoch und ein Erlebnis – gerade für Kinder“, sagt Erlwein. Er rät aber, mehrere Kästen anzubieten, und zwar in verschiedenen Größen und mit verschieden großen Einfluglöchern, denn jede Vogelart bevorzugt anderes. Hobbygärt- Foto: Candy Welz/dpa-Zentralbild Hagebutten sind Nahrung für die Vögel im eigenen Garten. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn ner sollten auch an halboffene Nistkästen für Halbhöhlenbrüter denken. Erlwein empfiehlt, die Boxen in eine Höhe von circa 2,50 Metern zu hängen oder stellen. Von Plastikkästen aus dem Handel rät der Experte aber auf jeden Fall ab. „In ihnen wird es viel zu heiß, und das Gelege kann eingehen.“ Er plädiert auch für Vogeltränken. Sie sollten das ganze Jahr über zur Verfügung stehen: „Im Winter kann ein Stein in das Wasser gelegt werden, damit es nicht so schnell zufriert.“ Im Sommer muss das Wasser häufig gewechselt werden, um eine starke Keimbelastung zu verhindern. Für Nistkästen, Vögeltränken sowie zusätzliche Futterstellen im Garten ist eines wichtig: „Sie müssen katzensicher sein“, betont Erlwein. „Dies bedeutet, dass drumherum Freiflächen sind, an denen sich Katzen nicht so leicht an die Vögel heranpirschen können.“ :RKQNXOWXU XQWHU IUHLHP +LPPHO *DUWHQ QHX HUOHEHQ ,Q XQVHUHU JURHQ *DUWHQP|EHODXVVWHOOXQJ SUlVHQWLHUHQ ZLU ,KQHQ GLH QHXHVWHQ *DUWHQ XQG /RXQJH 0|EHO GD]X SDVVHQGH 6RQQHQ VFKXW]V\VWHPH DXVJHIDOOHQH $FFHVVRLUHV X Y P %HQ|WLJHQ 6LH HLQHQ 7DSHWHQZHFKVHO " 'DQQ VLQG 6LH LQ XQVHUHU $EWHLOXQJ IU %HHW XQG %DONRQSIODQ]HQ JHQDX ULFKWLJ :LU IUHXHQ XQV DXI ,KUHQ %HVXFK gIIQXQJV]HLWHQ PR IU YRQ ELV 8KU VDPVWDJV YRQ ELV 8KU VRQQWDJV YRQ ELV 8KU XQVHU &DIp |IIQHW PR IU YRQ ELV 8KU VDPVWDJV YRQ ELV 8KU VRQQWDJV YRQ ELV 8KU %WWJHQHU 6WU :LOOLFK 7HO ZZZSRHWVFKNHJFGH Im eigenen Garten schwimmen und entspannen – herrlich! Ein Schwimmteich ist zu allen Jahreszeiten optisch attraktiv und bringt viel Natürlichkeit in den Garten. Die Fotos (3): Gärtner von Eden Wasseraufbereitung funktioniert ausschließlich mit Hilfe von Mikroorganismen und Pflanzen. So will ich schwimmen! Baden im eigenen Garten? Das steht für viele Menschen auf der Wunschliste ganz oben. Doch welches Badebecken soll es sein? Swimmingpool, Schwimmteich oder Naturpool? VON CHRISTIANE STOLTENHOFF D ie Sonne glitzert auf der Wasseroberfläche, mit einem Sprung geht es gleich nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen ins kühle Nass, und nach dem Bad kann man sich ungestört auf die eigene Terrasse setzen. Klingt doch traumhaft, oder? Eine Badegelegenheit im eigenen Garten steht tatsächlich bei vielen Menschen ganz weit oben auf der Wunschliste. Doch natürlich entscheiden nicht nur die persönliche Vorliebe fürs Freiluftschwimmen über eine solche Anschaffung; auch Platzangebot und nicht zuletzt das Budget müssen passen. Stehen hier allerdings die Ampeln auf Grün, gilt es, sich zu entscheiden, welches Badebecken denn Einzug in den Garten halten soll. Im Angebot sind heute mit Swimmingpool, Schwimmteich und Naturpool drei in vielen Punkten verwandte und doch grundlegend unterschiedliche Varianten, von denen jede ihre Eigenheiten hat. Die sollte man kennen lernen, bevor man sich entscheidet, welche am besten zu den eigenen Vorlieben und in den Garten passt. Mit Heiko Lüttge, Gartenge- stalter aus Leichlingen mit langjähriger Erfahrung beim Bau von Badegewässern, erklärt ein Experte, worauf es ankommt. Swimmingpool: Klassiker unter den Badegewässern Heute hat der klassische Swimmingpool zwar kräftig Konkurrenz durch Schwimmteich und Naturpool, ist aber auch weiterhin gefragt. „Es gibt nach wie vor einige Argumente für einen klassischen Pool“, findet Heiko Lüttge. Der Gartengestalter spricht aus Erfahrung, realisiert er doch regelmäßig im Auftrag seiner Kunden deren Traum vom eigenen Badegewässer. Als Mitglied der Gärtner von Eden, eines im gesamten deutschsprachigen Raum aktiven genossenschaftlichen Zusammen- Das Wasser im Naturpool ist naturbelassen, wird also ohne Chemie gereinigt. Er gilt als umweltfreundlich und pflegeleicht. schlusses ambitionierter Gartengestalter, hat er sich ganz auf die individuelle Gestaltung privater Gärten spezialisiert und berät seine Kunden auch intensiv zu der Frage, welche Badegelegenheit denn am besten zu ihnen passen würde. Für einen klassischen Swimmingpool spricht aus seiner Sicht zum Beispiel: „Das Wasser ist angenehm weich. Außerdem kann man die Anlagen problemlos so bauen, dass sie das ganze Jahr über nutzbar sind.“ Eine gleichbleibend gute Wasserqualität ist beim klassischen Pool durch den Einsatz chemischer Zusätze– meist ist es neben Salzelektrolyse oder Aktivsauerstoff vor allem Chlor – und einen pH-WertRegulator sichergestellt. In der Praxis kommen dafür häufig Chlortabletten als kostengünstige Variante zum Einsatz. Komfortabler und zuverlässiger ist eine automatische Dosierungsanlage. Allerdings muss diese einmal jährlich gewartet werden, was natürlich ein Kostenfaktor ist. „Beachten sollte man immer die konkreten Wasserwerte vor Ort, denn es gibt eine Reihe von Faktoren, auf die die chemische Wasseraufbereitung individuell abgestimmt werden sollte“, rät der Experte. Die chemische Wasserauf- bereitung ist allerdings aus Sicht vieler Hobbyschwimmer auch der größte Nachteil eines Swimmingpools, denn ihnen behagt heute das Baden in gechlortem Wasser nicht mehr, manch einer verträgt es auch schlicht nicht. Insgesamt gilt ein Swimmingpool allerdings als ausgesprochen pflegeleicht. Allerdings muss alle zwei bis drei Jahre das Poolwasser komplett ausgetauscht werden. Das schlägt dann genauso wie der regelmäßige Nachschub an Chemikalien bei den Unterhaltskosten zu Buche und belastet auch die Ökobilanz eines Swimmingpools. Wie die insgesamt ausfällt, hängt aber noch von ein paar anderen Faktoren ab, zum Beispiel davon, wie intensiv man seinen Pool beheizt, beziehungsweise wie gut der Pool wärmegedämmt und mit welcher Abdeckung er ausgestattet ist. Stilistisch passt ein Pool in viele Gärten. Die Bauvarianten eines Swimmingpools reichen vom klassisch gemauerten oder betonierten Becken bis zum Fertigbecken, so dass es viel Raum für individuelle Gestaltung gibt. Schwimmteich: baden wie in der Natur „Wer das Schwimmen im eigenen Garten zu einem mög- lichst naturnahen Erlebnis machen möchte, ist höchstwahrscheinlich mit einem Schwimmteich gut beraten“, ist sich Heiko Lüttge sicher. „Hier kommt die Wasseraufbereitung ganz ohne Chemie aus. Außerdem ist ein Schwimmteich zu allen Jahreszeiten optisch attraktiv und bringt viel Natürlichkeit in den Garten, weil zu ihm ein Pflanzbereich gehört und er Tiere wie Libellen anlockt.“ Die Wasseraufbereitung funktioniert ausschließlich mit Hilfe von Mikroorganismen und Pflanzen. Die entziehen – kurz gesagt – dem Teichwasser so viele Nährstoffe, dass die Wasserqualität gleichbleibend gut ist. Die bauliche Umsetzung beschreibt der Profi so: „Die Pflanzen zur Wasserreinigung sind in einer so genannten Regenerationszone angesiedelt. Die ist mit dem eigentlichen Schwimmbereich verbunden, aber flacher als dieser.“ Das erklärt dann auch den einzigen Nachteil, den ein Schwimmteich hat: Er braucht deutlich mehr Platz als ein Pool. Je nach Bauart sollte die Regenerationszone 30 bis gut 50 Prozent der gesamten Teichfläche einnehmen, um das System stabil zu halten. Da ein Schwimmteich in der Regel mithilfe von Teichfolie abgedichtet wird, ist man in der Ausgestaltung seiner Form vollkommen frei. In Sachen Pflege stehen die regelmäßige Reinigung des Skimmers, einmal jährlich Pflanzen stutzen, bis zu fünfmal im Jahr Sedimente absaugen – am einfachsten mithilfe eines Teichroboters – und bei Bedarf Wasser nachfüllen an: Ja, auch ein Schwimmteich macht Arbeit. „Aber die ist sehr überschaubar“, versichert Heiko Lüttge. Ein weiterer Pluspunkt für den Schwimmteich ist: Die Unterhaltskosten halten sich ebenfalls in erfreulich engen Grenzen. Das liegt auch daran, dass abgesehen von der Ergänzung verdunsteten Wassers ein Schwimmteich nie neu befüllt werden muss. Auch deshalb ist seine Ökobilanz so gut. Naturpool: Natürlich und designstark Für den dritten im Bunde der Badegewässer gibt der Experte folgende Definition: „Unter Naturpool versteht man einen Pool mit naturbelassenem Wasser, das ohne Chemie gereinigt wird, wobei das Schwimmbecken keine Bepflanzung enthält.“ Die Wasserreinigung findet in einer separaten Filtration statt, so dass der Naturpool auf den ersten Blick nicht vom konventionellen Swimmingpool zu unterscheiden ist. „Durch sein Filtersystem ist der Naturpool chemiefrei, umweltfreundlich und preiswert im Unterhalt“, fasst Lüttge die Vorteile dieses Systems zusammen. „Sein Wasser ist weich. Außerdem ist das Filtersystem eines Naturpools fehlertolerant, und seine Technik weniger komplex als die konventioneller Swimmingpools.“ Auch beheizen lässt sich der Naturpool mittlerweile, allerdings sollte er dann – ebenso wie der konventionelle Pool – über eine Abdeckung verfügen, um ein zu schnelles Auskühlen und damit einen zu hohen Energiebedarf zu verhindern. Stilistisch lässt sich ein Naturpool nahezu jedem Gartentyp anpassen. Zu den regelmäßig anfallenden Pflegearbeiten gehört vor allem der tägliche Einsatz eines Poolroboters. Der muss allerdings – auch das eine Parallele zum klassischen Pool – nur ins Wasser gesetzt werden und kümmert sich dann fast ganz allein darum, den Biofilm von Boden und Seitenwänden zu entfernen. Einmal wöchentlich sollten zudem für den Roboter nicht zugängliche Bereiche wie Ecken und Treppen mit einer Bürste gereinigt werden. Des Weiteren sollte man in regelmäßigen Abständen Pumpen und Filter überprüfen – alles Dinge, die der Biopoolbesitzer selbst erledigen kann. Ein Wasserwechsel gehört übrigens nicht zu seinen regelmäßigen Aufgaben, denn wenn alle Filter richtig arbeiten, braucht es den nicht. Das spart Arbeit, Geld und wirkt sich positiv auf die Ökobilanz aus. Das Fazit des Experten: Die Frage nach dem optimalen Badegewässer für den eigenen Garten lässt sich nur mit einem „Kommt drauf an“ beantworten. Vor der Entscheidung sollten auf jeden Fall Gespräche mit fachkundigen Menschen stehen, in deren Hand dann auch die Realisierung des Traums von der eigenen Schwimmgelegenheit gehört. Fragt man Heiko Lüttge allerdings nach seinem persönlichen Favoriten, bekommt man eine eindeutige Antwort: „Der Naturpool verbindet die geradlinige Ästhetik und die einfache Reinigung des Beckens eines Pools mit der chemiefreien Wasserqualität des Schwimmteichs. Das ist für mcih persönlich die optimale Kombination.“ Weitere Informationen: www.gartenplan.de und www.gaertner-von-eden.com Der klassische Swimmingpool hat zwar kräftig Konkurrenz durch Schwimmteich und Naturpool, ist aber auch weiterhin gefragt. Er ist pflegeleicht und kann das ganze Jahr über genutzt werden. DĞŝƐƚĞƌͲ&ĂĐŚďĞƚƌŝĞď ,KU 3DUWQHU I­U )U­KOLQJVIULVFKH LQ +DXV XQG *DUWHQ ͻ EĞƵĞ ,ŽůnjƚĞƌƌĂƐƐĞŶ͕ ^ŝĐŚƚƐĐŚƵƚnj͕ ćƵŶĞ ͻ /ŶĚŝǀŝĚƵĞůůĞƐ 'ĂƌƚĞŶŝŶƚĞƌŝĞƵƌ ͻ ŶƞĞƌŶƵŶŐ ǀŽŶ 'ƌƺŶďĞůĂŐ͕ ZĞƉĂƌĂƚƵƌ͕ KďĞƌŇćĐŚĞŶďĞŚĂŶĚůƵŶŐ ͻ &ĞŶƐƚĞƌ ƵŶĚ dƺƌĞŶ͕ ĂƵĐŚ tĂƌƚƵŶŐ ƵŶĚ ďƐŝĐŚĞƌƵŶŐ ^ĐŚƌĞŝŶĞƌĞŝ ͘͘ tŝĞĚĞŬŝŶŐ ůƚͲ'ƌƵŶĚĞŶĚ ϯ ͻ ϰϳϴϬϳ <ƌĞĨĞůĚ ͻ dĞů͗͘ ϬϮϭϱϭ Ͳ ϯϵ ϯϵ ϴϵ ͻ &Ădž͗ ϬϮϭϱϭ Ͳ ϲϰ ϯϬ ϯϭ ƐĐŚƌĞŝŶĞƌĞŝǁŝĞĚĞŬŝŶŐΛLJĂŚŽŽ͘ĚĞ ͻ ǁǁǁ͘ƐĐŚƌĞŝŶĞƌĞŝͲǁŝĞĚĞŬŝŶŐ͘ĚĞ Sechs Tipps Sie sind zurück – und in diesem Jahr vermutlich in großer Zahl: Schnecken ziehen wieder los, fressen den saftigen Salat ab, durchlöchern Funkien und knabbern an den süßen Erdbeeren. Experten erklären, wie man sie ohne Chemie bekämpfen kann. $ $ , - $ %))) , ,$$ & &0 $ # !0 + " * & / !0 + " ** ' ' !0 &" &' & & ...#$% $)$,%# $% $)$,%# & .*&*%-% !2 #2 **%#2 &*!2 % *- %*- -$ /$ $ "", %2%-& 0% 0 +3 3 , +"(,, ' 1 3 , +"("3 + 000$-&- %$ 7MI OɻRRIR -LVI EPXI 8VITTI RMGLX QILV WILIR# (ERR FIWYGLIR 7MI YRWIVI 86)44)2%9778)0092+ 7EQWXEKW 9LV REGL :IVIMRFEVYRK 8VITTIREYWXEYWGL QSHIVRMWMIVYRK 4PERYRK *IVXMKYRK ZSR -RRIR YRH %Y IRXVITTIR +IPɫRHIV &VʀWXYRKIR EYW 7XELP +PEW SHIV ,SP^ %Q ,SXWGLKVEJ 2IXXIXEP0IYXL WEEKIGSQ Sie sind überall: Nacktschnecken sind nach milden Wintern besonders häufig in den Gärten Fotos: dpa/Warnecke unterwegs. VON SIMONE ANDREA MAYER S chnecken sind eine Plage. Eine Nacktschnecke kann bis zu 500 Eier in einem Jahr ablegen – und damit gleich mehrere neue Generationen hervorbringen. Denn die Gelege mit je zehn bis 30 Eiern entwickeln sich unter günstigen Bedingungen nach zwei bis vier Wochen. Und diese Nachkommen sind nach gut sechs Wochen schon fortpflanzungsfähig, erklärt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Und nicht nur das: Die letzten Eier im Herbst überleben im Winter Temperaturen bis rund minus 20 Grad, erwachsene Schnecken können außerdem durchaus minus zehn Grad aushalten. Der milde Winter 2015/16 hatte beispielsweise eine große Zahl der Schädlinge zur Folge. Problematisch sind dabei die Nacktschnecken, Tiere mit Gehäuse verursachen kaum Schäden. Hobbygärtner können aber etwas tun – und das ganz ohne Chemie, die auch für andere Tiere gefährlich sein kann. Tipps geben der Naturschutzbund (Nabu), die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Verbraucherinformationsdienst aid: Thymian wirkt auf Schnecken abschreckend. Er lässt sich gut im April und Mai in den Garten setzen. Hundefutter- und Bier-Fallen In kleinen, abgegrenzten Bereichen wirken Becher mit Bier. Nachteil: Darin landen auch andere Insekten, die man im Garten haben will. Die Becher sollten 12 bis 15 Zentimeter Durchmesser haben und so eingegraben werden, dass der obere Rand 3 bis 4 Zentimeter über der Bodenoberfläche liegt. Und es muss alkoholhaltiges Bier angebo- ten werden. Wichtig: Die toten Schnecken nicht mit den Bierresten aufs Beet schütten, denn das lockt weitere Schnecken an. Die Alternative zur Bierfalle sind ausgelegte Säcke mit Hühner-, Katzen- und Hundefutter sowie Sauerteig. Mulch aus Kaffee Laut dem Nabu ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kaffee in geringer Konzentra- gegen Schnecken tion den Tieren den Hunger verdirbt oder sie vertreibt. Und das Koffein im Kaffee sei in größeren Konzentrationen sogar tödlich. Daher könne man gut Kaffeesatz flächig ausstreuen oder in einem Schutzring um einzelne Pflanzen. Oder man sprüht starken Bohnenkaffee auf die Blätter. Thymian am Beetrand Das Küchenkraut hat am Rand des Gemüsebeetes einen besonderen Nutzen. Schnecken können es nicht leiden und meiden so sie die Pflanze und damit auch das Beet, erklärt der Verbraucherinformationsdienst aid. Die Pflanze mag einen trockenen, warmen und sonnigen Standort. Der Boden ist am besten etwas steinig und sandig sowie eher trocken und durchlässig. Auch Bohnenkraut und Kamille sollen Schnecken abschrecken. Der Nabu rät, diese ringförmig um die Beete zu setzen. Er schränkt aber auch ein: Schnecken haben unterschiedliche Geschmäcker. Vermeintliches Zuhause Alte Bretter, Hohlziegel, schwarze Folien oder einfach große Blätter wie vom Rhabarber dienen Schnecken im Garten als Unterschlupf. Diese sollte man also erst auslegen und dann die Tiere davon einsammeln. Aber dann? Wohin mit den Schnecken? Natürlich kann man sie töten – tierfreundlicher ist, sie auszusetzen. Doch das sollte man weit weg vom Garten und auch den Grundstücken der Nachbarn tun. Laut der Landwirtschaftskammer können die Tiere in nur einer Nacht Strecken bis zu 25 Meter zurücklegen. Trockenzone am Gartenrand Schnecken können nur auf feuchten Böden gut kriechen. Daher sollte man am Übergang von Hecken, Wiesen und Brachflächen zum Garten eine Trockenzone einrichten. Der Schutzstreifen aus Sägemehl, Sand oder Branntkalk hält dieTiere ab. Auch Asche, zerbröselte Eierschalen, Splitt und Kies wirken. Die Landwirtschaftskammer rät zu einem ein Meter breiten Streifen, der Nabu hält bei Branntkalk 30 Zentimeter für sinnvoll. Sägemehl sollte mindestens fünf Zentimeter dick und einen halben bis einen Meter breit sein. Aber: Bei Regenwetter ist diese Methode natürlich nicht mehr wirksam. Einzelne Pflanzen kann man aber auch schützen: Am besten diese nur alle zwei bis drei Tage gießen – und zwar so, dass drumherum keine größeren feuchten Flächen entstehen, die den Schnecken zur Fortbewegung dienen. /CUUKXRCTMGVV v /QUQ$CODWU /CUUKXJQN\FKGNGP v RWT 0CVWT v 5VGKTGT2CTMGVV $GTINCPF2CTMGVV v $GTI $GTI )GYGTDGTKPI v 0KGFGTMTȜEJVGP v 6GN v KPHQ"RCTMGVVYGTMUVCVVEQO v YYYRCTMGVVYGTMUVCVVEQO ",0+0+" ! 5",,$,0+) . -81 +# #) 82''/'21%88 666)06!6"$0++0$32888) "$0++0$ * + 3$$ $,0+ 4+$ &+ + +(&+0, #$+ &+ , 003$,$#$ * &#70++,,$ Schneckenzaun Die Zäune bestehen aus gebogenen Blechen, die lückenlos um ein Beet kommen. Wichtig ist, dass die Zäune mindestens zehn Zentimeter tief in den Boden und etwa genauso hoch aus diesem ragen. Hiervon muss man die Schnecken absammeln. Achtung, Pflanzenteile, die über den Zaun ragen, dienen als Leiter. " %#( $"#( )% "!"# " !# "#$)" #$ # ##"$#$# #%" &" "&"#! )% '" Problematisch für die Pflanzen im Garten sind eigentlich nur die Nacktschnecken, Tiere mit Foto: dpa/Burgi Gehäuse verursachen kaum Schäden. * %+ ' $ ( ! $ $' ) *$ $ ) + & %&"%! !+ *** $ Comeback: Der Bogenhanf ist wieder beliebt Diese Pflanze hat jeder schon mal gesehen: Die aufrecht stehenden Blätter des Bogenhanfs werden gerne zu Zöpfen geflochten. Das Zimmergrün gilt als retro – und erlebt gerade deswegen ein Comeback. VON DOROTHÉE WAECHTER D er Bogenhanf wirkt ein wenig, als wäre er aus der Zeit gefallen. Zwischen den 1950er und 70er Jahren war die auch als Sansevierie bekannte Zimmerpflanze äußerst beliebt. Dann – wie das mit der Beliebtheit immer so ist – flaute das Interesse ab. Bissig nannte man die Pflanze sogar Schwiegermutterzunge. Doch gerade der Retrolook bringt die Pflanze wieder zurück in die Wohnräume. Was Hobbygärtner zum Bogenhanf wissen müssen: Wie sieht der Bogenhanf aus? Das Laub ist schwertförmig, aufrecht und hat keine Stiele. „Die Blätter werden bei den unterschiedlichen Arten entweder einzeln, zu mehreren und in grundständigen Rosetten ausgebildet“, sagt Martin Nickol, Gartenkustos des Botanischen Gartens der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie können auch als Lanzetten, Lineale und Bänder geformt sein, sie sind flach, rund oder halbzylindrisch. Aber bei den meisten Arten sind die Blätter fleischig und fühlen sich ledrig an. Woher stammt die Zimmerpflanze ursprünglich? Der Bogenhanf ist hauptsächlich zwischen Ostafrika und Sri Lanka sowie im Süden Indiens verbreitet. Die Pflanze besiedelt von tropischen Wäldern über Halbwüsten unterschiedliche Lebensräume, erklärt Nickol. Der deutsche Name Bogenhanf verweist auf die zahlreichen Blattfasern. „Diese wurden in seiner Heimat Afrika zu Bogensehnen verdrillt“, erläutert Nickol. Auch heute noch werden für Touristen Körbe, Seile und Matten aus Sansevierienfasern geflochten und gedreht. Wo steht der Bogenhanf am besten? Sansevierien mögen sonnige bis halbschattige Standorte. „Wie man aus vielen Büros weiß, überleben sie auch dunklere Ecken“, sagt Nickol. Dort fühlen sich die Pflanzen allerdings nicht besonders Geflochten wird der Bogenhanf zum Hingucker. Fotos: dpa/ Warnecke wohl. Generell sind die weißgrünen Sorten lichtbedürftiger als die durchweg grün beblätterten. Sansevierien vertragen keine tiefen Temperaturen. „Oberhalb von 15 Grad darf es gerne immer sein, wohler fühlen sich die meisten Sansevierien bei mehr als 20 Grad“, so Nickol. Die Sorte Laurentii hat querlaufende, dunkle Flecken und einen gelben Rand. Welchen großen Fehler können Hobbygärtner begehen? Ein Vorteil ist zwar, dass die Zellwand sehr stark ist. Die Blätter machen nicht schnell schlapp. Aber dafür erkennt man Pflegefehler erst, wenn sie so gravierend sind, dass die Pflanze eingeht. Ansonsten handelt es sich um eine sehr pflegeleichte Pflanze. Zusammengefasst lässt sich sagen: Sie braucht weder viel Licht, nur relativ wenig Wasser und auf keinen Fall Stau- nässe, erklärt Christian Engelke vom Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur in Berlin. Man darf den Bogenhanf aber immer nur von unten gießen, also direkt an der Erde. „Gelangt Wasser von oben in den Schaft, faulen die Pflanzen weg.“ Welche Arten und Sorten empfehlen die Experten? Der Klassiker ist für Engelke die Art Sansevieria trifasciata. „Die Sorte Laurentii hat querlaufende, dunkle Flecken und einen gelben Rand“, beschreibt der Experte. Sehr beliebt für moderne Einrichtungen ist die Sorte Black Coral, die auf dunkelgrünen Blättern unregelmäßige silbrige Querbänder aufweist. Die rundblättrigen Sorten stammen vor allem von der Art Sansevieria cylindrica ab, von der Engelke die Sorten Mikado und Skyline empfiehlt. Blüht die Sansevierie eigentlich? Ja. In der Regel sind die Blätter am Bogenhanf zwar das A und O, Nickol schwärmt aber von den Blüten: „Erst wenn man einmal eine Vollblüte bei der heimischen Sansevierie gesehen und gerochen hat, weiß man, dass diese Pflanzen für mehr als grüne Deko in der Ecke gut sind.“ An sich sind die Blüten unauffällig, aber viele von ihnen zieren gemeinsam dichte Blütenstände. „Diese quetschen sich aus den dicht durchwurzelten Töpfen nach oben und verströmen vor allem in der Dämmerung einen guten, intensiven Duft“, erklärt Martin Nickol. :HLO GDV ULFKWLJH +RO] YRP ([SHUWHQ NRPPW 8QVHUH 3URGXNWH IU ,KUHQ *DUWHQ 7HUUDVVHQEHOlJH x XD DXV %DQJNLUDL 3UHPLXP x DXV KRFKZHUWLJHP :3& KRFKZHUWLJH 6LFKWVFKXW]]lXQH WHLOZHLVH QDFK 0D IU 6LH JHIHUWLJW +RO]IDVVDGHQ 7HUUDVVHQEHUGDFKXQJHQ +RFKEHHWH QDFK 0D QDWUOLFK GDXHUKDIWH 6FKQLWWK|O]HU NHVVHOGUXFNLPSUlJQLHUWH +|O]HU QDFK 0D :LOOL 0HYLVVHQ .* (LFKHQVWUDH 9LHUVHQ Eine Schaukel aus Robinien-Holz. Es wird als einziges europäisches Holz in die Resistenzklasse 1 bis 2 eingeordnet und ist bestens für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Foto: Willi Mevissen Die europäische Alternative zu Tropenholz D den. Auf der Suche nach Tropenholzalternativen rückt aber auch eine europäische Holzart immer mehr in den Fokus – die Robinie. Das Holz der Robinie (Robinia pseudoacacia) ist das witterungsbeständigste in Europa. Das schnellwachsende Holz mit einem sehr geringen Anteil an weniger festem Splintholz weist die höchste Härte der europäischen Hölzer auf und ist sehr belastbar. Es wird als einziges unbehandeltes europäisches Holz in die Resistenzklasse 1 bis 2 eingeordnet und ist somit von Natur aus bestens für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Das Robinienholz verfügt über holzeigene Inhaltsstoffe, die für eine hohe Resistenz gegen holzzerstörende Pilze und Insekten sorgen. Somit ist eine Imprägnierung oder eine Behandlung mit Holzschutzmitteln nicht erforderlich. Das Holz gehört zu den schwersten einheimischen Holzarten und ist selbst der Eiche in puncto Haltbarkeit klar überlegen. Durch diese technischen Eigenschaften ist es für Konstruktionen, die dem steten Wechsel von Wetter und Jahreszeiten ausgesetzt sind, perfekt geeignet. Vielfach sieht man die Robinie bereits LQIR#PHYLVVHQKRO]GH $ !$ $ , + %, &," $ * (!$$$ +' (!$ ! ' !' $! +' ! $ $ !$$ ' ( )$' auf Kinderspielplätzen. Hier wird sie oft in Form von natürlich gewachsener Stämme für Spieltürme, Schaukeln, Balancierbalken, Sandkasteneinfassungen und mehr verwendet. Durch den ungleichmäßigen Wuchs ist jeder Stamm und somit auch jedes Objekt aus diesem Holz ein Unikat. Für den Einsatz werden die Stämme entrindet und das weniger haltbare Splintholz entfernt. Anschließend wird die raue Oberfläche geschliffen, um die Splitterbildung zu minimieren. Neben den natürlichen Stämmen werden auch Bretter, Balken und Bohlen aus dieser Holzart erzeugt. Diese werden häufig für konstruktive Zwecke im Außenbereich verwendet. Die bereits genannten Eigenschaften des Robinienholzes sorgen dafür, dass auch in extremen Einsatzgebieten, wie beispielsweise Brückenbau, der direkte Verbau im Erdreich oder im Wasserbau, sehr lange Standzeiten erzielt werden. Robinie ist noch ein Nischenprodukt, das sich immer mehr im Garten- und Landschaftsbau wie auch im rps Fachhandel etabliert. www.robinie-nrw.de www.mevissen-holz.de ZZZPHYLVVHQKRO]GH )D[ Das Holz der Robinie weißt eine hohe Härte auf und ist zudem das witterungsbeständigste in Europa. ie bekannten heimischen Holzarten wie beispielsweise Fichte, Tanne, Kiefer, Buche und Eiche finden vielfach Verwendung im Innen- und Außenbereich. Jedoch haben diese Hölzer den Nachteil, dass sie ohne konstruktiven oder chemischen Holzschutz im Außenbereich keine hohe Dauerhaftigkeit aufweisen. Anders sieht es hier bei den Hölzern aus tropischen Wäldern aus. Durch die Globalisierung sind die internationalen Märkte immer näher aneinander gerückt und lange Transportwege stellen kein Hindernis mehr dar. Tropische Holzarten haben oftmals eine deutlich höhere Dauerhaftigkeitsklasse als die heimischen Hölzer und erreichen Standzeiten von 25 Jahren und mehr. Seit Jahren wird diesen Hölzern jedoch ein negatives Image zugeordnet. Aus verschiedenen Gründen wird seit längerem nach Alternativen für Tropenhölzer gesucht. Primär wird versucht, durch verschiedene Verfahren und Behandlungen die Dauerhaftigkeit der europäischen Hölzer zu erhöhen oder tropische Hölzer zu nutzen, die auf Holzplantagen angebaut wer- 7HO und ! , ! '-(" )!& # - ( ##$ (+ - ( ##$ " -( ,! ***,! "'--- --(-- Der Schmuck von Venus und Aphrodite Mythen und Sagen ranken sich um viele Pflanzen. Eine, die im deutschen Brauchtum besonders verwurzelt ist, ist die Brautmyrte. Brautpaare tragen sie. Sie macht sich aber auch gut als Formgehölz im Garten. Allerdings zickt sie etwas, wenn es ums Gießen geht. Ihre hübschen weißen Blüten bildet die Brautmyrte in den Blattachseln. V or einigen Jahrzehnten noch hat der Myrtenbusch zum Inventar eines jeden Haushalts gehört. Denn Sträußchen zierten das Sakko des Bräutigams – und das ist oft noch heute so. Die Braut trug ein Kränzchen aus Myrte im Haar. „Früher haben die sparsamen Bäuerinnen diese Sträußchen nicht weggeworfen, sondern bewurzelt“, sagt Gartenbau-Ingenieurin Maria Sansoni von der Mediterranean Garden Society. „So brachte jede Hochzeit über kurz oder lang wieder ein paar neue Kübelpflanzen.“ Dieser Brauch stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Erklärung dafür findet sich aber schon in der griechischen Mythologie, wo die Myrte (Myr- tus communis) zur Schutzpflanze für alle Liebenden erklärt wurde. „Der Überlieferung nach schmückten sich schon altägyptische Frauen und göttliche Schönheiten wie Venus oder Aphrodite mit blühenden Myrtenzweigen“, erläutert Tanja Ratsch, Diplom-Ingenieurin der Landespflege und Buchautorin aus Nersingen bei Ulm. Aber die Pflanzen sind nicht ganz aus der Mode gekommen und häufig noch zu sehen. „Myrten sind mediterrane Klassiker par excellence und aus dem Sortiment der Pflanzen für den Wintergarten nicht mehr wegzudenken“, sagt Ratsch. Die immergrünen Blättchen sind glänzend dunkelgrün und eiförmig zuge- spitzt. „Die weißen, duftenden Blüten erscheinen in den Blattachseln“, beschreibt Sansoni. Nach der Blüte entwickeln sich erbsengroße, schwarze Beeren. „Bei der Sorte Leucocarpa sind die „Wehe, man vergisst das Gießen einmal – sofort bröseln die Blättchen trocken vom Strauch“ Tanja Ratsch Früchte weiß.“ Diese essbaren Beeren schmecken süßlich, haben aber einen bitteren Nachgeschmack. Myrten sind nicht leicht zu pflegen: „Es sind Tyrannen, was das Gießen anbelangt“, sagt die Gartenbau-Ingenieurin. „Wehe, man vergisst sie Foto: Jens Kalaene einmal – sofort bröseln die Blättchen trocken vom Strauch.“ Selbst wenn der Gärtner regelmäßig, aber etwas zu viel gießt, tun sich Probleme auf: Meist wachsen dann Wurzelpilze. Die Pflanzen mögen keinen Kalk. Weiches Regenwasser ist optimal, alternativ geht kalkhaltiges Leitungswasser mit einem Spritzer Essig. Im Brauchtum mittlerweile weniger gefragt, hat sich die Myrte zu einer Pflanze für Liebhaber entwickelt. „Wer gerne Formgehölze hat und gleichzeitig wenig schnittfreudig ist, kann mit Myrten nicht viel falsch machen“, sagt Sansoni. Die Sträucher nehmen kaum einen Schnittfehler krumm und treiben selbst aus dem alten Holz wieder willig aus. Gleichwohl gibt es eine Schwäche: „Streng geschnittene Büsche neigen beispielsweise nach Stürmen zum Auseinanderfallen“, warnt die Gartenbau-Ingenieurin. Der Hobbygärtner muss hier erneut und etwas tiefer zurückschneiden. „Für den Formschnitt eignet sich besonders gut die schmal- und kleinblättrige Sorte Tarentina“, sagt Ratsch. Darüber hinaus ist etwa die buntblättrige Sorte Variegata schön, deren Laub cremeweiß-grün ist. Die bewährten Sorten für Anstecker, die im Handel eher selten sind, heißen Hamburger und Königsberger Brautmyrte. Schnittblumen gut pflegen den Blüten mit einer Nadel zu durchstoßen. So mancher gute alte Hausfrauen-Tipp dreht sich um Schnittblumen. Gerade Tulpen und Narzissen sind zum anstehenden Osterfest beliebte Dekorationen im Haus. E in Anlass, ein paar Ratschläge und Fakten zu den beiden Blumen kritisch zu hinterfragen. Stimmt es eigentlich, dass ... ... man Narzissen nicht mit anderen Blumen in eine Vase geben soll? Ja und nein. Nein, denn sonst würden ja auch Floristen keine schönen Gebinde mit Narzissen anbieten. Und ja – weil Narzissen zumindest eine Zeit lang allein ins Wasser kommen sollten. Denn aus ihren frisch abgeschnittenen Stängeln tritt Schleim aus, der andere Blumen welken oder verkümmern lässt, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Der Rat lautet also: Narzissen über Nacht alleine in eine Vase geben, wo sie ihren Schleim ausscheiden können. Am nächsten Tag sollten sie dann nicht mehr neu angeschnitten werden, bevor sie in die Vase zu Tulpen und anderen Blumen kommen. Sonst beginnt das Ausbluten von Neuem. ... Tulpen noch in der Vase wachsen? Ja. Tulpen wachsen in der Vase weiter, auch wenn sie von ihrer Zwiebel getrennt sind. In wenigen Tagen können die Blütenstiele einige Zentimeter länger werden, erläutert das Blumenbüro in Essen. Denn Tulpen pumpen ihre Zellen mit dem Wasser in der Vase auf und wachsen so auch nach dem Schnitt. Diese Tulpen wachsen auch noch in der Vase weiter. Das liegt an ihrer Foto: Tollwasblumenmachen.de/dpa besonderen Zellenstruktur. Fähigkeit besitzen auch Narzissen. Daher sollten beide immer in ausreichend hohen Vasen stehen, empfiehlt das Blumenbüro. Wer nicht möchte, dass die beiden Osterblumen aus einem kompakten Strauß herauswachsen, der sollte ihnen nur wenig Wasser in die Vase geben. Das Blumenbüro rät außerdem, die Stängel direkt unter ... Kupfermünzen in der Vase für längere Frische sorgen? Eine Kupferummantelung haben die Ein-, Zwei- und FünfCent-Stücke. Sie halten Schnittblumen aller Art aber nicht länger frisch als üblich, erläutert das Bundeszentrum für Ernährung. Zwar scheint die Annahme erst einmal logisch: Kupfer ist ein Schwermetall, das sich mit Eiweiß verbindet. Dieser chemische Prozess hemmt die Entwicklung von Mikroorganismen. Tulpen wachsen auch noch in der Vase weiter. Das liegt an ihrer besonderen Zellenstruktur. Aber nur ganz wenig Kupfer eines Centstücks geht langsam in das Wasser über, die Effekte sind daher gering. Was wirklich hilft? Frisches Leitungswasser und eine saubere Vase. Viele Experten raten auch zur Zugabe von Blumenfrischhaltemitteln – dem Pulver in den kleinen Tütchen an den Sträußen. ! # # $ !! $" $ " ! Einen Färbergarten anlegen Viele Pflanzen im Garten sind nicht nur hübsch anzusehen. Mit ihnen können auch Ostereier und Stoffe eingefärbt sowie Malfarben und Kreiden hergestellt werden. VON MELANIE ÖHLENBACH teile müssen mindestens eine Stunde auskochen, Wurzeln otkohl und Ostereier und Rinden etwas länger“, ersind ein gutes Duo. klärt Ebner. Wenn der Sud Denn mit dem Gemüse ausgekühlt abgeseiht ist, legt kann man ganz natürlich und die Buchautorin das vorgefrei von Chemie die Schalen in beizte Färbegut in den Sud, verschiedene Rot- und Blau- erhitzt ihn wieder und kocht töne einfärben. „Daher heißt ihn je nach Material etwa eine der Rotkohl in Süddeutsch- Stunde lang. land auch Blaukraut“, sagt Der Färbergarten des BoHerbert Voigt, Technischer tanischen Gartens in Münster Leiter des Botanischen Gar- listet mehr als 60 verschiedetens der Unine Gewächse versität auf – darunZu den traditionellen Münster. ter Efeu, MaFärberpflanzen gehören Grüne Eier honie, DahFärberwaid und bekommt lien, MädFärber-Wau man mit Hilfe chenauge, von frischem Goldruten, Spinat. Kurkuma hingegen Maiglöckchen, Große Brennsorgt für kräftiges Gelb, die nessel, Schlehe, Himbeere Schalen der Zwiebel und und Brombeere sowie GeraSchwarzer Tee für orange be- nien, gelbe Schwertlilien und ziehungsweise dunkle Braun- Grau-Erle. töne. Zu den traditionellen Fär„Das Färben mit Pflanzen berpflanzen gehören Färberist so alt wie die Geschichte waid und Färber-Wau. Beide der Menschheit“, sagt Fach- bevorzugen einen sonnigen buchautorin Franziska Ebner, Standort und einen eher lodie sich seit rund 30 Jahren ckeren, kalkhaltigen Boden. mit Pflanzenfarben beschäf- „Ansonsten sind sie sehr rotigt. Bis zur Entwicklung der bust und anspruchslos“, sagt synthetischen Farbstoffe im Voigt. 19. Jahrhundert wurden FarAusgesät werden können ben aus Mineralien, Pflanzen die winterharten ein- bis und Tieren gewonnen. Heute zweijährigen Pflanzen im erlebt die Tradition vor allem Frühjahr und im Herbst. Voigt in Kunsthandwerk eine Re- empfiehlt den Herbst. „Die naissance. „Pflanzenfarben Pflanzen können noch vor empfinden viele als schöner dem Winter die Blattrosette und wärmer. Sie kommen aus bilden und haben dann schon der lebendigen Natur, synthe- einen Vorsprung.“ Beide blütische Farben hingegen aus hen erst im zweiten Jahr. „Die Erdöl“, sagt Ebner. winzigen Samen des FärberAls Färberpflanzen be- Wau enthalten den meisten zeichnen Experten Pflanzen, Farbstoff für ein leuchtendes die färbende Inhaltsstoffe be- Gelb“, sagt Ebner. Er rät, die sitzen. „Etwas Gelbliches oder ganze Pflanze zu ernten, wenn Grünliches kann man eigent- die Samen ausgebildet, aber lich mit jeder Pflanze färben“, noch nicht ausgereift sind. sagt Matthias Schuh, Gärtner Mit den Blättern des Färim Freilichtmuseum am Kie- berwaid hatte man jahrhunkeberg bei Hamburg. „Aus dertelang im wahrsten Sinne Färberpflanzen lassen sich al- des Wortes blau gemacht. lerdings besonders intensive „Wegen des wesentlich gerinFarbstoffe herstellen.“ geren Farbstoffanteils wird Für das Grundrezept Färberwaid heute kaum noch nimmt Ebner gleich viel Farb- genutzt“, erklärt Ebner. Trotzdroge – also Blüten, Blätter dem empfiehlt Voigt seine oder Wurzeln – wie zu färben- Kultur, auch wegen eines weides Material. „Die Pflanzen- teren Vorteils für den Garten: R Dahlien gehören zu den traditionellen Färberpflanzen im heimischen Garten. Fotos: dpa/Warnecke Mit so mancher Pflanze, die wir gut kennen, kann man mehr anstellen: Auch mit dem Mädchenauge lassen sich Stoffe oder Papier einfärben. Eine Färberpflanze für Beet und Kübel ist die Studentenblume. „Färberwaid kann man auch trocknete Blüten dann entgut als Fungizid, zum Beispiel sprechend färben. Stockrosen bevorzugen eibei Mehltau, als auch wegen seiner insektiziden Wirkung nen sehr lehmigen, schweren Boden. „Je mehr Stickstoff der einsetzen.“ Rot erhält man vom Fär- Boden enthält, desto größer berkrapp. Aber auch die rot werden die Triebe und Blüten“, erklärt blühende Schuh. EntStockrose Eine Färberpflanze für Beet sprechend kann diese und Kübel ist die Aufrechte groß ist auch Farbe abgeStudentenblume ihr Platzbeben. Allerdarf. „Die dings sollte man dafür am besten auf Stockrose ist kein LückenfülSaatgut aus dem Fachhandel ler, sondern eine klassische zurückgreifen, rät Museums- Solitärstaude.“ Sie lässt sich gärtner Schuh. „Stockrosen im Frühjahr und im Spätsomlassen sich extrem leicht ein- mer aussäen. Eine Färberpflanze für kreuzen.“ Je nach Bestäubung kann die nachfolgende Gene- Beet und Kübel ist die Aufration der bestehenden Pflan- rechte Studentenblume. Die ze eine Mischung aus rot und einjährige, frostempfindliche weiß, gelb, rosa, violett oder Pflanze kann auf der Fensterschwarz blühenden Stock- bank vorgezogen oder ab Mitmalven aufweisen, deren ge- te Mai direkt im Freien ausge- sät werden. Sie bevorzugt leichtere, eher durchlässige Böden. Mit ihren getrockneten Blüten lassen sich nicht nur Textilien färben. „Die Lebensmittelindustrie nutzt den Farbstoff Lutein zum Beispiel, um Eidotter noch gelber zu machen“, verrät Ebner. Zu den Färberpflanzen gehören nicht nur Stauden, sondern auch Bäume. Die Echte Walnuss gehört zu den ältesten überlieferten Färberpflanzen. Ihre grünen Schalen färben je nach Material hellbraun bis graubraun. „Beim Verarbeiten sollte man allerdings immer Handschuhe tragen“, empfiehlt Ebner. „Frische Nussschalen färben ausgesprochen gut.“ Bis die unreifen Nüsse geerntet werden können, vergehen allerdings zehn bis 15 Jahre. ! ! ! ! ! ! $ & $ ( &! ! ! ! !& $! * ! & ! $ & $ " ")# (" ' &* &&## " ( ( #& # "( ' * # ' ' (& ) ) % )))! '& &! ! "! !++ !++ " ! !++ $!++ " $ +++ "++ !& '!$ *!&$ $ $ * #%5%%508$ #% !55 %% !% '%<*5 !% $ ! 09% 05% ;#5 ! 580 8% ! ! <8 %<% !% !%!5 !#%- !%<!05! 81;# 01(%#! 058% "8%!1 01'%# *!5<%/8#!55 % '%%5 (%5 !010:! !% 05%0! 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