Gewöhnliche Schuppenwurz Das Ampertal wird seit der

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Gewöhnliche Schuppenwurz
Das Ampertal wird seit der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Manche Pflanzen
und Tiere besiedeln die Aue schon länger. Rosa Kugler, Gebietsbetreuerin Ampertal
(gefördert durch EU, Bayerischer Naturschutzfonds, Bezirk Oberbayern) bei den
Landschaftspflegeverbänden, stellt jeden Monat einen Ureinwohner vor. Dabei gibt
sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung der Art. Die
Broschüre „Die Schätze des Ampertals“ ist bei den Landratsämtern und einigen
Gemeinden für zwei Euro zu erwerben.
Verstecken und schmarotzen, das ist die Überlebensstrategie des Ampertalers im
April – die Gewöhnliche Schuppenwurz. Der botanische Name Lathraea (griech.
lathraios 'verborgen') weist darauf hin, dass die Pflanze oft weitgehend im Boden
verborgen ist.
Sie ist eine Schmarotzerpflanze, die kein Blattgrün bildet wie alle anderen grünen
Pflanzen. Aus diesem Grund dockt die außergewöhnliche Pflanze bei anderen
Pflanzen, den so genannten Wirtspflanzen, an.
Bei einem Frühlingsspaziergang im Ampertal kann man die zerstreut vorkommende
Schuppenwurz nahe bei Hasel, Pappel, Erle, Weide oder Buche entdecken. Man
muss mit offenen Augen durch die Landschaft spazieren, um die gut getarnte Pflanze
zu entdecken. Unter der Erde bildet der Parasit ein reich verzweigtes, bis zu 2 Meter
langes Wurzelwerk aus. Dieses kann bis zu fünf Kilogramm wiegen. Das mächtige
Wurzelwerk besitzt zudem kleine Saugorgane, mit denen die Pflanze in das Gewebe
der Wirtsbäume eindringt und deren nährstoffreichen Saft saugt.
Die Schuppenwurz blüht von März bis April direkt nach der Schneeschmelze.
Die trübrosa bis –lila gefärbten Blüten ragen alle auf eine Seite und hängen an der
Spitze über. Der Blütenstand kann so hoch wie ein Maßkrug, ja sogar noch höher
werden. Von der Keimung bis zur Blüte vergehen zehn Jahre. Die Blüten werden von
Hummeln und (Honig-)Bienen, aber auch durch den Wind bestäubt. In ungünstigen
Jahren können die Blüten sich auch unterirdisch bilden und bestäuben, ohne dass
sich die Blüten öffnen. Die Samen müssen dicht an der Wirtswurzel liegen, um
auskeimen zu können. Sie werden meist durch Wind, Wasser oder durch Ameisen
verbreitet.
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