Ampertaler des Monats September – Die Taubenskabiose Echte Ureinwohner Das Ampertal wird seit der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Manche Pflanzen und Tiere besiedeln die Aue schon länger. Veronika Pokorny, Gebietsbetreuerin Ampertal (gefördert von EU, Bayerischem Naturschutzfonds, Bezirk Oberbayern), angestellt bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck, stellt jeden Monat einen Ureinwohner vor. Dabei gibt sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung der Art. Die Broschüre „Die Schätze des Ampertals“ ist bei den Landratsämtern DAH und FFB und einigen Gemeinden für zwei Euro zu erwerben. Um diese Jahreszeit wird es farblich langsam ärmer auf unseren Wiesen. Unsere Ampertalerin des Monats, die Taubenskabiose, bringt aber auch im Herbst noch etwas Farbe ins Spiel. Die Blüten dieses hübschen Pflänzchens sind blasslila und können bei uns bis in den Oktober hinein bewundert werden. Und das schon seit sehr langer Zeit: Der erste archäologische Fund stammt nämlich aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. aus der Nähe von Rottweil (Baden-Württemberg). Die Bezeichnung Ureinwohner hat sich diese Pflanze also auf jeden Fall verdient. Die mehrjährige Taubenskabiose wird bis zu 80 cm hoch und ist ein Hemikryptophyt. Das heißt, ihre Überdauerungsknospen liegen an der Erdoberfläche, und nicht darunter, wie bei den Geophyten, die als Knollen, Zwiebeln oder Rhizome überwintern. Sie wächst gerne auf wenig nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden und ist daher im Ampertal gut vertreten. Die Blüten unserer Ampertalerin werden von Bienen und Schmetterlingen, besonders gerne z.B. von Widderchen oder dem Schachbrett besucht. Die fertigen Früchte, so genannte Achänen, sind flugfähig und werden bei starkem Wind durch die Luft verbreitet. Allerdings können sich die Früchte auch im Fell von Tieren verhaken und teilweise werden sie durch Ameisen transportiert. Früher wurden die Blätter der Pflanze gegen Krätze und andere Hautparasiten verwendet. Deshalb wird sie auch als Tauben-Grindkraut bezeichnet. Die Taubenskabiose gilt deutschland- und bayernweit zwar nicht als gefährdet, steht aber z.B. in Brandenburg schon auf der roten Liste. Vor Allem der zunehmende Verlust von mageren Wiesen machen ihrem Bestand zu schaffen. Auf Grund der späten Fruchtreife ist die Art außerdem auf extensiv genutzte Grünlandstandorte angewiesen, die erst relativ spät im Jahr gemäht werden. Bei fortschreitender Intensivierung der Landwirtschaft wird dieser herbstliche Farbenspender vermutlich auch bei uns bald nur noch auf wenigen Standorten anzutreffen sein.