Die Wasserspitzmaus - Landratsamt Dachau

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Ampertaler des Monats November – die Wasserspitzmaus
Echte Ureinwohner
Das Ampertal wird seit der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Manche
Pflanzen und Tiere besiedeln die Aue schon länger. Rosa Kugler,
Gebietsbetreuerin Ampertal (gefördert durch EU, Bayerischer
Naturschutzfonds, Bezirk Oberbayern) bei den
Landschaftspflegeverbänden, stellt jeden Monat einen Ureinwohner vor.
Dabei gibt sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung
der Art. Die Broschüre „Die Schätze des Ampertals“ ist bei den
Landratsämtern und einigen Gemeinden für zwei Euro zu erwerben.
Der Ampertaler des Monats ist sehr klein, ein exzellenter Schwimmer und
ein Räuber – die Wasserspitzmaus. Sie sieht aus wie eine Maus, gehört
aber zu den Insektenfressern wie Maulwurf und Igel.
Die Wasserspitzmaus ist neben ihren zwei europäischen Verwandten, der
Sumpfspitzmaus und der kaukasischen Wasserspitzmaus, die größte
Spitzmaus Europas. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt knapp zehn
Zentimeter und mit Schwanz erreicht sie eine Länge von etwa 16
Zentimetern. Die erwachsenen Tiere wiegen gerade mal 20 Gramm. Das
Fell ist auf der Oberseite glänzend schwarz, die Unterseite ist weiß bis
grauweiß, manchmal auch rostbraun überhaucht. Die Art ist gut an das
Leben im Wasser angepasst. Das Fell ist lang und dicht, die
Schwanzunterseite hat über die ganze Länge einen Borstenkiel, der als
Ruder dient. Die Hinterfüße haben Borsten, die ähnlich wie Flossen wirken
und ein schnelles Vorankommen im Wasser ermöglichen. Die
Wasserspitzmaus ist einer der wenigen giftigen Säuger Mitteleuropas.
Unter der Zunge liegen Giftdrüsen, deren Sekret bei Tieren bis Mausgröße
tödlich wirkt.
Das flinke Tier besiedelt die naturnahen Uferbereiche im Ampertal mit
dichtem Bewuchs. Darüber hinaus findet man sie auch in Sümpfen, nassen
Wäldern und Wiesen. Sie kommt vom Flachland bis in 2500 m Höhe vor.
Wasserspitzmäuse sind sehr gute Schwimmer und Taucher. Die Nahrung
besteht aus Wasserinsekten und deren Larven, Kleinkrebsen, und
Schnecken, die überwiegend tauchend erbeutet werden.
Die kleinen Räuber pflanzen sich von April bis September fort. Ein
Weibchen kann mit 2 bis 3 Würfen bis zu 25 Jungtiere im Jahr zur Welt
bringen. Die blinden Jungtiere wiegen bei der Geburt nicht mal ein
Gramm. Das Nest sieht aus wie ein großer, fester Ball und wird aus
Wurzeln, Gras, Bast und Moos in eine Höhlung gebaut.
Die Tiere werden in freier Wildbahn höchstens 18 Monate alt.
Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Wasserspitzmaus noch
weitaus häufiger als heute. Ihr Bestand ist in Deutschland aufgrund ihrer
engen Bindung an naturnahe Gewässer und der Gefährdung dieser
Lebensräume durch Trockenlegung von Feuchtgebieten,
Gewässerverbauung und Nutzungsintensivierung gefährdet. Sie steht in
Deutschland als besonders geschützte Tierart unter Naturschutz. Rosa
Kugler
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