Das grüne Heupferd - Landratsamt Dachau

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Das Ampertal wird seit der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Manche Pflanzen und Tiere besiedeln
die Aue schon länger. Rosa Kugler, Gebietsbetreuerin Ampertal (gefördert durch EU, Bayerischer
Naturschutzfonds, Bezirk Oberbayern) bei den Landschaftspflegeverbänden, stellt jeden Monat einen
Ureinwohner vor. Dabei gibt sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung der Art. Die
Broschüre „Die Schätze des Ampertals“ ist bei den Landratsämtern und einigen Gemeinden für zwei Euro
zu erwerben.
Grasgrün und ein Meister im Weitsprung ist der Ampertaler des Monats September – das Grüne
Heupferd. Wer kennt die größte unserer einheimischen Heuschrecken nicht!? Streift man im Spätsommer
oder Herbst durch Wiesen und Hecken, kann es schon mal vorkommen, dass sich der grüne Gesell
nieder lässt.
Das Weibchen legt bis zu 300 Eier in den Boden. Sie können bis zu zwei Winter im Boden verbleiben,
bevor sich die Larven daraus entwickeln. Diese häuten sich sieben Mal, ehe sie zu erwachsenen Insekten
werden.
Die Larven des Grünen Heupferds sind im Frühjahr auf den Wiesen zu finden. Die ausgewachsenen
Insekten leben dann ab Juli in Hecken, Streuobstwiesen, Gebüschen und auf mageren Wiesen im
Ampertal.
Die Nahrungspalette der großen lang gefühlerten Schrecke erstreckt sich von Blattläusen, Raupen,
Wanzen, Käferlarven bis hin zu Kräutern wie Löwenzahn, Brennnessel oder Labkraut. Die Heuschrecken
selbst dienen aber auch als Futter für Igel, Fuchs und Marder. Aber auch Störche und einige Greifvögel
verschmähen die nahrhafte Kost nicht.
Die ausgewachsenen Männchen sonnen sich in den Morgenstunden und legen sich dabei auf die Seite,
damit ihr Körper möglichst viel Sonne tanken kann. Sie liefern sich Gesangsduelle und betasten sich
gegenseitig mit ihren Fühlern. Das Zirpen wird durch das Aneinanderreiben der Beine oder der
Flügeldecken erzeugt. An den genannten Körperteilen befinden sich gezähnte Leisten, die sogenannten
Schrillleisten. Die Hörorgane des Heupferds sitzen nicht am Kopf, sondern am Knie des Vorderbeines.
Das „Ohr“ ist als kleiner Schlitz zu erkennen.
Das grüne Heupferd zählt zu den häufigsten Heuschrecken Bayerns. Ihre Anpassungsfähigkeit an
unterschiedliche Lebensräume und die gute Flugfähigkeit ermöglicht es ihnen, neue Lebensräume in
kurzer Zeit zu besiedeln.
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