Kornweihe - Jungvogel Kornweihe - Männc hen Ampertaler Februar – die Kornweihe Echte Ureinwohner Das Ampertal wird seit der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Manche Pflanzen und Tiere besiedeln die Aue schon länger. Rosa Kugler, Gebietsbetreuerin Ampertal (gefördert durch EU, Bayerischer Naturschutzfonds, Bezirk Oberbayern) bei den Landschaftspflegeverbänden, stellt jeden Monat einen Ureinwohner vor. Dabei gibt sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung der Art. Die Broschüre „Die Schätze des Ampertals“ ist bei den Landratsämtern und einigen Gemeinden für zwei Euro zu erwerben. Der Ampertaler des Monats ist ein seltener W intergast– die Kornweihe. Kornweihen sind mittelgroße, aber sehr schlanke Greifvögel. Ausgewachsene Männchen sind einfarbig blau-grau, ihr Bürzel ist weiß. Auf schlau heißt der Greifvogel Circus cyaneus. „Cyaneus“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet stahlblau. Im Flug erkennt man ein Kornweihenmännchen an den markanten schwarzen Flügelspitzen. Die restliche Flügelunterseite ist weiß. Die größeren W eibchen haben ein schlichtes, einfarbig braunes Federkleid. Sie sind gut einen halben Meter lang und die Flügelspannweite kann einen Meter übersteigen. Kornweihen jagen über offenem Gelände meist im niedrigem, hin und her gaukelndem Flug. Kleinsäuger, allen voran Mäuse, aber auch kleine Singvögel werden am Boden aus kurzer Distanz überrascht und gegriffen. Dabei kann eine Kornweihe bis zu zehn W ühlmäuse pro Tag fangen. Die Art bewohnt großflächig offene, feuchte bis trockene Lebensräume, unter anderem auch Getreideäcker. Die Kornweihen brüten in einem Nest auf dem Boden in dichter Vegetation. In Mitteleuropa ist die Art durch Lebensraumzerstörung weitgehend ausgestorben. Die letzten deutschen Brutvorkommen befinden sich auf den Ostfriesischen Inseln. Ob Kornweihen früher jährlich in Bayern gebrütet haben, ist fraglich. 1998 brütete im Dachauer Hinterland ein Paar und brachte vier Junge zum Ausfliegen. Neben einer kleinen Population im Nordwesten Spaniens kommt der elegante Greifvogel heute vor allem noch in den Ostseeanrainerstaaten vor, sowie in den W eiten Russlands. Sie überwintern gern in Landschaften, die ihren Brutgebieten ähnlich sind. Viele von ihnen nehmen die Strapazen auf sich und ziehen im W inter über lange Strecken gen Süden nach z.B. Mittel- und Südeuropa. Im Ampertal überwintern vereinzelt Kornweihen. Das streng geschützte Ampermoos beherbergt einige Kornweihen. Geschützt in dichter Vegetation schlafen die Kornweihen auf dem Boden. Die Kornweihe ist in der Roten Liste gefährdeter Brutvögel Bayern als vom Aussterben bedroht eingestuft. Zum Erhalt der Überwinterungsgebiete muss Trockenlegung und intensive landwirtschaftliche Nutzung der Niederungen, Moore und Heiden vermieden werden.