Lernziele Immunologie 1 Lernziele Immunologie Die Lehre zur Immunologie für Mediziner beginnt im 3. Semester (für Zahnmediziner 3. und 4. Semester) mit einer 3-stündigen Vorlesung mit Dozenten des Instituts für Immunologie zu den allgemeinen Grundlagen der Immunologie im Rahmen der Vorlesung „Physiologie der vegetativen Funktionen“. Im 5. Semester werden diese Grundlagen in einer 4-stündigen Vorlesung im Rahmen der Vorlesung „Mikrobiologie, Virologie und Hygiene“ erweitert und vertieft. Im 7. Semester vermittelt der Querschnittsbereich 4 „Infektiologie, Immunologie“ immunologisches Wissen mit dem Zweck, immunologische Prozesse als einen zentralen Faktor in der Entstehung und dem Ablauf von Erkrankungen zu verstehen. Bei völlig unterschiedlichen Krankheitsbildern können ähnliche immunologische Grundreaktionen eine Rolle spielen. So finden sich vergleichbare immunologische Reaktionen bei akuten bakteriellen und viralen Infektionen, allergischen Reaktionen, akuten Autoimmunerkrankungen, bei erworbenen Immundefekten (AIDS, SCID) und induzierten Immundefekten (Immunsuppression), bei chronischen Infektionen und chronischen Autoimmunerkrankungen, bei Abstoßung von soliden allogenen Transplantaten und Tumoren. Das Verstehen dieser Grundprinzipien im Kontext beispielhafter Erkrankungen aus den Gebieten der Infektiologie, Allergologie, Rheumatologie, Onkologie und Transplantationsmedizin ist Lehrziel dieses Querschnittsbereichs. Die Lehre im Querschnittsbereich 4 baut auf den im 3. und 5. Semester vermittelten Grundlagen der Immunologie, Mikrobiologie und Virologie auf. Anhand von klinischen Beispielen soll der Zusammenhang zwischen der Pathogenität der Erreger, den immunologischen Vorgängen und der klinischen Symptomatik fallbezogen dargestellt werden und hierauf aufbauend der aktuellen Stand der spezifischen Diagnostik, Therapie und Prävention vermittelt werden. Die Vorlesung im 7. Semester wird als Doppelstunde gehalten, aufgeteilt jeweils in einen immunologisch/ infektiologisch-theoretischen und einen klinisch-immunologischen/infektiologischen Teil unter Teilnahme von Dozenten der Institute für Immunologie und Infektionsmedizin und klinischer Einrichtungen. Parallel zu der Vorlesung wird ebenfalls im 7. Semester ein Seminar durchgeführt. Nach einer kurzen Einführung durch die Dozenten werden 2 Übersichtsarbeiten von Studenten vorgestellt. Die Vorbereitung sollte in 2er Gruppen erfolgen. Die Arbeiten werden gem. Gruppeneinteilung zur Verfügung gestellt und werden auch über das Intranet verfügbar gemacht. Vortrag als Powerpoint-Präsentation oder mit Overheadfolien, ca. 20 Minuten mit anschließender Diskussion. Ein übergeordnetes Lernziel des Immunologischen Seminars ist es, klinische Studien aus internationalen englisch-sprachigen Zeitschriften referieren und erklären zu können (F3, K2). Über dieses Lehrangebot hinaus werden ausgewählte immunologische Themen in dem Querschnittsbereich 10, „Prävention und Gesundheitsförderung“ (Vorlesung und Impfpraktikum), in dem Seminar „Molekulare Immunologie“, sowie in den Seminaren der Wahlfächer „Onkologie“, „Transplantation“ und „Medizin des Alterns“ behandelt. Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie 2 Erläuterung der Abkürzungen Ebenen des kognitiven Wissens: K1: Faktenwissen: beschreibendes/deskriptives Wissen; sich an Fakten erinnern K2: Verständniswissen: etwas verstehen / begreifen; wissen, warum etwas so ist, wie es ist K3: Handlungswissen: Problemlösungswissen; das Wissen anwenden können; etwas bewerten / analysieren können; führt z.B. zu Diagnose und Therapie Fertigkeiten-Ebenen: F1: Theorie. Wissen, wie etwas gemacht wird F2: gesehen haben / demonstriert bekommen haben (real, durch Simulation, Videodemonstration oder anderes Medium) F3: selber durchgeführt / angewandt haben (unter Aufsicht, mindestens einige Male durchgeführt (real oder Simulator)) F4: "im Schlaf" (auch unter widrigen Umständen) alleine durchführen können Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie 1 Vorlesung Physiologie der vegetativen Funktionen (Teil: Grundlagen der Immunologie) 040571/*4030 für Mediziner (3. Sem.) und Zahnmediziner (3. und 4. Sem.) unter Beteiligung von Dozenten des Instituts für Immunologie - - - - - - - - - - Unterschiede zwischen der angeborenen und erworbenen Immunität erläutern können (K1) Die Funktionsprinzipien der angeborenen Immunität (Funktionssysteme: insbesondere Barrieren, biochemische Faktoren, Komplement, Phagozyten, und Mastzellen) beschreiben können (K1) Die Morphologie verschiedener Leukozyten beschreiben können (K1) Den Ablauf und die beteiligten Elemente einer Entzündungsreaktion erläutern können (K1) Phagozytose durch neutrophile Granulozyten beschreiben können (K1) Immunologisches Gedächtnis definieren können (K1) Antigenerkennung durch B- und T-Lymphozyten beschreiben können (K1) Die Struktur von Antikörpern und die Funktionen der Antikörperstrukturelemente beschreiben können (K1) Strukturelle und funktionelle Unterschiede der Antikörper-Isotypen benennen können (K1) Die Effektormechanismen von Antikörpern beschreiben können (K1) Die Entwicklung und Reifung von B-Zellen grob beschreiben können (K1) Die Grundzüge der T-Zell-Reifung im Thymus beschreiben und die Begriffe positive und negative Selektion in diesen Prozess einordnen können (K1) Grundzüge der Antigenpräsentation beschreiben können (K1) die Funktionen und Effektormechanismen von T-Zell-Subpopulationen beschreiben können (K1) die wichtigsten klinischen Aufgaben des Immunsystems benennen können (K1) die wesentlichen negativen und positiven Funktionen der immunologischen Reaktivität erläutern können (K2) die wichtigsten klinischen Auswirkungen immunologischer Fehlregulation (z.B. Autoimmunerkrankungen, Transplantatabstoßung, Allergien) benennen können (K1) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen 3 Lernziele Immunologie 4 2. Vorlesung Mikrobiologie, Virologie und Hygiene 040359/*1001 für Mediziner (5. Sem.) unter Beteiligung von Dozenten des Instituts für Immunologie 2.1 - - - - - - - - - - 2.2 - - - - - - - Angeborene Immunität Die Funktion von Phagozyten in der Infektionsabwehr beschreiben können (K1) Die humoralen und zellulären Komponenten des angeborenen Immunsystems benennen können (K1) Die Bedeutung von antimikrobiellen Peptiden in der epithelialen Abwehr beschreiben können (K2) Das Prinzip der Erkennung von mikrobiellen Liganden durch Toll-Like Rezeptoren beschreiben können (K2) Wesentliche Klassen von Pathogen-assoziierten Mustern (sog. PAMPs) und die entsprechenden Toll-Like Rezeptoren benennen können (K1) Den Zusammenhang zwischen der Aktivierung von Toll-Like Rezeptoren und der Auslösung einer spezifischen (adaptiven) Immunantwort beschreiben können (K2) Die Effektorfunktionen von Natürlichen Killer (NK) Zellen beschreiben können (K1) Den Zusammenhang zwischen inhibierenden und aktivierenden NK Rezeptoren und der Expression von MHC Antigenen auf Zielzellen erläutern und im Kontext einer Virusinfektion beschreiben können (K2) Die Unterschiede zwischen einer NK Zelle und einer zytotoxischen T-Zelle beschreiben können (K1) Die drei Wege der Komplement-Aktivierung nennen können (K1) Die Effektorfunktionen des Komplementsystems erläutern können (K2) T-Zellen Die wesentlichen Oberflächenantigene (CD Antigene) auf reifen TLymphozyten nennen können (K1) Das Prinzip der positiven und negativen Selektion im Thymus erläutern können (K2) Den Prozess der Entstehung des T-Zellrezeptor Repertoires beschreiben können (K2) Den Aufbau des T-Zellrezeptor Moleküls erläutern können (K1) Funktionelle Untergruppen von T-Zellen aufgrund ihrer Oberflächenantigene und Effektorfunktionen definieren können (K1) Stadien der T-Zell Aktivierung erläutern können (K1) Die Beteiligung der T-Lymphozyten an der Virus-Abwehr erläutern und an einem konkreten Beispiel diskutieren können (K2) Den Mechanismus der Zielzell-Lyse durch zytotoxische T-Zellen beschreiben können (K1) Die Begriffe Zytokine, Chemokine, Interferone definieren können (K1) Die CD4+ Helferzellen in funktionelle Untergruppen unterteilen können (K1) Beispiele für die Beteiligung von Th1 bzw. Th2 Helfer T-Zellen an der Immunantwort aufführen können (K1) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie 2.3 - - - - - - - - 2.4 - - - - - - - - - Antigenpräsentation & Dendritische Zellen Die Voraussetzungen für eine zelluläre Immunreaktion erläutern können (K2) Die Struktur von MHC Klasse I und Klasse II Molekülen beschreiben können (K1) Die Expression von MHC Klasse I und Klasse II Molekülen benennen können (K1) Die Bedeutung der Polygenie und der Polymorphismen für die Vielfalt der MHC-Moleküle erläutern können (K2) Die Prozessierung und Präsentation endogener Antigene in MHC Klasse I beschreiben können (K1) Die Prozessierung und Präsentation exogener Antigene in MHC Klasse II beschreiben können (K1) Formen der MHC / TCR Interaktionen nennen können (K1) Die Vorgänge bei der primären Aktivierung naiver T-Zellen erläutern und die daran beteiligten kostimulatorischen Moleküle benennen können (K2) Die antigen-unabhängige IL-2-vermittelte Aktivierung von T-Zellen beschreiben können (K1) Die Wirkung von CTLA4 (CD152) beschreiben können (K1) Typen und Funktion dendritischer Zellen benennen können (K1). Antikörper und B-Zellen Die Struktur von Antikörpern und Funktionen sowie Nomenklatur von Antikörperstrukturelementen erläutern können (K1) Die Effektormechanismen von Antikörpern definieren können (K1) Strukturelle und funktionelle Unterschiede der Antikörper-Isotypen benennen können (K1) Die Aktivierung von B-Zellen und die Signalübertragung durch den BZellrezeptor (Prinzip der Kostimulation) erläutern können (K1) Genetische und molekulare Grundlagen der Antikörperdiversität erläutern können (K2) Das Prinzip der klonalen Selektion erläutern können (K2) Die Bedeutung der allelen Exklusion für B-Zellen erläutern können (K2) Die Bedeutung der somatischen Hypermutation und der Affinitätsreifung erläutern können (K2) Die Bedeutung und molekulare Grundlagen des Klassenwechsels erläutern können (K2) Das Immunisierungsprinzip gegen Nicht-Protein-Antigene beschreiben können (Tetanustoxoid) (K1) Die Entwicklung und Reifung von B-Zellen beschreiben können (K1) Die Selektionsmechanismen gegen autoreaktive B-Zellen aufzählen können (K1) Die Prinzipien einer Antikörper-Antwort erläutern können (K2) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen 5 Lernziele Immunologie 6 3. Vorlesung Querschnittsbereich 4: Infektiologie und Immunologie 40205/*3301 für Mediziner (7. Sem.) unter Beteiligung der Dozenten des Instituts für Immunologie sowie Dozenten aus klinisch-theoretischen und klinischen Einrichtungen. 3.1 - - - - - 3.2 - - - - - - - Allergie Die vier Typen der allergischen Reaktionen nach auslösenden Faktoren, beteiligten Komponenten des Immunsystems und typischen Krankheitsbildern differenzieren können (K2) Die wichtigsten Allergene benennen können (K1) Den Ablauf der Sensibilisierung der Typ I Allergie ableiten können (K3) Mediatoren der allergischen Reaktionen benennen können (K1) Die drei Ursachen genetische Prädisposition, Umweltfaktoren und Hygienehypothese bei der Entstehung der Allergie erläutern können (K2) Die wesentlichen klinischen Charakteristika, diagnostischen Maßnahmen und Therapieprinzipien des Asthma bronchiale nennen und begründen können (K2) Wichtige Risikofaktoren und Auslöser der Erkrankung auflisten können (K1) Die dem allergischen Asthma zugrundeliegenden Entzündungsvorgänge in den Atemwegen darstellen können (K2) Neue Konzepte zur Hyposensibilisierung und Immuntherapien allergischer Erkrankungen benennen und erläutern können (K2) Autoimmunität Die möglichen Entstehungsmechanismen von Autoimmunität bzw. Toleranzbrechung unter besonderer Berücksichtigung von molekularem Mimikry und des HLA-Systems erläutern können (K2) Periphere und zentrale Toleranz unterscheiden können (K1) Die vier Typen von Hypersensibilitätsreaktionen anhand der Pathomechanismen unterscheiden und jedem Typ eine klinische Entität/Syndrome zuordnen können (K1) Autoimmunreaktionen anhand der Effektormechanismen entsprechend der Klassifikation von Hypersensibilitätsreaktionen einteilen können (K1) Den Autoimmunreaktionen jeweils mindestens eine zugehörige Erkrankung (insbesondere Myasthenia gravis, Goodpasture-Syndrom, Zytopenie, Morbus Basedow, akutes rheumatisches Fieber, rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus Typ I, Multiple Sklerose) zuordnen können (K1) Den Unterschied zwischen organspezifischen und nicht-organspezifischen Autoimmunerkrankungen definieren können (K1) Die bedeutsamen/häufigen klinischen Entitäten organspezifischer und nichtorganspezifischer Autoimmunerkrankungen auflisten und die diagnostisch relevanten Autoantikörper zuordnen können (K1) Die Bedeutung von Autoantikörpern bei der Diagnose, Prognose und Therapiekontrolle von systemischen und organischen Autoimmunerkrankungen erläutern können (K2) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie 3.3 - - - - - - - - - - - - 3.4 - - - - - 7 Transplantation Faktoren und Barrieren nennen können, die Abstoßungsreaktionen bei Transplantationen beeinflussen (K1) Die Prinzipien und klinische Anwendung der Auto-, Iso-, Allo-, XenoTransplantation erläutern können (K2) Die Begriffe syngen, allogen, xenogen definieren können (K1) Die Immunogenität transplantierter Organe/Gewebe erläutern können (K2) Die Pathogenese der Graft versus Host Reaktion erläutern können (K2) Die Bedeutung und Vererbung der Haupt- und Nebenhistokompatibilitätsantigene bei Transplantationen erläutern und geeignete diagnostische Verfahren zuordnen und begründen können (K2) Die Kinetik und Pathomechanismen der Transplantatabstoßung an Beispielen beschreiben können (K2) Die Rolle von T Lymphozyten und Lymphokinen an der Abstoßungsreaktion erläutern können (K2) Antigenspezifische Strategien zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen bei allogener (homologer) Transplantation benennen und erläutern können (K2) Nicht antigenspezifische Strategien zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen bei allogener (homologer) Transplantation benennen und erläutern können (K2) Klassen von Immunsuppressiva gemäß Stoffklassen und Wirkungsweisen benennen können (K1) Wirkungsmechanismen immunsuppressiver Medikamente zur Prophylaxe einer Abstoßungsreaktion nennen können (K2) Entwicklungen immunsuppressiver Strategien definieren und erläutern können (K2) Perspektiven in der Transplantationsmedizin erläutern und diskutieren können (Xenotransplantation, Toleranzinduktion, Stammzelltransplantation) (K2) Tumorimmunologie Beispiele für Tumorspezifische Antigene auflisten und deren Zugehörigkeit in verschiedene Gruppen erläutern können (K1) Die Bedeutung von Zytotoxizität für die immunologische Tumorabwehr erklären können (K2) Verschiedene "Immune-escape"-Mechanismen auflisten und erklären können (K2) Die Bedeutung, Anwendung und Wirkungsweise der Therapie mit monoklonalen Antikörpern (Immuntoxinen) bei malignen Erkrankungen definieren können (z.B. Rituximab) (K2) Verschiedene Möglichkeiten einer "Krebsimpfung" benennen (z.B. Tumorzellvakzine, Adoptiver T Zelltransfer) und erklären können (K2) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie 3.5 - - - - 3.6 - - - 3.7 - - 3.8 - 8 Immundefekte Die Zuordnung der Immundefekte in die verschiedenen Kategorien (primär, sekundär, angeboren, erworben, physiologisch und iatrogen) vornehmen (K2) sowie je Kategorie mindestens ein repräsentatives Krankheitsbild nennen und beschreiben können (K1) Häufige und/oder charakteristische Erreger von Infektionen bei immunsupprimierten Patienten (opportunistische Infektionen), z.B. atypische Mykobakterien, Mycobacterium tuberculosis, Candida spp. oder Pneumocystis jiroveci, den zugrunde liegenden Immundefekten zuordnen können (K1) Den Einsatz von Immunglobulinen bei bestimmten Immundefekten begründen sowie die Möglichkeiten und Grenzen dieser Therapieform diskutieren können (K3) Den Einsatz von Knochenmarktransplantation bzw. Gentherapie sowie deren Grenzen und Risiken bei bestimmten Immundefekten diskutieren können (K3) Infektiologie I: HIV/AIDS-Virologie Klinische Symptomatik der HIV-Infektion bewerten können (K3) Immunologische Parameter der HIV-Infektion nennen können (K1) Virologische Parameter der HIV-Infektion nennen können (K1) Prinzipien und Indikationen der genotypischen Resistenztestung beschreiben können (K2) Grundzüge der antiretroviralen Therapie erläutern können (K2) Problematik der primären Resistenz erläutern können (K2) Symptome der HIV-Primärinfektion aufzählen und beschreiben können (K1) In der Problematik der Nadelstichverletzung und Postexpositionsprophylaxe zielgerichtet handeln können (F1, K3) Grundzüge der aktuellen Epidemiologie beschreiben können (K1) Infektiologie II: Opportunistische Infektionen Infektion und Infektionskrankheit definieren können (K1) Opportunistische Infektion definieren können (K1) Bedingungen für das Angehen opportunistischer Infektionen erläutern und Beispiele (primärer / sekundärer Immundefekt, Post-Transplantationzustand, AIDS) dafür benennen können (K2) Charakteristische Opportunisten (z.B. HHV-8, S. pneumoniae, Pneumocystis jiroveci, atypische Mykobakterien) bestimmten Immundefekten kausal zuordnen können (K2) Infektiologie III: Atemwegsinfektionen Die häufigen Erreger von Pneumonien und anderen tiefen Atemwegsinfektionen (spez. Tuberkulose) sowie Infektionsquellen und Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie - - - 3.9 - - - - - 3.10 - - - - - 9 typische Krankheitsausprägungen auflisten (K1) und die Pathomechanismen zuordnen (K2) können Differentialdiagnostische klinische Faktoren und Krankheitsbilder benennen können (K1) Differentialdiagnostisch relevante bildgebende und labormedizinische Untersuchungen benennen (K1), deren Indikationen und Wertigkeit begründen können (K2) aus den Übertragungswegen und der Pathogenese von tiefen Atemwegsinfektionen Prinzipien der Prävention, Diagnostik und Therapie erregerbedingter Krankheiten ableiten können (K3). Infektiologie IV: Hepatitis, Die verschiedenen Hepatitis-Viren (A-E) nennen und ihre Pathogenese, Epidemiologie, Übertragung, Klinik und Diagnostik beschreiben können (K2) Die wichtigsten Übertragungswege der Hepatitis B (sexuell, neonatal, iatrogen und Drogenmissbrauch) nennen und Konsequenzen zur Prävention ableiten können (K3) Die Spätfolgen frühkindlicher Hepatitis-B Infektionen aufzählen und beschreiben können (K2) Die zwei unterschiedlichen Pathomechanismen beschreiben können, mit denen sich das Immunsystem mit dem Hepatitis-B-Virus auseinandersetzen kann (ikterischer bzw. anikterischer Verlauf) (K2) Prophylaxe der HBV-Infektion beschreiben können (K2) Grundzüge der Therapie bei HBV und HCV erläutern können (K2) Problematik der erworbenen Resistenz erläutern können (K2) In der Problematik der Nadelstichverletzung und Postexpositionsprophylaxe zielgerichtet handeln können (F1, K3) Infektiologie V: Infektion und Transplantation Die Besonderheiten der angeborenen Immunität gegen Viren unter besonderer Berücksichtigung der Interferone und NK-Zellen erläutern können (K2) Die Besonderheiten der adaptiven Immunität gegen Viren unter besonderer Berücksichtigung der Antigenmenge und den Effekten von Antikörpern erläutern können (K2) Strategien, mit denen sich Viren der Wirtsabwehr entziehen, beschreiben und charakteristische Beispiele zuordnen können (K2) Prinzipien der antiviralen Therapie bei Herpesviren erläutern können (K2) Prinzipien der prophylaktischen und preemptiven Therapie bei CMV erläutern können (K2) Prinzipien des BK-Virus-Monitoring und deren Gegenmaßnahmen bei Nieren-Transplantations-Patienten erläutern können (K2) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie 3.11 - - - - - 3.12 - - - 3.13 - - - - - - - 10 Infektiologie VI: Klinische Antibiotikatherapie, kalkulierte und gezielte Antibiose Wesentliche Klassen der Antibiotika, deren Indikationen und Nebenwirkungen nennen können (K1) Prinzipien der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik erläutern und auf die unterschiedlichen Infektionslokalisationen anwenden können (K2) Grundsätze der kalkulierten Antibiotikatherapie unter Berücksichtigung der infektiologischen Diagnose und des zu erwartenden Erregerspektrums bei den wichtigen Infektionserkrankungen anwenden können (F1, K2) Die Methoden der Resistenztestung erläutern und die Ergebnisse im klinischen Kontext interpretieren können (F1, K3) Gezielte Antibiotikatherapie unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen einsetzen können (F1, K3) Infektiologie VII: Infektionen mit multiresistenten Erregern Typische Krankheitssituationen und prädisponierende Faktoren aufzählen können, z.B. Mukoviszidose (K1) Wesentliche Erreger benennen und beschreiben können (MRSA, VRE, ESBL) (K1) Therapieoptionen bei Multiresistenz erläutern können (K2) Diagnostik der Multiresistenz beschreiben können (K2) Ursachen der Multiresistenz erläutern und diskutieren können (K3) Maßnahmen zur Vermeidung der Verbreitung multiresistenter Erreger anwenden können (F1, K3) Infektiologie VIII: Sepsis Die Begriffe Bakteriämie, Fungämie, Virämie, Parasitämie; Sepsis (primär, sekundär, nosokomial); Septischer Schock; Septisches Syndrom; SIRS, CARS, MODS, TSS definieren können (K1) Die Symptome und die typischen Laborparameter einer Sepsis benennen können (K1) Die Sepsis nach ihrem Ausgangsherd differenzieren können (K2) Die häufigsten bakteriellen Erreger in Abhängigkeit vom Ausgangsherd benennen können (K1) Die verlaufsbestimmenden Faktoren / Risikofaktoren einer Sepsis erläutern können (K2) Die epidemiologische (Häufigkeit) und klinische Bedeutung (u.a. Letalität) einschätzen können (K2) Die kalkulierte Antibiotikatherapie aus dem Erregerspektrum ableiten können (K2) Die Pathophysiologie der Sepsis (PAMPs, Toll-like-Rezeptoren, Zytokinreaktion, Mikrozirkulationsstörungen, disseminierte Gerinnung, gestörte Sauerstoffversorgung, betroffenen Organsysteme) erläutern und diskutieren können (K3) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie - Therapeutische Ansätze (einschließlich neuerer Entwicklungen, z. B. aktiviertes Protein C) aus den bekannten pathophysiologischen Zusammenhängen und anhand eines Fallbeispiels ableiten können (K3) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen 11 Lernziele Immunologie 12 4 Querschnittsbereich 4: Immunologisches Seminar 040108/*3302 für Mediziner (7. Sem.) unter Beteiligung der Dozenten des Instituts für Immunologie 4.1 - - - - - - - - 4.2 - - - - - - Innate Immunity Eintrittswege von Mikroorganismen und innere Epithelbarrieren (mechanisch, chemisch, mikrobiologisch) beschreiben können (K1) Die verschiedenen Stadien einer Infektionsabwehr (Adhäsion am Epithel, lokale Infektion, Durchquerung des Epithels, lokale Infektion von Geweben, angeborene und erworbene Immunantwort) erläutern können (K2) Zellen und Komponenten der angeborenen Immunität benennen können (K1) Unterschiede zwischen angeborener und erworbener Immunität auflisten können (K1) Die Funktion und Wirkungsmechanismen von Phagozyten in der Infektionsabwehr darstellen können (K1) Antimikrobielle Peptide und deren zelluläre Expression definieren können (K1) Das Wirkungsspektrum von antimikrobiellen Peptiden erläutern (K2) und deren Einsatz als innovative Medikamente diskutieren können (K3) Toll-like Rezeptoren und deren zelluläre Expression definieren können (K1) Die Liganden von Toll-like Rezeptoren beschreiben können (K1) und die Auswirkung der Toll-like Rezeptor-Ligand Bindung auf die Zellen erläutern können (K2) Zentrale / periphere Toleranz Klonale Deletion, Anergie und Suppression als prinzipielle Mechanismen der immunologischen Toleranz definieren und beschreiben können (K2) Die wichtigsten Stadien der T-Zellreifung im Thymus benennen können (K1) Den Zusammenhang zwischen Affinität des T-Zellrezeptors zu Peptid/körpereigenen MHC- bzw. HLA-Molekül-Komplexen als Grundlage des Mechanismus der negativen Selektion (Deletion) bzw. positiven Selektion von T-Zellen im Thymus beschreiben und erläutern können (K2) Den programmierten Zelltod (Apoptose) als wesentlichen molekularen Mechanismus der klonalen Deletion/negativen Selektion erläutern können (K2) Die Rolle von regulatorischen T-Zellen für die Aufrechterhaltung der Toleranz im peripheren Immunsystem beschreiben können (K2) Die wesentlichen Marker zur Identifizierung von regulatorischen T-Zellen benennen können (K1) Die Mechanismen der Suppression durch regulatorische T-Zellen erläutern können (K2) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie - - - 4.3 - - - - 4.5 - - 4.6 - - - - - 13 Die mögliche klinische Bedeutung von regulatorischen T-Zellen an den Beispielen Autoimmunerkrankungen und Krebs diskutieren können (K3) Die Anergie neben der Suppression als weiteren wichtigen Mechanismus der peripheren Immuntoleranz benennen und erläutern können (K2) Prinzipielle Möglichkeiten der immunologischen Toleranzinduktion, z.B. bei Organtransplantation und Autoimmunerkrankungen, erläutern und diskutieren können (K3) Immuntherapien von Tumoren Das Prinzip des Immunoediting von transformierten Zellen mit den Phasen Elimination, Equilibrium und Escape erläutern können (K2) Beispiele für tumorspezifische Antigene auflisten und deren Zugehörigkeit in verschiedene Gruppen begründen können (K2). Die Bedeutung, Anwendung und Wirkungsweise der Manipulation der humoralen Immunität (Therapie mit monoklonalen Antikörpern) bei malignen Erkrankungen erklären können (z.B. Rituximab) (K2) Verschiedene Wege der Manipulation der T-Zellimmunität (z.B. Tumorzellvakzine, Adoptiver T Zelltransfer) benennen und erklären können (K2) HIV Das humane Immundefizienzvirus (HIV) einschließlich wichtiger Erregereigenschaften (z.B. reverse Transkriptase, Replikation) und die Pathogenese, Epidemiologie, Übertragung, Klinik, Diagnose, Therapie und Prävention der HIV-Infektion beschreiben können (K2). Die Hauptgründe für die Persistenz und das Fortschreiten der HIVInfektion benennen können (Virus-Mutanten, Ausschalten der CD4-pos. Lymphozyten) (K2). Immungenetik Die für die Unterscheidung von "Selbst" und "Fremd" relevanten Moleküle benennen können (K1) Den Begriff "Transplantationsantigen" definieren können (K1) Transplantationsantigene benennen können, die nicht im MHC codiert werden (K1) Erklären können, wie Transplantationsantigene vom Immunsystem als "fremd" erkannt werden (K2) Die Wege der direkten und indirekten Präsentation der Transplantationsantigene erklären können (K2). Vorstellungen aus dem Bereich der angeborenen und der erworbenen Immunologie benennen können, welche die Entstehung von Autoimmunerkrankungen erklären (K2) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen Lernziele Immunologie - - - - - 14 Beispiele für Erkrankungen nennen können, bei denen die ursächliche Beteiligung von Genen des MHC gezeigt worden ist, und die dahinterstehenden immunologischen Prinzipien erklären können (K2) Die genetische Organisation des MHC erklären und den MHC evolutionär einordnen können (K1) Die genetischen Gesetzmäßigkeiten des MHC (z.B. Kopplungsungleichgewicht, Polymorphismus) erklären können (K2) Die Gene des MHC funktionell einordnen können (erworbene und angeborene Immunität, Gene mit nicht-immunologischer Funktion) (K1) Die Erblichkeit von Autoimmunerkrankungen und die Rolle des MHC bei dieser Erblichkeit erklären können (K2) Ebenen des kognitiven Wissens: K1 deskriptives Wissen (was/wie); K2 Verständniswissen (warum); K3 Handlungswissen