Optik 7 - Thieme Connect

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7.1
Licht
Eigenschaften des Lichts
Histologie
Anatomie
Wellen-Teilchen-Dualismus. Licht sind transversale elektromagnetische (EM) Wellen in einem Frequenzbereich,
der für das Auge sichtbar ist. Wellen sind im Prinzip unendlich ausgedehnt, d. h. örtlich nicht gebunden. Auf der
anderen Seite kann Licht aber auch Impuls und Energie
auf elektrische Ladungen übertragen, chemische Bindungen auftrennen und Reaktionen auslösen. Dies lässt sich
nur dadurch erklären, dass Licht sich auch wie ein Teilchen
mit Impuls und Energie verhalten kann (Welle-TeilchenDualismus). Man spricht daher von Lichtquanten bzw. von
Photonen. Anschaulich kann man sich ein Photon als ein
Wellenpaket vorstellen. Innerhalb des Wellenpakets hat es
die Frequenz f. Mit dieser Frequenz ist eine Energie des
Wellenpakets verknüpft: E = hf. Die Proportionalitätskonstante zwischen Energie und Frequenz ist das Plancksche
Wirkungsquantum h = 6,626 · 10-34 Js.
Chemie
Biochemie
Physik
Photoeffekt. Die Modellvorstellung, dass das EM-Wellenfeld als Strom von Wellenpaketen bzw. Photonen darstellbar ist, kann viele Erscheinungen auf natürliche Weise
erklären. Die wichtigste ist der Fotoeffekt. Der Fotoeffekt
besagt, dass wenn ein Photon von einem Material absorbiert wird, genau einem Elektron die gesamte Fotonenenergie hf zugeführt wird: Eel. = hf. Das Elektron hat dann
im Material eine höhere potenzielle Energie und kann diese zusätzliche Energie vielfältig nutzen, z. B. Rhodopsin im
Auge aktivieren, eine Fotoplatte schwärzen oder Strom in
einer Solarzelle erzeugen. Man spricht in diesem Fall von
dem inneren Fotoeffekt.
Ist die Photonenenergie größer als die Bindungsenergie W
des Elektrons, dann wird das Elektron freigesetzt, und hat
dabei eine kinetische Energie Eel,kin = h · f – W. Diesen Fall
bezeichnet man als den äußeren Fotoeffekt. Die freigesetzten Elektronen können im Vakuum beschleunigt werden und Folgereaktionen auslösen. Fotozellen zum Nachweis von Photonen arbeiten z. B. nach diesem Prinzip.
Physiologie
Psych./Soz.
Lichtquellen. Bevor Licht in Form des Fotoeffekts „vernichtet“ wird, muss es zunächst in einer Quelle erzeugt
werden. Diverse Lichtquellen sind uns bekannt, angefangen von der Sonne, Glühbirne, Neonröhre, bis hin zum
Laser. In allen Fällen sind elektrische Dipolschwingungen
verantwortlich für die Lichtemission. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Licht, das thermisch erzeugt
wird, und Licht, das durch diskrete atomare Übergänge
entsteht.
Beispiel für thermisch erzeugtes Licht ist die Sonne, aber
auch jeder andere warme bzw. heiße Gegenstand emittiert Wärmestrahlung in Form von elektromagnetischen
Wellen. Die Wärmestrahlung hat eine breite Wellenlängenverteilung (Wellenlängenspektrum) (Abb. 7.1). Die
Wellenlänge λmax, bei der die Intensität maximal ist, ist
charakteristisch für die Temperatur des heißen Gegenstands. Das Produkt aus λmaxT ist eine Konstante. Daraus
folgt, dass mit zunehmender Temperatur die Wellenlänge
des Spektrums sich von rot nach blau verschiebt. Das Licht
der Sonne mit einer maximalen Intensität bei λmax = 500
nm entspricht der Oberflächentemperatur der Sonne von
5800 K. Mit Infrarotkameras kann die Emission der Wärmestrahlung von Gegenständen abgebildet werden, wobei
kleine Temperaturunterschiede deutlich erkennbar sind.
Infrarot-Thermografie wird auch in der medizinischen Diagnostik z. B. bei der Mammografie eingesetzt.
Im Gegensatz zur Wärmestrahlung hat Licht, welches
durch elektronische Übergänge in einem Atom entsteht,
eine wohldefinierte Frequenz. Das Leuchtspektrum von
z. B. Wasserstoff ist ein diskretes Linienspektrum, dessen
Linien einzelne Übergänge zugeordnet werden können
(S. 624, Balmer-Serie, Lyman-Serie, etc.). Üblicherweise
ist die Emission von Licht durch elektronische Übergänge
in Atomen ein statistischer Prozess, sodass keine Phasenbeziehung zwischen den emittierten Wellen existiert (inkohärente Strahlungsquelle). Die diskreten Übergänge in
Atomen und Molekülen können jedoch durch eingestrahltes monochromatisches Licht, dessen Frequenz genau dem
Übergang entspricht, stimuliert und verstärkt werden. Stimulation und Verstärkung gehörtem zum Grundprinzip
des Lasers (Light Amplification by Stimulated Emission of
Radiation). Laser emittieren Licht einer exakten Frequenz
durch Stimulation eines scharfen atomaren Übergangs.
Das Licht von einem Laser ist monochromatisch und ko-
5000K
4000K
3000K
2000 K
200
Abb. 7.1
600
1000
Wellenlänge in nm
1400
Spektralverteilung der Wärmestrahlung.
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Optik
Emmisionsvermögen
Biologie
7
Im Vakuum ist die Lichtgeschwindigkeit c0 = 2,99792458
· 108 m/s (≈ 300 000 km/s). In durchsichtigen Medien wie
Glas und Wasser ist die Lichtgeschwindigkeit langsamer
und um den Brechungsindex n reduziert: cn = c0/n. Brechungsindex n = c0/cn ist eine Materialeigenschaft. Für alle
durchsichtigen Medien ist n > 1, für Vakuum (und Luft)
ist n = 1 (Tab. 7.1). Die Frequenz des Lichts (Farbe) ist unabhängig vom Medium, sie bleibt beim Durchtritt durch
das Medium konstant. Das heißt, dass die Farbe des Lichts
in allen Medien dieselbe ist. Da λ = c/f ist, folgt, dass im
Medium die Wellenlänge des Lichts ebenfalls um den
Brechungsindex n reduziert ist (analog zur Schallwelle,
S. 651).
Dispersion. Der Brechungsindex n hängt von der Frequenz
bzw. Wellenlänge ab. Dies nennt man Dispersion. Blaues Licht hat einen größeren Brechungsindex n als rotes
Licht.
Brechung. Fällt Licht auf eine glatte Grenzfläche zwischen
zwei transparenten Medien, die durch Brechungsindizes n1 und n2 charakterisiert sind, dann wird ein Teil des
Lichts reflektiert, ein Teil geht durch das zweite Medium
Tabelle 7.1 Brechungsindizes verschiedener Materialien
für Licht mit einer Wellenlänge von λ = 590 nm
Tritt ein Lichtstrahl von einem optisch dünneren Medium in ein optisch dichteres Medium ein, wird der Strahl
zum Lot hin gebrochen.
Abbildung durch Spiegel
Planare Spiegel. Mit dem reflektierten Licht an einer
Grenzfläche kann man Gegenstände abbilden. Im Fall von
metallischen Oberflächen ist die Reflexion vollständig, da
das Licht nicht in das Metall eindringen kann (Spiegel).
Medium 1
Brechungsindex (λ = 590 nm)
Luft, Vakuum
1,00
Wasser
1,33
Diamant
2,42
Hornhaut
1,376
Kammerwasser, Glaskörper
1,336
Linse
1,455
einfallender Strahl
reflektierter Strahl
transmittierter Strahl
Medium 2
Abb. 7.2 Reflexion und Transmission von Licht an der Grenzfläche zwischen zwei transparenten Medien mit unterschiedlichen
Brechungsindizes.
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Anatomie
Wenn n2 > n1, dann nennt man Medium 2 optisch dichter im Vergleich zu dem optisch dünneren Medium 1. Für
n2 > n1 wird der transmittierte Strahl zum Lot hin gebrochen (γ < α), für n2 < n1 wird er vom Lot weggebrochen
(γ > α). Der erste Fall ist aus dem täglichen Leben geläufig: Ein Strohhalm im Wasser sieht geknickt aus, und der
Abstand zwischen Wasseroberfläche und Grund erscheint
verkürzt. Im zweiten Fall tritt ab einem Grenzwinkel αc
Totalreflexion auf: Alle Strahlen, deren Einfallswinkel größer sind als αc, können nicht in das zweite Medium eintreten, sondern werden vollständig reflektiert. Dieser Effekt
wird bei Lichtfasern genutzt. Wenn Licht in transparenten
Fasern läuft, dann ist der Reflexionswinkel an der Grenzfläche Faser-Luft größer als der kritische Winkel von ca.
50 °. Licht kann dann nicht seitlich austreten, sondern nur
am Ende der Faser. In Endoskopen werden Lichtfasern zur
Abbildung von inneren Organen eingesetzt.
Chemie
Dispersion, Brechung und Reflexion
n1 sin α = n2 sin γ
Biochemie
Die geometrische Optik beschreibt die Ausbreitung des
Lichts in verschiedenen Medien und an der Grenzfläche
zwischen verschiedenen Medien.
oder
Physik
Geometrische Optik
Merke
7.2
Histologie
sin α c1 c 0 n1 n2
=
=
=
sin γ c 2 c 0 n2 n1
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Laser werden in der Medizin vielfach eingesetzt, zum Punktschweißen der Retina (Photokoagulation), zur Veränderung
der Hornhautkrümmung, Zerstörung der Linsenkapsel und
als optisches Skalpell. Mit Lasern werden auch Hautkrankheiten behandelt und kleine Tumoren weggebrannt.
Physiologie
Klinik
durch (Abb. 7.2). Der Einfachheit halber nehmen wir an,
dass der einfallende Strahl monochromatisch ist und aus
einem eng gebündelten Lichtstrahl besteht. Dann ist der
Einfallswinkel α gleich dem Ausfallswinkel β des reflektierten Strahls. Beachte: Alle Winkel sind zum Lot auf die
Grenzfläche bezogen. Der transmittierte Strahl ändert
seine Richtung, d. h. der Einfallswinkel α in Medium 1 ist
nicht gleich dem Ausgangswinkel γ des transmittierten
Strahls in Medium 2 mit n2 ≠ n1. Zwischen den Winkeln α
und γ gibt es eine exakte Beziehung, die als Brechungsgesetz bzw. Snellius-Gesetz bezeichnet wird:
Psych./Soz.
härent, d. h. alle Wellen haben die gleiche Wellenlänge, die
gleiche Phase und breiten sich in der gleichen Richtung
aus. Da das Laserlicht stark gebündelt ist, können schon
kleine Intensitäten für das Auge gefährlich werden.
Biologie
7.2 Geometrische Optik 655
656 7 Optik
Biologie
Beim ebenen oder planaren Spiegel erscheint der abgebildete Gegenstand gleich groß wie der tatsächliche Gegenstand, aber als virtuelles Bild hinter dem Spiegel. Gegenstandshöhe G ist gleich der Bildhöhe B (B = G), und Abstand des Gegenstands vom Spiegel (Gegenstandsweite)
g ist gleich der Bildweite b (b = g) (Abb. 7.3). Damit ist der
Vergrößerungsfaktor m eines Spiegels m = b/g = B/G = 1.
F
Histologie
a
Spiegel
Gegenstand
virtuelles
Bild
G
tatsächlicher
Gegenstand
virtuelles
Bild
Gegenstand
B
Anatomie
g
Abb. 7.3
M
b
reelles
Bild
Abbildung durch einen planaren Spiegel.
Chemie
Biochemie
Sphärische Spiegel. Bei sphärischen Spiegeln (idealerweise parabolische Spiegel) gelten die gleichen Reflexionsgesetze wie bei einem ebenen Spiegel (Abb. 7.4), d. h.
Einfallswinkel ist gleich dem Ausfallswinkel bezüglich der
Flächennormalen. Im Unterschied zum planaren Spiegel
hängt die Flächennormale vom Ort ab. Alle Flächennormalen treffen sich im Mittelpunkt M. Daraus folgt, dass
die reflektierten Strahlen der achsenparallelen Strahlen
durch den Fokus F gehen, der im halben Abstand zwischen
Scheitelpunkt S und Mittelpunkt M liegt.
Strahlen, die durch den Mittelpunkt gehen, werden in sich
zurückreflektiert. Unter Beachtung der Grundprinzipien
von achsenparallelen Strahlen und Mittelpunkts- bzw. Radialstrahlen, kann man eine Bildkonstruktion für sphärische Spiegel vornehmen, gleich ob dieser nach innen (konkav) oder nach außen (konvex) gekrümmt ist (Abb. 7.5).
Wo immer sich die Randstrahlen treffen, entsteht das Bild
eines Gegenstands. Liegt das Bild vor dem Spiegel, handelt
Physik
Physiologie
achsenparallele
Strahlen
S
M
F
Psych./Soz.
Radialstrahl
(oder Mittelpunktsstrahl)
Abb. 7.4 Hauptstrahlen in einem sphärischen Hohlspiegel. F
= Brennpunkt, S = Scheitelpunkt, M = Mitte des Spiegels.
b
Abb. 7.5 Abbildung mit sphärischen Spiegeln. a Mit konvexem
Spiegel, b mit konkavem Spiegel.
es sich um ein reelles Bild (es kann auf einem Schirm abgebildet werden), liegt das Bild hinter dem Spiegel, ist das
Bild virtuell (es kann nicht abgebildet werden, es handelt
sich nur um eine Wahrnehmung). Am konvexen Spiegel
(Rückspiegel) erscheint das Bild immer aufrecht und verkleinert. Am konkaven Spiegel (Rasierspiegel) ist das Bild
aufrecht und vergrößert, sofern der Gegenstand zwischen
M und F liegt. Liegt der Gegenstand außerhalb von M,
dann ist das Bild verkleinert und invertiert.
Abbildung durch Linsen
Ähnlich den Spiegeln kann man auch mit Linsen Gegenstände abbilden. Linsen bestehen aus einem durchsichtigen Medium (Glas) und haben eine wohldefinierte
sphärisch gekrümmte und auf den Radius R geschliffene Oberfläche. Die Abbildung von Gegenständen durch
Linsen erfolgt mit den transmittierten Strahlen unter
Berücksichtigung der Refraktionsgesetze. Auch hier unterscheidet man je nach Krümmung zwischen konvexen
Linsen oder Sammellinsen und konkaven Linsen oder
Zerstreuungslinsen (Abb. 7.6). Achsenparallele Strahlen treffen sich im Brennpunkt (Fokus) F. Der Abstand
zwischen Linse und Brennpunkt wird die Brennweite f
genannt. Die reziproke Brennweite wird als Brechkraft
D = 1/f bezeichnet (Einheit [D] = 1/m = Dioptrie [abgekürzt dpt]). Bei Sammellinsen liegt der Fokus vom Strahlgang aus gesehen hinter der Linse, bei Zerstreuungslinsen vor der Linse.
Zur Abbildung verwendet man drei Hauptstrahlen: (1) der
Zentrumstrahl durch das Zentrum der Linse wird nicht
gebrochen; (2) der Parallelstrahl geht hinter der Linse
bildseitig durch den Fokus; (3) der Brennpunktstrahl geht
gegenstandsseitig durch den Brennpunkt und verläuft
hinter der Linse achsenparallel (Abb. 7.7).
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F
7.2 Geometrische Optik 657
Zentrumsstrahl
Brennpunktsstrahl
g
Abb. 7.7 Abbildung durch eine konvexe oder Sammellinse. Die
drei Hauptstrahlen: Parallelstrahl, Zentrumstrahl und Brennpunktstrahl definieren die Position des Bildes.
Gegenstandsweite g, Bildweite b und Brennweite f einer
Linse stehen in einem festen Bezug, der in der Linsengleichung ausgedrückt wird:
1 1 1
+ =
g b f
Die Vergrößerung m folgt aus dem Verhältnis:
B b
=
G g
Je nach Gegenstandsweite g kann m > 1, = 1, oder < 1 sein.
Tabelle 7.2 gibt einen Überblick.
Die Linsenmacherformel dient der Herstellung von Linsen mit bestimmter Dioptrie. Wenn der Brechungsindex
des zu verwendenden Glases bekannt ist, dann folgt die
Brechkraft D aus dem Krümmungsradius R:
Das Auge als Linse. Das Auge ist eine dicke Linse, bei der
das Bild innerhalb der Linse entsteht. Die hauptsächliche
Brechung findet an der Hornhaut statt, da sie stark gekrümmt ist. Durch die unterschiedlichen Medien vor dem
Auge und hinter der Hornhaut sind die Brennweiten vorne
und hinten verschieden. Die Brennweite vor dem Auge ist
f = 17 mm und hinter der Hornhaut f` = 24 mm.
Überblick über Bildweite und Vergrößerung als Funktion der Gegenstandsweite
Gegenstandsweite
Bildweite
Vergrößerung m
g > 2f
f < b < 2f
< 1, reell, invertiert
g = 2f
b = 2f
= 1, reell, invertiert
2f > g > f
b > 2f
> 1, reell, invertiert
f>g
2f > b > f
> 1, virtuell, aufrecht
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Chemie
Abb. 7.6 Strahlengang eines parallelen einfallenden Lichtbündels beim Durchgang durch eine Linse. a Konvexe Linse oder Sammellinse. b Konkave Linse oder Zerstreuungslinse. F = Brennpunkt;
f = Brennweite.
Biochemie
b
Linsenfehler. Die drei wichtigsten Linsenfehler, die in der
Optik auftreten, sind:
– Sphärische Aberration: Achsenferne Parallelstrahlen
werden stärker gebrochen und haben eine kürzere
Brennweite als achsennahe Parallelstrahlen.
– Chromatische Aberration: Strahlen unterschiedlicher
Wellenlängen treffen sich nicht im gleichen Fokus. Wegen der Dispersion der Brechungsindizes haben Strahlen mit kürzerer Wellenlänge eine kürzere Brennweite.
– Astigmatismus : Der Krümmungsradius der Linse ist
nicht konstant, sondern kann in der vertikalen Richtung anders als in der horizontalen Richtung sein.
Astigmatismus ist der häufigste Linsenfehler des Auges. Der Extremfall ist eine Zylinderlinse, die nur eine
Krümmung in einer Richtung aufweist.
Anatomie
R
Linsen können auch zu einem System zusammengesetzt
werden. Stellt man zwei Linsen mit D1 und D2 hintereinander, dann ist die Dioptriezahl des Linsensystems gleich der
Summe der Dioptriezahlen der Einzellinsen: D = D1 + D2.
F
Tabelle 7.2
2 (n − 1)
Physik
D=
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a
m=
b
Physiologie
ƒ
B
Psych./Soz.
F
reell,
invertiert,
verkleinert
Histologie
G
ƒ
Biologie
ƒ
Parallelstrahl
658 7 Optik
Die 12-jährige Sandra stellt sich mit ihrer Mutter beim Augenarzt vor (Anatomie, S. 380). Es stellt sich heraus, dass sie
kurzsichtig ist. Die Brechkraft ihres Auges muss durch eine
Linse unterstützt werden. Sie bekommt eine Brille.
Histologie
Anatomie
Normalerweise vereinigen sich die parallelen Strahlen, die
von Gegenständen in der Ferne ausgehen, im gesunden normalsichtigen Auge im Brennpunkt auf der Netzhaut, das Bild
erscheint scharf. Der Fernpunkt liegt beim Normalsichtigen
im Unendlichen. Um Gegenstände in der Nähe scharf sehen
zu können, akkomodiert der Normalsichtige die Brechkraft
seines Auges durch Änderung der Linsenkrümmung. Eine
stärkere Krümmung erhöht die Sammelwirkung der Linse.
Jetzt werden die von nahen Gegenständen ausgehenden
Strahlen so gebündelt, dass sie sich in der Netzhautebene
schneiden und damit ein scharfes Bild erscheint.
Bei der kurzsichtigen Sandra ist der Bulbus des Auges im Vergleich zur Brechkraft zu lang. Parallel einfallende Strahlen,
Chemie
7.3
Wellenoptik
Interferenz
Biochemie
Physik
Beugung am Einzelspalt. Monochromatische ebene Wellen mit der Wellenlänge λ, die auf einen Spalt treffen, breiten sich hinter dem Spalt als eine Kugelwelle aus (S. 649).
Wenn der Spalt eine endliche Öffnung d hat (Spaltbreite),
dann wird die einfallende ebene Welle in viele konzentrische Wellen zerlegt, deren Überlagerung zu einem Muster von Intensitätsmaxima und Intensitätsminima führt
(Abb. 7.8). Intensitätsmaxima treten durch konstruktive
Interferenz der Kugelwellen auf, Intensitätsminima durch
destruktive Interferenz. Im Zentrum ist die konstruktive
Interferenz perfekt und daher ist dort das Hauptmaximum mit der höchsten Intensität. Beugung am Spalt liefert hinter der Blende Aufhellung in Gebieten, wo geometrisch gesehen Schatten sein sollte.
Physiologie
Beugung an der Lochblende. Die runde Lochblende von einem Mikroskop erzeugt ein Beugungsscheibchen im Bereich
des Hauptmaximums, auch Airy-Scheibchen genannt. Zwei
Objektpunkte im räumlichen Abstand können nur dann als
getrennt wahrgenommen werden, wenn das Beugungsmaximum des zweiten Punktes in das Beugungsminimum des
ersten fällt. Beugung an der Öffnung der Iris begrenzt das
Auflösungsvermögen des Auges nach dem gleichen Prinzip.
Je kleiner die Öffnung, umso größer ist das Beugungsscheibchen und umso schlechter ist die Auflösung.
Psych./Soz.
Beugung am Gitter. Wellen von mehreren Spalten (Gitter)
überlagern sich zu einem charakteristischen Interferenzmuster, welches Aufschluss über die geometrische Anordnung der Spalte gibt. Im Allgemeinen überlagern sich die
Effekte der Beugung am Einzelspalt und der Interferenz an
Vielfachspalten.
die aus der Ferne auf das Auge treffen, schneiden sich daher
schon vor der Netzhaut, Sandra sieht in der Ferne unscharf.
Gegenstände, die in der Nähe liegen (0,5 m), kann sie scharf
erkennen, da sich die von ihnen konvergent ausgehenden
Strahlen bereits ohne Akkomodation in der Netzhautebene
schneiden. Ihr Fernpunkt liegt also sozusagen in der Nähe.
Sandras Kurzsichtigkeit kann durch eine Brille mit einer Zerstreuungslinse (mit negativer Brechkraft) korrigiert werden.
Das Vorschalten dieser Linse bewirkt, dass die parallel einfallenden Strahlen aus dem Fernpunkt so weit divergiert werden, dass sie sich erst auf der Netzhaut schneiden. Um Gegenstände in der Nähe scharf sehen zu können, muss Sandra
wie eine Normalsichtige akkomodieren.
Die benötigte Stärke der Zerstreuungslinse errechnet sich
aus dem Kehrwert der Brennweite der Linse. In Sandras Fall
also bei -1/0,5 = -2 Dioptrien.
Anwendungen. Da Teilchen sich auch wie Wellen verhalten
(Teilchen-Wellen-Dualismus S. 654), treten Beugungs- und
Interferenzerscheinungen auch für Elektronen, Neutronen
und Atome auf. Die Elektronenbeugung dient der Strukturuntersuchung mithilfe von Elektronenmikroskopen, mit
Neuronenbeugung wird vornehmlich die Position von
Wasserstoff in Proteinen bestimmt. Mit He-Atomstrahlen
kann das periodische Kristallgitter an Oberflächen untersucht werden.
Polarisation
Licht von einer Glühbirne sind polychromatische, unpolarisierte und inkohärente transversale EM-Wellen. Licht
ist polychromatisch, da es ein Spektrum aus verschiedenen Wellenlängen enthält (die sich in diesem Fall zu weiß
mischen). Es ist unpolarisiert, da die Schwingungsebene
des elektrischen Feldes im Raum beliebig um die Ausbreitungsrichtung verteilt ist. Es ist inkohärent, weil keine
Phasenbeziehung zwischen verschiedenen emittierten
Wellenzügen besteht. Mithilfe eines Interferenzgitters
kann ein schmales, nahezu monochromatisches Wellen-
Hauptmaximum
1. Minimum
2. Minimum
Abb. 7.8 Beugungsmuster an einem Einzelspalt.
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Biologie
Fallbeispiel: Kurzsichtigkeit (Myopie) (siehe auch S. 380)
G1
1
0
G0
mMikro = m Obj ⋅ m Oku =
g
t
⋅ 0
fObj fOku
Numerische Apertur. Kleine Brennweiten der Linsen und
große Tubuslänge sind förderlich für eine hohe Vergrößerung. Aber nicht jede Vergrößerung ist nützlich, da bei
zu hoher Vergrößerung Bildpunkte nicht mehr voneinander getrennt werden können, d. h. die Auflösung nicht
ausreicht. Das Auflösungsvermögen des Lichtmikroskops
wird durch die numerische Apertur des Objektivs und
durch die verwendete Wellenlänge des Lichts begrenzt.
Die numerische Apertur A ist der Sinus des maximalen
Winkels θ, bei dem die Randstrahlen noch in die Objektivlinse gelangen: A = sinθ . Je größer die Linse, umso größer
ist die Apertur A. Nützlich ist eine transparente Immersionsschicht mit dem Brechungsindex n zwischen Objekt
und Objektiv, sodass Randstrahlen in das Objektiv gebrochen werden (Abb. 7.11). Mit Immersionsschicht ist die
Apertur: A = n sinθ.
G2
2
2
0
1
0
g1
g0
g2
Abb. 7.9 Sehwinkel ist der Öffnungswinkel, unter dem ein Gegenstand G wahrgenommen wird. Im Abstand g0 ist die physiologische Vergrößerung 1.
f
g0
Abb. 7.10 Vergrößerung des Sehwinkels von ε0 nach ε durch
eine Lupe zwischen Gegenstand und Auge.
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Histologie
Anatomie
Chemie
Ein Mikroskop besteht aus zwei Linsen. Das Objektiv (die
dem Objekt zugewandte Linse) mit Brennweite fObj erzeugt
ein umgekehrtes reelles Zwischenbild im Abstand t (Tubuslänge), welches von dem Okular (dem Auge zugewandte Linse) mit Brennweite fOku noch einmal vergrößert wird.
Die Gesamtvergrößerung des Mikroskops ist das Produkt
aus Vergrößerung von Objektiv- und Okularlinse:
Biochemie
Optische Instrumente sind alle Instrumente, bei denen
optische Elemente zur Anwendung kommen, wie z. B.
Spiegel, Linsen, Wellenlängen- und Polarisationsfilter sowie Prismen. Zu den optischen Instrumenten zählen Kamera, Mikroskop, Projektionsapparate, Spektralapparate
und das Auge.
Mit Mikroskopen werden zu kleine Gegenstände für das
Auge sichtbar gemacht. Dabei ist das Auge selbst ein Teil
des optischen Instruments. Der Sehwinkel ε entscheidet,
ob wir einen Gegenstand vergrößert oder verkleinert
wahrnehmen (Abb. 7.9). Im Abstand von g0 = 25 cm sehen
wir Gegenstände mit einer Vergrößerung von 1. Der ent-
Lichtmikroskop
Physik
Optische Instrumente
Das einfachste optische Instrument, das den Sehwinkel
vergrößert, ist die Lupe. Sie besteht aus nur einer Sammellinse. Wird eine Lupe zwischen einen Gegenstand im
Abstand g0 und vor das Auge im Abstand der Brennweite
der Lupe f platziert (Abb. 7.10), dann wird eine Vergrößerung m = g0/f von bis zu 30 erreicht, d. h. ca. zehnmal mehr
im Vergleich zum bloßen Auge.
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7.4
Lupe
Physiologie
Unter optischer Aktivität versteht man die Drehung der
Polarisationsebene des Lichts bei der Transmission durch
ein optisch aktives Medium. Der Drehwinkel α der Pola~ ist die
~ c L. α
risationsebene nach der Strecke L ist: α = α
spezifische Drehung eines Stoffes, c ist die Gewichtskonzentration und L ist die Länge einer Küvette, die eine
flüssige Substanz enthält. Optisch aktive Moleküle sind
unsymmetrische Moleküle, die eine Chiralität aufweisen,
wie z. B. Milchsäure und Zucker. Die Zuckerkonzentration
im Harn wird durch Messung des Drehwinkels α in einem
Polarimeter bestimmt.
sprechende Sehwinkel ist ε0 = G/g0. Bei diesem Abstand ist
das Bild auf der Retina optisch verkleinert, aber physiologisch wird eine Vergrößerung von 1 wahrgenommen. Im
Nahpunkt von ca. 10 cm leistet das Auge eine Vergrößerung von m = 2,5. Für höhere m sind optische Instrumente
notwendig, wie z. B. Lupe, Mikroskop oder Teleskop.
Psych./Soz.
längenband aus dem Spektrum heraus selektiert werden.
Kohärenz zwischen verschiedenen Wellen gleicher Wellenlänge erreicht man nur mithilfe eines Lasers.
Linear polarisiertes Licht besteht aus EM-Wellen, deren
E-Vektor in nur einer Ebene schwingt. Um polarisiertes
Licht zu erzeugen, muss ein Polarisator bzw. ein Filter
in den Strahlengang gebracht werden, der Transmission
in nur einer Ebene erlaubt und alle anderen Richtungen
absorbiert. Polarisationsfilter sind Polymerschichten mit
paralleler Anordnung der Polymerketten, die nur eine bestimmte Polarisationsrichtung durchlassen und alle anderen durch Absorption abschwächen. Polarisation findet
auch durch Streuung statt. Licht, das an Molekülen (Luft)
unter 90° gestreut wird, ist polarisiert. In der Abend- bzw.
Morgensonne hat die Streustrahlung vom Himmel (Wolken) einen hohen Polarisationsanteil.
Biologie
7.4 Optische Instrumente 659
660 7 Optik
1
3
2
2
Biologie
Abb. 7.11 Numerische Apertur. a Die numerische Apertur einer Linse ist durch den
maximalen Winkel θ definiert, bei dem die
Randstrahlen noch in das Objekt gelangen.
b Eine Immersionsschicht zwischen Träger
und Linse vergrößert die Apertur.
1
n = 1,5
n = 1,5
3
Immersionsschicht
n = 1,5
n = 1,5
Auflösungsvermögen
Anatomie
Chemie
Das Auflösungsvermögen R (resolving power) ist definiert
als der Kehrwert des kleinsten noch auflösbaren Abstands
dmin von zwei Gegenstandspunkten: R = 1/dmin. Bei Berücksichtigung der Apertur und der Beugungseigenschaften der Objektivlinse wird mit einem Mikroskop eine
maximale Auflösung R = 1/dmin = A/λ berechnet. Da A von
der Größenordnung 1 ist, folgt für R ≈ 1/λ und dmin = λ.
Für optische Wellenlängen von 500 nm erreicht man eine
Auflösung von ca. 2 · 106 m-1 und einen minimalen Abstand von ca. 500 nm, der noch getrennt wahrgenommen
werden kann.
Als Faustregel gilt: Punkte mit einem Abstand kleiner
als die benutze Wellenlänge können nicht aufgelöst
werden.
Elektronenquelle
Lichtquelle
Kondensorlinse
Probe
Objektivlinse
Okular
direkte
Bildbeobachtung
Projektionslinse
Projektionsschirm,
Filmebene
Biochemie
Elektronenmikroskop
Physik
Physiologie
Lichtmikroskope erreichen eine brauchbare Vergrößerung von maximal 1000. Um höhrere Vergrößerungen
zu erreichen, werden in Elektronenmikroskopen Elektronen als Strahlung verwendet. Die Wellenlängen der
Elektronen liegen zwischen 0,012 nm und 0,0012 nm. Da
Elektronen geladene Teilchen sind, verwendet man zur
Ablenkung und Linsenwirkung elektrostatische oder magnetische Linsen. Vergrößerungen bis zu 106, Auflösungen
R von über 109 m-1 und minimale Abstände dmin < 1 nm
sind mit Elektronenmikroskopen erreichbar. In Abb. 7.12
ist der Strahlengang in einem Lichtmikroskop und einem
Elektronenmikroskop verglichen. Die Ähnlichkeit ist offensichtlich. Da Elektronen die Luft stark ionisieren und
abgebremst werden, muss ein Elektronenmikroskop im
Vakuum betrieben werden.
Spektralapparate
Psych./Soz.
Spektralapparate werden für die spektrale Zerlegung von
Licht eingesetzt. Zwei Arten sind gebräuchlich, Prismenspektrometer und Gitterspektrometer.
Prismenspektrometer nutzen die Dispersionseigenschaften von transparenten Medien, um verschiedene
Wellenlängen räumlich zu trennen (Abb. 7.13). Das Auflösungsvermögen eines Prismas, d. h. die Fähigkeit, zwei
verschiedene Wellenlänge noch trennen zu können, ist
typischerweise 104. Höhere Auflösungen werden mit dem
Gitterspektrometer erzielt. Das Auflösungsvermögen von
Abb. 7.12 Vergleich des Strahlengangs zwischen einem Lichtmikroskop (links) und einem Elektronenmikroskop (rechts).
Gittern ist die Fähigkeit, verschiedene Wellenlängen in
höherer Ordnung der Interferenz noch zu trennen. Sie erreichen eine 10-100-fach höhere Auflösung als ein Prismenspektrometer.
Photometer
Die Absorption von Licht einer bestimmten Wellenlänge
in einem Medium (Gas, Flüssigkeit, Lösung) wird mit einem Photometer untersucht (Abb. 7.14). Dazu wird nach
einer Lichtquelle zunächst eine Wellenlänge mithilfe eines
Spektrometers selektiert. Die Intensität dieser Welle wird
vor und nach dem absorbierenden Medium gemessen. Die
exponentielle Abhängigkeit der transmittierten Intensität
von der Schichtdicke und Konzentration der gelösten Substanz wird als Lambert-Beer-Gesetz bezeichnet:
I(λ,d) = I0 (λ ) ⋅ 10
−ε(λ )cd
Hier ist ε(λ) = der molare Extinktionskoeffizient, der von
der Wellenlänge abhängt; c ist die molare Konzentration
der absorbierenden Substanz in Einheiten [mol/l] und d
ist die Dicke der Küvette, durch die das Licht der Wellenlänge λ durchtritt. Bei der Spektralphotometrie wird die
Transmission T(λ) des Lichts einer bestimmten Wellen-
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Aus Boeck, G., et al.: Prüfungswissen Physikum (ISBN 9783131452214) © 2009 Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart
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n = 1,5
Merke
Histologie
n=0
A = − log
= ε (λ )cd
Die Transmission T als Funktion der Wellenlänge λ enthält
charakteristische Absorptionsbanden, die Aufschluss über
den molekularen Inhalt der Küvette geben. Zum Beispiel
kann man Oxyhämoglobin (HbO2) und desoxygeniertes
Hämoglobin (Hb) mit einem Photometer leicht unterscheiden und quantitative Angaben zur Konzentration
treffen.
T=
I(λ,d)
I0 (λ )
= 10
Anatomie
länge durch eine Küvette gemessen, d. h. das Verhältnis
der transmittierten Intensität I(λ,d) normiert auf die Primärintensität I0(λ):
−ε(λ )cd
Prismen- oder
Gitterspektrometer
I0 ()
monochromatisches Licht,
Intensität I0 ()
I(, d)
Detektor misst
transmittierte
Intensität
I(, d) = I0 ()10 –()cd
Abb. 7.14 Prinzipieller Aufbau eines
Spektralphotometers.
Psych./Soz.
Physiologie
Physik
polychromatisches
weißes Licht
Küvette
mit Lösung der
Konzentration
c
Chemie
d
Lichtquelle
Biochemie
Abb. 7.13 Strahlengang in einem Prismenspektrometer.
I0 (λ )
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einfallendes weißes Licht
I(λ,d)
Histologie
Der negative dekadische Logarithmus von T wird als die
dekadische Extinktion bezeichnet:
Biologie
7.4 Optische Instrumente 661
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