Programm Mobilität der Zukunft Ausschreibungsleitfaden 2. Ausschreibung Personenmobilität innovativ gestalten Einreichfrist 2. Oktober 2013, 12:00 Uhr Version 1.0_16.05.2013 Inhaltsverzeichnis Das Wichtigste in Kürze............................................................................. 3 1 Mission und Charakteristika des Programms Mobilität der Zukunft.............. 5 1.1 Themenfelder des Programms.................................................................................................... 6 1.2 Programmziele und erwartete Wirkungsbeiträge ........................................................................ 7 2 Ausschreibungsschwerpunkte ................................................................... 8 2.1 Ausschreibungsschwerpunkte für Förderungen .......................................................................... 9 2.2 Ausschreibungsinhalte für F&E-Dienstleistung ......................................................................... 16 3 Ausschreibungsdokumente ..................................................................... 21 4 Rechtsgrundlagen................................................................................... 22 5 Weitere Förderungsmöglichkeiten ........................................................... 23 Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 2 von 23 0 Das Wichtigste in Kürze Mobilität der Zukunft: Ausschreibungsübersicht 2013 Themenspezifische Instrumente Instrumente F&E Dienstleistung Kooperatives F&E Projekt Sondierung Humanressourcen Dissertationen In Unternehmen od. außeruniversitären Forschungseinrichtungen Kurzbeschreibung Erfüllung eines vorgegebenen Ausschreibungsinhaltes Sondierung Vorstudie für F&E Projekt Kooperatives F&E Projekt Industrielle Forschung oder Experimentelle Entwicklung Ausschreibungsschwerpunkte Schwerpunkte Zuordnung von Instrumenten zu Subschwerpunkten (Vgl. Kapitel 2) 2.1.1 - 2.1.3 x 2.2.1 – 2.2.4 x Eckdaten der Instrumente Eckdaten beantragte in € Förderung Definiert im eigenen Ausschreibungsleitfaden „Dissertationen im Thema Mobilität der Zukunft“ Humanressourcen max. 100.000 keine max. 200.000.- min. 100.000.bis max. 2 Mio. zu 100% keine keine n.z. keine max. 80% max. 80% max. 50% max. 24 Monate max. 12 Monate max. 36 Monate nein nein Ja, siehe Instrumentenleitfaden Finanzierung Förderungsquote Laufzeit in Monaten x Thema Mobilität Kooperationserfordernis Budget Einreichfrist Sprache Ansprechpersonen Information im Web Version 1.0_16.05.2013 max. 36 nein 3,8 Millionen € 1,6 Millionen € 2.10.2013, 12:00 Uhr 31.10.2013 Deutsch Deutsch Nicole Prikoszovits Gabriela Christler 05 7755-5033 05-7755–2706 [email protected] [email protected] www.ffg.at/mobilitaetderzukunft_call2013 www.ffg.at/dissertationen/2ausschreibung Mobilität der Zukunft Seite 3 von 23 Tabelle 1: Übersicht „Mobilität der Zukunft“ Frühjahrsausschreibung 2013 Die Einreichung ist ausschließlich via eCall (https://ecall.ffg.at) möglich und hat vollständig und rechtzeitig bis zum Ende der Einreichfrist zu erfolgen. Eine spätere Einreichung (nach 12:00 Uhr) wird nicht mehr berücksichtigt und führt zum Ausschluss aus dem Auswahlverfahren! Die Relevanz des Projektvorhabens in Bezug auf die Ausschreibungsschwerpunkte und die Programmziele stellt eines der vier Hauptbewertungskriterien dar. Bitte beachten Sie: Sind die Formalvoraussetzungen für eine Projekteinreichung entsprechend den Konditionen und Kriterien des jeweiligen Förderungsinstruments (vgl. Kapitel 3) nicht erfüllt und handelt es sich um nicht-behebbare Mängel, wird das Förderungsansuchen bei der Formalprüfung aufgrund der erforderlichen Gleichbehandlung aller Förderungsansuchen ausnahmslos aus dem weiteren Verfahren ausgeschieden und formal abgelehnt! Voraussichtlicher Zeitplan Einreichschluss: 2. Oktober 2013, 12:00 Uhr Formalprüfung: Oktober 2013 Evaluierung: November 2013 Förderentscheidung: ab Dezember 2013 Themenverantwortung BMVIT: Personenmobilität Walter Wasner Gütermobilität: Sarah Krautsack Verkehrsinfrastruktur: Andreas Blust Fahrzeugtechnologien: Andreas Dorda Programmmanagement FFG: Güter-/ Personenmobilität: Nicole Prikoszovits Verkehrsinfrastruktur: Christian Pecharda Fahrzeugtechnologien: Thomas Uitz Fragen zum Kostenplan - Projektcontrolling & Audit Christa Jakes Tel.: 05 7755-6083, [email protected] Ernst Frischmann Tel.: 05 7755-6086, [email protected] Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 4 von 23 1 Mission und Charakteristika des Programms Mobilität der Zukunft Wachsende Mobilitätsbedürfnisse bei gleichzeitiger Ressourcenverknappung und begrenzten Kapazitäten erfordern neue Lösungsansätze in der Forschungs-, Innovations- und Technologiepolitik. Das bmvit wird seine Förderungsaktivitäten für mobilitätsrelevante Forschung in den nächsten Jahren im Rahmen des neuen Programms Mobilität der Zukunft fortsetzen bzw. neu ausrichten. Im Fokus des Programms steht die Sicherung der Mobilität bei gleichzeitiger Minimierung der negativen Auswirkungen des Verkehrs. Mobilität der Zukunft initiiert dazu ganzheitliche Lösungsansätze für die Mobilität der Zukunft und trägt dabei zu einem Interessensausgleich zwischen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft bei. Das Programm Mobilität der Zukunft setzt den erfolgreichen Weg des Strategieprogramms “IV2Splus – Intelligente Verkehrssysteme und -services plus” fort und unterstützt Forschungsprojekte, die mittel- bis längerfristig wesentliche Lösungsbeiträge für mobilitätsrelevante gesellschaftliche Herausforderungen erwarten lassen und durch Innovationen bestehende Märkte befruchten bzw. neue Märkte generieren. Durch diese Initiative wird auf das in den Vorjahren entstandene themenspezifische Wissen und auf die Kompetenzen der FTICommunity aufgebaut, ein Fortführungspfad für erfolgsversprechende Initiativen eingerichtet, aber auch der Rahmen für völlig neue Ansätze in diesem Themenbereich eröffnet. Im Lichte der zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderung und auf Basis der Erfahrungen aus früheren Initiativen zeichnet Mobilität der Zukunft folgende Charakteristik: • Klare Missionsorientierung (auf Basis von FTI-Strategie der Bundesregierung): Der Beitrag zu gesellschaftlichen Herausforderungen steht im Vordergrund. Durch das entstehende Wissen und die resultierenden Innovationen soll zudem eine synergetische Verbindung zwischen FTI-Politik und Mobilitätspolitik entstehen. • Ganzheitlicher Mobilitätsfokus: ganzheitliche Lösungsansätze gehen weit über die physische Manifestation von Mobilität (Verkehr) hinaus und müssen auch vor und nachgelagerte Bewusstseins- und Entscheidungsprozesse behandeln. • Nutzerorientierung und umfassender Innovationsfokus: Die Nutzer bilden den Ausgangspunkt für alle Lösungsansätze. Technologien stellen im Kontext der komplexen gesellschaftlichen Zusammenhänge dabei aber nur einen möglichen Lösungspfad. Soziale und organisatorische Innovationen werden auch im Mobilitätsbereich eine größere Rolle spielen und erfordern verstärkt Akteurs übergreifende, multi- oder Interdisziplinäre Forschungskooperationen. • Langfristiger thematischer Orientierungsrahmen: Neben der Impulssetzung steht auch eine kontinuierliche Förderung in strategischen Themenfeldern im Mittelpunkt, um z.B. auch systemische Veränderungen einleiten und disruptive Innovationen initiieren zu können (Planungssicherheit). Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 5 von 23 1.1 Themenfelder des Programms Das Programm Mobilität der Zukunft beinhaltet vier komplementäre Themenfelder, in denen jeweils unterschiedliche Herausforderungen und Zielsetzungen adressiert werden. In den Themenfeldern „Personenmobilität“ und „Gütermobilität“ steht die „In-Wert-Setzung“ (d.h. gesellschaftliche Anwendung bzw. Anwendungsmöglichkeit) von Technologien und Innovationen im organisatorischen und sozialen Kontext des Mobilitätssystems im Vordergrund (systemische Innovationsfelder). Hingegen sind die beiden Themenfelder „Verkehrsinfrastruktur“ und „Fahrzeugtechnologien“ auf spezifische Technologien und Akteure ausgerichtet (Technologiefelder). In den Ausschreibungen werden in den unterschiedlichen Themenfeldern jeweils Ausschreibungsschwerpunkte gesetzt, die mit den eingereichten Projekten adressiert werden müssen. D.h. jedes eingereichte Projekt adressiert prioritär einen Ausschreibungsschwerpunkt und leistet damit einen Wirkungsbeitrag, um zumindest einem Programmziel näher zu kommen. Überblick aller Themenfelder des Programms Mobilität der Zukunft • Mobilität der Zukunft: Personenmobilität innovativ gestalten • Mobilität der Zukunft: Gütermobilität neu organisieren • Mobilität der Zukunft: Verkehrsinfrastruktur gemeinsam entwickeln • Mobilität der Zukunft: Fahrzeugtechnologie alternativ entwickeln Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 6 von 23 1.2 Programmziele und erwartete Wirkungsbeiträge In den Handlungsfeldern Gesellschaft, Umwelt bzw. Wirtschaft und Forschung wurden je nach Themenfeld unterschiedliche Zielsetzungen formuliert, zu denen von den Forschungsprojekten Wirkungsbeiträge erwartet werden. Jedes Projekt muss zumindest zu einer der angeführten Zielsetzungen in den Handlungsfeldern Gesellschaft und Umwelt Wirkungsbeiträge generieren und diese im Antrag darstellen (Projektbeschreibung für Förderansuchen Kapitel 1: Relevanz des Vorhabens in Bezug auf die Ausschreibung). Handlungsfelder Programmziel Personenmobilität Nutzbarkeit und Zugänglichkeit des Verkehrssystems Nachhaltige Mobilitätsformen und -muster Gesellschaft Umwelt Qualität und Verfügbarkeit der Verkehrsinfrastruktur trotz schwieriger ökonomischer Rahmenbedingungen Sicherstellung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen Reduzierung von Emissionen und Immissionen Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs Interessensausgleich zwischen Verkehrsweg, Lebensraum Mensch und Ökosystem Wettbewerbsfähigkeit Verkehrssektor Wirtschaft und Kompetenzführerschaft im Forschung Mobilitätsbereich Aufbau und Forcierung internationaler Kooperationen Legende: Themenfelder des Programms MdZ Gütermobilität Fahrzeugtechnologien Verkehrsinfrastruktur prioritäre Wirkungsbeiträge erwartet wesentliche Wirkungsbeiträge erwartet geringfügigere / keine Wirkungsbeiträge erwartet Themenfeld der Frühjahrsausschreibung 2013 Tabelle 2: Prioritäre Programmziele in den Themenfeldern und erwartete Wirkungsbeiträge der Projekte im ausgeschriebenen Themenfeld „Personenmobilität“ Eingereichte Projekte in dieser Ausschreibung müssen das Themenfeld Personenmobilität adressieren (siehe Kapitel 2.1) und Beiträge zur Erreichung der (prioritären) themenfeldspezifischen Zielsetzungen des Programmes (Tabelle 2) erwarten lassen. Die erwarteten Wirkungsbeiträge der eingereichten Projekte zu den themenfeldspezifischen Programmzielen im Themenfeld „Personenmobilität“ sind im Antrag zu beschreiben und abzuschätzen. Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 7 von 23 2 Ausschreibungsschwerpunkte Das Vorhaben muss sich prioritär auf einen der in Folge (Kap. 2.1) beschriebenen Ausschreibungsschwerpunkte beziehen, kann aber auch mehrere dieser Schwerpunkte ansprechen. Für die ausgeschriebenen F&E-Dienstleistungen wird die gewünschte Leistung zu den Schwerpunkten in Kap. 2.2 spezifiziert. Die Ausschreibungsschwerpunkte für Förderung im Themenfeld Personenmobilität im Überblick: 2.1.1 Multimodale Lebensstile 2.1.2 Aktive Mobilitätsformen 2.1.3 Gleichberechtigte Mobilität Die Ausschreibungsschwerpunkte für F&E Dienstleistung im Themenfeld Personenmobilität im Überblick: 2.2.1 Studie 1: „Leistbarkeit von Mobilität in Österreich 2.2.2 Studie 2: „Mobilität und Lebensqualität im Kontext des demografischen Wandels“ 2.2.3 Studie 3: "Vorbereitung einer Wirkungsfolgenabschätzung für gesellschaftsrelevante, soziale Zielsetzungen von missionsorientierten Mobilitätsforschungsförderungs-programmen" 2.2.4 Studie 4: "Multimodalität in Österreich – Monitoring System für relevante Trends und Entwicklungen“ Parallel zu dieser Ausschreibung werden auch Dissertationen zu allen 4 Themenfeldern (Personenmobilität, Gütermobilität, Fahrzeugtechnologien, Verkehrsinfrastruktur) des Programms Mobilität der Zukunft ausgeschrieben (www.ffg.at/dissertationen/2-ausschreibung). Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 8 von 23 2.1 Ausschreibungsschwerpunkte für Förderungen Themenfeldzielsetzung Personenmobilität innovativ gestalten Das Themenfeld rückt gesellschaftlich notwendige oder hilfreiche Lösungen „von übermorgen“ basierend auf neuen Erkenntnissen über mobilitätsrelevante Bedarfslagen, Rahmenbedingungen und Zusammenhänge in den Mittelpunkt, um damit „Personenmobilität innovativ zu gestalten“. Neben den umwelt-, wirtschafts- und forschungsrelevanten Zielsetzungen (siehe Tabelle 2) kommt diesem Themenfeld im Programm damit insbesondere jene Aufgabe zu, mobilitätsrelevante Phänomene im Kontext der gesellschaftlichen Trends und Veränderungen (Urbanisierung, demographischer Wandel, Wertewandel, Technologisierung, etc.) zu erforschen um mittel- bis längerfristig innovative Lösungen zu entwickeln und mobilitätsrelevante Veränderungsprozesse anzustoßen. Den thematischen Rahmen bilden dabei die drei Forschungsfeldern „Multimodale Lebensstile“, „Aktive Mobilität“ und „Gleichberechtigte Mobilität“. Die Identifikation und Berücksichtigung aktueller bzw. zukünftiger Bedarfslagen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen (Nutzergruppen) spielt in allen Forschungsfeldern eine zentrale Rolle. Als flankierende Unterstützung für die Forschungsprojekte in diesem Themenfeld wird insbesondere auf folgende Hilfsmittel und Kontakte verwiesen, deren Berücksichtigung/Einbeziehung/Konsultation während der Projektvorbereitung u. -bearbeitung empfohlen wird: • Um Projektergebnisse optimal in bestehende ITS-Systeme einzubinden, Insellösungen zu vermeiden aber auch um die zukünftige Entwicklung in Abstimmung mit den derzeit verwendeten Standards und Normen zu ermöglichen prüfen Sie bitte bereits während der Antragserstellungsphase relevante Standards, Normen und rahmengebende Anwendungen (Darstellung im Antrag erforderlich). Zu Ihrer Unterstützung wurden in der AustriaTech (www.austriatech.at) Beratungsstellen für Forschungsprojekte zu „ITS Standards und Normen“ (Kontakt Herr DI Martin Dirnwöber, [email protected]) und zu der „Graphenintegrationsplatform (GIP) und Verkehrsauskunft Österreich (VAO)“ (Kontakt Herr DI Stefan Schwillinsky, [email protected]) eingerichtet. • Informations-, Vernetzungsund Kommunikationsplattform „Infonetz“ (www.ffg.at/verkehr) mit Informationen über abgeschlossene und laufende Forschungsprojekte im Themenfeld sowie der Möglichkeit zur Partnersuche • Leitfaden zur Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Anforderungen in mobilitätsrelevanten F&E Projekten aus dem Projekt „LF-Datenschutz“ (siehe www.ffg.at/verkehr) • Plattform innovative Mobilitätsanwendungen „Mobilotse“ (www.mobilotse.at) als zentrales Zugangsportal und als Wegweiser zu Innovationen in der Öffentlichkeit. Das Portal kann für Forschungsprojekte genutzt werden, um einen möglichst breiten Kreis an TestnutzerInnen für Prototypen und Demonstrationsanwendungen zu gewinnen und um Forschungsergebnisse zu verbreitern. Besondere Charakteristiken der avisierten Forschung im Themenfeld „Personenmobilität“ Lösungsoffenheit „innovative Lösungen“ – Innovation hat viele Gesichter Gegenstand der Forschung können sowohl Projekte zu technischen wie auch sozialen Innovationen sein, die – optimaler Weise in Kombination – zu neuen Lösungsbeiträgen in den Forschungsfeldern führen. Die Forschungsfelder bilden dafür den thematischen Rahmen und zeigen relevante Herausforderungen und Problemstellungen auf (Forschungsfragen), geben jedoch keine Lösungswege vor. Als Ergebnis entstehen Produkte, Dienstleistungen, Methoden oder Prozesse, die nachhaltiges Mobilitätsverhalten fördern und zur Gestaltung und Umsetzung Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 9 von 23 von Politiken für ein soziales, sicheres, effizientes und umweltverträgliches Verkehrssystem in Österreich beitragen.1 Gesellschaftlicher Inventionsbedarf Verwertungspotential – Marktferne, aber mittel- bis langfristiges Die themenfeldspezifische Forschung zielt auf gesellschaftliche Bedarfslagen und Herausforderungen in jenen Bereichen ab, in denen dafür bislang keine adäquaten marktmäßigen Produkte und Dienstleistungen verfügbar sind (fehlendes Angebot) bzw. wo mittel- bis längerfristig erst ein „Markt“ für gesellschaftlich notwendige Produkte/Dienstleistungen entstehen muss. Projektvorhaben müssen jedoch darlegen, wie eine Verwertung der Ergebnisse erfolgen kann bzw. unter welchen Rahmenbedingungen diese zu erwarten sind (Umsetzungsperspektive hinsichtlich Geschäfts- oder Betreibermodellen im Rahmen der ökonomischen Verwertbarkeit). Umfassender und systemischer Betrachtungswinkel – „über den Tellerrand hinaus blicken“ Die Komplexität der mobilitätsrelevanten Herausforderungen erfordert Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren und Kompetenzträgern sowie eine integrierte Betrachtung des Verkehrssystems (Zusammenspiel Nutzer-Infrastruktur-Fahrzeug, verkehrsmittelübergreifende oder –unabhängige Lösungen). Um einseitige Problemsichten und Lösungsansätze zu vermeiden, muss der Betrachtungshorizont zudem – über das eigentliche Verkehrssystem hinaus – hin zu damit in Verbindung stehenden Bereichen und Handlungsfeldern erweitert werden (z.B. Raumplanung, Arbeitswelt, Freizeit, Gesundheit und Umwelt, etc.). Die Berücksichtigung diesbezüglicher direkter oder indirekter Wirkungen und Wechselwirkungen im Mobilitätssystem2 sind von zentraler Bedeutung, um zukunftssichere Lösungspfade zu beschreiten. Erst durch einen systemischen Ansatz können Innovationen ihre volle Wirksamkeit entfalten und einen nachhaltigen Lösungsbeitrag leisten, da die Kausalität frühzeitig erkannt und ggf. unerwünschte Auswirkungen vermieden werden können (z.B. Rebound Effekte). Interdisziplinäre Beiträge und transdisziplinäre Herangehensweisen sind dazu essentiell. Ziel des systemischen Innovationsfelds „Personenmobilität innovativ gestalten“ (siehe Abbildung 1) ist es daher nicht, per se neue Einzeltechnologien hervor zu bringen. Themenfeldrelevante Technologien können in den Projekten jedoch adressiert werden, wenn ihr systemischer Nutzenbeitrag antizipiert bzw. dadurch besser verstanden werden kann und diese (in weiterer Folge) in eine Gesamtlösung eingebettet werden können (perspektivische Darstellung des Gesamtzusammenhangs erforderlich). Ausschreibungslogik im Themenfeld und Spezifika dieser Ausschreibung Ziel der Ausschreibung ist die Förderung von F&E Projekten zur Findung und Initiierung von Lösungsansätzen durch neuartige Anwendungen in den drei Forschungsfeldern (=Ausschreibungsschwerpunkte) bzw. die Vorbereitung dazu erforderlicher, längerfristiger Forschungsvorhaben (Sondierungen). Diese können dann in den Folgeausschreibungen ggf. systematisch weiterentwickelt werden. Im Fokus dieser Ausschreibung stehen insbesondere 1 Vgl. bmvit, Gesamtverkehrsplan für Österreich, 2012, siehe unter http://www.bmvit.gv.at/verkehr/gesamtverkehr/gvp/index.html 2 Als „Mobilitätsystem“ wird dabei der funktionale Rahmen für die Beweglichkeit verstanden. Dieses umfasst – in einer ganzheitlichen Betrachtung – nicht nur das eigentliche Verkehrssystem (Nutzer, Fahrzeug, Infrastruktur) in seinen physisch-technisch-organisatorischen Ausprägungen, sondern auch alle vor- und nachgeordneten Prozesse sozialer und organisatorischer Natur, die damit im direkten Zusammenhang oder in Wechselwirkung stehen, und bei einer engeren Betrachtung nicht ausreichend berücksichtigt/beeinflusst werden können. Durch diese Betrachtungsweise soll der Fokus im F&E-Bereich von der alleinigen Weiterentwicklung des Verkehrssystems auch auf notwendige Struktur- und Verhaltensveränderungen in der Gesellschaft ausgeweitet werden (gesellschaftliche Transformation). Daraus resultierende Effekte sollen sich indirekt positiv auf den Mobilitätsbereich auswirken bzw. positive Wirkungen als Begleiteffekte in anderen Bereichen auslösen. Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 10 von 23 Anwendungen mit sehr hohem Neuheitswert und Innovationsgrad zur Etablierung völlig neuer Lösungsansätze und -perspektiven im Personenmobilitätsbereich. 3 Zu den jeweiligen Herausforderungen in den drei Ausschreibungsschwerpunkten werden relevante Forschungsfragen formuliert (siehe unten), die als Anregungen für forschungsrelevante Inhalte hinsichtlich anwendungsorientierter Lösungsansätze in den Forschungsprojekten dienen sollen.4 Die Projekte können dabei einzelne oder mehrere Fragen (sowie Teilaspekte) des jeweiligen Ausschreibungsschwerpunkts behandeln.5 Eine Verbreiterung der Wissensbasis zu diesen Fragen alleine – ohne dabei innovative Lösungsansätze durch eine Anwendung zu adressieren (Anwendungsperspektive) – ist jedoch, anders als bei den definierten F&E Dienstleistungen (siehe Kapitel 1.2), nicht Gegenstand der erwarteten Förderprojekte dieser Ausschreibung. Die Forschungsprojekte können für mehrere Ausschreibungsschwerpunkte relevant sein. Trotzdem muss eine Zuordnung des Projektantrags zu einem der drei Ausschreibungsschwerpunkte im Sinne der überwiegenden Relevanz getroffen werden. In Folgeausschreibungen der nächsten Jahre (vorgesehener Rhythmus ca. alle 1 bis 1½ Jahre), werden fortführend Forschungsfragen in jenen Bereichen adressiert, in denen sich praktikable Innovationspfade und Potentiale zur Erreichung der themenspezifischen Programmziele herauskristallisieren bzw. weitere Wissenslücken bestehen (Fokussierung). Zudem wird jedoch auch in den Folgeausschreibungen ausreichend Raum für neue Ansatzpunkte im Rahmen der drei Forschungsfelder vorhanden sein (Planungs- und Orientierungssicherheit). Beschreibung der Ausschreibungsschwerpunkte 2.1.1 Multimodale Lebensstile In den letzten Jahren können deutliche Veränderungen im Mobilitätsbereich beobachtet werden. Die Optionenvielfalt in der individuellen Mobilität steigt und wird zunehmend auch genutzt (Multimodale Mobilität6). Starre, auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtete Muster brechen auf. Diesbezügliche Phänomene sind in einigen Ländern insbesondere anhand einzelner Bevölkerungsgruppen (z.B. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen) und Raumstrukturen (urbane Räume) deutlich zu beobachten. Auch das Verständnis von „Mobilität“ scheint zunehmend im Wandel begriffen zu sein. „Mobilität“ entwickelt sich dabei immer stärker zu einer flexiblen Dienstleistung, durch die Mobilitätsangebote bedarfsgerecht individuell konfigurier- oder organisierbar und alternativ bzw. integrativ nutzbar werden. Statt „besitzen“ tritt dabei immer häufiger „nutzen“, „teilen“ und „interagieren“ in den Vordergrund. In diesen Entwicklungen liegt die Chance für eine neue Mobilitätskultur, durch die „Mobilität in Zukunft anders erlebt und gelebt werden kann“. Neue Lösungen sollen diese positiven Dynamiken aufgreifen bzw. optimal nutzen. Die relevanten Treiber, Mechanismen und Zusammenhänge der damit in Verbindung stehenden Phänomene sind jedoch erst unzureichend erforscht. 3 Vorhaben zu übergreifenden bzw. zusammenhängenden Lösungen mit dem Innovationsfeld Gütermobilität können adressiert werden, wenn auch Wirkungsbeiträge für die themenfeldspezifischen Ziele im Bereich Personenmobilität zu erwarten sind bzw. ein entsprechender Mehrwert dargestellt werden kann und eine überwiegende inhaltliche Betrachtungsperspektive hinsichtlich personenmobilitätsrelevanten Aspekten gegeben ist. 4 Weitere, darüber hinaus gehende Inhalte sind zulässig, wenn diese in die thematische Ausrichtung des Forschungsfelds passen und einen Wirkungsbeitrag zu den themenfeldspezifischen Zielsetzungen des Programms erwarten lassen. 5 Im Projektantrag ist insbesondere zu beschreiben, wie die zu erforschende oder zu entwickelnde Anwendung zur Lösung der Frage- und Problemstellungen beitragen sollen. Eine Darstellung des Projektgegenstands alleinig durch die Wiederholung der Fragestellungen ist unzureichend. 6 Kombination mehrerer Verkehrsmittel und deren wechselnde Nutzung für unterschiedliche Wege über einen bestimmten Zeitraum. Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 11 von 23 Die Forschungsprojekte in diesem Forschungsfeld zielen auf Innovationen ab, durch welche die vollen Potentiale dieser „neu entdeckten Optionenvielfalt“ – abseits des Verzichtsdenkens – im Mobilitätsbereich aktiviert bzw. genutzt werden können. Das „Ermöglichen“ neuer Mobilitätsarten und -formen durch neue Angebote und die Förderung nachhaltiger Verhaltensweisen durch ganzheitliche gesellschaftliche Praktiken im Sinne “Multimodaler Lebensstile“ steht dabei im Vordergrund. Damit verbundene Chancen für einen nachhaltigen Wandel der Mobilitätskultur sollen daher auch über den Mobilitätsbereich hinaus – in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – untersucht und aktiviert werden. Exemplarische Forschungsfragen im Ausschreibungsschwerpunkt „Multimodale Lebensstile“, die im Rahmen der Projekte durch innovative Lösungen behandelt werden können: • Wie kann das Mobilitätsverhalten unterschiedlicher Nutzergruppen weiter flexibilisiert und auf nachhaltige Mobilitätsarten gelenkt werden? Welche Innovationen sind dazu denkbar und wie müssen diese ausgestaltet sein (Methoden, Angebote, Dienstleistungen, Hilfsmittel, etc.)? • Welche neuen Mobilitätsangebote entlang der gesamten Mobilitätskette sind dazu im Verkehrssystem (Zusammenspiel zwischen Nutzer, Infrastruktur und Verkehrsmittel) notwendig bzw. in Zukunft denkbar? Wie müssen diese ausgestaltet sein und wie werden diese auf innovative Art und Weise geplant, implementiert und betrieben? Wie können innovative Technologien bzw. technologische Entwicklungspfade dabei für zukünftige Mobilitätsservices eingesetzt bzw. weiterentwickelt werden (z.B. Smartphones, Soziale Medien, Internet der Dinge etc.)? Wie muss/kann der öffentliche Raum dazu neu organisiert werden? Welche Angebote sind dabei auch außerhalb städtischer Agglomerationen denkbar? • Welche Rahmenbedingung und Services für eine Steigerung multimodaler Mobilität sind im bestehenden Angebot notwendig/sinnvoll? Wie können verschiedene Angebote besser abgestimmt, vernetzt und integriert werden (Schnittstellen, Interaktion, Synergien, etc.)? Was können informationsbasierte Services dazu beitragen? • Wie kann das Konzept der Multimodalität – auch über den Verkehrsbereich hinaus – in weiteren relevanten Bereichen des täglichen Lebens internalisiert werden und welche Wechselwirkungen und Zusammenhänge sind zu beachten (z.B. Wohnen, Freizeit/Tourismus, Arbeiten, Bildung)? Auf welche Anspruchsgruppen, Bedürfnislagen, Lebensereignisse (z.B. „Autokauf bei Geburt eines Kindes“) etc. muss dabei geachtet und wie reagiert werden? Wo bestehen diesbezüglich Ansatzpunkte für Innovationen, die multimodale Lebensstile aktiv anstoßen bzw. grundlegende Veränderungen im Mobilitätsbereich herbeiführen können? • Wie kann das Mobilitätsverhalten auf innovative Art und Weise analysiert, simuliert und prognostiziert werden, um frühzeitig auf Veränderungen und Trends reagieren zu können? Welche neuen Methoden und Werkzeuge können entwickelt werden um diesbezüglich Planungen zu verbessern oder innovative Lösungen zu testen? Welche technologischen Innovationen sind dabei hilfreich und wie können diese synergetisch mit mobilitätsrelevanten Initiativen, Maßnahmen oder Services umgesetzt und genutzt werden (z.B. automatische Generierung mobilitätsrelevanter Daten im Zusammenhang mit Services zu anderen Zwecken)? Ausgeschriebene Instrumente (Vgl. Tabelle 1): → Kooperative Projekte Industrielle Forschung oder Experimentelle Entwicklung → Sondierung Vorstudie für ein F&E Projekt Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 12 von 23 2.1.2 Aktive Mobilitätformen Im Gegensatz zu mit fremder Energie bewerkstelligten Ortsveränderungen (Xenomobilität), werden unter „Aktiver Mobilität“ alle Formen und Arten der Fortbewegung durch den Einsatz von eigener „Körperkraft“ umschrieben.7 (Bewegungs)aktiv mobil zu sein gilt dabei aus vielerlei Gründen als die „Mobilität der Zukunft“. Mobilitätsformen wie Radfahren und Zu Fuß gehen liegen – insbesondere im urbanen Kontext – wieder im Trend und werden in Zukunft auch für wachsende Bevölkerungsgruppen eine wesentliche Rolle spielen (z.B. für SeniorInnen). Zu Fuß gehen ist zudem ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Wegekette und im Schnittstellenbereich der Verkehrsmittel von essentieller Bedeutung. Die Forcierung aktiver Mobilitätsformen ist aber nicht nur aus verkehrlicher Perspektive besonders wichtig (minimaler Energieverbrauch und Schadstoffausstoß, Platzbedarf im urbanen Bereich, etc.). Positive Wirkungen werden auch im Wechselspiel mit anderen gesellschaftlichen Herausforderungen deutlich (z.B. Gesundheit8 und Lebensqualität). Wirkungszusammenhänge müssen näher erforscht und synergetische Lösungen entwickelt werden. Die Forschungsprojekte in diesem Forschungsfeld sollen neue Erkenntnisse zur Stärkung aktiver Mobilitätsformen und darauf aufbauende innovative Lösungen hervor bringen, um damit bislang ungenutzte Potentiale zu erschließen und den Komfort bzw. die Attraktivität aktiver Mobilitätsformen zu erhöhen. Exemplarische Forschungsfragen im Ausschreibungsschwerpunkt „Aktive Mobilität“, die im Rahmen der Projekte durch innovative Lösungen behandelt werden können: • Welche bislang wenig erforschten Faktoren wirken erschwerend (Hemmnisse) oder begünstigend für aktive Mobilität (z.B. subjektive und objektive Faktoren) und durch welche Innovationen kann man diesen Umständen besser gerecht werden? Wie kann der Komfort und die Sicherheit für die Reisenden dabei entscheidend verbessert werden (z.B. Informationsbasierte Dienste, Begleitbeförderung von Gütern, etc.). • Durch welche Innovationen kann die regelmäßige Nutzung aktiver Mobilitätsformen zur Überwindung kurzer Distanzen verstärkt werden? Wie können aktive Mobilitätsformen als integrativer Bestandteil der Wegeketten (insbesondere im Zusammenhang mit dem ÖV) attraktiviert werden? Welche Innovationen schaffen Anreize und Möglichkeiten, um auch längere Distanzen aktiv zu bewältigen? • Welche konventionellen bzw. neuen Verkehrsmittel und Hilfsmittel für aktive Mobilität können verbessert bzw. entwickelt werden, damit diese besser und sicherer genutzt werden können (z.B. abstellen/verwahren, Diebstahlsicherung, Mitnahmemöglichkeiten im ÖV, etc.)? Welche infrastrukturellen Voraussetzungen sind dafür erforderlich? • Welche Innovationen sind hinsichtlich der Planung und Gestaltung des räumlichen Umfelds und der Verkehrsinfrastruktur zur Forcierung aktiver Mobilitätsformen denkbar? Wo liegen die höchsten Potentiale für aktive Mobilität und was kann Innovation dazu beitragen? Wie kann aktive Mobilität im Stadtumlandbereich („Speckgürtel“) innovativ unterstützt werden? 7 Im hier zugrunde liegenden Begriffsverständnis werden auch Fortbewegungsarten verstanden, bei denen die zur Fortbewegung notwendige Körperkraft durch andere Antriebsenergien unterstützt wird (z.B. Tretkraftunterstützung bei Pedelecs oder andere Fortbewegungsmittel mit Unterstützungsantrieben, etc.). 8 Die Weltgesundheitsorganisation bringt in Europa jährlich 1 Mio. Sterbefälle mit physischer Inaktivität in Verbindung. Schätzungen zur Folge erreichen 63% der Europäer nicht den empfohlenen Bewegungsumfang und 20% gelten sogar als „physisch inaktiv“ (WHO, Global Health Risk Report, 2009). Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 13 von 23 • Aktive Mobilitätsformen jenseits der Zweckmobilität. Wie können aktive Mobilitätsformen und -muster aus der Freizeitgestaltung (Erholung, Sport, Tourismus) auf die Alltagsmobilität projiziert bzw. übertragen werden (oder umgekehrt)? Welche Anreizmechanismen sind denkbar und wie können diese Prozesse durch Innovationen unterstützt werden? Wie kann verhindert werden, dass Wirkungen für Nachhaltigkeit in der Alltagsmobilität durch andere Effekte (z.B. in der Berufs- bzw. Freizeitmobilität) neutralisiert bzw. überkompensiert werden? Ausgeschriebene Instrumente (Vgl. Tabelle 1): → Kooperative Projekte Industrielle Forschung oder Experimentelle Entwicklung → Sondierung Vorstudie für ein F&E Projekt 2.1.3 Gleichberechtigte Mobilität Fast 40% der ÖsterreicherInnen sind temporär oder permanent mit subjektiven oder objektiven Mobilitätsbeeinträchtigungen konfrontiert.9 Neben physisch-kognitiven Barrieren führen soziale Barrieren, eingeschränkte Erreichbarkeiten oder geringes Haushaltsbudget zu Benachteiligungen bestimmter Personengruppen in der gesellschaftlichen Mobilitätsteilhabe. Durch den demographischen Wandel, die Erosion infrastruktureller Angebote in ländlichen Räumen oder durch die Verteuerung fossiler Energiequellen werfen mobilitätsrelevante Barrieren und Disparitäten gerade auch in Zukunft wesentliche Probleme auf. U.a. kommt es zu Überlagerungen von Einschränkungen und Erschwernissen (Mehrfachbelastungen) mit besonders schwerwiegenden Folgen. Diesbezügliche Effekte erfordern ganz besondere Aufmerksamkeit. Gesuchte Innovationen in diesem Forschungsfeld leisten daher – aufbauend auf den Erkenntnissen früherer Projekte im Themenbereich – einen Beitrag für ein soziales, barrierefreies, sicheres, leistbares und somit für alle besser nutzbares Verkehrssystem, indem sie geeignete Mobilitätsmöglichkeiten aufrechterhalten bzw. erst schaffen helfen. Wo immer möglich sollten durch die Lösungen aber auch Nutzen für möglichst viele andere Gruppen generiert werden. Mobilität steht dabei als Garant für eine geeignete Teilhabe aller am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben (Inklusion). Exemplarische Forschungsfragen im Ausschreibungsschwerpunkt „Gleichberechtigte Mobilität“, die im Rahmen der Projekte durch innovative Lösungen behandelt werden können: • Wie und durch welche Innovationen kann ein effizienter Beitrag zur Erhöhung der Chancengleichheit im Mobilitätsbereich in Österreich geleistet werden? Welche Grundlagen müssen dazu vorliegen bzw. wie können diese geschaffen werden (z.B. Datenverfügbarkeit, Priorisierung von Maßnahmen, Definitionen von Mindeststandards, Wirksamkeitskontrolle, etc.)? • Wo und wie können spezifische Lösungen für benachteiligte Personengruppen wesentliche Verbesserungen herbeiführen und wie kann dadurch auch ein Nutzen für alle anderen Personengruppen generiert werden? Welche Technologien sind dafür erforderlich und wie können diese für bedarfsgerechte Services eingesetzt werden? Wie müssen erforderliche organisatorische, rechtliche, etc. Rahmenbedingungen und Prozesse für neue Anwendungen gestaltet sein? • Welche Mobilitätsangebote müssen entwickelt werden um geeignete Erreichbarkeiten für alle sicher zu stellen? Welche Mechanismen und Tools sind dazu für unterschiedliche Raumstrukturen/Anspruchsgruppen förderlich? 9 Vgl. Projekt EGALITEplus, Sammer et. al., 2012, siehe unter http://www.bmvit.gv.at/service/publikationen/verkehr/fuss_radverkehr/downloads/zufussimalter.pdf Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 14 von 23 • Wie können BürgerInnen besser in die Planung und Umsetzung mobilitätsrelevanter Konzepte/Maßnahmen/Angebote eingebunden werden (Partizipation)? Durch welche Hilfsmittel können sich benachteiligte Personengruppen besser artikulieren und ihre Interessen wahren? Wie kann die Rückkopplung zwischen Nutzer und Anbieter im Verkehrsbereich besser funktionieren (Feed-Back)? Ausgeschriebene Instrumente (Vgl. Tabelle 1): → Kooperative Projekte Industrielle Forschung oder Experimentelle Entwicklung → Sondierung Vorstudie für ein F&E Projekt Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 15 von 23 2.2 Ausschreibungsinhalte für F&E-Dienstleistung Im Rahmen dieser Ausschreibung können Anbote für Studien zu vier Themen eingereicht werden. Je Studie wird eine F&E Dienstleistung vergeben. 2.2.1 Studie 1: „Leistbarkeit von Mobilität in Österreich“ Es wird postuliert, dass die Kosten für Mobilität und Mobilitätsdienstleistungen durch Ressourcenverknappung und erhöhten Energiebedarf im Vergleich zu anderen Bereichen überdurchschnittlich ansteigen werden. Zudem werden die Kosten auch durch immer höhere Ansprüche der Nutzer an das Verkehrssystem getrieben. Dem gegenüber stehen stagnierende oder sogar zurück gehende Einkommen und eine Verschärfung des Einkommensgefälles. Im Rahmen der Studie sollen diese Phänomene im Kontext der „Leistbarkeit von Mobilität in Österreich“ genauer untersucht werden, um strategische Leitlinien für Politikmaßnahmen und konkrete Ansatzpunkte für innovative Lösungsansätze abzuleiten, auf die dann in weiteren Forschungsprojekten aufgebaut werden kann. Folgende Fragestellungen sind dabei zu untersuchen: • Wie sehen empirische Befunde zu diesen Entwicklungen aus? Welche Auswirkungen sind diesbezüglich in Zukunft zu erwarten (z.B. im Zusammenhang mit dem Phänomen der Altersarmut)? Benchmarking mit anderen Ländern? • Welche Bevölkerungsgruppen sind davon wo und wie (stark) betroffen? Wie reagieren die Haushalte im unteren Einkommensdrittel auf diese Anforderungen? Welche Strategien wenden sie an, um ihren Mobilitätsbedarf unter den erschwerten Bedingungen befriedigen zu können? • Wie entwickeln sich in diesem Zusammenhang die Mobilitätsmuster und die Haushaltsausgaben für Mobilität, welche Kompensationsstrategien werden angewandt und was kann die öffentliche Hand zur Unterstützung dieser Gruppen beitragen? Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es, ohne die öffentlichen Haushalte zusätzlich zu belasten? Zu welchen volkswirtschaftlich positiven Effekten könnte ein möglicherweise daraus resultierender, höherer öffentlicher Subventionsbedarf führen? • Was kann davon für die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote- und Dienstleistungen abgeleitet werden (Fokus nachhaltige Mobilitätsformen)? Welche Anhaltspunkte für Kostenplanung und Preisbildung von Angeboten und Technologien können dabei gewonnen werden (Elastizitäten)? Welche Auswirkungen haben dabei zu beobachtende Kostenoptimierungen im ÖV Angebot auf Kosten der Angebotsqualität? • Wie können unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse gleichzeitig attraktive und leistbare Angebote geschaffen werden? Was ist dabei zu beachten? Welche Good-practices gibt es dabei im In- und Ausland? • Wie können die Erkenntnisse für Verkehrsmodellierungen und -prognosen operationalisiert werden? Welche Parameter sind dabei in Zukunft zu berücksichtigen? Die F&E-Dienstleistung ist von einem interdisziplinären Konsortium zu bearbeiten, welches verkehrsökonomische, sozial- und verkehrswissenschaftliche sowie technologische Kompetenz in sich vereint. Die (Zwischen)ergebnisse sind in geeigneten Abständen und auf geeignete Weise mit dem bmvit und der FFG abzustimmen. • • • Instrument: F&E Dienstleistung max. Projektdauer: 18 Monate max. Projektkosten: 100.000 € (excl. USt.) Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 16 von 23 2.2.2 Studie 2: „Mobilität und Lebensqualität im Kontext des demografischen Wandels“ Die FTI-Strategie der Bundesregierung10 nennt als Antwort auf den demographischen Wandel „die Sicherung einer hohen menschen- und umweltgerechten Lebensqualität, die Entwicklung neuer und systemischer Forschungsansätze unter Koppelung konkreter gesellschaftlicher Bedarfslagen mit sozialen und produktbezogenen Innovationen.“ (FTI-Strategie, 2011, S.3536). Mobilität bildet die Grundlage für eine Vielzahl von Funktionsbereichen unserer Gesellschaft und ist daher entscheidend für unsere Lebensqualität. Dabei zeigen sich wesentliche Zusammenhänge und signifikante Wechselwirkungen zwischen den Bereichen/Handlungsfeldern Mobilität, soziale Kohäsion und Inklusion, Umwelt, Wirtschaft und Gesundheit, die näher erforscht und im Sinne umfassender Lösungsansätze durch FTI-Maßnahmen integriert betrachtet werden müssen. Während für einzelne Handlungsfelder teilweise bereits eingehende FTIAktivitäten existieren, werden bereichs- bzw. handlungsfeldübergreifende Probleme und Chancen bislang zu wenig beleuchtet und mit abgestimmten Maßnahmen behandelt. Im Rahmen einer interministeriellen Kooperation zur Umsetzung der FTI-Strategie werden dazu in den nächsten Jahren geeignete, ressortübergreifende FTI relevante Maßnahmen ausgearbeitet und umgesetzt. An dieser Arbeitsgruppe sind derzeit sechs Ressorts beteiligt (BMWFJ, BMVIT, BMWF, BMASK, BMG, BKA). Die Ergebnisse der Studie sollen den beteiligten Ressorts sowie weiteren relevanten Akteuren zur strategischen Ausrichtung ihrer Aktivitäten im Themenbereich dienen. Auf Basis der Studienergebnisse können z.B. Instrumente besser aufeinander abgestimmt oder ausgerichtet werden, bzw. können zusätzlich notwendige Initiativen abgeleitet und angestoßen werden, die zu konsolidierten, gemeinsamen (interministeriellen) Aktivitäten führen. Themenkomplexe und zu bearbeiteten Fragestellungen: 1. Mobilität als gesellschaftliche Herausforderung im Lichte der Lebensqualität und des demographischen Wandels a. In welchen Bereichen/Handlungsfeldern des gesellschaftlichen und privaten Lebens spielt physische Mobilität – über verkehrliche Aspekte hinausgehend – eine zentrale Rolle? Welche Wirkungszusammenhänge und wechselseitigen Abhängigkeiten bestehen dabei (Mobilität im Verkehrs- und Wohnumfeld – Gesellschaft/Raum/Umwelt – Gesundheit und Pflege – Wirtschaft)? Welche Entwicklungen sind diesbezüglich zu erwarten? b. Welche Potentiale bestehen hinsichtlich bereichs- bzw. handlungsfeldübergreifenden Lösungen? Welche Lösungsbeiträge kann FTI diesbezüglich liefern und wo besteht grundsätzlicher Forschungsbedarf? Welche Forschungs- und Anwendungsfelder (im technologischen und nicht-technologischen Bereich) sind dafür relevant? 2. Analyse des themenrelevanten FTI-Systems Welche FTI Maßnahmen, Instrumente und Strategien (z.B. Förderprogramme im Bereich der Grundlagenforschung und angewandten Forschung, institutionelle Förderung) gibt es in Österreich im Kontext der Fragestellungen und Erkenntnisse des 1. Themenkomplexes? a. Ist das österr. FTI System dafür lösungsadäquat? Wo liegen diesbezügliche Stärken/Schwächen/Potentiale des österr. FTI-Systems? Wo gibt es Lücken oder Überschneidungen? Wo gibt es Abstimmungsnotwendigkeiten und Synergiepotentiale? Wo und warum gibt es Kooperationsbarrieren? b. Welche Ansatzpunkte und konkreten Verbesserungsmöglichkeiten gibt es? Gibt es GoodPractices im In- oder Ausland (evtl. Beispiele aus anderen Themenbereichen)? 3. 10 Analyse von (FTI-relevanten) Maßnahmen außerhalb des FTI Systems Siehe unter http://www.bmwf.gv.at/fileadmin/user_upload/Broschuere_zur_FTI-Strategie_01.pdf Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 17 von 23 Welche Initiativen und Rahmenbedingungen mit direkter oder indirekter FTI-Relevanz sind hinsichtlich der Fragenkomplexe 1 und 2 relevant (z.B. Aktionsprogramme wie NAP Bewegung11, Investitions- oder Umsetzungsförderung wie z.B. im Rahmen der innovativen Beschaffung, Bewertungs-, Monitoringund Entscheidungsunterstützungsinstrumente wie das „volkswirtschaftlichen Satellitenkonto für Gesundheitswirtschaft“)? a. Welche Zusammenhänge bestehen dabei? Welche Abstimmungsnotwendigkeiten/Synergiepotentiale ergeben sich? Welche zusätzlichen Maßnahmen wären notwendig, damit FTI erst wirksam bzw. ihre volle Wirkung entfalten kann? b. Welche Ansatzpunkte und konkreten Verbesserungsmöglichkeiten gibt es? Gibt es GoodPractices im In- oder Ausland (event. Beispiele aus anderen Themenbereichen)? Die vorgeschlagenen Maßnahmen aus den drei Themenkomplexen sind im Rahmen einer Nutzen- und Aufwands-/ bzw. Kostenabschätzung zu Priorisierung und hinsichtlich folgender Fragen zu reflektieren: a. Welcher Mehrwert ist durch eine bessere Abstimmung möglich und welche Kosten werden induziert? Wo können bestehende Maßnahmen/Mittel synergetisch genutzt werden? b. Wo gibt es Bedarf an zusätzlichen Maßnahmen/Mitteln und wie müssten sich diese gestalten? Als Auftragnehmer kommt ein interdisziplinäres Expertenteam mit fundierten Kompetenzen in den Themenfeldern Mobilität, Technologie, Gesundheit und Gesundheitswirtschaft, gesellschaftliche Entwicklung, Umwelt und FTI-Fördersysteme in Frage. Da die Studie neben der Schaffung von Entscheidungsgrundlagen auch der Initiierung und Begleitung eines Dialogprozesses zwischen den relevanten Stakeholdern dienen soll, sind kommunikative Fähigkeiten und Kenntnisse partizipativer Methoden erforderlich. Alle für dieses Thema relevanten Bedarfsgruppen der Bevölkerung (Interessensvertretungen, NGOs, etc.) sollen in geeigneter Weise in den Diskussionsprozess eingebunden werden. Die Studie wird von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe (und zusätzlichen, noch zu nominierende ExpertInnen) begleitet (Begleitgruppe). Es sind mindestens drei Rückkopplungen mit der Begleitgruppe vorzusehen (Kick-Off/Feinkonzeption, Zwischenbericht, Ergebnisse vor Endberichtslegung). • • • Instrument: F&E Dienstleistung max. Projektdauer: 12 Monate (Ergebnisse müssen spätestens bis Ende 2014 vorliegen) max. Projektkosten: 100.000 € (excl. USt.) 2.2.3 Studie 3: "Vorbereitung einer Wirkungsfolgenabschätzung für gesellschaftsrelevante, soziale Zielsetzungen von missionsorientierten Mobilitätsforschungsförderungsprogrammen" Die Abschätzung des Wirkungsbeitrags FTI-relevanter Fördermaßnahmen gestaltet sich grundsätzlich als schwierig. Im Rahmen der wirkungsorientierten Verwaltung werden in den nächsten Jahren jedoch genauere Aussagen über das tatsächliche Wirkungsspektrum von FTIFörderprogrammen erwartet. Konzepte für Wirkungsanalysen in Bezug auf klassische FTI-politische Zielsetzungen in den letzten Jahren untersucht bzw. immer wieder diskutiert worden (Wettbewerbsfähigkeit, 11 Nationaler Aktionsplan Bewegung (NAP.b) www.napbewegung.at/main.asp?VID=1&kat1=85&kat2=603&kat3= Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Entwurf siehe Seite 18 von 23 unter Kooperationsstrukturen, etc.). Neuerdings treten Umweltwirkungen immer stärker in den Vordergrund. dabei auch andere Bereiche wie Wenig untersucht sind bislang die gesellschaftsrelevanten sozialen Wirkungsspektren von FTIProgrammen, die im Rahmen der systemischen Innovationsfelder „Personenmobilität“ und „Gütermobilität“ angesprochen werden oder vielleicht als Nebeneffekt entstehen (z.B. soziale Kohäsion und Integration durch die gemeinsame Nutzung einer Mobilitätsanwendung). Im Rahmen dieser Studie sollen die Grundlagen für ein Konzept vorbereitet werden, mit dem in einem nächsten Schritt Aussagen zu programminduzierten, mobilitätsrelevanten, sozialen Wirkungen getroffen werden können. Programmziele wie die Sicherstellung der Nutzbarkeit und Zugänglichkeit des Verkehrssystems und die Sicherstellung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, aber auch darüber hinausgehende, ausgelöste positive Wirkungen für andere Gesellschaftsbereiche, sind dabei zu untersuchen. Folge Fragestellungen sind dabei zu beantworten: • Welche (tatsächlichen und potentiellen) Effekte können beobachtet werden (direkte und indirekte Wirkungen)? • Mit welchen Methoden lassen sich die Wirkungen systematisch eruieren und darstellen? Welche Indikatoren und Inputgrößen sind erforderlich? • Wie kann der Wirkungsbeitrag des Programms eingegrenzt werden? Wo liegen die Grenzen der Aussagekraft? Welche Beispiele (sowohl aus der FTI-Politik als auch aus anderen relevanten Bereichen) aus dem Ausland gibt es dazu? • Wie kann das Programm auf Basis dieser Erkenntnisse in Zukunft besser ausgerichtet werden, um optimale Wirkungen zu erzielen? Welche Begleitmaßnahmen wären dazu erforderlich? Die Tauglichkeit des Konzepts ist beispielhaft durch ex-post Ermittlung der Wirkungen anhand früherer ways2go und relevanter I2V Projekte und durch ex-ante Ermittlung anhand aktueller Projektvorhaben in den Innovationsfeldern Personenmobilität und Gütermobilität des Programms Mobilität der Zukunft zu demonstrieren. Dieses Konzept soll in weiterer Folge aber auch für andere FTI Programme mit ähnlichen Zielsetzungen herangezogen werden können. Die Projektwerber müssen fundierte Kenntnisse im innovationswissenschaftlichen Bereich und Erfahrungen im Bereich Wirkungsabschätzung in den Bereichen Personen- und Gütermobilität mitbringen. Die (Zwischen)ergebnisse sind auf geeignete Weise mit dem bmvit und der FFG abzustimmen. Instrument: F&E Dienstleistung • • max. Projektdauer: 18 Monate max. Projektkosten: 100.000 € (excl. USt.) 2.2.4 Studie 4: "Multimodalität in Österreich – Monitoring System für relevante Trends und Entwicklungen“ In vielen Ländern finden sich Hinweise auf ein wachsendes multimodales Verhalten der Bevölkerung. Diesbezügliche Trends und Entwicklungen sind in Österreich aufgrund unbefriedigender Datengrundlagen nur in unzureichender Weise ableitbar. Auf Basis der neu konzipierten, österreichweiten Mobilitätsdatenerhebung bzw. durch weiterführende Analysen und Forschungsprojekte können bezüglich dieser Entwicklungen in Zukunft jedoch bessere Aussagen getroffen werden, wenn dafür geeignete Analysemethodiken zur Verfügung stehen (bzw. zusätzliche Daten berücksichtigt werden können). Aufgabe dieser Studie ist es, ein geeignetes Monitoring-System für multimodales Mobilitätsverhalten in Österreich zu konzipieren, um damit verbundene Trends und Entwicklungen sowie Maßnahmen Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 19 von 23 bezüglich ihrer Wirksamkeit besser einschätzen zu können. Zudem sollen dabei die empirischen Grundlagen zum „Phänomen der Multimodalität“ wesentlich erweitert werden. Folge Fragestellungen sind dabei zu beantworten: • Status-quo und Entwicklung der Multimodalität in Österreich im internationalen Vergleich? Welche Daten/Kennzahlen/Methoden/Instrumente sind erforderlich? Wie kann dabei in optimaler Weise auf bestehende Erhebungs- und Monitoringkonzepte oder Statistiken aufgebaut werden bzw. wie müssten diese erweitert/verfeinert werden (z.B. Österreich unterwegs – Österreichweite Mobilitätsdatenerhebung 2013/2014)? • Welche Aspekte müssen dabei berücksichtigt werden, um geeignete Aussagen für verkehrs- und innovationspolitische Maßnahmen abzuleiten (z.B. Bildung von verhaltenshomogenen Gruppen, Genauigkeit, etc.)? Wie gestaltet sich die Multimodalität einzelner Bevölkerungsgruppen in unterschiedlichen Raumstrukturen? • Welchen Beitrag zur Förderung der Multimodalität können/sollten Innovationen hinsichtlich dieser Erkenntnisse leisten? Wie kann dabei der Wirkungsbeitrag des Programms „Mobilität der Zukunft“ ermittelt oder abgeschätzt werden? Welche Hilfestellung können die abgeleiteten Erkenntnisse für die Ausrichtung weiterer Forschungsprojekte leisten? • Wie können die Erkenntnisse für Verkehrsmodellierungen und -prognosen operationalisiert werden? Welche Parameter sind dabei in Zukunft zu berücksichtigen? Für exemplarische Auswertungen (z.B. zur Verifikation und Abrundung des Konzepts) kann (voraussichtlich ab Frühjahr 2015) auf die Daten der österreichweiten Mobilitätsdatenerhebung zurückgegriffen werden. Die Projektwerber müssen fundierte Kompetenzen im verkehrswissenschaftlichen Bereich und der sozialwissenschaftlichen Mobilitätsforschung, sowie im Bereich der Markt- und Meinungsforschung mitbringen. Die Mobilitätsforschungscommunity soll in geeigneter Weise über Projekt(zwischen)ergebnisse informiert und in die Projektarbeit eingebunden werden (z.B. durch Feed-Back Möglichkeiten). Die (Zwischen)ergebnisse sind auf geeignete Weise mit dem bmvit und der FFG abzustimmen. Instrument: F&E Dienstleistung • • max. Projektdauer: 24 Monate max. Projektkosten: 100.000 € (excl. USt.) Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 20 von 23 3 Ausschreibungsdokumente Die Projekteinreichung ist ausschließlich elektronisch via eCall unter der Webadresse https://ecall.ffg.at möglich. Als Teil des elektronischen Antrags sind die Projektbeschreibung (inhaltliches Förderungsansuchen) und der Kostenplan (Tabellenteil des Förderungsansuchens) über die eCall Upload-Funktion anzuschließen. Für Einreichungen im gewählten Instrument (siehe Ausschreibungsübersicht) sind die jeweils spezifischen Vorlagen zu verwenden. Förderkonditionen, Ablauf der Einreichung und Förderkriterien sind im jeweiligen Instrumentenleitfaden beschrieben. Die nachfolgende Übersicht zeigt für die jeweiligen Instrumente die relevanten Dokumente. Übersicht Ausschreibungsdokumente - Förderung zum Download: http://www.ffg.at/downloadcenter_mobilitaetderzukunft_call2012 Instrumentenleitfaden Kooperative F&E-Projekte Projektbeschreibung Kooperative F&E-Projekte Kooperative F&E-Projekte IF oder EE* Kostenplan detailliert und kumuliert(Gesamtübersicht und pro Partner) Eidesstattliche Erklärung zum KMU-Status (bei Bedarf)** Instrumentenleitfaden Sondierungen Projektbeschreibung Sondierungen Kostenplan detailliert (pro Partner bei kooperativen Vorhaben bzw. bei Einzelvorhaben ohne Partner) Sondierungen Kostenplan kumuliert (Gesamtübersicht bei kooperativen Vorhaben) Kooperationserklärung für Sondierungen (Mustervorlage) Eidesstattliche Erklärung zum KMU-Status (bei Bedarf)** Allgemeine Kosten Regelungen zu Kostenleitfaden_1.3 (Leitfaden zur Behandlung der Projektkosten) * IF Industrielle Forschung, EE Experimentelle Entwicklung **Liegen keine Daten im Firmenkompass vor (z.B. bei Vereinen und Start-ups), so muss im Zuge der Antragseinreichung eine eidesstattliche Erklärung abgegeben werden. In der von der FFG zur Verfügung gestellten Vorlage muss – sofern möglich - eine Einstufung der letzten 3 Jahre lt. KMU-Definition vorgenommen werden. Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 21 von 23 Übersicht Ausschreibungsdokumente – F&E-Dienstleistung Instrumentenleitfaden F&E-Dienstleistungen Eidesstattliche Erklärung Bietererklärung F&E-Dienstleistungen Inhalt des Anbotes Kostenplan Anbot detailliert (pro Partner) Kostenplan Anbot kumuliert (Gesamtübersicht) Mustervertrag In Ergänzung zum Leitfaden für das Instrument F&E Dienstleistungen werden folgende Festlegungen getroffen: a) Folgende Unterlagen sind als weiterer Anhang der eCall Projektdaten hochzuladen: Der Bieter hat auch einen Nachweis über den Gesamtumsatz und die Umsatzentwicklung für die letzten drei Jahre bzw. für den seit Unternehmensgründung bestehenden Zeitraum bei NewcomerInnen (darunter sind Unternehmen zu verstehen, die vor weniger als drei Jahren gegründet wurden) vorzulegen (Stammdaten im eCall). b) Formal- und Vertragsfragen Anfragen sind ausschließlich schriftlich per E-Mail in deutscher Sprache bis spätestens 15.07.2013, 12:00 Uhr einlangend an folgende Stelle zu richten: [email protected] Die Anfragen dürfen sich auf alle Ausschreibungsteile beziehen und können aufklärenden oder abändernden Charakter haben. Die Auftraggeberin behält sich vor nach Überprüfung der Anfragen diese zu berücksichtigen. Die Anfragen werden gesammelt und anonymisiert beantwortet. Im Sinne der Gleichbehandlung ersucht die Auftraggeberin die Fragen so zu stellen, dass ein Rückschluss auf den/die FragestellerIn nicht möglich ist. Die Anfragen werden bis spätestens 05.08.2013 beantwortet und auf der Homepage (http://www.ffg.at/mobilitaetderzukunft_call2013) als PDF zur Verfügung gestellt. 4 Rechtsgrundlagen Als Rechtsgrundlage der „Förderungen“ kommen die Richtlinien zur Förderung der wirtschaftlich-technischen Forschung und Technologieentwicklung (FTE-Richtlinien) gemäß § 11 Z 1 bis 5 des Forschungs- und Technologieförderungsgesetzes (FTFG) des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie vom 19. 11. 2007 (GZ BMVIT-609.986/0011-III/I2/2007) und des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit vom 30. 11. 2007 (GZ BMWA-97.005/0002C1/9/2007) zur Anwendung. (Link: www.ffg.at/allgemeine-richtlinien) Bezüglich der Unternehmensgröße ist die jeweils geltende KMU-Definition gemäß EUWettbewerbsrecht ausschlaggebend (ab 1. 1. 2005: KMU-Definition gemäß Empfehlung 2003/361/EG der Kommission vom 6. Mai 2003 (ABl. L 124 vom 20. 5. 2003 S. 36-41). (Link: http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/files/sme_definition/sme_user_guide_de.pdf) Sämtliche EU-Vorschriften sind in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden. Als Rechtsgrundlage für „Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen“ wird der Ausnahmetatbestand § 10 Z 13 Bundesvergabegesetz 2006, BGBl. I Nr. 17/2006 in der Fassung BGBl. I Nr. 15/2010 (in der Folge BVergG 2006) angewendet. Version 1.0_16.05.2013 Mobilität der Zukunft Seite 22 von 23 Seite 23 von 23 Tel.: 05 7755-4901, [email protected] Reingard Repp Mobilität der Zukunft Programmunabhängiger Mechanismus zur Förderung der jeweils nationalen Projektanteile EUREKA Tel.: 05 7755-5033, [email protected] Nicole Prikoszovits Tel.: 05 7755-5032, [email protected] Thomas Uitz Kontakt Förderungsmöglichkeiten international ERA-NET TRANSPORT III Flagship Call 2013 „Future Travelling“, Domain: “Traveller of the Future“ Tel.: 05-7755–2706; [email protected] Gabriela Christler Tel.: 05 7755-2307, [email protected] Andrea Rainer Tel.: 05 7755-1507, [email protected] Karin Ruzak Kontakt Talente nützen: Chancengleichheit Dissertationen im Thema Mobilität der Zukunft Strukturprogramme Talente entdecken: Nachwuchs Ausschreibung Praktika für Schülerinnen und Schüler 2013 Strukturprogramme Themenoffene Förderung von Entwicklungsprojekten für Unternehmen, laufende Ausschreibung Basisprogramm Relevante Förderungsmöglichkeiten FFG www.eurekanetwork.org/in-your-country www.ffg.at/ent3_call2013 Link www.ffg.at/dissertationen/2-ausschreibung www.ffg.at/talente-der-foerderschwerpunkt-desbmvit www.ffg.at/basisprogramm Link Die folgende Übersicht präsentiert relevante Förderungsmöglichkeiten im Umfeld der aktuellen Ausschreibung. Die FFG-AnsprechpartnerInnen stehen für weitere Informationen gerne zur Verfügung. Die FFG bietet ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten und Unterstützung für die Teilnahme an nationalen und internationalen Programmen. Weitere Förderungsmöglichkeiten Version 1.0_16.05.2013 5