IV Prinzipien der Organspezifischen Tumordokumentation - el-IPH

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IV Prinzipien der Organspezifischen
Tumordokumentation (OTD-3-Internet)
Federführender Autor: H.P. Sinn, Datum der letzten Aktualisierung: 01/2005
Nomenklatur
In einzelnen Fällen bestehen zwischen den internationalen Empfehlungen z.B. der histologischen
WHO-Klassifikation oder der TNM-Klassifikation der UICC und der ICD-O-3 Unterschiede in der
Nomenklatur. In der Organspezifischen Tumordokumentation wird hierbei als bevorzugte Bezieichnung jene der deutschsprachigen Übersetzung der ICD-O-3 [3] verwendet, die andere Bezeichnung in Klammern beigefügt, z.B. äußere Lippe (Lippenrot).
Erfasste Tumoren
In der vorgelegten Tumordokumentation werden erfasst:
• alle im TNM-System klassifizierten invasiven Karzinome und Melanome (s. Tab. IV.1).
Tabelle IV.1: Im TNM-System klassifizierte invasive Karzinome und Melanome
Organ
Tumortyp
Lippen
alle Karzinome der äußeren Ober- und Unterlippe (Lippenrot) und der Lippenkommisur (Mundwinkel)
Mundhöhle (einschl. kleine Speicheldrüsen)
Oropharynx
Nasopharynx
Hypopharynx
Larynx
Nasenhöhle
Kieferhöhlen
Sinus ethmoidalis (Siebbeinzellen)
Große Speicheldrüsen
Schilddrüse
Ösophagus
Magen
Dünndarm
Kolon und Rektum
Analkanal
Leber
Gallenblase
Extrahepatische Gallengänge
Ampulla Vateri
alle Karzinome
Hepatozelluläres Karzinome,
intrahepatisches Cholangiokarzinome,
Hepatocholangiokarzinom
alle Karzinome
Pankreas
Karzinome des exokrinen Pankreas
Lunge
alle Karzinome
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Tabelle IV.1: Im TNM-System klassifizierte invasive Karzinome und Melanome (Fortsetzung)
Haut einschl. Augenlid
alle Karzinome, malignes Melanom
Mamma (männlich und weiblich)
Vulva
Vagina
Cervix uteri
alle Karzinome
Corpus uteri
alle Karzinome,
maligne mesodermale Mischtumoren
Tuba uterina
alle Karzinome
Ovar
alle malignen epithelialen Tumoren (maligne Oberflächenepithel-Stroma-Tumoren)
und auch nicht-epitheliale maligne Tumoren
Trophoblastäre Schwangerschaftstumoren
Chorionkarzinom,
Invasive Mole,
Plazentabett-Tumor,
Epitheloider Throphoblasttumor
Penis
alle Karzinome
Prostata
Adenokarzinom
Niere
Nierenzellkarzinome
Nierenbecken und Ureter, Harnblase
alle Karzinome
Harnröhre
alle Karzinome einschl. Übergangszellkarzinom der Prostata
Konjunktiva
alle Karzinome, malignes Melanom
Uvea
malignes Melanom
Tränendrüsen
alle Karzinome
• in folgenden Organen auch Carcinomata in situ:
Kopf und Hals (außer große Speicheldrüsen und Schilddrüse),
Ösophagus,
Pankreas,
Haut (einschl. Augenlid),
Mamma,
Vulva,
Vagina,
Cervix uteri,
Tuba uterina,
Penis,
Nierenbecken und Ureter,
Harnblase,
Harnröhre,
Konjunktiva,
• die nichtinvasiven Plattenepithelkarzinome des Analkanals,
• die nichtinvasiven papillären Karzinome von Nierenbecken, Ureter, Harnblase und Harnröhre,
• die nichtinvasiven verrukösen Karzinome von Penis und Harnröhre,
• die epithelialen Tumoren des Ovars von Borderline-Malignität,
• das maligne Mesotheliom der Pleura,
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• alle primären malignen Tumoren der Knochen (auch jene der Orbitalwand) mit Ausnahme
von malignen Lymphomen, Plasmozytom (Myelom), oberflächlichem / juxtakortikalem Osteosarkom und juxtakortikalem Chondrosarkom,
• alle im TNM-System klassifizierten malignen Weichteiltumoren Erwachsener (einschl. jener
von Mediastinum, Retroperitoneum und Orbita),
• maligne germinale Hodentumoren einschließlich In-situ-Tumoren (ausgenommen jedoch
maligne Lymphome),
• resezierte Leber- und Lungenmetastasen (fakultativ).
Nicht erfasst werden Leukämien, maligne Lymphome, Retinoblastome und kindliche Tumoren
(Neuroblastom, Ganglioneuroblastom, Nephroblastom, kindliche Weichteiltumoren), da für diese
Tumoren bereits detaillierte Dokumentationsbogen der deutschen Therapiestudien bzw. der zentralen Register für Retinoblastome sowie für kindliche Tumoren vorliegen. Hirntumoren werden
nicht erfasst, da hierfür derzeit keine TNM-Klassifikation existiert. Für Tumoren, bei denen eine
organspezifische Dokumentation nicht vorgesehen ist, soll die Basisdokumentation verwendet
werden.
Interdisziplinäre Kooperation
Eine komplette Dokumentation bei Tumorerkrankungen erfordert die Zusammenarbeit von
• erstbehandelnder federführender Klinik,
• allen an der Therapie mitbeteiligten Kliniken, pathologischen Instituten und niedergelassenen Ärzten.
An allen Orten und bei jeder Gelegenheit muss der Krankheitsverlauf nach einheitlichen Kriterien dokumentiert werden. Die Zusammenführung der Informationen erfolgt bei den klinischen
Tumorregistern der Tumorzentren und onkologischen Arbeitskreise unter Federführung der erstbehandelnden Klinik oder des Leiters des jeweiligen Registers.
Grundregeln der Dokumentation
Bei der Erstellung der Dokumentationsvorlagen wurden folgende Grundregeln beachtet:
• Um eine möglichst einheitliche Dokumentation zu garantieren, werden – wo erforderlich –
für die einzelnen Items detaillierte Erläuterungen gegeben.
• Für die TNM/pTNM-Klassifikation und die Stadieneinteilung werden Schemata zur Erleichterung der Einordnung beigegeben.
• Wo internationale Empfehlungen zur Dokumentation bzw. zur Klassifikation vorliegen, wird
diesen gefolgt: z.B. WHO (Internationale histologische Klassifikation der Tumoren [38, 39],
Internationale Klassifikation der Krankheiten für die Onkologie 3. Revision (ICD-O-3) [3, 8],
UICC TNM Klassifikation maligner Tumoren [32, 33], TNM Atlas [35, 36], FIGO [5, 6] und
IDS (International Documentation System) für kolorektale Karzinome [4, 26]. Gleiches gilt für
nationale Empfehlungen, wie insbesondere jene der Deutschen Krebsgesellschaft und ihrer
Arbeitsgemeinschaften, die bei den Texthinweisen der jeweiligen Tumorart berücksichtigt
worden sind.
Für die Dokumentation der anatomischen AusbreiJung vor Therapie gilt ab 01.01.2003 die 6.
Auflage [32, 33]. Für Vergleichszwecke wird in den Erhebungen eine tabellarische Übersicht
über die Unterschiede zwischen 6. und 5. Auflage [29, 30] eingeschaltet.
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• Gegenstand der Dokumentation sind:
– die Ausgangssituation bei Diagnosestellung, die Ersttherapie, Details der chirurgischen
Ersttherapie und ihrer Komplikationen;
– detaillierte Daten bei Resektion von Leber- und Lungenmetastasen;
– detaillierte Daten zur Radio- und medikamentösen Therapie;
– Verlaufsdaten;
– Abschlussdaten (einschließlich etwaiger Autopsiedaten).
• Die Ersterhebungen sind den jeweiligen organspezifischen Gegebenheiten angepasst, zeigen aber einen prinzipiell gleichen strukturellen Aufbau.
• Soweit nötig, werden Spezielle Anweisungen zur Verschlüsselung (sog. S-Anweisungen)
beigefügt. Weiterhin wird in den Erhebungsformularen auch auf für alle Tumorentitäten geltende Allgemeine Verschlüsselungsanweisungen (sog. A-Anweisungen) verwiesen.
• Alle Erhebungen sind formal einheitlich so gestaltet, dass – wo möglich – der Benutzer nur
die zutreffenden Sachverhalte zu markieren braucht.
• Bei Verfügbarkeit von entsprechender Hard- und Software ist eine Direkteingabe der Befunde unmittelbar während Diagnostik und Behandlung über Terminal oder PC am oder in
enger Beziehung zum Arbeitsplatz und damit eine Integration der Dokumentation in den
Ablauf der ärztlichen Tätigkeit anzustreben.
Vorgehen bei synchronen multiplen Primärtumoren
In verschiedenen Krebsregistern gelten für multiple Neoplasien unterschiedliche Regeln. In der
ICD-O-3 [3, 8] werden keine definitiven Empfehlungen gegeben, vielmehr den einzelnen Krebsregistern überlassen, welche Regeln sie bei multiplen Neoplasien befolgen. Nachstehend wird das
Vorgehen nach den Vorschlägen der UICC [34] dargestellt.
Als synchrone multiple Primärtumoren gelten multiple Primärtumoren, die zu gleicher Zeit
oder innerhalb von 2 Monaten diagnostiziert werden. Dabei sind nur makroskopisch erkennbare
Primärtumoren eingeschlossen, nicht aber einzelne makroskopisch erkennbare Primärtumoren,
bei denen sich zusätzlich ein oder mehrere nur histologisch nachweisbare Tumorareals (sog. skip
metastases) finden.
Innerhalb der Patienten mit synchronen multiplen Primärtumoren sind entsprechend den Vorschlägen der UICC zwei Patientengruppen zu unterscheiden:
I. Patienten mit synchronen multiplen Primärtumoren in einem Organ (z.B. Haut, Kolorektum)
bzw. in einem von paarigen Organen (z.B. Mamma, Niere, Lunge).
II. Patienten mit synchronen Tumoren in verschiedenen Organen (z.B. Magen und Harnblase,
Harnblase und Nierenbecken) oder in beiden paarigen Organen (z.B. beide Nieren, beide
Mammae).
Wenn die multiplen Primärtumoren in einem Organ oder in einem von paarigen Organen unterschiedliche histologische Typen zeigen, wird jeder einzelne Tumor gesondert dokumentiert. Die
jeweiligen Datensätze werden durch eine Tumoridentifikationsnummer unterschieden.
Wenn die multiplen Primärtumoren in einem Organ oder in einem von paarigen Organen gleichen histologischen Typ zeigen, wird nur eine Ersterhebung vorgenommen u.zw. mit den Befunden des jeweils gravierensten Tumors. Dabei können 4 unterschiedliche Situationen vorliegen:
a) multiple nicht-invasive Tumoren
b) multiple invasive Tumoren
c) multiple invasive Tumoren mit assoziiertem Carcinoma in situ
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d) solitärer invasiver Tumoren mit assoziiertem Carcinoma in situ
Die Multiplizität wird durch den Zusatz ”(m)” oder durch die Angabe der Anzahl der Tumoren
gekennzeichnet, z.B. bei a) (p)Tis(m) oder pTis(2) bei b) (p)T2(m) oder (p)T2(3). Die Assoziation
mit einem Carcinoma in situ wird durch den Zusatz ”(is)” angezeigt, z.B. bei c) (p)T3(m,is) oder
(p)T2(3,is), bei d) (p)T3(is).
Zur Feststellung der „gravierendsten“ Befunde werden berücksichtigt zunächst die TNM/pTNMFormel, bei deren Gleichheit zusätzlich der histologische Malignitätsgrad und schließlich noch der
histologische Typ und die Tumorgröße.
Beispiele:
• Mammakarzinom:
Tumor 1: pT2 N0 M0
Tumor 2: pT1 N0 M0
Tumor 1 wird als gravierendster Tumor dokumentiert.
• Kolonkarzinom:
Tumor 1: pT3 N0 M0, G2
Tumor 2: pT3 N0 M0, G1
Tumor 1 wird dokumentiert.
Bei der Klassifikation multipler synchroner Tumoren in „einem Organ“ werder die Definitionen
„eines Organs“ angewandt, die in Tab. IV.2 aufgelistet sind.
Tabelle IV.2: Definition von „einem Organ“ für die Klassifikation multipler synchroner Primärtumoren. Die angeführten anatomischen Bezirke und Unterbezirke sind jeweils als „ein Organ“ zu
betrachten [34].
„Ein Organ“
ICD-O-Code [3, 8]
Äußere Lippen einschl. Lippenkommisuren
Mundhöhle (einschl. kl. Speicheldrüsen)
Oropharynx
Nasopharynx
Hypopharynx
Larynx
Nasenhöhle
Kieferhöhle
Sinus ethmoidalis (Siebbeinzellen)
Parotis
Glandula submandibularis
Glandula sublingualis
Schilddrüse
Ösophagus
Magen (einschl. ösophagogastraler Übergang)
Dünndarm
Kolon und Rektum
Analkanal
Leber*)
Gallenblase
Extrahepatische Gallengänge
Ampulla Vateri
Pankreas (exokrin)
Lunge
Pleura
Knochen
C00.0,1,2,6
C00.3-5, C02.0-3, C04, C05.0, C06
C01, C05.1,2, C09, C10.0,2,3
C11
C12, C13
C10.1, C32.0-2
C30.0
C31.0
C31.1
C07
C08.0
C08.1
C73
C15
C16
C17
C18-20
C21.1,2
C22
C23
C24.0
C24.1
C25.0-3,7
C34
C38.4
C40,C41
*) In diesen Organen ist Multiplizität
ein Kriterium für die T/pT-Klassifikation
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„Ein Organ“
ICD-O-Code [3, 8]
Periphere Weichteile
Retroperitoneum
Mediastinum
Haut ausgenommen Augenlid, Analrand und perianale Haut
Augenlid
Analrand u. perianale Haut
Mamma
Vulva
Vagina
Cervix uteri
Corpus uteri
Ovar*)
Tuba uterina*)
Trophoblastäre Schwangerschaftstumoren
Penis
Prostata
Hoden
Scrotum
Niere
Nierenbecken und Ureter
Harnblase
Hernröhre
Konjunktiva
Uvea
Retina
Orbita
Tränendrüse
C47, C49
C48
C38.1-3
C44.0,2-4,6-9
C44.1
C44.5
C50
C51
C52
C53
C54
C56
C57
C58.9
C60
C61
C62
C63.2
C64
C65, C66
C67
C68.0
C69.0
C69.3,4
C69.2
C69.6
C69.5
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*) In diesen Organen ist Multiplizität
ein Kriterium für die T/pT-Klassifikation
Bei der 2. Gruppe (Patienten mit synchronen Tumoren in verschiedenen oder in beiden paarigen Organen) wird jeder einzelne Tumor gesondert dokumentiert. Die jeweiligen Datensätze werden durch eine Tumoridentifikationsnummer unterschieden. Ausgenommen sind Patienten mit
Tumoren beider Eierstöcke oder beider Eileiter, bei denen nur eine Erhebung erforderlich ist, da
bei Eierstock und Eileiter die Multiplizität Kriterium für die T-Klassifikation ist.
Beispiele für getrennte Klassifikation zweier Tumoren
•
•
•
•
Oro- und Hypopharynx
Glandula submandibularis und Parotis
Harnblase und Harnröhre (soferne getrennt)
Hauttumor Augenlid und Hals
Beispiele für Klassifikation nur eines Tumors mit der höchsten pT-Kategorie
•
•
•
•
2 getrennte Tumoren im Hypopharynx
Karzinom von Zökum und Colon transversum
Hautkarziom am Stamm und Arm
getrennte Karzionome des Nierenbeckens und des Ureters
Vorgehen bei metachronen multiplen Primärtumoren
Metachrone neue Primärtumoren nach bereits früher diagnostizierten und dokumentierten malignen Tumoren werden erneut mit einem Ersterhebungsformular mit entsprechender Tumoridenti-
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fikations-Nummer dokumentiert. Zusätzlich jedoch muss das Auftreten des neuen Primärtumors
in der Folgeerhebung (Verlaufsdaten) für den erstdokumentierten Primärtumor registriert werden.
Systemische oder multizentrische Malignome, die verschiedene multiple Organe befallen können
Als solche werden neben den Lymphomen und Leukämien (für die die organspezifische Tumordokumentation nicht angewandt wird) folgende histologische Typen bezeichnet:
• Kaposi-Sarkom
• Malignes Mesotheliom
Für Patienten mit diesen Tumoren wird grundsätzlich nur eine Ersterhebung vorgenommen.
Vorgehen bei Änderung der Diagnose
Gelegentlich wird sich bei einem bereits in der organspezifischen Dokumentation erfassten Tumor die Diagnose hinsichtlich Lokalisation oder Entität ändern. Zum Beispiel kann ein Tumor
zunächst als primäres Lungenkarzinom erfasst werden, durch den weiteren Verlauf sich später
aber herausstellen, dass es sich tatsächlich um eine Metastase eines okkulten Melanoms oder
eines zunächst nicht erkannten Pankreaskarzinoms handelt. In diesen Fällen ist eine neue Ersterhebung vorzunehmen; die alten Daten sind aber aufzubewahren.
Verwandte Klassifikationen
Hauptgegenstand der Organspezifischen Tumordokumentation ist die Klassifikation der Tumoren
selbst und deren Dokumentation. Darüberhinaus werden bei onkologischen Patienten auch verschiedene andere Klassifikationen angewandt, u.zw. teils nur bei einzelnen Organtumoren, teils
aber auch generell für viele oder alle Tumorentitäten. Von diesen werden in der Organspezifischen
Tumordokumentation eingeschlossen:
• Klassifikation des Leistungszustandes (nach ECOG mit Bezug zum Karnofsky-Index (siehe
einzelne Erhebungen und Allgemeine Verschlüsselungsanweisungen, Seite B16).
• ASA-Klassifikation zur Einschätzung des Operationsrisikos (siehe einzelne Erhebungen und
Allgemeine Verschlüsselungsanweisungen, Seite B17).
• Klassifikation der Lebensqualität nach EORTC (siehe Seite B8).
Weitere nicht den Tumor selbst betreffende Klassifikationen, die in der Organspezifischen Tumordokumentation nicht behandelt werden, sind nachstehend aufgelistet:
• Beschreibung des subjektiven Befindens von Krebspatienten: Psychoonkologische Tumordokumentation (PO-Bado) [17] und andere Instrumente [18]
• WHO International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) (2001), deutschsprachige Fassung (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und
Gesundheit) als „Entwurf zu Korrekturzwecken“ Stand 24.09.2002 bei DIMDI (www.dimdi.de)
(dazu auch Erläuterungen und Beriffsbestimmungen in [9]
• Geriatrisches Assessment (Comprehensive geriatric assessment, CGA) zur Darstellung der
Leistungsfähigkeit bzw. Belastbarkeit älterer Patienten [19, 23]
• Kerndokumentation für Palliativmedizin (PALLI-DOK) [21] / Arbeitsgruppe für Palliativeinrichtungen in Deutschland, Kontakt Frau Dr. Gabriele Lindena, CLARA Clinical Analyses,
Clara-Zetkin-Str. 34, 14532 Kleinmachnow
• Klassifikation der Malnutrition nach Vorschlägen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin 2003 [2] (weiteres hierzu bei [22]
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V. STRUKTUR DER INTERNET-VERSION
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