Zusammenfassung

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Diät im Fokus: „Mach mich schlank!“
von Michael Mosley
Nov 19, 2012
Es mangelt nicht an wissenschaftlichen oder auch pseudo-wissenschaftlichen Studien,
die sich mit der Frage: „Wie kann ich schnell abnehmen“ befassen. Der Brite Michael J.
Mosley, seines Zeichens Journalist, Produzent und Moderator, glaubt in seinen eigenen
Recherchen die wichtigsten Aspekte zum dauerhaften Abnehmen ausfindig gemacht zu
haben.
Lesezeit: ca 8 min
Worum geht es?
Dieser Artikel ist in weiten Teilen eine Zusammenfassung der Dokumentation „Mach
mich schlank!“ (Originaltitel: „10 Things You Need to Know About Losing Weight“) von
Michael J. Mosley. Ab und an wird der Artikel ergänzt durch eigene Gedanken des
Autors dieses Artikels, dies wird dann durch den Zusatz: „Kommentar“ kenntlich
gemacht. Die ca. 45-minütige Dokumentation mit deutscher Übersetzung stand bis vor
Kurzem kostenlos bei ZDF neo online zur Verfügung. Leider scheint dies nicht mehr der
Fall zu sein… Die Sendung wird aber am Sonntag, den 25.11.2012 um 10.35h auf ZDF
neo ausgestrahlt.
Viszeralfett: das versteckte Fett
Michael Mosley ist selbst zwar auf den ersten Blick nicht das, was man klassisch als
„übergewichtig“ oder „(zu) dick“ bezeichnen würde. Dennoch lässt er seinen Körper
genauer unter die Lupe nehmen. Anhand einer Kernspintomographie wird festgestellt,
dass er durchaus einen nicht unbedenklichen Anteil an Fett aufweist, nämlich
sogenanntesViszeralfett. Hierbei handelt es sich um verstecktes Fett, das sich um die
inneren Organe entwickelt. Dies sei, so Mosley, „verdammt gefährlich“. Hier entsteht
letztlich seine erste Erkenntnis: auch wenn man äusserlich schlank ist, so kann man
dennoch zu viel Fett aufweisen.
Folgen dieser Art von verstecktem Fett können sowohl Diabetes und Insulinrestistenz
sein. Vielleicht kennen Sie ja, von sich selber oder aus Ihrem Umfeld, Leute die einen
starken nach vorne gewölbten Bauch haben. Dies sowie eine ausgeprägte Taille
können ein Indikator für Viszeralfett sein.
Nun die gute Nachricht: Viszeralfett wird als erstes abgebaut, wenn man Diät macht
oder etwas Sport betreibt.
Kommentar:
Im Zusammenhang mit Übergewicht scheint es oftmals eher kontraproduktiv, den
Begriff ‚Sport’ zu verwenden. Gerade Menschen mit deutlichem Übergewicht sind
nun einmal oftmals körperlich und/oder in Bezug auf die Motivation nicht in der
Lage, Sport zu betreiben und wenden sich daher schon bei der Erwähnung des
Begriffs ab. Es sollte aber beachtet werden, und darauf geht das Video gegen Ende
hin anhand eines Beispiels auch ein, dass ‚Sport’ an dieser Stelle eher als
generelle körperliche Aktivität zu betrachten ist. Niemand verlangt von Ihnen, dass
Sie mit 30kg Übergewicht gleich rausgehen, und 10km Laufen. Es sind bereits die
kleinen Dinge im Leben, die ein Umdenken zu etwas mehr Bewegung bringen
können und dabei auch ein paar extra Kalorien verbrennen, sowie u.U. auch
Viszeralfett abbauen können.
Das Frühstück besser nicht ausfallen lassen
Scheinbar ist etwas dran an dem Spruch: „Am Morgen wie ein König, am Mittag wie ein
Prinz und am Abend wie ein Bettler“, also in Bezug darauf, wie man sein Essen
gestalten sollte. Wenn es nach Mosleys Erkenntnissen geht, dann trifft dieser Spruch
zumindest auf das Frühstück zu.
Seinen Ergebnissen zu Folge macht es uns geradezu heiß auf Kalorienbomben, wenn
wir das Frühstück ausfallen lassen. Auf diese Weise will der Körper wohl eine
Unterversorgung kompensieren. Dies ist natürlich katastrophal für jede Diät. Laut
Mosleys Erkenntnissen sei es dann auch keine Frage des Willens mehr, denn das
Gehirn zwinge uns geradezu dazu, kalorienreiche Nahrungsmittel aufzusuchen.
Mosleys Tipps zum richtigen Essen
Basierend auf seinen Recherchen kommt Michael Mosley letztlich auf die folgenden
Tipps und Tricks, um korrekt zu essen:
Keine Mahlzeit ausfallen lassen.
3 Mahlzeiten am Tag müssen sein.
Meiden Sie eine zu große Auswahl, denn eine große Auswahl kann bewirken,
dass wir alles probieren wollen.
Tellergröße verringern: dies sei ein einfacher aber wirkungsvoller Trick um
weniger zu essen, denn durch Studien konnte bewiesen werden, dass ein Teller mit
kleineren Abmessungen helfen kann, die Menge der verzehrten Nahrung um 20%
zu reduzieren. Dies wirkt sich dann letztlich auch auf die Zahl der täglich
eingenommenen Kalorien aus.
Was gehört letztlich auf den Teller?
Hier knüpft Mosley an ein bekanntes Dogma an: das klassische Kalorienzählen.
Letztlich soll also die täglich verbrauchte Menge an Kalorien kleiner sein, als die Menge
an Kalorien die man zu sich nimmt. Ziel sei damit ein Kaloriendefizit. Kalorienzählen
macht sich laut Mosley bezahlt, denn schwarzer Kaffee hat z.B. nur 10 Kalorien,
während Cappuccino hingegen schon mit ca. 100 Kalorien zu Buche schlägt!
Kommentar:
Hier beginnt natürlich wieder die alte Diskussion, ob es denn nun wirklich nur
darauf ankommt, dass man weniger Kalorien einnimmt als man verbraucht.
Sicherlich gibt es Menschen, die auf diese Art und Weise zumindest kurzfristigen
Erfolg haben. Aber ist es auch eine langfristig sinnvolle Methode? Um dies
beurteilen zu können, muss man sicherlich auch den Aspekt der Qualität der zu
sich genommenen Lebensmittel und Kalorien beachten. Sie können sich pro Tag
ausschließlich von einer gewissen Menge an Süßigkeiten ernähren und immer noch
weniger Kalorien einnehmen als Sie verbrauchen. Wie wahrscheinlich glauben Sie
ist es unter diesen Bedingungen jedoch, dass Sie so abnehmen werden, geschweige
denn gesund und langfristig abnehmen? Sicherlich richtig ist der Gedanke, auf
Mischgetränke wie z.B. Cappuccino zu verzichten, v.a. wegen des enthaltenen
Zuckers.
Gesund ernährt und trotzdem dick?
Vielleicht gehören Sie ja auch zu denen, die sich ‚gesund’ ernähren, also nur durch
Obst, Gemüse, Fisch etc. und dennoch nicht abnehmen? Warum ist das so, fragt
Mosley?
In einem kleinen Experiment, bei dem eine Probandin zum ersten Mal genau Buch
darüber führt, was Sie zu sich nimmt, kommt Folgendes zu Tage:
Kleine Snacks zwischendurch, sowie Getränke, Soßen und Dips werden beim
Kalorienzählen oft unterschlagen. Ausserdem glauben viele, dass die ‚gesunden
Sachen’ gar nicht zählen. Dies sei v.a. bei Obst der Fall: hier werden oftmals viel
größere Portionen erstellt als ratsam.
Kommentar:
In der Tat sollte man auch bei Fruchtzucker Vorsicht walten lassen. Es wäre
jedoch eine überzogene und nicht ratsame Reaktion, Früchte aufgrund des
enthaltenen Fruchtzuckers zu verteufeln. Wenn es irgendetwas zu verteufeln gibt,
dann viel mehr die industriell hergestellten Produkte mit Zucker etc., die letztlich
nichts als leere Kalorien sind. Früchte hingegen liefern neben dem Fruchtzucker
eine Menge an wertvollen Nährstoffen.
Eiweiß & Calcium: Wundermittel beim
Abnehmen?
Laut Mosley gilt es, Fressattacken gar nicht erst aufkommen zu lassen. Letztlich gebe
es Mittel und Wege, das Gehirn auszutricksen. Wie? Durch eiweißhaltige Lebensmittel.
Eier, Fisch, mageres Fleisch und Bohnen machen lange satt. Laut Mosley können
schon 10% mehr Eiweiß im Frühstück den Heißhunger verringern.
Warum sättigt Eiweiß mehr? Eiweiß setzt eine große Menge eines bestimmten
Hormons frei (Peptid YY), welches dazu beiträgt, länger satt zu halten.
Neue Studien wollen gezeigt haben, dass Calcium in Milchprodukten die Fähigkeit
haben soll, Fett aus dem Essen zu binden. So soll es direkt wieder ausgeschieden
werden. Hilft also das ‚weiße Gold’ (aus Milchprodukten) gegen das Hüftfett?
Wie man im Film sehen kann, zeigten Stuhlproben in einem Experiment bei gleichem
Kalorien- und Fettgehalt, dass durch den Verzehr von Milchprodukten (Käse etc.)
doppelt so viel Fett ausgeschieden wird. Auf ein Jahr gerechnet mache das rund 2 kg
aus.
Kommentar:
Dies ist eine durchaus interessante Erkenntnis. Inwiefern sich dies aber als
pauschale und wissenschaftliche Aussage darstellen lässt, müsste recherchiert
werden.
Das ‚leidige’ Thema Sport…
Ein Großteil des Körperfetts wird nach dem Training verbrannt. Laut einem Experiment,
das Mosley an sich selber auf dem Laufband vornahm, hielt der sogenannte
Nachbrenneffekt die ganze Nacht an (Abnehmen im Schlaf!) und noch bis in den
Morgen hinein. Dies konnte er anhand von Messungen im Labor nachweisen.
Was ist mit denen, die gar keinen Sport machen (können)?
Auch wenn es natürlich schön wäre, wenn wir in unserer bequemen Welt wieder ein
wenig körperlich aktiver werden würden, so heißt das nicht, dass wir alle einen
Marathon laufen können sollten. Gerade bei Menschen, denen körperliche Bewegung
fremd (geworden) ist, geht es eher darum, sich generell wieder an den Gedanken zu
gewöhnen, dass ein gewisses Maß an Bewegung einfach notwendig ist, um sich wohl
zu fühlen. Gerade kleine Veränderungen im Tagesablauf können helfen, wieder aktiver
zu werden (Treppensteigen, mit der Straßenbahn eine Station früher ein-/aussteigen).
Eine Testperson hätte somit mit nur kleinen Veränderungen wie oben beschrieben 12kg
mehr in einem Jahr abnehmen können. Allerdings ist laut Mosley hier die
Voraussetzung, dass die Ernährung die gleiche bleiben muss.
Kommentar:
Es muss dem Leser klar sein, dass natürlich eine Anpassung der Ernährung und
der zu sich genommenen Menge notwendig ist, sobald aus den kleinen
Veränderungen tatsächlicher Sport werden sollte.
Michael Mosleys Fazit
Es ist nicht schwer, ein paar Kilo abzunehmen, wenn man seine Ernährung im Griff hat
und sich ein wenig mehr im Alltag bewegt.
Kommentar:
Wer sich nun sagt, dass dies einfacher gesagt sei als getan, hat Recht und Unrecht
zugleich. Recht, weil es in der Tat schwierig sein kann, je nach Ausgangssituation.
Unrecht, weil sich Vieles, was als Grund vorgebracht wird, oftmals recht schnell
als Vorwand entpuppt. Abnehmen ist nun mal zu großen Teilen eine Kopfsache.
Normalerweise brauchen wir Alle ein Motiv, um uns daran zu machen, ein Ziel zu
erreichen. Dieses Motiv ist beim Abnehmen nicht immer groß genug. Oftmals ist
das Problem ja, dass man sich ganz hedonistischen Entscheidungssituationen
gegenüber sieht: schöne Schokoladentorte jetzt oder potentielle Vermeidung von
Diabetes & Co in Zukunft. Dass sich hier Viele für den sofortigen Genuss
entscheiden ist nicht schwer zu erraten. Vielmehr sollte man als
Ernährungsberater etc. vielleicht darauf hinweisen, welche unmittelbaren Vorteile
eine bessere Ernährung und etwas mehr Bewegung auf die einzelne Person haben
kann. Ernährung hat nicht nur damit zu tun, Krankheiten in 30-50 Jahren zu
vermeiden. Vielmehr gilt auch hier: Müll rein, Müll raus, soll heissen: eine auf die
jeweiligen Bedürfnisse ausgerichtete Ernährung kann in der Regel also auch
unmittelbare Vorteile haben. Das Wissen darüber, das leider Vielen zu fehlen
scheint, kann die Entscheidung für oder wider industrieller Kalorienbomben
durchaus erleichtern. Allerdings: wenn nur das Fleisch willig, der Geist aber
schwach ist, wird es wohl ein schwerer Kampf.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, so verpassen Sie nicht die Ausstrahlung der Sendung
am Sonntag, den 25.11.2012 um 10.35h auf ZDF neo. In Bezug darauf, ob der Beitrag nach
Ausstrahlung wieder online verfügbar sein wird, konnte auf Anfrage bei ZDF konnte Folgendes
dazu in Erfahrung gebracht werden:
“Aus rechtlichen Gründen dürfen wir nicht alle Sendungen in unserer Mediathek anbieten. Nach
jetziger Planung können wir auch die Wiederholungen der Sendung “Michael Mosley: Mach
mich schlank” nicht als Abrufvideo einstellen. Sollten sich Änderungen der Rechtelage ergeben
finden Sie das Video unter dem direkten Link www.zdf.de/ZDFmediathek#/suche/Michael%20Mosley
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