Sanierung und Erweiterung B[R]G St. Pölten 264717 Leitgedanken Schaffung eines homogenen Gebäudeensembles Differenzierte Ausformung der Bauvolumen innerhalb einer klaren Hierarchie Natürliche Zirkulation um einen zentralen Patio eindeutige Funktionsgliederung innerhalb des Ensembles attraktive Erschließungs- und Pausenräume Innen und Außen Ermöglichen zeitgemäßer pädagogischer Konzepte wie COOL zb Qualitätsvolle Gestaltung unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Kriterien Städtebauliche Grundhaltung Die Raumkanten werden im Westen (Schwaighofstraße) und im Norden (Widerinstraße) des Baugrundstückes durch einen ausdifferenzierten, zweigeschossigen Neubau gefasst. Der Schulerweiterungsbau orientiert sich in seiner Höhe von ca. 8m an dem älteren Zubau (Gebäudeteil B) und an den anrainenden Gebäuden der Schwaighofstraße. Durch die Gebäudehöhe und die Ausprägung der einzelnen Volumen wird eine harmonische Eingliederung in den städtebaulichen Kontext erreicht. Die Einhaltung der Vorgartenzone und die Verzahnung mit dem Außenraum entsprechen dem Charakter des Wohngebietes. Der ursprüngliche, dreigeschossige Schulbau von 1954 mit seiner klaren Architektursprache bleibt in seiner Bedeutung weiterhin das Gesicht und Haupteingang des B[R]G St. Pölten. Der neu entstehende Patio bietet durch seine Proportion und seine Ausgestaltung eine attraktive Erweiterung der Unterrichtsräume in den Außenbereich. Die Lärmschutzwirkung des Neubaus trägt zum positiven Klima zwischen Schulnutzern und Anrainern bei. Herzstück Die neue Mitte des Schulkomplexes bilden der Kunst- und Musikpavillon und seine Erweiterung im Außenraum, der Patio. Der neue, offene, von vier Seiten natürlich belichtete Multifunktionsbereich bietet neue Raum- und Nutzungsqualitäten die den heutigen und zukünftigen Anforderungen an einen modernen Schulstandort gerecht werden. Direkt an den Haupteingang angebunden bietet er mit seinen Falt- und Schiebewänden die Flexibilität selbst größere Veranstaltungen in angemessenem Rahmen durchzuführen. Im Schulalltag können der Mehrzweckraum, der Musikraum und die Räumlichkeiten der Nachmittagsbetreuung auch getrennt von einander genutzt werden. Durch die großzügige Glasfassade mit ihren Schiebeelementen können diese Funktionen übergangsfrei mit dem Patio verbunden werden. Eine Freitreppe an der südlichen Glasfassade verbindet die beiden Etage des Pavillons und führt ebenfalls zu der Zentralgarderobe im Untergeschoss des Gebäudeteil A. Im Obergeschoss gliedern sich die Räumlichkeiten der Kunsterziehungen um eine zentrale Aufenthaltsfläche, die Licht durch ein Oberlicht empfängt. Der vorgelagerte Erschließungsraum mit seiner großzügigen Glasfassade und seinem Ausblick in den Patio bietet zusätzliche Flächen für Kunst- und Zeichenstudien an. Eine autarke Nutzung des Pavillons außerhalb der Öffnungszeiten der Schule wird durch die zusätzlichen Eingänge in den Verbindern ermöglicht. Funktionsgliederung & Erschließung Gebäudeteil A Der Hauptzugang befindet sich in dem 3-geschossigem Gebäude in der Josefstraße. Die Neugestaltung des Vorplatzes und die Umbauten im Eingangsbereich schaffen einen neuen, der Funktion entsprechenden Hauptzugang für die rund 900 Schüler, die jeden morgen in die Zentralgarderobe im Untergeschoss strömen. Über die großzügigen Freitreppen werden die Jugendlichen nur ca. 1 m nach unten, in den neuen Eingangsbereich geführt. Treppenrampen und das niedrige Steigungsverhältnis erleichtern das Befördern der Fahrräder zu den Abstellräumen. Das großzügige Foyer im Untergeschoss bietet ausreichend Anstaufläche während den Hauptstoßzeiten und bildet zugleich einen thermischen Übergangsraum während der Wintermonate. Im Erdgeschoss empfängt das neue, freundliche Lern- und Informationszentrum (LIZ) die Besucher, die das Gebäude durch die beiden flankierenden Eingänge betreten. Dieser gläserne Bereich stellt den ersten Berührungspunkt mit dem B[R]G St. Pölten dar und präsentiert es als eine offene, moderne Lehreinrichtung. Durch bodenlange Fenstertüren im LIZ bietet sich die Möglichkeit die Freiflächen im Patio mit zu benutzen. Der EDV-Bereich befindet sich im nördlichen Gebäudeteil. Die beiden Räume sind so ausgerichtet, dass sie ausschließlich indirektes Tageslicht empfangen. Somit werden störende Blendeinflüsse und zusätzliche Strahlungswärmeeinträge der thermisch grundbelasteten (Abluft der Computer) Räume vermieden. Im Südflügel befindet sich der Verwaltungsbereich als eine abgeschlossene Funktionseinheit. Der großzügige Aufenthalts- und Arbeitsraum für die rund 90 Lehrer befindet sich direkt darüber im 1. Obergeschoss. Ein Fahrstuhl im südlichen Treppenauge (nähe Verwaltung) ermöglicht ein barrierefreies überwinden der Höhendistanzen und dient dem gesamten Gebäudekomplex. 22 der insgesamt 36 Theorieklassen befinden sich in den drei Etagen des Gebäudes. Die ehemaligen zentral gelegenen Pausenflächen werden wieder für die Schüler freigegeben. Eine Verlängerung der Fenster bis auf Bodenniveau im Bereich der vier Risalite führt zu neuen Raumqualitäten mit reizvollen Ein- und Ausblicken. Diese „Öffnung“ des Schulgebäudes vollzieht sich im Einklang mit der äußeren Gestaltung der Fassade. Gebäudeteil B Im Gebäudeteil B werden keine wesentlichen Änderungen vorgenommen. Die insgesamt 14 Theorieklassen bleiben in der jetzigen Form erhalten. Die Bautätigkeiten beschränken sich - neben der thermischen Sanierung - auf die Adaptierungen im Bereich der geplanten Verbindung zum Neubau. Die Aufenthaltsflächen in der Nähe des Treppenhauses werden wieder hergestellt. Neubau Naturwissenschaften Die Naturwissenschaften und der Bereich Technisches Werken werden in dem neuen einhüftigen Riegel im Westen untergebracht. Die nötige Installationsführung kann im Neubau optimal berücksichtigt werden. Oberlichter im Gangbereich und die Fenster der Westfassade belichten die Räume beidseitig mit natürlichem Tageslicht. Diese Maßnahmen führen zu optimierten Arbeits- und Experimentierbedingungen. Die Sammlungs- und Vorbereitungsräume befinden sich jeweils zwischen den beiden Fachkabinetten und können diese gleichzeitig bedienen. Die technischen Werkstätten befinden sich im Erdgeschoss und machen unnötige Schallentkopplungsmaßnahmen der Decken überflüssig. Die Anordnung der Biologieräume im Erdgeschoss ermöglicht eine direkte Verbindung zum Patio. In einem abgetrennten Bereich kann ein Schulgarten für Beobachtungen und Experimente angelegt werden. Die Aufenthalts- und Erschließungsflächen vor den Fachräumen bieten spannende Ausblicke in den Patio und zu den anderen Baugliedern. Turnsaalanlage Die Eingriffe in den beiden Vorhandenen Turnsaalanlagen beschränken sich auf das Nötigste. Neben der bautechnischen Sanierung und der Verbindung zum neuen Turnsaal sind keine weiteren Interventionen geplant. Der Neubau des Turnsaals ergänzt die vorhandene Struktur zu einer logisch gegliederten Funktionseinheit mit drei Sportflächen. Der eingeschossige Umkleidetrakt befindet sich zwischen neuem und altem Turnsaal. Die natürliche Belichtung des kleineren Turnsaals durch Fenster in der Südfassade bleibt weiterhin gewährleistet. Die neue errichtete Sportfläche empfängt natürliches Tageslicht über Fester an beiden Längsseiten. Fassade Die einfache und klare Fassadenstruktur der Bestandsgebäude A und B fügt sich gut in das Umgebungsbild ein und bleibt weitestgehend erhalten. Änderungen sind lediglich im Bereich der vier Risalite in der Ostfassade des Hauptgebäudes sowie im Bereich des Lern- und Informationszentrums vorgesehen. Hier werden die Fenster zugunsten der Innenraumqualität, als auch zur Öffnung zum Außenraum bis zum Fußbodenniveau geführt. Die Fassade des Neubaus beruht auf den Grundmaßen der Fassade des Gebäudeteils A. Die drei verwendeten Fensterformate ergeben sich aus der Verwendung eines Einzelfensters, oder der Vereinigung von zwei, bzw. drei Fenstern im Grundraster der Bestandsfassade. Somit wird eine abwechslungsreiche Fassadengestaltung erreicht, die auf die jeweiligen Raumbedürfnisse optimal angepasst ist. Die außenliegenden Sonnenschutzlamellen werden unsichtbar in die Laibungen integriert. Die einfache Putzfassade ist ökonomisch herzurichten und steht im Einklang mit den Fassaden der anderen Gebäudeteile. Die Südfassade im Patio besteht aus großzügigen Glaspanelen, welche dieselbe gestalterische Grundeinteilung wie die normalen Fenster haben. Außenliegende Sonnenschutzrollos verhindern ein Überhitzen der Aufenthaltsflächen im Sommer und ermöglichen im eingefahrenen Zustand einen optimalen Strahlungswärmegewinn in den Wintermonaten. Die neu zu errichtende Turnsaalanlage übernimmt die Fensterteilung der Bestandsanlagen und verfügt somit über großzügige Fensterfronten zur Nord- und Südseite. Sonnenschutzlamellen auf der Südseite vermeiden Blendeinwirkungen und eine Überhitzen der Sportanlage im Sommer. Außenraum Vorplatz Die bestehenden Plateaus vor dem Schulgebäude in der Josefstraße werden zu Gunsten der neu gestalteten Eingangssituation und einer großzügigeren Wirkung des Vorplatzes abgetragen. Die großen Bäume im Vorbereich der Schule bleiben erhalten. Diejenigen Bäume die sich auf dem Niveau der Plateaus befinden werden mit Abfangmauern umgeben. Dieses neue Gestaltungselement verleiht dem Vorplatz mehr Aufenthaltsqualität und bietet ausreichend Platz zum Sitzen und Verweilen vor der Schule. Die Eingangstreppen flankierend befinden sich nun ausreichend Fahrradabstellplätze auf ebenerdigem Niveau, die vom Schulgebäude gut sichtbar sind. Die auf 3 m verbreiterten Bushaltebuchten tragen zur Sicherheit der Schüler im Alltag bei. Eine Rollstuhlgerechte Rampe ermöglicht ein barrierefreies Erreichen des Foyers im Erdgeschoss. Patio Der Patio repräsentiert die neue grüne Mitte des B[R]G St. Pölten. Die Fassaden der umliegenden Schulgebäude ermöglichen sowohl visuell, als auch physisch den nahtlosen Übergang vom Innen- zum Außenraum. Speiseraum, Mehrzweckraum und die Nachmittagsbetreuung könne auf das nach Süden orientierte Deck ausgedehnt werden. Für die Biologieräume im naturwissenschaftlichen Trakt, besteht die Möglichkeit Beobachtungen und Experimente im Schulgarten (westlich im Patio) durchzuführen. Das Lern- und Informationszentrum verfügt ebenfalls über zugeordnete Außenflächen die zum Lernen und Studieren im Freien einladen. Der alte Baumbestand im Hof bleibt vollständig erhalten. Der Patio bildet somit nicht nur das grüne Herz der Schulanlage, sondern auch eine sinnvolle Erweiterung der Unterrichtsräume in den Außenraum. Sportanlagen und Parkplätze Die 10 Stellplätze südlich vom Gebäudeteil B bleiben erhalten. Für den Zubau der dritten Turnanlage muss lediglich der kleine Schotterplatz aufgegeben werden. Die restlichen Außensportanlagen können erhalten werden. Kosten Prinzipiell wurde versucht die Umbaumaßnahmen in den Bestandsgebäuden auf ein Mindestmaß zu beschränken und wesentliche Eingriffe in die Tragstruktur zu vermeiden. Einzig im Eingangsbereich des Hauptgebäudes wird die Struktur zu Gunsten einer offenen Raumgestaltung aufgelöst. Die klare Funktionsverteilung innerhalb des Schulkomplexes trägt ebenfalls zur Einhaltung des knappen Kostenrahmens bei. Räumlichkeiten mit aufwändigen Installationsansprüchen, wie z.B. die Fachkabinette für die Naturwissenschaften werden im Neubau angesiedelt. Für den Erweiterungsbau wurde eine Konstruktionsweise gewählt, die sowohl in der Herstellung, als auch in der Nachhaltigkeit hohe Wirtschaftlichkeit erwarten lässt. Durch die Gebäudestruktur und die Anordnung der Räume innerhalb des Gebäudes wird eine, selbst an dunkleren Tagen auskömmliche natürliche Belichtung gewährleistet. Dies Hilft den Einsatz von Kunstlicht und somit den Energieverbauch zu reduzieren. Unter Verwendung der vom Auslober vorgegebenen Richtwerte für die Baukosten pro Quadratmeter, lässt der Entwurf die Realisierung innerhalb des Gesamtbudget von 11,5 Mio € erwarten. Konstruktion Neubau Der Neubautrakt wird zur Gänze in Stahlbeton errichtet. Punktgestützte Flachdecken als Dachdecke und Decke über dem Erdgeschoß ruhen auf Stahlbetonstützen und teilweise auf Wänden. Über dem Bauteil Mehrzweckraum/Aufenthaltszone/Speiseraum wird die Decke durch Wandscheiben im 1. Obergeschoß gehalten. Dadurch wird das Erdgeschoß möglichst stützenfrei konstruiert. Die Stützen und Wände ruhen auf Einzel- und Streifenfundamenten. Die Dimensionierung erfolgt gemäß eines noch zu erstellenden Bodengutachtens. Turnsaal Die neue Turnhalle wird im Anschluss an die bestehenden Hallen errichtet. Die Konstruktion besteht ebenfalls aus Stahlbetonwänden, die in der Fensterfront in Stahlbetonstützen aufgelöst werden. Die Dachkonstruktion besteht aus Brettschichtholzträgern, welche über die Turnsaalbreite spannen. Darüber liegen Brettsperrholzplatten (KLH-Platten), welche die Dacheindeckung tragen. Diese möglichst leichte Konstruktion garantiert eine hohe Wirtschaftlichkeit. Die Gründung erfolgt wiederum auf Streifen- und Einzelfundamenten gemäß eines noch zu erstellenden Bodengutachtens. Bestand Die statischen Eingriffe in den Bestand werden auf ein Minimum beschränkt. Im Bereich des Haupteinganges entsteht eine große Pausenfläche samt Lern- und Informationszentrum. Die tragende Gangwand wird durch Stahlbetonstützen und Stahlträger ersetzt, welche die bestehende Konstruktion tragen. Derzeit vorhandene Wandstücke werden in Stahlbetonstützen aufgelöst. Im Bereich des zentralen Stiegenhauses wird ein Liftschacht errichtet. Dieser besteht aus Stahlbetonwänden samt Unterfahrt, die ebenfalls aus Stahlbeton errichtet wird. Falls nötig, können die bestehenden Stiegenläufe auf diesen Wänden akustisch getrennt aufgelagert werden. Zusammenfassung Insgesamt wird durch klare Tragkonstruktionen eine hohe Wirtschaftlichkeit des Entwurfes erreicht. Materialwechsel und Wechsel der Tragsysteme werden bewusst vermieden, um eine rasche Bauzeit und möglichst geringe Gesamtkosten zu erreichen. Haustechnik Energiekonzept Die Heizungsversorgung erfolgt aus dem örtlichen Fernwärmenetz in einen Wärmeverbund für Normal- und Niedertemperatur über eine FernwärmeÜbergabestation. Die Verteilung erfolgt dabei über Heizungs-Pufferspeicher und energiesparende, drehzahlgeregelte Hauptpumpen. Zusätzlich erfolgt, nach Möglichkeit und entsprechend dem wirtschaftlichen Nachweis, eine Wärmeerzeugung für den Niedertemperatur-Bereich über eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe aus dem Grundwasser mittels Entnahme- und Schluckbrunnen. Die Leistung der Wärmepumpe richtet sich einerseits nach der Möglichkeit zu Nutzung von Niedertemperaturwärme, vor allem im Übergangsbetrieb des Bestandes, sowie andererseits nach der möglichen wasserrechtlichen Konsensmenge. Um die erzeugte Wärme im Niedertemperaturnetz bestmöglich zu nutzen, kann in die Außenluftansaugung von zentralen Lüftungsanlagen ein zusätzliches Vorwärm-Heizregister installiert werden, was für möglichst tiefe Rücklauftemperaturen im Niedertemperaturnetz sorgt. Der Wärmeverbund über Heizungs-Pufferspeicher ist mit einem Normaltemperaturnetz für die Raumheizung über Heizkörper sowie einem eigenem Niedertemperaturnetz für die Raumheizung über die aktiven Bauteile und die Lüftungsanlagen ausgeführt. Die Raumheizung erfolgt im Bestand über Heizkörper mit Thermostatventilen und im Neubau über schnell reagierender aktiver Bauteile (z.B. Fußbodenheizungs- und Deckenheizungs- und Wandheizungsflächen) mit Einzelraumregelungen aus witterungsgeführten Regelgruppen mit energiesparenden drehzahlgeregelten Pumpen. Grundsätzlich wurde in der Fragebeantwortung festgestellt, dass keine Klassenraumlüftung angedacht ist. Jedoch sind die angegebenen Ziele hohe energetische Effizienz und besondere Bedeutung der Raumluftqualität nur unter Einsatz einer entsprechenden Klassenraumlüftung zu erreichen. Für die Lüftung der Klassen-, Sonderunterrichts- und Konferenzräume wird daher eine kontrollierte dezentrale (im Bestand) und zentrale (im Neubau) mechanische Beund Entlüftung mit Wärmerückgewinnung vorgeschlagen. Dadurch sind im Bestand keinerlei Luftkanalführungen innerhalb des Gebäudes erforderlich, lediglich im Neubau müssen die Luftkanalführungen in das Gebäude integriert werden. Die Lüftung wird als Teillüftung ausgeführt und bei Bedarf durch zusätzliche Fensterlüftung (Stoßlüftung) ergänzt. Die Anlage wird entsprechend ÖNORM H 6039 bzw. AStV mit einer maximalen Luftmenge von 30 m3/h je Schüler und 35 m3/h je Lehrperson ausgelegt, jedoch zur Reduktion des entstehenden Schallpegels im Normalbetrieb nur mit max. 20 m3/h je Person betrieben. Für eine Nachtlüftung zur Sommernachtskühlung kann die Lüftungsanlage mit erhöhtem Schallpegel und mit voller Luftmenge betrieben werden. Die Lüftungsgeräte werden als dezentrale Fassadenlüftungsgeräte mit energieeffizienter Wärmerückgewinnung und energiesparenden EC-Gebläsemotoren ausgestattet. Die Lüftungsgeräte werden raumweise unter Verwendung von Temperaturfühlern und CO2-Raumfühlern entsprechend der Luftqualität im Raum drehzahlgeregelt und zusätzlich von einem Zeitprogramm gesteuert. Die Umschaltung zwischen Sommer- und Winterbetrieb erfolgt automatisch. Zur Erreichung der geforderten hohen energetischen Effizient ist auch eine kontrollierte mechanische Be- und Entlüftung der Turnsäle mit Wärmerückgewinnung vorzusehen. Diese wird entsprechend ÖNORM B 2608 ausgeführt, wobei die Zuluftversorgung in die Turnsäle erfolgt. Die Abluft aus den Turnsälen wird nacherwärmt als Zuluft für deren Nebenräume verwendet, von wo die verbrauchte Luft abgesaugt und über ein Lüftungsgerät mit hocheffizientem Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung geführt wird. Die Warmwasserbereitung erfolgt an den einzelnen Sanitärgruppen zentral je Gruppe über Ladesysteme aus dem Heizungs-Pufferspeicher, der primär zum Ausgleich der einzelnen Spitzenheizleistungen dient. Dadurch besteht keine Legionellengefahr in großen Warmwasserspeichern und kein hoher Wärmeverlust an den Warmwasserspeichern und am Zirkulationssystem. Eine Kühlung der Neubau-Bereiche und der EDV-Bereiche über die aktiven Bauteile kann bei Bedarf und optional über die Grundwassernutzung als passive Kühlung erfolgen. Thermische Solaranlage In den Heizungs-Pufferspeicher wird entsprechend dem wirtschaftlichen Nachweis eine thermische Solaranlage integriert, die sowohl für die Raumheizung als auch die Warmwasserbereitung hergezogen werden kann. Die Warmwasserbereitung an den Verbrauchsstellen erfolgt über eine Zirkulationsanlage mit drehzahlgeregelter Pumpe und thermischen Regelventilen, was den erforderlichen Energieeinsatz entsprechend reduziert. Photovoltaikanlage Entsprechen de Förderungsmöglichkeiten und entsprechend dem wirtschaftlichen Nachweis wird eine netzgekoppelte Photovoltaikanlage aus modularen Photovoltaikmodulen aufgebaut. Der von den Photovoltaikmodulen erzeugte Gleichstrom wird über Wechselrichter gewandelt und über einen separaten Einspeisezähler in das lokale Energieversorgungsnetz gespeist. Der eigene Strombedarf wird über den Bezugszähler vom Energieversorger bezogen.