(36-) st für 22.01.2017

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Wissenschaftspanorama
GERALD SCHWAIGER
Seite 37
Medizin-Stadt in der Stadt
Foto: Riegler Riewe Architekten
Gigantisch, welche Forschungs- und
Ärztedrehscheibe derzeit mitten in
Graz entsteht. Der Med Campus, der
im Herbst eröffnet wird, lockt schon
jetzt internationale Top-Partner an!
So schauen die nagelneuen Labors in der Medizinstadt in
der Stadt künftig aus: benutzerfreundlich, hochmodern!
Foto: Fotolia/
Sonntag, 22. Jänner 2017
Je genauer die Sehstärke einer Brille auf den
Träger abgestimmt ist
und je besser sie sitzt, desto nützlicher ist sie. Was
bei einer Brille ganz logisch klingt und sich im
Alltag ohne große Umstände durch einen einfachen Sehtest erledigen
lässt, ist in der Medizintechnik schon etwas aufwändiger. Das Prinzip ist
aber dasselbe: Genauso
wie Brillenträger und
Brillenverkäufer miteinander
kommunizieren
müssen, um das Produkt
perfekt zu machen, ist es
auch bei einem Medizinprodukt. Für medizinische Forschung und somit
das Erarbeiten von neuen
Therapien und Medikamenten braucht es nämlich die richtigen Technologien und Maschinen,
die von der Industrie hergestellt werden.
Einer dieser Hersteller
ist der Weltkonzern Ni-
kon. Das Mega-Unternehmen betreibt für die Testungen und Verbesserungen seiner Mikroskope einige wenige Exzellenzzentren weltweit,
von denen eines in Graz beheimatet ist. Die „Köpfe“ da-
Nikon hat sich für
die Stadt Graz
entschieden, weil wir uns
hier intensiv mit der
Weiterentwicklung von
Mikroskopen beschäftigen.
Wolfgang Graier
hinter sind Wolfgang Graier
von der Med Uni Graz und
Sepp D. Kohlwein von der
Karl-Franzens-Uni.
Das Zentrum umfasst momentan drei Mikroskope in
Graz, darunter das weltweit
einzigartige „FRET/dual-NSIM“, das im Endausbau gut
2,7 Millionen Euro wert sein
wird. Das Besondere an letz-
„Geldregen“ über Grazer Uni
Großer Erfolg für die Grazer
Uni bei der jüngsten Vergabe
der Hochschulraum-Strukturmittel des Wissenschaftsministeriums:
Insgesamt
zehn hochinteressante Kooperationsprojekte – sowohl im Bereich Forschung
als auch im Bereich Verwaltung – werden mit einem
Fördervolumen von mehr als
neun Millionen Euro unterstützt. „Die Uni Graz ist ein
kräftiger Motor für Kooperationen am Standort. Mit
den Mitteln tätigen wir wichtige Investitionen in Forschung und Infrastruktur für
die Zukunft“, betont Rektorin Christa Neuper. Unter
anderem geht’s um die Erforschung von Krankheiten
wie Krebs oder Diabetes.
Der Med Campus Graz wird in zwei Modulen umgesetzt – die Eröffnung des Moduls 1 ist für den Oktober 2017 geplant
terem Gerät ist, dass es damit erstmals möglich ist,
an lebenden Zellen mit bisher nicht erreichbarer Auflösung zu mikroskopieren.
„Mithilfe des FRET/dualN-SIM-Mikroskops könnten sich für die Bekämpfung von Krebs immense
Potenziale ergeben, da man
Krebszellen viel genauer
Wissenschaft
in Kürze
Das Zika-Virus wird
hauptsächlich durch
die Stechmücke der
Gattung Aedes übertragen (Bild).
Mit einer Infektion gehen auch
grippeähnliche Symptome einher.
und besser als bisher untersuchen kann“, so Graier.
Wesentlich
erleichtert
wird die Zusammenarbeit
mit großen Firmen (also
der Wirtschaft) und anderen Unis (also der Wissenschaft) dank der modernen
Infrastruktur des MegaBaus Med Campus, der im
Herbst eröffnet wird.
Mit dem neuen Med Campus wird auf 4,3 Hektar ein
modernes
Lehr-,
Forschungs- und Kommunikationszentrum für 4200 Studierende und 840 Mitarbeiter errichtet, das sich im
Nahbereich zum LKH-Klinikum Graz befindet. Gemeinsam mit dem 2014 eröffneten Zentrum für Wis-
 Gefährliches Virus
Forscher aus der Steiermark machen wieder international von sich reden.
Aktuell geht’s um das gefährliche Zika-Virus, das
Foto: Jeffrey Arguedas
Steirisches
Sonntag, 22. Jänner 2017
zum Beispiel durch Stechmücken übertragen wird
und zu schweren Beeinträchtigungen noch ungeborener Kinder führen
kann. Vor allem in Lateinamerika gibt es viele Fälle.
Wissenschafter vom Institut für Physiologie der
Med Uni Graz begleiteten
nun mit Kollegen aus den
USA und Brasilien Frauen in Rio de Janeiro während ihrer Schwangerschaft und stellten fest,
dass bereits ein milder
Verlauf der Zika-Infektion zu schwerwiegenden
Schädigungen im Nervensystem der Föten bzw. der
Säuglinge führen kann.
sens- und Technologietransfer in der Medizin, dem seit
2004 bestehenden ZMF als
zentrale Forschungseinrichtung und dem kinderCAMPUS als Kinderbetreuungseinrichtung für Mitarbeiter
entsteht damit am Eingang
zum Stiftingtal die „Medical
Science City Graz“ – eine
Medizin-Stadt in der Stadt!
Termine
 Uni Graz
Bis zum 5. 2. ist eine
Einschreibung an der
Uni möglich. Für die
Studien Betriebswirtschaft, Molekularbiologie, Biologie, Psychologie, Pharmazie, Volkswirtschaft und Sportwissenschaften mussten
Aufnahmeverfahren absolviert werden.
Foto: Photoreport Helmut Lunghammer
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