Die Presse „Great Place to Work“: das Ranking der „Besten Arbeitgeber 2013“ Seiten K1 und K2 Bildung K20 ALLES IM GRIFF Controlling und Projektmanagement. Unternehmen und Projekte auf Kurs halten. Seiten K18, K19 SAMSTAG/SONNTAG, 20./21. APRIL 2013 //// DIEPRESSE.COM/BILDUNG Dolmetscher: Nicht nur übersetzen In Kürze Warum studieren Männer öfter weiter als Frauen? Kommunikation. Der Dolmetscherberuf ist nicht geschützt. Um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, ist eine gute Ausbildung wichtig – ebenso wie soziale Kompetenzen. Frauen nehmen seltener ein weiterführendes Studium auf als Männer. Beim Übertritt von Bachelor zu Master sind es 81 gegenüber 88 Prozent, bei Doktorat/PhD 23 verglichen mit 33 Prozent. Das wusste man bereits. Nun hat das IHS die Ergebnisse einer Studie zu den Gründen präsentiert. Vor allem beim Master gilt: Frauen sind unsicherer und entscheiden sich später als Männer für – oder eben oft gegen – ein weiterführendes Studium. Wesentlichen Einfluss hat die Wahl des Studienfaches. Während in männerdominierten Fächern wie Technik und Naturwissenschaft Master oder gar PhD für facheinschlägige Berufe Voraussetzung ist, ist dies bei Geisteswissenschaften weniger der Fall. Kinderwunsch ist laut IHS-Studie ein weniger entscheidender Faktor. VON IRIS BONAVIDA U m als Dolmetscher arbeiten zu können, reichen gute Sprachkenntnisse noch lange nicht. Zu Beginn ist wohl vor allem eines wichtig: Durchhaltevermögen. Denn der Beruf ist rechtlich nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich grundsätzlich jeder als Dolmetscher bezeichnen und als solcher arbeiten kann. Dadurch wächst die Konkurrenz – aber auch die Notwendigkeit einer soliden Ausbildung. „Damit hat man auf dem Arbeitsmarkt sicher die besseren Chancen“, meint Waltraud Kolb, Vize-Studienprogrammleiterin des Zentrums für Translationswissenschaft an der Uni Wien. Und man müsse vor allem auch das Berufsbild in zwei Sparten unterscheiden: „Einerseits gibt es das Simultandolmetschen, zum Beispiel bei Konferenzen in der Kabine. Andererseits gibt es das Konsekutivdolmetschen, bei dem man sich Notizen macht und dann nach ein paar Absätzen dolmetscht.“ Um sich an der Uni als Simultan- oder Konsekutivdolmetscher ausbilden zu lassen, wird einiges benötigt. Die beiden Schwerpunkte werden an der Universität Wien in insgesamt elf Sprachen angeboten, allerdings erst als Masterstudium – ein Bachelorstudium ist daher eine wichtige Voraussetzung, etwa in transkultureller Kommunikation. Aber das ist nicht die ein- Termine Höchste Eisenbahn an der FH St. Pölten. Der zweite internationale World Congress on Rail Training findet vom 24. bis 26. April an der FH St. Pölten statt. Auf der gemeinsam mit ÖBB und DB Training organisierten Fachtagung diskutieren Experten über Verbesserung von Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kundenservice durch eine höhere Qualität in der Ausbildung von Eisenbahnmitarbeitern. Kurz davor, am 22. April, findet eine Infoveranstaltung für Interessenten an den Bachelor- und Masterstudiengängen EisenbahnInfrastrukturtechnik statt. Auf einen Blick Bachelorstudien: Transkulturelle Kommunikation wird als Bachelorstudium an den Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck angeboten. Eine Spezialisierung folgt im Masterstudium. WEITERE INFORMATIONEN UNTER www..wcrt2013.org, www.fhstp.ac.at Erratum: Career Calling 13 Die Career Calling 13, die gemeinsame Karrieremesse von WU, TU und Boku, findet nicht, wie berichtet, am 27., sondern bereits am 14. November statt. Masterstudien im Bereich Dolmetschen, transkulturelle Kommunikation und Übersetzen bieten ebenfalls die Universitäten Wien, Graz und Innsbruck in verschiedenen Sprachen an. Impressum: Bildung Redaktion: Daniela Mathis T: 01/51414-361 Andreas Tanzer T: 01/51414-236 Anzeigen: Alexandra Supper T: 01/51414-568 Alexandra Ahorn T: 01/51414-601 [email protected] BFI Wien: Diplomlehrgang Schriftdolmetschen, Start im Herbst 2013, das Assessment Center startet am 4. Mai. Infos unter: www.bfi-wien.at Die Bildung im Internet MEHR: DiePresse.com/bildung Berufsbegleitendes MAGISTER STUDIUM STER 4 SEME ,€ 6.60ah0me- inkl. Aufn ungsrbeit und Bea e g bühr INTERNATIONALE UNTERNEHMENSFÜHRUNG MEDIEN- UND KULTURWISSENSCHAFTEN TOURISMUS MANAGEMENT Alle Infos unter: Geweygasse 4A, 1190 Wien in Kooperation mit der [email protected] 01 / 370 88 77 www.hohe-warte.at zige Hürde: Neben der Muttersprache müssen zwei weitere Fremdsprachen ebenfalls auf Maturaniveau beherrscht werden. Alternativ zum Studium gibt es Universitätslehrgänge, bei denen man sich spezialisieren kann. Etwa an der Uni Graz, die den Lehrgang Kommunaldolmetschen anbietet. „Hier lernt man neben den sprachlichen Fähigkeiten auch interkulturelle Kompetenzen“, berichtet Barbara Pichler von der Uni Graz. Denn die Dolmetscher werden in medizinischen, sozialen und therapeutischen Einrichtungen eingesetzt werden. Der Kurs startet im Herbst 2014 und wird in Kombination mit Russisch angeboten. Kosten: 800 Euro pro Semester. Sonderfall Gerichtsdolmetscher Eine weitere Spezialisierung, die sich anbietet, ist jene des Gerichtsdolmetschers. Dieser Beruf ist auch gesetzlich geschützt: „Gibt man sich als Gerichtsdolmetscher ohne Zertifizierung aus, droht eine Verwaltungsstrafe von bis zu 10.000 Euro“, meint Christine Springer, Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Gerichtsdolmetscher. Um als solcher arbeiten zu können, muss man eine Prüfung vor einer Zertifizierungskommission absolvieren. Doch was sind die Voraussetzungen, um die Prüfung zu bestehen? „Ein Rechtswissenschaftsstudium ist zwar hilfreich, muss aber nicht unbedingt sein“, meint Springer. Die Sprachen zu beherrschen sei das Wichtigste. Idealerweise haben Interessenten ein Dolmetschstudium hinter sich, doch auch dies ist keine Bedingung. Zur Vorbereitung bietet der Verband auch eine Starthilfe an. Kosten: für das Einführungsseminar 260 Euro, die zweitägigen vertiefenden Seminare je 340 Euro. „Wir versuchen auch stark mit der Universität zusammenzuarbeiten“, sagt Springer. Doch der Bedarf an Dolmetschern in verschiedenen Sprachen würde sich schnell ändern – Hochschulen könnten diesem Trend nicht immer folgen. Derzeit sei die Nachfrage nach Rumänisch, Georgisch sowie Albanisch groß. „Und Englisch und Französisch sind immer gefragt“, weiß die Expertin. Das Dolmetschstudium wird an der Uni Wien in elf Sprachen angeboten. [ Fotolia/Elnur ] Hilfe für Schwerhörige Diplomlehrgang. Schriftdolmetscher werden gesucht. Rund 1,6 Millionen Österreicher sind laut Österreichischem Schwerhörigenbund (ÖSB) hörbehindert, etwa 8000 davon komplett gehörlos, der Rest ist schwerhörig. „Und es werden immer mehr“, meint ÖSB-Generalsekretär Harald Tamegger. Schon lange seien Taubheit und Schwerhörigkeit kein Problem von Senioren mehr, auch Jüngere seien verstärkt davon betroffen. Um ihnen den Alltag zu erleichtern, wird nun in Kooperation mit dem Berufsförderungsinstitut Wien (BFI) der erste Diplomlehrgang zum ÖSB-zertifizierten Schriftdolmetscher angeboten. Denn die Gehörlosen kommunizieren in der Gebärdensprache, die meisten Schwerhörigen beherrschen diese allerdings nicht. Daher braucht es eine Alternative: Absolventen des Diplomlehrgangs lernen, das gesprochene Wort in Echtzeit an einem Laptop abzutippen. Auch soziale Kompetenzen seien im Umgang mit schwerhörigen Menschen wichtig, so Tamegger. Eingesetzt würden sie bei Symposien, Besprechungen –, „aber auch etwa bei Arztbesuchen. Viele Betroffene trauen sich solche Dinge alleine nicht zu.“ Kurs: Maximal 15 Teilnehmer Der Aufnahmetest startet am 4. Mai 2013, der nächste Lehrgangstart ist für Herbst 2013 vorgesehen. 15 Teilnehmer werden aufgenommen, der Kurs läuft (freitags und samstags) zehn Monate lang. Er kostet insgesamt 3300 Euro. IB WEITERE INFORMATIONEN UNTER www.bfi-wien.at/kursangebote Richtig und falsch für Führungskräfte Business-MBA. Wie ethische Fragen am besten in die MBA-Ausbildung für Manager integriert werden können, hat eine Studie durch Befragung von Absolventen erhoben. In der modernen Führungsausbildung darf das Thema Ethik nicht fehlen, das ist Konsens der Experten und Business Schools. Weniger Einigkeit herrscht in der Frage, wie genau diese Inhalte vermittelt werden sollen. Die WU Executive Academy hat nun gemeinsam mit dem Institut für Marketingmanagement jene befragt, die es betrifft, nämlich Absolventen des Executive MBA (Global) und des Professional MBA (Global) der WU Wien. Erstes Ergebnis: Auch in der Praxis ist der Stellenwert des Themas evident. Immerhin 28 der 30 Befragten gaben an, im Berufsalltag mit ethischen Fragen konfrontiert zu sein. Ein wichtiges Instrument, diese Herausforderung zu bewältigen, ist für die MBA-Absolventen der Erfahrungsaustausch mit Kollegen. Erfahrung sollte auch im Unterricht selbst großgeschrieben werden. So halten es die Befragten für sinnvoll, im Rahmen des Curriculums ethisches Handeln direkt zu erleben, etwa durch Kontakt zu Non-ProfitOrganisationen und Teilnahme an Sozialprojekten bei Studienreisen. Mix aus Theorie und Praxis Generell ist bezüglich Ethikausbildung der Wunsch nach einem ausgewogenen Mix aus Theorie und Praxis groß. Fallbeispiele oder Diskussionen mit Bezug zur Berufserfahrung der Teilnehmer werden als besonders hilfreich erachtet. Keinesfalls darf das The- ma isoliert betrachtet werden. Neben Spezialvorträgen, die einschlägige Grundlagen vermitteln, sollen ethische Aspekte auch in anderen Fächern, dann mit Bezug zu konkreten Fragestellungen, besprochen werden. Andere Perspektiven Nicht zuletzt ist den Befragten, die ihre Ausbildung in international durchmischten Klassen durchlaufen haben, bewusst, dass Ethik immer auch im kulturellen Kontext gesehen werden muss. Durch den Erfahrungs- und Meinungsaustausch andere Perspektiven kennenzulernen wird – vor allem im Hinblick auf die fortschreitende Globalisierung – als sehr wertvoll at gesehen.