CUBE Das Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart für Essen und das westliche Ruhrgebiet ARCHITEKTUR Bitte nicht von der Stange – Ein individuelles Einfamilienhaus in Bochum Innenausstattung Die Olbricht Collection in Essen-Kettwig Stadtentwicklung „Living One“ – anspruchsvolles Wohnen in bester Lage Innenarchitektur Ein Rechtsanwalt bekennt Farbe – Kanzlei im grünen Look 03 |11 Öffentliche Bauten Bauen mit der Landschaft Fotos: Andreas Wiese Erlebnisräume nicht nur für Kinder An der Stadtgrenze Mülheim an der Ruhr und Essen gelegen, eingeklemmt zwischen Durch­ fahrtstraße, gesichtsloser Wohnbebauung und dem nahen Gewerbegebiet, befindet sich der Kindergarten Blücherstraße. Mit dem Ziel, Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren zu realisieren, galt es, die bestehende Tageseinrichtung der Stadt Mülheim an der Ruhr mit einem Raumangebot von 240 m² zu erweitern. Ausgangspunkt und integrale Bestandteile des Entwurfs sind die vorhandenen Gegebenheiten der Landschaft. Die Hangsituation nutzend, entsteht eine besondere Raumkomposition mit unterschiedlichsten Sichtbeziehungen zwischen Innen und Außen. Als Rückgrat des Gebäudes reihen sich ein funktionaler Flur, geschützte Räume für Sprachförderung und ein Bewegungsraum mit raumhoher Glasfassade aneinander. Architektur zu erleben bedeutet, sich durch den Raum zu bewegen. So betritt man das Gebäude auf Augenhöhe der Baumkronen, während im Untergeschoss ein überdachter Außenraum zusätzliche Qualitäten bietet. Das Gebäude, in massiver Bauweise errichtet, 24 wird barrierefrei vom Bestand aus erschlossen und erstreckt sich über zwei Geschosse. Im Unter­ geschoss bildet der verklinkerte Sockel eine ruhende Basis. Hier wurde bewusst ein robustes Material gewählt, das die Betriebskosten auf Dauer niedrig hält. Optimal gedämmt wird das Haus den neuesten Anforderungen der EnEV 2009 gerecht und kann aufgrund des niedrigen Gesamtenergiebedarfs von der bestehenden Heizungsanlage des Altbaus mitversorgt werden. Öffentliche Bauten „Mit der Erfahrung der Vergangenheit bauen wir heute für eine zukünftige Welt. Dabei betreuen wir unsere Projekte von der ersten Skizze bis zur Übergabe und kontrollieren so das Qualitätsversprechen an den Bauherrn“, so Gabor Kovacs. Gemäß der Haltung des Architekturbüros liegt die Lösung der Bauaufgabe in der pragmatischen Vorgehensweise, die nach dem Potential des maximal Möglichen in Abhängigkeit von äußeren Bedingungen wie Ort, Lage, Funktion, Zeit, Budget, Ökonomie, Ökologie, Technik, sucht. Querdenken, Hinterfragen der Gegebenheiten und Randbedingungen eröffnen hierbei neue Perspektiven. „Architektur ist wie eine gute Küche. Nicht das modische Zusammenwürfeln der Teile bringt den Geschmack, sondern die ausgesuchten, wenigen Zutaten und die besondere Weise der Zubereitung“. erklärt Gabor Kovacs sein Verständnis von Architektur. www.fotografie-wiese.de www.kovacsarchitektur.de 25