Denkschriften - sterreichische Akademie der

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GEOLOGIE DES WOCHEINER TUNNELS
UND DER
SÜDLICHEN ANSCHLUSSLINIE
VON
DR.
Mit 7 Tafeln,
MIT EINEM BEITRAGE VON
FRANZ KOSSMAT.
1
geologischen Karte und 15 Textfiguren.
MAX
ING.
KLODIC:ÜBER
V.
DIE
WASSER- UND
TEMPERATURVERHÄLTNISSE DES TUNNELS.
VORGELEGT
IN
DER SITZUNG AM
JULI 1907.
11.
Einleitung.
Der 6334
Wocheiner Save
linie
m
lange Wocheiner Tunnel
bei Feistritz
Gebirgskamm zwischen dem Tale der
Podbrdo, stellt also in der neuen Staatsbahn-
durchquert den
und dem Bacagraben
bei
nach Triest die Verbindung zwischen Krain und Küstenland
Die Arbeiten
wurden auf der Nordseite am
5.
November
selben Jahres mit der Auffahrung des Sohlstollens begonnen,
bei
3541
m
von Nord, im Jahre 1905
die Fertigstellung;
am
her.
1900, auf der Südseite
am
20.
19. Juli
Mai lb04
am
erfolgte
25.
Oktober des-
der Durchschlag
1906 wurde die Linie Aßling
— Triest
dem Verkehre übergeben.
Die ersten geologischen Voruntersuchungen für den Wocheiner Tunnel und die anschließenden
Teile
wurden 1894 von Bergrat F.Teller durchgeführt, und zwar aus Anlaß der
der Bahnstrecke
technischen Rekognoszierungen für das Generalprojekt der zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest.
Die zweite Begutachtung erfolgte 1899 durch Prof. Dr. G. A. Koch, als das Detailprojekt der zur
Ausführung bestimmten »Wocheiner Linie« ausgearbeitet wurde.
Im Winter 1901 wurde zwischen der
kaiserl.
bahnbaudirektion eine Vereinbarung getroffen
schlüsse, welche beim
Akademie der Wissenschaften und der
zum Zwecke
der Feststellung
Baue der großen Alpentunnels zu gewärtigen waren. Weil
die Trasse des
Tunnels mit Ausnahme des kleineren und geologisch einfachen nördlichsten Abschnittes
Bischoflack
— Ober-Idria
(Z. 21, Kol.
X
der Generalstabskarte
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXX1I.
1
:
75.000)
k. k.
Eisen-
und Veröffentlichung der Auf-
fällt,
in
Wocheiner
das Blatt
dessen Aufnahme ich bereits
6
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42
Dr. F.
im Jahre 1899 begonnen
die
Aufgabe übertragen,
hatte,
die
fortlaufenden geologischen
die
Kossmat,
wurde mir auf Vorschlag der Direktion der geologischen Reichsanstalt
geologische Bearbeitung der Aufschlußergebnisse durchzuführen. Mit den
und physikalischen Detailbeobachtungen, welche entsprechend
anderen Tunnels ausgearbeiteten Instruktion durchgeführt werden
sollten,
wurde von
einer auch für
Seite
der
k.
k.
Baudirektion je ein Ingenieur der Bauleitungen Feistritz und Podbrdo betraut.
Ich
nahm meine Tunnelbefahrungen zu
folgenden Zeiten vor:
Nordseite:
I.
17.
Dezember 1901
IV.
I.
Dezember 1901
II.
5.
Mai 1903
III.
7.
Mai 1903
1.
September 1903
IV
8.
August 1903
V. 11. Februar 1904
VI. 21.
4.
25. Juli
1902
V. 13. Februar 1904.
Nach dem Durchschlage des
VII.
19.
1902
IL 17. Juli
III.
Südseite:
Sohlstollens:
Mai 1904
VI. 21.
August 1904
VII.
4.
Mai 1904
August 1904.
Ich teilte meine Befahrungen 1 derart ein, daß mir kein Abschnitt des Sohlstollens für die Beob-
achtung entging, und war demnach
in
der Lage,
geologische Beschreibung des Tunnelprofils
alle für die
wichtigen Erscheinungen persönlich zu studieren.
Im Sommer
1902, nach der zweiten Befahrung, stellte ich auf
und des damaligen Standes der Tunnelaufschlüsse
Grund der obertägigen Beobachtungen
ein geologisches Profil
1
:
10.000 her, welches bei den
Bauleitungen deponiert wurde und hauptsächlich die Aufgabe hätte, eine Charakteristik der einzelnen
Formationsstufen zu geben. Die Begehungen der Nachbarschaft des Tunnels führte ich
an die Tunnelbesuche,
teils
teils
im Anschlüsse
— und zwar .hauptsächlich — in Verbindung mit meinen normalen Kartierungs-
arbeiten durch.
Von
Weise
Seite der
Ingenieure der
gefördert. Die mit
k. k.
Bauleitungen wurden
1
:
geologischen Arbeiten in jeder
den SpezialStudien betrauten Herren beschränkten sich nicht darauf, ihre Beob-
achtungen über Gesteinsart, Schichtung, Klüftung
arbeiteten ein
die
zusammenhängendes
500, für die übrigen Abschnitte
1
etc.
in
Tabellenform niederzulegen, sondern
Detailprofil aus, welches
:
250 gehalten (Gesamtlänge
für die Tertiärstrecke
sie
im Maßstabe
22 78 m) und mit entsprechenden
dieDeutungen der stratigraphischen
und tektonischen Verhältnisse, ferner die Benennungen von Fossilien wurden in Einklang
mit den Resultaten meiner Untersuchungen gehalten.
Einen besonders hervorragenden Anteil an der Untersuchung des Tunnels nahm Herr Ingenieur
Max von Klodic, welcher das Detailprofil vom Nordportal bis über m 4300 N = 2034 S (beinahe 800?»
Erklärungen versehen wurde. Die Gesteinsbezeichnungen,
über die Durchschlagstelle hinaus) auf Grundlage der Aufschlüsse im Sohl- und Firststollen, an wichtigen
Stellen mit
Ergänzungen während des Vollausbruches aufnahm und mit großer Vollendung zeichnete.
Derselbe
Teil der
[87
—
nahm
in der betreffenden Strecke
Wassermessungen
vor,
über welchen Gegenstand ein besonderer Beitrag von ihm auf
92] dieser Arbeit veröffentlicht
In der
auch die Temperaturbeobachtungen und einen großen
p.
47—52
ist.
südlichen Tunnelpartie wurde
die sehr komplizierte Kreideregion
von
mO bis zirka
1300 S
— 2000 S (=
m
zum größten Teile durch Herrn Ingenieur Richard Mildner, zum kleineren
Konrad Wirth im Detail aufgenommen und sehr sorgfältig gezeichnet. Die Über-
durch Herrn Ingenieur Otto Müller, die paläozoische Strecke von zirka
1300
Nordgrenze
des paläozoischen Aufbruches)
durch Herrn Ingenieur
tragung dieser Aufnahmen in das zusammenhängende
1
Profil
übernahm Herr von Klodic.
Einige vorläufige Mitteilungen erschienen im Anzeiger der mathem.-naturw. Kl. der kais. Akad.
d.
Wissensch.
in
Wien.
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43
Geologie des Wocheiner Tunnels.
Da aus diesem
Profil
auch
die technisch-geologische Beschaffenheit der Gesteine sehr deutlich
hervorgeht, besitzt es nicht nur in rein wissenschaftlicher, sondern auch in praktischer Beziehung
besonders
als Vergleichsobjekt bei künftigen
Prognosen
photographische Wiedergabe als geboten erscheinen
—
einen großen Wert, welcher die vollständige
ließ.
Eine sehr große Zahl von Belegstücken, und zwar weit über das
Maß
hinaus wurde bei diesen Untersuchungen gesammelt, so
selbst
—
in
der Instruktion vorgezeichnete
daß mir außer den Proben, welche ich
entnahm, ein sehr reiches Material zur Überprüfung der Gesteinsverhältnisse vorlag.
Außer den oben genannten Herren, welche so energisch
Eisenbahnbau-Direktion, den
k. k.
in die Arbeit eingriffen,
Bauleitern: Herrn Oberinspektor
Pleyer, sowie Herrn Bauunternehmer Conte Giacomo Ceconi für
suchung des Tunnels zu besonderem Danke
bin ich der
k. k.
Anton Fritz und Oberingenieur Karl
die
Förderung der geologischen Unter-
verpflichtet.
6*
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Abschnitt.
I.
Geologische Lage des Wocheiner Tunnels.
Durch
die tief eingeschnittenen Täler des oberen
Isonzo im Westen und
der
Wocheiner Save
im Osten wird von der Hauptgruppe der Julischen Alpen ein Ast abgelöst, dessen Grat
höchsten Kulmination (2863 m) zuerst nach Südwest abzweigt,
stufe
in
vom Triglav,
der
einem gewaltigen Bogen die Plateau-
vom Bogatin
derGradica (1964 m) nach Ost umbiegt. Die Höhe
bekannten Aussichtsberge Crna prst südwestlich von
»Sieben Seen« oberhalb des Talschlusses der Wocheiner Save umrandet und
der
(2008««) angefangen allmählich nach Südost und von
nimmt nun allmählich weiter
Feistritz erreicht sie
und geht
in
ab, in
dem
ziemlich
nur mehr 1844 m, schließlich
verliert
der
Kamm
die
bisherigen Hochgebirgsformen
das waldige Karstplateau der Jelovca über, welches nur wenig über 1600 vn emporragt.
Triglav angefangen bis
nahe zum Westende des Jelovcaplateaus
bildet
der Grat die Wasserscheide
zwischen adriatischem Gebiet und Schwarzem Meer (Isonzo und Save), hier zugleich auch
zwischen Krain und Küstenland;
erst oberhalb
Südlich von der langen Höhenregion
welchen man
sandig-schiefriger
westlicher Teil
den
als
und
Wocheiner
Kamm
angehört, während
entwässert wird; der weithin sichtbare
lich die
ab.
charakteristischen Kalkalpenzuge,
betritt
man
ein
aus reichem Wechsel
kalkiger, beziehungsweise dolomitischer Gesteine aufgebautes Hügelland,
dem Isonzogebiete
schaft, steht an der
bezeichnen kann,
Grenze
die
von Podbrdo schwenken beide Linien nach Süden
Bogatin — Jelovca, einem
Porezen (1632
Vom
dessen
der östliche durch die Seizacher Zeyer zur Save
m), zugleich die höchste
Erhebung
dieser Land-
Grenze beider, gehört aber geologisch noch zum westlichen Abschnitt. Es sind näm-
beiden Entwässerungsgebiete trotz ihrer orographischen Ähnlichkeit geologisch sehr stark ver-
schieden: im westlichen Teile herrschen mesozoische, und zwar vorwiegend
lichen aber
paläozoische Sedimente, welche nur
jungmesozoische, im
öst-
mit einem schmalen Ausläufer ein Stück weit in das
Bacatal (Isonzogebiet) eindringen.
Der
Wocheiner Tunnel,
der in fast nordsüdlicher Linie (N 7°
Podbrdo verbindet, quert also eine Region des Zusammentreffens
schiedener Terrainabschnitte, und hierin
liegt
dreier,
W)
Feistritz
in
der
Wochein
mit
im geologischen Bilde stark ver-
das wissenschaftliche Hauptinteresse, welches sich an ihn
knüpft.
Jedes der drei genahnten Gebiete: Die Kalkalpenzone des Wocheinerkammes,
das überwiegend
paläozoische Hügelland an der Seizacher Zeyer (Sora) und die jungmesozoische Vorgebirgszone des
Bacagebietes hat seine stratigraphischen Eigentümlichkeiten, welche sich nicht bloß auf das
Alter der herrschenden Formationsglieder sondern auch auf mannigfache Abweichungen
gleichalteriger Gebilde beziehen und daher
bei
in
verschiedene
der Ausbildung
der Besprechung besonders hervorgehoben werden
müssen. Selbstverständlich müssen dabei zur Ergänzung des geologischen Bildes auch solche Schichtglieder kurz erwähnt werden, welche im
unmittelbaren
Umgebung
beteiligt sind.
Tunnel
selbst nicht angetroffen
wurden, aber
am Aufbaue
seiner
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45
Geologie des Wocheiner Tunnels.
In verhältnismäßig
ein
neues Strukturgebiet,
geringer Entfernung, etwa 9 lim
die
Gegend an der
vom
südlichen Tunnelportal betritt
Idrica, welche durch ihren
Zusammenhang
man schon
mit den eigent-
ist und durch ihr Hinzutreten die große Mannigfaltigkeit auf engem
Aus diesem Grunde halte ich es zur Erläuterung des Aufbaues der Tunnelregion für geboten, auch die benachbarten Gebiete, vor allem die Umgebung der Bahnlinie von der
Südrampe des Wocheiner Tunnels bis zur Station Santa Lucia (an der Mündung der Idrica in
lichen Karstregionen
Räume bedeutend
von Interesse
erhöht.
den Isonzo) zur Darstellung heranzuziehen.
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IL Abschnitt.
Stratigraphie der
Umgebung
Paläozoische Sehiehtreihe
im
des Wocheiner Tunnels.
Gebiete der Selzaeher Zeyer.
1
Die ältesten Ablagerungen südlich der Julischen Alpen bestehen der Hauptmasse nach aus dunklen,
glänzenden, von zahlreichen Quarzadern und Linsen durchflochtenen Tonschiefern und damit durch enge
Wechsellagerung verbundenen Grauwacken, welche von zahlreichen Tonschieferschmitzenund Brocken
durchzogen
sind.
Sehr verbreitet sind auch
lichte Serizit-Sandsteine
und
gesteinen, welche großenteils in grünliche Chloritschiefer
daß auch
sind,
zum
die lichten Serizitphyllite
da man wenigstens
und
Felsitporphyr
in der
trifft
man Zonen von
und Mandelsteine übergeführt
sind.
alle
scheint,
Zwischenstadien zwischen einem triadischen
im gleichen Aufschlüsse vereinigt
sieht (vergl. p. 94).
Innerhalb dieser im Detail sehr bunt gestalteten, im großen aber durch den Mangel
Gesteinshorizonten sehr eintönig erscheinenden schiefrigen Ablagerungen
folgbare Einschaltung von
Es
Diabas-
Teile von Eruptivgesteinen, und zwar Porphyren, abzuleiten
Gegend von Kirchheim
Serizitschiefer
-Phyllite, seltener
tritt
an leitenden
eine schmale, weit ver-
grauen und weißlichen halbkristallinischen Bänderkalken
auf,
welche hie und da Crinoidenreste führen. Der ganze erwähnte Schichtkomplex stimmt petrographisch
völlig mit
den von Teller eingehend geschilderten »Schiefer- und Grauwackengesteinen des Seeberges«
(Ostkarawanken) überein und
unbedenklich
als
darf,
wie der Blick auf eine geologische Übersichtskarte der Ostalpen
zeigt,
deren durch die gewaltige Triasmasse der Julischen Alpen abgeschiedener Gegenflügel
aufgefaßt werden.
Die Funde von Cardiola
sp.
und Orthoceras
in eingelagerten
Bänderkalken des Seeberg-Gebietes
verweisen einen beträchtlichen Teil der Serie in das Obersilur, wobei allerdings die Frage nach der Ver-
wegen des Mangels an
tretung tieferer Horizonte
Im Selzachergebiete werden
die
Fossilien offen bleiben
muß.
Grauwackengesteine konkordant von mächtigen grauen, teilweise
sogar schwärzlichen Kalken überlagert. Letztere führen besonders nahe der unteren Grenze noch Schiefereinschaltungen und zeigen
in
als kalkige
aber die Kalke mehr dickbankig,
Flaserbreccien anzusprechen sind. In der Hauptmasse sind
führen nicht selten Hornstein und gehen auch ohne scharfe Grenzen
in graue, ebenfalls kieselige Dolomite über.
stisch;
Fossilien sind sehr selten
und
in
der Regel nicht charakteri-
im oberen Seizacher Tale fanden sich neben Korallen mit zerstörter Struktur Anwitterungen von
Stromatoporen,
ferner
einer unter analogen
in
Lagerungsverhältnissen
auftretenden
Leskovc, südwestlich des Blegasgipfels, gut erhaltene Exemplare von Cyathophyllum
Der Fund dieser
Koralle,
Frech
Synonyma
unter die
devons schließen, doch
1
man
solchen Fällen häufig Druckflaserung und serizitische Schichtbeläge;
beobachtet auch Bänke, welche
Vergl.
Reichsanstalt,
F.
1904, Nr.
Kalkscholle
excelsum
welche mit Cyathophyllum caespitosum jedenfalls nahe verwandt
ist
Kossmat:
Wien
cf.
und von
der letzteren eingereiht wurde, läßt zunächst auf die Vertretung des Mittel-
es gar nicht unwahrscheinlich, daß auch tiefere
Die paläozoischen Schichten der
3,
ist
bei
Ludwig.
p.87 bis 97.
Umgebung von
und höhere Devonstufen
Eisnern und Pölland (Krain), Verhandl.
in
der
d. k. k. geol.
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
47
gleichen Kalkmasse vertreten sind, wie dies z.um Beispiel für die Karnischen Alpen und Ostkarawanken
durch Fossilienfunde erwiesen wurde.
und ausge-
Als jüngstes Glied der altpaläozoischen Schichtserie schließt sich eine sehr mächtige
dehnte Folge dunkler, feinglimmeriger und meist ziemlich fester Tonschiefer an, welche
ebenflächig
und
spalten
lokal
als
Regel sehr
in der
Dachschiefer ausgebeutet werden. (Dachschiefer von Salilog.) Im
Liegenden gehen diese Schichten meist
in
Kalkschiefer über, welche mit den
von Eisnern durch allmähliche Übergänge verbunden
zum Devon
gestellten Kalken
sind.
Die Gesteinsbeschaffenheit der Dachschiefer erinnert sehr an jene der Kulmschiefer im mährischschlesischen Sudetengebiete, da aber Fossilien bisher gänzlich mangeln,
hand unmöglich, besonders weil das Seeberg-Gebiet der Ostkarawanken
gleichspunkte
ist
in
eine Parallelisierung vorder-
dieser Hinsicht keine
Ver-
liefert.
Die obere Schieferstufe ist von den paläozoischen Bildungen des Zeyergebietes die
einzige, welche die Wasserscheide gegen die Baca überschreitet und sich in Form eines
Aufbruches zwischen die jurassischen und kretazischen Bildungen am Südabfalle der
Wocheiner Berge einzwängt; sie ist demgemäß auch die einzige paläozoische Schichtgruppe, welche vom Wocheiner Tunnel durchschnitten wurde.
Jüngeres Paläozoikum und Trias im Gebiete der Zeyer (Sora) und
Gegen Osten,
also in der Richtung
gegen
die Saveebene,
verschwindet das
Idriea.
schmale Ost-
in lange,
Westfalten gelegte ältere Paläozoikum unter einer neuen, abweichend gelagerten Reihe von Sedimenten.
Diese beginnt mit sicher festgestellten Karbon-Schiefern 1 und dunklen glimmerigen Quarzsandsteinen,
umfaßt das
Perm
in der
erstreckt sich durch die
Letztere
Abteilung
von
als
auffällig
ist
hier,
Ausbildungsweise der Grödener Sandsteine sowie der Bellerophonkalke und
Werfener Schiefer
wie die Tabelle
p.
bis in die
25
zeigt,
mittlere Trias hinein.
nur
in
ihrer tieferen,
allerdings sehr
paläozoischem Habitus (»Pseudogailtaler«-Gruppe) und eine damit enge verbundene Stufe
von Hornsteinplattenkalken
einstellt.
Die obere Trias
ist
denudiert.
Die Schichtreihe, welche das Verbreitungsgebiet der altpaläozoischen Gesteine im
und im
mächtigen
normale Kalk- und Dolomitfazies entwickelt, während sich höher oben ein Schieferhorizont
Idriea-
2
sowie im Pöllandergebiete 3 eine sehr bedeutende Rolle
spielt,
Süden
zeigt in
begrenzt
den tieferen
Abteilungen eine ähnliche Entwicklung und baut sich gleichfalls auf einer Unterlage von Karbon und
Perm
auf.
Über dem dolomitischen Muschelkalk folgen aber
Schiefer, Tuffe
hier die
typisch entwickelten
und Porphyre, darüber Kassianer Dolomite oder Kalke; der Hauptdolomit
ist
Wengener
in der Regel
durch Raibler Schichten von der Unterlage abgegliedert.
Im Gegensatze zu diesen leichtverständlichen
Nordwesten
sowohl am Fuß
Profilen
lassen die Aufschlüsse im
Norden und
man
der altpaläozoischen Region eine ganze Reihe von Schichtgliedern vermissen und
sieht
der Jelovca, als auch des
Porezen höhere
Triasbildungen unmittelbar über der
alten Basis aufgebaut.
1
Bei Vandrovc südöstlich des Blegas mit Productus Cora Orb.
2 Vergl.
3
Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1899, p. 259 bis 286; Verhandl. ibid. 1900, p. 65 bis 78.
Comptes Rendus,
IX. Congr. geol., Vienne 1903, p.
507
bis 520.
,
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48
Dr. F.
Trias des Woeheiner
km nordöstlich von
2 bis 3
Kammes und
man
Selzach rindet
Felsitporphyr und stark kaolinisch zersetzten sandigen
mit den auch
am Nordfuß
ziehen.
des Mangels an Fossilien
1
der ladinischen Stufe
in
gehören zu einer Gruppe mächtiger Schiefer und grauwacken-
Sie
ähnlicher Sandsteine, welche zwar
liegen, aber
unmittelbar über den Grauvvacken Massen von
Tuffen, welche trotz
der Julischen Alpen verbreiteten Eruptivbildungen
werden müssen.
Parallele gestellt
der südliehen Jelovea.
Ladinische Stufe und Kassianer Schichten.
a)
Etwa
Kossmat
zum
größten Teile bereits außerhalb meines Untersuchungsgebietes
doch mit einzelnen Ausläufern noch
So erscheint am Nordrande des
den Bereich des Kartenblattes Bischoflack hinein-
in
zwischen den obertriadischen Plateaukalken und den
letzteren
paläozoischen Schichten ein dunkler sandiger Tonschiefer, welcher sich von den paläozoischen
der
in
Regel nur durch das weniger phyllitische Aussehen unterscheidet.
An
einer Stelle
fand
ich
dunklen Schieferblöcken, welche von Quarzkörnern und
flaserigen
in
kaolinisch zersetzten sandigen Brocken (Tuffmaterial?) durchspickt sind, zahlreiche, aber meist mangelhaft erhaltene Fossilienreste, unter
Laube, Cidaris
welchen Cassianella decussata, Avicula
erkennbar sind. Die Gesteine
sp.
am Fuß
sp.,
Encrinus
cf.
cassianus
der Jelovea umfassen also ladinische Bildungen
einschließlich der Kassianer Schichten.
Die
auf
vom
p. 7 [47]
erwähnt wurden,
dar; die Frage
noch
Plateaurande
getrennt
stellen
liegenden
»Pseudogailtalerbildungen«
nach ihrer Lagerung zweifellos eine
kann sich nur darum drehen, ob
es sich
um
solche des oberen »alpinen Muschelkalks« handelt.
Ich
war bisher- geneigt, das
erstere
Gebieten eine derartige Entwicklung
anzunehmen, weil
dem Muschelkalk
um
schon
fehlt
in
tiefe
des
Zeyertales,
welche
Abteilung der Schieferserie
Bildungen der ladinischen Stufe oder
den von mir früher studierten südlicheren
und weil im Hauptverbreitungsgebiete der
Pseudogailtalerschichten, östlich der Laibacher Ebene, mehrfach Porphyre und Tuffe mit ihnen vergesell-
Funde von Trachyceras julium und Daonella Lommeli, welche Bergrat Teller
schaftet sind; die
kleinen
Vorkommen
fassung. Anlaß zu
dieser Fazies bei
Cilli in
Südsteiermark machte, sprachen ebenfalls für diese
Bedenken gab aber doch der Umstand, daß
der Jelovea entwickelt sind,
in
in
der benachbarten,
aber
die
Porphyre und Tuffe, welche
einem
Auf-
am Fuß
durch einen Bruch abgetrennten Schieferin dem ersteren Falle das Hangende
gruppe des Zeyertales nicht beobachtet werden konnten, und daß
von dickbankigen Kalken und Dolomiten, im
letzteren
Diese Schwierigkeit verlangt natürlich entweder die
Gunsten der letzleren
beobachtete
Teller 3
F.
von Hornsteinplattenkalken gebildet wird.
Etwalö^w
läßt sich folgendes anführen:
in
Falle
Annahme von
Fazies- oder von Altersunterschieden.
Zu
nördlich des hier besprochenen Gebietes
den Triasschichten der Karawanken bei Neumarktl, also
in einer
Zone, welche
tektonisch zu den Julischen Alpen gehört, eine Schieferfazies des oberen Muschelkalks, die mit fossil-
führenden dunklen Plattenkalken (Balatonites
Es
ist
cf.
Ottonis, Rhynchonella refractifrons)
— lokal aber von mächtigen Konglomeraten —
von Porphyren, Tuffen, Schiefern
abwechselt und
noch überlagert wird.
daher nicht unwahrscheinlich, daß die mitteltriadischen Schiefer des Zeyertales mit den
begleitenden Plattenkalken noch
mit den Profilen
in
zum
oberen Muschelkalk zu zählen sind, wodurch eine große Analogie
den Karawanken hergestellt wäre.
1
Vergl. F. Teller, im Jahresb. des Direktors, Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1907, p. 16.
2
Verhandl.
d. k. k. geol.
3
Vergl.
Teller: Exkursion
F.
kongresses, Wien, 1903.
Reichsanstalt, 1905, p. 77
in
;
Jahrb.
d. k. k. geol.
das Feistiitztal bei Neumarktl
in
Reichsanstalt, 1906, p. 264, 265.
Oberkrain. Führer zu den geol. Exkurs,
d.
IX. Geologen-
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49
Geologie des Woclieiner Tunnels.
Eine absolute Klärung dieses stratigraphischen Details läßt sich vorderhand noch nicht erzielen,
da es an Fossilien
fehlt,
welche eine sichere Handhabe geben würden.
Jedenfalls trat die schieferig-sandige
der Gesteine ausgezeichnet
dem oberen
ist,
Entwicklung, welche durch teilweise paläozoischen Habitus
innerhalb eines sehr bedeutenden Zeitraumes auf, welcher eventuell mit
alpinen Muschelkalke beginnt, im wesentlichen die ladinische Stufe umfaßt
und
bis
in
die
Periode der Kassianer Schichten reicht, wobei jedoch in verschiedenen Profilen die vertikale Ausdehnung
stark
wechseln kann.
Die Wahrscheinlichkeit einer lokalen Transgression dieser Gebilde über paläozoische
wurde von mir
p.
den Verhandlungen der geologischen Reichsanstalt
in
1905,
Schichten
74 und Jahrbuch 1906,
p.
265 besprochen.
b)
Dachsteinkalk.
Die mächtigen Kalkmassen, aus denen der Wocheiner
bestehen, stellen in
Dachsteinfacies dar
herrschen
in
als
und petrographische Ausbildung
in dicke,
die
ein
zugehörigen Hochplateaus
vollkommenes Analogon der
weithin sichtbare Bänke gegliedert sind und stellenweise
dolomitische Partien übergehen. Gelegentlich findet
Diploporen und Korallenspuren.
Oolithe,
Alter
und
und sind wie diese auf das engste mit Korallenkalken verbunden. Im allgemeinen
spröde Kalke vor, welche
lichte,
ohne Regel
Bezug auf
Kamm
von welchen
Von besonderem
letztere früher
ganz analoge Gesteine auch
in
in
ihnen Megalodondurchschnitte,
zum Jura 1 gerechnet wurden, umsomehr
Jurazuge am Südrande des Kammes auftreten.
sichergestellten
in diesen
Schichten zuerst von Ingenieur M. von Klodic Fossilien
entdeckt, welche die Zugehörigkeit zur oberen Trias beweisen.
Gesteinsgruppe sind nämlich völlig
man
das Auftreten der Korallenbreccien und
ist
aus mehrfachen Gründen
dem
Im Wocheiner Tunnel wurden aber
Interesse
Manche Lagen
innerhalb
der oolithischen
von gut erhaltenen Schalenresten der Halobia plicosa Mojs.,
erfüllt
neben welcher unter andern auch eine spezifisch nicht bekannte, von Teller im Dachsteinkalk des
Repi kouc (Triglavgruppe) zuerst aufgefundene und mir
Das Aussehen der betreffenden Fossillagen
welche auch
in
zum
Vergleich gezeigte
erinnert völlig an jenes
den niederösterreichischen Alpen (Hohe
Wand
Verbindung mit der Korallenfazies der oberen Trias erscheinen.
Die Oolithe gehen häufig einerseits
mittel oft
noch
die oolithische Struktur hat,
weißem Kalk bestehen;
in
in
bei
Wiener Neustadt)
in
in
eigentümlicher
Breccien über, deren Binde-
die eingeschlossenen kantigen
manchen von den Breccien
Hallstätterkalke,
2
dichte Kalke, andrerseits
während
Form vorkommt.
der grauen
Fragmente aus dichtem,
sind die Gesteinsbrocken von konzentrisch ange-
lagerten Sinterkrusten umhüllt (Struktur identisch mit jener der sogenannten
Kokardenerze, welche
in
Auch diese Breccien sind sedimentärer und nicht tektonischer Natur; so besitze ich ein Stück, in welchem nicht nur die Kalkfragmente, sondern auch ein
unzerbrochener Gastropodenrest (»Chemnitzia« sp.) von dieser Sinterhülle umgeben ist. Die im Tunnel
beobachtete Fossilführung dieser so mannigfaltigen oolithischen und brecciösen Kalkpartien, welche den
manchen Erzlagerstätten sehr
verbreitet sind).
Charakter von Riffbildungen besitzen,
man
ist
reicher als jene der dichten, splittrigen Dachsteinkalke; so findet
vor allem in großer Zahl Durchschnitte von Korallen (besonders Montlivaultia-ähnliche Formen) und
identisch mit einer Art, welche Teller in brachiopodenreichen
nicht selten große runde Cidariskeulen,
eines mächtigen Absturzblockes bei
Dachsteinkalken
Brachiopoden
ist
bankweise angehäuften Halobieii noch Monotis
1
D. Stur:
Das
Isonzotal. Jahrb.
Bacatale und der Wocheiner Save. Verh.
2 Vergl.
die
Ober Seeland
(Steiner Alpen)
sammelte.
Von
zu erwähnen Amphiclina amoena Bittner, von Bivalven außer den zuerst erwähnten,
Beschreibung
in
d. k. k.
d. geol.
cf.
saUnaria, ferner Megalodus und ein Pecten aus der
geol. Reichsanstalt, 1858, p. 19, 20.
—
F.
Kossmat: Das
Gebirge zwischen
dem
Reichsanstalt, 1903, p. 115.
A. Bittner: Die geologischen Verhältnisse von Hernstein in Niederösterreich,
p. 135, 140.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII.
7
Wien
1882,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
Dr. F.
50
Kossmat,
Verwandtschaft des P. Valoniensis. Eine Entscheidung über die Frage, ob diese fossilführende Gruppe
des Dachsteinkalkes norisch oder karnisch
ist,
läßt sich
wohl kaum mit Sicherheit
in
wenn
gar
nicht
wo
Bukowski
identische
1
eine
von welchen
auftritt,
sie
ganze Bänke
der typischen M. salinaria
Form« schon
in
zweifellos
Schichten von Süddalmatien gefunden wurde und daß Ampliiclina amoena bereits
Schichten
sie
den Nordalpen die gleiche Abteilung der oberen Trias
kennzeichnet. Zur Vorsicht mahnt der Umstand, daß von
»außerordenllich nahestehende,
die erstere
und bezeichnendste Fossil der
Stufe spricht entschieden der Umstand, daß Hai. plicosa, das häufigste
Fauna, aus dem norischen Hallstätterkalk von Hernstein beschrieben wurde,
zusammensetzt, und daß auch Monotis salinaria
Für
treffen.
in
karnischen
den Kassianer
höhere Horizonte aufsteigt. Auch die Lagerung gestattet keine;
in
sichere Folgerung, denn die fossilreichsten
Bänke des Tunnels
liegen
inmitten der Schichtgruppe, im
Hangenden begrenzt von mächtigen dichten Kalken, im Liegenden von der Hauptmasse der Oolithet
daß die tektonische Lagerung auch der stratigraphischen entspricht,
läßt sich
entnehmen, ergab sich aber bei der Fortsetzung der Studien, da man im
Lias über
dem normal
entwickelten Dachsteinkalke
aus
dem
Profil
allein nich
Gewölbe der Crnaprst den
trifft.
Trias der Porezenzone.
Kalke der Esinofazies.
a)
Zu beiden
kommen
Seiten des Bacaflusses
Amphiclinenschichten unregelmäßige
stark mit Kalzit durchädert sind.
Felsriffe
Von
inmitten der Aufbruchzonen
von sandig- schiefrigen
von dunklen, dickbankigen Kalken zum Vorschein, welche
Fossilienresten sieht
man
in
der Regel
schlechte Korallen
und
gekörnelte Cidariskeulen als Anwitterungen oder Durchschnitte; ferner wurde beim Bahnbaue in einem
am Porezenbache ein schönes Exemplar von Naticopsis (Fedaiella) aus der Verwandtschaft
monstrum Stoppani (Esinokalk) gefunden; Megalodontendurchschnitte waren eine häufige
Steinbruche
der N.
Erscheinung.
Da
petrographisch ähnliche, aber dünne Kalkbänke mit den Amphiclinenschichten häufig wechsel-
lagern, ist es
brüche
im Bacatale schwer zu entscheiden, ob
95
erwähnten
Felsriffe
Einschaltungen oder Auf-
darstellen.
Südlich des Porezen
p.
die
[135]),
tritt
bei Kirchheim inmitten des Grauwackenterrains ein Gesteinszug auf (vergl
dessen mächtige Hauptmasse aus ungeschichteten, lichten, splittrigen Kalken besteht, an
welche sicn auf der Nordseite ohne scharfe Grenze graue Kalke anschließen. Letztere führen an einer
Stelle
zahlreiche
Schichten entsprechen; der betreffende
Er
darf,
Zug
nicht auftreten, als
aufgefaßt werden, welche wohl
am
Kassianer
gehört also nicht ins Paläozoicum, sondern in die Trias.
da so mächtige, reine Kalkeinschaltungen
Hangendem
deren
vollkommen der Cidaris dorsata Braun aus den
Cidariskeulen, welche
in
den Amphiclinenschichten des Porezenfußes und
eine stratigraphisch
zwar nahestehende, aber
tiefere
in
Kalkstufe
ehesten mit den erzführenden Kalken von Kaibl in Parallele gestellt
werden kann. Bei der großen Übereinstimmung, welche zwischen den massigen Cidariskalken des
Kirchheimer Talkessels und den Felsriffen des mittleren Bacatales besteht, liegt es daher nahe, auch
letztere als
Basisbildungen der Amphiclinenschichten aufzufassen.
b)
Amphiclinenschichten.
Die unmittelbare Unterlage der Dolomitmassen des mittleren Bacatales besteht aus mächtigen
schen Gesteinen von vorwiegend dunkler Färbung.
1
Erläuterungen zur geologischen Detailkarte
(1
:
Am
meisten verbreitet sind schwarze,
25 000) von Budua. Wien 1904 pag. 51.
in
klasti-
der Regel
:
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51
Geologie des Wocheiner Tunnels.
durch denGebirgsdruck stark verquetschte Tonschiefer mit Einlagerungen von grauen, braun verwitternden
Quarzsandsteinen, welche häufig Tonscbieferfetzen, Pflanzenspuren und Pyriteinsprengungen enthalten.
Auch
treten
blaugrauen,
fällig
Konglomeratlagen mit Gerollen von Kalk und Felsitporphyr
oft
auf, ferner
Einschaltungen von
knollig-brecciösen Kalkbänken, welche von einem eisenhaltigen, durch Verwitterung auf-
Aderwerk tonigen Materials durchflochten
rostgelb gefärbten
sind. Nördlich
von Zakriz (Kirchheimer
Gebiet) fand ich in einem derartigen Gestein einen Ammonitendurchschnitt.
Eine reichere Fauna, im wesentlichen aus Brachiopoden bestehend, wurde aber bis
jetzt
nur bei
Sela (Podmelec N) entdeckt. Die betreffenden, schon von Stur ausgebeuteten Lagen bestehen aus grauen,
sehr rauh und eisenschüssig verwitternden Kalkbänken, welche mit den Schiefern nicht
Hangendgrenze wechsellagern und den beginnenden Übergang
in
die obere Kalk-
tief
unter der
und Dolomitgruppe
vermitteln
Fossilien:
Cidaris dorsata Braun,
decorata
»
Retzia sp.
Spiriferina sp.
»
Amphiclina amoena Bittner,
Rhynchonella subacuta Los.
»
aptera
»
Terebratula sp.
»
Sturii
»
Trachyceras Aon.
Münster
(nach Stur).
Spirigera flexuosa Münster,
Formen verweisen auf das Kassianer Niveau, obwohl
Einige der wichtigeren
sache nach eine eigenartige
Es
liegt hier
wohl
Zusammensetzung
Am
Fauna der Haupt-
vom Fuße der Jelovca vor; auch die
dem Ausdruck »Pseudogailtalerfazies«
ein Altersäquivalent der Fossilbänke
tümliche Gesteinsausbildung,
hat, spielt in
die
aufweist. 1
welche man anderwärts
mit
eigenbelegt
beiden Gruppen eine auffällige Rolle.
Südhang des Porezen, wo
und Grauwacken
aufsitzen, ist die
hingewiesen wurde. — Ob der
diese Bildungen ebenfalls unmittelbar den altpaläozoischen Schiefern
Grenze nach unten nur schwer zu ziehen, worauf schon wiederholt
ganze, im Bacatale sehr mächtige Komplex den Kassianer Schichten
sind, läßt sich auf Grund der bisher vorliegenden
angehört oder ob auch Wengener Schichten vertreten
Fossilien nicht entscheiden.
Da
NW von
halte
ich
sich Amphiclinen auch an verschiedenen anderen Fundorten dieser Schichten, so
Kirchheim und
am Osthang
es für gerechtfertigt, den
am
Koicasattel
des Porezen, als charakteristische Bestandteile der Fauna fanden,
Namen Amphiclinenschichten
als
Bezeichnung der Gruppe anzu-
wenden.
c)
Aus den grauen,
in
Hornsteindolomit der oberen Trias.
verwittertem Zustande eisenschüssigen Kalkbänken der oberen Amphiclinen-
oft mehr als 600 m mächtige Gruppe von grauen, ziemlich dunklen HornKieselausscheidungen bilden höchst unregelmäßige Knollen, Nieren und
Die
Kalken.
und
steindolomiten
schichten entwickelt sich eine
Linsen, welche das splittrige Gestein allenthalben durchziehen. Im Bacatale zeichnen sich diese Schichten
durch die rauhe Beschaffenheit und besondere Steilheit der aus ihnen bestehenden Abhänge aus,
man
beobachtet zahlreiche frische Anbrüche, welche durch die Ablösung gewaltiger Felspartien entstanden
sind,
besonders häufig
dort,
wo
die
nachgiebigen Schichten der Unterlage
in
den Talfurchen entblößt
wurden.
1
flusses
Erwähnt möge auch werden, daß ich in Eisnern
ein
Exemplar eines echten Joanniles
sp. sah,
welches im Schotter des Zeyer-
gefunden wurde und seinem Material nach ganz gut aus der kalkigen Übergangsregion zwischen der Schiefer-Sandsteinzone
und der höheren Dolomitgruppe des östlichen Porezenhanges stammen könnte.
7*
,
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Kossmat
Dr. F.
52
Fossilien sind sehr selten; in einem abgestürzten, hausgroßen Block, welcher oberhalb
Grahovo
in
der Baca lag, aber beim Bahnbaue großenteils aufgearbeitet wurde, fanden sich Megalodonten; an einer
bedeutend weiter westlich gelegenen Lokalität auf der Westseite des Krajkov vrh (Tolmein
ich
im Vorjahre zahlreiche
Ferner erhielt ich ein großenteils
des Tropites fusobullatus Mojs.,
Kneza gesammelt
der Straße bei
und
in
NW)
sammelte
zertrümmerte Reste einer großen Rhynchonellina. (Rhät?)
verkieselte, aber meist
Hornstein verwandeltes, aber sehr
gut erhaltenes Exemplar
welches der Lehrer von Grahovo am Fuße des Kotlaberges oberhalb
1
Das Stück stammt
hatte.
dem Hornsteindolomit
seiner Matrix nach aus
somit eine sehr wertvolle paläontologische Bestätigung des obertriadischen Alters der in Rede
ist
stehenden Schichten.
Es beweist
mindestens bis
zugleich, daß
in die
geschlossene Kalk- und Dolomitentwicklung der oberen Trias hier
die
Tropites-Subbullatuszone der karnischen Schichten hinabreicht, 2 ähnlich wie in den
Salzburger Hochgebirgskorallenkalken, welche ja außer norischen Fossilien auch solche der Subbullatus-
zone
geliefert haben.
Nach den
Verhältnissen
stratigraphischen
äquivalent der Dachsteinkalke des Wocheiner
Abweichung
herantritt.
dar,
umso mehr
Diese Grenze
gebiete nichts bekannt
er
stellt
ein
Altersfazielle
stellenweise bis auf weniger als
eine Dislokation, so
man beim
des Bacatales
daher eine ziemlich auffällige
1
km
an die Grenze des letzteren
daß über die Beschaffenheit der Zwischen-
daß aber der Übergang der Dachsteinkalke
ist;
erfolgen kann, beobachtet
als
allerdings
ist
Hornsteindolomit
der
ist
Kammes und
Verfolgen der letzteren nach
NW,
in die
Hornsteindolomite rasch
also im Streichen
der
gleichen
tektonischen Zone. Schon bei Sela herrscht lichter hornsteinfreier Dolomit weitaus vor; in der Fortsetzung
des Zuges beobachtet
Dachsteinkalkfazies
man an
mit
der
inmitten von Dachsteinkalkgebieten
auf
Tolminka zusammen mit lichtem Dolomit das Auftreten der echten
Megalodonten. Ein Fall des lokalen Auftretens der hornsteinreichen Fazies
wurde von
C.
Diener im Poklukaplateau, von
F.
den Steiner Alpen beobachtet 3 und beweist, wie wenig regelmäßig sich
in
Teller und J. Frisch-
derlei
Ablagerungstypen
gegen einander abgrenzen.
In räumlicher
Beziehung
hält die Bacafazies der
oberen kalkigen Triasbildungen die Mitte zwischen
der Dachstein-, beziehungsweise Riffkalkfazies der Julischen Alpen
Hauptdolomitentwicklung
nur
in
wo Megalodontenkalke
des Idricagebietes,
einem hohen Niveau der Gruppe
und der regelmäßig geschichteten
(mit
M. Tofanae Hoernes)
auftreten.
und
Serie der kieselreiehen Kalke
Schiefer (zum Teil Radiolarite).
Lias-Jura.
i.
Die Juraablagerungen sind südlich des Wocheiner
Kammes
in einer
mehr
als
1000
m
mächtigen
Schichtfolge entwickelt, welche durch den häufigen Wechsel von hornsteinreichen Kalken und Schiefern
ausgezeichnet
ist.
Außerordentlich auffällig
die
ist
Bänderung, welche durch die bergwärts fallenden
Schichtköpfe dieser bunten Gesteinsreihe an den Südhängen des Gebirges zustande kommt. Die Profile
sind fast überall sehr gut aufgeschlossen
es leider an
genügenden Fossilienfunden
und
gestatten leicht eine Feststellung der Reihenfolge, nur fehlt
für eine
Einreihung der einzelnen Abteilungen
in
das
strati-
graphische Schema.
1
2
T.
fusobullatus wurde von
Mojsisovics aus den
oberkarnischen Schichten des Raschberges beschrieben.
Der einzige bisher bekannte Tropitenfundort der Südalpen, San Stefano in Cadore,
mergelig kalkigen Bildungen an der Basis des Hauptdolomites. G. Geyer, Verh.
3
anstalt in
C.
Diener,
Wien, 1898,
Jahrb.
p. 90.
d. geol.
Reichsanstalt,
1884,
p.
d. geol.
695. F. Teller: Erläut.
lieferte die
Subbullatusfauna noch in den
Reichsanstalt, 1900, p.
zum
355
ff.
Blatte Eisenkappel-Kanker, geolog. Reichs-
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
1.
53
Die ältesten Schichten der ganzen Gruppe, welche in normaler Anordnung nördlich der Dachstein-
kalkaufwölbung der Crna
prst
und
Folge südlich derselben zu beobachten sind, beginnen
in verkehrter
mit bröckligen schwarzen oder rötlich braunen, häufig etwas manganhältigen feinsandig-glimmerigen
Schiefern, welche auch als schmale
sind (daher der
2.
Graue,
Name Crna
sehr
prst =.
Einklemmung
inmitten des Dachsteinkalkes der Gipfelregion erhalten
schwarze Erde).
dünnplattige,
von roten Mergelschmitzen durchflaserte Einschaltungen von
oft
kieselreichem Kalk vermitteln die Verbindung zwischen der untersten Abteilung
3.
stelle
einem mächtigen grauen Kalkkomplex,
am Südhang
Rhynchonella
ist in
sp.;
in
welchem
Fossilien des Lias
der Crna gora lieferte: Phylloceras Partschi
Stur
und
vorkommen. Eine Fund-
(Unt. Mittl. Lias),
im Gebirgsschutt bei Zarz fanden sich Harpoceras
sp.,
Plenrotomaria
sp.,
und Rhynchonella. Das Gestein
beiden Fällen ein lichter spätiger Kalk voller Echinodermenzerreibsel und entspricht genau der
Hierlatzfazies, welche auf der linken Seite des
wicklung vorhanden
Wocheiner Tales (Umgebung von Koprivnik)
in reicher
Ent-
ist.
Eine bedeutende Rolle spielen außerdem hornsteinreiche, gut geschichtete Kalke, welche
stellen-
weise die Hauptmasse der ganzen Schichtgruppe ausmachen und mit grauen Dolomiten vergesellschaftet
sind.
Der Übergang
hergestellt.
4.
—
die
in
nächsthöhere Gruppe
Gesamtmächtigkeit von
Zone von grauen und
1, 2,
wird
durch dünnplattige Kalke und Kalkschiefer
3 in der Tunnelregion
750 m.
rötlichen Tonschiefern mit auffälligen Einlagerungen
und Hornsteinen. Einige mikroskopische Proben erwiesen
Mächtigkeit im Tunnel 110 m.
schiefern
5.
Eine Einschaltung von grauen,
in der
von rotbraunen Kiesel-
sich als echte Radiolarienbildungen.
Tunnelregion fossilleeren Kalken mit gelegentlichen Horn-
steinausscheidungen. Mächtigkeit über 150 m.
In einem weiter westlich gelegenen Profile
NW und N des Weilers Perbla
Jurareihe mächtige Schiefer vorhanden, welche nach ihrer Lagerung der
(NO von Tolmein)
sind über den unteren Kalken der
Zone 4 vollkommen entsprechen und
eine zirka
20
m
starke
Einschaltung von Kieselgesteinen voller wohlerhaltener Radiolarien (besonders Cenosphaera, Sethocapsa, Liihocampe) enthalten. Diese
Partie,
welche nur ganz untergeordnete Kalkschmitzen
Wechsel
lichte, kieselreiche, fast
enthält,
wird unmittelbar von einem Bande überlagert, welches
in
lebhaftem
porzellanattig aussehende Kalke und eigentümliche Breccien oder Konglomerate enthält.
Letztere
herrschen besonders im oberen Teile und enthalten als klastische Bestandteile nicht nur Fragmente der porzellanartigen Kalklagen,
sondern Schiefer sowie auch größere und kleinere Hornsteine, welche mit zackigen Umrissen aus der
von
Fossilien fanden sich große Rhynchonellareste
und Belemniten. Die klastisch-brecciöse Struktur
innerhalb dieser Kalkeinschaltung auch in der streichenden Fortsetzung der
vom Tunnel
Wand
ist in
des Aufschlusses wittern;
feinerer
Ausbildung häufig
geschnittenen Stufe 5 vorhanden und verdient
deshalb besonderes Interesse, weil die liegenden und hangenden Ton-Kieselschiefer jenem Typus entsprechen, der gewöhnlich als
bezeichnend für echte Tiefseebildungen
gilt.
Tektonischer Natur
ist
der Ursprung der klastischen
Bänke ebensowenig, wie jener der
westalpinen Chablaisbreccien, welche gleichfalls stellenweise in Schichtverband mit Radiolarienschiefern stehen.
In plattigen, dichten
Bänken derselben Kalkstufe, und zwar im Südflügel der schönen
schluß angehört, entdeckte ich Aptychen aus der Lamellosusgruppe
unmittelbarem Verbände, nur durch wenige
6.
Ton- und
;
Antiklinale,
welcher
der erwähnte Auf-
Breccienlagen mit Rhynchonellaresten stehen auch hier in
Zentimeter von der Aptychenlage getrennt, an.
Kieselschiefer, in Farbe
und Beschaffenheit
identisch mit der
Gruppe
4.
Auch
hier
schalten sich wieder Lager von dichten oder feinbrecciösen Hornsteinkalken ein, meist in so lebhaftem
Wechsel, daß man bei der Spezialkartierung
soll.
Die Mächtigkeit
Während
ist
die Juraschichten der
von Zarz im Osten
bis
oft
im Zweifel
ist,
wie weit
man
mit der Ausscheidung gehen
bedeutend, aber nicht gut bestimmbar.
Randzone des Dachsteinkalkkammes im ununterbrochenen Verlaufe
gleiche Merkmale beibehalten, zeigen sie in den
zum Tolminkagraben im Westen
weiter südlich gelegenen Profilen im allgemeinen gewisse Abweichungen, welche zwar an sich nicht groß
sind, aber Interesse verdienen, weil
(Bacatalfazies) als im
in
den gleichen Zonen auch
Wocheiner Kamme.
die Trias
etwas anders entwickelt
ist
,
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54
Dr. F.
Koss m a
t
Ein typisches Beispiel für diese Art der Ausbildung gibt das
durch den
Profil
Südhang des
Po rezengipfels.
Über dem Hornsteindolomit der oberen Trias folgen ohne scharfe Grenze:
1.
Unreiner grauer gestriemter
Kalk
mit
streifigen,
zum
sandig anwitternden
Teil
Hornstein-
ausscheidungen.
2.
Graue, matte Schiefer und Mergel, höher oben auch verbunden mit rötlich braunen und dunklen,
manganhältigen Kieselschiefern.
3.
a) Ein Crinoidenkalkband, petrographisch ident mit
dem Crinoidenkalk
der Kobla
und Crnagora
aber von geringerer Mächtigkeit;
b)
Hornsteinbänke und
c) ein
4.
schmaler Zug
rötliche,
lichter,
zum
Teil kieselige Schiefer;
ziemlich plattiger Kalke.
ebenflächige Kalkschiefer und darüber feinglimmerige, flimmernde, sehr
Graue,
dunkle Ton-
schiefer (mächtig).
5.
werden allmählich durch dickbankige graue, zum
a) Die Tonschiefer
einzelnen Hornsteinlinsen verdrängt; die Wechsellagerung
starke Kalklagen wiederholt durch
ist
Teil
brecciöse
sehr deutlich,
braune Schieferlagen von
mehreren
Kalke
mit
indem meter-
Dezimetern Dicke
getrennt werden;
b)
dunkle,
zum
Schiefer, welche aber
Teil sehr kieselige
untergeordnete
gleichfalls
Ein-
schaltungen von grauen, körnigen Kalken enthalten.
Nähe der konkordant und ohne scharfe Grenze auflagernden VVoltschacher
Plattenkalke überwiegt grauer, matter, etwas kalkiger Schiefer.
In der
Die Gesamtmächtigkeit der Lias-Juraserie beträgt nach meiner Schätzung zirka 1100 m.
In
diesem
formen deutlich
überwiegen
in
Profil herrscht die schiefrige
zum Ausdruck kommt. Auch
sie
in westlicheren Profilen,
zum
ihrer
Beschaffenheit
oft
in
den Landschafts-
Beispiel nördlich von Grahovo,
sehr an die Fleckenmergel der Nordalpen;
auch zahlreiche »fucoiden«ähnliche, dünnwulstige Einschlüsse
Fossilien
was auch
vor,
der unteren Abteilung (unter der Crinoidenbank) Kalkschiefer, unreine Kalke und Adergel
und erinnern nach
weisen
Entwicklung entschieden
sind sehr selten;
stammen aus
der näheren
tiibifera
vrh, eine feingerippte
vielleicht
dem
Schichtbande 3 an, welches ich
sp.
und
(Lias), in
welcher ich
Rhynchonellina fand.
Die Belemniten führende Breccie, welche Stur östlich des Jesenicasattels (Porezen
gehört
Suess
Umgebung von Tolmein, und zwar nach
meinen Beobachtungen wahrscheinlich aus den Schichten der untersten Abteilung
auch weiter nördlich, am Krajkov
Tolmein
auf.
Sturs Funde, aus welchen Rhynclionellma
Sturii Bittner beschrieben wurden,
bei
als beiläufiges
SW)
beschreibt,
Äquivalent der »Hierlatz«-Entwick-
lung der Wochein betrachte. Aus den höheren schwarzen Schiefern
(5)
des Bacatales bei Hudajuzna
führt derselbe Autor einen kleinen Belemniten an; ich selbst fand in ihnen bisher keine Fossilreste.
Erwähnenswert
ist
die petrographische Ähnlichkeit,
welche zwischen den schiefrigen Jurabildungen
des Bacagebietes und jenen des nördlichen Rhonegehänges bei Vetroz und Conthey (Abfall der Diableretskette) besteht.
Auf Hauers Karte von Österreich-Ungarn
Hornsteinkalke und Schiefer
in
ist,
entsprechend den Aufnahmen Sturs, die Gruppe der
den von mir untersuchten Randgebieten der Julischen Alpen östlich des
Isonzodurchbruches zur Kreide gezogen; einzelne Schieferpartien wurden auch
als
paläozoisch aufge-
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Geologie
des Wocheiner Tunnels.
^i>
faßt.
Westlich des Isonzo
fazies
schon längst
Am
hingegen diese nördlich der »Frattura periadriatica« herrschende 1 Jura-
ist
als solche
55
erkannt und durch Fossilien
Stol, westlich von Karfreit, fand D.
Stur
festgestellt.
roten Hornsteinkalken: Amin. Homntairei, Phyl-
in
loceras tatricum, Aptychus lamellosus; in den angrenzenden Teilen
von Friaul und weiterhin auch von
Venetien sind ebenfalls wiederholt Fossilien (besonders Aptychen) des oberen Jura gefunden worden
und
es fehlt nicht an Anzeichen dafür, daß die
(Vergl. O.
reicht.
Scienze fisiche
Marinelli: Dintorni
e naturali,
p.
Gruppe auch
17 — 20). Herrschend
diesen Gegenden bis in den Lias hinab-
in
Tarcento, R. Istituto
ist die
Studi superiori
di
in
Firenze,
Sezione
in
der Tolmeiner
wird von dort nicht beschrieben.
ist,
Besonders interessant
Baca— Isonzogebietes und
ist
aber die auffallende Ähnlichkeit, welche zwischen den Jurareihen des
zahlreichen Profilen der
nördlichen Kalkalpen
besteht. Bezüglich der tieferen
Abteilungen wurde die Übereinstimmung mit den Hierlatzbildungen bereits hervorgehoben,
Beziehungen sind auch
in
den höheren Stufen nicht minder
lariengesteine mit solchen
und den
ist
F.
Wähnei
2
—
Merkwürdig
hornsteinführende Breccien beschrieben
den meisten Profilen zwischen den Radiolariengesteinen und einem höheren juras-
sischen Hornsteinkalk liegen (vergl.
p.
118
— 125
c); es liegt nahe,
1.
allerdings viel bescheideneren Breccienbildungen zu denken, welche
als
Besondere Verbreitung haben
Bilde.
Einklang stehen würde.
allerdings spärlichen Fossilfunden unserer Gebiete in
in
Ich hatte Gelegenheit, meine Radio-
deutlich.
mittleren und höheren Jurastufen, was auch mit den Lagerungsverhältnissen
der Umstand, daß aus dem Sonnwendgebirge von
werden, welche
aber die
aus den österreichischen Voralpen zu vergleichen und war verblüfft von der
vollkommenen Übereinstimmung im makro- und mikroskopischen
diese Gesteine in den
di
Fazies radiolarienführender Hornsteinkalke
im oberen Bacagebiet und
reiche Gesteinsgliederung, wie sie
(calcari selciferi); jene
Gegend vorhanden
1902,
di
beim Lesen der Beschreibung an
man
in Profilen der
die
Tolmeiner Gegend
sedimentäre, mit gewöhnlichen Hornsteinkalken durch Wechsellagerung enge verbundene Einschal-
tungen inmitten zweier Schieferzonen
gebietes als Dislokationsbreccien
findet.
Wähner
betreffenden Bildungen seines Arbeits-
faßt die
auf (Erörterungen von
p.
155
— 165
seiner Arbeit)
und
legt
beson-
deres Gewicht auf die Erklärungsschwierigkeiten, welche die Verknüpfung sedimentärer Breccien mit
Tiefseebildungen bieten würde.
Es
liegt
eingehendes Studium verdient, umsomehr
sind.
Was
die Radiolarienbildungen des
beobachtender Verband mit litoralen Gesteinen
welche noch
neuerer Zeit ja auch aus den sicher sedimentären
als in
Hornfluhbreccien der Westschweiz
Chablais- und
geworden
hier jedenfalls eine sehr interessante Frage vor,
Einschaltungen
Isonzogebietes
gegen
die
von Radiolarienschiefern bekannt
anbelangt,
spricht ihr deutlich
zu
abyssische Natur des Absatzes, ich halte
daher die Folgerungen stratigraphischer und tektonischer Natur, welche Professor G.
Steinmann 3 an
das
Auftreten von Radiolariten knüpft, nicht für beweiskräftig.
Bezüglich der Juraentwicklung im Gebiete südlich der Kirchheimer Bruchlinie vergl.
1
Es
ist
16.
übrigens von Wichtigkeit, festzustellen, daß die Grenze zwischen der Korallen-Chamidenfazies des Jura und der
kieselreichen Aptj r chenfazies nicht
lich der
p.
letzteren
kommen im
Kreidebüdungen von Friaul
durchwegs
mit dieser als Haupt-Überschiebung
österreichisch-italienischen Grenzrücken zwischen
die Schiefer
erkannten »frattura« zusammenfällt. Noch süd-
Woltschach und
Karfreit
und Hornsteinkalke der nördlichen Entwicklung vor und stehen
an der Basis der Eozänin
Wechsellagerung mit
mächtigen, an Crinoiden (Pentacrinus) und Korallen reichen Breccienkalken, welche das Aussehen der oberjurassischen Bildungen des
Lascik-Ternowanerplateaus besitzen.
lich eine
— Auch an anderen
Stellen beobachtete ich Verhältnisse,
enge räumliche Beziehung zwischen den beiden Fazies bestand und nicht
2
F.
Wähner: Das
3
G.
Steinmann:
erst
welche zeigen, daß schon ursprüng-
durch die Überschiebung geschaffen wurde.
Sonnwendgebirge. Leipzig— Wien, 1903.
Die Schardt'sche Überfaltungstheorie und die geologische Bedeutung der Tiefseeabsätze und der ophio-
lithischen Massengesteine. Ber. d. naturf. Gesellsch., Freiburg in Br., XVI, 1905, p.
44
ff.
-
,
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56
Dr. F.
2.
Kossmat
Woltschacher Kalk.
(Wahrscheinlich untere Kreide.)
Von
der durch Hornsteinreichtum ausgezeichneten Schichtreihe, in welcher Fossilienfunde bisher
den Nachweis von Lias und höherem Jura gestatteten, zeigt sich der jüngste Horizont, der lichtgraue
Woltschacher Hornsteinplattenkalk, über weitere Gebiete verbreitet
gegen Süden
tiefer
in
Gegenden
hinein,
nämlich
deren Jurabildungen im oberen Teile durch die Stramberger Kalke,
unten durch Dolomite, Brachiopoden-Oolithe
Juraserie).
als die älteren Stufen; er reicht
etc.
vertreten sind (Ternowaner Entwicklung der Lias-
Im Veitsbergplateau südlich des unteren Bacatales
liegen die echten Woltschacher Plattenkalke
unmittelbar auf brecciösen, Korallen und Hydrozoen führenden Kalken, desgleichen im Lascikplateau,
wo
der
Zug
der letzteren Gesteine Sphaeractinien enthält
schichten des Ternowaner Waldes erweist.
findet
man
Noch
von
wird gebildet durch die Chamidenkalke (mit Toncasia
am
halten (unter anderem: Diceras
Korallen
sich dadurch als Bestandteil
weiter südlich, in der
gleichfalls hornsteinführende Plattenkalke
oberjurassische Kalke, welche
und
1
der Tithon
Umgebung von Ternowa
bereits verringerter Mächtigkeit; das
sp.)
selbst,
Hangende
der unteren Karstkreide, das Liegende durch
Plateaurande bei Carnizza eine typische Stramberger Tithonfauna ent-
Lud
Cerithium climax ZitteL Nerinea Briintrntaua
Defr.,
T hurmann,
etc.).
Man
darf aus diesen Lagerungsverhältnissen
leeren Woltschacher Kalke
in
wohl schließen, daß
makroskopisch
die leider
der Hauptsache zur unteren Kreide gehören und
Biancone von Südtirol und Venetien darstellen, mit der
sie
auch
ein
fossil-
Äquivalent der
der geologischen Erscheinungsform
in
Ähnlichkeit besitzen.
In der
Region der hornsteinführenden Fazies
mit den Jurabildungen derart innig, daß
man
ist
sie mit
der
Zusammenhang
der Woltschacher Plattenkalke
ihnen zu einem einzigen großen Komplex vereinigen
hohe stratigraphische Bedeutung der Woltschacher Kalke liegt also darin, daß sie die Grenze zwischen den beiden
Faziesbezirken der hiesigen Jura-Kreideschichten, nämlich 1. der Korallen- und Dicerasfazies im S, 2. der hornsteinreichen Schiefer- und Kalkfazies im N, vollkommen überkann, weicherden
»
Calcari selciferi« O. Marinellis entspricht. Die
brücken, während im Gebiet des
Fellatales (Tarcento) die beiden durch die
periadriatica« schroff getrennt erscheinen (O. Marinelli,
O.
Marinelli
erklärt
es
nicht
für
1.
c. p.
unwahrscheinlich
(1.
Überschiebung der »Frattura
48).
c.
pag. 51, 52),
daß die eigentümliche
Heteropie der kretazischen und jurassischen Sedimente, welche entlang einer bedeutenden Zone der südalpinen Randgebiete zu verfolgen
ist,
zu stände kam durch einen förmlichen Gürtel von korallinen und
subkorallinen Riffen, hinter welchem sich weiter nördlich in verhältnismäßig tiefem
Wasser
die Serie der
Hornsteinkalke und der oberkretazischen Scaglia ablagerte. Diese Riff bildung hätte stellenweise im Jura,
stellenweise erst in der oberen Kreide begonnen
werden, daß die Verhältnisse
gürtels sprechen.
in
und allenthalben im Senon aufgehört. Es möge erwähnt
den von mir untersuchten Gebieten zu Gunsten der Annahme eines
Von besonderem
Interesse
ist
die Erscheinung,
Plateau, die Gesteinsreihe über der Trias mit den grauen Kaklen
Riff-
daß weit im Süden, im Ternowaner
des Lias beginnt, die Oolithe mit der
Brachiopodenfauna von Kap San Vigilio enthält und mit dem Tithon abschließt, während weiter im Norden:
im Lascikplateau bloß die konglomeratischen Tithonkalke auf die Megalodontenkalke und Dolomite der
oberen Trias übergreifen.
Noch weiter im Norden
Zone —
i
trifft
Stur
man
führt aus
—
nach Überschreiten einer durch wichtige Störungen ausgezeichneten
die mächtige, hornsteinführende Fazies,
welche wieder nach unten vollständiger
konglomcraüschen Kalken der gleichen Zone Nerinea Slaszycii Zeuschncr an
(1.
c.,
p. 23).
ist,
da
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57
Geologie des Wocheiner Tunnels.
sie nicht
nur höhere Juraschichten, sondern auch nachweisbaren Lias enthält. Es war also eine Schwelle
vorhanden, auf welcher nur die tithonischen Korallenkalke sitzen, während sowohl im Norden
im Süden
als
reichere Juraserien auftreten. Mit Beginn der Ablagerung der Woltschacher Kalke hörten aber in diesen
Gegenden
die Einflüsse der
Bodenschwelle auf und wir
den gleichen Ablagerungstypus
treffen beiderseits
auch das Kapitel über die obere Kreide).
(vergl.
Hauptgruppe der oberen Kreide.
Ein besonderes Interesse knüpft sich an die jüngsten mesozoischen Schichten des Bacagebietes,
weil wir hier Schichtausbildungen begegnen, welche von den verbreitetsten
Typen
der Südalpen und der
Karstgebiete erheblich abweichen.
Im
I.
folgen über
Schiefer,
ganzen Gegend, nämlich an der
östlichsten Kreidegebiet der
dem Woltschacher Kalke ohne sichtbare Diskordanz
welche besonders
in
welche man
in
mächtige, feinsandig-glimmerige, graue
unverwittertem Zustande einige Ähnlichkeit mit paläozoischen Tonschiefern
haben und daher bei den früheren geologischen Aufnahmen
driten,
Nordabdachung des Porezen,
als solche
ausgeschieden wurden; die Chon-
diesen Schichten bei Podbrdo nicht selten beobachten kann,
gedeutet. Seitdem hat sich aber unterhalb
Baca
di
wurden
Podbrdo auch ein großer, flacher Inoceramusrest
Form aus
gefunden, desgleichen wurde ein wohlerhaltenes Exemplar der gleichen, sehr dünnschaligen
dem Wocheiner Tunnel
silurisch
als
zutage gefördert (Länge des Schloßrandes zirka 16 cm,
Höhe
der Schale geringer
aber nicht ganz zu beobachten; Matrix ein schwärzlichgrauer, sandig-glimmeriger Schiefer).
Die Funde gehören
zum
Kreise jener vorwiegend senonen Fossilien, welche im allgemeinen als
Inoceramtis Cripsi (autorum) durch die Literatur gehen, aber
umfassen;
die
meisten
Vergleichspunkte
zum
scheinen mir jene
Teile ziemlich verschiedenartige
Formen zu
bieten,
welche sich an die
Abbildung des Inoceramus regularis bei A. d'Orbigny (Paleont. francaise, Terrains cretaces,
pl.
Typen
vol.
III.
410) anschließen. Die Schiefer von Podbrdo, welche übrigens zahlreiche Einschaltungen von grauen,
glimmerigen, kalkhaltigen Sandsteinen zeigen, sind also eine Art
Flyschentwicklung der oberen
Kreide.
In der großen Schichtmulde
am Nordhange
des Porezen
tritt
eine als Felsband
im Terrain gut aus-
geprägte Lage von grauem, meist feinbrecciösem und sandigem Kalk auf; sie enthält stellenweise deutliche Radiolitenreste in
jenem fragmentären Erhaltungszustande, welcher so häufig
Rudistenbreccien auszeichnet. Dieses Felsband, welches meist einige 10
den letzten Ausläufer der Karstentwicklung der Kreide
II.
m
mächtig
die
ist,
Fossilien der
stellt
hier also
dar.
Weiter im Westen, auf der linken Seite des Isonzotales bei Toi mein nehmen
in der
Fortsetzung
Zone des Bacatales die Rudistenschichten bereits einen bedeutend stärkeren Anteil an
Zusammensetzung der oberen Kreide. So findet man an beiden Flügeln einer überkippten Synklinale
der tektonischen
der
südöstlich von Cadra:
1.
Gefalteten Woltschacher Hornsteinplattenkalk.
2.
Grobbankigen, teilweise brecciösen oder selbst konglomeratartigen Kalk mit einzelnen Hornstein-
brocken, Durchschnitten von Radioliten und gelegentlich auch Hippuriten.
3.
•
Wechsel von roten Mergeln und unreinen Kalklagen mit vereinzelten klastischen Bänken, welche
graue Kalkfragmente
in
bräunlichem Mergelbindemittel enthalten.
4.
Ein massiges Kalkband von zirka 20
5.
Wechsel von Gesteinen analog
Kalklagen
3,
m
Stärke (am Cadrawege durch
1
m
Schiefer geteilt).
im mittleren Teile der Synklinale. Auch hier
stellen sich
noch
ein.
Radiolitenreste sind bei einigem
Suchen
fast
allenthalben in
Struktur der letzteren wechselt sehr, doch herrscht der
Denkschriften der mathem.-natunv. Kl. Bd. LXXXII.
Typus
den Kalkbändern zu entdecken. Die
der Rudistenbreccie vor
und
erinnert oft
8
,
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Dr. F.
58
Kossmat
sehr an die bekannten Nabresina- und Repen-Taborgesteine des Triestiner Karstes. Ein Überwiegen roter
Kalkmergel und Mergelschiefer
vom Typus
westlicheren Teil der Mulde,
den Profilen durch das Krngehänge (Umgebung von
in
Annäherung an
sich also eine
der Scaglia rossa (mit Globigerinen) beobachtet
man
die Verhältnisse der westlichen Hochgebirge.
Südlich der Kirchheim -Tolmeiner Überschiebungslinie, in einer Region,
durch ihren tektonischen Bau und die Beschaffenheit der Trias-Jurabildungen bereits zu den
welche
III.
des Hochkarstes gehört, zeigt die Kreide
Schöne Aufschlüsse
bietet
im
erst
Karfreit); es vollzieht
zum
noch
die gleiche Beschaffenheit
Beispiel talabwärts von
wie
in
Plateaus
den nördlicheren
Profilen.
Grahovo der untere Bacagraben, an dessen
Steilhängen die harten, durch Mergel- und Schiefereinlagerungen getrennten Bänder der Rudistenbreccien
An
mauerartig herausragen.
einer Stelle beobachtete ich in der tiefsten Stufe
auch Durchschnitte von Capriniden;
breiteten Radioliten
in
außer den allenthalben ver-
einem der Bruchsteine, welche aus dem
stammen und zusammen mit Woltschacher Kalken zum Bau des
Eisenbahndammes unterhalb Grahovo Verwendung fanden, sammelte ich gut erhaltene Exemplare von
Material der tieferen Rudistenlagen
Radiolites (Distefanella) lumbricalis Orb. 3 des Turon. Allerdings fand sich im Baumaterial auch
rites
OppeJi Douv., welcher als bezeichnend für einen mittleren Senonhorizont
cf.
Beweis
für sein ursprüngliches
gilt
2
;
doch
Hippu-
liegt
Zusammenvorkommen mit der obenerwähnten Art vor.
ich am Ausgange des Bacatales Hippuritendurchschnitte
Neben der Bahntrasse beobachtete
kein
bereits
Breccienbank, welche nur durch eine auf etwa 15 bis 20 tu geschätzte massige Stufe gleichfalls
in einer
brecciöser Kalke von den normal unterlagernden Woltschacher Schichten getrennt
Exemplar von Hippurües Oppeli
Slap, fand ich ein großes
in
ist.
Weiter
östlich, bei
einer Kalkstufe, welche gleichfalls an die
Woltschacher Schichten angrenzt.
Die Schichtfolge über den Hornsteinkalken beginnt also,
wenn man
sammenhält, nicht immer mit dem gleichen paläontologischen Niveau;
wenn man
ständlich,
heranzieht.
die
prachtvolle Kreideprofil der Isonzoschlucht
verschiedenen Profile zu-
Anomalie wird aber
von
St.
Lucia
zum
leicht ver-
Vergleiche
Als Ausgangsniveau wähle ich eine Bank, welche einige hundert Meter talabwärts von der
Idricamündung
einer flachen
als Scheitel
einen stellenweise
wässern
das
die
kaum
2
m
schöne Hippuritendurchschnitte
mehreren Quadratmetern beobachten
(1.
c. pl.
in
großer Zahl
Hoch-
auf einer Fläche von
läßt.
Die größten haben einen Durchmesser von über
H. cornuvaccimim Bronn
sich hier
breiten Felsenkanal ausgewaschen, an dessen linker Seite eine von
polierte Plattform
glatt
Aufwölbung angeschnitten wird. Der Isonzo hat
XXXI,
Fig. 3)
\0cm und stimmen
mit
Douvilles Abbildung des
ausgezeichnet überein; mehrere andere gehören
dem
Typus Orbignya Toucas an und gleichen im Durchschnitte der 0. siücatoides Douv. Wenn auch eine
Bestimmung derartiger Reste nicht einwandfrei ist, so mag doch aus ihr hervorgehen, daß es sich um
eine Hippuritengesellschaft handelt, wie sie im Untersenon des Mediterrangebietes verbreitet
ist
der Umstand, daß die feinbrecciöse Ausfüllung der Stücke mit
dem umgebenden
ist.
3
Wichtig
Gestein identisch
ist,
Scienze di Torino, 1901.
2
Vergl. H.
Douville, Mem. Soc.
geol. de France, Paläontologie,
Mem.
Nr. 6, Paris, 1897,
p.
205. A.
Toucas,
ibid.
Mem.
Nr. 30, Paris, 1903, p. 109.
3
welchem
Bei
Lom
(Kote 891) auf
ich durch kurzes
dem Rücken
südöstlich
Sammeln folgende Formen
Böhm
vom Bahnhofe
St.
Lucia traf ich ein etwas jüngeres Rudistenniveau, in
erhalten konnte:
(großes wohlerhaltenes Exemplar mit Deckelklappe),
1.
Joufia reticulata G.
2.
Hippurües siücatoides Douville (mehrere große Exemplare im Kalke enge nebeneinander
3.
H.
variäbilis
4.
H.
äff.
5.
eingekettet).
Municr-Chalmas.
Lapeirousi Goldf.
Apricardia
sp.
Die Hippuiiten dieser Lokalität sprechen für einen etwas höheren Senonhorizont als die bisher erwähnten Formen.
;
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
59
um
daß die Rippen der zweitgenannten Form sich völlig scharf erhalten haben; es handelt sich also
welche sich
Reste,
in situ befinden.
Rote Mergelschiefer mit einzelnen Breccienbänken und einer Lage von Riesenkonglomerat (aus Rudi-
Hangende der Hippuritenzone, aber etwa 20
stenkalkmaterial) bilden das
wieder eine mächtige, gleichfalls breeeiöse und konglomeratische Bank
der Isonzoschlucht von den vorher genannten
welche auch
am Bahnhof von
St.
zum
kleine
Chamiden und Nerineenreste, wie
kommen
über der letzteren
ein,
stellt
sich
am Ausgange
welche auch
Hippuritenschichten unterlagert wird. In dieser Bank,
Lucia durchstreicht
Isonzoprofils abgerollte echte Captinen,
m
(vergl. Profil
73), fand
p.
ich
an einer Stelle des
von beträchtlicher Größe, daneben auch zahlreiche
Teil
sie überall verbreitet sind.
Nahe dem Bahnhofe von
Lucia
St.
über dieser Konglomeratzone noch mächtige Schieferablagerungen, aus deren Rutschmaterial
Herr Ingenieur Julius Peter ein
doppelklappiges Exemplar von Inoceramns
schönes,
d'Orbigny sammelte. Schlechtere Reste des
Typus sammelte
gleichen
ich südwestlich
vom Woltschacher Kalk
im Anstehenden einer mächtigen Schieferzone, welche
ausscheidbare Züge von Konglomerat- und Breccienkalk getrennt
ist.
cf.
regnlaris
von Woltschach
durch mehrere
gleichfalls
Das Inoceramengestein
immer
ist
dem Podbrdoschiefer. Ich komme also zum Ergebnis, daß schon während der Ablagerung der oberen Kreide beträchtliche Umschwemmu ngen des abgelagerten Materials
stattgefunden haben, daß die tieferen Schichten dadurch stellenweise entfernt wurden
und Transgressionen jüngerer, hippuritenführender Horizonte bis auf den Woltschacher
identisch mit
Kalk hinabgriffen.
Für die Praxis der geologischen Aufnahme ergeben sich daraus allerdings manche Schwierigkeiten,
ähnliche
da eine
Umschwemmung
auch während
fossilführender Kreideablagerungen
des Eozän stattgefunden hat.
Bei dieser Gelegenheit
es
ist
durch die Literatur zieht und auch
zione geologica dei dintorni
schiedenen
di
eine
nötig,
dem
in
strittige
Frage zu erwähnen, welche sich
hier wiederholt zitierten
Tarcento« behandelt
0.
langer Zeit
Marinelli:
»Descri-
Der Autor kommt zur Anschauung, daß
ist.
Bildungen des Isonzotales
sandig-schiefrigen
Werke von
seit
mit ihren Einschaltungen
die ver-
von konglome-
ratischen Rudisten- und Nerineenkalken nicht Kreide sind, wie D. Stur meinte, sondern jenen »pseudo-
umgeschwemmte Rudisten und Capriniden
kretazischen« Schichten Friauls angehören, welche
num-
in
mulitenführendem Bindemittel enthalten, also eozänes Alter besitzen. Allerdings beziehen sich die Bemer-
kungen
Marinellis nicht auf die
ausdrücklich sagt:
alla scaglia rossa
»Finalmente
dove
valle dell'Isonzo« (p.
Da
od
esiste,
42
1.
gesamte
si
Schichtfolge im
Hangenden des Woltschacher Kalks, da
puö notare come queste roccie
ai calcari
ritenute cretacee sino
er
sempre superiori
a rudiste. Questo fatto e facilmente constatabile
ovunque
nella
c).
aber hervorgehoben wird, daß eine sandig-schiefrige Kreidefazies nirgends in den Nachbar-
gebieten existiert, könnte doch der Eindruck wachgerufen werden, daß im voranstehenden großenteils
»pseudokretazische« Ablagerungen beschrieben seien.
Für
die Schiefer
von Podbrdo
schaltung von Rudistenkalk
in
die
ist
ihre
großen dünnschaligen
gehört also die betreffende Gruppe samt ihrer Ein-
es
und beweist das tatsächliche Vorhandensein
obere Kreide
einer Flyschfazies, welche älter
glimmerigen Mergelschiefer der
denn
entfällt natürlich diese Möglichkeit,
Inoceramen sind sicher nicht eingeschwemmt;
als das
Umgebung von
St.
Eocän. Dasselbe gilt für die Inoceramen-führenden
Lucia und Woltschach, womit auch hinsichtlich der
Altersdeutung der unter ihnen liegenden Rudistenbreccien der Isonzoschlucht ein Zweifel beseitigt
bezüglich der Hippuritenzonen von
St.
die Art der Einbettung der Leitformen
Trotzdem möchte
Lucia und
Gewähr
zu
bietet übrigens
St.
daß ein nicht unbeträchtlicher Teil von Ablage-
Lucia und Plava, welcher bei den Übersichtsauf-
der Häufigkeit von Rudistenschalen als kretazisch aufgefaßt wurde, bereits ins
stellen sein wird.
ist
schon die Vergesellschaftung und
für ihr kretazisches Alter.
ich Marinelli darin Recht geben,
rungen des mittleren Isonzoabschnittes zwischen
nahmen wegen
Lom
Die »pseudokretazische« Ausbildung eines Teiles dieser Serie
ist
Eozän
nicht nur inFriaul,
8*
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60
Kossmat,
Dr. F.
sondern auch auf österreichischem Gebiete eine sehr verbreitete Folgeerscheinung der Transgression und
verursacht Schwierigkeiten, da sandig-schiefrige Einschaltungen hier nicht bloß ein Merkmal des Eozän
sind,
wie Marinelli auf Grund der Verhältnisse im italienischen Gebirgsabschnitte annehmen mußte. Es
zeigt vielmehr im Baca-
und mittleren Isonzogebiete auch
Wechsellagerung von
die obere Kreide eine
Rudistenbreccien und Konglomeraten mit Schichten, welche
zum
Teile den
Typus
der Scaglia,
zum
Teile
aber echten Flyschcharakter besitzen.
Noch vor dem
entwickelten
Austritte des Isonzo in die Görzer
Karstkreide
welche
Platz,
den
Ebene macht
diese Übergangsbildung der normal
Höhenzug (Monte Santo
randlichen
und
Sabotino)
zusammensetzt.
Die obere Kreide hat also im hier besprochenen Gebiete eine Ausbildungsart, welche
österreichischen Karste fremd
ist
und einen Einfluß der Festlandsnähe
der Zentralzone und schließlich
der südlichen Kalkalpen,
lichen Teile
verrät,
Transgressionen des Gosaumeeres besonders klar
in
wie
er
dem ganzen
im öst-
weiterhin,
den Nordalpen durch
die
zum Ausdrucke kommt.
Jüngere Flyseh- und Konglomeratbildungen.
(Vermutlich oberstes Senon-Eozän.)
An
die Serie
von Rudistenbreccien, Schiefern und Mergeln
mächtige Schichtfolge
an,
in
welcher
Gesteinen findet
man
leicht verwitternden,
im Isonzogebiete eine sehr
vom
Ablagerungen
schiefrig-sandige
entwicklung weitaus überwiegen. Zwischen diesen
schließt sich
Charakter der Flysch-
daher sanfte Gehänge bildenden
zahlreiche konglomeratische Einschaltungen, welche zertrümmerte
und
abgerollte
Rudistenschalen, bald in kalkig-sandigem, bald in tonigem Bindemittel enthalten. Im Terrain bilden diese
Bänke zusammen mit den vergesellschafteten feinen Kalkbreccien und Kalksandsteinen weithin
fort-
laufende Felsriffe, welche besonders bei flacher Lagerung eine auffallende Abstufung der Isonzogehänge
bewirken.
Während im Eozänflysch von Görz und
mir bis jetzt
dieser Foraminiferen zu entdecken.
das typisch
alttertiäre
gebettet, so bei
Herr Dr.
Friaul
Bänke mit Nummuliten sehr
verbreitet
An mehreren
Subgenus Orthophragmina) im Bindemittel der klastischen Rudistenschichten
Drobocnik südlich von
R.
Schubert, welcher
St.
die
Lucia, ferner an der Reichsgrenze bei Livek (Luico)
Proben untersuchte,
stellte
es
hingegen sind Orbitoiden aus der
Kammerbau
schliffen zeigen sie den für Kreideorbitoiden bezeichnenden rundbogigen
b erger, Bull. Soc. geol. de France, 1901, 1902).
Außerdem
ein-
etc.
mir folgende Angaben zur Verfügung:
total,
Verwandtschaft der 0. media und wiamülata (Loc: Matajurgipfel, Drobocnik) vorhanden;
in
(vergl.
Parallel-
Schlum-
finden sich im Material von Drobocnik Quer-
welche recht gut mit der kürzlich von H. Douville beschriebenen Amaiidiella Grossouvrei
(Bull. Soc.
geol, 1906, p. 599) übereinstimmen: Äußerlich nummulitenähnlich, zeigen sie im Schliff, daß
die einzelnen
die
ist
Stellen fand ich dafür Orbitoiden (bisher allerdings nicht
»Eozäne Typen, wie Nummuliten und Orthophragminen, fehlen
schnitte,
sind,
nicht gelungen, in den sogenannten »pseudokretazischen« Bildungen des Isonzotales Reste
,Umgänge' aus mehreren über einander geschichteten Lagen von Kämmerchen bestehen,
den Lateralkammern der Orbitoiden entsprechen. Sowohl Arnaudiella
als
auch
die
Orbitoiden
wurden aus dem jüngsten Senon beschrieben.
Nach dem
am
Resultat dieser Untersuchung scheint
Innenrande der Friauler Mulde die Grenze
zwischen Kreide und Eozän bereits inmitten der scheinbar einheitlichen klastischen Gruppe zu
welche weiter im Süden Fossilien der Nummulitenschichten
sind die hier besprochenen Schichten als
Eozän?
Im Tolmeiner Gebiete, nördlich des Isonzo,
für die
Abtrennung einer oberen Flyschserie zu
geliefert
könnte;
überzeugt
vom
Eozän
ist
es
finden,
bin
Auf der geologischen Karte
bezeichnet.
mir bisher noch nicht gelungen, Anhaltspunkte
ebensowenig wage
Veitsbergplateaus, an der unteren Baca, einen Schnitt zu führen,
Fehlen des
hat.
liegen,
ich
im
Gebiete
ich es,
im westlichen Teile des
welcher doch
der
nur theoretisch sein
Schieferserie
von Podbrdo.
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
Die Sandsteine und Schiefer, welche
von
als
0.
Marinelli
Eozän
*
aufgefaßt,
am Fuße
des Krn (schon außerhalb der beigegebenen Karte) die Scaglia begleiten, wurden
auf Grund ihrer petrographischen Übereinstimmung mit
doch
diese Parallelisierung sehr problematisch,
ist
zone einen Inoceramus fand
Stur: Das Isonzotal. Jahrb. der
(D.
61
k. k.
dem Flysch von
Friaul trotz des Fehlens
von Fossilien
da D. Stur bei Flitsch in Sandsteinen der gleichen Mulden-
geolog. Reichsanstalt 1858, p. 21).
Oberoligozän.
Im weiten Talbecken der Wochein
Reihe von Tertiärschichten, welche einer
bezirk angehören
Ausnahme
die
als
dem Dachsteinkalk eine über 600 m mächtige
anderen Altersstufe und einem anderen Ablagerungs-
liegt
diskordant über
Eozänbildungen südlich der Julischen Alpen. Die Gesteine bestehen mit
der Basalkonglomerate vorwiegend aus weichen Tonmergeln, Tonen, Sandsteinen
und
sind
Süßwasserablagerungen.
in
Im Tunnel führen sie Planorbis, Lymnaeus, Helix, Bythinia, Melanopsis, Cyrena, Characeen-Fxu.ch.te;
c. p. 21)
der Nähe des Wocheiner Sees lieferten sie auch Pecten sp. und Potamides margaritaceus (Stur,
1.
ein Beweis,
daß ein brakisch-mariner Horizont vorhanden
ist,
vielleicht
als
höhere
Abteilung, da im,
Tunnelprofil über den Basalkonglomeraten durchaus Süßwasserschichten angetroffen wurden. Südlich von
Feistritz
man
findet
sammelte und
Prof.
den Sandsteineinlagerungen Pflanzenabdrücke, welche Stur
in
Ettingshausen
in
größerer Zahl
zur Bestimmung übergab. Die Flora bestand aus folgenden Arten:
Araucarites Sternbergi Göpp. (Häring, Sotzka),
Unger (Parschlug),
Quercns fucinervis Unger (Altsattel),,
Fagns castaneaefolia Unger (Leoben und Wartberg),
Quercns mediterranea
Platanus Goepperti
Olea mediterranea
Ett.,
Unger
(Parschlug),
Olea bohemica Ett,
Rhus Hertha Unger (Parschlug),
Ceratopetalum haermgianum Ett. (Häring)
und neue Arten von Castanea, Quercus,
Kleine Kohlenschmitzen
sind
Celtis,
Ulmus, Laurinium.
allenthalben
verbreitet.
Die Ablagerung
stellt
nach
ihrer
ganzen
Beschaffenheit einen Ausläufer der Oberoligozänschichten der Laibacher Saveebene (Zwischenwässern)
Braunkohlenmulde
wofür auch der angegebene Fund von Potamides margaritaceus
und der
Trifailer
spricht,
während die Flora einen wenig ausgesprochenen Charakter
auch Neogenformen
dar,
besitzt,
da
sie
sowohl Oligozän-
als
enthält.
Das Tertiär der Wochein gehört
Bildungen der periadriatischen Region
also
auch geologisch dem Donaugebiet an und
in keiner direkten
steht mit
den
Verbindung.
Jüngere Kontinentalablagerurigen.
a)
Bis 200
Nagelfluh von Ravne bei Wocheiner
Feistritz.
m über dem Talboden der Wocheiner Save liegen Reste einer Nagelfluhterrasse (Ravne 714 m)
deren Material außer vorherrschenden Triasgeröllen auch Bestandteile der Oligozänschichten enthält. Es
kann sich hier nur
1 Vergl.
um
Reste von präglazialen oder altdiluvialen Flußablagerungen handeln.
0, Marinelli,
1.
c. p.
42.
,
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62
Dr.
b)
F.
Kos s m a
t
Moränen und Terrassenschotter.
Sowohl auf der Nordseite des Wocheiner Kammes
auch im Isonzogebiet sind Spuren der Eiszeit
als
sehr verbreitet; eine Moränenzunge des alten Isonzogletschers reicht
diluviale
bis
über
St.
Lucia hinaus. Auch
Flußablagerungen spielen im Talgebiete der Save und des Isonzo eine große Rolle;
nach den Lagerungsverhältnissen verschiedenen Altersstadien
Bildungen
in
an,
keinem Zusammenhange mit der hier gegebenen Aufgabe,
karte nur ein kleiner Ausschnitt der Talsysteme enthalten
sie
gehören
doch steht eine Besprechung dieser
um
so
mehr
als
auf der Begleit-
ist.
Stratigraphische
Profil
des Wocheiner
Niederterrasse
Kammes
Porezen und oberes Bacatal
und Moränen (Wochein).
Alluvium
Quartär
Nagelfluhterrasse
Oberoligocän
von Ravne (714w)
der Wochein:
graue
Tonmergel, Tone und mürbe Sandsteine;
an der Basis mächtige Kalkkonglomerate unmittelbar auf
Fossilien:
Tertiär
oberem Triaskalk.
Characeen,
Cyrenen, Planorbis
naeus, Melanopsis,
cf.
Blattreste,
cornu,
Lym-
Helix subapicalis,
Clausilia.
Graue flyschartige, sandige Tonschiefer mit Chondriten
und Inoceramus
Obere Kreide
cf.
regularis d'Orbigny;
kalkige Sand-
steinbänkchen häufig; eine Einlagerung von brecciösem
Radiolitenkalk als Felsband heraustretend.
Woltschacher Plattenkalk mit Hornsteinausscheidungen.
Untere Kreide
5.
Dunkle Ton- und Kieselschiefer
Wechsellagerung
4.
(Radiolarite) mit einzelnen Kalkbändern.
Graue, rotbraune und grünliche Ton-
3.
und
2.
Teil fein breeeiösen
Kieselschiefer (Radiolarite).
oft
kalkigen
und
und grauen, zum
Kalken (mit Hornstein-
ausscheidungen).
Ebenflächig spaltende Kalkschiefer.
3.
Hornsteinkalke und Dolomite.
Jura-Lias
von grauen,
kieseligen Schiefern, Hornsteinbänken
Crinoidenkalke (von Stur eine Belemnitenbreccie
erwähnt).
Crinoidenkalke (zum Teil Oolith) mit
2.
Phylloceras Partschi, Harpoceras sp.
Graue matte Tonschiefer und Mergel, untergeordnet
auch Kieselschicfer.
Rotbraune kieselreiche Plattenkalke und
I
Kalkschiefer.
1.
schwarze Schiefer der Crna
.
Unreine graue Kalke und Mergel mit streifigen,
sandig anwitternden Kicsclausscheidungen.
prst.
oft
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
c)
Die
Schutt und Alluvium.
Südwände des Wocheiner Kammes
infolge der verbreiteten
63
sind durch sehr bedeutende Schuttströme ausgezeichnet, da
Überschiebungserscheinungen die Schichtköpfe des Dachsteinkalkes vorwiegend
von weicheren jüngeren Schichten unterlagert werden und daher die Neigung zum Abbruch haben. Auch
das Isonzotal
ist
weise, so in der
stören.
auf,
infolge der Steilheit der
Umgebung von
Im Bacatal
Gehänge sehr häufig von Schuttlehnen
Tolmein, den
Zusammenhang
treten infolge der schiefrigen
begleitet,
welche
stellen-
der sonst meist vortrefflichen Aufschlüsse
Natur mehrerer Gesteinszonen zahlreiche Muhrenterrains
welche für den Bahnbau mannigfaltige Schwierigkeiten boten
(vergl. die
Trassenbeschreibung im
Abschnitt VI). Rezente Alluvien sind fast nur in den Haupttälern vorhanden, während die Seitengräben
meist in anstehendes Felsterrain eingeschnitten sind und
oft
schluchtartigen Charakter besitzen.
Tabelle.
Zeyertal
vom Ursprung
Unteres Idricagebiet
bis Bischoflack
(Region südlich der Kirchheim-Tolmeiner Störung)
Alluviale
und
diluviale Schotter
und Lehme.
Alluviale
uud
diluviale Schotter.
Oberoligozäne bunte Kalkkonglomerate von Bischoflack (aus
Triasgeröllen) diskordant auf Muschelkalk.
Jüngere Flyschbildungen und Rudistenkonglomerate; lokal mit
Orbitoiden.
Wechsellagerung
von
Hippuritenkalken
mit rötlichen
teilweise brecciösen
Schichten (Inoceramusreste bei
Radioliten-
und
und grauen, sandig-tonigen
St. Lucia).
Die untere Partie der
Rudistenkalke enthält lokal RadioUtes (Distephanella) lumbricalis,
Apricavdicn und Captinen.
Woltschacher Plattenkalk mit Hornsteinausscheidungen.
Unreine mergelige Schichten und korallenführende brecciöse
Kalke des Tithon (»Piassenkalk« des Lascikplateaus).
Stratigraphische
Lücke im
tieferen Jura.
.
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64
Dr.
Profil
Weiße
Norisch-rhätische
Stufe
(zum
des Wocheiner
Kos sma t
Kammes
Porezen und oberes Bacatal
dichte Dachsteinkalke, Breccienkalke
und Oolithe mit Halobia
Teil inkl.
cf.
F.
salinaria,
Tropites Zone)
plicosa,
Monotis
Amphiclina amoena, Megalodus
Graue,
zum
Teil
ziemlich
Dolomite und Kalke
lodus; bei
(bis
dunkle, hornsteinführende
über 600
m
mächtig) mitMega-
Kneza auch Tropites fusobullatus Mojs. der
oberkarnischen Stufe.
etc.
b) Dunkle, meist stark gequetschte Tonschiefer mit
Dunkle Tonschiefer und breeeiöse sandigGesteine
schieferige
Karnische und
mit Cassianella
decussata (Kassianer Schichten)
am
Lagen
von grauen Kalken, Quarzsandsteinen, Konglomeraten
(Gerolle von Felsitporphyr und Kalk). Fauna von Selo
mit Amphiclina amoena, Cidaris dorsata, Trachyceras
Ostetc.
Ladinische Stufe
fuße der Jelovca.
a) Dunkle massige Kalke
Trias
Felsitporphyre und Tuffe nördlich von
Eisnem (Wengener Niveau).
der Esinofazics (südlich des
Porezen als Abschluß von mächtigen lichten Kalken) mit
Cidaris dorsata, Megalodiis, Nalicopsis (Fcdaiella)
äff.
monstrum.
Muschelkalk
Untere Trias
Perm
Carbon
Älteres
Paläozoikum
Vorcarbonische Gramvacken,
Mandelsteine
etc.
am
Phyllite,
Südfuße der Jelovca.
Vorcarbonische Grauwacken, Phyllite, Mandelsteine
etc.
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65
Geologie des Wocheiner Tunnels.
Zeyertal
vom Ursprung
Unteres Idricagebiet
bis Bischoflack
(Region südlich der Kirchheim-Tolmeiner Störung)
b) Megalodontenkalk.
a) Gut gebankter Hauptdolomit; in den tieferen
häufiar mit
Schichten
braunen mergelicren Zwischenla^en.
b) Raibler Schichten, keilen auf der linken Idricaseite aus
fehlen im Lascikplateau.
a)
c)
Schiefer, Tuffe
und Felsitporphyre.
Hornsteinplattenkalk von Bischoflack und Krainburg.
b)
Dunkle Schiefer der »Pseudogailtaler« Fazies.
a) Lichte, dickbankige oder
b) Bellerophonkalk mit Diploporen, Bellerophon etc.
a) Grödener Quarzsandsteine und
Konglomerate.
Schwarze Tonschiefer.
c) Dachschiefer
von
Salilog.
Dunkle Kalke und Dolomite von Eisnern und Leskouc
(Cyatliophyllum
a) Grauwacken,
Massige, weiße Dolomite (Schlerndolomitfazies).
massige Dolomite und Kalke.
Sandig-glimmerige Werfener Schiefer und Mergel.
b)
Wengener
cf.
excclsum).
Phyllite, Serizitschiefer
und Mandelsteine mit
Einlagerung von halbkristallinem Bänderkalk (analog dem Silur
des Seeberges in den Ostkarawanken).
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII.
Werfener Schiefer, glimmerige Dolomite, Mergel.
b) Bellerophonkalk mit Diploporen
a) Grödener Quarzsandsteine
und Bellerophon.
und Konglomerate.
Schwarze Tonschiefer.
und
w
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Abschnitt.
III.
Der Wocheiner Tunnel.
Gesamtlänge
Portalen
mit
63397«, im Gestein
6334m
28*462
(Bahnkilometer ab Aßling:
bis 34-796).
Richtung: Geradlinig Nord 7° West
70
m
ist
am
bis
7° Ost auf eine Erstreckung von 6264
Süd
m
der südlichen Tunnelpartie beschreiben einen Bogen mit 250
Südportal Nord 9 1 /2 ° Ost (das
m;
die letzten
Radius; die Richtung der Tangente
dem Bogen entsprechende Stück
des Richtstollens hatte eine Länge
von 53 in).
Schwellenhöhe:
Nordportal bei Wocheiner Feistritz (Krain)
525* 26
Scheitelpunkt bei Bahnkilometer 32*019 (Tunnelmeter 3557 von Nord) 534- 15
508 06
Südportal bei Podbrdo (Küstenland)
Gefälle: d) nördliche Partie
b) mittleres
c)
Stück
in der
in der
südliche Partie in der
Der Durchschlag des Richtstollens
•
m
212*5 m mit
2*5
Länge von 3557
Länge von
Länge von 2564*5
mittlerem Gefälle von
in
am
S e g en Nord
»
Süd
10%o
*
*
Meter 3541 (von N).
erfolgte bei
Beschreibung der geologischen Aufschlüsse
Ein Blick auf die Profildarstellung
/ o
2°/00
in der Tunnellinie.
Schlüsse der Arbeit zeigt uns im Bereiche des Wocheiner
Tunnels eine derartige Anordnung der Schichten, daß zwischen den Aufschlüssen an der Terrain-
oberfläche und jenen in der Tiefe
eine sehr enge Wechselbeziehung besteht,
und zwar
in
der Weise,
daß die einzelnen Schichtstufen von beiden Schnitten nicht nur in der gleichen Reihenfolge, sondern
Ausnahmen auch
mit ganz untergeordneten
damit zusammen, daß der Wocheiner
aber der Hauptsache nach
Höhenunterschiede (im
steil
Kamm
isoklinalen
Maximum kaum
in
in
der gleichen Zahl getroffen werden. Es hängt dies
der
Aufbau
Umgebung
besitzt, bei
der Bahntrasse einen zwar komplizierten
welchem
die hier in Betracht
kommenden
1000 m) keine wesentliche Veränderung des geologischen Bildes
mit sich bringen.
Aus diesem Grunde
schnittes nicht
nötig,
ist
zum Ausdrucke zu
einander direkt gegenüberzustellen,
um
in
eine
in
um
ihre
Wechselbeziehungen deut-
bringen.
Ich hatte ursprünglich die Absicht, die Beschreibung des
fangen nach Süden
und des Tunneldurch-
sondern es empfiehlt sich besser, bei jeder Schichtgruppe die obertägigen und die
unterirdischen Aufschlüsse
licher
eine völlig getrennte Beschreibung des Terrainprofils
ganzen Tunnelprofils vom Nordportal ange-
einem Zuge durchzuführen, halte es aber
jetzt
aus manchen Gründen, besonders
Übereinstimmung mit dem Gang der technischen Arbeiten aufrecht zu
erhalten,
doch für besser,
der Durchschlagsregion abzubrechen und die Beschreibung der zweiten Hälfte von
Süden her zu
beginnen, also nach der Richtung vorzugehen, gegen welche der Stollen getrieben wurde und welche auch
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
67
Übersicht über die Verteilung der Gesteinsgruppen im Wocheiner Tunnel.
Nordhälfte (vom Nordportal aus gerechnet)
Meter 2852 bis 3300
Meter
bis
1600
N
Meter 1600
bis
2852
N
(=
N
Meter 3034 S)
Jurazone des Nordflügels der Crna
Mulde von oberoligozänen Süßwasser-
prst-Aufwölbung (2852 bis 3235
schotter nahe
dem
N).
Obere Trias (Dachsteinkalk)
schichten (mit aufgelagertem Diluvial-
Kleiner Aufbruch von Dachsteinkalk
Portal).
(3235 bis 3300 N).
Südhälfte (vom Südportal aus gerechr iet)
Meter 3034
bis
1995 S
Meter 1282 S
Meter 1995 bis 1282 S
bis
Gegen Süden überkippte Juraregion.
d) Kalkzone der Kobla
(3034 S [3300 N] bis 2600
Kretazische Region.
c)
S).
Nördliche Schieferzone
(1282 bis 703
c) Kalkschiefer
(2600 bis 25 IS
b)
Paläozoische Aufbruchszone
S).
Ton- und Kieselschiefer
(2518 bis 2350
(1995 bis 1282
b) Antiklinale
in
S).
(703 bis 503
a) Südliche Schieferzone
(503-0).
S).
die Beschreibungen des
In
Weg
unserem
Tunnelpartie
S).
S).
der Stationierung des Profils
den gleichen
von Woltschacher
Plattenkalk
a) Südlicher Kalkzug
(2350 bis 1995
S).
zum Ausdrucke kommt.
Ich entschloß mich dazu
Karawanken- und Bosrucktunnels von
F.
um
so leichter, als auch
Teller, beziehungsweise G. Geyer,
einschlagen.
Falle
ist
eine
natürliche Gliederung
insoferne gegeben,
als letztere die südliche
in
und eine südliche
Wocheiner Kammes durchfährt,
eine nördliche
Vorlage des
welche sich auf weite Erstreckung tektonisch von der Hauptmasse des Gebirges deutlich abhebt und
auch im Tunnel durch
die Dislokation
von Meter 3300 von der nördlichen Abteilung geschieden
diesem Grunde werde ich übrigens die kurze Strecke von 241 m, welche diese Grenze
schlagspunkte trennt, im
Zusammenhange
mit der Südhälfte des Tunnels beschreiben,
um
ist.
Aus
vom Durchnicht inner-
halb einer einheitlichen Schichtmasse einen unnatürlichen Schnitt zu führen.
Eine Zusammenfassung und Diskussion der tektonischen Verhältnisse des Tunnelprofils
VII. Abschnitte der Arbeit (p.
75
ff.
[115] in
folgt
im
Verbindung mit einer Darstellung der gesamten Gebirgsanlage.
,
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Ko ss m a t
Dr. F.
68
L Nordhälfte des Wocheiner Tunnels.
m 0—3300
(Von
von Nord.)
A. Die Quartär- und Tertiärzone.
(Tunnelmeter
i.
— 1600 von
Nord.)
Die Aufschlüsse an der Terrainoberfläche.
Der Fuß des von Ravne gegen den Alluvialboden von Wocheiner
Flußanschwemmungen
diluvialen
„Dobrava"
darstellen.
wie die Karte
sich im
Feistritz geneigten
Süß wasserschichten (Ob eroligozänablagerungen)
Die tertiären
zeigt, eine beiläufig ostwestlich gestreckte
Ahn
ist
mit
bilden,
Mulde inmitten des Dachsteinkalkes und erstrecken
Westen, durch quartäre Bedeckungen (Schotter und Moränen) häufig
See, im Osten noch etwa
Hanges
überkleidet, welche die Fortsetzung der ausgedehnten Terrasse
verhüllt, bis
an den Wocheiner
über Feistritz hinaus. Im Detail beschreibt der Verlauf der Muldenränder
mehrere unregelmäßige Krümmungen und Auszackungen, so
zum
Beispiel bei Feistritz,
wo
eine kleine
Dachsteinkalkaufragung noch mitten im Orte erscheint, während weiter östlich die Tertiärgrenze wieder
mehr nach Norden vorgeschoben
ist.
Die Lagerung der Schichten
an der Oberfläche nur sehr unvollkommen sichtbar,
ist
die reiche Vegetationsdecke, sondern
auch
die Häufigkeit
Teile des
Gehänges
bei Feistritz
in Mitleidschaft zieht.
ganz deutlich
ein flach
nicht nur
von Verrutschungen des weichen Gestein-
materials beiträgt. Die tonigen Mergel gehen nämlich bei Durchfeuchtung
welche die eingelagerten Sandsteinbänke
wozu
SSW,
in eine glitschige
Masse über,
Trotzdem beobachtet man am unteren
also bergwärts gerichtetes Einfallen;
höher
oben wird aber die Lagerung unklarer. Die Grenze zwischen den konglomeratischen Basalbildungen des
südlichen Muldenrandes und
dem Dachsteinkalk
liegt
an der Tunnellinie etwa
in
950 m Seehöhe, doch
ist
das Einfallen des Muldenrandes nicht zu beobachten.
Das Material der Nagelfluhterrasse von Ravne (714 m), welche innerhalb des Muldenterrains etwa
200 m über dem heutigen Talboden liegt, reicht nicht bis in das Niveau der Bahntrasse herab.
2.
Die Aufschlüsse im Tunnel.
a)
Quartär.
Der Richtstollen des Tunnels und der Voreinschnitt wurde
bei
Bahnkilometer 28 387 (ab Aßling)
-
in
den diluvialen Ablagerungen begonnen, welche hier aus horizontalen Schottern mit lettigem Bindemittel
und unregelmäßigen Lehmlagen bestehen. Das Tunnelportal wurde jedoch wegen der unzureichenden
Gebirgsüberlagerung und des ungünstigen, rutschigen Materials
um
75
m
weiter südlich verlegt und das
Anfangsstück des Richtstollens gleichfalls in einen Einschnitt verwandelt, dessen Gesamtlänge jetzt
beträgt.
Das
Tertiär,
welches schon ein kurzes Stück nördlich
vom Tunnel
140m
unter der Diluvialauflagerung
nahm in der Gegend des heutigen Portals bereits den ganzen Sohlstollen ein, doch zog sich
Decke der aufgelösten Quartärbildungen im oberen Teile des Vollausbruches noch ein beträchtliches
emporsteigt,
die
Stück weiter nach Süden. Ich hatte nicht Gelegenheit, die
aus den Detailbeobachtungen von M.
v.
Klodic
hervor, daß
Gesamtausdehnung
erst
ihrem oberen Teile aus dem Bereiche dieser Anschwemmungen
bei
trat.
zu sehen, doch geht
Meter 100 die Tunnelröhre auch
in
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69
Geologie des Wocheiner Tunnels.
b)
Die Synklinale der tertiären Tonmergel.
Der Tertiärabschnitt zeigt einen geologisch außerordentlich einfachen Bau:
regelmäßige Mulde dar, deren Achse bei Meter 860
gerückt
besonders wenn
ist,
man
liegt,
Diesem Verhältnisse entsprechend
nichts von den konglomeratischen Basalbildungen enthalten.
Schwankungen 25
flacher als
bis 30°,
eine
ist
im südlichen; der Einfallswinkel beträgt
SSW
Richtung
dem
Umbiegung
(meist S 10° W). Die
Meter 860 vollzieht sich ohne jede Zertrümmerung des Gesteins, und zwar
der Muldenachse ein merklicher Unterschied zwischen
als
Tunnel noch
berücksichtigt, daß die Schichten des nördlichen Flügels im
Lagerung im nördlichen Muldenteile bedeutend
ersterem mit geringen
sich
er stellt
also etwas gegen die Südgrenze (Meter 1600)
ist
bereits unmittelbar
die
in
bei
neben
Betrage der Aufrichtung des Nordschenkels
und jenem des Südschenkels zu beobachten. Ersterer verflächt hier mit weniger als 20°, hingegen zeigt
letzterer ein Einfallen von 40°, Richtung NNW. Auch in der weiteren Durchquerung bis zur Triasgrenze
bewegt sich das Einfallen zwischen 40 und 50°, und zwar derart, daß als Durchschnitt ziemlich genau 45°
resultieren dürfte.
Nur
wo die einzige in der Tertiärstrecke vorhandene, aber ganz
Verdrückung durchzieht, steigt das Einfallen innerhalb einiger
Meter 1225,
bei
Kluft oder besser gesagt
untergeordnete
Meter über den
normalen Betrag.
N
30
Die
Richtung
bis
40°
W
des Verflächens bleibt gleichfalls sehr konstant, sie
(und zwar näher an 40°) und
entspricht also
dem
ist
Ausnahmen
welchem sich der Muldenteil
mit ganz geringen
Sinne, in
südöstlich von Feistritz gegen den Talkessel senkt.
Die beiden Schenkel schließen also einen ziemlich beträchtlichen Winkel ein:
Das Streichen des nördlichen
ist
größte Mächtigkeit der Schichtfolge,
Aus dem
Profil läßt sich
m
mächtigkeit von rund 650
werden
in
W
ist
W 40°
10° N, des südlichen:
also etwas westlich der
S; das Muldentiefste, mithin die
Tunnelachse anzunehmen.
der Tunnellinie für den südlichen Flügel des Tertiärs eine Gesamt-
ermitteln,
wobei nach der ganzen Anordnung der Schichten angenommen
daß die kleine Schichtstörung bei Meter 1225 keine irgendwie erhebliche Veränderung hervor-
darf,
gebracht hat;
vom
nördlichen Muldenflügel, welcher überhaupt keine Zerreißung zeigt,
Linie eine Mächtigkeit
von etwas unter 500
konglomeratischen Basalbildungen, welche
m vorhanden,
am
ist in
wobei aber zu berücksichtigen
Gegenflügel 100
m stark sind,
ist,
der gleichen
daß hier die
nicht angeschnitten wurden.
Die Mächtigkeit der Oberoligozänschichten überschreitet also in der Gegend von Feistritz den Betrag von
600 m.
Einfach wie die Lagerung
sind milde, graue, tonige
standfest. In
Wasser
dieser Schichten an
ist
auch das Gesteinsmaterial der Tertiärschichten: Weitaus vorherrschend
Mergel mit ebenem oder muschligen Bruch,
zerfallen sie
nach kurzer Zeit zu einem
den obertägigen Aufschlüssen
vom Habitus
muschlig brechender Kalk
vieler
erklärt.
Brei,
in
trockenem Zustande ziemlich
wodurch
sich die geringe Beteiligung
Bank
Bei Meter 530 wurde eine
Süßwasserkalke durchfahren.
Häufig finden sich dünne
Zwischenlagen von grauen und braunen kalkarmen Tonen, welche an nassen Stellen
als
lettige
erscheinen; nur vereinzelt entwickeln sich diese Einschaltungen zu Schichten von mehr als
keit.
Bedeutendere Zwischenlagen
schalteten,
bald mürben,
gröberen Partien
Schichten der
An
als kleine
die
gleichfalls
Mächtig-
man an
Kalk- und Hornsteinmaterial enthalten, also aus der Zerstörung mesozoischer
abgeleitet sind.
sehr zahlreichen Stellen wurden Kohlenschnürchen angetroffen; meist folgen sie der Schichtung
Linsen in der Stärke von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern, oder
Komplexe papierdünner Lagen; man konnte aber auch
als
m
1
Bestege
ohne bestimmte Regel, aber sehr häufig einge-
bald ziemlich widerstandsfähigen Sandsteinbänke dar, welche, wie
sieht, viel
Umgebung
stellen
lichtgrauer,
Stellen beobachten, an
welchen
sie
als
schmale
die Schichten
schmale Trümer auf eine kurze Strecke durchschneiden. Sie sind regellos durch die ganze Schicht-
masse verstreut
— der erste Fundpunkt war
18
m
vom
Portal entfernt
von Meter 1400, also nicht weit oberhalb der Basalkonglomerate.
—
der letzte lag in der
Umgebung
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Dr.F.Kossmat,
70
Fossilien: {hh
=
5
Cyrena
cf.
h h Planorbls
häufig, 5
selten).
z.
Meter 926, 990.
sp.
s Bythlnla sp.,
Sandb erger,
Meter 926 1 h Clausula
.
Sandb erger,
Meter 39 2
Die Fossilien fanden sich durchwegs
distanz, über weiche sie zerstreut sind, keine
um
würden; allerdings handelt es sich
eingeschwemmten
in
Meter 926.
.
den Mergeln und zeigen trotz der bedeutenden Vertikal-
Merkmale,
vorwiegend
die eine stratigraphische Verschiedenheit
indifferente
Typen von Süßwasser- und
andeuten
einzelnen
Landfossilien.
Für eine schärfere Horizontbestimmung
am Wocheiner
als jene,
die
auf Grund des
Vorkommens von Potamides
See und der geologischen Beziehungen zu anderen Tertiärablagerungen
vorgenommen wurde,
des Savegebietes
sp.
Meter 920.
s Melanopsis subulata
ist
das Material nicht geeignet.
Basalbildungen des Tertiärs.
c)
Bei Meter 1460 stellen sich die ersten
Lagen von Kalkkonglomerat
lagen von sandigen und selbst tonigen Schichten unterbrochen.
ein,
häufig noch durch Zwischen-
Von Meter 1490 herrschen
die
Konglome-
weitaus vor, doch finden sich auch hier schmale Partien von vorwiegend bräunlichen, etwas eisen-
rate
schüssigen Sandsteinen und von Letten, welche die Schichtung deutlich
der
Meter 39, 224, 307, 1440).
B. bei
cormi, bei Meter 39, 224, 228, 307, 542, 920, 990, 1015, 1200, 1253, 1300, 1373.
5 Helix subaplcalls
margaritaceus
=
den Tonmergeln verstreut,
in
suborbicularis Desh. Meter 920.
cf.
h Limnaeus
=
sehr häufig, h
hh Characeenfrüchte (sehr häufig
Annäherung an
die Basis
mehr und mehr verloren gehen. Das
übrigen Gesteine des südlichen Muldenflügels (40 bis 50°
N
zum Ausdrucke
bringen, aber mit
Einfallen entspricht völlig
jenem der
40 W).
Die Gerolle bestehen aus vorwiegend gerundeten Fragmenten des Dachsteinkalkes, welche
durch Kalkgrus, zum Teil durch ein
lettiges Bindemittel verkittet sind.
genau
lage läuft an der Sohle des Tunnels fast
lage der Tertiärschichten gegen
Süden
unebenen, zerklüfteten Kalkterrain,
Wasser:
Infolge
des
an; es
bei Meter 1600 durch
handelt sich
eine Grenzdislokation
um
ist
zum
Teil
Die Grenze gegen die Triasunter-
und
steigt
entsprechend der Gesamt-
eine einfache Auflagerung auf einem
nicht vorhanden.
Vorherrschens undurchlässiger, an der Oberfläche
lehmig
verwitternder
Schichten war der Wasserzufluß in der Tertiärstrecke ganz geringfügig.
Er beschränkte sich
in der
kleinen Quellen austrat; die
die
Regel auf die sandigen Einlagerungen,
wo
Gesamtwassermenge dieses Tunnelabschnittes
er in
Form von Regen oder
bezifferte
M.
v.
in
Klodic, welcher
Messungen vornahm, auf 6 Sekundenliter.
Da
zirka 3
km
westlich von der Tunnellinie der wasserreiche Feistritzbach unmittelbar an der Grenze
zwischen Tertiär und Dachsteinkalk
sein,
daß schon
Fall trat nicht ein,
in
als
Stromquelle entspringt (Seehöhe 620 m), mußte
darauf gefaßt
der Basalregion der Tertiärkonglomerate Wassereinbrüche erfolgen würden. Dieser
sondern die Konglomerate waren bloß feucht und die ersten Quellen traten vereinzelt
an verschiedenen Klüften im Dachsteinkalk
von Meter 1820
man
— 1900.
auf, ein größerer
(Über den wahrscheinlichen
der Beschaffenheit der Klüfte vergl.
S.
32
Wassereinbruch
erfolgte erst in der Strecke
Zusammenhang zwischen
dieser Erscheinung
und
[72].)
Verhalten des Gesteins bei den Arbeiten.
Die Tertiärstrecke erwies sich für die Tunnelierung günstiger als nach der Beschaffenheit der obertägigen Aufschlüsse voraus-
zusetzen war. In der Zusammenstellung, welche Herr Ingenieur von
1
F. S
2
Ibid.
an db erger: Land- und Süßwasscrconchylien der
Klodic auf Grund
Vonveit.
der eigenen Beobachtungen und
der Daten
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
71
aus den Wochenberichten machte, steht diesbezüglich: »Sehr gut zu bohren, gute Schußwirkung, kein Druck (nur in den ersten Ringen
mangels genügender Überlagerung geringe Druckerscheinungen). Standfest, doch wegen Sprenglockerung und leichter Verwitterbarkeit
(besonders in der Nässe) Sohlstollen durchaus, Firststollen meist mit Einbau. Wasserzudrang minimal«.
Der tägliche Stollenvortrieb betrug mit Handbohrung
schnittlich 3' 5
m
in 24 h
(Maximum
-
5 7
m am
20.
triebstollen wurde dabei mit einem Profil von 4 '8
(3
Bohrer) bei forciertem Betriebe (dreimaliger Schichtwechsel) durch-
November 1902
m-
bei Meter 1460 im Anfangsstücke der Konglomeratzone). Der Vor-
angelegt und hinterdrein auf das Normalprofil
von 8
w2
erweitert.
B. Die Dachsteinkalkzone.
(Tunnelmeter 1600 bis 2852 von Nord.)
1.
Die Aufschlüsse an der Terrainoberfläche.
Die Dachsteinkalkregion zeigt obertags in der Linie des Tunnels drei
im großen und ganzen
ziemlich charakteristische Abteilungen, von denen die nördliche besonders mächtig entwickelt
besteht aus den auch sonst
am
häufigsten vertretenen lichten, splittrigen
Kalken, welche
ist;
sie
nicht selten
Durchschnitte von Kalkalgen (zum größeren Teile wohl Gyroporella) sowie Korallen führen und stellen-
weise auch Megalodontenreste zu enthalten pflegen. Das Einfallen
ist
an den unregelmäßigen Felsauf-
ragungen innerhalb des ziemlich dicht bewaldeten Terrains nicht gut zu beobachten, scheint aber nach
einer Beobachtung, die ich in der
NNO
zu
gerichtet
Ohne
reichen
Umgebung von Kote 1130
scharfe Grenze entwickeln sich gegen
Korallendurchschnitten
steilen
Winkel nach Norden
Süden typische
im
einfallen;
Süden (an der Kuppe 1527) Breccienkalke mitzahleinzelnen großen Cidariskeulen und
Calamophyllia),
(Montlivanltia,
Gastropoden; hieran schließen sich
(Entolium
der Spezialkarte machte, vorwiegend nach
sein.
Oolithkalke, welche
unter
einem
sehr
ihnen fand ich auf Kuppe 1527 den Rest eines glatten Pecten
in
Die nächstfolgende Gesteinszone besteht bereits aus den hornsteinführenden crinoiden-
sp.).
reichen Liaskalken, welche gleichfalls
steil
aufgerichtet sind
und ostwestlich
streichen;
sie
gehören, wie
im nächsten Kapitel besprochen wird, dem Nordflügel einer überkippten Antiklinale an und sind von den
oberen Triasschichten des erwähnten Profils durch eine im Tunnel aufgeschlossene Dislokation getrennt.
2.
a)
Die Aufschlüsse im Tunnel.
Region vorwiegend dichter massiger Kalke, Meter 1600
Nach Überfahrung
der Tertiärgrenze
zunächst keine Schichtung erkennen
oft
von rötlichen Kalzitadern, begleiten sehr
der Tunnel in hellen, dichten Dachsteinkalk ein, welcher
tritt
hingegen von zahlreichen, sich unregelmäßig durchschneidenden
läßt,
Klüften durchsetzt wird. Kleinkörnige,
bis zirka 2200.
ganz mörtelartige Druckbreccien von weißer Farbe, durchzogen
oft diese
Kluftzonen, welche
am
häufigsten quer auf die Achse
des Tunnels, also in der Streichrichtung der Dachsteinkalkmasse verlaufen, und
fallen.
Daneben erscheinen aber auch
steil
nach
N
oder S ein-
nicht allzuselten Blattverwerfungen mit polierten Rutschflächen
oder schwach geneigten Rutschstreifen an der Stollenwand.
Manche der Sprünge
stellen
offene Spalten
dar,
andere besitzen Bestege von grünlichem und braunem Letten, deren Material wohl großenteils aus
dem
Tertiär hereingespült
lagerung,
und zwar
ist,
was auch damit
Detailbeobachtungen:
mich etwas an
es sich hier
um
übereinstimmt, daß in größerer Entfernung von der Über-
zirka nach Meter 1860 die Kluftflächen reiner zu sein pflegen.
Bei Meter 1625 fand sich im Firststollen stark zerrüttetes Gestein, welches
die tertiären Basalschotter erinnerte, aber keine deutlichen Gerolle zeigte; ich glaube,
Verwitterungserscheinungen
Bei Meter 1633 traf
man
in
die erste taschenartige,
der
Nähe
daß
der alten Oberfläche des Kalkgebirges handelte.
oben geschlossene Kluftweitung, ausgefüllt mit braunem,
tonig-mergeligen Material und eingeschlossenen Dachsteinkalkbrocken, aber erst bei Meter 1686 und 1705,
also in einiger Entfernung
von der Tertiärgrenze,
erfolgte
der erste bemerkenswerte Wasserzufluß aus
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Dr.
72
mehreren
Tunnel
den
steilen,
Februar 1903: 12
überquerenden
Anfang Mai 1903: 6
sl,
Kossmat,
F.
sl),
Klüften
Messungen von Klo die
den
(nach
Mitte
während vorher nur schwaches Zusickern bemerkbar war.
Hinter Meter 1700 fand ich die Klüfte im allgemeinen stärker ausgebildet als vorher und häufig mit roten,
ziemlich dicken Lettenfüllungen ausgekleidet (ein Beispiel
bei
ist
die steil nordfallende Kluft
von Meter 1727);
Meter 1765 sind auch flach nordfallende Cleavageflächen zu beobachten.
Am
weitaus auffälligsten sind die Dislokationen bei Meter 1820 und 1859, zwischen denen der
Dachsteinkalk von zahlreichen untergeordneten Lettenklüften und Harnischen durchzogen und
Ausmaße zu einem
steil
N
nach
ein, ist
mörtelartigen Material verarbeitet
im Sohlstollen 4
m
ist.
in
Die Dislokationskluft bei Meter 1820
großem
fällt
sehr
mächtig und besitzt eine Ausfüllung von stark eisenschüssigem,
sehr zähen Letten mit kleinen Bohnerzkörnern und eingeschlossenen Brocken von weißlichem, breeeiösen
zum Teil aber auch wie Gerolle mit polierter Oberfläche
aussehen. Ich glaube übrigens nicht, daß man sie aus diesem Grunde als eingeschwemmte Gerolle aus
dem Tertiärkonglomerat betrachten muß, sondern halte es für wahrscheinlich, daß durch Bewegungen an
Dachsteinkalk, welche
zum
Teil
kantig sind,
der Dislokationskluft die Kanten
und Ecken der im Letten eingehüllten Brocken des Nebengesteins
teil-
weise abgeschliffen wurden.
Die reichliche Lettenfüllung mit den eingestreuten Bohnerzkörnern scheint aber wohl großenteils
aus der Tertiärauflagerung
in die Klüfte
hineingeraten zu sein.
Die zweite große Lettenkluft, welche 80° nördlich
fällt
und
gleichfalls polierte,
An
schlüsse von Dachsteinkalk enthält, wurde bei Meter 1859 durchfahren.
erfolgte
starker
Zutritt
von Quellwasser, durch welches
wurde; die Wassermenge
Von
variierte
diesen Stellen ab zeigte sich die Triasmasse im Stollen reiner, ohne sich aber in ihren sonstigen
Wasserzutritt
Meter 1900,
6.
lettige
sowohl wie an der ersten
Füllmasse teilweise herausgespült
nach den Niederschlägen.
Merkmalen zu verändern. Allenthalben setzen
am
die
ihr
geröllähnliche Ein-
ist
wo
auch
hier
Klüfte
durch den massigen, weißen Kalk,
an verschiedenen Stellen zu beobachten, besonders
ein förmliches
Netzwerk von
Februar 1904 die aus diesen Klüften abfließende Menge auf 200
Der Wasserreichtum
ist
in
der nächsten
teilweise offenen Klüften durchschnitten
ist.
Umgebung von
Klo die schätzte
5/.
also in der Strecke nach Meter 1820 bedeutend größer als im Anfangsstück
der Dachsteinkalkpartie; ich glaube, daß diese Erscheinung mit der stärkeren Lettenauskleidung der
Klüfte in
Nähe
der
der Tertiärauflagerung zusammenhängt, also
mit einer Art
Verschlemmung des
Spaltennetzes.
Die
Schichtung
So beobachtete
des Gesteins
ich bei
Winkel von zirka 50° nach
kommen
kam nach Meter 1900 an mehreren
Stellen
zum
Vorschein.
Meter 1940 deutlich verschieden starke Gesteinsbänke, welche unter einem
NNO
einfallen, was also mit der Beobachtung an der Oberfläche
im Einklänge steht; bei Meter 2020 war das Verflachen 40°
NNO
voll-
NO. Im allgemeinen aber
war das Gestein massig, von zahlreichen Cleavageflächen zerschnitten und häufig durchädert von gewundenen schaligen Kalzitausscheidungen, wie
man
sie
bis
im Dachsteinkalk weit verbreitet
findet.
Besonders reich an derartigen Sintergängen und auch an grobkristallinischen weißen Kalzitadern
zeigte sich die
Auch
Umgebung von Meter
mit rotem, zum
Klüfte
angefahren, so bei Meter 2105, 2130
b)
2100, in welcher der Kalk außerordentlich zertrümmert war.
Teil
ziemlich plastischem Lettenmaterial wurden
noch mehrfach
etc.
Zone der Breccien kalke
mit untergeordneten Oolithen, Meter 2200 bis 2620.
Eine scharfe Grenze zwischen dieser Region und der im vorhergehenden beschriebenen
ist
weder an
Klodic verzeichnet die ersten untergeordneten Breccienkalke
schon in der Umgebung von Meter 2020 und 2070, mir waren diese bei der Befahrung entgangen. Aber
erst nach Meter 2200 tritt der dichte Dachsteinkalk in den Hintergrund und an seiner Stelle erscheint die
im Detail ziemlich abwechslungsreiche Masse von Breccien, deren eigentümlicher Charakter bereits im
der Oberfläche noch im Tunnel vorhanden;
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
stratigraphischen Teil
sinterigen grauen
umschließen.
(p.
9 [49])
beschrieben wurde.
73
Vorherrschend sind Gesteine, welche
Bindemittel kantige Fragmente von sehr hellem, dichtem Kalk
(oft
in
einem
mit Foraminiferen)
Nicht selten wird das Bindemittel oolithisch, schließlich entwickeln sich durch das Zurück-
treten
der kantigen Gesteinsfragmente Oolithpartien, welche anfangs nur untergeordnete Vorkommnisse
bilden
und
den letzten 200
erst in
m
der Dachsteinkalkstrecke das weitaus vorherrschende Gestein sind,
Anordnung der Gesteinsvarietäten
so daß also in der
eine
Übereinstimmung zwischen dem unterirdischen
Durchschnitte und der Oberfläche besteht.
Die klaren Aufschlüsse im Stollen zeigen deutlich die stratigraphische Einheitlichkeit des ganzen
Komplexes und seine enge Verknüpfung mit dem dichten Kalk, welcher auch inmitten der Breccien und
Oolithe nicht ganz fehlt.
Im Gegensatze zur normalen fossilarmen Dachsteinkalkentwicklung
unter welchen
Versteinerungen ausgezeichnet,
zahlreicher
treten
ist
diese Region durch das Auf-
besonders Korallen und
Halobien
auffallen.
Schichtung
Die
ist
auch innerhalb der brecciös-oolithischen Abteilung der Triaskalke nicht
allzu-
häufig zu beobachten.
Ich notierte folgende Stellen:
1
Meter 2420 scheint
»
steiles NO-Fallen vorhanden zu
2430 wahrscheinliches Einfallen 30° NO,
*
2477 Einfallen 25° NO,
»
2548
»
flach
»
2580
»
40° N.
sein,
NNO,
Da obertags die gleichen Kalke sehr steil in vorwiegend nördlicher Richtung einfallen und lokal sogar senkrecht stehen, verlangt die Verbindung der Tunnelaufschlüsse
mit der Oberfläche die Annahme einer Knickung oder Verwerfung der Schichten.
Tatsächlich
Partie ein,
trat
man knapp nach Meter 2580
welche große Wassereinbrüche
Kluft
bei
in
lieferte.
Meter 2582 Fallen an der Stollensohle 45° N, im allgemeinen aber
»
2610 Fallen im Sohlstollen 60°
»
2620 Senkrechte Ostwestkluft.
lernte,
stellte
sich
die Kluft
Meter 2610 nur
steiler.
NNW.
Nach der Beobachtung von Klodic, welcher auch
kennen
von bedeutenden Störungen durchschnittene
eine
die
als eine
beim Vollausbruche
erzielten Aufschlüsse
Abzweigung der letztgenannten
An
daher wahrscheinlich, daß auch die Spalte von Meter 2582 ihr höher oben zuscharen dürfte.
Hauptklüften traten außerordentlich starke Quellen in den Tunnel
ein,
dar, es ist
allen drei
welche auch ziemlich erhebliche
Mengen von Kalksand und poliertem Grus mit sich spülten. Die Tunnelwassermenge, welche am
4. Oktober 1904 nach den Messungen von Klodic 100 sl betrug, wuchs am 14., nach Anfahren der letzten
Kluft (Meter 2620) auf mehr als 300 sl an; der Vortrieb mußte infolge dieser Umstände für mehrere
Wochen
eingestellt werden.
c)
Zone der Oolithe mit untergeordneten Breccienkalken,
Nach Durchörterung der Verwerfungszone trat man
oolithischen Dachsteinkalk ein, welcher zwar noch
in
einen
einzelne
Meter 2620 bis 2852.
massigen,
dichte
ganz vorwiegend
oder
auch
brecciöse
Partien aufweist, sich aber in seinem Verhalten doch als besondere Unterabteilung zu erkennen gibt.
1
in
Das
Profil
von M.
v.
Klodic
enthält
außerdem noch an anderen
Einklang stehen und verzeichnet auch eine Anzahl von Klüften
(z.
B. bei
Stellen Schichteintragungen,
welche mit dem angegebenen
M. 2180, 2370, 2440), welche dem Verlaufe der Schichtung
entsprechen.
Denkschriften der mathem.-naturvv. Kl. Bd. LXXXII.
Das
i
q
,
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Dr. F.
74
Gestein
Koss ma
t
sehr spröd und zerbricht ohne Rücksicht auf die Lagerung
ist
zahlreiche ebenflächige Scherben
in
und Prismen, eine Eigenschaft, welche auch an der Terrainoberfläche zu beobachten
Zu erwähnen sind
die
Stollenulmen
Harnische, welche mitunter auf eine Erstreckung von mehreren Metern
einige
begleiten
B.
z.
;
Umgebung von Meter
der
in
nach
Rutschfläehe durchgeht, deren Striemen sich flach (10°)
Verschiebung herrühren.
Meter 2660 und
fällt
Die
größere
letzte
Kluft
ziemlich flach (rund 25°) nach
weißen Kalkes begleitet (vergleiche
bei
ist.
Bezug auf
in
dieser
in
Nord
wo
2630,
NNW
eine steile,
NNW herabsenken,
also
laufende
von einer seitlichen
Abteilung erreicht die Stollensohle bei
von einer schmalen Zone zerriebenen
ein; sie ist
auch
die Einfallsrichtung
im obigen genannten Klüfte
die
Meter 1765, 2180, 2370, 2440).
Im allgemeinen weist
1.
vorwiegend nord-, seltener südfallende Dislokationsspalten, nahezu quer auf die Tunnelachse streichend;
die wichtigsten
stellen
zonen
Steile,
also die ganze Dachsteinkalkstrecke drei größere Kluftsysteme auf:
Wasserwege
sind
dar,
am
auch
sie
von bedeutenden Zertrümmerungs-
begleitet.
2.
Flach nordfallende Klüfte, welche mitunter nahezu mit der Richtung der Schichten zusammenfallen.
3.
Steile Blätter, beiläufig
Infolge der
quer auf die Schichtung, mit Rutschstreifen, welche seitliche Bewegungen andeuten.
Auslösung von starken Spannungen, unter welchen
nahe der südlichen Überschiebungsgrenze des
Stollens
stärksten ausgebildet und häufig
die spröden, oolithischen Schichten
kam
Dachsteinkalkes stehen,
es bei
Auffahrung des
und auch während des Vollausbruches zu Erscheinungen von Bergschlägen, welche
auf Grund seiner
Wahrnehmungen
Das Gestein
bei den
hoben sich
stellenweise
blätterte,
Arbeiten näher beschrieben hat
plötzlich
(p.
ganze Platten
v.
Klo die
51 [91].
ab,
und wurden mit großer
Gewalt und unter Detonationen weggeschleudert.
Dieses Verhalten wurde bereits von Meter 2770 ab beobachtet und steigerte sich besonders
Nähe der Grenze zwischen
in
und der im Süden folgenden
der Trias
in
der
steilen Juraantiklinale, sie steht also
Beziehung zu den Druckverhältnissen an dieser wichtigen Störungslinie.
In
meinem vorläufigen
wo
getreten sein,
ein
Anzeiger der kaiserlichen Akademie 1904, Nr. VI,
Bericht,
»Besonders stark
darüber:
Erscheinung (nämlich des
diese
soll
NO
40° bis 50°
fallender
trümmertes Gestein, welches
nach seinen Beobachtungen
noch
ich
bei
falle;
die Breccienkalke
In
genau stimme, sondern daß
für Trias hielt. Später
dieser stark
in
die
und Oolithe abschneidet und
meinem Tagebuche
Auffahrung des Firststollens
meiner damaligen Befahrung
nicht
läßt.«
47 schrieb ich
notierte ich bei Meter
2850
Meter 2850 und 2860 aber ein ganz von Kalzitadern durch-
noch sicheren Dachsteinkalk, zwischen
bei
Verwurf
neue Schichtgruppe im Stollen erscheinen
eine
p.
»Knallgebirges«) vor Meter 2861 auf-
wurde
ich
von Klodic benachrichtigt, daß
die Stationierung der Dislokation,
mit Brettern verschalten Partie
Grenzverwerfung schon bei Meter 2852
liege
welche ich
vorgenommen
hatte,
und zirka 60° nördlich
nach den späteren Erhebungen nahmen auch die erwähnten Bergschläge bereits hier und nicht
erst bei
Meter 2861 ein Ende.
Ich
gegebene
habe mich
Ziffer in
bei
der nächsten Befahrung tatsächlich
diesem Sinne richtig zu
Die Kalke sind sowohl vor als nach
unregelmäßig durchzogen,
graue Kalke
vom
man
aber
stellen
davon überzeugt, daß
dem Verwurf von Meter 2852
sieht
von mir zuerst
schon vor Meter 2860
stark zertrümmert
und von Kalzit
stark aufgerichtete,
geschichtete
typischen Charakter der unteren Juraschichten; die Dislokation, welche bei Meter 2861
den Sohlstollen schneidet und 40
bis
50°
NO
fällt, ist
nur
als Begleiterin der
und hat keine besondere Bedeutung. Die Zertrümmerungszone, weche
die
Unterscheidung der Gesteine
für
wenige Meter,
Dislokationen.
die
ist.
die
Grenze
in ihrer
ist
die
Hauptverwerfung aufzufassen
Grenzstörung begleitete, macht
unmittelbaren Nähe schwierig, aber die Unsicherheit besteht nur
also immerhin schärfer als bei vielen bekannten Aufschlüssen ähnlicher
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
75
Fossilienfundstellen in der Dachsteinkalkstrecke.
Diploporen und Foraminiferen an diversen Punkten.
Phyllocoenia sp. Meter 2385.
Montlivaultia sp. Meter 2300, 2318, 2385, 2420.
Cidaris
sp.
1
Meter 2390.
Amphiclina amoena Bittner Meter 2323.
?
Hofmann
Amphiclinodonta Sueßi
Posidonomya
sp.
Meter 2318.
Meter 2318.
Halobienbrut Meter 2488, 2560.
Halobia aus der Gruppe der H. rarestriata
Form aus den karnischen
Bukowski.
Mojs.
(cf.
austriaca)
Hallstätterkalken von Preseka (Castell
einer
Meter
2400,
identisch
mit
Süddalmatien), Koll.
Lastua,
Halobia plicosa Mojs. Meter 2318, 2538.
Monotis
Pecten
cf.
Bronn. Meter 2665, 2686.
salinaria
Valoniensis
cf.
Megalodus
sp.
De fr.
Meter 2330.
Meter 2328, 2686.
Gastropodenrest („Chemnitzia") Meter 2832.
Außerdem waren auch an zahlreichen anderen
Am
reichsten
erwies
sich
besonders die Halobienbänke
Korallen,
und zwar
in
also
die
Stellen Fossilienreste (meist Korallen)
zwischen Meter 2300 und Meter 2600,
Strecke
in
welcher
wichtig hervorzuheben sind; noch häufiger sind die Durchschnitte von
als
der ganzen Region zwischen Meter 2300 und der Grenzdislokation von Meter 2852.
Die Verwerfung von Meter 2620 biidet stratigraphisch keine Grenze, da Monotis
von
zu beobachten.
cf.
salinaria südlich
ihr auftritt.
Verhalten des Dachsteinkalkes bei der Tunnelarbeit.
Der
erste Teil der Triaspartie
wurde noch mit Handbohrung
bewältigt,
naturgemäß sank im Vergleich zur Tertiärstrecke die
Tagesleistung beträchtlich herab; der Stollenfortschritt betrug im Durchschnitt 2'3(« (gegen 3 5 im Tertiär) bei 4
•
profil,
obwohl das Gestein im allgemeinen nicht besonders
bohrung
(4 elektrisch betriebene Bohrer)
im Oktober 1903
=5
-
= zirka 8 m
herab (zum Beispiel Dezember 1903 nur 4"45
Erscheinung machte auch starke Einbaue
Am
27.
Mai 1903, zirka
bei Meter 1950,
in
m
2
),
sie
als 5
m
stieg
w? 2
Vortriebs-
wurde mit der Maschinen-
(zum
Beispiel
Durchschnitt
sank aber innerhalb der letzten 200;« des Dachsteinkalkes etwas
Tagesdurchschnitt), weil das Auftreten der Bergschläge Aufenthalte verursachte. Diese
den Stollen nötig, während sonst
die Dachsteinkalkstrecke
nur in der Kluftregion zwischen
erhielt.
dem vorwiegend massigen, aber
Die Sprengwirkung war in
festeren Partien oft
war.
begonnen, worauf die Tagesleistung bald auf mehr
43 m, Vortriebsprofil
Meter 1800 und 1900 Einbaue
fest
splittrigen
Gesteine im allgemeinen gut, doch blieben in den
Büchsen stehen.
Wesentlich störend für die Arbeiten und später auch lästig für den Betrieb erwiesen sich nur die Wasserzuflüsse, welche sehr
reichlich in zwei Abschnitten
:
1
.
zwischen Meter 1820 und 1900,
2.
zwischen Meter 2580 und 2620 auftreten und zu besonderen
Vorkehrungen zwangen.
C.
Die jurassische Zone des Nordflügels der Randfalte
(Meter 2852 bis 3235 N), mit einem Aufbruch oberer Trias zwischen Meter 3235 und Meter 3300 N).
i.
In
der Durchschnittslinie der Tunneltrasse mit der Terrainoberfläche folgt auf die Dachsteinkalk-
region der Crna gora im S eine
1
Die Aufschlüsse an der Terrainoberfläche.
Bis über
3cm
l
1
/2
km
breite,
geschlossene Zone von Jurabildungen, welche den ganzen
dicke, fast glatte Keulen, identisch mit solchen aus
dem Dachsteinkalk von Oberseeland (Blöcke am Wege von
der Pfarrkirche nach St. Oswald; Koll. Teller).
10*
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76
Dr.
F.
Kossmat,
Höhenrücken der Kobla einnimmt und auf dem Nordhang des Tälchens zwischen ihm und der Kuppe
Meter 1527 noch ein Stück weit hinaufsteigt; ähnlich beschaffen, wenn auch schmäler
östlich. Steigt
man
so sieht man,
aber aus
dem erwähnten Tälchen gegen Westen empor,
weniger
einer Entfernung von
als
1
km
also,
die
bildet,
während der südliche,
Südabhänge
steilen
bildet.
der Richtung zur Crna prst,
in
Die Jurazone spaltet sich infolgedessen schon
westlich der Tunnellinie in
über die Mallnerhütte zur Orozenhütte zieht und
Lagerung
Zone weiter
daß sich unter Störungen eine Dachsteinkalkaufwölbung einschiebt, welche von hier
angefangen den hohen randlichen Gebirgsgrat
kalkaufragung
ist die
zwei
in steiler Schichtstellung die
die Fortsetzung des
des Gebirgskammes
bildet.
deren
Äste,
in
nördlicher
Nordflanke der Dachstein-
Koblazuge c
in
konstant überkippter
Die obertägigen
Aufschlüsse zeigen
,
daß der nördlich des Tälchens befindliche Teil dem Gegenflügel des südlichen angehört, so daß also
zwischen Kuppe 1527 und 1492
In
dem
trotz der Ähnlichkeit der beiden
Hänge
eine Strukturgrenze durchläuft.
1
hn
westlich der Trassenprojektion.
der Dachsteinkalkregion der Crna gora, deren südliche Partie auch hier aus
Man
trifft,
streichenden Oolithen besteht, fo gende Schichtreihe (vom Hangenden ins Liegende):
Steil nördlich fallende
Tunnelachse, fand ich
Crinoidenkalke desLias; zirka
/2
hn
haben, Fossilienreste: Phylloceras Partschi Stur, Pleurotomaria
In
1
östlich dieser Profillinie, also
Andeutungen
mitunter auch
diesen Bänken, welche
in
1
ausgehend von
stehenden, ostwestlich
steil
1
1.
zum
nördlichen Faltenflügel sind an mehreren Stellen schöne Profile zu beobachten, so
Beispiele nördlich der Mallnerhütte rund
Rhynchonella
sp.,
wiederholtem Wechsel mit derartigen Gesteinslagen sieht
man
oolithischer
näher der
Struktur
sp.
hornsteinreiche, gut geschichtete
Kalke und im Liegenden
2.
sehr dünnplattige, durch rötliche, tonige Flasern gebänderte Kieselkalke; Fallen 70° bis 80°
Diese bei der Verwitterung
in
Flatschen zerfallenden Schichten
nehmen
NNO.
allmählich dunkle Schiefer-
lagen auf, bis sich schließlich als ältestes Glied
3.
schwarze, unregelmäßig zerbröckelnde Crna prst-Schiefer entwickeln. Sandig-kalkige Lagen und
Hornsteinlinsen sind aber auch hier vorhanden. Im Süden folgt
fallender Dachsteinkalk, welcher in der
aufweist und scharf
— mit
Profil
aufgerichteter, hier 70° bis 80°
Nähe des Gebirgsrandes mehrfache Änderungen
einer Dislokation
Die älteren Schichten der letzteren zeigen
obenstehenden
steil
in
— an
die
SSW
seiner Lagerung
sehr breite, südliche Jurazone der Kobla grenzt.
verkehrter Folge die gleichen Gesteinswechsel wie sie in
dem
beschrieben wurden.
2.
a)
Die Aufschlüsse im Tunnel.
Der Nordschenkel der Antiklinale.
Unterer Teil der Lias-Juraserie, mit Schiefereinlagerungen nahe der Basis. Meter 2852 bis 3235.
Der Kalk dieser Abteilung
ist
dunkler grau gefärbt als der Dachsteinkalk und unterscheidet sich
von ihm schon im Tunnel auf den ersten Blick durch seine regelmäßige, ebenflächige Bankung (Schichten
meist mehrere Zentimeter bis mehrere Dezimeter stark), welche häufig durch das Auftreten dunkler,
mehrere Millimeter dicker toniger Beläge auf den Schichtflächen besonders deutlich zum Ausdrucke
kommt. Der Bruch des Gesteins
treten innerhalb der
die
ist
splittrig,
Bänke an verschiedenen
die Struktur
Als Ausscheidungen
dicht oder feinspätig.
Stellen dunkle Hornsteinlinsen
auf,
welche überhaupt für
ganze Jurastrecke sehr bezeichnend sind; Kalzitadern finden sich häufig, besonders
in der
Nähe des
Grenzverwurfes, welcher von mehreren, im gleichen Sinne, aber etwas flacher einfallenden Sprüngen
begleitet wird
(vergleiche Meter 2860, 2871, 2901,
2912 im
Detailprofil
von Klo die). Abgesehen von
diesen untergeordneten Erscheinungen zeichnet sich dieser Abschnitt durch außerordentlich regelmäßige
und
steile
1
Lagerung
aus, welche mit jener an der Oberfläche völlig übereinstimmt.
Die Jura-Triasgrenze
ist
die Fortsetzung der Dislokation
von M. 2852
N
des Tunnels.
Angefangen von der
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
Nähe des Nordkontaktes
bis über
Meter 3050 hinaus
80° fast rein nach Norden gerichtet, stellenweise
tritt
77
das Fallen unter Winkeln von vorwiegend 70 bis
ist
sogar senkrechte Schichtstellung
Erst nach Meter 3050 treten Unregelmäßigkeiten auf, es bereitet sich eine
Der bankige Kalk geht
vor.
hier in
dem
Gestein über, welches ganz
Hierlatz-Crinoidenkalk
der
Umbiegung
der Schichten
von Echinodermenzerreibsel
ein spätig glitzerndes, häufig
deutliche Crinoidenstiele, weiterhin bei Meter 3194 auch
auf.
erfülltes
und stellenweise
Crna gora entspricht
Brachiopodenreste, darunter Rhynclionella sp.
enthielt.
Die Schichtung
sich
teilweise so deutlich wie vorher,
ist
kommen auch
doch
massige Stellen vor, welche
nach den Wahrnehmungen bei den Arbeiten ähnlich verhielten wie das »Knallgebirge« im südlichen
und
Teile der Dachsteinkalkstrecke. Die betreffenden Partien: zwischen Meter 3050 bis 3060
bei
Meter
3080, also in der Region der Knickung, bestehen aus spätigem Kalk mit Andeutungen oolithischer Struk-
man sie auch im Kalk der Kobla, auf dem Südflügel der Antiklinale, findet.
Umgebung von Meter 3100, wo die Bankung der Crinoidenkalke sehr deutlich
wie
tur,
In der
Schichten 30 bis 40°
zum Auftauchen
konstant gegen
W
und von da ab zeigen
die Stollenulmen eine leicbtwellige
W und WNW
wenn man von
gerichtet,
die
Lagerung, welche bis
Das herrschende Einfallen
der Dachsteinkalke bei Meter 3235 anhält.
fallen
ist,
ist
aber ziemlich
kleinen Falten, wie sie bei Meter 3160
und 3220
schön sichtbar waren, absieht.
Der Gesteinscharakter macht gegen das Liegende noch eine allmähliche Änderung durch, indem
Kalke immer plattiger sowie hornsteinreicher werden und häufig schwärzliche, etwas kalkig-sandige
die
dem Crna
Tonschiefer aufnehmen, welche ganz
Komplex
kleinen geschlossenen
metern
bis
für sich bilden,
aber nicht
prst-Schiefer gleichen,
sondern bloß
als
Lagen
in
zu mehreren Zentimetern den plattigen Kieselkalken eingeschaltet sind (besonders zwischen
Meter 3160 und 3230). Zur Ausscheidung einer besonderen Schichtabteilung
vor,
wie dieser einen
der Dicke von mehreren Milli-
liegt
hier kein Anlaß
also
da spätige Crinoidenkalke noch bis zur Südgrenze vorkommen.
Im ganzen herrscht deutliche Übereinstimmung mit den Verhältnissen obertags, doch
Umstandes, daß die nördliche Grenzdislokation (2852 N) weniger
Bezug auf
Tunnelprofil in
Anmerkung: Über
plattigen,
die
steilen
1
tu
pro
Tag
bis
die sehr
Bankung, das
verläuft als die
ist
wenig zu bemerken; im allgemeinen erwiesen sich
die
Schichtung quer auf die Stollenachse günstig für den Vortrieb, welcher mit Maschinen
Februar 1904 im ganzen 305
bei etwas über 8 tvß Querschnitt; hingegen
Lagerung, sowie
infolge des
Schichten dieser Abteilung vollständiger.
das Verhalten dieser Zone bei der Tunnelierung
spröden Kalke mit ihrer
bohrung während der Monate Jänner
5"
höheren
steil
ist
tn
betrug (von Meter 2848—3153), also durchschnittlich zirka
erwies sich in
der letzten Partie dieser Jurastrecke die
dünnplattige und infolge der schmalen Tonschieferlagen
zähe Beschaffenheit
flachwellige
der Schichten als
ungünstig für rasche Bohrarbeit und für die Sprengwirkung, so daß trotz der Verminderung des Vortriebsprofiles auf zirka 6
m2
der
tägliche Fortschritt etwas sank.
b)
Dachsteinkalkaufragung.
Meter 3235
Vor Meter 3235
fällt
bis 3300.
der dunkle spätige Liaskalk mit Zwischenmitteln von Tonschiefer 50°
wird regelmäßig von lichteren, dickbankigen Kalken unterlagert. Ein 70°
in
der
Nähe durch, aber
bei Meter
3260
doch wurde
setzt,
ich
obwohl
die Schiefer
ich aber ein
ist
ich
die
Grenze
es unter 70°
selbst
gegen
N
ist
und
in
der
Nähe von Meter 3260
den Schichten dieser Abteilung nahe der
Crinoidenkalke des Lias Hornsteinausscheidungen gefunden
in
Zweifel ver-
Grenze gegen
hatte.
Später erhielt
von einem Monteur bei Meter 3269 gesammeltes Stück von dichtem weißen Kalk mit Durch-
schnitten von Diploporen
und einer Montlivaultia-ühnlichen
Koralle, welcher
Fund von Herrn v.Klodic
beglaubigt wurde und wohl als Argument für die angegebene Altersbestimmung aufzufassen
liche
steiler,
Der Gesteinscharakter entspricht dem Dachsteinkalke,
durch das lokale Auftreten von Hornstein
in
fallender Harnisch schneidet
keine Bruchlinie. Das Schichtfallen wird allmählich
gerichtet.
auch im Poklukaplateau
ONO
NW und
Spuren im Lias- Jurakalke dieses Gebietes nicht bekannt
sind.
ist,
da ähn-
,
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Dr. F.
78
Auch aus tektonischen Gründen
Tunnellinie von vornherein
viel
steinkalkmasse der Crna prst
hat das Auftauchen
einer
Dachsteinkalkpartie
kleinen
3
/i
km
in
der
westlich der Trasse die Dach-
vorwiegend nordwestlich fallender Aufbruch zwischen das
breiter,
einschiebt.
Aufwölbung gegen N regelmäßig unter den Nordschenkel der Antiklinale senkt,
im S mit Störungen verbunden. Schon von Meter 3275 ab ist das Gestein völlig zertrümmert und
Während
ist
t
Wahrscheinlichkeit, da sich ja etwa
als
und südliche Juraband
nördliche
Ko ss m a
sie
sich die
von zahlreichen Klüften unregelmäßig durchsetzt; der Kalk wird zu einem
mörtel, welcher bis Meter
3300
daß
derartig vorherrscht,
erhalten waren. Regenartig tropfte das
feste
völlig
mürben Dislokations-
Proben aus diesem Abschnitte kaum zu
Wasser allenthalben aus den Spalten
herab.
Eine im Sohlstollen annähernd senkrechte Ostwestkluft trennt bei Meter 3300
den geschil-
derten Aufbruch ab von einer mächtigen Zone grauer, hornsteinreicher, gut gebankter Kalke, welche fast
allgemein 60 bis 70°
NNW
rande des Wocheiner
N
3541 von
von
wobei
N
Kammes
und der
angehören. Innerhalb dieser Region erfolgte
in
der Einleitung dieses Abschnittes
(p.
27
[67])
angegebenen Gründen breche
ich
hier
vorschreitende Profildarstellung ab und gehe zur Beschreibung der Südhälfte des Tunnels über,
Ausgangspunkt das Südportal gewählt
als
dem überkippten Juraam 20. Mai 1904 bei Meter
breiten Gesteinszone der Kobla, also
(Meter 2793 von S) der Durchschlag des Sohlstollens.
Aus den
die
fallen
IL
ist.
Südhälfte des Woeheiner Tunnels.
(Von Meter
bis
3034 S
=
Meter 3300 N.)
A. Die Kreidezone.
Meter
i.
1282 von
bis
S.
Aufschlüsse an der Terrainoberfläche.
Die graubraun verwitternden Schiefer und kalkhaltigen Sandsteine der
sind sehr unregelmäßig gefaltet, häufig ziemlich
lich einförmig.
aufgerichtet
steil
Im Bacaeinschnitte südlich des Tunnelportals
ist
und
in ihrer
Umgebung von Podbrdo
Entwicklung außerordent-
eine unreine, sandige Kalkeinschaltung
vorhanden, welche sich weiter südwestlich zu einem auffälligen Felsbande entwickelt und durch ihren
zum Ausdrucke bringt. Zwischen dem Tale
Wocheiner Kammes wölben sich aus diesen
Verlauf die Konfiguration der Schiefersandsteinmulde gut
und dem paläozoischen Aufbruche am Südgehänge des
Schichten
in
kalke empor,
Form
einer Antiklinale die prachtvoll gefältelten unterkretazischen Woltschacher Platten-
welche besonders
in
der Schlucht des Katzenbaches
WNW
von Podbrdo schön
auf-
geschlossen sind. Diese Antiklinale, welche weiter westlich, im Driselbach und an der Baca (talabwärts
vom Hause
brdo), so
Prangar) auch die Juraschichten
daß
sie die
zum Vorscheine
Tunnellinie nur noch als schmale
2.
bis
503 von
S.
25.
Oktober 1900
in
den anstehenden grauen Tonschiefern und Sand-
m
70°
OSO
Der Tunnel selbst beschreibt eine Kurve von 70«« Länge (Radius 250 m\ Richtung der Tangente
die
entsprechende Partie des ursprünglichen Stollens 53
abweichend von der
in
aus (N von Pod-
Zone überquert.
steinen der oberen Kreideformation angeschlagen, welche in den ersten 30
i
O
Südliche Zone von Schiefer und Sandstein der Kreide.
Der Richtstollen 1 wurde am
während
gegen
Aufschlüsse im Tunnel.
Meter
a)
bringt, spitzt aber
m
lang war; infolgedessen
ist
den vorläufigen Berichten angewendeten Zählung nach Richtstollenmetern.
einfielen.
am
die Stationierung
Portal
Obwohl
N
S 1 ^" O)
nach Tunnelmctem
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
WSW nach
das Hauptstreichen der Gesteine des Bacatales von
sowohl an der Oberfläche wie
ONO
79
gerichtet
ist,
kann man also doch
im Stollen sehr bedeutende Abweichungen von dieser Richtung wahr-
m
nehmen. Auf eine Strecke von ungefähr 200
vom Mundloche
des Tunnels angefangen folgte die
Achse nahezu dem Streichen. Die Schichten, bestehend aus feinglimmerigen, dunkelgrauen Tonschiefern
mit Einlagerungen von kalkhaltigen, ebenfalls grauen, glimmerigen Quarzsandsteinen fallen unter
von 50 bis 70°
in östlicher
Richtung
und zwar zwischen
ein,
ONO
und OSO, so daß
eine leicht wellige Linie beschreibt. Kalzitausscheidungen sind häufig zu beobachten,
Winkeln
die Streichrichtung
und zwar
den
in
Schiefern als schmale Linsen, in den untergeordneten spröderen Sandsteinbänken als quer auf die Schich-
tung gestellte Adern.
Bei Meter 210 lenkte das Streichen, welches kurz vorher noch
Richtung
ein, stellte sich also
SSW
war, in eine
WSW — ONO-
quer auf die Tunnelachse; das Einfallen war 70° S bis SSO. Während der
Betrag des letzteren durch mannigfache Verbiegungen modifiziert wurde, behauptete sich das Streichen
bis
Meter 307,
wo am
westlichen
Ulm
welcher an der Schichtenverlauf wieder
dieser Stelle
sehr
zum
ersten
Male
in eine
eine
zerrüttete,
dem
Detailprofil eine
aufgelöste Partie
Wendungen nach
und
ONO
einschießt,
von
auftritt,
größere Einschaltung von hartem, kalkigen Sandstein
(70 bis 80°) unter mehreren kleinen
steil
Darstellung in
lettig
Richtung der Tunnelachse einlenkt. Der Stollen
die
in
teilweise
tritt
an
welcher
ein,
daher für die
gewisse zeichnerische Schwierigkeit bedeutet, was auch
für
andere
Teile der bisher beschriebenen Kreidestrecke gült.
Bei Meter 350 macht der Sandstein gefältelten,
Richtung einfallenden Tonschiefern vorübergehend
massiger Entwicklung —
ziemlich
eine
etwa 20
m
stark
aber doch vorwiegend 70 bis 80°
in
östlicher
kommt aber noch vor Meter 380 wieder in
zum Vorschein. Es handelt sich wohl nur um
Platz,
—
Wiederholung der früheren Einschaltung, welche
infolge einer der häufigen kleinen
Biegungen noch-
mals geschnitten wird.
In der
ist steil
Nähe von Meter 400 wendet
südlich,
wieder quer auf den Stollen, das Fallen
sich die Streichrichtung
der Sandstein beschränkt sich im weiteren Verlaufe auf schmale, oft nur fingerstarke
Bänke zwischen den Tonschieferlagen. Die Beschaffenheit der Schichten bleibt gleich bis zur Grenze
der Woltschacher Kalke (Meter 503), das Streichen bewegt sich nur zwischen den Richtungen WNVV — OSO
und
WSW —ONO,
Vertikale,
ist
also
immer quer auf
wobei aber im allgemeinen
Es wäre unmöglich,
steil
die
um
Schichtstellung schwankt
um
die
südliches Einfallen herrschend bleibt.
untergeordnete
welche das nachgiebige Schichtenmaterial
Klüfte,
welche kleine Verschiebungen,
oft
wenige Zentimeter, der einzelnen Gesteinsbänder verursachen, gehen an verschiedenen Stellen
durch, ihr Einfallen
etwa 45°
gestellt, die
die zahlreichen kleinen Fältelungen,
aufweist, in vollem Detail zu beschreiben;
nur
Tunnelachse
S,
ist
flacher als jenes
der durchschnittenen Schichten,
zum
Beispiel bei Meter
420
während die Bänke eine Neigung von 80° haben.
b)
Die Antiklinale
vom Woltschacher
(Meter 503 bis 703 von
Die genau 200
m
Kalk.
S.)
lange Strecke im unterkretazischen Woltschacher Kalk entspricht einer regelrechten
Aufwölbung, welche sowohl im Norden
zeigt an beiden Stellen völlige
als
auch im Süden
steil
unter die Schiefer herabsinkt. Die Grenze
Konkordanz der beiden Schichtgruppen, und zwar
vollzieht sich der Über-
gang innerhalb weniger Meter durch Vermittlung einiger dünner roter Kalkschieferlagen, welche sich
zwischen den obersten Kalkbänken einschieben. Die südliche Grenze fällt 80° SSW (S 30° W), die Nordgrenze senkt sich mit einigen Biegungen flacher gegen Norden herab. Der Woltschacher Plattenkalk
ist dicht,
von porzellanartigem Aussehen, die einzelnen Lagen sind meist nur wenige Zentimeter
und von zahlreichen schmalen grauen Hornsteinlinsen durchzogen; schieferige Zwischenmittel kommen
grau, oft
gentlich vor, treten aber gegenüber
dem Kalk ganz
in
keinem Aufschlüsse der Woltschacher Kalke fehlen und
stark
gele-
den Hintergrund. Die schönen Kniefalten, welche
in
diesen
Gegenden
für ihn förmlich
bezeichnend
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Dr.F.Kossm'at,
80
sind,
kann man auch im Tunnel mit großer Deutlichkeit beobachten. Eine Beschreibung der rasch wech-
selnden Faltungen kann natürlich nicht gegeben werden, es
möge
diesbezüglich auf das in dieser Partie
Müller aufgenommene und mit großer Sorgfalt entworfene Detailprofil verwiesen
am besten aus dem Verlaufe der beiden Grenzlinien gegen die Kreideentspricht dem Verlaufe der großen Antiklinale, deren östlichster Abschnitt hier durch-
von Herrn Ingenieur
0.
werden. Das Hauptstreichen geht
schiefer hervor, es
fahren wurde.
c)
Nördliche Kreideschieferpartie.
(Meter 703 bis 1282 von
Wie nach dem Gesagten
steine eine völlige
selbstverständlich
ist,
S.)
bildet die nördliche
Wiederholung der südlichen, deren Gegenflügel
die Aufrichtung in ihr
weniger
steil,
was mit der Anlage
Zone der Kreideschiefer und Sand-
sie darstellt.
Im allgemeinen
der unterkretazischen Antiklinale
ist
aber
und überhaupt
dem herrschenden Grundzuge des gesamten dortigen Gebirgsbaues im Einklänge steht.
Von Meter 705 ab ist das Einfallen der Schiefer- und eingelagerten schmalen Sandsteinbänke meist
40 bis 50° N bis NNO, kleine Fältelungen sind selbstverständlich häufig zu beobachten, auch kleine, meist
steile Verwerfungsklüfte schneiden gelegentlich durch. Das Einfallen wird dann in der Umgebung von
Meter 860 flach und nun folgt wellige, schwach muldenförmige Lagerung, welche auf eine nicht
mit
unbeträchtliche Länge die Strecke begleitet. Bei Meter 890 senken sich die Schichten deutlich nach S
SSO
herab,
dann
folgt eine flache
Kuppel
bei
Meter 925,
wo die
und
Schichten mit untergeordneten Stauchungs-
erscheinungen gegen Ost verflachen.
Auch vor Meter 940
das Fallen zirka 20° O, die im Schiefer eingelagerten Sandsteinbänke
ist
begleiten daher den Stollen auf längere Entfernung
zum Ausdrucke.
Meter 1020 tritt man
und bringen
die kleinen Falten,
welche hier sehr häufig
sind, deutlich
Bei
in eine
etwa 15
Kalzitausscheidungen geäderten Sandstein
einem mittleren Winkel nach
NO
einfällt.
m starke
ein,
Bank von glimmerigem, massigen, durch zahlreiche
welche ebenso wie die unter
Es kann
sich hier
ihr liegenden Schiefer unter
nach meiner Ansicht nur
um
eine Wieder-
holung des Sandsteines handeln, welcher auf dem Südflügel der Woltschacher Antiklinale zwischen Meter
300 und 350 zum ersten Male
auftrat
und
in der
Umgebung von Meter 400 wieder
malen erschien. Der größere Abstand vom Woltschacher Kalk (über 300
m
mit den gleichen Merk-
gegenüber 100 m
lichen Partie) erklärt sich einfach durch die flachere, lokal sogar muldenförmige
bei der süd-
Lagerung der trennenden
Schichten.
Auch im Hangenden des Sandsteines
behalten die Schichten denselben Charakter bei wie im Lie-
genden: glimmerige, graue Tonschiefer mit zahlreichen, aber meist dünnen, von Kalzit durchzogenen
Sandsteinbänken; das Streichen quer auf die Tunnelachse. Bei Meter 1050 herrscht heftige Zerknitterung,
glänzende Quetschflächen stellen sich im Schiefer
Falten, aber das Fallen
aber
vorherrschend
bleibt
NO
ein,
weiterhin (zirka bei Meter 1060) finden sich mehrere
bergwärts gerichtet: Bei Meter 1100
bis
ONO. Hie und da
zum
Beispiel 30 bis 40° N, weiterhin
setzen steile nordfallende Klüfte durch, aber keine
namhaften Verwerfungen.
Die letzte Sandsteinbank
tritt
bei Meter 1280 auf
und
fällt
50° NO,
sie bildet
zugleich die Grenze
gegen den paläozoischen Aufbruch, der mit einer scharf begrenzten Überschiebungsfläche unmittelbar
an die Kreide anstößt: Meter 1282. Die Überschiebung fällt im Sohlstollen 70° NO, im Firststollen wurde
sie flacher,
die Kluft ist teilweise mit Kalzit ausgefüllt,
Zertrümmerung
im übrigen aber von keiner besonders auffälligen
begleitet.
Anmerkung:
Auf der Halde des Tunnels wurde von einem der Ingenieure
wie
sie in
den Schiefern des nördlichen Antiklinalschcnkels bei Baca
wahrscheinlich dürfte
sie gleichfalls in
ein großes
di
Podbrdo
der nördliche» Partie gelegen sein.
Exemplar der gleichen Inoceramusart aufgefunden,
auftritt.
Die Fundstelle im Tunnel
ist
nicht bekannt,
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
Die Matrix
ist
81
feinglimmcriger dunkclgrauer Tonschiefer mit harten, sandig-kalkigen Schmitzen, also das
typische Material der
Kreideschiefer von Podbrdo.
Verhalten des Gesteins bei der Arbeit.
Die Kreideschiefer und Sandsteine erwiesen sich für den Stollcnfortschritt ziemlich günstig, da sie leicht zu bohren waren.
Bei der
Sprengung machte sich der Einfluß der
jenen Strecken,
wo
die
oft
rasch wechselnden Streichrichtungen fühlbar, die Schußwirkung war naturgemäß in
Schichtung beiläufig der Stollenachse
folgte, eine geringere als in
den anderen.
Der Woltschacher Kalk verlangsamte den Fortschritt nur unbeträchtlich, da seine
der größeren Härte (Hornsteinführung)
bohrung
zum
plattige,
spröde Beschaffenheit den Einfluß
Teile aufwog. In der nördlichen Schiefergruppe betrug der tägliche Fortschritt mit
bei forciertem Betrieb (Vortriebsprofil
4m-) durchschnittlich
2-61 m, im größeren Teile des Woltschacher Kalkes
Hand-
wurde eben-
so wie in der südlichen Schieferpartie nach einem anderen System gearbeitet, so daß die Zahlen keinen Vergleichs wert besitzen, nur
das letzte Stück der Woltschacher Kalke kann hier herangezogen werden:
in
•
Trotz der stellenweise starken Fältelung war das Gebirge nicht druckhaft,
zusammenhängt; der
Partien
waren
Stollen
südliche Tunnelseite durch
was wohl
mußte aber mit Einbau versehen werden. Quellen wurden
völlig trocken, in anderen beschränkte sich der
m
ihm betrug der tägliche Fortschritt 2 21
in
(Juni 1902).
mit der Häufigkeit von sandigen Bänkchen
der Kreidestrecke nicht angetroffen,
große
auf Sickcr- oder Tropfwasser, wie denn überhaupt die ganze
Zutritt
Wasserarmut von der nördlichen stark verschieden
ist.
B. Paläozoische Aufbruchszone.
Meter 1282 bis 1995 von
Obertägige Aufschlüsse.
i.
Die paläozoische Aufbruchszone
und
ihr Gestein: ein
den ersten Blick nicht
seinerzeit mit ihr vereinigt wurden.
NO
an der Oberfläche
ist
in
der Tunnellinie nur wenig über 400
Das Einfallen
gerichtet, schließt also mit
ist
auffällig
von den kretazischen Tonschiefern, welche
ziemlich regelmäßig unter einem Winkel von 40°
den beiderseitigen Grenzen einen spitzen Winkel
Während dieser Aufbruch gegen Westen allmählich ausspitzt, hängt er gegen Osten
Fläche mit dem großen Tonschiefergebiet der oberen Zeyer zusammen, welches
seinen
m breit
schwarzer, bei der Verwitterung in kleine Stücke zerfallender, dünnspaltender Ton-
schiefer unterscheidet sich auf
darüber nach
S.
Schichtverband
als
das
jüngste,
sehr
und
ein.
in
breiter
sich durch
mächtige Glied der paläozoischen Gesteinsreihe von
Eisnern erweist.
Aufschlüsse im Tunnel.
2.
Die paläozoischen Schiefer des Tunnels haben dunkle,
flächig, leicht spaltbar, mit feinem,
glimmerigen Belag. Ein für
ihr
oft fast
schwarze Farbe, sind meist eben-
Erkennen im Tunnel wichtiges
Hilfsmittel
dem Fehlen der kalkig-glimmerigen Sandsteineinschaltungen, an deren Stelle man
aber häufig dünne Schmitzen von dichtem Kalk (oft nur wenige Millimeter bis zu mehreren
Zentimetern stark) findet. Dieselben Schmitzen sind auch dem Dachschiefer von Salilog eigen und verleihen dem Gesteine eine sehr charakteristische Bänderung. Brennbare Gase, welche von dem Gehalt der
fand ich in
Schiefer an feinverteilter kohliger Substanz herrühren,
geringer
Menge
wurden im
Stollen mehrfach, aber
immer nur
in sehr
angetroffen.
Die Lagerungsverhältnisse der paläozoischen Strecke sind im Gegensatze zu den häufigen Stau-
chungserscheinungen
in
der Kreide sehr einfach; ein Unterschied zwischen Hangend- und Liegendflügel,
welchen man übrigens nicht selten
Das
Einfallen
kommen
ist
in
der Nachbarschaft von Überschiebungsflächen beobachten kann.
der Regel zwischen 40
untergeordnet vor.
gends druckhaft und
in
Klüfte
und 50° nach
NNO
gerichtet, steilere
und flachere Winkel
erscheinen äußerst selten; die Strecke war durchaus trocken, nir-
für einen raschen
Arbeitsfortschritt
noch günstiger
als
der Kreideschiefer
Sandstein.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII.
j
1
und
,
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Dr.
82
F.
Ko ssmat
Sohlstollen ein 35°
Einige Details: Bei Meter 1600 durchschnitt im
NNO
fallenden Tonschiefer, welche an dieser Stelle stark zerknittert
WSW
fallender Vervvurf die
und von Kalzitadern durchsetzt waren
Umgebung von Meter 1640 erfolgte ein Ausströmen von brennbarem Grubengas, welches sich
besonders nach dem Abschießen zeigte, aber nicht in bedenklicher Quantität auftrat und bald aufhörte.
In
der
In dieser
stieg der Fallwinkel der Schichten auf 70° (gegen
Gegend
NNO),
bei
Meter 1655 näherte er sich
sogar der Vertikalen, verflachte aber allmählich auf 60° und stieg bei Meter 1700,
wo
die Schichten wieder
etwas zerdrückt waren, bis gegen 80°.
Von da
sank
erreichte die Aufrichtung der Schichten nur sehr selten diesen Betrag,
an
sogar auf 30° herab
sie
gebenen
40
Mittel:
bis
50°
(Umgebung von Meter 1800), im allgemeinen aber entsprach sie dem angeMit der Annäherung an die Grenze war das Einfallen, angefangen von
NNO.
Die Grenzdislokation
ßenden Jurastrecke erreicht
N
N
NNO.
zwischen dem paläozoischen
zirka Meter 1960, vorwiegend 60°
achtung im Sohlstohlen
bis
die Sohle des
Tonschiefer und der im Norden sich anschlie-
dem
20° W); der Schiefer
Kalk, welcher das
dung im Tunnel
Hangende
NW (nach meiner Beob-
Tunnels bei Meter 1995. Sie verflacht 40°
in
ihrem unmittelbaren Liegenden
kleinen Kalzitadern durchzogen, seine Schieferung entspricht
mit
vorübergehend
dem Verlaufe
absolut scharf und
bildet, ist
ist
stark zerdrückt,
von
der Überschiebung. Der Kontakt
stellt die
markanteste Gesteinsschei-
dar.
Verhalten des Gesteins bei den Arbeiten.
Die paläozoische Zone ermöglichte den größten Stollenfortschritt, der auf der Südseite erzielt wurde. So betrug der Durchschnitt
für diese Abteilung
4
1 1
m
pro
Tag
(Vortriebstollenprofil Am-), die
maximale Arbeitsleistung
stieg über
5m.
Die Lagerung des Gesteins, die fast absolute Trockenheit erwiesen sich sehr günstig; der befürchtete Druck
stellte
sich nicht ein,
so daß nur der normale Einbau erforderlich war.
C.
Überkippte Juraschichtreihe.
Tunnelmeter 1995
i.
bis
3034 von S (3300
N).
Aufschlüsse an der Oberfläche.
Nördlich der Grenze des paläozoischen Aufbruches
trifft
man
in
der Tunnellinie,
und zwar mit
den jüngsten Schichten der überkippten Reihe beginnend:
1.
Ein schmales, nördlich einfallendes Kalkband, welches gegen Osten schräge von der Dislokation
abgeschnitten wird, gegen Westen aber durch den Graben des Katzenbaches als schmaler
Zug
inmitten
hornsteinführender Schiefer durchstreicht.
2.
Eine Zone von rötlichen und braunen Ton- und Kieselschiefern mit Hornsteinbänken.
3.
Ein auffälliges Felsband von grauem Kalk, welches auch die Kuppe 1091 bildet und entlang der
Abfälle des
4.
Wocheiner Kammes weithin zu verfolgen
ist.
Eine Zone von vorwiegend rotbraunen oder dunkelgrauen, sehr hornsteinreichen, hie und da von
scharf begrenzten Kalzitadern durchsetzten Tonschiefern, welche jenen der Zone 2 völlig gleichen
und
mit den Kalken durch wechsellagernde Bänke verbunden sind.
5.
steilen
Den breiten Zug der hornsteinführenden grauen Koblakalke; Fallen 50 bis 60° NNW. Am
Südhang ist, wie aus einem etwas östlicher gelegenen Profil (Bacapaß) hervorgeht, eine Zone
sehr
sehr
dünnplattiger schiefriger Kalke entwickelt; weiter aufwärts ist eine Einschaltung von grauen hornsteinführenden Dolomiten vorhanden, welche den Triasdolomiten des Bacatales ähnlich sind; am
Gipfel und auf einem beträchtlichen Teil des Nordhanges herrschen graue, 50° NNW fallende kieselarme
Kalke, welche häufig etwas oolithische Struktur zeigen und von Echinodermen(Crinoiden)spreu
erfüllt sind. Steigt
man gegen
NW ab, so gelangt
man
in
der
Umgebung von Kuppe 1514 wieder
in plattige
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
NNW
60°
Hörn steinkalke, welche allmählich
fallende
83
rote Schieferflasern aufnehmen und
schließlich
6.
den dunklen Crna prst-Schiefern
Im Tunnel wurden nur die Zonen
von Meter 3300 unvollständig
in
Bezug auf
2.
3, 4,
durch welche
Platz machen,
Gegenflügel der Antiklinale getrennt werden (vergl.
hier
sie
vom
nördlichen
p. 35).
durchfahren, jedoch
5
letztere infolge der Dislokation
die älteren Glieder.
Aufschlüsse im Tunnel.
a)
Erste Kalkzone.
Meter 1995 S
bis
Die Juragesteine, welche im Hangenden der 40°
2350
S.
NW fallenden
Grenzüberschiebung an die paläo-
zoischen Tonschiefer stoßen, bestehen anfangs aus ziemlich dünnplattigen Kalken mit einzelnen schmalen
Schieferbelägen zwischen den Schichten, werden aber bereits nach wenigen Metern kompakter. Das Einfallen
ist
60°
NNW
und behält diese
Steilheit
sowie die Richtung mit geringen Abweichungen für eine
Vor Meter 2020 nimmt der von einigen
längere Strecke bei.
zogene Kalk eine massige Beschaffenheit
an,
doch
SW
steil
SO
oder
läßt sich an einigen Stellen
fallenden Klüften durch-
die unveränderte Einfalls-
richtung noch mit Hilfe einzelner Schichtfugen erkennen. Allmählich, noch vor Meter 2100 (ich notierte
Umgebung von Meter
NNW
Bankung
Platz, Hornsteinlinsen sind stellenweise ausgeschieden und an den Schichtflächen kann man einige
dünne Schieferbestege wahrnehmen, welche mit zunehmender Dünnplattigkeit (nach Meter 2130)
die
2060) macht die massige Beschaffenheit einer dicken
fallenden
häufiger werden.
Das
Einfallen dieser gut geplatteten Schichten wird
sinkt stellenweise, wie zwischen Meter
zirka 40° (Richtung
2150 und 2160
von Meter 2140 an etwas flacher
bis unter 30°, beträgt aber
als vorher,
es
im Durchschnitt noch
NNW).
wurde unerwarteter Weise eine Wass erkluft angefahren, welche den
Bei Meter 2168
und einzigen nennenswerten Wasserzufluß innerhalb des Südabschnittes der Tunnelröhre
ersten
(12
während
sf),
Wasser
Arbeiten nötige
ist
auf etwa
1
/2
lieferte
vorher durchfahrenen Partien so trocken waren, daß selbst das für verschiedene
die
eingeleitet
in Entfernung von
werden mußte. Das
ihr
Einfallen der Kluft ist 70°
NNW bis
N,
der Kalk
zertrümmert, von großen Kalzitadern durchzogen und an Spalten
mit ockerigem Verwitterungslehm überkleidet. Die Kluft hat zweifellos einige Bedeutung, denn hinter ihr
wiederholt sich in auffälliger Weise der gleiche Wechsel, wie ihn die vor ihr getriebene Kalkstrecke bietet:
Man
tritt
zunächst wieder
Meter 2100), welche
in massige,
in der
von Kalzit durchäderte graue Kalke
Umgebung
der Folge stellen sich zunächst noch einige massige Partien
ein,
ein (wohl dieselben,
NNW fallende
von Meter 2200 eine 50°
Schichtung annehmen. In
im allgemeinen aber
bankig, teilweise auch plattig. Hornsteinausscheidungen sind vorhanden, schmale
selten
zwischen den Schichtflächen eingeschoben; das Einfallen
50
60° nach
bis
ein allmählicher
NNW gerichtet.
Von Meter 2350 an
Übergang
nächste Abteilung.
in die
Der Tunnelaufschluß nördlich von Meter 1995
1.
die
vollzieht sich
ist in
der Kalk deutlich
Schieferlagen nicht
durch Vermittlung von Kalkschiefer
doppelter Beziehung von Interesse:
sie flacher
einfällt
als
anstoßende Juraserie, eine Anzahl von Schichten abgeschnitten, welche obertags auf-
geschlossen sind, und
2. ist
ist
regelmäßig unter Winkeln von
Sind durch die Überschiebung (Meter 1995) infolge des Umstandes, daß
nördlich
dieses
man
tritt
sofort in das der
Kobla vorliegende Kalkband
Kalkband im Tunnel etwa doppelt so
nehmen wäre, man
ist
also
breit als
wohl berechtigt anzunehmen, daß
und südlich der Verwerfungskluft von Meter 2168 durch
wurde.
bleibt
wie vor
ein;
nach den obertägigen Aufschlüssen anzu-
die Analogie
eine tektonische
der Gesteinswechsel nördlich
Wiederholung herbeigeführt
,
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84
Dr. F.
b)
Kossmat
Zone der Ton- und Kieselschiefer.
(An den Grenzen mit Kalkschiefer wechselnd.)
Meter 2350 bis 2518 von
S.
Die Schiefer dieser Jurazone sind auch im Tunnel sehr charakteristisch und weder mit den schiefrigen paläozoischen noch mit den Kreidegesteinen zu verwechseln. Die herrschenden Farben sind grau,
grün, rötlichbraun, und sehr bezeichnend
ist
der große Kieselsäuregehalt, welcher auch in
Linsen oder zusammenhängenden Lagen selbständig ausgeschieden
ist.
Form von
Sehr häufig sind weiße Kalzit-
adern, welche als Ausfüllungen enge nebeneinander befindlicher scharfer Risse die Schichten schräge durch-
schneiden;
es sind dieselben,
welche an der Terrainoberfläche auf den Schieferplatten durch Heraus-
wittern die scharfen Kerben hinterlassen. Die
lich;
Lagerung
ist
eine sehr regelmäßige, Klüfte fehlen fast gänz-
das Einfallen der Schichten entspricht vollkommen jenem der beiderseitigen Kalkzonen.
Der Übergang aus den Kalken vollzieht sich bei Meter 2350
plattig
werden und Tonschieferlagen aufnehmen,
in
der Weise,
nach wenigen Metern
wiegen die letzteren und schon bei Meter 2364 besteht
daß erstere sehr dünn-
(Meter 2356)
die Schichtfolge aus festen
schon über-
dunkelgrauen Ton- und
Kalkschiefern mit vereinzelten Kalkbänken, welche aber weiterhin gänzlich aufhören. Das Einfallen
NNW,
regelmäßig 50 bis 60°
der erstere Winkel herrscht.
Dünne, den harten
folgende und mit ihnen fest verbundene Kiesellagen sind häufig zu beobachten;
und 2407 schließen
sie sich
zusammen und
m
bilden eine etwa 13
ist
zähen Schieferlagen
zwischen Meter 2388
mächtige Zone von gutgebanktem,
durchscheinenden grauen Hornstein, welcher den Fortschritt der Bohrarbeit erheblich verzögerte.
Es folgen sodann wieder mit gleichem regelmäßigen Verflachen (herrschend 50°
fast
schwarze
Ton- und
Kieselschiefer mit untergeordneten Kalkschieferlagen.
NNW)
dunkle,
Durch Zunahme der
Kiesellagen entwickelt sich zwischen Meter 2435 und 2450 eine zweite Hornsteinpartie, von welcher
angefangen aber vorwiegend rotbraune und grünliche Tonschiefer, anfänglich noch mit zahlreichen Kieselausscheidungen, aufgeschlossen sind, so daß also nicht eine tektonische Wiederholung der Zone von
Meter 2388, sondern nur eine neue Einschaltung vorliegen kann. Der Kieselschiefer, welcher erst näher der
Nordgrenze Kalkbänkchen aufnimmt,
fällt
auch weiterhin mit sehr geringen Schwankungen 50°
NNW und
weist sehr konstante Merkmale auf: graue oder rötliche fettglänzende Kieselausscheidungen sind wiederholt
wahrzunehmen, ebenso häufig sind
wurden;
als
Gesteinsfarbe
von Kalzit
die
erfüllten Risse,
während
überwiegt Rotbraun,
welche
die grünlichen
in
der Einleitung erwähnt
Lagen mehr untergeordnete
Einschaltungen bilden.
c)
Kalkschiefer.
Meter 2518 bis 2600
S.
Diese Abteilung gliedert sich in den Formen der Terrainoberfläche wegen ihrer chemischen
Zusammensetzung mehr an die Kalkstufe als an die Schieferzone an, mit welcher sie die Struktur gemeinsam hat. Da im Tunnel ihre Abgrenzung gegen die beiden sie einschließenden Gesteinsgruppen relativ
scharf
ist,
bespreche ich
obwohl
sie hier gesondert,
sie kein
kartographisch ausscheidbares Schichtglied
darstellt.
Bei Meter 2518 beginnen
dünne dunkle Bestege
feste,
sehr ebenflächige hornsteinführende Kalke, welche durch papier-
in zentimeterstarke
Lagen
geteilt sind.
von sehr feinen dunklen Striemen im Sinne der Schichtung durchzogen, so
gezeichnet geschieferten Gestein zu tun
45° nach
NNW
hat.
Das
Einfallen
ist
am Querbruche noch
daß man es mit einem aus-
Letztere zeigen sich
sehr regelmäßig unter einem Winkel von
gerichtet.
Bei Meter 2530
S macht
sich
ein
Übergang
in
normale muschlig brechende Hornsteinplattenkalke
bemerkbar, welche bis zirka Meter 2560 anhalten, aber
der genannten striemigen
Lagen
enthalten.
in
der
Umgebung von Meter 2550 noch
Nach Meter 2560 lösen
letztere
einige
den Plattenkalk wieder ganz
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85
Geologie
js
des Wocheiner Tunnels.
ab und herrschen nun bis Meter 2600 in sehr charakteristischer Ausbildung vor. Sie enthalten schmale,
grünlichgraue Hornsteinlinsen und wechseln gelegentlich auch mit dünnen rötlichen Tonschiefern ab, die
aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Klüfte fehlen
Schichtung
fällt
die scharf ausgesprochene, sehr ebenflächige
;
NNW.
45°
Kalkzone der Kobla.
d)
Meter 2600 bis 3034 S
(=
Meter 3300 von N). Durchschlagstelle des Sohlstollens bei Meter 2793 S
{=
Meter 3541 von N).
Die dunkelgrauen, meist plattigen, hornsteinführenden Kalke, welche den sehr eintönig gestalteten
Schichtkomplex
setzen
in
den Grenzregionen zwischen nördlicher und südlicher Tunnelabteilung zusammen-
entsprechen petrographisch den Gesteinen, welche unmittelbar südlich der Dachsteinkalkgrenze
,
von Meter 2852
N
angetroffen
lichen Gegenflügel darstellen.
durchörtert wurden, vermißt
doch
ist
wurden und nach dem geologischen Bau des ganzen Gebirges ihren nördDie Crinoidenkalke, welche innerhalb des letzteren auch vom Tunnel
man
allerdings im Südflügel, wenigstens als
von Meter 3300 steht bedeutend
erklären, welche p. 76
steiler als die
Schichtung, sie
überkippte Koblazone derart ab, daß sie die Ton- und Kalkschiefer sowie die
schneidet daher die
Crinoidenkalke, welche
in
Lagerungsverhältnisse zu
dies nicht durch Fazies-, sondern durch
[116] näher darzulegen sind. Die Dislokation
bemerkenswerte Schichtabteilung
man an
der Nordabdachung des Koblagipfels in verkehrter Reihenfolge bemerkt,
Während also am nördlichen Flügel der Juraantiklinale infolge
jüngeren Schichten fehlen, gilt im Tunnel infolge der Störung von
der Tunnelachse nicht mehr getroffen hat.
der Dislokation von Meter 2852 die
Meter 3300 dasselbe
für die
älteren Schichten der überstürzten südlichen Zone.
Detailbeschreibung: Nach den
Metern etwas
faltig sind,
Kalkschiefern, welche bei Meter 2600 auf eine Strecke von wenigen
folgen dunkelgraue, schichtige, lokal hornsteinführende Kalke in völlig kon-
kordantem Verbände, mit einem
aber auch in diesem Tunnelabschnitte
Meter 2623 40
auch hier
fehlen
NNW,
ist.
Der Kalk
splittrig,
ist
vielleicht
auf einen 80°
sehr deutlich in schmale
Hornsteinlinsen
beobachten. Bei Meter 2714 sieht
welche
N
man
in
allgemeinen
NNW
bleibt
Beispiel
10°
W,
NO
fallenden Harnisch, welcher bei Meter 2660 zu
Bänke
Meter 2652 zirka 40°
gegliedert, sein
und Kalzitausscheidungen
dem 40°
NNW. Im
dem Betrage von 45° genähert (zum
das Verflachen
Meter 2630 40°
fast vollständig bis
bald
beobachten
muschlig,
45°
bis
60°
zwischen 50 und
Einfallwinkel
NNW fallenden
sind
Gefüge
Klüfte
etc.);
dicht, der
Bruch bald
an verschiedenen Stellen zu
Gestein zahlreiche glitzernde Punkte,
von Echinodermenresten herrühren, aber keine besondere Verbreitung besitzen.
Auch über
die
weitere Strecke
ist
nichts besonderes zu bemerken, die
Lagerung
bleibt
nahezu
Umgebung der Durchschlagstelle sinkt der Fallwinkel auf
Hornsteinreichtum ist im allgemeinen größer als in der südlicheren
unverändert, nur an einer kleinen Partie in der
zirka 30°, Richtung
NW,
herab; der
Strecke, doch ohne daß sich im übrigen der Gesteinscharakter irgendwie ändern würde.
Nach der Durchschlagstelle wird weiter gegen Norden das
steiler,
es steigt
zum
Beispiel bei Meter
2804 S (3530 N) auf 45°,
bei
Einfallen der Schichten allmählich
Meter 2814 S (3520 N) auf 60° und
Meter 2824 S (3510 N) sogar auf 70°, Richtung NNW; im allgemeinen herrscht in diesem
Abschnitt der Winkel von 60° vor, so auch noch bei Meter 2854 S (3480 N). Etwa von Meter 2874 S
bei
(3460 N) an
ist
das Einfallen, welches übrigens unverändert
bleibt, seltener
zu sehen;
man
befindet sich
in einer Einschaltung ziemlich massiger, grauer, feinkörniger Gesteine, welche nach den Probestücken
von Meter 2884 S (3450 N) und Meter 2940 S (3394 N)
einer Erstreckung
von rund 100
m
als
Dolomit zu bezeichnen sind und
erst
nach
wieder durch die gewöhnlichen schichtigen Kalke abgelöst werden.
Diese Dolomiteinschaltung in den Koblakalken, welche ich auch obertags an mehreren Durchschnittslinien
des langen Zuges beobachtete, zeichnet
sich
infolge
der spröden Beschaffenheit
durch reichlichere
Zerklüftung aus. Die unregelmäßig durchlaufenden Kluftflächen schneiden die Tunnellinie unter sehr
verschiedenen Winkeln, manche von ihnen kamen an den Stollenulmen als glatte Harnische sehr auffällig
,
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86
Dr. F.
zum
Vorschein. Herr
Klo die
v.
Kossmat
hat das eigenartige Verschneiden dieser unregelmäßigen Flächen mit
der Profilebene detailliert zur Darstellung gebracht.
Bei Meter 2984 S (3350 N) herrscht wieder der hornsteinreiche plattige
Kalk, der von hier bis
NNW
zur Grenzlinie von Meter 3034 S (3300 N) unter einem Durchschnittswinkel von 60° nach
N
W)
30°
einfällt.
Auch
stärkere
Neigung der Bänke kommt
Teil der hier geschilderten Gesteinszone
um
(etwa
denn überhaupt der nördliche
lokal vor, wie
einen geringen Betrag steiler
einfällt
der südliche
als
und
an letzteren sich anschließende Schieferzone.
die
Der große Unterschied
im Bereich der Durchschlagstelle sehr scharf
innerhalb der Jurastrecke eine ganz
antraf
—
die einzige
schen Bedeutung besprochen
—
in
und
lieferte.
Von
machte sich
,
Wie
Wasserarmut, ja meist sogar Trockenheit der Gesteine
allen Seiten,
Umgebung
lebhaft diese
war
der
in
Maße
so starkem
erst nördlich der Dolomitpartie
aber auch in der
auffällige
bemerkenswerte Wasserkluft von Meter 2168 S wurde
welcher weiter nördlich sogar
Wasserabfluß
kam zufälligerweise gerade
zum Ausdruck. Während man von Süden her auch
der Wasserführung der beiden Tunnelhälften
in
Nähe
er
die
bemerkbar,
im ganzen einen recht beträchtlichen
aus Schichtfugen, aus Klüften drang das kalte Wasser heraus
dieser allgemeine
Wasserzudrang etwas schwächer, machte
der Kluft von Meter 3034 S (3300 N) deutlich
und
ihrer tektoni-
der Durchschlagstelle Regen
daß
auftrat,
wegen
bereits
anderen Wasserzuflüsse
sich
genug bemerkbar.
der Nordhälfte des Wocheiner Tunnels auf
in
Schneeschmelze und Niederschlagsschwankungen reagierten, geht aus den Aufzeichnungen von Klodic
(p.
am
48) hervor. Die Ziffer von 1150 s/ für die Gesamttunnelwassermenge, welche
(also
einer brieflichen Mitteilung des gleichen Beobachters erfuhr,
aus
23.
November 1904
etwa ein halbes Jahr nach dem Durchschlag) zur Beobachtung kam, wurde übrigens, wie ich aus
dem
nördlichen Mundloch des bereits fertigen Tunnels
Der Wasserzudrang
naturgemäß durch
ihre
in
4.
November 1905 noch
übertroffen,
indem
1500 5/ abflössen.
der Mittelregion des Tunnels nördlich der Durchschlagstelle erklärt sich
Lage senkrecht unter
einer durch zahlreiche kleine
Talmulde zwischen der Kobla und der Kuppe 1527
Karsttal,
am
(vergl. Profil).
Dohnen ausgezeichneten
Es handelt
sich
um
ein trockenes
dessen durchlässiger Boden rasch große Mengen von Niederschlagswasser zu schlucken vermag.
Verhalten der Juragesteine bei den Arbeiten.
der ersten Jurakalkzone nördlich von Meter
Die Anfahrung
letzterer erzielt
Durchschnitt.
In der
worden waren, auf etwa
Wegen
2 72
-
m
(Monate
der Festigkeit des Gesteins
Zone der Juraschiefer war der
war
VIII, IX,
hier,
1995 brachte natürlich eine bedeutende Verlangsamung des
gewesen war;
Vortriebes, welcher in der paläozoischen Strecke sehr rasch
Für
die
Fortschritt stellenweise
m
noch schwieriger, weil
Zone der Koblakalke war der Durchschnitt beträchtlich höher, zum
die zahlreichen, an
Ziffer,
wenn man
erzielt
Beispiel
fortschritt zirka
5
m
bei einem Profil
von 8
m, die in
zwei Stellen sogar zu mächtigen
forcierte Tagesleistung betrug
im April 1904 zirka 3'3
m
wurde. Ziehen wir allerdings solche Gesteins- und Wasserverhältnisse
Koblazone entsprechen, so müssen wir
1 1
der Kreidestrecke erzielten
zum
die Strecke
w2
betrug.
m
pro Tag,
bei
bedenkt, daß in der allerdings mehr dolomitischen und
sehr wasserreichen Abteilung der gleichen Zone auf der Nordseite im April 1904 zirka 4 '88
Maschinenbohrung
in
(Meter 2396 bis 2464, also in der Hauptregion der Hornsteine).
einem Stollenprofil von 4 m~, also eine sehr bemerkenswerte
Teile der
dem
wie in der Jurastrecke überhaupt, nur ein schwacher Stolleneinbau nötig.
Lagern vereinigten Hornsteinbänder einsehr lästiges Hindernis für die Bohrarbeit waren; die
Beispiel im Jänner 1904 durchschnittlich 2-21
sank von 4
die Tagesleistung (Handbetrieb)
X, XI 1903), näherte sich also
Meter 2848 bis 3153
N
(bei Stollenprofil
in Betracht,
wählen, in welcher der
von 6-2
vfi)
mit
welche dem günstigeren
maschinelle Tages-
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IV. Abschnitt.
Über
die
Wasser- und Temperaturverhältnisse im Tunnel nebst einigen
Bemerkungen über das Auftreten von Bergschlägen.
Von Max
v. Klodic.
Wasserverhältnisse.
Die
Wassermengen
der Tertiärstrecke waren unbedeutend,
die
Tropfen und Gerinnsel zwischen den Schichtflächen oder kamen bloß
Nur
in
der
Nähe des
Portals, unter
zu Zeiten stärkerer Niederschläge
dem
Zuflüsse beschränkten sich auf
als
Bergschweiß
zum
Vorschein.
—
besonders
Tunnelachse kreuzenden Globocnikbach, gibt es
die
— Wasserzudrang,
den
man am
besten mit „starker Regen" bezeichnen
kann. Im Winter entstehen an diesen Stellen sehr lästige Eisbildungen, Stalaktiten und Stalagmiten von
ganz beträchtlicher Größe.
Die eigentliche Wasser führende Zone
ist
Dachsteinkalk. Sehr schön wies das Thermometer
der
vorher schon auf das Vorhandensein von Wasser hin. Die Gesteinstemperatur stieg nämlich
gegen das Innere
regelrecht,
von Kilometer
1
Wasser angenommen werden, welches durch
dieser Zweifel beseitigt,
denn
hier
Portal
es konnte mit Sicherheit die
Nähe von
war damit
sank
noch nicht gesagt, daß der Stollen auch wirklich jenes Wasser
war
vom
seine Zirkulation das Gebirge abkühlt. Allerdings
'2 jedoch an
schössen
zum
sie,
treffen
würde, bei Kilometer
-655 jedoch
1
ersten Male fingerdicke kalte Strahlen bis
4w weit
aus den Rissen hervor.
Dieses Spiel wiederholte sich bei Kilometer 1-686 und
Druck nach und das Wasser
zum
floß
wie eine ruhige Quelle
1
7.
Nach einigen Stunden
ab. Bei Kilometer
nahm. Die Temperatur dieser Gewässer
1
m weiten
betrug 7 '4° C, beziehungsweise 7-0°
C
ist,
des 22. Oktober 1903
betrug 30
s/;
doch
ist
zum
Beispiel,
Kamin seinen
bei Kilometer
Die Menge des Wassers ändert sich mit den Niederschlägen über Tag, wobei dasselbe sich
Maximum
aber der
1-820 kam ebenfalls Wasser
Vorschein, welches später im Firststollen durch einen offenen, ungefähr
Weg
ließ
1
oft trübt.
'820.
Das
welches wohl auch später nicht stark überschritten worden
der Unterschied der
Mengen zu wasserreichen und wasserarmen
Zeiten nicht
sehr groß, vielleicht 20 s/. In dieser Beziehung unterscheidet sich diese Gruppe von Wasserzuflüssen ganz
wesentlich von der zweiten, bei Kilometer
Auch war
Beträge ausmacht.
und Klüfte
sie so
in nicht
nennen
"890 beginnenden, bei welcher dieser Unterschied ganz andere
Gruppe etwas wärmer
als die zweite.
Es scheinen
also diese Risse
besonders enger Verbindung zu stehen mit den folgenden Wasserzentren,
wenn man
Bezug auf den Tunnel, denn wie es sonst im
kann niemand sagen. Die bisher angeführten Zuflüsse waren es auch nicht, die dem Baue
darf,
Berge aussieht,
die erste
1
Wasserzentren selbstverständlich nur
in
besondere Schwierigkeiten entgegensetzten. Natürlich zeigte sich auch außer an den angegebenen Stellen
Wasser in Form von Bergschweiß, Nässe, Tropfen und schwachem oder stärkerem Regen.
Zweite Gruppe. Das System von Rissen zwischen Kilometer 1 890 und 1 900, ferner die Klüfte bei
allenthalben
•
•
Kilometer 2-582 und 2-620, also drei Stellen liefern die großen Wassermengen. Bei den erstgenannten
wurden Ende
50,
April
Ende Oktober
und Anfang Mai 1903, nur 10
90,
s/
Anfang Februar 1904 200 s/,
gemessen. Ende Juni betrug die Wassermenge schon
bis endlich bei weiterer
Zunahme
jede
Messung oder
.
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88
Dr. F.
Schätzung unmöglich wurde. Ganz ähnlich
Zunahme
Kossma
t
verhielt sich das
bei Kilometer 2 -582
Wasser
betrug auch hier im Laufe der Zeit mehrere 100s/. Nebenbei
sei
und
2 -620. Die
bemerkt, daß die Anfahrung
der Wasserkiuft bei Kilometer 2 620 zur Einstellung der Bohrarbeit vor Ort zwang. Die Unterbrechung
-
dauerte
vom
13.
Oktober
November
bis 8.
1903. Diese
Zunahme des Wassers nun ging
nicht konstant in
aufsteigender Folge vor sich, sondern es fanden zwischenhin auch hier ganz bedeutende Veränderungen
Menge
engem Zusammenhang mit den Niederschlägen über Tag steht. Zu trockener Zeit, im Winter und Hochsommer, ist die Wassermenge aus diesen
Klüften verhältnismäßig gering, während jeder Regen, jede Schneeschmelze das Wasser um viele 100 sl
zunehmen läßt. Und zwar erfolgt nach Niederschlägen die Durchdringung des Kalkmassivs sehr schnell,
schon nach wenigen Stunden ist eine Zunahme des Wassers im Tunnel zu bemerken. Die Temperatur
dieser zweiten Gruppe von Zuflüssen betrug 6 "7° C. Das Wasser trübte sich oft stark, bei Kilometer 2 -582
der
wurde des
Im übrigen
statt
und
es zeigte sich bald, daß dies alles wieder in
öfteren feiner, glattpolierter Sand, bis zu
zeigte sich in diesen Strecken
mehreren Kubikmetern auf
Wasser auch an andern
ein Mal,
Stellen, so in
am First und Ulmen u. s. w.
Gruppe von Wasserzuflüssen kann man, wenn man
herabgeschwemmt.
Form von
kleinen Quellen
aus Kaminen, Tropfen
Ais dritte
hier
jene der Strecken unter
dem
und Kobla bezeichnen, besonders zwischen Kilometer 3 '300 und 3 -540.
kleinen Tal zwischen Crna gora
Es sind
will,
wo das Wasser
kommt sozusagen von allen Seiten, überall ist es naß, tropft es, regnet es
Eine Messung dieser Mengen für sich war infolgedessen unmöglich. Es konnte nur
jedoch keine Quellen oder überhaupt leicht sichtbare Stellen vorhanden,
herausfließen könnte, sondern es
mehr oder weniger.
Vornahme der Vollausbrüche, eine bedeutende Verstärkung des Wasserzudranges
bemerkt werden, während ein starker Wechsel, entsprechend den Niederschlägen über Tag, in der kurzen
Zeit bis zur Ausmauerung nicht festzustellen war.
Die Gesamt-Tunnel wassermenge wurde an der Ausmündung des Tunnelkanals in den Belcabach
gemessen. An dieselbe wurde eine hölzerne Dohle angebaut, die über einem Kasten von 8 m 3 Inhalt endete.
Durch eine Klappe am Boden der Dohle ließ sich das Wasser nach Belieben ins Freie oder in den Kasten
leiten. Schon bei 500 s/ jedoch war eine solche Messung durch Aichung ungenau, da wegen der Wellenim Laufe der
Zeit, bei
bildung der Zeitpunkt der erfolgten Füllung des Kastens nicht leicht festzustellen war. Es wurde daher
welchem
ein Voltman'scher Flügel angeschafft, mit
in
der Folge Herr Ingenieur
Schumann
die
meisten
Messungen vornahm.
folgenden Tabelle sind Gesamt-Tunn elwassermengen angeführt, und zwar alle
Maxima und Minima derselben, die nach der Anfahrung der letzten großen Quelle bei
Kilometer 2-620 statthatten:
In der
Menge
Datum
der
in
Messung
See. Litern
14.
17.
22.
Oktober 1903
.
.
320
»
1903
.
.
3 SO*
»
1903
.
.
300
.
400*
23.
14.
1903
y
November 1903
.
1903
.
310
.
.
210
.
.
400
.
.
380
19.
»
29. Jänner
G.
30.
1904
Februar 1904
»
11.
12.
.
1'.04
180
22.
.
.
.
G40*
1904
.
.
.
500
Oktober 1903 ver-
theilten sich die
Km
»
März 1904
»
Am
»
»
Mengen:
1
820 20
1-890 90
2-582 130
2-620 50
Sonst
10
s/
300
sl
•
»
>
»
»
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Datum der Messung
Menge
89
in
Anmerkung
See. Litern
1904
20. April
8.
.
.
9.
»
1904
»
1904.
650**
13.
»
1904
.
830*
14.
»
1904
.
800
16.
•
1904
.
16.
»
1904
.
1000*
»
1904
.
800
.
1000
.
810
9.
Juni 1904
10.
Juni 1904
920
»
1904
»
1904
.
27.
»
1904
.
19. Juli
1904
21.
1904
»
320**
1050*
290**
.
310
.
August 1904
280**
1904
»
590
September 1904
12.
300
15.
>
1904
850
23.
»
1904
300
*
1904
500
30.
4.
Oktober 1904
.
7.
»
1904
.
8.
»
1904
.
21.
»
7.
270**
1150*
1904
320
»
1904
1100
>
1904
9.
900
Februar 1905
.
Anfang Mai 1905
.
dieser Tabelle
1100*
Dezember 1904
8.
6.
375
460
November 1904
23.
ist
150**
1300*
zu entnehmen, daß
Minima
Früh.
Abends.
470**
11.
26.
größer, jene der
685
25.
2.
Aus
660**
11.
17.
immer
800
Mai 1904
die
Extreme der Maxima
(mit
einem Stern bezeichnet)
immer
kann nicht von
immer mehr ausgewaschen werden, so daß das
immer größeren Mengen herabgelangt, während es zu trockener
(mit zwei Sternen bezeichnet)
kleiner werden. Dies
der Witterung abhängen, sondern davon, daß die Klüfte
Wasser immer
Zeit dafür
plötzlicher
und daher
in
auch gründlicher und schneller abfließen kann.
Beobachtungen über das Verhalten der einzelnen Wasseraustritte zur Zeit der Anfahrung,
Richtung und Beschaffenheit der Quellspalten und die Wassertemperaturen sind
in
dem
geschlossenen Detailprofll besonders vermerkt.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd.
LXXX11.
die
der Arbeit bei-
12
,
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90
Dr.
F.
Koss m a
t
Temperaturverhältnisse.
Die Wirkung des kalten, imGebirge zirkulierenden Wassers auf das Gestein
ist
aus folgender Tabelle
der Gesteinstemperaturen zu ersehen:
Gemessene
Entfernung
vom
Nordportal
1
Gesteins-
Anmerkung
temperaturen
km
°C
o-o
8 •2
1-0
9 •3
1-2
9 •6
1-4
8 •8
1-6
8 •1
»
0-7°
1-8
7 •1
»
1-0°
2-0
8 2
2-2
7 •5
2-4
7
2-6
6 8
Zunahme um 1-1°
»
Abnahme um
Bei
Km
Bei
Km
0-3°
1
•
2°
1-820 und 1-900
bedeutende Wasserklüfte
•
6
2-582 und 2-620
bedeutende Wasserklüfte
Entfernung
2-8
8 4
3-0
9 4
3-2
10 3
3-4
10 4
vom
Südportal
2-7
9 8
2-6
10
2-4
11 4
2-2
12 4
2-0
12 7
1-8
12 8
1-6
13
1-4
12 8
\
>
Die Temperatur nimmt gegen
die Nordseite zu konstant
ab.
1-0
12
0-8
12 3
0-6
12
0-4
11
0-2
13-
5
Die Temperaturen wurden jedesmal gleich nach der Auffahrung der betreffenden Orte gemessen. Alan
ersieht aus der Tabelle, daß die Gesteinstemperatur
gegen die wasserreichen Stellen abnimmt. Zu Unter-
suchungen und Aufstellung irgendwelcher Regeln über
die Gesteinstemperaturkurve des
1
die
Zunahme
der Erdvvärme gegen das Innere
Wocheiner Tunnels selbstverständlich
Auf der Südseite von den Herren Beobachtern
in
Podbrdo.
wertlos.
ist
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
91
Ventilation.
Die niedrige Gesteinstemperatur der Nordseite hat als innerer Faktor auch auf die Tunnellüftung Einfluß insofern, als sie die Luft
im Tunnel abkühlt, welch kältere Luft gegen die wärmere Südseite drängt, also
Nach den Beobachtungen — es liegen deren bis zur Niederschrift
—
wirken von äußeren Faktoren auf die Lüftung mehrere
dieser Zeilen leider zu wenige vor
Die Ver-
Zug von Nord nach Süd
einen
bewirkt.
ein. 1
schiedenheit der Lufttemperaturen im Freien
von niedrigerer Temperatur zu jener mit höherer
schwankungen kommen auf
indem
als
statt.
2.
Nähe
Barometerunterschiede. Größere Luftdruck-
naturgemäß nicht
diese kurze Distanz
1.
der Portale. Es findet ein Abströmen der Luft
vor,
wohl aber kleinere Differenzen,
großen von auswärts kommenden Änderungen an dem einen Tunnelende früher fühlbar werden
die
am
in der
andern,
zum
Beispiel bei Gewittern.
Der
allerkleinste Unterschied
im Luftdruck aber genügt schon,
um
ohne Rücksicht auf andere Faktoren einen Luftstrom gegen das Ende mit niedrigerem Barometerstand
hin
zu erzeugen. Von Bedeutung sind ferner die stärkere oder schwächere Sonnenbestrahlung der
Örtlichkeiten bei den Portalen, einseitige
Nebel im Tale, Winde,
am und
Südportals knapp
Nacht. Der Tunnel
gut,
wegen
dem Wasser des Bacabaches
über
die fortwährend kältere Nordluft 1
der stärkeren Bestrahlung der
die Luft also
sie
unbeständig
nicht
ohne Bedeutung
Umgebung
auch von Nord nach Süd drängt.
nach Süden zieht und auch
in
Hochsommer
der heißen Jahreszeit
des Südportals wiederum die Nordseite kühler bleibt
Wenn
aber der Witterungscharakter sich
zum
Schlechten
wendet, was gewöhnlich von Süden und Westen her geschieht, das Wetter unbeständig wird und
besonders im Frühjahr, so wirken die früher erwähnten Einflüsse derart
Nacht seine Richtung wechselt, wenn
mehrmals im Tag und
in der
Unbeständigkeit
Richtung dauert dann
in der
ist>
besonders bei
sein,
gleichmäßig andauerndem schönen Wetter im Winter und
lüftet sich bei
indem im Winter
Bewölkung des Himmels, besonders wenn
möglicherweise eine Saugwirkung hervorrufen; endlich dürfte die Lage des
die
oft
wochenlang
ein,
bleibt,
daß der Luftstrom im Tunnel
ganz
er nicht
stagniert.
Und
diese
an.
Bergschläge.
Auch im Wocheiner Tunnel
zeigten sich, wie schon anderwärts, die Erscheinungen des plötzlichen
Abspringens von Gesteinsmassen. Ohne wahrnehmbare Ursache lösten sich
oft Platten
und Blöcke mit
großer Gewalt von den Stollenwänden ab, wobei es neben einer Erschütterung einen Schall gab ähnlich
jenem,
als
wenn
in einiger
Entfernung eine Dynamitmine zur Explosion gebracht worden wäre. Dieser
unangenehme Umstand machte sich besonders im südlichsten Teil des Triaskalkes, knapp vor der Grenze
gegen den Jura geltend. Das Gestein war aber in dieser 60 bis 70 m langen Partie auch von eigentümlicher
Art. Es war von einer geradezu idealen Kompaktheit, absolut trocken, dabei merkwürdig klingend-spröde
und
dicht.
Die selbständige Loslösung fand nur an Stellen von solcher Beschaffenheit
Jurakalk bei Kilometer 3 050 und 3 Ö80. Nach
-
•
daß im Gebirge an dieser
gewichts
in
Stelle
statt.
So auch im
dem Aussehen konnte dann schon geschlossen werden
Spannungen aufgespeichert waren,
die jetzt
der Gesteinsmasse mittels Auffahrung des Stollens oberflächlich
durch Störung des Gleichfrei
werden würden. Vor
der Juragrenze bei Kilometer 2 852 blätterte das Gestein (ein Oolithkalk) gleich nach der Freilegung
-
merkwürdig
alle
auf, so
daß es ein schiefriges Aussehen bekam, wobei das Streichen und Fallen der Plattung
möglichen Richtungen
einhielt.
Bald darauf begann jedoch das „Knallen" und Ablösen, was zu sehr
starkem Einbau dieser Stellen zwang. Nach Erscheinen der glatten, harten, dicht anschließenden Grenz-
1
Minimum
Das Klima der Wochein
der Lufttemperatur von
ist
ausnehmend rauh im Vergleiche zu jenem der nächsten Umgebuug. Im Februar 1900 wurde
—27° C
gemessen, während
um
dieselbe Zeit in
der Vegetation bleibt im Frühjahre gegen das nahe Wocheiner Vellach und Veldes
Podbrdo nur
um
ungefähr 3
— 14°
herrschten.
Wochen
ein
Die Entwicklung
zurück.
12*
,
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Dr. F.
92
fläche des Jura, also
Erscheinung
auf.
-
Wie jedoch
Firststollenvortrieb
leicht
nach Kilometer 2 852,
wo
Kossmat
das Gestein wieder deutliche Schichtung zeigte, hörte die
in der Oolithstrecke
neue Arbeiten
und Vollausbruch, begann das unheimliche
Angriff
in
Spiel
Felsmassen vom
Am
Stollenfirst herab,
1.
Februar 1904
zum
einmal brachen unter der
Zeit die Bausteine im
Wucht
zum Glück nur streifend, wodurch
Beispiel fielen bei Kilometer 2
wobei der Knall mehrere 100
Vollausbruches hob sich im Sohlstollen plötzlich das Geleise
um
m
20
in
Unordnung
850 ungefähr 8
weit gehört wurde.
cm
es
m
3
Während des
auf eine Länge von 10 m, wieder
der sich lösenden Gesteine mehrere Kronbalken,
angefangenen Widerlager
der
von Neuem. Die Arbeiter waren nicht
zur Arbeit zu bewegen, wurden doch mehrere Mineure getroffen,
nur zu Hautabschürfungen kam.
genommen wurden, wie
gerieten, u.
s.
während zu
gleicher
w. Durch eine ausnehmend
Mauerung wurde jedoch das Gebirge an solchen Stellen verspannt und zur Ruhe gebracht, ohne
wenigstens keine sichtbaren
erlitten hätte.
daß die Mauer selbst später Veränderungen
starke
—
—
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V. Abschnitt.
Die geologischen Vorstudien im Gebiete des Wocheiner Tunnels.
Wenn man
1.
rekapituliert, ist
die
der Untersuchung des gegenwärtigen Tunnelgebietes kurz
die einzelnen Stadien in
an erster
Stelle
D. Stur 1 zu nennen, der im Jahre 1856 durch seine Übersichtsaufnahmen
wichtigsten geologischen Grundlagen schuf. Stur zeichnete zwar kein
Profil,
welches gerade der
Linie der späteren Trasse entspricht, doch geht aus seinen Darstellungen folgende Gliederung der Tunnel-
region hervor:
I.
Tertiärmulde der Wochein, mit Resten der hochgelegenen Schotterdecke von Ravne,
p.
22 der
Arbeit.
IL Dachsteinkalk, p. 18.
III.
Oolith der Crna gora, p. 19, als Jura aufgefaßt.
IV. Südliche
Randzone des Kalkgebirges (Koblazone),
V. Schieferzone von Podbrdo,
p. 10, als
p. 30. als
untere Kreide aufgefaßt.
paläozoisch aufgefaßt.
Bezüglich der Lagerungsverhältnisse auf der Südabdachung des Wocheiner
Kammes
wird die
Häufigkeit von Schichtwiederholungen infolge von tektonischen Störungen hervorgehoben und speziell
mit
Bezug auf
die
Umgebung von Podbrdo
bemerkt:
»diese Verhältnisse
mögen denjenigen
in
den West-
alpen ähneln, die die Veranlassung gaben zu der Meinung, daß Pflanzen der Kohlenformation mit denen
des Lias, ja sogar in eozänen Schichten
Wenn
vorkommen«
sich auch gerade diese Stelle auf die
(p. 40).
vermeintlich
mehrmalige Wechsellagerung
zoischer Tonschiefer mit kretazischen Gesteinen des Porezengebietes bezieht, so
ist
paläo-
doch des Autors
Grundauffassung von der Schuppenstruktur dieser Gegenden durch eine Reihe von Beobachtungen
begründet, welche durch die späteren Untersuchungen bestätigt werden konnten und
Hervorhebung verdienen,
um
so mehr eine
Ansichten über die Struktur von Teilen der Südalpen damals und
als derartige
auch später nicht sehr verbreitet waren.
2.
Die nächste Untersuchung der Tunnelgegend wurde von Dr. F. Teller im Jahre 1894 auf Ver-
anlassung der Generalinspektion der österreichischen Staatsbahnen durchgeführt,
beigegebene
Profil
wurde
für
als
die Vorarbeiten für
Eisenbahnverbindung mit Triest im Gange waren. Das seinem Gutachten
ein Generalprojekt der zweiten
den amtlichen Gebrauch
vervielfältigt,
gelangte aber nicht zur Publikation.
Die Tunneltrasse, welche F. Teller beurteilte, deckte sich nicht ganz mit jener des definitiven Projektes, das Nordportal lag zirka
aus
um
1
Jahrb.
D. Stur:
d.
800
m
weiter westlich, es erscheint daher die ganze Linie
vom
Südportal
einen Winkel von rund 5° geschwenkt und verläuft etwas westlich des Koblagipfels; es weichen
Das Isonzotal von
k. k. geol.
Flitsch
abwärts bis Görz, die
Reichsanstalt, IX, Wien, 1858,
geologischen Verhältnisse von Oberkrain,
ibid.,
I,
p.
324.
1850, p. 402.
Umgebung von Wippach,
Von noch
älteren
Adelsberg, Planina und die Wochein.
Vorarbeiten wäre zu nennen A.
M orlot:
Über
die
:
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Dr.
(
.
)
I
daher die Terrainkonturen
seinem
in
Ko s s m a
F.
von jenen des
Profil
I ,
definitiven merklich ab,
Kammes
auf die Darstellung der südlichen Grenze der mesozoischen Bildungen des
Da Tellers
was auch
einen Einfluß
ausübte.
ausführliche geologische Beschreibung, in welcher zahlreiche Details über die
mensetzung der Schichten und wichtige Angaben über
bisher nicht veröffentlicht
die
Zusam-
Tektonik des Gebirgskammes enthalten
sind,
gebe ich im Nachstehenden mit Genehmigung des Autors einen Abdruck
ist,
des Wortlautes.
Wocheiner (Kobla-)Tunnel.
Für die Bestimmung der Region,
soll,
in
Meer und der Adria, an keiner
Es
relativ
Stelle
auf ein so geringes
gibt keinen zweiten Punkt,
dem Küstenlande durchbrochen werden
welcher das Grenzgebirge zwischen Krain und
war wohl vor allem der Umstand entscheidend, daß
die Breite dieses Gebirgswalles, der
Maß
Wasserscheide zwischen dem Schwarzen
herabrückt, wie zwischen Feistritz und Podbrdo.
an welchem im Niveau der vorliegenden Trasse dieser Übergang ins Isonzogcbiet mit der
bescheidenen Tunnellänge von 6365
in
zu bewerkstelligen wäre. Die
Gesichtspunkte aus als eine glückliche bezeichnet werden. Die
in
Wahl
Region
dieser
muß
aber auch von einem anderen
ihrem Verlaufe so wechselvolle Wasserscheide besitzt
in
dem
Abschnitt zwischen Feistritz und Podbrdo ein rein ostwestliches Streichen, und zwar, wie die geologischen Begehungen ergeben haben,
nicht nur im orographischen Sinne, sondern auch in Hinsicht auf den Schichtenbau. Die zu
durchörternden Gesteinshorizonte werden
also von der Tunnelachse nahezu senkrecht auf ihre Streichungsrichtung getroffen.
Wenn
also auch die Gesteine, welche der Wocheiner- (Kobla-) Tunnel zu durchfahren
Prognose rechtfertigen würden, so unterliegt
sind, daß sie eine absolut günstige
haben wird, nicht durchaus so beschaffen
doch keinem Zweifel, daß
es anderseits
in
Bezug auf
und wichtigsten Momente, nämlich Tunnellänge und Richtung der Tunnelachse, kein Alternativprojekt nur annähernd
die allgemeinsten
so günstige Chancen erlangen könnte, wie das vorliegende.
Kamm
Der
des zu tunnelierenden Gebirgsabschnittes besteht aus mesozoischen Kalkgebilden, welche im Süden von einem
mächtigen Komplex paläozoischer Schiefergesteine unterteuft werden.
mesozoischen Kalken unmittelbar aufgelagert,
tertiäre
An
der
Nordabdachung des Gebirges beobachtet man, den
Sedimente, welche sich selbst wieder in zwei Horizonte gliedern, einen tieferen'
der aus sandig-mergeligen und einen höheren, der aus konglomeratischen Gebilden aufgebaut
von Nord nach Süd
drei hinsichtlich ihres geologischen Alters
ist.
Der Tunnel wird somit
in der
Richtung
und der Gesteinsbeschaffenheit wesentlich verschiedene Gesteinszonen
zu durchfahren haben. Es sind dies
I.
an der Gesamttunnellänge
Die Zone der tertiären Ablagerungen, welche mit 1470 m,
II.
>
»
»
mesozoischen Kalksteinbildungen, welche mit 1930««,
III.
»
>
»
paläozoischen Schiefer, welche mit 2965
partizipiert
und von denen jede der Reihe nach genau auf
zusammensetzenden Schichten geprüft werden
I.
Zunächst
ist
Lagerung der
sie
hervorzuheben, daß die konglomeratischen Bildungen, welche die Reihe der tertiären Sedimente als horizontal
wegen
Abteilung der tertiären Schichtfolge, welche nach
besteht aus Sandsteinen
durchfahren sein wird,
einander so innig verknüpft sind, daß es
prävaliert.
Beschaffenheit und
Die Zone der tertiären Ablagerungen.
für die Tunneltrasse gar nicht
rand dieser mächtigen Konglomeratdecke, welche das Plateau von Rauno
tiefere
die
soll.
gelagerte Platte nach oben abschließen, ihrer Höhenlage
Die
m
oft
bildet,
dem geologischen
liegt
mehr
rund 130
und tonig-mergeligen Schichten,
es
die
über
kommen. Der Unter-
dem Niveau des Tunnels.
Längenprofile in einer Ausdehnung von
die
1470;« zu
durch mannigfache Zwischenglieder unter
schwer wird zu entscheiden, ob die Sandstein- oder
Im allgemeinen kann man aber wohl sagen, daß
in Betracht
m
die
thonig-mergeligc Entwicklung
Sandsteingebilde sind, welche den Charakter der Ablagerung
bestimmen.
An
der Steilböschung, an welcher südlich von Feistritz der Wocheiner Tunnel angeschlagen werden
von dem Anschlagspunkt
•
50
m
entfernt, eine
Gebilde. Sie sind im mittleren Abschnitt
Darüber
befindet sich
gelbbraune, poröse, zähe Sandsteine von feinem Korn, die im Niveau des Wasserspiegels wie ein
tränkt erscheinen, ohne hiebei nur im mindesten an
in ihren
soll,
folgt eine
40
m
m
Zusammenhalt zu
verlieren;
es sind also »steinige«,
Schwamm
durch-
im Wasser nicht zerfallende
von Kohlenschnüren durchzogen (dieses Gebiet war wiederholt Gegenstand von Schürfungen),
oberen Lagen aber durch zonenweise Einstreuung von
-
500
Schichtenentblößung, in welcher von unten nach obqn aufgeschlossen sind:
erbsen- bis haselnußgroßen Gerollen konglomeratisch entwickelt.
mächtige Bank eines harten biaugrauen, mit ledergelber Farbe verwitternden Sandsteins von sehr feinem
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Korn. Das Material
Bank
folgt
•
im
35
ist
bei
95
Wocheiner Tunnels.
(Geologie des
mäßigen Ansprüchen an Druckfestigkeit
als Baustein
verwendbar. Über dieser gesimseartig vorspringenden
Profil zurücktretend:
mächtiger grauer sandiger Tegel ohne deutliche Schichtung, im trockenen Zustande hart, im Wasser jedoch erweich-
in
bar und dann halbplastisch.
Nach oben geht
Masse durch
diese
reichliche
Aufnahme von klastischen Beimengungen allmählich
in
Sandstein über und zeigt dann auf
dann
dünnen
nach oben mit einer
20
in
Mächtigkeit deutliche Schichtung
30
in
dicken festeren Sandsteinbank abschließen, welche abermals deutlich aus
40
m
Mächtigkeit grauer, sandiger Tegel, darüber
in
Platten, die
dem
der
Profil
Wand
vorspringt.
Es
folgt
in
15 in eine härtere Sandsteinplatte, sodann weiter:
•
30
m
•
25
in Sandsteinplatten,
sandiger grauer Tegel
m
m
20 m
tegelartige Zwischenlage,
•
40
in
Sandstein,
•
20
in sandig-tegelige Schicht.
•
20
tegelartige Zwischenlage,
•40
•
Damit
Sandstein,
ist
der obere
Rand des Aufschlusses
erreicht,
und folgen nun grobe Schotter, offenbar angeschwemmte Lagen jener
jüngeren Konglomeratbildungen, welche den Untergrund der Terrasse von Rauno zusammensetzen.
Von
der Gesamtmächtigkeit der hier aufgeschlossenen Schichtfolge per 4 25
•
steinbildungen,
also 2* 80
in entfallen
l'45»z auf weichere tonige Zwischenlagen. Die Sandsteine beteiligen sich
in
m
auf die härteren Sand-
diesem Aufschlüsse mit ungefähr
65 Prozent an der Schichtfolge. Zu einem ähnlichen Schluß über das prozentuale Verhältnis von Sandstein und Tegel gelangt
Begehung der Aufschlüsse, welche der zwischen den Plateaus von Rauno und Deutschruth sich einschneidende
Anschauung
Feistritz
bringt.
Man
tiefe
man
bei
Graben zur.
beobachtet daselbst auch, daß die konglomeratisch ausgebildeten Sandsteinbänke, von denen im Profile bei
nur eine Andeutung vorlag, eine häufig wiederkehrende Erscheinung darstellen und im Gesamtprofile wahrscheinlich eine
nicht unbedeutende Rolle spielen werden.
In
dem eben
geschilderten Aufschluß verflachen die Gesteinsbänke mit 10° in Süd-Südost. In
von Rauno beobachtet man dagegen
und verschiedene Neigungswinkel,
Man
Beckenrand
erhält
die lokal bis zu
in
der
östlich
Fallrichtung
40° und 50° sich erheben.
den Eindruck, daß eine ursprünglich flach gelagerte Sedimentdecke an einer Reihe von Verwürfen, welche dem
parallel hinziehen, in größere
und
kleinere Schollen zerstückt wurde, welche
sodann gegen das Innere der Mulde hinab-
gesessen sind oder auch sonst gegen einander verschoben wurden. Es dürfte somit der Tunnel
ganz unvermutet aus
selten
dem vorerwähnten Graben
Richtung von Nord nach Süd ansteigend einen mehrmaligen Wechsel
in der
flach gelagerten Schichten in
steil
aufgerichtete gelangen,
in
seinem Fortschritte nach Süd nicht
und werden somit auch
dieser jüngeren
in
Vorlage der Gebirgskette Druckwirkungen nicht fehlen, die aus Störungen des Schichtenbaues hervorgehen.
Wasserreich scheinen diese Schichten jedoch nicht zu sein, wenigstens
maßen ergiebigen Quellausflüssen. Die
eine regelmäßige Wasserzirkulation
ganz unmöglich. Es
ist
zahlreichen, in kurzen
fehlt es
dem Gehänge
entlang vollständig an einiger-
Abständen sich immer wiederholenden tegeligen Zwischenlagen machen
und mächtigere Aufstauungen größerer Wassermengen an bestimmten
Moment
das ein wichtiges
für
eine relativ günstige Beurteilung
von vornherein
Stellen
des auf die Tertiärvorlage
entfallenden
Abschnittes der Tunneltrasse.
II.
Die Zone der mesozoischen Kalksteinbildungen.
Die Gesteine dieser Zone bilden den
seitigen
Abdachungen nicht unter
unter diesen
haupt
die Kote
Kamm
von 1000
Umständen zu dem Schlüsse geneigt
in keine
Gipfelregion tatsächlich der Fall sein würde.
in
sein,
Beziehung treten werden, wie dies ja
abdachungen hat ergeben, daß man
des Gebirges. Die hiehergehörigen Gesteinsentblößungen steigen an
in
hinab.
Nach Analogie mit den Verhältnissen
den Karawanken könnte
daß diese Gesteine ihrer bedeutenden Höhenlage wegen
zum Tunnelbau
man
über-
den Karawanken bezüglich der obertriadischen Kalk- und Dolomitmassen der
Hier wäre jedoch dieser Schluß nicht zulässig.
es hier mit einem
in
den beider-
Eine Begehung der
Kalkkomplex zu tun hat, der im Süden allerdings auf
beiden Gebirgs-
einer alten,
hoch über
die
Tunnelebene aufragenden Basis von Schiefern aufruht, daß aber diese Kalke zugleich eine nach Nord geneigte mächtige Platte darstellen,
welche unter mittleren Neigungswinkeln unter die Tertiärablagerungen des Beckens von
Lagerungsverhältnisse
von 1930
m
in
kommen
wir zu einer Profilkonstruktion, der zufolge die Achse
Feistritz
hinabtaucht. Auf
Grund der
des Wocheiner Tunnels auf eine Erstreckung
den vorwiegend kalkigen Bildungen des Gebirgskammes zu liegen kommt. Bei dieser Konstruktion wird
freilich
still-
schweigend vorausgesetzt, daß der Böschungswinkel, unter welchem die Kalke an dem Nordabfall des Gebirges die jüngeren Auf-
;
,
;
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96
Dr. F.
Kossma
l
lagerungen unterteufen, bis zur Tunnelebcne hinab keine wesentliche Änderung erleidet und daß auch der Winkel, mit welchem die
alte
Schieferbasis von
Störung
in
in
Süd her unter den Kalksteinkörper hinabtaucht, nach der
diesen selbstverständlich nur auf theoretische
Tiefe
hin
sich ebenfalls
konstant erweist. Jede
als
Erwägungen gestützten Prämissen würde naturgemäß auch
Änderung
eine
den Ziffern zur Folge haben, welche den Anteil der drei Gesteinszonen an der Gesamtlänge des Wocheiner Tunnels
zum Aus-
drucke bringen sollen.
Die Gesteine dieser Zone konnten nur ganz im allgemeinen als eine Einheit zusammengefaßt werden, da sie im Einzelnen
betrachtet sowohl der petrographischen Beschaffenheit wie
und Kreideablagerungen,
Trias, Lias, Jurasie
die
man
in die
dem
Alter
nach eine große Verschiedenheit aufweisen. Die Zone umfaßt
Gruppe der »mesozoischen Formationen« zusammenzufassen
zu mehr als acht Zehntel aus kalkigen Gesteinen besteht, so kann
und da
pflegt,
wohl am passendsten unter der Bezeichnung: »Zone der
sie
mesozoischen Kalksteinbildungen« zusammengefaßt werden.
Nach
Alter
und Gesteinsbeschaffenheit lassen
sich innerhalb dieser
von welchen die eine Trias (Dachsteinkalk) und Lias,
die andere Jura-
Zone zunächst wieder zwei größere Gruppen ausscheiden,
und Kreidebildungen umfaßt. »Sie
bildet infolge einer Schichten-
überkippung, welche die Lagerungsverhältnisse in diesem Gebirgsriegel beherrscht, scheinbar das Hangende der Ablagerungen der
zweiten Gruppe, der Jura und Kreidebildungen. Diese besitzen sodann
in der
Kobla und deren Abstürzen
ins
Bacatal
ihre
Hauptver-
breitung.
Hinsichtlich ihrer Gesteinsbeschaffenheit sind diese beiden
Gruppen wesentlich verschieden. Die erstgenannte Gruppe
sich als eine einförmige Kalkentwicklung dar, in welcher dickbankig gegliederte graue
das die Äquivalente des Dachsteinkalkes.
Dem
dichte
stellt
Kalke die Hauptrolle spielen. Es sind
Dachsteinkalke aufgelagert erscheint in unregelmäßigen Schollen ein weniger deutlich
geschichteter Kalkstein von grauer oder rötlicher Färbung, welcher der Liasformation angehört.
Die zweite jüngere Schichtgruppe, welche Ablagerungen der Jura- und Kreideperiode umschließt, besitzt im Gegensatze zu den
einförmigen Kalkmassen der erstgenannten Gruppe eine überraschende Mannigfaltigkeit in der Ausbildung ihrer Gesteine. Insbesondere
an den südlichen Steilabstürzen der Kobla hat
man
ein verwirrend buntes Bild
von geschichteten Gesteinen vor
Die wichtigsten
sich.
Typen, die sich hier festhalten lassen, sind:
Hellgraue dickbankige Kalke mit spreuartig eingestreuten spätigen Schalentrümmern;
lichtgefärbte bis dunkel rauchgraue Kalke mit Oolithstruktur;
dünnschichtige gelblichweiße, graue und rötlieh gefärbte Kalke und Kalkschiefer mit Lagen von grauem und
rotem Hornstein
dickbankige bituminöse Dolomite mit großen Knauern von schwarzem Hornstein;
meist grün und rot gefleckte und gebänderte, verkieselte oder mit Hornstein
bunte,
reichlich
durchwachsene dickplattige
Tonschiefer
Lager von dickplattig-kurzklüftigen, meist grünlich gefärbten Kieselschiefern.
Es sind Schichten der oberen Jura- und unteren Kreideformation, welche dieses bunte Gesteinsbild zusammensetzen.
Die Schichten verflachen durchwegs unter Neigungswinkeln von 40
der Südseite des Gebirges aus
dem Katzenbache
bis
zum
— 60° in Nord, so daß also die Steilabstürze, welche sich an
Einschnitte des Bacasattels
hinziehen,
den Schichtkopf der über den paläo-
zoischen Schiefern lagernden jüngeren Gesteinsserie darstellen. Die Auflagerung auf die Schieferbasis
fläche ist vielmehr die
Ebene
einer Schichtenüberschiebung,
hinaus verfolgt werden kann. Es
ist
gruppe
in der
ist klar,
keine normale,
die
Kontakt-
nur eine Folge dieser eigentümlichen Lagerungsform, daß der den paläozoischen Schiefern auf-
sitzende Schichtkomplex in der Richtung von
vollständig auskeilt. Es
ist
welche nach Ost noch eine Strecke weit über die Region des Bacasattels
West nach Ost so rasch an Mächtigkeit abnimmt und schon
jenseits
des Bacasattels
daß die unter solchen Verhältnissen im Süden der Dachsteinkalkmasse eingefaltete jüngere Schicht-
Richtung nach Ost zugleich immer weniger
scheinlich, daß ein Tunnel, der das Gebirge östlich
vom
tief in die
Bergfeste hinabgreifen wird,
Bacasattel im Niveau
und es
ist
in
hohem Grade wahr-
des Wocheiner Tunnels durchverqueren würde, die
überschobene Scholle von Jura- und Kreideablagerungen überhaupt nicht mehr berühren, sondern bereits unterfahren würde. Eine
solche Tunnelanlage würde mit den Jura- und Kreidegesteinen als
Dach über
sich
aus den paläozoischen Schiefern sofort
in
den
Dachsteinkalk eintreten.
Die Tunnellänge von 1930 m, welche auf die mesozoische Kalkzone
gruppen
in
der
W eise
r
verteilen,
daß
für die reine
jüngere .Schichtenserie dagegen nur 720
m
in
entfällt,
dürfte
sich auf die
Rechnung genommen werden könnten.
III.
Die Zone der paläozoischen Schiefer.
Die Gesteine dieser mächtigsten Schichtenzone des Wocheiner Tunnels lassen sich im
im frischen Zustande
feste, bei
eben geschilderten Schicht-
Kalksteinentwicklung von Trias und Lias 1210 m, für die mannigfaltiger gegliederte
allgemeinen charakterisieren
der Verwitterung sich aufblätternde Tonschiefer mit Einlagerung von
als
graue,
dünnplattigen Sandsteinen
gut geschichteten dickbankigen dunkelgrauen, häufig weiß geäderten Kalksteinen und unreinen Kalksandsteinen.
und
3
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
97
Als Beispiel für die innige Verknüpfung und den lebhaften Wechsel dieser verschiedenen Gesteinsabänderungen soll hier das
Bild einer Schichtfolge vorgeführt werden, wie es längs des
geschlossen
ist.
Es sind hier
0"02
blätterigen Schiefem mit Sandsteineinlagerungen, je
Darüber
ist,
folgt eine
Bank
Fahrweges von Podbrdo zur Kirche von Baca
von
einer Aufschlußlänge
in
15
von
einem Hohlwege auf-
Man
mächtig.
zählt im ganzen
fünf solcher Einlagerungen-
harten Kalksteins, der netzartig von weißen Kalkspatadern durchwoben
Die Kalkbank wird von dunklen Tonschiefern überlagert, in welche sich noch zweimal Kalkstein-
in.
1
in
ohne Unterbrechung entblößt: Zu unterst ein Wechsel von dünn-
O'Oöw
bis
eines dunklen, schwärzlich grauen,
mit einer Mächtigkeit
m
schichten von geringerer Mächtigkeit einschalten. Es folgt nun ein
Komplex von Thonschiefern mit Einlagerung von
Platten eines
dunklen, unreinen Kalksandsteines, die gewissermaßen Vertiefungen in den weicheren Tonschiefern bilden. Es sind Platten von durchschnittlich 0' 02 in Dicke.
0*05
lich
in
Mächtigkeit
Nach oben
ein.
Die ganze Schichtenfolge verflächt mit 40 Grad
NO.
in
dünnplattige sandige Kalke und
•
-
von 15
Bei einer Aufschlußlänge
Mächtigkeit der hier aufgeschlossenen Schichten ein Betrag von ungefähr
somit im ganzen 2 18
noch dreimal dünne Kalkbänke von durchschnitt-
schalten sich in diesen Tonschieferkomplex
Mit einer solchen Bank schließt die Entblößung nach oben ab.
20 auf Sandsteineinlagerungen
1 1
von welchem
in,
ergibt
in
1
daher für die wahre
sich
0"35 auf
63 auf Kalksteinbänke,
entfallen. Die Mächtigkeit der festeren
Gesteinseinlagerungen beträgt
in.
Dieser Aufschluß gibt einerseits eine Vorstellung von der Lebhaftigkeit des Gesteinswechsels, andrerseits von der Mächtigkeit
der festeren Einlagerungen innerhalb
kaum 20 Prozent
des Schichtkomplexes. Die letztere erreicht
der Gesamtmächtigkeit.
jedoch die kalkigen Einlagerungen in den tieferen Theilen der Schichtfolge reichlicher und mächtiger erweisen, so darf
annehmen, daß
dem räumlich
sich das Verhältnis der harten
zu den weichen Schichtgebilden im ganzen etwas günstiger stellen dürfte
sehr beschränkten Schichtenaufschluß der Fall
von Baca
di
Podbrdo,
man
Beispiel,
an welchem der
Fußwege ab über
Weg
Aufschluß
auch
tiefer
die Schichtköpfe des Schiefers
in
man
sagen, daß die tiefere Abteilung der
dem Fuße
der
Kobla
treten die festeren
zum Fuße
Sattel hinführt,
der Kobla ansteigt,
Einlagerungen
zu gewinnen; der Schiefer
nirgends ein größeres zusammenhängendes Beleg-
blättert sich auf
anderen Gebieten für Tonschiefergehänge charakteristisch
ist.
Wo
und
zerfällt in
jenen kleinschuppigen Gesteins-
das Terrain jedoch durch einen künstlichen
fest,
und
bricht hie
und da
in Platten,
sofort in
die als Dachschiefer, bei
günstigem Sinne;
heimischen Bauten wenig-
Verwendung gefunden haben.
stens,
Der Umstand, daß
die tieferen
Zonen der Schichtfolge, welche
ja den Hauptanteil
an den Tunnelaufschlüssen haben werden,
durch festere Einlagerungen ausgezeichnet sind, und die Wahrnehmung, daß die Schiefer ihre Neigung zur Aufblätterung und
Zerfall erst
im Kontakt mit der Atmosphäre
entfalten, läßt
komplexes. Die Schichten
fallen fast
Schichten verqueren und zugleich
Quellausflüsse, welche
man
aber
ist in dieser
in
ONO.
ist hier
um
die
größten Teil nach Nord hin abfließen,
dem Kalkkörper
um
erst
der Kobla und an dessen
im Feistritzursprung zutage zu
schiebungsfläche, welche die wasseransammelnde Unterlage der Kalkmasse des
die
Die Tunnelröhre wird also die
Wasserbeschaffung sehr schlecht
a priori an der Kalkschiefergrenze oberhalb Baca erwarten sollte, sucht
vermuten, daß die Niederschlagswässer, die von
sich diese Gesteinsgrenze,
Hinsicht die Art der Lagerung des Schicht-
WSW"
Liegenden ins Hangende fortschreiten. Mit diesen Lagerungsverhältnissen hängt wohl auch die
Quellenarmut des Bacagehänges zusammen; es
große
Moment
durchaus bergwärts bei einem Streichen von
vom
zum
uns die Beziehungen dieser Gesteine zu den Tunnelierungsarbeiten wieder
in etwas günstigerem Lichte erscheinen. Ein besonders günstiges
zum
fast
und an dem Rücken, über welchen man von diesem
ist
aufgerissen wurde, so daß frische Gesteinsanbrüche sichtbar werden, ändert sich das Bild
der Schiefer erscheint dunkel bläulichgrau,
fast
in
machen nun an der Gebirgsoberfläche einen höchst ungünstigen Eindruck. An dem Gehänge
von Baca zum gleichnamigen
stück für die hier entwickelten Gesteinsarten
schutt, der
dies
hier fast ausschließlich Tonschiefermaterial.
Diese weicheren Schiefeiiagen
zum
als
an festeren Einlagerungen; oberhalb der genannten
relativ reich ist
Kirche aber und insbesondere in den höchsten Teilen der Schichtfolge an
vollständig zurück und findet
sich
Unter 70 Prozent dürfte jedoch der Anteil, welchen die weicheren
ist.
Sedimente an der Schichtfolge nehmen, auf keinen Fall herabsinken. Im allgemeinen kann
Schichtfolge, etwa bis hinauf zur Kirche
Da
man wohl
treten,
man
bestellt,
die
vergebens.
hier
reichlichen
Man möchte
Südabdachung aufgenommen werden,
und zwar an der
Hauptkammes
und
darstellt.
in
Nord geneigten Über-
Im Tunnel wenigstens wird
kurz vor Kilometer 32 der Trasse erreicht wird, gewiß durch stärkere Wassereinbrüche bemerkbar
machen. Da wie oben erwähnt wurde, in den hangenden Schieferpartien von der Kirche von Baca aufwärts härtere Gesteinseinlagerungen
immer
hat
seltener werden, so daß schließlich
man
gegen
die
Kalkgrenze hin
die
weicheren Gesteinsarten für sich
allein
herrschend werden, so
es in diesem Abschnitte des Tunnels mit zwei für die Bauführung gleich ungünstigen Faktoren zu tun, mit schlechter
Gesteinsbeschaffenheit und voraussichtlich reicherer Wasserführung.
Der Wocheiner Tunnel mündet am Fuße des
vorschiebt.
die mit
An dem
steilen
Rückens, der sich zwischen dem Bacatal und dem Katzenbach nach Süd
scharf geschnittenen Gebirgsvorsprung zwischen den beiden Tallinien liegt eine Entblößung von Tonschiefern,
50 bis 60 Grad in
OSO
verflachen. Dieselbe
Lagerung beobachtet man wenige
dunkle kalkige Gesteinsbänke mit dieser Fallrichtung als Felsriffe
Vergleiche zu den Lagerungsverhältnissen bei Baca eine
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII.
Wendung
Schritte weiter
im Bette des Bacagrabens,
aus dem weichen Schiefer herausragen. Es macht sich also
hier
wo
im
der Schichten im Streichen wie im Verflachen bemerkbar, die nicht
1
,
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98
Dr. F.
lokal zu sein scheint,
da sich die gleiche Schichtenstcllung sowohl aufwärts gegen Podbrdo, als talabwärts gegen Ternik hin an
mehreren Stellen beobachten
offenbar die
tiefste
Kossmat
Der südlichste Teil des Tunnels durchfahrt wahrscheinlich einen schmalen Schichtensattel, welcher
läßt.
zum Aufschluß gelangenden paläozoischen Schichtenkomplexes
Abteilung des
darstellt.
Vergleich der Tunnelaufschlüsse mit der Prognose von Bergrat F. Teller.
I.
Zone der tertiären Ablagerungen.
Die Durchführung der Tunnelarbeiten ergab bezüglich der Lagerungsverhältnisse das Resultat, daß
die
an den obertägigen Aufschlüssen beobachteten Schichtunregelmäßigkeiten nicht
setzen und mithin den einfachen Muldenbau nicht wesentlich beeinträchtigen.
men, daß
die lokalen
Man
in
die Tiefe hinab-
darf vielleicht anneh-
Störungen zusammenhängen mit Vervvitterungs- und Erosionserscheinungen, durch
welche oberflächliche Lagerungsveränderungen der vorwiegend weichen,
lichen Schichtmassen
zum
Teile sogar zerfließ-
eintraten.
Der Quellenmangel, welchen
Teller
F.
als günstiges
Moment
für die Beurteilung der Tertiärstrecke
besonders betonte, gehörte zu den praktisch wichtigsten Merkmalen dieses Abschnittes und ihm
relative Standfestigkeit der tonig-mergeligen Gebilde
ist
die
zu verdanken.
Die südliche Tertiärgrenze, welche im Gutachten bei 1470
mir ungefähr an der gleichen Stelle gezeichnet wurde,
traf
um
m
angesetzt und später (1902) auch von
den Betrag von
\2>0m (mit Rücksicht
auf die Portalverschiebung etwas darüber) weiter südlich ein; die Prognose war erschwert durch die
Unmöglichkeit, das Einfallen der Schichten des südlichen Muldenflügels im Wiesen- und Waldterrain
entsprechend zu verfolgen.
Zone der mesozoischen Kalksteingebilde.
II.
Das
für
den technischen Gebrauch bestimmte
Gesteine soweit sie praktisch von Interesse
ist,
Profil
Tellers enthält nur
die
Hauptgruppierung der
aber nicht die Detailbeobachtungen, auf welche die Daten
über den geologischen Anteil der verschiedenen Schichten begründet sind.
Der Autor war nun so freundlich, mir
Handskizze zur Verfügung zu
stellen,
Erörterung der Prognosen seine damals angefertigte
welche besonders bezüglich der südlichen Abteilung der meso-
zoischen Zone wichtige Details enthält;
tragungen punktiert wiedergegeben.
für die
in der
beigegebenen Reproduktion auf
p.
61
sind
diese Ein-
Es geht daraus hervor, daß Tellers telefonische Auffassung
des Wocheiner Kammes durch die Tunnelaufschlüsse nur bestätigt wurde. Besonders wichtig
ist es,
daß Teller bereits damals einen überkippt antiklinalen Aufbau dieses Teiles der Randzone annahm,
wie aus einer mit
gezeichneten Luftsattellinie
Bleistift
seiner Skizze
in
ersichtlich
war.
Ich möchte
bemerken, daß ich zur Zeit des Entwurfes meines Tunnelprofils und der Abfassung meiner späteren
Notiz
in
Verhandlungen 1903
116, nur das
p.
von der Baudirektion reproduzierte Generalprofil Tellers
Ich gelangte also in der letztgenannten Notiz unabhängig zur gleichen
(ohne sein Gutachten) kannte.
Kombination vom Antiklinalbaue der im Tunnel durchfahrenen Juraregion, eine Anschauung, welche
durch den Bau der Crna prst-Gegend begründet war.
Was
die
relative Beteiligung der
Tunnelgesteine anbelangt,
1210
m
veranschlagte,
einstimmt;
ist
was
mit
erklärt
Bacapasse, also zirka
der
den
tatsächlich
die Breite dieses Abschnittes
mesozoischen Gebilde wurden
dieseDifferenz
sich
1
mesozoischen
Gruppen
an
Zusammensetzung der
der
vor allem zu bemerken, daß Teller für die »Gruppe des Dachsteinkalkes«
720
m
dadurch,
km
östlich
beobachteten Verhältnissen
betrug nämlich
veranschlagt,
daß
der
infolge
durchfahren
der
Tunnellinie,
jüngeren Jurahorizonte gerechnet werden
1260 m.
konnte.
Für die
praktisch
südliche
Es
war
der
wurde etwa der doppelte Betrag;
großen Reduktion
mit der
genau über-
Randzone
Unterfahrung
der
Jurazone am
einer
ganzen Anzahl
selbstverständlich
unmöglich,
auf
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
Wege
theoretischem
den
unterirdischen
Einfallswinkel
99
Überschiebungsfläche
der
genau vorauszu-
bestimmen.
III.
Teller schied
in dieser
Region zwei Unterabteilungen aus, deren
rungen und antiklinalen Bau
welche
besteht,
Die Zone der paläozoischen Schiefer.
(p.
58, Schlußsatz)
auszeichnet,
sich durch feste Einlage-
tiefere
während
höhere
die
aus Tonschiefern
verwittertem Zustand zwar ungünstig aussehen, in frischer Erhaltung aber dach-
in
schieferartig sind.
Die beiden Komplexe verhielten sich auch im Tunnel
in
Weise und boten
der angegebenen
für die
Arbeiten keine Schwierigkeit.
Bezüglich der Altersbestimmung
profils
noch
die
ist
zu bemerken, daß zur Zeit von Tellers Prognose des Tunnel-
von Stur angegebenen Funde von Bythotrephis und »Fucus« antiquus
für die Horizontierung der Schiefer
von Podbrdo gelten mußten, während sich später durch die Neu-
aufnahme der ganzen weiteren Umgebung und durch einen Inoceramusfund
antiklinal
Auf
bei
Podbrdo ergab, daß
zusammengepreßte tiefere Schichtabteilung der Kreide angehört und
schiebung von den
als
wurde
einer
infolge
die
Über-
höhere Schichtzone entwickelten paläozoischen Dachschiefern überlagert wird
im Anfangsstück des Tunnels zu erwartenden Abweichungen von der allgemeinen
die
Streichrichtung
maßgebend
als
bereits
WSW — ONO-
im Gutachten hingewiesen, ebenso auf die Trockenheit der südlichen
Gesteinszone und die nördliche Abflußrichtung des Grundwassersystems im Gebirgsstock.
Infolge des Umstandes, daß im Tunnelniveau die schmale Schieferzone südlich des Koblakalkzuges
von der Überschiebung noch nicht abgeschnitten
letzterer
noch
fernhält, trat
man
ist
nicht unmittelbar
am
und daher das eindringende Oberflächenwasser von
Dislokationskontakt, sondern erst weiter nördlich in
diese wasserreiche Gebirgsregion ein.
3. Prof. Dr.
G. A. Koch, welcher im Jahre 1899 für die
Zwecke der
Detailtrassierung die Profillinie
über den Bacapaß beging, gab ebenfalls ein ausführliches Gutachten ab, welchem ich die folgende
Zusammenfassung
bezüglich der Mächtigkeit der einzelnen Gesteinskomplexe entnehme:
»Im Wocheiner Tunnel werden also nach meiner Schätzung auf der Nordseite zirka 1665
vialen Schottervorlage, in den tertiären Mergelschiefern
In der Tunnelmitte
auf zirka 1700
m
abgesehen von der geringen
und weichen plastischen Tegeln zu durchfahren
werden hauptsächlich mesozoische Kalke, Dolomite und
Länge durchbohrt werden müssen, der Rest von rund 3000
grünen Schiefer, sowie auf den Komplex
in,
m
Schiefer,
fällt in
1
dilu-
sein.
und zwar vorwiegend Dachsteinkalke
der südlichen Tunnelpartie auf die roten
und
der paläozoischen Kalktonphyllite mit ihren kalkigen Bänken gegen das Turmelende.«
Auf Grund der obertägigen Beschaffenheit der Tertiärschichten befürchtet auch Koch das Auftreten
von Druckerscheinungen innerhalb dieser Abteilung.
Bezüglich der
Wasserverhältnisse wird hervorgehoben, daß nach Durchstoßung
dieser dichten
Vorlage, in welcher nur die sandsteinartigen Straten durchlässig sind, ein sehr starker Wasserzudrang
aus den zerklüfteten Kalken zu erwarten
ist.
»Dieser tertiäre Wall bringt das in die Tiefe sickernde Wasser des großen Niederschlagsgebietes zu einer unterirdischen Auf-
stauung und verhindert es vielfach an dem
freien
Abfluß nach Norden, welcher erst künstlich durch die tiefliegende Tunnelröhre
geschaffen wird.
In der südlichen Tunnelpartie lassen aber die fast gar nicht durchlässigen bunten Tonschiefer
die
mesozoischen Gesteine unterteufen und nach Nord
einfallen,
und
die Kalktonschiefer,
keinen nennenswerten Wasseraustritt zu.«
angenommenen um den Betrag
Portalverlegung stimmt sie praktisch genommen mit
Die wahre Länge der Tertiärstrecke (1600 m) blieb hinter der hier
von 65
1
m
zurück, jedoch unter Berücksichtigung der
Ich erhielt ein
welche
Exemplar des Gutachtens im Sommer dieses Jahres zur
Einsicht.
13*
,
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Dr.
100
Kossmat
Bezüglich der Mächtigkeit der mittleren Kalkgruppe bleibt die von Prof.
ihr überein.
Ziffer unter jener
Zum
Koch angenommene
von Bergrat Teller, wobei allerdings der Komplex der mesozoischen roten und grünen
Schiefer (Jura) aus praktischen
4.
F.
Schlüsse
Gründen mit der Schieferregion von Podbrdo zusammengezogen wurde.
mögen noch
einige
Bemerkungen über das
Profil folgen,
welches ich im Jahre 1902
schon einen Teil der Tertiärmulde und im Süden die
anfertigte, als die Arbeiten auf der Nordseite
:
und den Antiklinalaufbruch der Woltschacher Kalke bewältigt hatten.
Das schwer vorauszubestimmende Verhalten der Tertiärpartie war damals schon bekannt,
erste
Kreideschieferpartie
grenze aber noch nicht angefahren; ich vermutete
rung faßte
ich zur Zeit der
sie bei
Meter 1460.
Kammes wurde
Die mesozoische Gesteinsgruppe des
Ausführung dieses
Profils
in Trias,
zunächst
und Jura
Lias
Überkippung
als einfache
auf,
Lias-Juraserie, eine Ansicht, welche ich auch in den
Der
anstalt 1903 publizierte.
splittrige Oolithkalk,
Bestandteil der oberen Trias erwies,
ist
Lage-
die
eingeteilt;
mich aber noch im Sommer 1902 vor der Anfahrung der mesozoischen Gebirgsparte vom
Aufbau der
Süd-
die
überzeugte
antiklinalen
Verhandlungen der geologischen Reichs-
welcher sich später durch seinen Fossilieninhalt
noch zur Lias-Juraserie gezogen und seine Südgrenze, der
als
steilen
Schichtstellung entsprechend, bei Meter 3050 angegeben, während sie infolge des etwas weniger steilen
was
Einfallens der sie abschneidenden Dislokation bei Meter 2852 getroffen wurde,
anstoßenden Region von Liaskalk zur Folge
hatte.
Die auf
dem
Profil
eine Verbreiterung der
angegebene Zone von Crnaprst-
Schiefer traf ziemlich genau an der angegebenen Stelle ein, bildete aber im Tunnel keinen geschlossenen
Komplex, sondern bloß Einschaltungen im unteren Liaskalk.
Im Kern der überkippten und gestörten
bis 3300)
machte
ich
antiklinalen
lich
Antiklinale
kam
eine schmale Partie Dachsteinkalk (Meter
als unterirdischer Ausläufer des Crnaprst-Gewölbes
diese
zum
Vorschein;
3235
auf diese Möglichkeit
übrigens den beobachtenden Ingenieur der Bauleitung aufmerksam, sobald ich mich
Bau
vom
der betreffenden Gebirgszone überzeugt hatte. Für die Tunnelarbeit hatten selbstverständ-
Abgrenzungen der verschiedenen Kalkstufen untereinander keine Bedeutung. Die Grenze
zwischen dem Koblakalk und der ersten Zone von Juraschiefern (Ton- und Kieselschiefer)
2
ist
um
einen
geringfügigen Betrag zu weit südlich eingezeichnet.
Unerwartet kam
tägigen Aufschlüssen nicht
der Kalkzone von
kleine Dislokation
die
zum Ausdrucke kam;
Kuppe 1091 und
von Meter 2168
sie
S,
welche an den regelmäßigen ober-
brachte zwei Überraschungen: eine Verdoppelung
eine kleine Quelle in der sonst fast wasserleeren Südstrecke.
Eine Schwierigkeit bot selbstverständlich die Vorausbestimmung der südlichen Überschiebungsgrenze der jurassischen Randzone; ich zeichnete zwei Eventualitäten
Wirklichkeit war das Einfallen der Dislokation
die Schnittstelle lag bei
noch etwas flacher
ein:
als
Meter 1870,
1.
im
1.
Falle
2.
Meter 1770;
in
angenommen wurde,
Meter 1995, an sich eine untergeordnete Abweichung, durch welche die schmale,
noch südlich der Kuppe 1091 gelegene Zone jurassischer Schiefer abgeschnitten wurde.
Die Überschiebung zwischen Dachschiefer und Kreide wurde nahezu an der
läufige Profil angab, getroffen; über die südlicheren Abschnitte
ist
Stelle,
wo
sie
das vor-
nichts weiter zu bemerken, da sie
zum
größeren Teile bereits damals durchörtert waren.
Über
in
die Wasserverhältnisse
Übereinstimmung mit der
Tertiär
eine
und Dachsteinkalk
nur einige Angaben:
1
starken Quellen
erwartet;
Ein größerer Zufluß wurde
doch wurden beim Tunnelbau, wohl infolge der eigentümlichen,
erst zirka
300
m
Beispiel
Technisch-kommerzieller Bericht über die zweite Eisenbahnverbindung mit Triest
Meter 2350 bis 2518 des Tunnelprofils.
von Meter 1820 und 1860
südlich der Formationsgrenze
mit direkter Fortsetzung nach Triest. Wien, 1900, p. 42.
2
1.
der Regierungsvorlage enthaltenen Prognose an der Grenze zwischen
Ablenkung der Wasserwege bedingenden Lettenklüfte (zum
die ersten
linie
in
enthält das Profil
N),
angetroffen.
— Tauernbahn,
Karawankenbahn, Wocheiner
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
2.
Ein Wasserzufluß war auch unterhalb des Hochtales zwischen Kuppe 1527 und der Kobla von
vornherein
aber im
101
wahrscheinlich, ich
Liegenden
erwartete ihn
im
Hangenden
der Schieferzone der Crnaprst, er trat
und zwar im Zusammenhang mit den Klüften
derselben, also weiter südlich auf,
in
der Zerreißungsregion der überkippten Antiklinale.
Erläuterung zu den vergleichenden Durchschnitten
in der Linie des
Wocheiner
Tunnels.
I.
Profil
von
F. Teller 1894.
Fig.
1
a.
km
1.
Tertiärmulde, voraussichtlich von untergeordneten Störungen
durchsetzt.
Im Hangenden das
Konglomerat von Rauno und Gehängeschutt.
2.
Zone der Trias-(Dachsteinkalk) und Liaskalke.
3.
Zone der Kobla (Jura und untere Kreide).
a)
Schwarze Schiefer der Crna
b) rote
c)
Kalke
vom Typus
prst,
der Aptychenkalke,
Crinoidenkalk,
d) plattiger Hornsteinkalk,
e)
hornsteinführende Schichten
vom Typus
der Aptychenschichten,
f) bituminöser Dolomit mit Hornsteinknauern,
g) bunte Schiefer,
h)
Kalke mit Hornstein,
i)
bunte Schiefer,
j)
graue Kieselkalke.
(Die Unterabteilungen
4.
a—j
nach Teller's Handskizze des
Profils.)
Paläozoische Schieferzone.
Die Durchschnittslinie verläuft etwas westlich des definitiven Profils und
genau vergleichbar. (Maßstab
1
37500.)
mit letzterem nicht
=
:
ist
daher
,
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102
Kossm a
Dr. F.
II.
Profil
von
F.
t
Kossmat
1902.
Tertiärzone der Nordseite und
(Zur Zeit des Stollenvortriebes innerhalb der
Südseite gezeichnet.)
Kreidezone
der
der
1
Fig. Ib.
km
I
IV
///
//
II
o
i
Die nachstehenden Daten geben den erläuternden Text des Originalprofils
1
:
10000
vollinhaltlich
wieder:
Tertiär (Unteres
»1. Tertiäre
Neogen), Süßwasser-
Tonmergel, Sande und Konglomerate;
schotter überlagert.
bildungen
An
am
Portal
von
Diluvial-
der Grenze gegen die Trias wahrscheinlich größerer
Wasserzufluß.
Dichter, meist
2.
sehr grobbankiger Dachsteinkalk.
zwischen Tertiär und Dachsteinkalk
findet
man an
Stollen angetroffen wird.
Nahe der Grenze gegen
der Grenzregion
der Oberfläche zahlreiche
Es wäre möglich, daß
Stücke von Liasschiefer, doch nicht anstehend.
Obere Triasformation
In
er
im
die Oolithe findet sich breccien-
artiger Korallenkalk.
Lias.
An
der oberen
3.
Grenze der Schiefer-
Lichte splittrige Oolithkalke; Streichen fast
O — W;
sehr steile Schicht-
stellung.
einlagerung wahr-
4.
Lichte spätige Kalke mit vielen Crinoidenstielen.
5.
Schwarzer Liasschiefer
=
6.
Graue, meist 50 bis 60°
N und NNW
scheinlich etwas
Wasser zu erwarten
kommen
7.
fallende Kalkbänke. Häufig durch
großer Hornsteinausscheidungen
das Auftreten
Kalke
Schiefer der Crna prst.
ausgezeichnet.
Auch
spätige
hier vor.
einzelnen Hornsteinausscheidungen
Schiefer mit
(graue
und braune
Tonschiefer und Kalkschiefer); an den Grenzen mit den Kalken wechsellagernd.
Jura. Sowohl die
Schiefer als auch die
Kalke durch reichliche
8.
Grauer Kalk mit Hornsteinlinsen.
9.
Rote
'
Hornsteinführung
und braune Tonschiefer und Kieselschiefer mit weißen
Kalzit-
adern, Hornsteinbänke häufig.
ausgezeichnet
10.
Grauer Kalk.
10a. Tonschiefer, Kieselschiefer, Hornsteine. Dieser Schieferzug mit Horn-
steinbänken
ist
zwar
erst
etwas westlich der Tunnelachse zu beobachten, könnte
aber im Stollen noch angetroffen werden.
1
In
dem
Profil ist die
Gruppe
2 bis 10<7 als ȟberkippte,
fast
Ost
— West
streichende Schichtfolge«
lungen der geologischen Reichsanstalt Juni 1903 werden aber die Schichten, welche im
als überkippte Antiklinale
von Lias-Juraschichtcn aufgefaßt,
in deren
Kern
die
Profil mit
den
Crna prst-Schicfer
bezeichnet; in Verhand-
Nummern
(5) auftreten.
3 bis 10 bezeichnet sind,
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
103
Aufpressung von
Karbonschiefer; im
Stollen wahrscheinlich
1
druckhaft. Beiderseits
Schwarze, an der Oberfläche
1.
in kleine
Stücke zerfallende und dünn-
splitternde Tonschiefer. Verflachen meist 40 bis 60° NO.
durch Verwerfungen
gegen Jura und Kreide
begrenzt
Kreide: vorwiegend
sandig-schiefrig, mit
12.
Graue Flyschschiefer und Sandsteine mit wenigen Kalklagen.
13.
Grauer stark gefalteter Plattenkalk.
14.
Graue Flyschschiefer und Sandsteine mit sandigen Kalkbänken.
einer steil stehenden
Antiklinale des
plattigen Woltschacher
Kalkes
III.
Profil
von
Kossmat
F.
1907.
(Nach Beendigung des Tunnels.)
Fig. \c.
hm
Nummern
entsprechend
dem
Profil
1
b.
Tertiär.
2.
-f-
4.
bis 10. Lias-Jura. (Überkippte Antiklinale, in
11.
'
II
J
Stratigraphische Gruppierung:
1.
3.
IV
III
11
I
Obere Trias.
deren Kern die Dachsteinkalke
Paläozoischer Aufbruch.
12. bis 14. Kreide.
Maßstab
=
1
:
37.500.
5a
auftreten.
—
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VI. Abschnitt.
Die Südrampe des Wocheiner Tunnels von Podbrdo
Lucia
bis St.
Tolmein.
(Baukilometer 34" 8
— 55 '8
ab Assling,
= Betriebskilometer 95 '6— 116-6 ab Klagenfurt).
Nach Verlassen des großen Tunnels tritt die Bahnlinie in das tief eingerissene, schmale Bacatal ein,
SW gerichtet ist und die Idrica wenige Kilometer oberhalb ihrer Mündung in den Isonzo
welches nach
erreicht.
Vom
geologischen Standpunkt
gehört
das Bacatal
neben dem Wocheiner Tunnel zu den
interessantesten Abschnitten der »Wocheiner Bahn«, in technischer Beziehung zog es die Aufmerksamkeit
auf sich,
St.
weil hier die Bauschwierigkeiten ihren
Höhepunkt
erreichten.
Die Strecke von Podbrdo nach
Lucia verläuft zwar im allgemeinen nicht senkrecht auf das Schichtstreichen, quert aber doch
Hauptzonen, welche sich zwischen dem Wocheiner
befinden.
Kamm
Das Bahnprofil knüpft auf diese Weise unmittelbar an den Tunneldurchschnitt an und
dessen natürlichen Abschluß; eine Beschreibung seiner geologischen Grundzüge
hang mit diesem wünschenswert. Die Gutachten von
F.
alle
und dem westlichen Teile der Karstplateaus
Teller (1894) und
ist
bildet
daher im Zusammen-
Prof. Dr. G. A.
Koch
(1899)
enthalten eine große Anzahl von Detailbeobachtungen, welche sich besonders auf die technisch-geologi-
schen Verhältnisse der damals im Projektstadium befindlichen Bahntrasse beziehen, aber nicht veröffentlicht sind.
1
Der beistehend angeführte Passus aus dem technisch-kommerziellen Bericht (Regierungsvorlage
1900) gibt ein gedrängtes
»In
dem
tief
Resume des Ergebnisses:
eingeschnittenen Bacagraben werden außer jüngeren Schuttkegeln von Wildbächen der
Reihe nach die paläozoischen Kalktonphylite, kalkige und mergelige Glieder der Triasformation sowie
Ablagerungen der Jura- und Kreideformation
Nach Tellers und Kochs Ansicht
51),
Tunnelen durchfahren.
erweist sich der auf das Bacatal entfallende Trassenabschnitt als
der schwierigste des Gesamtprojekts. Es
meter 40 bis
teils offen, teils in
gilt
dies hauptsächlich für die Strecke
Hudajuzna
— Log
(Kilo-
an welcher Rutschlehnen passiert werden müssen.
Im untersten Teile des Bacatales und im Bereiche der
Idrica
bessern sich die geologischen
Verhältnisse.«
Oberes Bacatal: Kreide
—Jurastrecke.
Die Station Podbrdo (Seehöhe 506 in) liegt unmittelbar südlich des Tunnelportals auf der linken
der Baca inmitten der sandig-schiefrigen Kreideschichten.
Seite
Graben, welcher
oft
zur Not für die Straße
besteht aus der Tunnelhalde.
war man
nicht nur
den Fluß und
ließ,
in
Steinmauern aufführen, da
Vom
in
diesem engen
den Gehängeschutt einzuschneiden, sondern man mußte auch
die auf seiner rechten Seite laufende Straße
die
Das Terrain mußte
künstlich geschaffen werden; der Stationsuntergrund
Platz für die Aufschüttung der großen Materialmengen zu gewinnen,
gezwungen, etwas
sehr beträchtlich sind.
1
Um
Raum
gegen das jenseitige Ufer schieben und starke
Wassermengen, welche zeitweise aus dem Talkessel von Podbrdo abströmen,
südlichen Tunnelende angefangen, welches durch einen mächtigen Stein-
Die Kopien befinden sich seit
dem
Vorjahre im Besitze der
k. k.
geologischen Reichsanstalt.
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
zum Ende
körper gegen eine lokale Rutschbewegung geschützt wurde, bis
also sehr große
Massenbewegungen und Schutzbauten
nötig,
105
der Station Podbrdo waren
welche das Bild des Terrains erheblich
umgestalteten.
Der weitere Verlauf der Bahnlinie
Wald- und Wiesenlehnen, an welchen
die
zunächst
bietet
geologischer Beziehung wenig interessantes;
in
infolge häufiger Detritus-
die Strecke hinzieht, zeigen
sich
bedeckung wenige Aufschlüsse, hingegen wird an der Baca der flyschähnliche Kreideschiefer und Sandstein,
welcher diesen ganzen Talabschnitt zusammensetzt,
Südlich
vom
Dorfe Tratnik
kommt
Kalk), welche ziemlich auffällig durch
von
ihr in
einem
zu tun
Einlagerung
zieht,
zur
Bahn herab und wird
man
es hier mit der
Meter 410 und Meter 1020 S (zirka 90
bei
Hudajuzna
(stellenweise auch breeeiöser
nicht unwahrscheinlich, daß
ist
Das Schichtfallen
auftritt.
eine Lagerung, welche bis gegen
kommen wieder
zum Vorschein.
den nordwestlichen Porezenhang
welche im Tunnel
hat,
Woltschacher Plattenkalk)
Zone von hartem Kalksandstein
eine
durchbrochen. Es
tiefen Einschnitt
fast überall geschnitten.
ist
die dunklen, sandig-glimmerigen Schiefer mit
über
OSO
unter einem mittleren Winkel nach
herrschende
die
m
dem
gerichtet;
im Liegenden der härteren Bänke
ist;
dünnen kalkhaltigen Sandsteinbänkchen
Nach Durchquerung der unteren Abteilung der Kreideschiefer, welche am besten im Bache auftritt man in die Woltschacher Plattenkalke, welche zum Beispiel an der großen
geschlossen sind,
Steinbrücke
sind.
—
(Betriebskilometer
Die anschließende
Lehne
gegenüber der ebenfalls
in
97-6)
über
vom Porezen kommenden Graben zu beobachten
den
mehrfach
allerdings
zeigt
reichliche
Schuttüberstreuung, aber bald
den Plattenkalken eingeschnittenen Schlucht des Driselbaches
—
bietet die
Bahnlinie sehr schöne Aufschlüsse.
Die charakteristischen kleinen Fältelungen der dünnplattigen, mitunter durch rote Mergelschieferlagen ausgezeichneten Kalke sind sowohl an der Bahn, als auch an der Straße sehr schön zu sehen. Die
Einschnitte konnten stellenweise selbst bei großer
Höhe
fast
senkrecht ausgesprengt werden, da sich die
Woltschacher Kalke im großen durch den zähen Zusammenhang der Schichtmasse auszeichnen.
Das Verflachen
ist in
der Hauptsache ziemlich flach talaufwärts
—
meist gegen
von Podbrdo
in
immer
die oberen Kreideschichten
die
Schiefereinschaltungen
allmählich
gerichtet, die Bahnlinie
den
Kalk
tritt
verdrängen.
Eine
OSO
ältere
scharfe
—
Lagen
,
also unter
ein,
gegen
Grenze
wobei
unten
existiert nicht.
Der 102m lange Seidltunnel,
grabens
eintritt,
durchsticht flach
SO
in
Bahn nach Überbrückung des tiefen Mlakarrotbraune und dunkelgraue Schieferlagen mit eingelagerten
welchen
fallende
Bänken von grauem Hornsteinkalk; man kann
in
Schichten oder in das Liegende derselben ziehen
die
Zweifel sein, ob
Woltschacher Kalke des Porezen
des Seidltunnels beobachtet
sie
besser zu den Woltschacher
soll.
Die nun sich anschließende Strecke bei Hudajuzna
östlichen Flügel einer Aufwölbung, welche
man
ist
geologisch sehr einförmig, denn sie
liegt
am
entlang des Bacatales die hochaufragenden Schichtköpfe der
einerseits, des
Oblocki hrib andrerseits trennt.
man anstehende dunkle
Am
südwestlichen Portal
Schiefer (mit untergeordnetem Kalk), welche in
gleichem Sinne fallen wie die Hangendschichten; sie verschwinden aber bald unter einer breiten Schutt-
böschung.
Die weiterhin folgenden Aufschlüsse zeigen meist einen Wechsel von starken Bänken
Dezimeter und darüber) dunkler, hornsteinführender Kalke mit
schiefern,
das Einfallen wechselt,
ist
zähen, rotbraun
aber in der Regel talaufwärts nach
charakteristisch sind für diese Abteilung die Anschnitte gegenüber
OSO
dem Gehöfte
(oft
mehrere
verwitternden Tonbis
O
gerichtet.
Prangar. Weiter
Sehr
tal-
abwärts, in etwas tieferen Lagen dieser Schichtgruppe, herrschen dunkle Tonschiefer vor, deren Habitus
oft
an paläozoische Schichten
erinnert,
was anfangs
die
erschwerte. Im allgemeinen neigen aber diese Schiefer
sind meist matter als die älteren Tonschiefer;
Deutung der stratigraphischen Verhältnisse sehr
mehr zu
splittrigem als blättrigem Zerfall
und
auch das weitere Studium der Lagerungsverhältnisse
beiderseits des Tales läßt über die Zugehörigkeit dieser Gesteine zur posttriadischen Reihe keinen Zweifel
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXX11.
14.
,
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106
Dr. F.
Koss m a
mehr. (Vergl. dazu auch Sturs Fund eines Belemniten
Hudajuzna.)
Auch
l
t
in landschaftlicher
Beziehung
ist
die
Gegend
oft eingeschaltet.
hier sehr einheitlich gestaltet,
denn es herrschen,
entsprechend der milden Beschaffenheit des Materials, regelmäßig abdachende, aber
Wiesenlebnen, welche von
steile
Wald- und
kurzen Gräben durchzogen werden. Der Fuß des Gehänges
zahlreichen
unter der Bahnlinie mußte in ziemlicher
Umgebung von
den »Kohlenschiefern« der
in
Dunkle Mergel und unreine Kalke sind diesen Schiefern
Ausdehnung durch Trockenmauern gegen
Erosionswirkung
dte
der Baca geschützt werden; bei zahlreichen Anschnitten machte der lockere Zustand des verwitterten
Schichtmaterials oder des
aufgeschwemmten Schuttes Verkleidungen mit Flechtwerk
wurde aus demselben Grunde
eine kurze Galerie eingeschaltet.
aber dank der relativen Zähigkeit ihres Verbandes meist
Die
Umgebung
steile
Wo
Hanges
Platz
waren
Einschnitte möglich.
der Station Hudajuzna (Betriebskilometer 101
starkes Anschneiden des
nötig; an einer Stelle
die frischen Gesteine anstehen,
gemacht werden mußte,
Höhe 397 m)
•],
gibt in
ihren
für
welche durch
hohen, großenteils durch
Flechtwerk geschützten Lehnen sehr typische Bilder der Verhältnisse im Schieferkomplex.
Talabwärts von der Station wird unter diesen weichen Gesteinsmassen ein dunkler plattiger Kalk
angeschnitten, welcher auch nach
Verbindung
steht.
O und OSO
Auf der rechten Flußseite sind
und mit dem Schiefer durch Wechsellagerung
fällt
in
von zahlreichen Kalzitadern durchzogenen horn-
diese
steinführenden Gesteine an der Straße gut aufgeschlossen und zeigen knapp vor den Häusern des Dorfes
Hudajuzna sehr schöne Faltungserscheinungen. Auf der linken Bacaseite sind die Schichten am besten
Bank Korallenreste, welche aber stark kalzitisiert
bei der Holzbrücke entblößt; sie führen hier in einer
sind.
311
Das
m
Einfallen
lange
ist
30
bis
40° S bis SSO, mergelig schiefrige Einschaltungen sind vorhanden. Der
Hudajuznatunnel
durchsticht die an der Oberfläche von einem quartären Terrassenstück
überlagerte Grenzregion zwischen Kalk
Flußseite,
und Schiefer
des letzteren auf der Bergseite
liegt.
Der
ansteht, setzt sich weiterhin mit großer Regelmäßigkeit
zusammen
daß die Hauptmasse des ersteren auf der
derart,
am
Schiefer, welcher
Südwestportal des Tunnels
im südlichen Schichtkopf des Porezen
mit den übrigen hier genannten Schichten unterhalb der Kreide und im
fort,
wo
er
Hangenden der Trias-
unterlage durchzieht (vergl. das Porezenprofil).
Mittleres Bacatal: Triaszone.
Unterhalb von Hudajuzna ändert sich das geologische Bild vollkommen; das Bacatal
tritt
hier in die
Zone von Bildungen der oberen Trias ein, welche die Strecke bis zur Station Grahovo durchqueren.
Im unteren Teil dieser Gruppe nehmen die Sandsteine und dunklen, oft den Karbongesteinen ähnlichen
Tonschiefer der Amphiclinenzone sehr große Ausdehnung an und stoßen nahe dem Portal des Hudajuznabreite
tunnels direkt mit den jüngeren Bildungen
Erscheinung gibt sich
erkennen, welche
zusammen, welche
hier
vorwiegend nach
beim weiteren Verfolgen der Gesteinszüge
am Porezenhang
als
SO
einfallen.
bald durch normale Verhältnisse abgelöst wird; sie trägt aber neben
der fremdartigen Ausbildung der jungmesozoischen Bildungen
am
meisten dazu
bei,
daß der natürliche
Durchschnitt im Tal für sich allein nur ein schwer verständliches Bild des geologischen Baues
Das Gebiet der Amphiclinenschichten
die Häufigkeit nasser
Diese
eine untergeordnete Störung zu
ist
an Taleinschnitten und Gehängen
fast allenthalben
liefert
durch
Rutschlehnen ausgezeichnet, so daß die Sicherung der Bahneinschnitte hier besonders
sorgfältig durchgeführt
werden mußte. Die zahlreichen langen Sickerschlitze und Lehnenverkleidungen
Wegen der Neigung zu oberflächlichen Gleitungen
bezeichnen schon von weitem diese Teile der Trasse.
sind reine Aufschlüsse innerhalb der Amphiclinenzone nicht allzu häufig; gute Entblößungen liefern
Bahneinschnitte zu beiden Seiten des Porezenbaches,
wo
steil
WSW
fallende
schwarze Schiefer
Wechsellagerung mit sandig verwitternden, knolligen Kalken von brauner Außenfarbe anstehen;
i
die
in
die
Eine große Ähnlichkeit mit diesen Gesteinen besitzen die tieferen jurassischen Bildungen des rechten Rhonegehänges bei Sion.
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
10;
in
den Hang von Obloke
kommen
größere Partien grauer
Schichten streichen ohne wesentliche Änderung der Fallrichtung durch die Baca
und ziehen von da über den Gebirgskamm zur
An
einer
von der Bahn sichtbaren
Koritnica.
Krümmung
des Porezenbaches
Kalke zu Tage, welche sich durch ihre massige Beschaffenheit von den Einlagerungen im höheren Teil der
Zone unterscheiden.
bearbeitet
und
Sie
wurden
lieferten eine
Gewinnung von Baumaterial
hier steinbruchmäßig zur
Anzahl von Fossilien (Fedaiella, Megalodus,
Cidaris),
für die
Eisenbahn
welche bereits im
strati-
graphischen Teile der Arbeit erwähnt sind.
Eine Zone
schichten und
von Schutt verhüllt an der Bahnlinie
die
Grenzregion zwischen den Amphiclinen-
den auflagernden Hornsteindolomiten, deren zirka iy2
km
breite
Schichtmulde nun von
der Baca durchschnitten wird.
Die unteren dünnbankigen, knollig-kieseligen Partien fallen an der Strecke rund 40°
SW
und
sind
von zahlreichen Klüften (auf der Straßenseite auch von senkrechten Querblättern) durchzogen. Das Tal
verengert sich und zeigt den Charakter einer wilden Schluchtstrecke mit brüchigen, von zahlreichen Runsen
durchfurchten Wänden, zwischen denen
steile
durchwegs auf der linken Flußseite geführt
Überbrückungen und
wendet sich
kleine
die Trasse
zum
Tunnels
ist,
nötig.
Felssporne vorspringen.
Während
bis hieher
machte der zackige Verlauf dieses Talabschnittes mehrere
dem Eintritt in die Region der Hornsteindolomite
rechten Gehänge, durchbohrt hierin
Überbrückung auf das
Bahn
Bald nach
dem 54
m
langen
einen Dolomitvorsprung, verläuft innerhalb einer kurzen Alluvialstrecke auf einem
einer zweiten
die
linke Ufer zurück,
wo
in
Kupovotunnel
Damme und
geht mit
dem 88m langen Kumartunnel wieder
ein Felssporn durchfahren wird.
Fig.
SSW-
Linkes Bacagehänge zwischen
C
dem Kumar- und Kupovotunnel.
= Amphiclinenschichten,
D = obertriadischer Hornsteindolomit.
Zwischen diesen beiden kleinen Tunnels
liegt
auf der genannten Talseite ein sekundärer Aufbruch
von Amphiclinenschichten, welcher ein sehr schönes Aufschlußbild
gibt.
Die dunklen Schiefer mit Ein-
lagerungen von unreinen kalkigsandigen Bänken fallen im ganzen 35 bis 40°
oben vom
SSW
und werden nach
Dolomit des Kumartunnels konkordant überlagert; in der Grenzzone sind beide Gruppen durch
Wechsellagerung und Übergänge konkordant verbunden; der Nordflügel des Aufbruches
die Dolomite des Kupovotunnels 30°
umbiegung
Bei Betriebskilometer
wo
da
NNW fallen, während die Aufbruchzone keine entsprechende Schicht-
zeigt.
103'5 kehrt die Bahnlinie nochmals auf das rechte Ufer zurück
zwischen Straße und Fluß auf einem
Stelle,
ist gestört,
sich die
Das Tal
Baca
bietet in
in
Damm
geführt;
dann
folgt eine neuerliche
und
ist
hier
Uberbrückung, an einer
einem Knie nach rechts umbiegt.
diesem Abschnitt sehr große Terrainschwierigkeiten, die Felswände sind sehr
steil
und dabei außerordentlich brüchig; größere Felsblöcke haben sich entlang der zahlreichen Kluftflächen
losgelöst und sind in die Schlucht gestürzt, wo sich das Wasser in starkem Gefälle zwischen ihnen den
Weg
gebahnt
hat.
Aus diesem Grunde wurde das Stück der Trasse, welches den südlichen Schichtkopf
Bahn tritt unmittelbar nach dem Übergang auf das
der Dolomitmulde durchquert, unterirdisch geführt: die
14*
,
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108
Dr.
F.
Kos sm a
i
—
langen Bukovotunnel ein — den größten auf der Strecke Podbrdo — Görz
welcher anfänglich in südwestlicher, dann in mehr westlicher Richtung verläuft und auf diese Weise einen
gegen die Baca konkaven Bogen beschreibt. 1
den 928
linke Ufer in
in
Das Anfangsstück des Tunnels
NNO
Portal flach
fallen,
(beiläufig das erste Drittel) liegt in den
hornsteinführenden Dolomiten,
splittrigen,
bald aber eine Neigung von 25 bis 40° annehmen. Nach unten genen
die Schieferzone der Amphiclinenschichten über, welche aueh hier einzelne unreine
Sandsteinbänke enthält. Durch die Faltung
ist
sie
welche
am
durch Aufnahme von Zwischenlagen
in
Kalkbänke und spröde bräunliche bis schwärzliche
dieser nachgiebige Gesteinskomplex
auch
hier
stark
gestört,
die
Schiefer sind oft in
Quetschlinsen mit anthracitischen oder lettigen Gleitflächen zerrissen, die eingelagerten härteren Bänke zerbrochen, so daß häufige
Wechsel
in
Bezug auf Betrag und Richtung des Schichtfallens
gerichtet bleibt, also mit
dem
mittleren
und westlichen
stattfinden,
während das Streichen im allgemeinen
Teile der Tunnelröhre einen spitzen
Winkel
einschließt.
Infolge
WNW— OSO
dieser Richtung
des Verflächens der stark gequetschten Schichten war besonders die südliche Tunnelwand einem sehr bedeutenden Gebirgsdruck
ausgesetzt, welcher starke
Mauerungen
erforderte
und auch da
erst
nach Überwindung ungewöhnlicher Schwierigkeiten bewältigt
werden konnte.
An
ergoß sich
der Terrainoberfläche verhält sich das Gebiet der Triasschiefer hier noch
zum
Beispiel aus
dem höher gelegenen
lichen Teil des Bukovotunnels durchfahren wird
Fluß bespült
in
Schieferterrain über die
und dem mittleren
einem Bogen den Fuß dieses Schuttstromes,
Bukovotunnels angelegt war.
Oberflächenerscheinungen
in
in
als natürliche
welchem
Selbstverständlich steht der Druck,
ungünstiger als im Tunnel. Ein alter Murgang,
Nordost fallende Dolomitstufe herab, welche
die provisorische
welchen
vom
Schutzmauer auf der Bacaseite vorgelagert
west-
ist.
Der
Schleppbahn während der Ausführung des
man beim Tunnelbau zu überwinden
hatte,
mit diesen
keinem Zusammenhange.
Fig. 3.
Profil
C
Westlich
durch den mittleren Teil des Bukovotunnels (zirka
= Amphiclinenschichten,
D=
vom Bukovotunnel
die Bahnlinie auf
reichen Gräben vorbei geführt, da
ist
man
obertriadischer Homsteindolomit,
1
:
2000).
iV/=Muhre,
T= Tunnel.
einem großen Viadukt am Ausgang eines der zahl-
es vermeiden mußte, die hier aus sehr stark verrutschtem Schiefer-
und zerrissenen braunen Sandsteinbänken bestehenden Hänge anzuschneiden. Später bessern sich
Verhältnisse des Untergrundes etwas, wenn auch so ziemlich an der ganzen Linie in dieser Triaszone
material
die
ausgiebige Vorkehrungen zur Festigung der Einschnitte nötig waren. Südlich
unter den Schiefern wieder jener dunkle, dickbankige oder massige Kalk
Steinbruche
am Porezenbach (SO von
Wächterhauses
durchschnitten,
zeigt
im
während
tieferen
in
Obloke)
auftrat.
vom
OrteKoritnica
zum Vorschein,
kommt
welcher auch im
Ein sehr schöner frischer Anschnitt südlich des
Teil dichte graue Kalke mit zahlreichen unbestimmbaren Conchylien-
den oberen Lagen der konglomeratische oder breeeiöse Charakter überwiegt;
Cidariskeulen sind in Anwitterungen und Durchschnitten vorhanden.
1
Die nachstehenden Ausführungen knüpfen an Untersuchungen an, welche ich im Herbst 1905 im Auftrage der Eisenbahn-
Baudirektion ausführte.
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109
Geologie des Wocheiner Tunnels.
Ein weiterer Beleg
wie er
die eigenartigen litoralen
für
Gesteine gebildet wurden,
ist
ihre Vergesellschaftung mit
Ablagerungsbedingungen, unter denen
Teilen der Schichtserie an der Basis des Hornsteindolomits verbreitet
in allen
ist.
Die Kalkaufragung war für die Führung der Bahntrasse ein sehr günstiges Moment, da
an jener
wo
Stelle,
die
Baca
ein scharfes
diese
Lagen und Nestern von schwarzem Schieferton,
Knie macht, einen festen Stützpunkt
sie
gerade
an welchen sich die
bot,
große Überbrückung des Alluvialbodens und des Flusses anlehnen konnte.
Die Linie läuft nun unterhalb der Häuser von Grahovo eine Strecke weit
am Fuß
des rechten Hanges,
welcher hier wieder aus dem Gestein der schiefrig-sandigen Triasschichten besteht und daher möglichst
wenig angeschnitten wurde;
neuem und
Strecke
sie
erreicht die Station
Grahovo.
(Betriebskilometer 107-7,
— Tolmeiner
der Kirchheim
entlang
dem Ausgang des Pusnikgrabens von
Höhe 256 m.)
überbrückt den Fluß gegenüber
Überschiebungszone (Kontakt zwischen Trias und
Kreide).
Die Station Grahovo und die an sie anschließende Strecke
Terrain im Alluvialboden, der bei 100 bis 200
stark
wechselnden Baca ausgesetzt
lieferten die plattigen
m
breit
höheren aus
vom
auf künstlich aufgeschüttetem
und den Überschwemmungen der im Wasserstande
Einen sehr beträchtlichen Teil des Materiales für die
ist.
Woltschacher Kalke, welche sich
fast
Maßstabe gewonnen wurden. Die Bahn berührt hier nämlich
welches sich
liegt
wie Ziegel fügen lassen und daher
zum
ersten
in
Dämme
großem
Male den Rand des Kreidegebietes,
Veitsbergplateau herabsenkt und im tieferen Teile aus Woltschacher Plattenkalken, im
Rudistenbreccien
und
vom Charakter
flyschähnlichen Schiefern
der
Podbrdoschichten
besteht.
Die früher geschilderte Triaszone
kommt an
der langen,
von Kirchheim über den
Dislokationslinie mit den Gesteinen des Plateaus in unmittelbaren
Baca den
Sattel
von Bukovo gegen Tolmein ziehenden
Von Grahovo bis überKneza hinaus
Kontakt.
begleitet
die
Verlauf dieser Störungszone, doch derart, daß schon von der Eisenbahnbrücke angefangen ein schmaler Streifen der Kreide-
bildungen noch den Fuß des rechten Gehänges bildet
wie später an mehreren Stellen zu beobachten
ist,
;
es
hängt dies entschieden damit zusammen, daß die Grenze der beiden Gesteine,
nördlich
einfällt, während der Fluß, welcher ihr zu folgen trachtete, sein Bett
nicht vollständig entsprechend der schrägen Kontaktfläche vertiefen konnte,
schließlich in die harten Kreidegesteine geriet
Im Süden der
und
in
sondern gegen die Vertikale abgelenkt wurde, so daß
er
ihnen festgehalten wurde.
Station steigen die mit
Laubwald bestandenen
Steilabfälle
des Woltschacher Platten-
kalkes ununterbrochen zur Plateaukante empor; die charakteristischen Kniefalten sind fast an jedem der
zahlreichen Aufschlüsse zu sehen, doch
sinkt erst weiter westlich
gegen
ist
das herrschende Fallen gegen die Triasgrenze gerichtet und
die Auflagerungsfläche der oberen Kreide ein.
Kleine Reste einer quartären Niederterrasse sind
dem Fuß
des Gehänges häufig angelagert.
Nordseite der Baca ziehen die im großen und ganzen auch hier
schacher Platten
am Fuß
der Rutschlehne von Amphiclinenschichten
NNW bis NNO
fort;
Auf der
verflächenden Wolt-
durch Überschüttung mit Muhr-
strömen werden aber die Aufschlüsse anfangs häufig unterbrochen, bis die Grenze höher emporsteigt
und
schließlich der Dolomitkeil bei
na brda (Grahovo
W)
sich einschiebt, welcher
einen reineren Kontakt
gestattet.
Wo diese
als
herantritt, liegt ein
erstreckt
Hügel aufragende Felspartie aufhört und
die
Amphiclinenzone wieder an die Kreide
gewaltiges altes Muhrenterrain, welches sich wie ein Gletscher gegen die Baca herab-
und dieselbe zu einer Ausbiegung gegen Süden zwingt. Die Weiterführung der Trasse auf dem
wegen der Steilheit der Hänge und der talwärts einfallenden, von einer mächtigen
linken Ufer hätte
Rudistenkalkmauer überhöhten Wolfschacher Platten große Schwierigkeiten geboten und eine starke Aus-
biegung der Strecke verlangt, man ging daher zwischen
wo man
in
dem 202
m
km
109 und 1088 auf das rechte Ufer hinüber,
langen Muhrgrabentunnel den Fuß
Schuttmassen durchfuhr.
der in
einem alten Bacabett liegenden
,
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I
Dr. F.
10
Die sandig-schiefrige Basis des Kotlabcrges
kam
deshalb
durchfeuchtet,
wurde,
Ko ss m a
(1173;«) bei Grahovo
t
ist
oberflächlich
durch Quellen und Sickerwässer stark
welche von den brüchigen Dolomitmassen unmittelbar überhöht
einst der obere Teil der steilen Lehne,
Bewegung. Den entstehenden Muhrgängen war im Niveau der jetzigen Straße durch zwei Dolomithügel
in
:
von na brda
von Kneza andererseits, zwischen welchen das Schieferterrain bis zum Woltschacher Kalk vordringt, der weitere
sie
ergossen sich durch die Bresche hangabwärts und entfalteten sich unter ihr fächerartig
in einer Breite
von 600
Weg
Wie das
;;;.
einerseits,
vorgezeichnet,
Streichen
der Schichten und der beiderseits des Muhrenterrains im Gehänge sichtbare Verlauf der Dislokationslinie zwischen Trias und Kreide
beweist,
liegt
der untere Teil der
Muhre
Woltschacher Kalk. Das herabgebrachte Material besteht aus unreinem weichen
bereits auf
Zersetzungston der dunklen Schiefer mit eingebackenen Trümmern von härteren Sandsteinbänken und Haufwerk von abgestürztem
Dolomit, welches besonders im unteren Teil der abgerutschten Masse
Das
alte
oft
moränenartig angehäuft
Bacabett, welches damals in die quartäre Niederterrasse bereits
gestaut; er schüttete infolge dessen ein breites Schotterfeld auf, welches
tief
ist.
eingeschnitten war,
talaufwärts noch
wurde
ausgefüllt
und der Fluß
Stück weit über die große Bacaüber-
ein
Fi K 4.
.
w
:
Profil
C
= Amphiclinenschichten,
Woltschacherkalk,
brückung bei Koritnica
am
D = Hornsteindolomit,
7?
= Radiolitenbreccien,
Fl
In dieser
:
25.000.)
wo
Südgehänge
er
Wo =
und Hornsteinkalke der Lias-Juraserie,
= Flyschähnliche Schiefer und Mergel
der oberen Kreide,
M = Muhre.
am Fuße
abgerutschte Partie und schnitt
die
besonders stark nach links gedrängt wurde, ein neues schluchtartiges
ein.
bogenförmigen Strecke stehen an beiden Ufern der Baca die Woltschacher Plattenkalke an;
beiderseitigen Tunnelportale über das Flußniveau
Kaskaden, deren Gesamthöhe ich auf zirka 5
noch nicht
(1
= Untere Fleckenmergel
Der Abfluß der gestauten Strecke umging naturgemäß
reicht.
des bogenartig begrenzten östlichen Teiles der Muhre,
Bett in das ehemalige
Muhrgrabentunnel.
Ju
m
empor und heben
sich gegen die Mitte des
schätzte, beweisen, daß die Baca hier ihr
sie
tauchen südlich der
Bogens langsam empor. Die zahlreichen
Gefälle
noch nicht ausgeglichen,
sich also
bis zur ursprünglichen Tiefe eingeschnitten hat.
Die Schichten des Woltschacher Kalks zeigen talaufwärts und abwärts von der verschütteten Partie ein fast konstantes Schichtstreichen
von
OSO
maßgebend war
nach
— wie
WNW,
in
es ist daher wahrscheinlich, daß diese Richtung auch
Man
den beiderseits anschließenden normalen Talabschnitten.
der heutigen Tunnelachse vermuten. Östlich
vom
wurde
Portal
in 18
m
Tiefe
den ursprünglichen Lauf des Flusses
hier für
darf daher das alte Bacabett beiläufig unter
welcher weiter südlich bald über das
der Felsboden,
heutige Bett steigt, noch nicht erreicht.
Es
steigt die verschüttete
Oberfläche der Woltschacher Kalke gegen Süden
Untergrund hat also im Gebiete des Muhrgrabentunnels
ist,
was
für
das
alte
linke
Gehänge
—
allmählich an. Der
welches jenem des Schuttstromes entgegengesetzt
ist.
Der
letztere
den Tunnel von Wichtigkeit war, an seiner Basis im alten Bacabette festgelegt und steht außerhalb des Bereiches der ober-
flächlichen Rutschungen, welche
zum
kommen. Sehr ausgiebige Vorkehrung
von ihnen abgelenkte Baca
bei
Beispiel weiter
Bahn
läuft
oben an der Straße unter dem Einflüsse der Gräben und Sickerwässer zustande
erforderte hingegen die Sicherung des südöstlichen Teiles
Hochwasser
anprallte.
undierter Steinkörper aufgebaut, welcher die
Die
ein Gefäll,
—
Aus diesem Grunde wurde
Umgebung
hier
ein
der Schuttmassen, gegen welche die
fester
Uferschutz und ein gewaltiger
des Ostportals und des anschließenden Brückenkopfes zu schützen hat.
tief
1
nach Verlassen des Muhrgrabentunnels noch eine Zeitlang neben Riesenblöcken von
kommt der Woltschacher Kalk, welcher bisher unter dem abgestürzten
zum Vorschein und wurde an mehreren Stellen geschnitten. Über ihm liegt, in
Hornsteindolomit weiter, denn aber
Material verdeckt war,
1
Die Untersuchungen, aufweiche sich diese Notiz bezieht, wurden 1904 im
Auftrage
der Eisenbahn-Baudirektion ausgeführt-
1
.
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
1 1
einem kleinen Seitengraben prachtvoll aufgeschlossen, die aufgeschobene Masse von Hornsteindolomit.
Die Überschiebung nähert sich dann der Bahnlinie und
diese gerade
trifft
am
Ostportal des 384
m
langen
Knezatunnels.
Man
hier
sieht
die
30
bis
40°
N
Woltschacher Kalke des Tunnelportals
fallenden
durch eine
schmale, aus Kalk- und Schieferlinsen bestehende Zerrüttungszone (vielleicht ein verdrückter Rest oberer
Kreide) getrennt von
Fläche aufgeschoben
kommen
und
klar
einer bröckligen Dolomitmasse,
und noch von
ist
ein,
einer Parallelkluft durchschnitten
30°
bis
N
fallenden
wird. Der Aufschluß
ist voll-
scharf.
Der Tunnel schneidet
den Dolomit
welche an einer glatten, 25
die Gesteinsgrenze
welcher auch
Terrasse ansteht; letztere
ist
in
unter einem sehr spitzen Winkel und
Umgebung
der
tritt
schließlich in
des Westportals unter der aufgelagerten quartären
nach der Karte zirka 280
m
dem
über
Meere, rund 50
m
über dem unteren
Fig. 5.
Profil
durch das Ostportal des Knezatunnels.
D = Hornsteindolomit, Wo —
Woltschacher Kalk,
Fl
= Oberkretazischer Schiefer?
Knezabach und der Baca. Die vollkommen ebene Niederterrasse, auf welche
Tunnels
nur 8
hinaustritt, erhebt sich
m
die Linie
nach Verlassen des
über das heutige Niveau.
Unteres Bacatal: Kreidezone.
Der schmale von der Nagelfluh der Hochterrasse überlagerte Felssporn
Kneza und Baca besteht aus Radiolitenbreccien, welche
in
am Zusammenflusse
einem Steinbruche zirka 40
NNO
°
der
fallende
am Knezatunnel vorhandenen Woltschacher Kalke sind hier untergetaucht
zusammenhängende Decke der oberen Kreide senkt sich nun vom Veitsbergplateau unmittelbar
Schichtung zeigen; die noch
und
die
gegen
die
die
Überschiebung herab, welche auch weiterhin entlang des rechten Bacahanges, allmählich gegen
Bergkuppe ober Modrea ansteigend, zu verfolgen
Die
Felsnase,
ist.
welche nach Überbrückung des Knezabaches im 171
m
langen Klaucetunnel
unterfahren wird, bietet entlang der neuen, während des Bahnbaues angelegten Straße eine von den losen
Quartärschottern der Niederterrasse nur randlich verdeckte Reihe prachtvoller Aufschlüsse.
Die Radiolitenbreccie, welche den früher genannten Felssporn bildet und im Aussehen der Nabresina-
zone des Karstes
gleicht,
wird hier von
mit unreinen Kalkbänken überlagert
30 bis 40°
NO
dem grauen 40° NO
und von
fallend durch das Ostportal
im wesentlichen ihrem Streichen
Das Liegende dieses
fallenden flyschähnlichen
einer gleichartigen
Zone
unterlagert.
Die
Podbrdoschiefer
letztere
des Klaucetunnels, welcher in ihr auch wieder
Verwerfung
sind; wahrscheinlich
austritt, also
folgt.
tieferen Schieferbandes ist ein sehr auffälliger,
aus verschiedenfarbigen Kalken
der Rudistenkreide zusammengesetzter Konglomeratkalk, doch wird die Grenze durch eine
ost fallende
streicht,
gebildet, in deren
steht diese Störung
Nähe
in
die
einer
anstoßenden Schiefer zerknittert und
steil
in
Ostnord-
sich gefaltet
Beziehung zur Grenzüberschiebung und zum Ver-
schwinden der Woltschacher Plattenkalke.
Das Rudistenkonglomerat
zieht durch die
Baca und erscheint
in
sehr schönen Aufschlüssen an
großen Gehängeanschnitt bei der Station Podmelec (Betriebskilometer
1
11 -2,
Höhe
dem
216«?), welche auf
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Dr.F.Kossmat,
112
dem
linken Ufer liegt und mit
bei der
Station,
Wände vom Wasser
auch
dem Klaucelunnel durch
Säge »Klausar«
abgeschliffen
der Isonzoschlucht unter
in
Von
Schiefer
eine Brücke verbunden
und zahlreiche
sind
Die Baca hat unter der
kesselartige
Strudellöcher zeigen, wie
während
die Bahnlinie wieder in
der talwärts gewendeten Neigung der Schichtfolge
Infolge
von Rudistenbreccie unterbrechen unregelmäßig
läuft hier großenteils
die
des
Felsblöcke und
linken Ufers sind in diesem weichen Material häufig verrutschte Partien zu beobachten;
Bahn
sie
welche aber nach den Lagerungsverhältnissen das Liegende der früher erwähnten
eintritt,
Rudistengesteine zu bilden scheinen.
Riffe
man
Lucia überall beobachtet.
St.
das Felsband auf das rechte Gehänge hinüber,
hier zieht
ist.
den gleichen Gesteinen eine schmale Schlucht ausgewaschen, deren
in
im allgemeinen sanften Wiesenböschungen. Die
auf einer Dammaufschüttung, schneidet aber bald die unterste, mächtigste
Kalkmauer der Rudistenschichten und quert im Rakovectunnel (292 m) die scharfe Grenze zwischen
ihr und den Plattenkalken der Woltschacher Schichten. Das Einfallen der unteren Gruppen von Rudistenbildungen
ist
flach,
O
zirka 15° nach
bis
OSO
aufgelagerte Reste
gerichtet;
schon bei Grahovo
der
erwähnten Hochterrasse sind vorhanden.
An
der Straße auf
von Rudistenschichten
dem
rechten Bacaufer
ist
die untere, auf
mehr
als
30
m
schön aufgeschlossen und zeigt auch hier die
gleichfalls
Dicke geschätzte Masse
in der
oberen Kreide sehr
verbreitete
konglomeratische oder brecciöse Beschaffenheit. Weiterhin steigen auf den beiderseitigen
Gehängen
infolge des
allmählichen Anschwellens der Woltschacher Antiklinale die Rudistenbänke mit
immer höher empor und
ihren Zwischenlagen von Schiefer
mauern. Von der Bahn aus
seitigen
Gehänges
Vom
ist
begleitet, deutlich
bilden
erkennbare schroffe Fels-
deutlich
meist dreigliedrige Wandstufe, welche die obere Kante des recht-
die
zu sehen.
Westportal des Rakovectunnels bis
zum
Orte Baca
herrschen im Tale sehr einfache geo-
logische Verhältnisse. Die Woltschacher Plattenkalke sind häufig von Schutthalden überdeckt, welche
zum
Teile aus
Kreide
dem
Material dieser Schichtgruppe selbst,
und
bestehen
nicht selten Maßregeln
zum
Teile aus abgestürzten Blöcken der oberen
zur Sicherung der Anschnitte
erforderten
(zum Beispiel
westlich des Rakovectunnels).
Der Fuß des Gehänges zeigt an vielen Stellen
zirka 10
m
über
dem Normalwasser
liegt
von zwei Quartärterrassen, deren
die Reste
und an mehreren
Stellen
zur Führung der Bahnlinie verwendet
wurde. Von einem solchen Terrassenstücke geht diese zwischen der
vorübergehend (Betriebskilometer 1 13
Gehänge hier durch eine Krümmung der Baca stark
Weiler Grapa
von Woltschacher Schichten
•
2
—
1
tiefere
Mündung
Humbaches und dem
des
13 6) auf das rechte Ufer, weil das linke
•
angeschnitten
wird
und
schroffe Felsabstürze
bildet.
Schöne Anschnitte dieser Plattenkalke
sieht
man
übrigens auch an der Bahnlinie selbst.
Entlang der weiteren Strecke (auf dem linken Ufer) wechseln gleichmäßige, von Wiesen überkleidete Schutthänge
die Radiolitenbreccien des rechten
am
Südflügel, 60 bis 70°
SSW
am
ist
der Abschluß der mächtigen Schichtkuppel des unteren Bacatales:
Hanges sind im
fallend, ein,
Hanges aufwärts und beschreiben
Aufschluß
und Anschnitten
mit gelegentlichen Aufschlüssen von gefaltetem Woltschacher Kalk
von Quartärschottern. Sehr schön
hier
Scheitel des
queren die
Gewölbes durchwaschen,
stellen sich aber
Bacamündung, ziehen auf der Kante des
einen geschlossenen
Bogen
bis
linken
zu dem früher beschriebenen
Rakovectunnel.
Die obere Grenze der Woltschacher Kalke
ist
an der Strecke durch ein schmales Schuttband ver-
deckt; über diesem folgt eine erste massige Kalkmauer, welche fast 60°
SSO
fällt
und durch bankige
m starken Stufe
10 m und darüber
Rudistenbreccien und schmale Schieferlagen von einer zweiten ähnlichen, zirka 15 bis 20
dem anschließenden, zirka
langen Bacatunnel durchquert. Damit
getrennt wird. Die darüber liegende Schieferzone wird samt
starken Rudistenkonglomerat von
Idrica erreicht,
in einer
dem 46
m
ist
der
von welchem nach Anschneiden einer weiteren kalkigen Einschaltung der lange
großen Kurve den Talboden oberhalb der Bacamündung übersetzt.
Hang der
Viadukt
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
Nach Erreichung des linken Ufers schneidet
senkt sich flach
zum
die Trasse wieder in Rudistenbreccie ein, aber die
und dem Südflügel der
Flusse, zwischen ihr
113
Bank
des unteren Bacatales läuft
Antiklinale
nämlich die Idrianer Verwerfungslinie durch, welche hier allerdings keine so auffällige Verschiebung
der Schichtfolge hervorruft,
wie
in der
Lagerung an der Brücke, über welche
hier einen
schmalen Kanal
und Mergelschiefer
in
entblößt,
dem
Umgebung von
die
Slap und Tribusa. Sehr gut sieht
neue Zufahrtstraße zur Bahnstation
führt.
Die Idrica hat sich
und unter ihm die rötlichen Tonrudistenführenden Lagen von einander
welche
in
diesem ganzen Gebiete die
areal ein altes, mit Diluvialschotter ausgefülltes Idricatal durch, welches
Lauf
in der
steil in die
Richtung gegen die Kirche von
Höhe 180 m)
(Betriebskilometer 116*6,
ein Bergsturz herab,
die flache
harten Breccienkalk ausgewaschen
trennen. Die heutige Schlucht hat hier postglaciales Alter, denn südlich von ihr läuft unter
unterhalb der Straßenbrücke zeigt,
man
gleichfalls,
dem Bahnhof-
wie ein Anschnitt
Breccienbank eingesenkt war und schräge über den heutigen
St.
Lucia
befindet, ging
verlief.
1
Wo
sich
heute der Bahnhof von St. Lucia
von einem am Gehänge durchziehenden Kalkband
desssen wirre Blockmassen vor der künstlichen Entblößung des vegetationsbedeckten
Fig. 6.
Fig. 6. Profil durch das Idricatal, zirka 100 in
W vom unteren Ausfahrtwechsel der Station
St.
Lucia
— Tolmein (zirka
1
:
2500).
Fig. 7.
ME
ÖKrojfla
215"')
(
dltc eJtrjrw.
SSW
JleuceJtaBM
m^p^mmm
Fig. 7. Profil
durch das Idricatal und das Bahnhofterrain
Lucia-Tolmein
St.
;
200
m
östlich der oberen Profillinie (zirka
:
2500).
Zeichenerklärung:
Wo =
Woltschacher Kalk,
Fl
= Schiefer der Oberen Kreide mit brecciösen Kalkbänken,
R = Radiolitenbreccien und Konglomerate.
—
Nagelfluh,
2 = Schotterausfüllung der alten Idricaschlucht,
2 zu
3 = Moräne mit geklotzten Nagelfluhblöcken (scheint auch jünger
=
Deltastruktur
mit
deutlicher
(Fallen
bis 25° N),
Diluvialschotter,
T.
3a
jüngerer
1
ältere diluviale
als
z.
sein).
viel
umge-
schwemmtes Moränenmaterial.
4
5
1
= Bergsturz,
= recenter Gehängeschutt.
Die neue Zufahrtstraße gibt in geringer Entfernung
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXX1I.
vom
Orte einen schönen Anschnitt des ausgefüllten alten Bettes.
15
,
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1
Dr. F.
14
Gehänges
leicht für
Anzeichen
fällt
die
Koss in at
unregelmäßig anstehendes Gestein gehalten werden konnten. Nach den vorhandenen
Entstehung des Bergsturzes
zu welcher das
in eine Zeit,
alte Idricabett mit
den losen
Quartärschottern bereits ausgefüllt war, während das heutige noch nicht die jetzige Tiefe erreicht hatte,
denn man beobachtet zirka 15
m
über
dem
Flusse auf der gegenüberliegenden Seite eine schmale, ein-
geschnittene Terrasse, welche schon einen Bogen
Am
Westende des Bahnhofes kommt
in
um
das Absturzterrain beschreibt.
den Anschnitten südlich der Geleise
begraben gewesene Kalkbank des linken alten Idricahanges zum Vorschein
100
m
westlich
An
vom Ausfahrtwechsel
dieser Stelle
werfung durch
und
die
läßt
unter Schutt
sich
bis
zirka
verfolgen.
schneidet eine kleine
WNW — OSO
(eine Parallelstörung zur Idrianer Linie),
streichende und
an
welcher
der
steil
nördlich fallende Ver-
Südflügel
in
höherer Lage
da die Liegendschiefer, welche bisher im Flußniveau blieben, bald etwas über Geleisehöhe
erscheint,
emporsteigen.
In
dem
spitzen Winkel,
welchen der etwas mehr westlich verlaufende Bahnanschnitt mit
der Verwerfung einschließt, sind über der abgesunkenen Partie der Breccienbank
partien entblößt, welche nur der Überlagerung angehören
verrutschte
Schiefer-
können und durch das Auftreten eines wohl-
erhaltenen Inoceramus die Zuweisung der ganzen Schichtfolge zur Kreide rechtfertigen.
Am
tritt,
Portal des St. Luciatunnels, mit
liegt
über
dem Breccienkalk
welchem
des Südflügels
die Bahnlinie in
der Verwerfung
malerische Isonzoschlucht ein-
die
ein
durch
zahlreiche
geschrammte
Geschiebe ausgezeichnetes Stück der Moräne des alten Isonzogletschers.
Der weitere Verlauf der Bahnlinie von
Interesse,
Man
befindet sich hier
sich zwischen Selo
Lucia bei Görz
tiefer
Teil der flach
ein flaches
sehr zahlreiche geologische Bilder von großem
bietet
gemeinsame Züge aufweisen.
nach Nordwest absinkenden Schichtplatte des Temowaner Plateaus,
Umgebung
der
in
welcher
Bahn aus rudistenführenden Kreideschichten und
Eozänbildungen (pseudokretazische Entwicklung), welch
herabsenken.
viele
Gewölbe von Woltschacher Homsteinkalk mit einem kleinen Kern von vermutlich
emporhebt. Im übrigen aber besteht die
transgredierenden klastischen
Descla
im jüngeren
und Doblar noch
tithonischen Schichten
Canale,
St.
welche im wesentlichen mit der beschriebenen Strecke durch das untere Bacatal
Kompliziertere
letztere sich in der
Umgebung von
Ronzina,
tektonische Verhältnisse weist erst wieder die Randfalte des Sabotino auf,
welche südlich von Descla aufsteigt und die Karsthöhen vor dem Austritte des Isonzo
in die Flysch-
und Diluviallandschaft von Görz
zusammensetzt. Mächtige Terrassenschotter begleiten den Fluß auf seinem ganzen Laufe durch das Gebirge.
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VII. Abschnitt.
Die tektonischen Verhältnisse am Südrande der Julischen Alpen und
ihre Beziehung zum Bahnprofil.
Der
Grundzug des Tunneldurchschnittes
auffälligste
liegt
in
der großen Zahl von
steil gestellten
Störungen, welche die Formationsreihe derart zerstückeln, daß eine befriedigende Deutung des tektonischen
Bildes nur unter Berücksichtigung der Verhältnisse in der weiteren
Grunde
ist
auf Tafel
II
dem von
vom
um
die
Streifen
der
zum Karst
Erscheinungen an der Grenze der beiden Gebirgs-
1
Die neue Bahnlinie durchschneidet zwischen Wocheiner Feistritz nnd
Zonen des Gebietes und
Aus diesem
Zeyer(Sora)gebiet im Osten
Gegend von Tolmein im Westen umfaßt und außerdem noch einen
gehörigen Plateaugegenden an der Idrica enthält,
züge zu veranschaulichen.
ist.
mir während der letzten Jahre kartierten Gebiete ein Ausschnitt zur
welcher die Randzone der Julischen Alpen
Darstellung gebracht,
bis zur
aus
Umgebung möglich
St.
Lucia sämtliche geologische
erschließt daher innerhalb einer relativ kurzen Strecke geologische
und land-
von selten großer Mannigfaltigkeit.
schaftliche Bilder
Der Woeheiner Gebirgskamm und seine Südabdachung".
Das Dachsteinkalkgebirge.
Die Massen von oberen Triaskalken, welche den Wocheiner
Beschaffenheit einer flach gelagerten Platte, wie
man aus dem
Kamm
aufbauen, haben keineswegs die
Kontrast ihrer weiten Flächenausdehnung
gegenüber dem komplizierten Wechsel der mannigfachen Gesteinsbildungen
könnte, sondern sie sind gefaltet und stellenweise sehr
steil gestellt;
in
den Vorbergen schließen
es verdankt daher das
nur der gewaltigen Schichtmächtigkeit den Anschein des einfachen Baues. In der
sind
mit Hilfe
beträchtliche
der leicht
kenntlichen
Länge besitzen und
Juraablagerungen mehrere
Störungen
hohe Gebirge
Nähe des Südrandes
nachzuweisen, welche
einige Zersplitterungen zeigen.
Die Bruchfläche, an welcher im Tunnel bei Meter 2852
N
der steilgestellte oolithische Dachstein-
ist, läßt sich nach Osten weiter verfolgen,
dem Mosic durch und läuft in der Richtung gegen Zarz zum Plateaurand hinaus. Vom
Tunnel gegen Westen ist sie bis zum Orozenschutzhaus unter der Crna prst leicht zu beobachten, verliert
2
sich aber dann in der monotonen Triasmasse. Ein Unterschied zwischen dem westlichen und dem östlichen
kalk auf die intensiv zusammengepreßte Juravorlage geschoben
sie
geht unter
1
Die Skizzenkarte des Bacagebietes, welche meinem ersten Artikel über diese Gegenden beigegeben
Reichsanstalt, Wien,
zur Darstellung bringen und
2
ist
(Verh. d. k. k. geol.
1901, konnte bloß die Ergebnisse der ersten Orientierungstouren in diesem stratigraphisch schwierigen Gebiete
An Verwerfungen
war daher
in
mancher Beziehung noch provisorisch.
innerhalb der Dachsteinkalke selbst
ist
jene von Meter 2620
N
des Tunnels zu nennen, welche eine flacher
gelagerte nördlichere mit einer steileren südlichen Partie in Kontakt bringt; an der Oberfläche deuten auffällige Verschiedenheiten in der
Fallrichtung zwischen
Mosic und dem Plateaurande ober Zarz Unregelmäßigkeiten an, welche wohl mit einer analogen Störung
zusammenhängen.
15*
,
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Dr. F.
116
Abschnitt der Störung
ist
im Tunnel hingegen
normal
tritt
Umgebung
aber vorhanden: die
hier großenteils oolithischen Triasschichten
man
Kossmat
südlich der gleichen Dislokation zunächst in die Hornsteinkalke eines
gelagerten Jurazuges und erreicht
überkippte Zone
die
Meter 3300. Es schiebt sich hier also ein Band
Westen aber
des Mosic zeigt die nördlich abfallenden, auch
im unmittelbaren Kontakt mit der überkippten Jurazone,
ein,
mit
der Störung
Der Dachsteinkalk, welcher im Tunnel zwischen Meter 3235 und 3300
hebt:
mächtige Masse den südlichen Wandabsturz der Crna
Auf dem Rücken der Kobla stehend,
sieht
man
von
welches weiter östlich verschwindet, sich gegen
des ersten Jurazuges eben noch geschnitten wird, steigt gegen
als
dahinter,
erst
als
Liegendes
Westen zur Oberfläche empor und
bildet
prst.
daß sich die Trias der Crna prst
deutlich,
in
anormalem
Kontakt mit der überstürzten Jurazone des Hanges befindet, da ihre anfänglich westsüdwestlich und
am Bande
westlich fallenden Schichten
der schwarzen Liasschiefer schräge abstoßen und erst weiter
westlich seine Richtung annehmen.
Fig. 8.
C'ü'.-cubuUc
'Juuiuade:
länufe
Jci?lcitl[lll?3
Profil
durch die Crna Prst
= Palaeozoische Dachschiefer, DK = Dachsteinkalk
Jo = oberer Teil der Lias-Juraserie,
Wo = Woltschacher
= Oligocaen am Feistritzursprung,
Ps
te
(1
:
50.000).
= Oolith und Breccienkalk), Ju = unterer Teil der Lias-Juraserie,
Kalk,
R — Radiolitenbreccien, Fl = Schiefer der oberen Kreide,
di = Terrassenschotter und Moränenmaterial.
(Br
II—III Überschiebungen.
(Vergl.
dazu Taf.
I,
Fig. 2.)
Die Crna prst steht also zur Randzone im gleichen Verhältnisse wie der Mosic
nur wird bei letzterem die Tunnelstörung von Meter 3300
abgelöst. Ich betrachte daher beide
ein
örtliches, in
N durch jene von Meter
als Bestandteile derselben Dislokationszone,
ist
noch im Crna
den eigentümlich gebogenen Zug
prst Profil angedeutet durch
von Liaseinklemmungen inmitten der gleichmäßig einfallenden Dachsteinkalke. Diese
untergeordnete Aufschiebung
sich
Meter 3100
vom
N
der
nördlichen
nördlichen Flügel
des
Dachsteinkalkregion
Juraantiklinale ab;
leicht
vielleicht
kleinen, durch eine
erklärlichen
hängen
die
Vorkommnisse
im Tunnel vor
zu beobachtenden Zerknitterungen des letzteren mit dieser Erscheinung zusammen.
Auf dem zerrissenen Gebirgsgrat westlich der Crna
Platten,
N
diagonaler Richtung erfolgtes Untertauchen des westlichen Abschnittes erfolgte. Eine
weitere Zersplitterung
lösen
2852
deren Spaltung durch
während
die Schichten des
Südhanges
Novi vrh hat der Grat den Bau einer
etwas abflachend,
in der
steil
prst sieht
man
sehr
steil
nordwärts einschießende
flach in der gleichen Richtung fallen.
zusammengepreßten
Am
Hochkogel und
Antiklinale, deren Nordflügel, allmählich
Richtung gegen die Wochein absinkt, während sich die Schichten des Südflügels
nochmals aufbiegen und mit
flach bergwärts gerichtetem Einfallen die überkippte Juravorlage abschneiden.
Diese starke randliche Stauchung der Dachsteinkalke reicht bis zur Hradica, dann flaut die Antiklinale
ab und die weitere Fortsetzung des Gebirgskammes zeigt fast allenthalben weithin sichtbare,
steil
nach
Südwesten abdachende Plattenhänge, deren Schichten oberhalb der Ploca schräge am Grenzbruche
abstoßen. Aber bereits im Quellgebiet des Knezabaches sind sie wiederum randlich emporgebogen, so
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
117
daß zwischen dem Gebirgsgrat und der Jurazone nochmals eine randliche flache Synklinale zustande
kommt, welche
Zone
bis
über das Tolminkatal zu verfolgen
ist.
Es
sinkt also in der
ganzen
gegen verschiedene Schichten der Dachsteinkalkmasse
die überkippte Vorlage
besprochenen
hier
ein,
aber niemals
Fig. 9.
JloQLirco
1363
MW
SSE
Profil
durch den Novi vrh.
DK= Dachsteinkalk,
gegen die jüngsten. Letztere bilden vielmehr
Ju
die
= Lias (überkippt)
S
Höhen und tragen
= Schutt.
westlich der Tolminka
am Rudeci Rob
(Beobachtung von Stur) sogar noch einen Denudationslappen der ehemaligen Jurabedeckung.
dem Dachsteinkalk
Die Scheidelinie zwischen dem Zuge der Kobla und
ist
daher
nirgends eine überkippte Schichtgrenze, sondern durchwegs eine Dislokation. Trotzdem
die beiden Zonen zusammen, denn an der kleinen Diagonalstörung östlich der Crna prst ist noch
gehören
eine Partie
von Juraschichten im normalen Schichtverbande mit der Trias des
Zug
Die überkippte Juravorlage reicht aus der
abgeschnitten wird,
zusammenhängend
zum
bis
Kammes
erhalten.
der Kobla.
Umgebung von
Zarz,
Tolminkatal, von
wo
sie
vom
Plateaurand schräge
welchem ab der Dislokationsrand des
Dachsteinkalkgebirges
unmittelbar mit den Flysch-Bildungen der Vorberge zusammenstößt. In ihrem
ganzen Verlaufe bilden
die Juragesteine eine
Zone von großer Regelmäßigkeit, welche mit ihren bergwärts
Hängen unterhalb der weißen Dachsteinkalkabbrüche hervorruft. Der schwarze Liasschiefer ist am Zlatnik, dem östlichsten Teil der Zone, nicht
sichtbar, kommt nordwestlich der Kobla zum Vorschein und begleitet den Südabfall der Crna prst. Die
fallenden Schichten eine weithin bemerkbare Bänderung in den
weiche Gesteinsbeschaffenheit veranlaßte hier die Entstehung einer Art schmaler Terrasse, auf welcher
ein
Fußweg
leicht die
Beobachtung der scharfen Gesteinsgrenze gegen
die Trias,
sowie des Einfallens der
jüngeren Schichten unter letztere ermöglicht. Weiter im Westen konnte ich den Schiefer auf einer längeren
Strecke nicht mehr beobachten,
wieder
traf ihn
aber unter
dem Migouc
in
ziemlich mächtiger Ausbildung
an.
Von
sehr gleichmäßiger Beschaffenheit
ist die
mächtige, aus hornsteinführenden Kalken, Dolomiten
und Crinoidenbänken bestehende Gesteinszone, welche den Liasschiefer von der jüngeren
und Kieselschiefergruppe
trennt. Letztere bildet meist weichere, aber
im allgemeinen
steile
Kalk-,
aus welchen sich eine Zone von eingelagertem Hornsteinkalk deutlich heraushebt. Ihr Verlauf
eine Reihe
ist
durch
von Felsriegeln (wie zum Beispiel Kote 1092, 1269, 1167) bezeichnet, deren Zusammenhang
vollkommen deutlich
ist,
trotz der gewaltigen Schuttströme,
abstürzen herabziehen und
eine
Ton-
Wiesenlehnen,
in
dem
sonst von
Anzahl von Ortschaften schaffen.
steilen
welche stellenweise von den schroffen Trias-
Gräben durchfurchten Terrain
breite
Platformen für
,
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IS
Dr. F.
Ko s s ma
t
Die untergeordnete streichende Störung, welche im Tunnel bei Meter 2168 S eine kleine Schicht-
wiederholung hervorruft,
spielt
im geologischen Bilde des ganzen Zuges keine Rolle.
Fig. 10.
.x.y*.
I88P
mz.
yi
Profil
Migouc— Tolmein
(1
:
50.000).
Fig. 11.
1905™
cJimcpLiiiia
KAjS
3flirln6
I3ö0 m
"
Jlaitc
869*"
"Oa'JuJc
/
'
Profil
Rudeci
Rob— Merzli vrh— Slemen
Zeichenerklärung
DK= Dachsteinkalk,
Jura im allgemeinen),
D = Hornsteindolomit,
für Fig. 10
(1
und
:
5W«
50.000).
11.
= Unterer Teil der Lias-Juraserie, Jo = oberer Teil der Lias-Juraserie, (/ =
=
= Radiolitenbreccien, Fl = Schiefer und Mergel der oberen Kreide,
Schiefer und Konglomerate
des Slemenzuges mit Orbitoiden),
Mo = Moräne, di = Jungdiluviale
— Überschiebungslinien.
5 = Schutt, al = Alluvium.
Terrassenschotter,
Wo =
obere Ftysch-Sandsteine,
Kapelle
SSW
JUii)iaicaa:ai'i3i
Ju
Woltschacher Kalk,
0. Fl.
7?
(S,
I
(vergl. Tafel
I
III
Fig. 2.)
Verhältnis der mesozoischen Schichtmasse des
Wocheiner Kammes zur paläozoischen
Unterlage.
Im Tunnel kann über
die Beschaffenheit der
Grenze zwischen dem Gebirgskamm und dem paläo-
zoischen Schieferzug der Südseite kein Zweifel sein:
etwas
steiler
einfallenden Juraschichten
Dislokationen von Meter 3300
Tiefe
angenommen werden
sie stellt hier eine
spitzwinklig abschneidet
N und 2852 N
Überschiebung
dar,
welche
die
und mit den vorher beobachteten
derart konvergiert, daß ihre Vereinigung mit diesen in der
kann. Daß diese auf das Verflachen der Dislokationsebenen begründete Auf-
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Geologie des Woc~heincr Tunnels.
fassung richtig
ist,
119
ergibt sich aus der Beschaffenheit des Gebirgsrandes bei Zarz,
zwischen den beiden Störungen eingeklemmte Jurazug verloren und an seiner Stelle
Region heran.
kalk unmittelbar an die paläozoische
welches sich mit
Wänden
steilen
1
Das Gebirge hat
denn hier geht der
tritt
nun der Dachstein-
hier den Charakter eines Plateaus,
über einem vorwiegend schieferigen Sockel erhebt, aber auch hier nicht
mit normalen Auflagerungsverhältnissen, denn die Triaskalke weisen sehr verschiedene Neigungsverhält-
auf und fallen durchaus nicht immer von der Unterlage ab.
nisse
grenze ebenso scharf ab wie
in
dem
Am
zum
Ratitouc
WSW und W,
die Schichten des Randes bis zu Winkeln von 60° gegen
Beispiel verflachen
stoßen also an der Gesteins-
früher erwähnten Abschnitt südwestlich der Hradica.
Die Randüberschiebung des mesozoischen Gebirges
ist
also nicht nur innerhalb
des beigegebenen
Kartenausschnittes vorhanden, sondern kennzeichnet auch die unmittelbare Fortsetzung nach beiden
Richtungen, sie bringt im Westen die scheinbare Auflagerung der Trias des Krn auf den Kreideschichten
zu stände und verdeckt im Osten,
am Fuß
der Jelovca weithin die Ablagerungsgrenze zwischen Trias
und paläozoischem Gebirge.
Verhältnis der paläozoischen Region
zum Nord- und Ostrand
des Porezen.
Die schmale Dachschieferzone, welche den letzten Ausläufer der paläozoischen Region im Zeyergrenzt im Tunnelprofil mit einer steilen, nordfallenden Überschiebungsfläche an
(Sora)gebiete darstellt,
die
zusammengepreßte Kreide des Bacatales,
antiklinal
zwischen den mesozoischen Gesteinen des
ist
Kammes und
wie ein mächtiger gangartiger Aufbruch
also
jenen des Tales eingezwängt. Verfolgen wir die
Aufschlüsse gegen Westen, so sehen wir bei Sterzisce die ohnehin schmale Dachschieferzunge gänzlich
auskeilen,
und zwar
der Art, daß die
in
von jener, welche den Fuß
spitzwinklig abgeschnitten wird und von da ab nicht
südliche Überschiebung
des Wocheiner Gebirges begleitet (III')
mehr zum Vorschein kommt. Im Tunnelprofil
chene Konvergenz nach oben,
derart,
(II)
zeigen die beiden Dislokationen eine ganz ausgespro-
daß ihre geradlinige Verlängerung sich etwa
1
km
über der Sohle
schneiden würde, worauf das nördliche und das südliche mesozoische Gebirge auch hier zusammenstoßen
müßten.
Während
also derart das paläozoische Terrain westlich
der Tunnel-Linie unter der Oberfläche
verschwindet, entwickelt es sich in der entgegengesetzten Richtung zu sehr bedeutender Breite und
klammert hier das ganze Porezengebiet. Der Verlauf der Grenze
dem herrschenden
Gebirgsstreichen nur bis in die
zwischen Baca und Sora), dann begleitet
er
Umgebung
ist
ein sehr komplizierter,
denn
des Sattels von Petrovo brdo (Wasserscheide
den Osthang des Porezen, wobei an zwei
Stellen: nördlich
und südlich von der Hockuppe (1512) das paläozoische Gebiet winkelige Ausstülpungen zeigt.
Das Einfallen der Schiefer wechselt, häufig kehrt es sich von der Grenze ab, doch wird
weise derart unregelmäßig, daß eine Darstellung
Sehr eigentümlich
Fig.
Profil
die
2
auf Taf.
ist
I
kaum möglich
Gesteinsfolge dieses Berges im Großen
gegen Süden gehend immer
ältere
Wie aus dem
abgesehen von der kleinen Kreideantiklinale
eine ganz regelmäßige Anordnung,
Schichtglieder
antrifft:
es stellen-
ist.
dabei das Verhalten der mesozoischen Gesteine des Porezen.
hervorgeht, zeigt
um-
er folgt
da
man
bei
Podbrdo
in der
Richtung
Unter der oberen Kreide zunächst den Wolt-
schacher Plattenkalk, welcher auch den Gipfel und den langen,
zum
Bacatal ziehenden Rücken bildet,
hierauf den Jura, schließlich die Schichten der Trias, welche aber nur bis in die mittlere Abteilung dieser
Formation hinabreichen. Die ganze Folge sinkt gegen den Abfall des Wocheiner
1
Das übrigens
die Juravorlage ursprünglich
Liasschiefer mit Crinoidenkalk, welche 3 Tim
mesozoischen Gebirges gegen
NNO
von Zarz
ONO
noch weiterhin vorhanden war,
man
ein, es
werden
aus den Ablagerungsresten von dunklem
von Zarz unter komplizierten Lagerungsverhältnissen unmittelbar an der Grenze des
die paläozoische Unterlage erhalten sind.
auftreten, ebenfalls jurassisch sind,
sieht
Kammes
Ob
die plattigen Hornsteinkalke,
konnte ich noch nicht entscheiden.
welche
in ähnlicher Stellung
—
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Dr.
120
also
F.Kossmat,
im Osten die verschiedensten Stufen von der zackigen Begrenzung des paläozoischen Terrain abDabei zeigt sich aber eine entschiedene Beeinflussung der Lagerungsverhältnisse durch den
geschnitten.
Verlauf der Grenze.
Die Anordnung der Schichten nimmt mit Annäherung an die paläozoische Grenze den Charakter
eines
— allerdings unvollständigen — Synklinalrandes
Nordwest— Südost- oder West— Ostrichtung
Mulde der oberen Kreide, welche im
Plattenkalk noch flach überlagert,
Profil
ist
in
indem sich das Streichen aus der normalen
an,
gegen Norden dreht; die so eingeschlossene
allmählich
durch den westlichen Teil des Porezen den Woltschacher
ihrem östlichen Teil umgestülpt, das Fallen wendet sich gegen
Osten. Ebenso verflachen die Woltschacher Schichten ihrerseits gegen das paläozoische Terrain, auch
der sonst so regelmäßig gelagerte Jurazug richtet sich steiler auf und
älteren Schichten der
mesozoischen Folge, also die
Streichen ohne Überkippung, denn sie fallen
ist
vom paläozoischen
schließlich überkippt. Erst die
Mulde machen
Teile der
tieferen
Terrain ab.
Wenn
die
Wendung
im
wir also die Verhält-
nisse überblicken, so sehen wir im Porezengebiet eine mesozoische Scholle vor uns, welche im
Süden
die älteren Schichten anscheinend regelmäßig überlagert,
Unter-
und
lage förmlich einsinkt
schoben
gegen Norden und Osten aber
dabei verhält wie eine Synklinale, deren Nord-
sich
in ihre
und Ostrand aufge-
ist.
Merkwürdig
ist
der eckige Verlauf der Störungslinie, welcher keineswegs die Folge von einfachen.
Erosionserscheinungen
ist,
wie
sie
mitunter die Auszackung von Überschiebungsrändern bewirkten.
Er hängt vielmehr mit Zerknitterungen des quer auf das Hauptstreichen gerichteten Teiles der Störungsebene zusammen und wiederholt sich bis zu einem gewissen Grade
in
den Verlegungen des östlichen
Teiles der Kreidemulde.
Die Entblößung von Juraschichten, welche im Bacatale oberhalb von Hudajuzua die nördlich ein-
von der
fallende Kreideserie des Porezen
durch eine Südwest
schnitt läuft,
wo
— Nordost
sie allerdings
ihr völlig
entsprechenden des Oblocki hrib trennt,
nur mehr die Woltschacher Kalke
zum Vorschein
bringt.
Auch
wölbung, deren Parallelismus zu bestimmten Abschnitten der Ostgrenze des Porezen
zusammen
sich
ist
verursacht
welche auch durch den südlichen Tunnelab-
streichende Antiklinale,
diese Auf-
auffällt,
weist
mit den erwähnten Erscheinungen auf die Existenz eines beträchtlichen Druckes hin, welcher
nicht im Sinne des Hauptstreichens auslöste.
Die Porezenzone und ihre Spaltung durch den Diagonalsattel Jesenica-Obloke
Perbla.
Zone von sandigen Amphiclinenschichten, welche im Hangenden der paläozoischen Grauwacken den Südfuß des Porezen begleitet, läßt sich ohne Unterbrechung über den Sattel von Bukovo in
das Bacatal verfolgen, wo sie in sehr mächtiger Entfaltung die Unterlage der Dolomitberge bei Grahovo
Die
bildet;
letztere
entsprechen
dem
also
tieferen Teil
der Schichtfolge des Porezen
gemeinsame Unterlage mit ihm verbunden. Überschreitet man
Koica und dem Porezen,
so
Amphiclinenschichten getrennt,
Hudajuzna und von
aber
und sind durch
man die beiderseitigen Dolomite durch eine Emporwölbung
welche man von hier in nordwestlicher Richtung zum Bacatale
sieht
hier quer über
den Bergrücken von Obloke
bis in
die
den Jesenicapaß zwischen der
der
bei
den Koritnicagraben verfolgen kann.
Eine lange Reihe von Aufragungen des dunklen »Esinokalkes«, welche auch die Bahnlinie quert,
bezeichnet den mittleren Teil der Antiklinalzone und
Felsrippe aus
Am
dem weicheren
hier
besonders
am Gebirgshang
ober Obloke als
Terrain der Amphiclinenschichten deutlich heraus.
tiefen Einriß des Bacatales herrscht
den Aufbruch im
tritt
normale Synklinale Lagerung des Koicazuges, welcher
Süden begrenzt. Entsprechend
der hohen Lage des ganzen Gesteinsockels sind
nur die älteren Schichten der Mulde, nämlich die landschaftlich sehr charakteristischen klüftigen
Hornsteindolomite erhalten, über welchen auf der
Höhe
der beiderseitigen Berge noch die vorwiegend
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
mergeligen Bildungen an der Basis der Juraserie erhalten sind.
Am
121
linken Flußufer wird der nördliche
Muldenrand durch einen kleinen, aber wegen des Gesteinskontrastes auffälligen Ausläufer des Aufbruches
von Amphiclinenschichten
zerschlitzt.
Beim Ersteigen der westlichen Talseite (Hang der Koriska gora)
sieht
man
allmählich eine Über-
kippung eintreten, indem die Triasdolomite unter einem Winkel von vorwiegend 60° gegen den Aufbruch
von Amphiclinenschichten
Der Denudationsrest von mergeligkalkigen Juraschichten
einfallen.
(Lias) zieht
gegen Westen ununterbrochen über das Koritnicatal zum Kronberg und von hier zur Kobilina glava,
wobei
sich
er
infolge
des langsamen Absinkens der ganzen Gesteinsmasse beträchtlich vervollständigt.
ganzen Erstreckung
In dieser
Untersucht
man
der südliche Flügel der Schichtmulde flach gegen den Wocheiner
fällt
während der nördliche überkippt
den Nordflügel des Aufbruches von Obloke,
aber
Kamm,
ist.
so sieht man, daß der
Triasdolomit des Porezenprofils schon im Bacatale nicht mehr erscheint, sondern daß die Juraschichten
bei
Hudajuzna
infolge
einer
streichenden Verwerfung unmittelbar an die Sandsteine und Schiefer der
Amphiclinenschichten stoßen, ein Verhalten, welches bis
daß diese Unregelmäßigkeit mit
zusammenfällt. Ich
sind,
was
dem Erscheinen
das Koritnicatal anhält. Es verdient Erwähnung,
in
des
quer gestellten Sattels im oberen Bacagebiete
neige zur Annahme, daß die Juraschichten an der Bruchgrenze nicht eingesunken
ja mit ihrer sattelförmigen
Aufwölbung nicht stimmen würde, sondern daß
letzteren,
über die tieferen Schichten lokal hinausgepreßt wurden.
Die
Fortsetzung der Antiklinale von Obloke, welche
sie,
eben infolge der
1
aber weiter westlich infolge des tieferen
Einsinkens der Schichtfolgen die älteren mesozoischen Bildungen nur mehr in geringerer Ausdehnung zu
Tage
bringt, streift
an der Ploca nahezu die Linie der Koblaüberschiebung und setzt sich nun neben der-
selben über Perbla in den oberen Teil des Tolminkatales
Auf diese Weise gehen
die Kreideschichten
überschiebung, welche schon vorher
trifft
infolge
gesteine
fort.
des Porezen gegen
Westen
verloren,
denn
die Kobla-
— bei Strzisce — den paläozoischen Dachschiefer schräge abschnitt,
der Diagonalstellung der südlichen Schichtgruppe nacheinander die verschiedenen Kreide-
und kommt an der Ploca
direkt mit
dem Jura
in
Berührung.
man in der Umgebung der Kobilina glava antrifft und
Gemeinde Cadra und weiterhin am Fuß der Überschiebung
Die Kreideschichten, welche
von da ununterbrochen über die
des Rudeci Rob, Km etc. verfolgen kann, sind nicht die unmittelbare Fortsetzung der
gleichalterigen Gesteine des Porezen, sondern verhalten sich ihnen gegenüber infolge
des Auftretens der diagonalen Sattelzone als Bestandteile einer Nebenmulde.
Sehr eigenartig, wenn auch in stratigraphiseher Beziehung eintönig, stellen sich die Profilverhältnisse
jenes Abschnittes dar, in welchem sich die Ablösung der beiden alternierenden Mulden vollzieht.
Ein langer, durch Quertäler
welcher
vom
fast
senkrecht auf das Schichtstreichen herausmodellierter Höhenzug,
Bacatal über die Kotla, Ploca
zum
Dachsteinkalkgebirge zieht, gibt einen klaren Aufschluß
der einzelnen Gesteinszonen.
Als
Basis gehen im Süden die Schiefer und Sandsteine
durch, überlagert von der sehr mächtigen
der Amphiclinenschichten von Grahovo
Gruppe der Triasdolomite, welche auf der Kuppe der Kotla und
dem anschließenden Rücken von den Hornsteinkalken, Mergeln und Kalkschiefern des Lias bedeckt werden.
Ein nördlich verflächendes Band von Crinoidenkalken bildet die Kuppe des Kronberges und wiederholt
sich mit gleichem Einfallen an der
Ton- und
Kieselschiefer,
mit
Kote 1077, zirka
charakter den höheren Jurabildungen
ist.
1
km
südlich des Luken. Die dazwischen erhaltenen
Einschaltungen von Hornsteinkalk entsprechen nach ihrem Gesteins-
und
stellen mithin eine Synklinale dar, deren
Nordrand überkippt
Zwischen dem Crinoidenkalkzug der Kote 1077 und dem wiederum gleichartigen Bande des Luken
erscheinen die schiefrigen und mergeligen tieferen Schichten der Lias-Juraserie, also entsprechend der
l
Vergl. die analoge Erscheinung
am Tolminka-Tale
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd.
LXXXU.
bei Tolmein, p.
85.
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122
Kossmat,
Dr. F.
Antiklinale,
aber die Trias
kommt
dem Rücken
auf
diesem nach Westen oder Osten absteigt,
südlich
vom Luken
Juragesteinen
bei
ist
Nordflügel
welche
bis
man
tritt
der Fortsetzung der
infolgedessen
Rückenwanderung gegen
vom oberen
unmittelbar
zum Hang
bis
in dieser
ist
Vorschein.
Erst
wenn man von
Höhe
(über 1000
m) der Juramantel
Wechsel von verschiedenen
die Ploca in mächtiger
Entwicklung
Bacatale herüberstreichen, reichen nicht
mehr
überkippte Lias-Juraserie der Ploca
in die
den Abbruch der Dachsteinkalkmasse
an
wanderung von der Kotla
zum
der Antiklinale mit seinem reichem
zu sehen, aber die Kreideschichten, welche
auf die Höhe,
selbst nicht
der bekannte Hornsteindolomit bloßgelegt. Es geht also
zwar durch, doch
Antiklinale
die
nicht durchwaschen. Der
ist
Man
reicht.
ein,
ganzen Rücken-
sieht also bei der
der Hradica nichts als eine scheinbar ununterbrochene Reihe
Umgebung des Kronberges
man ohne Beobachtung der beiderseitigen Auf-
der Lias-Juraschichten, welche im Süden wellig gelagert sind, aber von der
an vorwiegend gleichsinnig nach
NNO
so daß
einfallen,
schlüsse in den Tälern nur den Eindruck einer endlosen Wechsellagerung erhalten würde.
Im Gegensatze zu dieser
Schnittlinie,
an welcher die verschiedenen tektonischen Einheiten durch
die Eintönigkeit des Schichtenmaterials scheinbar
verbunden
nach Westen
die Gliederung wieder deutlich ausgesprochen:
allmählichem
Umschwenken gegen
so
daß
ein stratigraphisches
SW
man
sind, sieht
bei der
Verfolgung der Züge
Der Schichtkopf des Kronberges
streicht mit
durch den Knezabach und taucht hier unter die Kreidebildungen,
Gegenstück zum Porezenprofil (Serie von der Amphiclinenschichten
bis zur
Kreide) zustande kommt.
am Luken von
Die Antiklinalzone, welche
daher die Trias nicht sehen
läßt,
bringt im tiefen
Amphiclinenschichten an der Basis des Dolomits
wölbung unterdrückt, denn
Kobilina in Kontakt
folgt
man
es
kommen
der erscheinen.
Knezagraben sogar
zum Vorschein. Dabei
die Sandsteine
und Schiefer der
allerdings der Südflügel der Auf-
ist
diese älteren Bildungen unmittelbar mit den Kreidebildungen der
und das Knezabachprofil bietet hier das Bild der gewöhnlichen Schuppenstruktur. Ver-
man
aber den Dislokationsrand weiter, so sieht
SW vorspringen,
transversal nach
Es wird
also
wobei
ihn mit einer langen bogenförmigen
die Schichten des südlichen Antiklinalflügels
bis
endlich im
Profil
Krümmung
wieder nacheinan-
dem Aufbruch und
der stratigraphische Abstand zwischen
angrenzenden Mulde immer geringer,
fast
der Terrainoberfläche nur seicht geschnitten wird und
des Kraikov vrh und des
der südlich
Zadlasgrabens
regelmäßiger Faltenbau herrscht, wie ihn das Profil Fig. 10 zeigt.
Der Kern des Sattels wird nach dem Untertauchen der Amphiclinenschichten vom Dolomit gebildet,
welcher aber westlich von Perbla gleichfalls versinkt und an seinem Ende regelmäßig von der Vereinigung
der beiden'aus Lias-Jurabildungen bestehenden Schenkel umwallt wird. Hiebei zeigt normaler Weise der
nördliche von diesen ein mäßig gegen Nord gewendetes Einfallen,
der Schichten in den Südflügel steile Stellung und Überkippung
salen Abbruches
ist
Zusammenhang
der
während
einstellt.
sich nach
Nur
in der
dem Einschwenken
Nähe des transver-
des Schichtmantels etwas unterbrochen, indem die Trias des
Kernes mit südwestlichem Einfallen an die überkippten
höheren
Schichten
Die im Süden anschließenden, an der Antiklinale gleichfalls überstürzten und
der
Jurareihe
zum
Teile zerrissenen
grenzt.
Zusammenhang besprochen werden. In der Verlängerung
am Osthang der Tolminka (bei Pologar) stark
zusammengepreßt und haben sattelförmige Stellung, doch kommen infolge des allmählichen Sinkens
der Faltenachse die tieferen Schichten nicht mehr zum Vorschein. Als weitere Fortsetzung muß die überKreidebildungen sollen an späterer Stelle im
der
Zone von Perbla sind
kippte
oberen Juraschichten
die
Antiklinale des" Sleme vrh gelten (Profil Fig.
1 1),
Kalken der unteren Kreide gebildet, welche bisher bloß
nur wird hier der Kern von den Woltschacher
am Aufbaue
der Südflanke beteiligt waren.
Die Jurazone der Kobla, welche gegenüber diesen fortwährenden Veränderungen mit gleichbleiben-
den Merkmalen
bis zur
Tolminka
densten Schichten der Vorlage
derart zusammentrifft, daß diese
Gehöfte Pologar, sinken
sie als
streicht,
in
kommt
auf diese Weise selbstverständlich mit den verschie-
Berührung. Aber auch dort,
gewissermaßen
wo
sie mit
als ihre stratigraphische
Antiklinale gegen
sie ein
den oberen Juraschichten
Ergänzung erscheinen, wie beim
und nicht, wie
es bei
ungestörtem Verband
der Fall wäre, als überkipptet- Synklinalrand. Nordwestlich von Perbla gestattet ein sehr guter Gehänge-
—
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
aufschluß das
Einfallen stark zerknitterter Hornsteinkalke
123
und Schiefer der obersten Jurabildungen
unter das zur Koblazone gehörige, weithin fortlaufende Felsband zu beobachten, an dessen Unterseite
scharfe Kluftflächen die Grenze bilden.
Die Überschiebung, welche im Tunnelprofil die überkippte Jurazone mit dem Dachschiefer in Kontakt bringt und weiterhin die Kreidezonen desOblockiberges abschneidet,
auch hier nicht erloschen,
Schichten durch (Profil 10, Linie l\V).
sondern läuft zwischen nahezu
also
ist
Es möge hervorgehoben werden, daß
völlig gleiche
die
einander auf diese Weise
Ausbildung der Schichten zeigen.
Am
altersgleichen
nahe gerückten Zonen nicht
Rande des Wocheiner Kammes sehen wir Dachstein-
ziemlich mächtige schwarze Schiefer und daran anschließende Hornsteinkalke (Koblakalk), in der
kalke,
Antiklinale von Perbla
hingegen die obere Trias hauptsächlich
ist
Hornsteindolomit entwickelt und im
als
Lias fehlen die Crna prst-Schiefer gänzlich.
Die Kreidemulde Kobilina glava
Es wurde
bereits früher erwähnt,
—Tolminkatal.
daß die ersten Kreidebildungen südlich
Perbla im Gebiete des Knezatales erscheinen,
wo
sie
vom Schichtsattel Jesenica
das normale Hangende der südlichen Jurazone bilden.
Die größte Ausdehnung haben hier die Woltschacher Plattenkalke, welche nordöstlich der Kobilina glava
eine kleine
Mulde von Radiolitenkalken und Schiefern der oberen Kreide einschließen und im Norden unter
Faltungen, häufig mit überkippter Stellung, an die
Infolge
Querstörung,
einer
Amphiclinenschichten der Aufbruchszone stoßen.
welche westlich des Kobilinagipfels
kleinen Mulde von Radiolitenschichten des Knezatales mit
bricht, beschreibt
auch
die
dem
durchläuft
und
die
Verbindung der
westlicher gelegenen Hauptgebiet unter-
Region des Woltschacher Kalkes einen stark nach Süden ausgreifenden Bogen,
schneidet die einzelnen Jurahorizonte, welche bis dahin ihre regelmäßige Unterlage bildeten, völlig ab und
tritt
unmittelbar an den südlichen Dolomitrand heran. Die Schichtstellung
ist
dabei eine sehr verworrene,
Fälteluugen sind allenthalben zu beobachten und lassen häufig keine Entscheidung über das HauptErst die Westgrenze gegen die obere Kreide, welche gleichfalls imSinne der Querstörung
verflächen zu.
SSW
streicht, zeigt einheitliche Verhältnisse:
Die Radiolitenbreccien und die
Schichten fallen unter die Woltschacher Kalke nach Ostsüdost
welcher quer
ein, sie
sie
begleitenden schiefrigen
sind also infolge eines Druckes,
auf die herrschende Faltenrichtung wirkte, überkippt.
Die Verhältnisse an der Antiklinale von Perbla werden durch diese eigentümlichen Erscheinungen
näher
erläutert.
Ein Blick auf die Karte könnte ja zunächst den Glauben erwecken, daß der südöstliche
Abbruch der Perbla-Antiklinale
nichts anderes sei, als
der querverlaufende Denudationsrand einer weit
über die Kreide vorgeschobenen liegenden Falte, deren Achse sich hier eben höher emporhebt, während
Westen gewissermaßen nur der Stirnrand geschnitten sei. Wenn man aber siebt, daß die
Gesteinszüge südlich des Kobilinagipfels plötzlich abbrechen und Platz für eine quergestellte, bedeutende
weiter im
Kreidemulde machen, ferner daß
energisch überfaltet
ist,
letztere in der
Richtung gegen den Anschnitt der Antiklinale von Perbla
dann muß man wohl zur Anschauung kommen, daß
Richtung der Achse
eine scharfe Absenkung
Zusammenwirken von Druckkräften sehr verschiedener Richtung
quer auf die
des nächsten Kapitels auf
p.
85
schenkel durchwegs Überfaltung.
Teile
ein,
(linker
welche an einer
Hang
die Komplikation hier
durch
so daß sich in diesem Faltenbilde das
äußert.
(Vergleiche den Schlußsatz
[125].)
Der weitere Verlauf der Kreidemulde
Antiklinale
erfolgte,
Am
Stelle
folgt
dem normalen
Gebirgsstreichen
Tolminkadurchschnitt dringt
vom Südrande
und
zeigt
am Nord-
her eine sekundäre
noch Jurassische Kieselschiefer zu Tage bringt und im östlichen
der Tolminka) durch eine schmale, nach Süden überstürzte Aufpressung von Wolt16*
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Dr. F.
124
Kossmat,
Schacher Kalk die Zone der Rudistenbreccien und Mergelschiefer
wenn man
die
breccien gut
spaltet.
Es würde zu weit
führen,
tektonischen Einzelheiten, welche durch die im Terrain scharf gezeichneten Rudisten-
zum Ausdrucke kommen, im Detail schildern wollte; es möge nur bemerkt
Umgebung von Tolmein sehr schöne geologische Bilder bietet.
sein,
daß
in
dieser Beziehung die
Der Rand der Kreidemulde
Wie
auf
p.
83 [123] betont wurde,
bildet
bei Tolmein.
im westlichen Teile der Kobilina glava die Kreide nicht
das normale Hangende der regelmäßigen Schichtserie des Koica-Kronbergzuges, sondern schneidet die
kommt
Jurazüge quer ab und
direkt
mit den dolomitischen Kalken der oberen Trias in Berührung. Die
Umgebung von Tolmein,
mächtigen Dolomitmasse am Südfuß der Kobilina
Profile zeigen in dieser Gebirgszone, also in der unmittelbaren
und schwierige Verhältnisse. Von der
nur ein schmaler Ausläufer nach Westen; oberhalb von Lubinj
die Fortsetzung
ist
sehr wechselnde
glava zieht sich
wegen der sehr unzu-
länglichen Aufschlüsse in den Bergwiesen ein kurzes Stück weit nicht zu beobachten, dann greift die
Kreidemulde noch mehr
Lubinj).
Von da an
bis
als
früher nach
Süd aus und
kommt
über das Tolminkatal hinaus
schacher Schichten nur mehr sporadisch
Mergel- und Schieferbildungen
in
Godicabaches schroffe Abbruche
zum
Höhe von Ravne (Nordwesten von
die
bildet
charakteristische Kalkstufe der Wolt-
die
Vorschein, meist
tritt
der Rudistenkalk an der Basis der
Kontakt mit einem Kalk- und Dolomitzug, welcher
bildet
und auch
die
Wände
am Durchbruch
der romantischen Tolminkaschlucht oberhalb
Tolmein zusammensetzt. Der Bau von zwei neuen Fahrwegen auf der Westseite des Flusses hat
mehreren Stellen echte Megalodontendurchschnitte
Godicabach im Schutt der Wandstufe, es
obertriadischen Zuges
vom Südhange
ist
die
freigelegt,
gleichen Fossilien
zu zweifeln, daß wir hier
also nicht
des
die
hier an
finden sich
am
Fortsetzung des
der Kobilina glava vor uns haben. Die Schichten fallen an der
Tolminka vorwiegend nach Norden und Nordosten
ein,
sind von mächtigen, an den Schluchtwänden auf-
geschlossenen Kluftflächen durchschnitten und werden unmittelbar von Kreidegesteinen überlagert. Auf
der Ostseite des Tolminkagrabens
waren
die
Woltschacher Schichten nicht nachzuweisen, sondern bloß
dickbankige Kalke, welche Radioliten- und Nerineendurchschnitte führen; an der Dantegrotte hingegen
kommen homsteinführende
flügel der
Mulde oberer Kreide zum Vorschein. Es
durchwegs
sei,
Kalkplatten als schmales
die regelmäßige Überlagerung,
weiter im
Westen auf
Band
fehlt also
zweimaliger Wiederholung an
dem Triaszug
dem Süd-
der unteren Tolminkaschlucht
welche man im Osten durchaus und, wie vorgreifend bemerkt
eine längere Strecke als
Merkmal des südlichen Schichtkopfes
Aber auch abgesehen von dieser Unregelmäßigkeit
tionen
in
ist
diese
antrifft.
Gegend durch eigentümliche Komplika-
ausgezeichnet. Der weithin sichtbar aus der diluvialen lsonzoterrasse aufsteigende pyramiden-
förmige Schloßberg von Tolmein besteht aus Hornsteindolomit, über welchem auf der Westseite noch ein
Denudationsrest von hornsteinführendem Mergelkalk und Kalkschiefer (Basis der Lias-Juraserie) erhalten
ist.
Ein gleichfalls durch Diluvium
isolierter
und durch Gletscherwirkung
formen modellierter Hügel unmittelbar östlich von Tolmein
teilweise
zu Rundhöcker-
bildet die Fortsetzung des Schloßberges; er
besteht aus schön gefaltetem Hornsteindolomit, welcher auf der Nordseite von den unteren Bildungen der
zum nördlicheren Triaszug nicht zu
Einriß des Godicabaches bei Polubinj sieht man diese Hangendschichten des
Verwerfungswand,
einer fast vertikalen — steil bergwärts fallenden
Lias-Juraserie überlagert wird,
beobachten. Erst
am
tiefen
südlichen Dolomitzuges mit
aber auch hier
ist
das Verhalten
—
über welche ein Wasserfall herabstürzt, gegen dickgebankte Kalke und Dolomite des Zuges der Dantegrotte einfallen; es bildet also die außenliegende Hügelkette eine Staffel,
Zone
absinkt. Östlich
von Polubinj
ist
über
dem
welche gegen die nördlichere
gefalteten Hornsteindolomit
der südlichen Staffel eine
ziemlich mächtige Serie von Hornsteinkalken, Schiefern, Mergeln des Lias-Jura erhalten
der
Kuppe von Ravne mit dem Südrande der großen Kreidemulde
in
über die nördliche schmale Triaspartie vorzudringen. Bei Lubinj
infolge der Schuttüberstreuung nicht
zu beobachten, doch dürfte
sie
und kommt auf
Berührung; letztere scheint hier also
ist
die
Verwerfung des Godicafalles
zufolge der spitz gegen den Dolomit-
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
125
ausläufer der Kobilina glava gerichteten Streichrichtung jurassischer Schichten auch hier durchziehen
und mit den komplizierten Zersplitterungen der Triasregion von Kneza in Verbindung stehen.
Auf der West-Seite der Tolminka endet die Verdoppelung des Triaszuges ziemlich
sieht bei der Kirche St. Peter nördlich
von Tolmein eine kleine
Partie
Man
bald.
von rotem Mergelschiefer und brec-
ciösem Kalk der oberen Kreide, welche wahrscheinlich unter der Schuttüberstreuung mit der großen
Mulde zusammenhängen und eine Ausstülpung derselben
und Dolomit, welche unmittelbar westlich von
Komplikation noch
am
ihr
aus
dem
Schutt auftaucht, läßt sich trotz dieser kleinen
besten als Bestandteil des Triaszuges der Tolminkaschlucht auffassen; aber
Berghange weiter nordwestlich erscheinen, schräge gegen
eine ziemlich breite
am
zum ersten Male seit der
Von da an kann man in der Richtung nach
sie heranstreichend,
Kobilina glava die hornsteiniührenden Juraschiefer und Kalke.
Karfreit auf längere
Kuppe von weißem Kalk
darstellen dürfte. Eine
Erstreckung zwischen der Triaszone des Randes und der oberen Kreide der Mulde
Zone von Jura und Woltschacher Kalk nachweisen, so daß
ein
Profil
durch den
Merzli vrh (Nordwesten von Tolmein), Fig. 11, wieder den normalen Aulbau der mesozoischen Reihe
wie ihn der südöstliche Schichtkopf der Kobilina glava und des Porezen
besitzt.
Zwischen dem Querbruche an der Kobilina und dem Fuß des Merzli vrh
ist
zeigt,
Erstreckung von rund 5
km
die
Südgrenze der Kreidemulde
wie
nicht,
in
also auf die bedeutende
der unmittelbaren Fortsetzung
nach Ost und West, eine einfache Schichtfolge, sondern es findet ein Übergreifen auf die Trias
hier
zu beobachtende Vordringen der Kreide,
x
Maximum
welches östlich von Tolmein sein
sich durch eine lokal stärkere Pressung erklären
Stütze für die
Annahme, daß der unvermittelte Südostabbruch
legung der Faltenachse zusammenhängt und
nicht
Umstand
Antikli-
eine wichtige
der letzteren mit einer bedeutenden Ver-
dem zufällig querlaufenden Denudationsrand
liegenden Falte entspricht. Derlei unvermittelte Knickungen
nicht selten
erreicht, läßt
und kann mit der energischen Ausbiegung der
nale von Perbla in Beziehung gebracht werden. Ich erblicke also auch in diesem
Das
statt.
einer
der Faltenachsen scheinen im Gebirgsbau
vorzukommen und können unter Umständen zur Konstruktion von
Falten »decken«
ver-
leiten.
B.
Das Verhältnis der Julisehen Alpen
zum
Karst.
Die geologische Südgrenze der Julischen Alpen.
Wie aus den Beschreibungen auf
p.
Bereiche der beiliegenden Karte nirgends
79 [119] hervorgeht,
in
verfolgen, nur schaltet sich
zerbrochene und überkippte jurassische Randfalte
sichtbaren Keil
die Trias
normalem Schichtverband mit
zu sehen. Die Verwerfung, welche am Fuße der Jelovca
Westen ohne Unterbrechung
ist
ein,
(bei
des höheren Gebirges im
ihrer paläozoischen Unterlage
Zarz) die Grenze bildet, läßt sich nach
zwischen
ihr
und den südlichen Vorbergen
eine
welche sehr bald den letzten an der Oberfläche
des paläozoischen Sockels überschneidet und auf diese Weise unmittelbar an die ver-
schiedenen mesozoischen Gebilde des Bacagebietes
herantritt.
An
der Tolminka geht die jurassische Rand-
zone verloren, der Dachsteinkalk ihres Nordflügels schiebt sich nun über
die
Kreide-Eozänschichten der
Vorlagen.
Die Überschiebung unter den weißen Kalkmassen des Migouc, des Rudeci Rob und des weithin
sichtbaren Krn
1
ist
mit einer seltenen Klarheit an den steilen Südhängen gegen das Isonzotal aufge-
Die naheliegende Erklärungsmüglichkeit, daß hier eine stratigraphische Transgression der Kreide vorliegt, kann ich nicht
annehmen, da
die Schichten kein Material des Untergrundes enthalten,
da ferner bald die obere Kreide, bald die durchaus nicht
litoral
ausgebildeten Hornsteinplattenkalke den Rand bilden und vor allem, da die ganzen Erscheinungen sich deutlich an den zweifellos
tektonischen Querabbruch der Kobilina glava anschließen.
,
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Kossmat
Dr. F.
126
schlössen und wurde schon bei den Übersichtsaufnahmen der Fünfzigerjahre von Stur
und
geschildert.
am Krn
bündel,
Bis hieher
geologische Südgrenze
man zog daher
des Hochgebirges;
der südlichen Kalkalpen
richtig erkannt
welche im Tunnel durch ein ganzes Störungs-
die Dislokationszone,
aber nur mehr durch eine einzige Überschiebungsfläche ausgezeichnet
dem orographischen Rand
die
fällt
l
seit
zusammen
ist,
mit
Stur's Arbeit im allgemeinen hier
und bezeichnete
die Krn-Dislokation
2
als die Fort-
setzung der »Frattura periadriatica«, welche auf italienischem Boden gleichfalls die Vorberge gegen das
Hochgebirge begrenzt.
heuer der Krnüberschiebung gegen Westen nachgegangen und konnte
Ich bin
sie
ohne Unter-
brechung unter den Abstürzen des Gebirgsgrates über einen Paß nördlich der Talmulde von Dresenca
den Flitscher Kessel 3 verfolgen, an dessen Ostseite
bis in
sie unter
den Abhängen des Javorcek durchläuft:
dem Dachsteinkalkgebirge und den unter letzteres einfallenden jüngeren Schichten.
welchem auch die an der Tolminka
verloren gegangenen Jurabildungen des Dachsteinkalkrandes wieder erscheinen, fällt
also geologisch in die Fortsetzung des oberen Bacagebietes und ist als mächtige Schichtmulde in das Hochgebirge eingebettet.
Wir sind, der Kmlinie folgend, nach NW gegen Flitsch gelangt; aber es nimmt nicht die ganze
Gebirgsvorlage von Tolmein diesen Weg. Im Dresencatale nördlich von Karfreit (Caporetto) taucht ein Dachsteinkalkgewölbe inmitten der jüngeren Bildungen auf, es hebt sich rasch, streift am früher genannten
auch hier
bildet sie die
Trennungslinie zwischen
Der Flitscher Kessel, in
Passe auf kurze Strecke die Krnüberschiebung und verbindet sich endlich im Westen mit der mächtigen
Kaninmasse. Auf diese Weise wird ein nördlicher,
zum
von einem südlichen, welcher dem Isonzotale
Trnovo
bei
Gebiet der Hochgebirge an der Fella streicht.
Auch
Flitscher Kessel ziehender Synklinalast abgetrennt
folgt
dieser
und dann über den Rücken Suovit
in
das
Zug wird von Norden her überschoben; Stur
hat ein Profil durch eine besonders auffällige Stelle gezeichnet, »an welcher »der rote jurassische Kalk
(im
Hangenden der Dachsteinkalke des
überlagert«
»Die scheinbar überlagernden Schichten des Dachsteinkalkes sind
wird.
Daß sowohl
geneigt.
von der ganzen ungeheuren Masse des Flitschergebirges
Stol)
etwas weniger
dem Dachsteinkalke zugerechnet werden
daß jene Gebirgszone, welche im Baca-
der eine als der andere von den Kalken
müssen, beweisen die Dachsteinbivalven. ..«
Man
sieht,
als Vorlage des Wocheiner Kammes erscheint, sich weiter westSynklinalen des Dachsteinkalkgebirges fortsetzt, also geologisch noch zu diesem
gehört. Die Krn-Koblalinie ist also nicht die tektonische Südgrenze der Julischen Alpen,
mithin nicht die Fortsetzung der »Frattura periadriatica«. 4
und Tolmeiner Gebiet
lich in
O.
Marinelli
am Nordrande
der
einen südlichen
5
hat das letztere richtig erkannt, aber er sucht die Fortsetzung der Krnüberschiebung
Synklinale
Monte Maggiore-Chiampon-Maruint,
Nebenzug der Suovitsynklinale
darstellt;
die
auf
die
österreichischem Boden
Verbindung mit dem Flitscher Kessel,
welche allerdings aus den bestehenden geologischen Karten nicht hervorgeht, war ihm noch unbekannt.
Marinelli kam nun zum Ergebnis, daß
Staroselo) in der Talrichtung des Isonzo
die Fortsetzung der »Frattura periadriatica« (Linie Barcis-
zu suchen
sei,
und weil auf der rechten
Seite
tatsächlich eine Dislokation, die Verlängerung der bekannten Idrianerlinie, zu beobachten
zur Anschauung, daß sich die
schwenken der Kalkhochalpen
i
D.
Stu
2
E.
Sueß:
a
Vergl. D.
Wien, 1884,
p.
r:
Das
»Frattura periadriatica«
in die
des Flusses
ist,
kam
er
über Idria fortsetze. Es würde also ein Ein-
Hauptzone der dinarischen Faltenzüge
stattfinden.
Isonzotal, 1858, p. 41.
Antlitz der Erde,
I.
Bd., p. 344, 345; C.
Diener: Gebirgsbau der Ostalpen,
p.
557.
Stur: Isonzotal und C. Diener: Geologie des Zentralstocks der Julischen Alpen. Jahrb.
d. k. k. geol.
687.
*
Diese Verhältnisse werden in einer Karte (Verh.
5
0. Marinelli: Dintorni di Tarcento. Firenze 1902, p. 90, 91.
k. k.
geol. R. A. 1908, Nr. 2) zur Darstellung
kommen.
Reichsanstalt
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Wochewer
Geologie
des
<5
Diese Erscheinung, welche ganz
Übereinstimmung mit den herrschenden Vorstellungen von der
in
Zugehörigkeit des Hauptstammes der Südalpen
aber nicht
127
Tunnels.
zum
dinarischen Gebirgssystem stehen würde, findet
statt.
über meine ersten Begehungen
In der vorläufigen Notiz
hervorgehoben, daß im Talkessel von Kirch
heim
am Südfuß
eine tektonisch
der Julischen Alpen
wurde
und stratigraphisch scharfe Grenze
zwischen dem Bacagebiete und dem Gebirgsabschnitte an der Idrica vorhanden und über den
Sattel von
Bukovo gegen Tolmein zu verfolgen ist. Bei den späteren Touren zeigte es sich, daß auf der linken
Isonzoseite auch der weitere Verlauf dieser Störungszone über Versno-Ladra mühelos festzustellen ist,
daß der bisher unbekannte Trias-Juraaufbruch, dessen Südgrenze
brechung an den genannten kleinen Orten vorbei nach
Monte Maggiore
fortsetzt.
Der Isonzo durchbricht
in
sie bildet,
Karfreit streicht
ohne jede tektonische Unter-
und
Kamme
im
sich
des Stol-
einem kurzen, schluchtartigen Quertale die
steil
nordfallenden Dachsteinkalke und Dolomite dieser Zone und läßt die Einheitlichkeit der beiderseitigen
Hänge
deutlich beobachten.
Die lange, gerade Reihe der weißen Dolomitanschnitte zwischen Karfreit und Tolmein
Landschaftsbilde auf,
wenn man vom Hange
fällt
schon im
des österreichisch-italienischen Grenzrückens (Kolowrat) ins
Isonzotal hinabblickt.
Ebenso zusammenhängend im Bau wie der nördliche Saum der Dislokation
er besteht entlang des Isonzo
und Eozänbildungen, welche mit den Vorbergen von
keinem Zweifel, daß die Karfreit-Kirchheimer Linie
und zugleich
atica«
auch der südliche;
ist
aus den jüngsten Bildungen der gefalteten Schichtreihe, nämlich aus Kreide-
als geologische
zusammenhängen;
Friaul
als der
östliche Abschnitt
Südgrenze der Julischen Alpen zu betrachten
es unterliegt daher
der
»Frattura periadri-
ist.
WNW
dem rechten Isonzogehänge nach
Sommer verfolgte, nahe der genannten
Die Fortsetzung der Idrianer Störungszone, welche auf
streicht, läuft bis ins Natisonegebiet,
und
ist ihr parallel; sie liegt
wohin
ich sie
im
letzten
Linie
aber noch bei Staroselo und Robic als scharfer Abbruch der Dachsteinkalk-
masse des Matajursockels am Südrande der schmalen Flyschzone, deren Nordsaum an der »Frattura
periadriatica«
gegen den Stol
einsinkt.
1
Ob
sie sich
auf italienischem Boden noch fortsetzt,
kannt; als Grenze zwischen verschiedenen Schichtgruppen
mehr zu erkennen. Die
Idrianer-Linie gehört
des dinarischen Systems bezeichnen kann;
Gebirgstypen: so weist
zum
und tektonischen Merkmale
Es
ist
also
weder
die
wo
ein
schon im oberen Natisonegebiet nicht
ganz jener Gebirgsregion
sie
bildet nicht
mir unbe-
an,
welche
man
als
Hochkarststufe
Scheide zwischen zwei geologischen
die
Beispiel der nördlich von ihr gelegene Veitsberg die gleichen stratigraphischen
auf,
wie der im Süden anstoßende Teil des Ternowaner Plateaus.
Km-, noch
betrachten, letzterer liegt vielmehr
Kirchheim,
ist sie
ist
die Idria-Linie
zwischen
ganzes Störungsbündel
als
Ostabschnitt der
»Frattura periadriatica«
zu
beiden und folgt der Linie Karfreit-Tolmein-Bukovo gegen
vorliegt.
Die Bezeichnung »Isonzolinie«
ist
besser zu vermeiden,
da ja im Flußtale und an dessen Hängen mehrere Dislokationen vorhanden sind, welche Anlaß zu Ver-
wechslungen geben können.
Das Gebiet
Es
und
ist
südlich der Linie Tolmein
— Kirchheim.
Idricagebiete eine kurze Übersicht der Verhältnisse des letzteren vorauszuschicken,
für jene Abschnitte,
welche unmittelbar an die genannte Linie stoßen. Bezüglich des Baues der Haupt-
region sei auf die Veröffentlichung: »Das Gebirge zwischen Idria
gischen Reichsanstalt 1900,
1
Infolgedessen
mat, Jahrb.
dem Bacawenn auch nur
notwendig, einer Darstellung der tektonischen Verhältnisse an der Grenze zwischen
ist
p.
65) verwiesen. Die Skizzenkarte
und Tribusa« (Verhandlungen der geolo1
:
150.000, welche dieser Arbeit beige-
auch der Ausdruck, daß die Idrianerstörung im Isonzogebiete mit jener von Kirchheim verschmilzt (Kos s-
d. k. k. geol. Reichsanstalt,
1906,
p.
271) zu weitgehend.
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128
Kossmat,
Dr. F.
geben
ist, füllt
dem
übrigens die Lücke zwischen
Kartenblatte »Haidenschaft
fassen kann. Im großen hat
— Adelsberg«
man
auf Tafel
II
es mit einer nicht besonders stark gefalteten
im Westen und Südwesten entschieden
und dem geologischen
dargestellten Terrain
daß ich mich hier bezüglich der Darstellung sehr knapp
aus, so
tiefer liegt,
Schichtmasse zu tun, welche
so daß hier die Oberfläche von den jüngeren Gesteins-
abteilungen beherrscht wird, während weiter im Osten die älteren Bildungen erscheinen. In der
von Kirchheim
das
tritt
tiefste
Umgebung
Schichtsystem dieser Gebirgszone, nämlich der schwarze, glimmerige
Karbonschiefer zu Tage, über welchem sich der Grödener Quarzsandstein, der fossilführende Bellerophonkalk, eine mächtige
Zone von Werfener Schiefern und
schließlich die
enormen weißen Dolomitmassen des
Idricatales aufbauen.
Die Wengener Schichten
teilweise an
mäßige,
1
und Porphyre im Hangenden des Muschelkalkdolomits sind
Brüchen eingeklemmte Denudationsreste
erhalten,
vollkommen den gleichalterigen Vorkommnissen auf der Südseite der
schon an der Mündung des Tribusatales
werden. Hingegen
liegt
über
in
die
Idrica
dem massigen Dolomit
ähneln
Idrica.
also
als unregel-
Lagerung
in ihrer
Die Raibler Schichten, welche
ausdünnen, konnten hier nicht nachgewiesen
der mittleren Trias unmittelbar ein mächtiger, schön-
geschichteter Dolomit mit einzelnen schmalen Mergelschmitzen, den ich anfangs nicht abtrennte, aber jetzt
nach den Beobachtungen bei späteren Begehungen
als
Äquivalent des Hauptdolomits auffassen muß,
so mehr, als sein Abschluß durch Kalke mit großen Megalodonten gebildet wird. Das Fehlen der
um
Wengener
Schichten an seiner Unterlage kann nicht befremden, da die Raiblerschichten des Idricagebietes vielfach
auf den mitteltriadischen Dolomit übergreifen.
Ein von plattig-mergeligen Schichten begleiteter Breccienkalk trennt die Trias von der Kreide,
welche mit Woltschacher Kalken beginnt, mit
flach
gelagerten Rudistenkalken
und Mergelschiefern
schließt.
Der Zug der Woltschacher Kalke
reicht
vom
Bacatale quer über die Plateauregion zur Idrica bei
zum
Tribusa,
kommt auch
Baca
mächtiger Entwicklung die Unterlage der hier domförmig gewölbten oberen Kreideschichten und
in
läßt sich in sehr
weiter westlich als Auffaltungszone
schönen Aufschlüssen gegen das Knie des Isonzo zwischen Tolmein und
Die gegenüberliegende,
folgen.
Woltschach
zieht, gehört
vom
Flusse
St.
die Karte zeigt, ist sie auf eine
gleichalterigen
Steilwänden angeschnittene Bucenica,
und
Veitsberges andrerseits, sie
an. Die
Lucia ver-
Idrianer Dislokationszone
sie
folgt
Marinelli, von Westen her kommend, verfolgt
der
hatte.
bedeutende Erstreckung scharf ausgesprochen durch die Verschie-
gleichartig entwickelten Gesteinszonen des Lascikplateaus
ist
St.
welche gegen
Lucia den Isonzo und zieht nun auf dessen rechter Seite, südlich der
Bucenica über Woltschach weiter, bis wohin
bung der
in
noch der gleichen Gebirgszone
unteren Idrica, quert nördlich von
Wie
Vorschein, bildet dann an der unteren
aber auch
in
der
Umgebung von
St.
einerseits,
des
Lucia und Woltschach noch an den
Lagerungsverhältnissen der beiderseitigen Kreideränder deutlich zu erkennen.
Die Überschiebungserscheinungen in der Störungszone Tolmein-Kirchheim.
a)
Wenn man
Unteres Bacatal.
an der Baca nach Querung der Triaszone von Grahovo
in die
Kreide
zunächst den Eindruck, daß hier einfach ein Absinken an einer Bruchlinie stattgefunden hat;
sieht zunächst
erreicht
die
endlich
in
Rudistenkalke
mit
ihren Mergelzwischenlagen
gegen
die
man
denn man
eintritt, erhält
Grenze verflachen und
normaler Reihenfolge die Woltschacher Schichten, welche weiter talabwärts immer
am Gehänge emporsteigen. Der gleiche Eindruck völlig einfacher Verhältnisse bietet sich, wenn
man vom Veitsberge her den Rand der weiten Region von oberkretazischen Schichten erreicht, welche
höher
i
Einen Teil der dunklen Schiefer, welche diese begleiten, faßte ich
zoisch auf, doch ergab eine spätere Begehung, daß
ihre
in
dem
disloziertem Aufbruche bei Reka früher als paläo-
Abtrennung von den sicheren Wengener Schichten nicht möglich
ist.
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129
Geologie
J&
des Wocheiner Tunnels.
Es
allenthalben flach auf ihrer Unterlage aufruhen.
ist
daher begreiflich, daß
den Aufnahmen der
bei
Fünfzigerjahre eine nähere Untersuchung dieses von allen Seiten klar angeschnittenen Plateaustückes
unterblieb. 1
Um
mehr war ich überrascht, als ich östlich der Baca bei den Arbeiten des Sommers 1906
nach Durchquerung mehrerer flach SO und
fallender Züge von Rudistenbreccien und Mergelschiefer
plötzlich bei Logarisce den Hornsteindolomit der oberen Trias antraf, welcher ruhig nach N verflächt
so
m
und zwei Kuppen (598
und 660 m) bildet, während ein
Die Weiterwanderung nach Osten ergab sofort
aufschließt.
vorkommens, denn der ganze wellige Rücken
gertem Hornsteindolomit,
in
zum Oblacno
bis
welchem stellenweise
kleines Tälchen
die
bedeutende Ausdehnung des Trias-
brdo bei Ponikve besteht aus flach gela-
Dohnen eingesenkt
sanfte
Westseite des Oblacno brdo gegen S gerichtet, infolgedessen
kommen
Amphiclina nicht
auch auf diese Weise gesichert
tief
sind im westlichen Teile des Ortes
in
auf der
auch den Ostrand bilden;
ist.
in die
mehrfach aufgeschlossen und reichen
zum
Teile infolge einfacher Erosionswirkungen,
bei
ist
unter der Dolomitgrenze, so daß die Altersbestimmung der Schichten
Die Amphiclinenschichten begleiten nun den Ostrand der Triasregion
Westen
Das Fallen
sind.
bald die bunten ockrigen Kalke
und dunklen Schiefer der Amphiclinenschichten zum Vorschein, welche
hier fand ich eine
dazwischen noch Kreide
in
Talmulde von Ponikve,
den Terrainfurchen, zum
Teile begünstigt durch Störungen ziemlich weit nach
das Dolomitgebiet hinein. Angesichts dieses Umstandes
sehr auffallend, daß
es jedenfalls
ist
Ponikve das Wasser der kleinen Bäche und Rinnsale, welches aus dem benachbarten Terrain zu-
unerklärlich,
hier unter der Trias
vorhanden
Vielleicht liegt
die Reihe
terrain
Wenn
Sauglöchern (»Ponor«) verschwindet.
fließt, in
wäre diese Erscheinung
bemerken
und
ist
von
die
löst
die Triasschiefer
sich jedoch einfach,
Wässer
in ihren
führt,
über
in der Tiefe
die Kreide
welche südlich von Ponikve im Dolomit-
einem der unterirdischen
Wege
des Wassers.
am Südfuße
auch, daß an der Straße zwischen Idria pri Baci und Slap,
ist
durchziehen würden,
wenn man annimmt, daß
kalkigen Schichten ableitet.
auffälligen Trichterdolinen,
und zur Kostanjevica
liegt
sie
Zu
des Plateaus, aus
den zerklüfteten Kreidekalken eine sehr starke Quelle hervorbricht, welche ganz den Charakter der Karstquellen hat.
Schwieriger
als
am
West-, Nord- und Ostrand des Plateaus liegen die Verhältnisse im Süden, weil
hier die Trias nicht mit den Schichten
und Schiefern
Sicherheit zu
in
Kontakt
bei
tritt,
entscheiden
ist.
der oberen Kreide, sondern mit hornsteinführenden Plattenkalken
welchen
die
Frage der tektonischen Zugehörigkeit nicht immer mit
am
Zur Orientierung über diese Verhältnisse geht man
besten
von
Osten aus.
Westlich des langen Streifens von Woltschacher Kalk zwischen
der
Umgebung von
dem Baca- und
Idricatale herrscht in
Pecine felsiges Karstterrain, welches sich an die mächtigen Radiolitenbreccien der
oberen Kreide knüpft, aber infolge der Schiefereinlagerungen häufig durch sanften Feld- und Wiesen-
boden unterbrochen wird. Aus diesem Wechsel jüngerer Schichten
tritt
eine
Zone von Woltschacher
an welche sich weiter im Südwesten noch eine zweite kleinere Partie
Hornsteinplattenkalk hervor,
anschließt.
Es handelt
sich
um
zusammenhängendes Band
An
der
Ohnena glava
Aufbrüche derselben Plattenkalke, welche auf dem Veitsbergplateau
(westlich
man
Tonschiefereinlagerungen, wie
von Pecine) beobachtet man im Wechsel mit Hornsteinkalken auch
sie
gewöhnlich an der Basis der Woltschacher Kalke
Die beiden Aufbrüche haben den
Bau von
Antiklinalen, welche nach
Auf meiner Skizzenkarle
in Verh.
mich meine Orientierungstouren nur an
2
Auf der beigegebenen Karte
1
die
:
1
90
L
ist
dieser Abschnitt in
findet.
sie
auf der Nord-
Übereinstimmung mit der Übersichtsaufnahme gezeichnet, weil
Ränder dieser Region geführt
hatten.
75.000 habe ich diese Schichten mit den Woltschacher Kalken vereinigt.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII.
2
Südwest überkippt sind und
die hier durchstreichenden oberkretazischen Bildungen scheinbar überlagern, während
1
als
unter die rudistenführenden Schichten einfallen.
17
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Dr.F.Kossmat,
130
ostseite
unter diese einsinken. Die
tiefe
welchen man, von Süden kommend,
Erosionsschlucht der Kostanjevica gibt schöne Aufschlüsse, an
flyschähnlichen Schiefer weit talaufwärts an beiden Gehängen
die
unter ein massiges Felsband von Kalk und Kalkbreccie (mit Radioliten) einfallen sieht,
flach
während
dieses wieder das Liegende der Hornsteinplattenkalke bildet.
—
immer mit nordostfallenden Schichten — entlang des
Baci (weniger als 1 km von der Bacamündung entfernt) verfolgen,
Die Aufbruchzone der letzteren läßt sich
rechten Idricahanges bis über Idria pri
wobei an ihrem Südrande eine schmale Zone von Rudistenbreccien (Hippuritcs Oppeli)
Ausläufer der
als
Kreide von Pecine die Straße bis nahe an den genannten Ort begleitet. Das Verhältnis des Woltschacher
zum
Kalkaufbruches
unteren Bacatales
Wenn man
kuppe
oberkretazischen Terrain, welches den Abschluß der großen Schichtkuppel des
konnte ich wegen lokaler Anhäufungen von Quartärmaterial nicht beobachten.
bildet,
von
durch die nordostfallenden Woltschacher Schichten gegen die Trias-
Idria pri Baci
ansteigt, so beobachtet
man
in einiger
Höhe über dem Talboden wieder
die Schiefereinlagerungen
zwischen den plattigen Kalken und kommt endlich an ein Felsband von massigen weißen Kalken, welche
durch zahlreiche Hornsteinknöllchen, Korallenanwitterungen und Spuren von Echinodermen, wie auch
Hydrozoen ausgezeichnet
dies spricht
denn
zusammen
in letzterer
für jurassisch
von Rudisten habe ich
sind. Reste
mit
dem
mehrmaligen Suchens nicht gefunden;
Gesteinscharakter gegen die Zuweisung der Kalke
würde man schwerlich umsonst nach diesen
und zwar
trotz
für das Äquivalent der
zur oberen Kreide,
Fossilien suchen. Ich halte daher die Kalke
auch äußerlich analogen Tithonbildungen des Lascik- und
Veitsbergplateaus.
Am Weiterwege kommt man in dunkle hornsteinführende Mergel und Schiefer, weiter westlich auch
unreine Kalke, welche
oft
durch Hornsteinlagen
fast
in
verdrängt werden. Derlei Bildungen kenne ich nicht
aus den Woltschacher Kalken, wohl aber an vielen Stellen aus den tiefsten Bildungen der Lias-Jurareihe
als
Hangendes der Trias des Bacagebietes;
anzuschließen, unter welche sie einfallen.
Logarisce unmittelbar mit
terer
gegen
beide
ein.
sie
in
gleicher
Auf diese Weise
drei Seiten:
dem Flysch
Weise
schließt sich
daher geneigt,
ich bin
Zudem kommen
die
gegen
Umrandung
herstellen,
die
am West- und
Norden verflachen
während
flach,
mit
die
von
benachbarte Trias: er
die tieferen
fällt
nämlich gegen
es die
höheren Lagen,
normal über den Woltschacher Kalken
sind.
Auf
flyschähnlichen Schichten mit Einlagerungen
die
Dabei
am Hange
unter
ist
liegen,
welche
das Einfallen der rudistenführenden
gegen diese gerichtet, nur im
dem Dolomitkamme häufig gegen die Baca, aber
ganz entsprechend dem Verhalten, welches bereits im
dem Untertauchen
südlich
Ostrande der so umgrenzten Trias deutlich
jungen Bildungen
die
dem Sporn
Grenze herankommen, und zwar sind
im Bacatale und auf dem Veitsbergplateau entblößt
Schichten
diese Schichten an
des eigentümlichen Triasplateaus von Ponikve.
im Westen, Norden und Osten sieht man
welche den Kontakt
an die Hornsteindolomite der Kuppe
der rudistenführenden Schichtreihe in Berührung, wobei sich letz-
verhält wie
von Radiolitenbreccien unmittelbar an
sie
Profil dieses
Tales hervorgehoben wurde und
der Kuppel von Woltschacher Schichten zusammenhängt.
Ein pfropfenähnliches Durchstoßen der T^askuppe durch die Kreideplatform
ist
nach den Lage-
rungsverhältnissen beider Komplexe nicht anzunehmen; aber ebensowenig bin ich im stände, eine Transgression der oberen Kreide zur Erklärung heranzuziehen.
Der Sockel dieser Schichten kommt ja
in
Umrandung zum Vorschein und besteht aus den
die Kuppe von Ponikve einsinken. Außerdem fand ich in den Schiefern, Konglomeraten und Radiolitenbreccien keine Spur vom
Material der Kuppe von Ponikve, was doch der Fall sein müßte, wenn diese zwischen der Bildungszeit
des Woltschacher Kalkes und der jüngeren Kreide durchgebrochen wäre und als Klippe aus dem Meere
geringer Entfernung von der Trias auf allen Seiten der
ganz normalen Woltschacher Hornsteinkalken, welche durchwegs gegen
aufgeragt hätte; ich sehe daher keine andere Möglichkeit als die anormale Überlagerung des Kreideplateaus
durch einen Denudationsrest von aufgeschobenen Triasbildungen anzunehmen.
Ein ergänzendes Argument
untersinkt
und
sich
südlich
liegt
auch
der Idrica
darin,
daß die obere Trias, welche
am
Veitsberg nach Westen
im Lascikplateau wiederholt, aus Gesteinen von der normalen
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
131
Ausbildungsart des Hauptdolomits besteht, welche noch von einem Dachsteinkalkband mit Megalodonten
überlagert werden. Ihre Unterlagerung besteht aus Raibler Schichten,
und wo diese auskeilen, aus weißem
Schierndolomit.
Im Gegensatze dazu
zeigt die Ponikvekuppe, welche gerade
zügen des Veitsberges und des Lascikplateaus
liegt,
im spitzen Winkel zwischen den Trias-
hornsteinführenden Dolomit und die eigenartigen
Amphiclinenschichten, also Gesteine, welche die typischen Merkmale des mittleren Bacagebietes besitzen.
Die Überfaltungserscheinungen, welche auf der rechten Idricaseite in
treten
(Aufbruchzone Pecine-Idrija
Gesamtbild der Bewegung
ein,
pri Baci),
wenn
sie
fügen sich
als
dem
Kreideplateau selbst auf-
Schleppung des Untergrundes sehr gut
in
das
auch die südliche Abgrenzung der Scholle von Ponikve durch
Verringerung des stratigraphischen Abstandes praktisch erschweren.
Aus
letzterem
Grunde
ist
es
von großem
Interesse,
daß auf der rechten Bacaseite das Gegenstück zu
den Erscheinungen des bisher geschilderten Plateaustückes erhalten
durch den Aufbruch von
Idrija.
Wenn man
ist,
und zwar ohne Komplikation
von der Straße oder von der Bahn aus den rechten Hang des
unteren Bacatales beobachtet, die lange fortlaufenden mauerähnlichen Abbruche der Radiolitenkalkbänder
über den Woltschacher Schichten verfolgt und
sie allenthalben
flach
in
das Gehänge hineinfallen sieht,
würde man ohne Kenntnis der Verhältnisse
bei Ponikve etc. nicht auf die Vermutung kommen, daß
über
ihnen,
unmittelbar
den Rücken bildend, der Hornsteindolomit lagert und als langes Band von
einer Kuppe ober Modrea nach Osten zieht, bis er sich südlich von Podmelec in geringer Höhe über der
Talsohle mit dem triadischen Hauptzuge von Grahovo — Tolmein vereinigt.
Wo
das Einfallen des Dolomits beobachtet werden konnte,
ist
es
nach Norden
so daß
gerichtet,
eine scheinbar regelmäßige Überlagerung der oberen Kreide durch ihn stattfindet; ein kleiner Rest
Schiefern
und Hornsteinkalken
in der
Ausbildung der Juraschichten des Bacagebietes
Podmelec am Nordrande des Dolomitzuges
kalk,
welche südlich von Lubinj
erhalten.
Hingegen gehören
ist
von
südwestlich von
die Schieferzüge
mit Breccien-
gegen Podmelec ziehen, also den erwähnten Dolomitzug von der
Hauptzone abspalten, den Kreideschichten an;
ihr Fallen ist flach nördlich, entspricht folglich der
Gesamt-
neigung des Plateaus, an welchem die obere Grenze der Woltschacher Kalke im Süden rund auf 600
m
Fig. 12.
Profil
C
durch die untere Baca und das Plateau von Logarisce
(1
:
50.000).
= Amphiclinenschichten, D = Hornsteindolomit, HD = Hauptdolomit, DK = Dachsteinkalk mit Megalodonten, Ti = Tithon
Wo = Woltschacher Kalk, R = Radiolitenbreccien, Fl = Schiefer und Mergel der oberen Kreide, di = Diluvium.
Höhe
ansteigt,
während
sie
im Norden, sowohl auf der Baca-
als
auch auf der Isonzoseite zum Talboden
herabsinkt.
Nach diesen Beobachtungen muß
ich die
Triaskuppen beiderseits der unteren Baca
als Bestandteile
eines durch Erosion zerstörten Überschiebungsrandes auffassen, dessen Verhältnisse große Ähnlichkeit
mit jenen des Pöllander Gebietes
aufweisen. (Comptes rendus, IX. Congr.
geol.
Vienne 1903,
bis 520.
17*
p.
507
,
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Dr. F.
132
Die Kirchheimer Störungszone
Kossmat
sondern eine Überschiebung, an welcher von Norden her das Randgebiet der Julischen Alpen vorwärtsgedrängt wurde. Es sei hier noch auf die p. 71 erwähnte Tatsache verwiesen, daß auch in der Bahnist
also kein Vertikalbruch,
Fig. 13.
Jlcahucaquiaai/
TOW
Profil
von der Kobilina glava durch den unteren Knezagraben zur Kotla
D=
C= Amphiclinenschichten,
R = Radiolitenkalk
Kalk,
am
trasse
= unterer Teil
Ju
Hornsteindolomit,
und Breccie,
Jo
:
Fl
vom
= Woltschacher
Wo
= Schiefer der oberen Kreide.
Noch
das Hangende des Woltschacher Kalkes?
in
Veitsbergplateau zur Talsohle herabzieht.
Der Bau des unteren Knezatales.
b)
eigenartiger sind
Entfernung von der Station
und Amphiclinenschichten
Erscheinungen, welche der untere Knezagraben schon
die
Podmelec der neuen Bahn
am Talausgang verquert ist,
Woltschacher Plattenkalken
man
tritt
in
geringer
Sobald der Zug von Hornsteindolomiten
bietet.
in
eine
mächtige Schichtgruppe von
über welchen sich die oberkretazischen Radiolitenkalke und Mergel-
ein,
dem
schiefer des Tlake vrh (913;w)
hinziehen, bis sie bei
kommen. Untersucht man das
östliche Talgehänge, so
kleinen Orte Loja zur Grabensohle herab-
sieht
man
direkt über
den
steil
abstürzenden
des Woltschacher Kalkes die Sandsteine und Schiefer der Amphiclinenschichten, welche
Dolomit der Kotla regelmäßig überlagert werden.
Knezatales
in dieser
Weise am Osthang weiter
der Kreide, den Knezagraben queren
den Südhang der Kobilina ziehen,
Die letzteren setzen aber die
wo
endlich den Kreis
Wenn
wäre, müßte
um
in
fort,
sie
SO
ein kleiner
Knezabaches.
kommenden
Lagerung sehr schön erkennen; so
einfallen,
Schichten, Kreide
und
Trias, sicher
Kuppe
als
steile
Wand zum
sieht
man zum
Beispiel bei
am
dem Weiler
Graben abstürzen, unter einem Winkel
darüber die gleichfalls bergwärts verflächenden dunklen Sandsteine und
Schiefer der Amphiclinenschichten
dolomit, welche auf der
in
das Kreidegebiet südwestlich des Tlake eindringt, und schließen
Woltschacher Kalke, welche
von 30° nach
wo
eine kuppeiförmige Auftreibung eines älteren Untergrundes denken. Die Profile
die
mit
zersplittern.
ziehen hinunter nach Podmelec,
nicht die Altersbestimmung der hier in Frage
man an
des
die bekannte Fossilienlokalität Selo
zwischen den Dolomiten
die eigentümliche Kreideinsel des unteren
Knezahange lassen
die
Man kann die Amphiclinenschichten vom Ausgang
man sieht sie, immer in direktem Kontakt
und auf der Westseite über
sie
vom
verfolgen,
Umrandung
Ausläufer von ihnen ein Stück weit
linken
50.000).
Ostportal des Knezatunnels diese Überschiebung aufgeschlossen wurde; sie brachte hier den
welcher sich
Tumlina
:
= oberer Teil der Lias-Juraserie,
Hornsteindolomit entlang einer flach nordfallenden Kluftfläche
Wänden
(1
und
als
Abschluß
die ruhig gelagerte
die Lias-Juraschichten trägt.
Schichtmasse von Hornstein-
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133
Geologie des Wocheiner Tunnels.
Ich hatte die Verhältnisse
Sommer 1900
damals
in
am
auffallend gefunden
meinem
unteren Knezabach schon bei
und erwähnte
Übereinstimmung mit der
sie in
alten Karte
ersten dortigen Aufenthalt im
»Verhandlungen« 1901,
auch
die
p. 108.
1
Weil ich aber
Schichten der Lias-Jurareihe, welche den
Dolomit überlagern und Breccienbänke enthalten, noch zur Gruppe der unterkretazischen Woltschacher
Schichten rechnete, war es nicht möglich, zu einer bestimmten Vorstellung über die Lagerungsverhältnisse
zu
kommen und
der betreffende Passus schließt mit den Worten:
»Wenn
hier die Kreide
wohl schon
ursprünglich in abnormaler Weise auf der Trias gelegen sein dürfte, weisen doch derartige Verhältnisse
darauf hin, daß die Grenze durch spätere Dislokationen sehr stark modifiziert wurde.«
Der Nachweis einer mächtigen Schichtgruppe von Jurabildungen, deren konkordanten Abschluß
die
Woltschacher Kalke überall im Porezen-Kobilinagebiete bilden, vergrößert nun den tektonischen
Abstand zwischen der Kreideinsel der Knezaschlucht und
und
ihren älteren Schichten an sie herantritt, sehr erheblich
Entdeckung der außenliegenden Triaskuppen
in
ihrer
Triasumrandung, welche noch dazu mit
andrerseits ergänzt sich das Bild durch die
den Kreideplateaus der unteren Bacaregion.
Nach meinen Beobachtungen kann ich für die letzteren ein Durchstechen durch ihre Umgebung
annehmen; noch weniger aber scheint mir der entgegengesetzte, dabei aber räumlich
nicht als Erklärung
ganz benachbarte Vorgang, nämlich
ein propfenartiges Einsinken der Kreideinsel des
Knezabaches,
in
den
Bereich der geologischen Möglichkeiten zu gehören, besonders da die Aufschlüsse eine Verbreiterung der
jüngeren Schichten gegen die Tiefe andeuten.
Ich
komme
daher
zum
Schlüsse, daß die beiden Erscheinungen
:
das Auftreten von Triasresten auf
den Plateaus an der unteren Baca und der Kreideinsel
in
Erscheinung sind und den Beweis
Schichtmasse der Julischen Alpen nicht
liefern,
daß die
der Knezaschlucht der Ausdruck der gleichen
unbeträchtlich über das zum Hochkarst gehörige Terrain vordrang, daß wir also im
Knezagraben die Kreide infolge Durchwaschung einer aufgeschobenen Triasplatte auf-
geschlossen sehen.
2
Was wir heute vor uns
haben, kann übrigens, wie es auch in anderen Fällen
zutrifft,
nicht die unver-
änderte Überschiebungsfläche sein, denn die Kreide bildet inmitten des Triasringes ein Gewölbe, welches
an jenes der unteren Baca
erinnert,
und
ihr
Rand beschreibt auf der Nordwestseite jenen Bogen, welcher
zum Ausdruck kommt.
auch im Schichtkopf der Kobilina und im Abbruch der Antiklinale von Perbla
Die Bloßlegung der Kreide hängt also wohl damit zusammen, daß hier durch eine Aufbiegung der ganzen
Schichtmasse die unter der Überschiebungsfläche liegende Partie
anderen
letzteren
Stellen,
zum
zu erwarten
Beispiel im Koritnicatal,
ist;
wo
in
ein höheres
Niveau gelangte
als
an
nach der ganzen Lage der Dinge eine Fortsetzung der
nur hat dort die Erosion die Unterlage der Amphiclinenschichten nicht bloß-
Lage des
Triasstreifens, welcher bei
Kneza den
südlichen Abschluß der Kreideenklave bildet und die Kirchheim-Tolmeiner Linie so deutlich
zum Aus-
gelegt.
Der scharfe Verlauf und
die verhältnismäßig tiefe
druck bringt, dürfte mit ähnlichen Brüchen zusammenhängen, wie
sie
bei
Toln.ein
die
Teilung des
Triasdolomits verursachen.
1
>
Infolge
dieses
eigentümlichen Verlaufes der Kassianer Zonen und der sie begleitenden Hornsteindolomite wird
am
unteren
Knezabach eine große, aus gefälteltem Woltschacher Kalk sowie wechsellagerndem Rudistenkalk und Flyschbänken bestehende Gebirgspartie
von einem ganz geschlossenen Ring der Triasschichten umgeben. Sehr hübsch
in der Tiefe der Schlucht die stark gestörten Kreidebildungen anstehen,
Schichten und das
2
steile
Gehänge der Hornsteindolomite zu beobachten
sind die Aufschlüsse
während darüber (am Ostgehänge)
selbst,
wo
eine Terrasse der Kassianer
sind.«
Die Entfernung der nördlichen Grenze der Kreideentblößung im Knezagraben
über 6 Kilometer.
am Knezabache
vom Südrand
der Scholle
von Ponikve beträgt
,
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134
Dr. F.
Ko ssmat
Das Störungsbündel von Kirchheim.
(Fortsetzung der Überschiebungserscheinungen des unteren Bacatales.)
Wenn man vom Bacatal, welches bei Grahovo in die Überschiebungszone eintritt, nach Osten, gegen
Bukovo ansteigt, befindet man sich in der breiten, von Aufragungen dunkler Kalke unterbrochenen Zone
sandig-schiefriger Amphiclinenschichten.
Bahnbau an
Dolomit, welcher beim
wurde;
ist
sie
Stelle des
eine große glatte, zirka 50°
verrät
Partie
Nähe
die
NNO
fallende Schichten
von stark zerdrücktem
im Bacatal seltenen Sandes Verwendung zur Bereitung von
NNO
wohl
Plattenkalke, deren
Südrand beobachtet man eine
am Hange zwischen Grahovo und Bukovo
Zementmörtel fand und daher
Interessant
Am
besonders abgebaut wurde.
fallende Kluftwand, welche bei diesen Arbeiten freigelegt
der Grenzstörung gegen die
vom
Tale heraufziehenden Woltschacher
noch vor Bukovo mit dem
sie
scheinbar überlagernden Trias-
zuge zusammentreffen.
Die Region der Woltschacher Plattenkalke hat hier die Gestalt eines Keiles, dessen Südkante
verschiedene Schichtstufen des Veitsbergplateaus,
von der schmalen Jurazone im Westen
zum
bis
massigen Schierndolomit im Osten, schräg abschneidet, bei Bukovo aber gänzlich ausspitzt, so daß von
diesem Ort an die dunkle Schiefer-Sandsteinzone
am Fuß
der Koica sich unmittelbar über
dem weißen
Dolomitterrain des Idricagebietes erhebt. Die durchwegs im Landschaftsbild mit seltener Schärfe aus-
geprägte Grenze läuft über das Dorf Koica in der Richtung nach Zakriz und begleitet daher auf lange
Strecke den viel benutzten, von Stur geschilderten Bergweg zwischen Kirchheim und
dem
Bacatal.
Vor
Zakriz beginnt die Komplikation der geologischen Verhältnisse.
Während
noch
die
am Nordrande
die Dislokation
OSO-Richtung
beibehält,
welche schon von Karfreit an durch ihre Konstanz
von Amphiclinenschichten, welche bisher an
und
in
dem
des Triasgebietes der Idrica (Plateau: Veitsberg, Ravne)
sie
auffällt,
so entstehenden Gebirgswinkel von Kirchheim schieben sich neue Gesteinszüge
—
empor. Im Süden
hebt sich das allgemeine Schichtenniveau in der Richtung nach
kommen
auf diese Weise unter
dem
ein.
Zone
ONO um,
Im Großen
— denn von lokalen Abweichun-
herrschen hier ältere Bildungen vor als im Abschnitt westlich von Bukovo
gen abgesehen
biegt die
geknüpft war, entlang des Porezenabfalles nach
und SO langsam
Dolomitgebiet der Idrica die Schichten der unteren
Trias und des Perm zu Tage, von welchen bei Kirchheim durch einen Karbonsattel ein kurzer Gegenflügel,
der
NNW
dem
fallende
Komplex des Skofie vrh abgetrennt
weit ausgedehnten paläozoischen Terrain
und Tonschiefer
dem
ist in
kaum
Züge
herein, aber nicht als
wird.
von Eisnern
Am
Nordfuß
— Davca
normale Unterlage, sondern
eine
dieses
Berges
reicht
aus
Zone dunkler Grauvvacken
als stark gestörte
Aufbruchregion. Es
weichen, vegetationsreichen Terrain des Kirchheimer Talkessels selbst bei wiederholten Touren
möglich, alle Details dieser merkwürdigen Verhältnisse richtig zu erfassen, aber die wesentlichsten
treten
doch deutlich hervor.
Während
auf der krainischen (SO)-Seite der nordwestfallenden Schichtplatte des Skofie vrh die älteren
Grauwackenschiefer das Karbon begleiten und im allgemeinen unter dieses
des oberen Kirchheimer Tales
Talboden und am rechten Hange
»
j
Werfener Schiefer erscheinen und von diesen
einfallen, sieht
als scharfe nördliche
abfallen. Stellenweise treten
man
sie
im
Begrenzung der
an der Grenze auch noch Partien
von Grödener Sandstein, sowie von dunklen, zertrümmerten Dolomiten und Kalken auf (wohl Bellerophon-
Grauwacken verflachen und an der Verwerfung geschleppt sein dürften. Bei
herein und spaltet von der Gesteinsmasse
Kirchheim dringt eine Zunge dunkler Grauwackenschiefer von
des Skofie vrh einen schmalen Ausläufer ab, in welchem die Zertrümmerung ihren Höhepunkt erreicht.
kalk),
welche gegen
die
W
Man
findet hier, nordwestlich
Karbonschiefer, kleine
vom
Orte, eine isolierte Partie der leicht kenntlichen
Kuppen von Dolomiten und dunklen Kalken (wohl Perm),
schwarzen, glimmerigen
vielleicht
auch Reste von
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
135
Werfener Schiefern und Spuren von Grödener Quarzsandsteinen auf engem
Raum
gedrängt, daß eine Darstellung auf der beigegebenen Karte nur schematisch möglich
derart
zusammen-
In
Kontakt mit
ist.
diesem zerrissenen Gesteinskomplex ragen Kuppen von gelbbraunem, stark zerdrücktem Kieselgestein
welches von Serizithäutchen durchflochten
ist
und dann
auf,
lokal in fettig glänzende, grünlichweiße Serizit-
schiefer übergeht, welche sich wie Sedimente verhalten. Die zahlreichen Feldspatkristalle, welche in den
weniger zertrümmerten Partien noch deutlich erhalten
Felsitporphyr zu tun hat,
während
daß
sind, zeigen,
man
es mit
dynamometamorphem
Kuppe von Ravne die gleichen
Auch im Dorfe Labinje und Poljane, nordöstlich von
südlich der Bruchlinie auf der nahen
Gesteine noch in normaler Ausbildung vorliegen.
Kirchheim, fand ich inmitten des Grauwackenterrains die stark gequetschten und serizitischen Felsitporphyre
anstehend, konnte aber auch hier Partien beobachten, welche die ursprüngliche Beschaffenheit sehr
gut zeigen.
Wenn man
durch die Zone dunkler Grauwackensandsteine und Schiefer nördlich von
gegen den Porezen
Kalke
auf,
steigt, fällt ein
langgestreckter,
ONO
welche sehr schroffe Felsformen bilden und die
setzen. Ein kleiner Denudationsrest liegt
Ich faßte bisher diese Gesteine
auch westlich von Zakriz.
übereinstimmend mit Stur
als eine in
den Grauwacken eingeklemmte
Synklinale palaeozoischer Kalke auf (Verhandlungen der Geologischen Reichsanstalt, 1904,
Hauptmasse
ist fossilleer,
Kalken, welche sich
aber bei der heurigen Wiederholung der Begehungen gelang es mir,
am Westende
Kirchheim
Zug splittriger, weißer und grauer
ganze Kuppe der Drnova (1005 m) zusammen-
streichender
p. 93).
in
Die
grauen
am Nordrande des mittleren Abschnittes mit dem lichten
aufzufinden, wie sie zum Beispiel an den Kalkaufragungen inner-
des Zuges und
Komplex verbinden, Keulen von Cidaris
halb der Kassianer Zone bei der Eisenbahnbrücke von Grahovo
In der Gesteinsbeschaffenheit
auswittern.
sind die fossilführenden Stellen einander sehr ähnlich.
Auch
eine
Anzahl von anderen kleinen Kalkpartien, welche besonders zwischen Labinje und dem Porezenabfall
verstreut sind, gewinnt dadurch eine andere Bedeutung.
Solange ich den Kalk der Drnova für paläozoisch
der alten Grauwackenserie,
teile
Cyathophyllum
in
um so mehr,
Verbindung mit der
als ja 7
letzteren
km
betrachtete ich sie gleichfalls als Bestand-
hielt,
weiter östlich,
Die
auftreten.
am Westfuße
desBlegas, Kalke mit
enge Vergesellschaftung und petro-
graphische Übereinstimmung der oben erwähnten Kalklappen mit den Cidaris führenden Stellen zwingt
mich
jetzt,
sie
gemeinsam mit diesen
in
die Trias
zu ziehen, wenn auch die Frage des Verhältnisses
zwischen den Amphiclinenschichten der Porezenbasis und den Grauwacken dadurch erheblich kompliziert wird.
Ich habe wiederholt die Schwierigkeiten hervorgehoben,
ersteren stößt. Allerdings findet
man
in
den Sandsteinen und Tonschiefern der Amphiclinenschichten des
dunklen,
durch Serizitflasern und Häutchen ausgezeichneten
Bacagebietes nicht die
eigentümlichen
Grauwacken, welche
dem großen paläozoischen
wo
in
auf welche eine exakte Abtrennung der
Terrain des Davcagebietes überall verbreitet sind;
aber beide Gesteinskomplexe zusammentreffen, wie
am Südfuße
man auch
des Porezen, schwankt
nach häufiger Wiederholung der Touren bezüglich der Lage der Grenze. Vorübergehend dachte ich nach
Entdeckung des triadischen Alters der erwähnten Kalkpartien an
die Möglichkeit,
schen Grauwacken zwischen ihnen und den Amphiclinenschichten noch
zur Trias gehören, aber auch diese Lösung
ist
nicht denkbar,
wenn man
als
daß auch
die seriziti-
»Pseudogailtalerschichten«
die
Verteilung der Gesteins-
gruppen berücksichtigt.
Die nördlich des Kalkzuges der Drnova anstehenden Grauwacken schließen sich an beiden Enden
dieser
Zone mit dem südlichen Komplex zusammen, welcher
im Kirchheimer Tale
zeigt; ferner
ist
der
Zusammenhang
mit
die eigentümlichen
Aufbruchserscheinungen
dem paläozoischen Hauptgebiete von Davca
nicht abzuleugnen.
Auch
versuches.
die Lagerungsverhältnisse der
Die
Cidariskalke
des
Kalke sprechen gegen die Annahme des erwähnten Erklärungs-
Bacatales werden
nicht
von
Grauwacken, sondern
von
braunen
Sandsteinen (zum Teil mit Pflanzenspuren) und Schiefern der Amphiclinenschichten überlagert, der Kalk-
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Dr.
136
zug der Drnova aber samt seinen Gefährten
getrennt. Interessant
am
daß
ist es,
F.Kossmat,
von den
ist
Bildungen durch die Grauwacken
letzteren
Einschnitte des Zaposkabacb.es
1
Grauwackengebiete und den Gesteinen der Amphiclinenschichten, also
zu erwarten wäre, einzelne blockartige Partien dieses Gesteins
sind,
dort,
(mit Cidaris
wo
Zone der Cidariskalke
die
und Korallen) zu beobachten
zwischen denen sich zerquetschte, stark gewundene Tonschiefer durchziehen.
Südfuße des im oberen Teile so einfach gebauten Porezen mit Verhältnissen zu
Schwierigkeiten
Wenn
es
dem
der Grenzregion zwischen
in
,
Man
hat es also
am
Deutung große
tun, deren
bietet.
auch plausibel
daß die Amphiclinenschichten über
ist,
hinweg
die älteren Triasschichten
auf die Grauwacke transgredieren können, so läßt sich die Lagerung des reinen Kalkzuges der Drnova
nicht durch eine Transgression erklären, am wenigsten
Störungen durch die Zerreißungen
Augen
klar vor
am Rande
diesem Terrainabschnitte, dessen heftige
in
des Skofie vrh und durch zerquetschte
Porphyrmassen
treten.
sind die Kalkzüge der
Nach meiner Ansicht
gekommen. Selbstverständlich
fällt
es
Drnova
dann schwer,
durch Überschiebung
etc.
in ihre heutige
Südgrenze der Porezentrias
die heutige
Transgressionsbasis der Amphiclinenschichten zu betrachten, auch
wenn
Lage
als einfache
ursprüngliche Unregelmäßig-
keiten der Ablagerung vorliegen, auf welche die eigenartige Materialbeschaffenheit in der »Pseudogailtaler«
Region der Trias hinzuweisen scheint.
Der Porezen
Kamm
Wocheiner
steht
bei Zarz,
ist
Alpen springt dort
in
2
es wiederholen
die
Erscheinungen eines intensiven Gebirgs-
durch die Schuppen des oberen Bacagebietes unterbrochen, der Rand der Julischen
sehr spitzem Winkel zurück, eine Erscheinung, welche sich nördlich
wenn auch weniger
nochmals,
sich überall
Der direkte Zusammenhang zwischen dem Porezen und dem letztgenannten
druckes gegen Süden.
Gebirgsabschnitte
einem ähnlichen Verhältnisse zu seiner paläozoischen Unterlage wie der
in
auffällig, wiederholt.
von Eisnern
3
Es drängt sich die Frage auf, wo wir in dem komplizierten Störungsgebiete von
K r c h h e m die Fortsetzung der an der unteren Baca beobachteten Verhältnisse zu suchen
i
i
haben. Die geradlinige Dislokation
Karfreit
— Tolmein — Bukovo
zieht gegen Kirchheim selbst;
die Auf-
schiebung der Grauwacken auf die triadischen und permischen Bildungen des Idrica— Cirknicagebietes
gehört dieser Zone an. Andrerseits aber spielen sich im Hangenden der Grauwacke die Überschiebungs-
im Zusammenhange mit den Bewegungen des Baca-
erscheinungen der Drnova
etc. ab,
gebietes stehen müssen.
Möglicherweise wird die Vermutung ausgesprochen werden,
welche
gleichfalls
daß die Fort-
setzung der Überschiebung von Ponikve ausschließlich am Fuße des Porezen und über der Grauwacke
zu suchen
sei,
während
die
Kirchheimer
Linie
unterhalb
zwischen dem Paläozoikum und dem Triasterrain der Idrica
Alpen gehörige Komplex des Porezen und des Wocheiner
der
bilde.
Hauptüberschiebung
die
Grenze
Damit würde der zu den Julischen
Kammes von
seinem Untergrunde scheinbar
losgelöst.
Ich
muß
aber hervorheben, daß es sich auch
bungen, keineswegs aber um
1
Der kleine Aufschluß
2
Auch
ortsfremd auf dem
kommt ja am nördlichen
Triasplatte zum Vorschein. i
der Gegenflügel des letzteren
normale Unterlagerung
als die
liegt
um Randüberschie-
eine »Überfaltungsdecke« handeln würde, welche
paläozoischen Untergrund aufliegt;
kopf der Julischen Alpen
nach dieser Annahme nur
der
Schicht-
an der Sägemühle bei Gorje.
weiter östlich fand Teile
r
analoge Verhältnisse: Verh.
d. k. k. geol.
Reichsanstalt, 1906, p. 16 (im Jahresberichte des
Direktors).
3
Vergl. die Mitteilung
4
Am
(Vergl. in
von
F.
leichtesten läßt sich die
Teller, ibid 1907.
normale Auflagerung
in
dem von
G.
Geyer
kartierten Blatte
Oberdrauburg
— Mauthen
den Erläuterungen zur Karte die Bemerkungen über die Lagerung der pennischen Basis des Triasgebirges.)
verfolgen
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
Sowohl aus diesem Grunde,
kann
untereinander
gemeinsam
auch wegen der engen Verknüpfung der genannten Störungen
als
nur zur
ich
137
Annahme kommen, daß
Kirchheim die paläozoische Unterlage
bei
mit ihrer Auflagerung gegen Süden gepreßt wurde:
Der Druck wurde nicht an einer einzigen Fläche weitergeleitet, sondern er löste sich infolge der
Widerstände und der Sprödigkeit des Materials durch zahlreiche Einzelbewegungen aus, welche das
Gebirge oberflächlich
als
maßgebend
für
in
Schuppen
Struktur
die
der
nordöstlichen Alpen
besprochenen Gebiete besonders klar durch die
heimer Gegend
In
zum Ausdruck.
Typus der tektonischen Anlage, welcher seit langem
angenommen wurde, kommt in dem hier
Störungsbündel des oberen Bacatales und der Kirch-
zerlegten. Dieser
(Vergl. Profil 2 auf Tafel
I.)
den Monatsberichten der deutschen geologischen Gesellschaft, Bd.
von
eine Notiz
Prof. G.
Steinmann: »Alpen und Apennin«,
daß die Lagerungsverhältnisse
abweichen und
prinzipiell
in
sich
59,
1907,
Nr. 8/9
erschien
welcher der Standpunkt vertreten wird,
in
den Südalpen von jenen der zentralen und nördlichen Teile des Gebirges
auf Vertikalbewegungen (»Hebung mit oder ohne nachfolgendes Ein-
sinken«) zurückführen lassen; die Existenz von echten Überschiebungen wird bezweifelt.
behandelte Gebiet und seine Fortsetzung
Die Beziehungen der Tolmein
ist
diese
—
Für das
hier
Auffassung gewiß nicht zutreffend.
— Kirchheimer Störungszone
zur Pöllander Über-
schiebung.
Die altpaläozoischen Grauwacken, welche bei Kirchheim den Skofie vrh in der auf
benen Weise umklammern, stoßen
östlich dieses
den Hauptdolomit des Kopacnicatales,
triadische
Pöllander
p.
ich aber in
meinem
517) kurz andeutete,
dem Bau
die mit
94 beschrie-
Berges gemeinsam mit dem Karbon seiner Unterlage an
um
ziehen dann
die stark
zusammengepreßte,
gleichfalls
Masse des Blegas und bilden jenseits desselben die Basis der Schichtenmasse, welche
Gegend auf weite Erstreckung dem Triasgebiete von Oberlaibach aufgeschoben ist.
Wie
1903,
1
p.
der Sairach
hängen und daher
Artikel über dieses Gebiet
rollt
(IX.
in
der
Congres geologique internationale, Vienne
eine Diskussion der tektonischen Stellung dieses Gebietes Fragen auf,
— Idrianer Gegend
und des zugehörigen Ternowaner Plateaus zusammen-
ein weiteres Ausgreifen verlangen.
Ich habe mich,
dem Zwecke
der vorliegenden Arbeit entsprechend, auf jene Probleme beschränkt,
welche das südliche Randgebiet der Julischen Alpen
bietet,
während
Bemerkungen über das
allen bisherigen
anderen Fragen besser im
die
Anschlüsse an die Veröffentlichung des ganzen Kartenblattes Bischoflack
Nach
ober-
— Idria zu besprechen sind.
Alter der gebirgsbildenden
Bewegungen.
Untersuchungen sind Ablagerungen der Kreide und des Eozän den Gebirgen
des oberen Savetales, sowie den Steineralpen fremd. Die im Isonzotal beobachtete litorale Ausbildung der
Rudistenschichten, ferner die Transgression des Eozänflysch gegenüber den letzteren spricht also dafür,
daß schon Bodenbewegungen von jungmesozoischem Alter auf die erste Anlage dieses Teiles der Kalkalpen Einfluß
genommen
haben.
Wenn
wir aber bloß die Dislokationen ins Auge fassen, welche im gegen-
wärtigen tektonischen Bild unmittelbar hervortreten, so
die Zeit
nach Ablagerung des Mitteleozän
Kreide
durch
1
die
Überschiebungen
und
in Betracht,
kommt
denn das
normalen Verwerfungen
Der westlichste Keil dieses Vorkommens reicht noch
in die
hier
behandelte Gebiet nur
gemeinsam mit der oberen
am Südrand
der Julischen Alpen
Karte herein, während der östliche Abschnitt bereits in der Darstel-
lung des Pöllander Überschiebungsgebielcs (IX. Congr. geol., Vienne 1903), Taf.
Denkschriften der mathera.-naturw. Kl. Bd. LXXXII.
für das
letztere ist
I,
enthalten
ist.
|jj
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138
Dr. F.
noch betroffen worden, dasselbe
zum Resiabruche
Knssmat,
auch bezüglich ihres Verhältnisses zur Frattura periadriatica und
gilt
auf italienischem Gebiete,
störungen dieses Alpenabschnittes gegeben
wodurch eine annähernde u ntere Grenze
für die
Haupt-
ist.
Von besonderer Wichtigkeit für die genauere Beurteilung der wichtigsten Faltungsphasen ist das
Erscheinen der oberoligozänen Süß- und Brackwasserschichten, welche das Talbecken von
Wocheiner Feistritz ausfüllen. Da sie mit zum Teil sehr mächtigen Basalkonglomeraten unmittelbar auf
den Dachsteinkalken liegen, war schon zur Zeit ihrer Bildung die Lias-Juraserie, welche einerseits
den Südabsturz des Gebirges
verbreitet
ist,
begleitet,
andrerseits auf dem Poklukaplateau
auf weiten Strecken durchwaschen. Es müssen im oberen Savegebiet bereits große Terrain-
depressionen mit Süßwasserseen und brackischen Meeresbuchten bestanden haben,
und
feinerer Detritus aus der unmittelbaren
dem Oberoligozän
in Bezug auf
manche Analogien mit der heutigen besitzt.
Wiederholt wurde darauf hingewiesen,
welches allerdings
in
in der
Wochein
welche gröberer
Umgebung zusammengetragen wurde. Es war
eine Gebirgsanlage geschaffen, welche wenigstens
verteilung der jungmesozoischen Sedimente
die
Wochein)
(nördlich der
also
schon vor
die Oberflächen-
daß auch das marine Mitteloligozän des Savegebietes,
nicht bekannt
ist,
unter ähnlichen Lagerungsverhälnissen
auftritt
wie
jüngere Abteilung, daß es aber vor Ablagerung der letzteren bereits stark durch Denudation gestört
war, also auch gegen oben durch eine Diskordanz begrenzt
Das Oberoligozän der Wochein
im Haupttale der Save auch
die
ist
noch
ist.
gefaltet, stellenweise
sogar
mediterranen und sarmatischen
steil
1
eingeklemmt; ferner sind
Schichten
des Miozän
noch
von der Faltung intensiv betroffen worden. Die obere Grenze der uns vorliegenden wichtigeren Gebirgsbildungsphasen
fällt
also
wohl
in das
Pliozän.
Innerhalb dieses weiten Intervalls zwischen Mitteleozän und Pliozän haben sich also verschiedene
Bewegungen
wie aus der ungleichartigen Verbreitung von Mittel- und Oberoligozän, sowie aus
ereignet,
der häufigen Diskordanz zwischen letzterem und den Mediterranschichten zu ersehen
undenkbar,
einem Gebirgsabschnitte, welcher nicht
in
alle
diese Stufen enthält, eine
Fixierung der Störungen zu geben. Für die tertiären Dislokationslinien
Einteilung
in
prä-
und
in
postaquitanische
in
Betracht; aber auch da
ist;
es
genaue
ist
daher
zeitliche
kommt im Tunnelgebiet nur
ist
die
es nicht möglich, diese Ein-
teilung auch praktisch durchzuführen.
Wenn man
oben betonte Lagerung des Tertiärs der Wochein berücksichtigt, dann wird man
die
zur Vermutung gedrängt, daß die wichtigsten tektonischen Züge, welche die Abgrenzung der Hauptzonen
bedingen, bereits bestanden.
Es müssen
also
mindestens die Bewegungen, welche schließlich zur Überschiebung einzelner
Gebirgsteile führten, schon vor
dem oberen Oligozän begonnen haben; möglicherweise
auch die Überschiebungen selbst dieses hohe
wie die mit ihnen
Alter, ähnlich
Pöllander Überschiebung, welche wahrscheinlich in das Paläogen zu versetzen
Entstehung der Überschiebungen spricht der Umstand, daß
ihr
ist.
in
2
besitzen aber
Beziehung stehende
Für eine
relativ frühe
Verlauf vielfach Störungen aufweist, welche
nur durch spätere Bewegungen ungezwungen zu erklären sind; vielleicht hängt damit auch die
stellung einzelner Überschiebungsflächen im Profil des
Wocbeiner Tunnels zusammen.
Eine tektonisch wichtige Eigenschaft des Überschiebungsrandes der Julischen Alpen
hervorzuheben.
Vom
Fellagebiet bis
zum Porezen und
weiterhin auch
70 km) überschneiden mit geringen Niveauschwankungen
1
Nach
F.
Teller,
Erläut.
zum
Steil-
die
am Fuße
ist
noch
der Jelovca (mehr als
oberen Stufen der Triasmasse die ver-
Blatt Pragerhof-Windisch-Feistritz, p. 120, ist
im Tertiär bei Luxendori (Draugebiet) eine gut aus-
gesprochene Diskordanz zwischen sarmatischen Schichten und Kongerientegeln vorhanden.
2
p.
520.
F.
Kossmat: Überschiebungen im
Randgebiete des Laibacher Moores. Comptes Rendus, IX. Congr. geol. internat, Vienne 1903,
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139
Geologie des Wocheiner Tunnels.
schiedensten Bildungen der südlichen Vorlage, vom Eozän im Westen angefangen bis zur altpaläozoischen
Grauwacke im Osten.
Letztere
muß
hier
schon früher eine
relativ
hohe Lage besessen haben;
mesozoischen Schichtentwicklung ihrer Nord- und Südflanke lassen sich damit
schwacher Ausläufer dieser Wölbung mag auch
seits der
am
p. 16).
Es
ist
mehr geschlossener Sedimentation
ehesten eine Zerreißung gestattet.
in
der
Einklang bringen. Ein
Ausbildung der Jura-Kreideschichten beider-
westlichen »Frattura periadriatica« veranlaßt haben (vergl.
derartige Schwelle zwischen zwei Regionen
Faltung
die ungleiche
die Unterschiede
in
wahrscheinlich, daß eine
bei nachträglicher starker
,
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Dr.
140
F.
Ko ssm at
Schlußbemerkungen.
vom Wocheiner Tunnel und der anschließenden Bahnstrecke durch das Bacadem Südrand der Julischen Alpen, also dem Hauptstamm der südlichen
Das Auflagerungsverhältnis zur alten Unterlage, welche hier als Gegenflügel zum paläo-
Die Gegend, welche
tal
geschnitten wird, gehört
Kalkzone
an.
zoischen Gebirge
der Nordseite
(Karawanken)
zutage
ist
tritt,
kompliziert
durch
Überschiebungs-
erscheinungen, welche durch einen energischen Gebirgsdruck gegen Süden ausgelöst wurden.
Die Vorberge des Wocheiner
Muldenregion
dar,
Kammes,
also die
Hügel des Bacagebietes,
eine randliche
stellen
welche weiter westlich noch vor dem Felladurchbruch gänzlich im südlichen Teil der
Julischen Alpen aufgeht, tektonisch also zu ihnen gehört. Das komplizierte Störungsbündel, welches den
Südrand des Wocheiner Kammes auszeichnet und im Tunnelprofil sehr charakteristisch aufgeschlossen
ist, stellt
im
also nichts anderes dar, als eine Zerreißung des nördlichen überkippten Muldenrandes, wird aber
oberen Bacagebiet besonders auffällig dadurch,
geschleppt
ist,
daß auch
paläozoische Untergrund
der
empor-
aber von den nördlicheren Schuppen überschnitten wird und daher gegen Westen definitiv
verschwindet.
Die tektonische Südgrenze der Julischen Alpen wird durch die Störungszone Tolmein
gebildet,
welche an der unteren Baca durch schöne Aufschlüsse
Intensität gekennzeichnet
und Natisonegebietes und
ist.
Sie
bildet
ist
wie
NW — SO
Überschiebungsregion von großer
identisch mit der Frattura periadriatica (Barcis— Kar freit) des Fellasie die
geologische Grenze zwischen den Julischen Alpen und den
Randzonen. Letztere gehören tektonisch bereits zum
charakteristisches,
als eine
— Kirchheim
gerichtetes
Karst-, also
zum
dinarischen Gebirgssystem, dessen
Hauptstreichen bereits im Idricatal vollkommen
zum Ausdruck
gelangt.
Ein Gegensatz zu
dem
Strukturtypus der nördlichen Kalkalpen läßt sich für das
erweisen. Die Südüberschiebungen des letzteren stehen den Nordüberschiebungen, welche
Gebiet
man
nicht
auf der
Gegenseite des Gebirges innerhalb der östlichen Kalkalpen beobachtet, vollkommen vergleichbar gegenüber; das Zusammenfallen des Verlaufes junger tektonischer
hier wie dort
dem
ein
Zonen mit Faziesverschiedenheiten
bildet
häufiges Merkmal des Baues; aber es verdient hervorgehoben zu werden, daß in
hier behandelten Terrain
manche
auffällige
Veränderungen
anderwärts, teilweise sogar in Nachbargebieten,
Merkmale
in
der mesozoischen Schichtreihe, welche
verschiedener Gebirgsabschnitte zu bilden
scheinen, die tektonische Grenzlinie überspringen und sich innerhalb einheitlicher Faltenkomplexe auf
engem Räume
vollziehen.
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Geologie des Wocheiner Tunnels.
141
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Einleitung
1
[41]
4
[44]
Paläozoische Schichtreihe im Gebiete der Seizacher Zeyer
6
[461
Jüngeres Paläozoikum und Trias im Gebiete der Zeyer und Idrica
7
[47]
8
[481
9
[491
I.
Abschnitt:
II.
Abschnitt:
Die geologische Lage des Wocheiner Tunnels
Stratigraphie der
Umgebung
Trias der Wocheiner
des Wocheiner Tunnels.
Kammes und
a) Ladinische Stufe
der südlichen Jelovca.
und Kassianer Schichten
b) Dachsteinkalk
Trias der Porezenzone.
a) Kalke der Esinofazies
10
[501
b) Amphiclinenschichten (Kassianer Stufe)
10
[501
11
[51]
c)
Hornsteindolomit der oberen Trias
Serie der kieselreichen Kalke
und Schiefer (zum
1.
Lias-Jura
2.
Woltschacher Kalk (wahrscheinlich
Teil Radiolarite).
12
[52]
16
[56]
Hauptgruppe der oberen Kreide
17
[57]
Obersenon-Eozän?
20
[60]
Oberoligozän
21
[61]
21
[61]
•
= untere Kreide)
Jüngere Kontinentalablagerungen.
a) Nagelfluh
b)
c)
III.
von Ravne
Moränen und
Diluvialterrassen
Schutt und Alluvium
[62]
23
[63]
26
[66]
Abschnitt:
Der Wocheiner Tunnel
1.
Nordhälfte.
—
A. Die Quartär- und Tertiärzone (Tunnelmeter
B. Die Dachsteinkalkzone (Meter 1600
C.
— 2852
1
600 N)
N)
28
[68]
31
[71]
35
[75]
38
[78]
41
[81]
42
[82]
47
[87]
Die jurassischen Bildungen des Nordflügels der Randzone (mit Dachsteinkalkaufbruch)
(Meter
2.
2852-3300 N)
Südhälfte.
A. Kreidezone (Meter
0—1282
S)
B. Paläozoische Aufbruchzone (Meter
C.
Überkippte Jurabildungen
1282- 1995
am Rande
des
.......
S)
Dachsteinkalkgebirges.
.
(Meter 1995
— 3034 S
[3300 N])
IV.
22
Abschnitt:
Mitteilung von Ing.
Max
v.
Klodi
c:
Die Temperatur- und Wasserverhältnisse im Wocheiner Tunnel nebst einigen
Bemerkungen über das Auftreten von Bergschlägen
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142
F.
V.
Abschnitt:
VT.
Abschnitt:
Kossmat, Geologie des Wocheiner Tunnels.
Seite
Die geologischen Vorstudien im Gebiete des Wocheiner Tunnels
Die Südrampe des Wocheiner Tunnels von Podbrdo bis
VII.
St.
Lucia — Tolmein
53
[93]
64
[104]
75
115]
Abschnitt:
Die tektonischen Verhältnisse
am Südrande
der Julischen Alpen und ihre Beziehung
zum Tunnel profil.
Der Wocheiner Gebirgskamm und seine Südabdachung
Das Dachsteinkalkgebirge
75
115]
Zug
77
117]
78
118]
der Kobla
Verhältnis des Dachsteinkalkgebirges zur paläozoischen Unterlage
Verhältnis der paläozoischen Region
zum Nord- und Ostrand
des Porezen
Die Porezenzone und ihre Spaltung durch den Diagonalsattel Jesenica— Obloke — Perbla
Die Kreidemulde Kobilina glava
Der Rand der Kreidemulde
bei
....
— Tolminkatal
Tolmein
79
119]
80
120]
83
123]
84
124]
85
125]
Das Verhältnis der Julischen Alpen zum Hochkarst.
Die geologische Südgrenze der Julischen Alpen
Das Gebiet südlich der Linie Tolmein — Bukovo — Kirchheim
Die Überschiebungserscheinungen
in der
Störungszone Tolmein — Kirchheim
Das Störungsbündel von Kirchheim
Die Beziehungen der
Das
Tolmein— Kirchheimer Störungszone zur PöllanderÜberschiebung
Alter der gebirgsbildenden
Schlußbemerkungen
Bewegungen
•
•
•
....
87
127]
88
128]
94
134]
97
137]
97
137]
100
140]
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Tafel
I.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
Tafel
Fig.
Profil
:
12500.
Terrassenschotter.
1.
a.
1
1.
durch den Wocheiner Tunnel.
1
Tertiär
I.
Ältere lluviatile Terrasse
von Ravne.
und Diluvium
Dachsteinkalk
Normal gelagerte Jurazone
2.
Mulde von oberoligozänen (aquitanischen) Süßwasserschichten.
3.
Basalkonglomerate des Oberoligozän.
4.
Dichte Dachsteinkalke.
5.
Zone der Breccienkalke.
6.
Oolithe.
7.
Hornsteinkalke.
7'. Crinoidenkalke in
7*.
Dachsteinkalk.
9'
Paläozoischer Aufbruch.
Kreide
in
Wechsel mit Hornsteinkalken.
8.
Kalkzone der Kobla
9.
Überkippte Jurazone
Dunkle Schiefer
Verbindung mit Hornsteinkalk.
.
10.
1
1.
1
1
(mit
einem schmalen Dolomitband).
Kalkschiefer.
Ton- und
Kieselschiefer.
Hornsteinkalk.
a.
Ton- und Kieselschiefer im Wechsel mit Hornsteinkalk.
12.
13.
Nordflügel der oberen Kreide von Podbrdo.
14.
Antiklinale von Woltschacher Kalk.
15.
Südllütjel der oberen Kreide
von Podbrdo.
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des Wocheiner Tunnels.
F. Kossmat:
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///Ja
Z
hm
niing*'
X
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Tafel
I.
Fig. 2.
I.
II.
Überschiebung auf der Nordseite des Porezen.
III,
Profil
Kirchheimer Störungen.
III'
und
Wocheiner
III
ct.
Äste der Koblaüberschiebung.
Feistritz
1
GrW =
Ältere paläozoische
Grauwacke und
— Kobla— Porezen — Kirchheim.
:
37500.
Schiefer.
= Paläozoischer Dachschiefer.
Ca = Karbon.
Gr = Grödener Sandstein.
BK = Bellerophonkalk.
W = Werfener Schichten,
= Felsitporphyr.
CK = Kalk der Esinofacies.
C = Amphiclinenschichten (Kassianer
D = obertriadischer Hornsteindolomit.
DK = dichter Dachsteinkalk (Br = Breccien, Oo = Oolith des Dachsteinkalkes).
Ju = Unterer Teil der Lias-Juraserie (Schiefer und Kalke).
Jo = Oberer
Wo = Woltschacher Kalk der unteren Kreide.
Fl = Flyschähnliche Entwicklung der oberen Kreide (Inoceramenschichten von Podbrdo).
R = Radiolitenbreccie.
= Oberoligozän (Süßwasserschichten) der Wochein.
ng = Nagelfluh von Ravne.
di = Jüngeres Diluvium.
= Alluvium.
5 = Schutt.
PS
re
Stufe).
»
te
al
»
»
>
»
»
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Tafel
1.
Tunnels.
F. Kossmat: Geologie des Wocheiner
3fc6EnM2f
efiidporfa^S0806?
(Ounnaxbdld-
3U Pözto£525-26?
i
I
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II
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331
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Tafel
IL
Geologische Karte.
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Tafel
II.
und
Geologische Umgebungskarte der Bahnlinie zwischen Wocheiner Feistritz
Maßstab
1
:
St.
Lucia— Tolmein.
75.000.
Die Dislokationen sind durch starke unterbrochene Linien dargestellt.
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Tafel
II.
a) Crna prst Schiefer.
Unregelmäßiger Wechsel
von Hornsteinkalken mit
Mergeln und Schiefern.
bj
Liassische Hornstein- und
Crinoidenkalke.
'-
DK
Höhere, vorwiegend schiefrige
Juraschichten mit Radiolariengesteinen und Hornsteinkalken (ein auffälliges Kalk-
band
schraffiert).
vvv vv v vv vv
/VVVVVVWV\
vvvvvvvvvv\v
/vvvuvvvv
vvvvvvvvvv
Korallenführende Breccienkalke des Malm.
Woltschacher HornsteinPlattenkalk.
Rudistenbreccien und Schiefer
der oberen Kreide.
L
Hnc
1512
)?
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•
Kossmat: Geologische Umgebungskarte der Bahnlinie
zwischen Wocheiner
Feistritz
und
St.
Lucia— Tolmein.
Tafel
Abstufe des Triglavsiockes (DK)
Altpatäozoische Grauwacken
und
Schiefe]-.
(»;
Vocbeiner See
j
^
Crna
prsi Schiefer.
Unregelmäßiger Wechsel
von Hornsteinkalken mii
Mergeln und Schiefem.
/»>
«W»^
Wocheiner
Feiairiii
Altpaläozoische Kalke
]
Dachschiefer (Kulm?).
Carbonische Tonschieier.
Grödener Sandstein
Bellerophonkalk,
Werfener Schiefer.
Dolomit der mittleren Trias.
Wengener Schichten mit
Porphyr.
a)
b)
Kalke der Esinofacies,
Amphiklinenschichten des
Hacagcbietes.
Alluvium und Schutt.
Facies
der kalkigen Obertrias:
a) Dachsteinkalk (DK),
b) Dolomit des BacatalesfD,).
c)
Hauptdolomit (HD).
Maßstab
=
1
:
75.000.
II.
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Tafel
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Tafel IV.
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Tafel V.
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Tafel VI.
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Tafel VII.
OKTOBER
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