Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at GEOLOGIE DES WOCHEINER TUNNELS UND DER SÜDLICHEN ANSCHLUSSLINIE VON DR. Mit 7 Tafeln, MIT EINEM BEITRAGE VON FRANZ KOSSMAT. 1 geologischen Karte und 15 Textfiguren. MAX ING. KLODIC:ÜBER V. DIE WASSER- UND TEMPERATURVERHÄLTNISSE DES TUNNELS. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM JULI 1907. 11. Einleitung. Der 6334 Wocheiner Save linie m lange Wocheiner Tunnel bei Feistritz Gebirgskamm zwischen dem Tale der Podbrdo, stellt also in der neuen Staatsbahn- durchquert den und dem Bacagraben bei nach Triest die Verbindung zwischen Krain und Küstenland Die Arbeiten wurden auf der Nordseite am 5. November selben Jahres mit der Auffahrung des Sohlstollens begonnen, bei 3541 m von Nord, im Jahre 1905 die Fertigstellung; am her. 1900, auf der Südseite am 20. 19. Juli Mai lb04 am erfolgte 25. Oktober des- der Durchschlag 1906 wurde die Linie Aßling — Triest dem Verkehre übergeben. Die ersten geologischen Voruntersuchungen für den Wocheiner Tunnel und die anschließenden Teile wurden 1894 von Bergrat F.Teller durchgeführt, und zwar aus Anlaß der der Bahnstrecke technischen Rekognoszierungen für das Generalprojekt der zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest. Die zweite Begutachtung erfolgte 1899 durch Prof. Dr. G. A. Koch, als das Detailprojekt der zur Ausführung bestimmten »Wocheiner Linie« ausgearbeitet wurde. Im Winter 1901 wurde zwischen der kaiserl. bahnbaudirektion eine Vereinbarung getroffen schlüsse, welche beim Akademie der Wissenschaften und der zum Zwecke der Feststellung Baue der großen Alpentunnels zu gewärtigen waren. Weil die Trasse des Tunnels mit Ausnahme des kleineren und geologisch einfachen nördlichsten Abschnittes Bischoflack — Ober-Idria (Z. 21, Kol. X der Generalstabskarte Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXX1I. 1 : 75.000) k. k. Eisen- und Veröffentlichung der Auf- fällt, in Wocheiner das Blatt dessen Aufnahme ich bereits 6 Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 42 Dr. F. im Jahre 1899 begonnen die Aufgabe übertragen, hatte, die fortlaufenden geologischen die Kossmat, wurde mir auf Vorschlag der Direktion der geologischen Reichsanstalt geologische Bearbeitung der Aufschlußergebnisse durchzuführen. Mit den und physikalischen Detailbeobachtungen, welche entsprechend anderen Tunnels ausgearbeiteten Instruktion durchgeführt werden sollten, wurde von einer auch für Seite der k. k. Baudirektion je ein Ingenieur der Bauleitungen Feistritz und Podbrdo betraut. Ich nahm meine Tunnelbefahrungen zu folgenden Zeiten vor: Nordseite: I. 17. Dezember 1901 IV. I. Dezember 1901 II. 5. Mai 1903 III. 7. Mai 1903 1. September 1903 IV 8. August 1903 V. 11. Februar 1904 VI. 21. 4. 25. Juli 1902 V. 13. Februar 1904. Nach dem Durchschlage des VII. 19. 1902 IL 17. Juli III. Südseite: Sohlstollens: Mai 1904 VI. 21. August 1904 VII. 4. Mai 1904 August 1904. Ich teilte meine Befahrungen 1 derart ein, daß mir kein Abschnitt des Sohlstollens für die Beob- achtung entging, und war demnach in der Lage, geologische Beschreibung des Tunnelprofils alle für die wichtigen Erscheinungen persönlich zu studieren. Im Sommer 1902, nach der zweiten Befahrung, stellte ich auf und des damaligen Standes der Tunnelaufschlüsse Grund der obertägigen Beobachtungen ein geologisches Profil 1 : 10.000 her, welches bei den Bauleitungen deponiert wurde und hauptsächlich die Aufgabe hätte, eine Charakteristik der einzelnen Formationsstufen zu geben. Die Begehungen der Nachbarschaft des Tunnels führte ich an die Tunnelbesuche, teils teils im Anschlüsse — und zwar .hauptsächlich — in Verbindung mit meinen normalen Kartierungs- arbeiten durch. Von Weise Seite der Ingenieure der gefördert. Die mit k. k. Bauleitungen wurden 1 : geologischen Arbeiten in jeder den SpezialStudien betrauten Herren beschränkten sich nicht darauf, ihre Beob- achtungen über Gesteinsart, Schichtung, Klüftung arbeiteten ein die zusammenhängendes 500, für die übrigen Abschnitte 1 etc. in Tabellenform niederzulegen, sondern Detailprofil aus, welches : 250 gehalten (Gesamtlänge für die Tertiärstrecke sie im Maßstabe 22 78 m) und mit entsprechenden dieDeutungen der stratigraphischen und tektonischen Verhältnisse, ferner die Benennungen von Fossilien wurden in Einklang mit den Resultaten meiner Untersuchungen gehalten. Einen besonders hervorragenden Anteil an der Untersuchung des Tunnels nahm Herr Ingenieur Max von Klodic, welcher das Detailprofil vom Nordportal bis über m 4300 N = 2034 S (beinahe 800?» Erklärungen versehen wurde. Die Gesteinsbezeichnungen, über die Durchschlagstelle hinaus) auf Grundlage der Aufschlüsse im Sohl- und Firststollen, an wichtigen Stellen mit Ergänzungen während des Vollausbruches aufnahm und mit großer Vollendung zeichnete. Derselbe Teil der [87 — nahm in der betreffenden Strecke Wassermessungen vor, über welchen Gegenstand ein besonderer Beitrag von ihm auf 92] dieser Arbeit veröffentlicht In der auch die Temperaturbeobachtungen und einen großen p. 47—52 ist. südlichen Tunnelpartie wurde die sehr komplizierte Kreideregion von mO bis zirka 1300 S — 2000 S (= m zum größten Teile durch Herrn Ingenieur Richard Mildner, zum kleineren Konrad Wirth im Detail aufgenommen und sehr sorgfältig gezeichnet. Die Über- durch Herrn Ingenieur Otto Müller, die paläozoische Strecke von zirka 1300 Nordgrenze des paläozoischen Aufbruches) durch Herrn Ingenieur tragung dieser Aufnahmen in das zusammenhängende 1 Profil übernahm Herr von Klodic. Einige vorläufige Mitteilungen erschienen im Anzeiger der mathem.-naturw. Kl. der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 43 Geologie des Wocheiner Tunnels. Da aus diesem Profil auch die technisch-geologische Beschaffenheit der Gesteine sehr deutlich hervorgeht, besitzt es nicht nur in rein wissenschaftlicher, sondern auch in praktischer Beziehung besonders als Vergleichsobjekt bei künftigen Prognosen photographische Wiedergabe als geboten erscheinen — einen großen Wert, welcher die vollständige ließ. Eine sehr große Zahl von Belegstücken, und zwar weit über das Maß hinaus wurde bei diesen Untersuchungen gesammelt, so selbst — in der Instruktion vorgezeichnete daß mir außer den Proben, welche ich entnahm, ein sehr reiches Material zur Überprüfung der Gesteinsverhältnisse vorlag. Außer den oben genannten Herren, welche so energisch Eisenbahnbau-Direktion, den k. k. in die Arbeit eingriffen, Bauleitern: Herrn Oberinspektor Pleyer, sowie Herrn Bauunternehmer Conte Giacomo Ceconi für suchung des Tunnels zu besonderem Danke bin ich der k. k. Anton Fritz und Oberingenieur Karl die Förderung der geologischen Unter- verpflichtet. 6* Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Abschnitt. I. Geologische Lage des Wocheiner Tunnels. Durch die tief eingeschnittenen Täler des oberen Isonzo im Westen und der Wocheiner Save im Osten wird von der Hauptgruppe der Julischen Alpen ein Ast abgelöst, dessen Grat höchsten Kulmination (2863 m) zuerst nach Südwest abzweigt, stufe in vom Triglav, der einem gewaltigen Bogen die Plateau- vom Bogatin derGradica (1964 m) nach Ost umbiegt. Die Höhe bekannten Aussichtsberge Crna prst südwestlich von »Sieben Seen« oberhalb des Talschlusses der Wocheiner Save umrandet und der (2008««) angefangen allmählich nach Südost und von nimmt nun allmählich weiter Feistritz erreicht sie und geht in ab, in dem ziemlich nur mehr 1844 m, schließlich verliert der Kamm die bisherigen Hochgebirgsformen das waldige Karstplateau der Jelovca über, welches nur wenig über 1600 vn emporragt. Triglav angefangen bis nahe zum Westende des Jelovcaplateaus bildet der Grat die Wasserscheide zwischen adriatischem Gebiet und Schwarzem Meer (Isonzo und Save), hier zugleich auch zwischen Krain und Küstenland; erst oberhalb Südlich von der langen Höhenregion welchen man sandig-schiefriger westlicher Teil den als und Wocheiner Kamm angehört, während entwässert wird; der weithin sichtbare lich die ab. charakteristischen Kalkalpenzuge, betritt man ein aus reichem Wechsel kalkiger, beziehungsweise dolomitischer Gesteine aufgebautes Hügelland, dem Isonzogebiete schaft, steht an der bezeichnen kann, Grenze die von Podbrdo schwenken beide Linien nach Süden Bogatin — Jelovca, einem Porezen (1632 Vom dessen der östliche durch die Seizacher Zeyer zur Save m), zugleich die höchste Erhebung dieser Land- Grenze beider, gehört aber geologisch noch zum westlichen Abschnitt. Es sind näm- beiden Entwässerungsgebiete trotz ihrer orographischen Ähnlichkeit geologisch sehr stark ver- schieden: im westlichen Teile herrschen mesozoische, und zwar vorwiegend lichen aber paläozoische Sedimente, welche nur jungmesozoische, im öst- mit einem schmalen Ausläufer ein Stück weit in das Bacatal (Isonzogebiet) eindringen. Der Wocheiner Tunnel, der in fast nordsüdlicher Linie (N 7° Podbrdo verbindet, quert also eine Region des Zusammentreffens schiedener Terrainabschnitte, und hierin liegt dreier, W) Feistritz in der Wochein mit im geologischen Bilde stark ver- das wissenschaftliche Hauptinteresse, welches sich an ihn knüpft. Jedes der drei genahnten Gebiete: Die Kalkalpenzone des Wocheinerkammes, das überwiegend paläozoische Hügelland an der Seizacher Zeyer (Sora) und die jungmesozoische Vorgebirgszone des Bacagebietes hat seine stratigraphischen Eigentümlichkeiten, welche sich nicht bloß auf das Alter der herrschenden Formationsglieder sondern auch auf mannigfache Abweichungen gleichalteriger Gebilde beziehen und daher bei in verschiedene der Ausbildung der Besprechung besonders hervorgehoben werden müssen. Selbstverständlich müssen dabei zur Ergänzung des geologischen Bildes auch solche Schichtglieder kurz erwähnt werden, welche im unmittelbaren Umgebung beteiligt sind. Tunnel selbst nicht angetroffen wurden, aber am Aufbaue seiner Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 45 Geologie des Wocheiner Tunnels. In verhältnismäßig ein neues Strukturgebiet, geringer Entfernung, etwa 9 lim die Gegend an der vom südlichen Tunnelportal betritt Idrica, welche durch ihren Zusammenhang man schon mit den eigent- ist und durch ihr Hinzutreten die große Mannigfaltigkeit auf engem Aus diesem Grunde halte ich es zur Erläuterung des Aufbaues der Tunnelregion für geboten, auch die benachbarten Gebiete, vor allem die Umgebung der Bahnlinie von der Südrampe des Wocheiner Tunnels bis zur Station Santa Lucia (an der Mündung der Idrica in lichen Karstregionen Räume bedeutend von Interesse erhöht. den Isonzo) zur Darstellung heranzuziehen. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at IL Abschnitt. Stratigraphie der Umgebung Paläozoische Sehiehtreihe im des Wocheiner Tunnels. Gebiete der Selzaeher Zeyer. 1 Die ältesten Ablagerungen südlich der Julischen Alpen bestehen der Hauptmasse nach aus dunklen, glänzenden, von zahlreichen Quarzadern und Linsen durchflochtenen Tonschiefern und damit durch enge Wechsellagerung verbundenen Grauwacken, welche von zahlreichen Tonschieferschmitzenund Brocken durchzogen sind. Sehr verbreitet sind auch lichte Serizit-Sandsteine und gesteinen, welche großenteils in grünliche Chloritschiefer daß auch sind, zum die lichten Serizitphyllite da man wenigstens und Felsitporphyr in der trifft man Zonen von und Mandelsteine übergeführt sind. alle scheint, Zwischenstadien zwischen einem triadischen im gleichen Aufschlüsse vereinigt sieht (vergl. p. 94). Innerhalb dieser im Detail sehr bunt gestalteten, im großen aber durch den Mangel Gesteinshorizonten sehr eintönig erscheinenden schiefrigen Ablagerungen folgbare Einschaltung von Es Diabas- Teile von Eruptivgesteinen, und zwar Porphyren, abzuleiten Gegend von Kirchheim Serizitschiefer -Phyllite, seltener tritt an leitenden eine schmale, weit ver- grauen und weißlichen halbkristallinischen Bänderkalken auf, welche hie und da Crinoidenreste führen. Der ganze erwähnte Schichtkomplex stimmt petrographisch völlig mit den von Teller eingehend geschilderten »Schiefer- und Grauwackengesteinen des Seeberges« (Ostkarawanken) überein und unbedenklich als darf, wie der Blick auf eine geologische Übersichtskarte der Ostalpen zeigt, deren durch die gewaltige Triasmasse der Julischen Alpen abgeschiedener Gegenflügel aufgefaßt werden. Die Funde von Cardiola sp. und Orthoceras in eingelagerten Bänderkalken des Seeberg-Gebietes verweisen einen beträchtlichen Teil der Serie in das Obersilur, wobei allerdings die Frage nach der Ver- wegen des Mangels an tretung tieferer Horizonte Im Selzachergebiete werden die Fossilien offen bleiben muß. Grauwackengesteine konkordant von mächtigen grauen, teilweise sogar schwärzlichen Kalken überlagert. Letztere führen besonders nahe der unteren Grenze noch Schiefereinschaltungen und zeigen in als kalkige aber die Kalke mehr dickbankig, Flaserbreccien anzusprechen sind. In der Hauptmasse sind führen nicht selten Hornstein und gehen auch ohne scharfe Grenzen in graue, ebenfalls kieselige Dolomite über. stisch; Fossilien sind sehr selten und in der Regel nicht charakteri- im oberen Seizacher Tale fanden sich neben Korallen mit zerstörter Struktur Anwitterungen von Stromatoporen, ferner einer unter analogen in Lagerungsverhältnissen auftretenden Leskovc, südwestlich des Blegasgipfels, gut erhaltene Exemplare von Cyathophyllum Der Fund dieser Koralle, Frech Synonyma unter die devons schließen, doch 1 man solchen Fällen häufig Druckflaserung und serizitische Schichtbeläge; beobachtet auch Bänke, welche Vergl. Reichsanstalt, F. 1904, Nr. Kalkscholle excelsum welche mit Cyathophyllum caespitosum jedenfalls nahe verwandt ist Kossmat: Wien cf. und von der letzteren eingereiht wurde, läßt zunächst auf die Vertretung des Mittel- es gar nicht unwahrscheinlich, daß auch tiefere Die paläozoischen Schichten der 3, ist bei Ludwig. p.87 bis 97. Umgebung von und höhere Devonstufen Eisnern und Pölland (Krain), Verhandl. in der d. k. k. geol. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 47 gleichen Kalkmasse vertreten sind, wie dies z.um Beispiel für die Karnischen Alpen und Ostkarawanken durch Fossilienfunde erwiesen wurde. und ausge- Als jüngstes Glied der altpaläozoischen Schichtserie schließt sich eine sehr mächtige dehnte Folge dunkler, feinglimmeriger und meist ziemlich fester Tonschiefer an, welche ebenflächig und spalten lokal als Regel sehr in der Dachschiefer ausgebeutet werden. (Dachschiefer von Salilog.) Im Liegenden gehen diese Schichten meist in Kalkschiefer über, welche mit den von Eisnern durch allmähliche Übergänge verbunden zum Devon gestellten Kalken sind. Die Gesteinsbeschaffenheit der Dachschiefer erinnert sehr an jene der Kulmschiefer im mährischschlesischen Sudetengebiete, da aber Fossilien bisher gänzlich mangeln, hand unmöglich, besonders weil das Seeberg-Gebiet der Ostkarawanken gleichspunkte ist in eine Parallelisierung vorder- dieser Hinsicht keine Ver- liefert. Die obere Schieferstufe ist von den paläozoischen Bildungen des Zeyergebietes die einzige, welche die Wasserscheide gegen die Baca überschreitet und sich in Form eines Aufbruches zwischen die jurassischen und kretazischen Bildungen am Südabfalle der Wocheiner Berge einzwängt; sie ist demgemäß auch die einzige paläozoische Schichtgruppe, welche vom Wocheiner Tunnel durchschnitten wurde. Jüngeres Paläozoikum und Trias im Gebiete der Zeyer (Sora) und Gegen Osten, also in der Richtung gegen die Saveebene, verschwindet das Idriea. schmale Ost- in lange, Westfalten gelegte ältere Paläozoikum unter einer neuen, abweichend gelagerten Reihe von Sedimenten. Diese beginnt mit sicher festgestellten Karbon-Schiefern 1 und dunklen glimmerigen Quarzsandsteinen, umfaßt das Perm in der erstreckt sich durch die Letztere Abteilung von als auffällig ist hier, Ausbildungsweise der Grödener Sandsteine sowie der Bellerophonkalke und Werfener Schiefer wie die Tabelle p. bis in die 25 zeigt, mittlere Trias hinein. nur in ihrer tieferen, allerdings sehr paläozoischem Habitus (»Pseudogailtaler«-Gruppe) und eine damit enge verbundene Stufe von Hornsteinplattenkalken einstellt. Die obere Trias ist denudiert. Die Schichtreihe, welche das Verbreitungsgebiet der altpaläozoischen Gesteine im und im mächtigen normale Kalk- und Dolomitfazies entwickelt, während sich höher oben ein Schieferhorizont Idriea- 2 sowie im Pöllandergebiete 3 eine sehr bedeutende Rolle spielt, Süden zeigt in begrenzt den tieferen Abteilungen eine ähnliche Entwicklung und baut sich gleichfalls auf einer Unterlage von Karbon und Perm auf. Über dem dolomitischen Muschelkalk folgen aber Schiefer, Tuffe hier die typisch entwickelten und Porphyre, darüber Kassianer Dolomite oder Kalke; der Hauptdolomit ist Wengener in der Regel durch Raibler Schichten von der Unterlage abgegliedert. Im Gegensatze zu diesen leichtverständlichen Nordwesten sowohl am Fuß Profilen lassen die Aufschlüsse im Norden und man der altpaläozoischen Region eine ganze Reihe von Schichtgliedern vermissen und sieht der Jelovca, als auch des Porezen höhere Triasbildungen unmittelbar über der alten Basis aufgebaut. 1 Bei Vandrovc südöstlich des Blegas mit Productus Cora Orb. 2 Vergl. 3 Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1899, p. 259 bis 286; Verhandl. ibid. 1900, p. 65 bis 78. Comptes Rendus, IX. Congr. geol., Vienne 1903, p. 507 bis 520. , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 48 Dr. F. Trias des Woeheiner km nordöstlich von 2 bis 3 Kammes und man Selzach rindet Felsitporphyr und stark kaolinisch zersetzten sandigen mit den auch am Nordfuß ziehen. des Mangels an Fossilien 1 der ladinischen Stufe in gehören zu einer Gruppe mächtiger Schiefer und grauwacken- Sie ähnlicher Sandsteine, welche zwar liegen, aber unmittelbar über den Grauvvacken Massen von Tuffen, welche trotz der Julischen Alpen verbreiteten Eruptivbildungen werden müssen. Parallele gestellt der südliehen Jelovea. Ladinische Stufe und Kassianer Schichten. a) Etwa Kossmat zum größten Teile bereits außerhalb meines Untersuchungsgebietes doch mit einzelnen Ausläufern noch So erscheint am Nordrande des den Bereich des Kartenblattes Bischoflack hinein- in zwischen den obertriadischen Plateaukalken und den letzteren paläozoischen Schichten ein dunkler sandiger Tonschiefer, welcher sich von den paläozoischen der in Regel nur durch das weniger phyllitische Aussehen unterscheidet. An einer Stelle fand ich dunklen Schieferblöcken, welche von Quarzkörnern und flaserigen in kaolinisch zersetzten sandigen Brocken (Tuffmaterial?) durchspickt sind, zahlreiche, aber meist mangelhaft erhaltene Fossilienreste, unter Laube, Cidaris welchen Cassianella decussata, Avicula erkennbar sind. Die Gesteine sp. am Fuß sp., Encrinus cf. cassianus der Jelovea umfassen also ladinische Bildungen einschließlich der Kassianer Schichten. Die auf vom p. 7 [47] erwähnt wurden, dar; die Frage noch Plateaurande getrennt stellen liegenden »Pseudogailtalerbildungen« nach ihrer Lagerung zweifellos eine kann sich nur darum drehen, ob es sich um solche des oberen »alpinen Muschelkalks« handelt. Ich war bisher- geneigt, das erstere Gebieten eine derartige Entwicklung anzunehmen, weil dem Muschelkalk um schon fehlt in tiefe des Zeyertales, welche Abteilung der Schieferserie Bildungen der ladinischen Stufe oder den von mir früher studierten südlicheren und weil im Hauptverbreitungsgebiete der Pseudogailtalerschichten, östlich der Laibacher Ebene, mehrfach Porphyre und Tuffe mit ihnen vergesell- Funde von Trachyceras julium und Daonella Lommeli, welche Bergrat Teller schaftet sind; die kleinen Vorkommen fassung. Anlaß zu dieser Fazies bei Cilli in Südsteiermark machte, sprachen ebenfalls für diese Bedenken gab aber doch der Umstand, daß der Jelovea entwickelt sind, in in der benachbarten, aber die Porphyre und Tuffe, welche einem Auf- am Fuß durch einen Bruch abgetrennten Schieferin dem ersteren Falle das Hangende gruppe des Zeyertales nicht beobachtet werden konnten, und daß von dickbankigen Kalken und Dolomiten, im letzteren Diese Schwierigkeit verlangt natürlich entweder die Gunsten der letzleren beobachtete Teller 3 F. von Hornsteinplattenkalken gebildet wird. Etwalö^w läßt sich folgendes anführen: in Falle Annahme von Fazies- oder von Altersunterschieden. Zu nördlich des hier besprochenen Gebietes den Triasschichten der Karawanken bei Neumarktl, also in einer Zone, welche tektonisch zu den Julischen Alpen gehört, eine Schieferfazies des oberen Muschelkalks, die mit fossil- führenden dunklen Plattenkalken (Balatonites Es ist cf. Ottonis, Rhynchonella refractifrons) — lokal aber von mächtigen Konglomeraten — von Porphyren, Tuffen, Schiefern abwechselt und noch überlagert wird. daher nicht unwahrscheinlich, daß die mitteltriadischen Schiefer des Zeyertales mit den begleitenden Plattenkalken noch mit den Profilen in zum oberen Muschelkalk zu zählen sind, wodurch eine große Analogie den Karawanken hergestellt wäre. 1 Vergl. F. Teller, im Jahresb. des Direktors, Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1907, p. 16. 2 Verhandl. d. k. k. geol. 3 Vergl. Teller: Exkursion F. kongresses, Wien, 1903. Reichsanstalt, 1905, p. 77 in ; Jahrb. d. k. k. geol. das Feistiitztal bei Neumarktl in Reichsanstalt, 1906, p. 264, 265. Oberkrain. Führer zu den geol. Exkurs, d. IX. Geologen- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 49 Geologie des Woclieiner Tunnels. Eine absolute Klärung dieses stratigraphischen Details läßt sich vorderhand noch nicht erzielen, da es an Fossilien fehlt, welche eine sichere Handhabe geben würden. Jedenfalls trat die schieferig-sandige der Gesteine ausgezeichnet dem oberen ist, Entwicklung, welche durch teilweise paläozoischen Habitus innerhalb eines sehr bedeutenden Zeitraumes auf, welcher eventuell mit alpinen Muschelkalke beginnt, im wesentlichen die ladinische Stufe umfaßt und bis in die Periode der Kassianer Schichten reicht, wobei jedoch in verschiedenen Profilen die vertikale Ausdehnung stark wechseln kann. Die Wahrscheinlichkeit einer lokalen Transgression dieser Gebilde über paläozoische wurde von mir p. den Verhandlungen der geologischen Reichsanstalt in 1905, Schichten 74 und Jahrbuch 1906, p. 265 besprochen. b) Dachsteinkalk. Die mächtigen Kalkmassen, aus denen der Wocheiner bestehen, stellen in Dachsteinfacies dar herrschen in als und petrographische Ausbildung in dicke, die ein zugehörigen Hochplateaus vollkommenes Analogon der weithin sichtbare Bänke gegliedert sind und stellenweise dolomitische Partien übergehen. Gelegentlich findet Diploporen und Korallenspuren. Oolithe, Alter und und sind wie diese auf das engste mit Korallenkalken verbunden. Im allgemeinen spröde Kalke vor, welche lichte, ohne Regel Bezug auf Kamm von welchen Von besonderem letztere früher ganz analoge Gesteine auch in in ihnen Megalodondurchschnitte, zum Jura 1 gerechnet wurden, umsomehr Jurazuge am Südrande des Kammes auftreten. sichergestellten in diesen Schichten zuerst von Ingenieur M. von Klodic Fossilien entdeckt, welche die Zugehörigkeit zur oberen Trias beweisen. Gesteinsgruppe sind nämlich völlig man das Auftreten der Korallenbreccien und ist aus mehrfachen Gründen dem Im Wocheiner Tunnel wurden aber Interesse Manche Lagen innerhalb der oolithischen von gut erhaltenen Schalenresten der Halobia plicosa Mojs., erfüllt neben welcher unter andern auch eine spezifisch nicht bekannte, von Teller im Dachsteinkalk des Repi kouc (Triglavgruppe) zuerst aufgefundene und mir Das Aussehen der betreffenden Fossillagen welche auch in zum Vergleich gezeigte erinnert völlig an jenes den niederösterreichischen Alpen (Hohe Wand Verbindung mit der Korallenfazies der oberen Trias erscheinen. Die Oolithe gehen häufig einerseits mittel oft noch die oolithische Struktur hat, weißem Kalk bestehen; in in bei Wiener Neustadt) in in eigentümlicher Breccien über, deren Binde- die eingeschlossenen kantigen manchen von den Breccien Hallstätterkalke, 2 dichte Kalke, andrerseits während Form vorkommt. der grauen Fragmente aus dichtem, sind die Gesteinsbrocken von konzentrisch ange- lagerten Sinterkrusten umhüllt (Struktur identisch mit jener der sogenannten Kokardenerze, welche in Auch diese Breccien sind sedimentärer und nicht tektonischer Natur; so besitze ich ein Stück, in welchem nicht nur die Kalkfragmente, sondern auch ein unzerbrochener Gastropodenrest (»Chemnitzia« sp.) von dieser Sinterhülle umgeben ist. Die im Tunnel beobachtete Fossilführung dieser so mannigfaltigen oolithischen und brecciösen Kalkpartien, welche den manchen Erzlagerstätten sehr verbreitet sind). Charakter von Riffbildungen besitzen, man ist reicher als jene der dichten, splittrigen Dachsteinkalke; so findet vor allem in großer Zahl Durchschnitte von Korallen (besonders Montlivaultia-ähnliche Formen) und identisch mit einer Art, welche Teller in brachiopodenreichen nicht selten große runde Cidariskeulen, eines mächtigen Absturzblockes bei Dachsteinkalken Brachiopoden ist bankweise angehäuften Halobieii noch Monotis 1 D. Stur: Das Isonzotal. Jahrb. Bacatale und der Wocheiner Save. Verh. 2 Vergl. die Ober Seeland (Steiner Alpen) sammelte. Von zu erwähnen Amphiclina amoena Bittner, von Bivalven außer den zuerst erwähnten, Beschreibung in d. k. k. d. geol. cf. saUnaria, ferner Megalodus und ein Pecten aus der geol. Reichsanstalt, 1858, p. 19, 20. — F. Kossmat: Das Gebirge zwischen dem Reichsanstalt, 1903, p. 115. A. Bittner: Die geologischen Verhältnisse von Hernstein in Niederösterreich, p. 135, 140. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII. 7 Wien 1882, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 50 Kossmat, Verwandtschaft des P. Valoniensis. Eine Entscheidung über die Frage, ob diese fossilführende Gruppe des Dachsteinkalkes norisch oder karnisch ist, läßt sich wohl kaum mit Sicherheit in wenn gar nicht wo Bukowski identische 1 eine von welchen auftritt, sie ganze Bänke der typischen M. salinaria Form« schon in zweifellos Schichten von Süddalmatien gefunden wurde und daß Ampliiclina amoena bereits Schichten sie den Nordalpen die gleiche Abteilung der oberen Trias kennzeichnet. Zur Vorsicht mahnt der Umstand, daß von »außerordenllich nahestehende, die erstere und bezeichnendste Fossil der Stufe spricht entschieden der Umstand, daß Hai. plicosa, das häufigste Fauna, aus dem norischen Hallstätterkalk von Hernstein beschrieben wurde, zusammensetzt, und daß auch Monotis salinaria Für treffen. in karnischen den Kassianer höhere Horizonte aufsteigt. Auch die Lagerung gestattet keine; in sichere Folgerung, denn die fossilreichsten Bänke des Tunnels liegen inmitten der Schichtgruppe, im Hangenden begrenzt von mächtigen dichten Kalken, im Liegenden von der Hauptmasse der Oolithet daß die tektonische Lagerung auch der stratigraphischen entspricht, läßt sich entnehmen, ergab sich aber bei der Fortsetzung der Studien, da man im Lias über dem normal entwickelten Dachsteinkalke aus dem Profil allein nich Gewölbe der Crnaprst den trifft. Trias der Porezenzone. Kalke der Esinofazies. a) Zu beiden kommen Seiten des Bacaflusses Amphiclinenschichten unregelmäßige stark mit Kalzit durchädert sind. Felsriffe Von inmitten der Aufbruchzonen von sandig- schiefrigen von dunklen, dickbankigen Kalken zum Vorschein, welche Fossilienresten sieht man in der Regel schlechte Korallen und gekörnelte Cidariskeulen als Anwitterungen oder Durchschnitte; ferner wurde beim Bahnbaue in einem am Porezenbache ein schönes Exemplar von Naticopsis (Fedaiella) aus der Verwandtschaft monstrum Stoppani (Esinokalk) gefunden; Megalodontendurchschnitte waren eine häufige Steinbruche der N. Erscheinung. Da petrographisch ähnliche, aber dünne Kalkbänke mit den Amphiclinenschichten häufig wechsel- lagern, ist es brüche im Bacatale schwer zu entscheiden, ob 95 erwähnten Felsriffe Einschaltungen oder Auf- darstellen. Südlich des Porezen p. die [135]), tritt bei Kirchheim inmitten des Grauwackenterrains ein Gesteinszug auf (vergl dessen mächtige Hauptmasse aus ungeschichteten, lichten, splittrigen Kalken besteht, an welche sicn auf der Nordseite ohne scharfe Grenze graue Kalke anschließen. Letztere führen an einer Stelle zahlreiche Schichten entsprechen; der betreffende Er darf, Zug nicht auftreten, als aufgefaßt werden, welche wohl am Kassianer gehört also nicht ins Paläozoicum, sondern in die Trias. da so mächtige, reine Kalkeinschaltungen Hangendem deren vollkommen der Cidaris dorsata Braun aus den Cidariskeulen, welche in den Amphiclinenschichten des Porezenfußes und eine stratigraphisch zwar nahestehende, aber tiefere in Kalkstufe ehesten mit den erzführenden Kalken von Kaibl in Parallele gestellt werden kann. Bei der großen Übereinstimmung, welche zwischen den massigen Cidariskalken des Kirchheimer Talkessels und den Felsriffen des mittleren Bacatales besteht, liegt es daher nahe, auch letztere als Basisbildungen der Amphiclinenschichten aufzufassen. b) Amphiclinenschichten. Die unmittelbare Unterlage der Dolomitmassen des mittleren Bacatales besteht aus mächtigen schen Gesteinen von vorwiegend dunkler Färbung. 1 Erläuterungen zur geologischen Detailkarte (1 : Am meisten verbreitet sind schwarze, 25 000) von Budua. Wien 1904 pag. 51. in klasti- der Regel : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 51 Geologie des Wocheiner Tunnels. durch denGebirgsdruck stark verquetschte Tonschiefer mit Einlagerungen von grauen, braun verwitternden Quarzsandsteinen, welche häufig Tonscbieferfetzen, Pflanzenspuren und Pyriteinsprengungen enthalten. Auch treten blaugrauen, fällig Konglomeratlagen mit Gerollen von Kalk und Felsitporphyr oft auf, ferner Einschaltungen von knollig-brecciösen Kalkbänken, welche von einem eisenhaltigen, durch Verwitterung auf- Aderwerk tonigen Materials durchflochten rostgelb gefärbten sind. Nördlich von Zakriz (Kirchheimer Gebiet) fand ich in einem derartigen Gestein einen Ammonitendurchschnitt. Eine reichere Fauna, im wesentlichen aus Brachiopoden bestehend, wurde aber bis jetzt nur bei Sela (Podmelec N) entdeckt. Die betreffenden, schon von Stur ausgebeuteten Lagen bestehen aus grauen, sehr rauh und eisenschüssig verwitternden Kalkbänken, welche mit den Schiefern nicht Hangendgrenze wechsellagern und den beginnenden Übergang in die obere Kalk- tief unter der und Dolomitgruppe vermitteln Fossilien: Cidaris dorsata Braun, decorata » Retzia sp. Spiriferina sp. » Amphiclina amoena Bittner, Rhynchonella subacuta Los. » aptera » Terebratula sp. » Sturii » Trachyceras Aon. Münster (nach Stur). Spirigera flexuosa Münster, Formen verweisen auf das Kassianer Niveau, obwohl Einige der wichtigeren sache nach eine eigenartige Es liegt hier wohl Zusammensetzung Am Fauna der Haupt- vom Fuße der Jelovca vor; auch die dem Ausdruck »Pseudogailtalerfazies« ein Altersäquivalent der Fossilbänke tümliche Gesteinsausbildung, hat, spielt in die aufweist. 1 welche man anderwärts mit eigenbelegt beiden Gruppen eine auffällige Rolle. Südhang des Porezen, wo und Grauwacken aufsitzen, ist die hingewiesen wurde. — Ob der diese Bildungen ebenfalls unmittelbar den altpaläozoischen Schiefern Grenze nach unten nur schwer zu ziehen, worauf schon wiederholt ganze, im Bacatale sehr mächtige Komplex den Kassianer Schichten sind, läßt sich auf Grund der bisher vorliegenden angehört oder ob auch Wengener Schichten vertreten Fossilien nicht entscheiden. Da NW von halte ich sich Amphiclinen auch an verschiedenen anderen Fundorten dieser Schichten, so Kirchheim und am Osthang es für gerechtfertigt, den am Koicasattel des Porezen, als charakteristische Bestandteile der Fauna fanden, Namen Amphiclinenschichten als Bezeichnung der Gruppe anzu- wenden. c) Aus den grauen, in Hornsteindolomit der oberen Trias. verwittertem Zustande eisenschüssigen Kalkbänken der oberen Amphiclinen- oft mehr als 600 m mächtige Gruppe von grauen, ziemlich dunklen HornKieselausscheidungen bilden höchst unregelmäßige Knollen, Nieren und Die Kalken. und steindolomiten schichten entwickelt sich eine Linsen, welche das splittrige Gestein allenthalben durchziehen. Im Bacatale zeichnen sich diese Schichten durch die rauhe Beschaffenheit und besondere Steilheit der aus ihnen bestehenden Abhänge aus, man beobachtet zahlreiche frische Anbrüche, welche durch die Ablösung gewaltiger Felspartien entstanden sind, besonders häufig dort, wo die nachgiebigen Schichten der Unterlage in den Talfurchen entblößt wurden. 1 flusses Erwähnt möge auch werden, daß ich in Eisnern ein Exemplar eines echten Joanniles sp. sah, welches im Schotter des Zeyer- gefunden wurde und seinem Material nach ganz gut aus der kalkigen Übergangsregion zwischen der Schiefer-Sandsteinzone und der höheren Dolomitgruppe des östlichen Porezenhanges stammen könnte. 7* , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Kossmat Dr. F. 52 Fossilien sind sehr selten; in einem abgestürzten, hausgroßen Block, welcher oberhalb Grahovo in der Baca lag, aber beim Bahnbaue großenteils aufgearbeitet wurde, fanden sich Megalodonten; an einer bedeutend weiter westlich gelegenen Lokalität auf der Westseite des Krajkov vrh (Tolmein ich im Vorjahre zahlreiche Ferner erhielt ich ein großenteils des Tropites fusobullatus Mojs., Kneza gesammelt der Straße bei und in NW) sammelte zertrümmerte Reste einer großen Rhynchonellina. (Rhät?) verkieselte, aber meist Hornstein verwandeltes, aber sehr gut erhaltenes Exemplar welches der Lehrer von Grahovo am Fuße des Kotlaberges oberhalb 1 Das Stück stammt hatte. dem Hornsteindolomit seiner Matrix nach aus somit eine sehr wertvolle paläontologische Bestätigung des obertriadischen Alters der in Rede ist stehenden Schichten. Es beweist mindestens bis zugleich, daß in die geschlossene Kalk- und Dolomitentwicklung der oberen Trias hier die Tropites-Subbullatuszone der karnischen Schichten hinabreicht, 2 ähnlich wie in den Salzburger Hochgebirgskorallenkalken, welche ja außer norischen Fossilien auch solche der Subbullatus- zone geliefert haben. Nach den Verhältnissen stratigraphischen äquivalent der Dachsteinkalke des Wocheiner Abweichung herantritt. dar, umso mehr Diese Grenze gebiete nichts bekannt er stellt ein Altersfazielle stellenweise bis auf weniger als eine Dislokation, so man beim des Bacatales daher eine ziemlich auffällige 1 km an die Grenze des letzteren daß über die Beschaffenheit der Zwischen- daß aber der Übergang der Dachsteinkalke ist; erfolgen kann, beobachtet als allerdings ist Hornsteindolomit der ist Kammes und Verfolgen der letzteren nach NW, in die Hornsteindolomite rasch also im Streichen der gleichen tektonischen Zone. Schon bei Sela herrscht lichter hornsteinfreier Dolomit weitaus vor; in der Fortsetzung des Zuges beobachtet Dachsteinkalkfazies man an mit der inmitten von Dachsteinkalkgebieten auf Tolminka zusammen mit lichtem Dolomit das Auftreten der echten Megalodonten. Ein Fall des lokalen Auftretens der hornsteinreichen Fazies wurde von C. Diener im Poklukaplateau, von F. den Steiner Alpen beobachtet 3 und beweist, wie wenig regelmäßig sich in Teller und J. Frisch- derlei Ablagerungstypen gegen einander abgrenzen. In räumlicher Beziehung hält die Bacafazies der oberen kalkigen Triasbildungen die Mitte zwischen der Dachstein-, beziehungsweise Riffkalkfazies der Julischen Alpen Hauptdolomitentwicklung nur in wo Megalodontenkalke des Idricagebietes, einem hohen Niveau der Gruppe und der regelmäßig geschichteten (mit M. Tofanae Hoernes) auftreten. und Serie der kieselreiehen Kalke Schiefer (zum Teil Radiolarite). Lias-Jura. i. Die Juraablagerungen sind südlich des Wocheiner Kammes in einer mehr als 1000 m mächtigen Schichtfolge entwickelt, welche durch den häufigen Wechsel von hornsteinreichen Kalken und Schiefern ausgezeichnet ist. Außerordentlich auffällig die ist Bänderung, welche durch die bergwärts fallenden Schichtköpfe dieser bunten Gesteinsreihe an den Südhängen des Gebirges zustande kommt. Die Profile sind fast überall sehr gut aufgeschlossen es leider an genügenden Fossilienfunden und gestatten leicht eine Feststellung der Reihenfolge, nur fehlt für eine Einreihung der einzelnen Abteilungen in das strati- graphische Schema. 1 2 T. fusobullatus wurde von Mojsisovics aus den oberkarnischen Schichten des Raschberges beschrieben. Der einzige bisher bekannte Tropitenfundort der Südalpen, San Stefano in Cadore, mergelig kalkigen Bildungen an der Basis des Hauptdolomites. G. Geyer, Verh. 3 anstalt in C. Diener, Wien, 1898, Jahrb. p. 90. d. geol. Reichsanstalt, 1884, p. d. geol. 695. F. Teller: Erläut. lieferte die Subbullatusfauna noch in den Reichsanstalt, 1900, p. zum 355 ff. Blatte Eisenkappel-Kanker, geolog. Reichs- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 1. 53 Die ältesten Schichten der ganzen Gruppe, welche in normaler Anordnung nördlich der Dachstein- kalkaufwölbung der Crna prst und Folge südlich derselben zu beobachten sind, beginnen in verkehrter mit bröckligen schwarzen oder rötlich braunen, häufig etwas manganhältigen feinsandig-glimmerigen Schiefern, welche auch als schmale sind (daher der 2. Graue, Name Crna sehr prst =. Einklemmung inmitten des Dachsteinkalkes der Gipfelregion erhalten schwarze Erde). dünnplattige, von roten Mergelschmitzen durchflaserte Einschaltungen von oft kieselreichem Kalk vermitteln die Verbindung zwischen der untersten Abteilung 3. stelle einem mächtigen grauen Kalkkomplex, am Südhang Rhynchonella ist in sp.; in welchem Fossilien des Lias der Crna gora lieferte: Phylloceras Partschi Stur und vorkommen. Eine Fund- (Unt. Mittl. Lias), im Gebirgsschutt bei Zarz fanden sich Harpoceras sp., Plenrotomaria sp., und Rhynchonella. Das Gestein beiden Fällen ein lichter spätiger Kalk voller Echinodermenzerreibsel und entspricht genau der Hierlatzfazies, welche auf der linken Seite des wicklung vorhanden Wocheiner Tales (Umgebung von Koprivnik) in reicher Ent- ist. Eine bedeutende Rolle spielen außerdem hornsteinreiche, gut geschichtete Kalke, welche stellen- weise die Hauptmasse der ganzen Schichtgruppe ausmachen und mit grauen Dolomiten vergesellschaftet sind. Der Übergang hergestellt. 4. — die in nächsthöhere Gruppe Gesamtmächtigkeit von Zone von grauen und 1, 2, wird durch dünnplattige Kalke und Kalkschiefer 3 in der Tunnelregion 750 m. rötlichen Tonschiefern mit auffälligen Einlagerungen und Hornsteinen. Einige mikroskopische Proben erwiesen Mächtigkeit im Tunnel 110 m. schiefern 5. Eine Einschaltung von grauen, in der von rotbraunen Kiesel- sich als echte Radiolarienbildungen. Tunnelregion fossilleeren Kalken mit gelegentlichen Horn- steinausscheidungen. Mächtigkeit über 150 m. In einem weiter westlich gelegenen Profile NW und N des Weilers Perbla Jurareihe mächtige Schiefer vorhanden, welche nach ihrer Lagerung der (NO von Tolmein) sind über den unteren Kalken der Zone 4 vollkommen entsprechen und eine zirka 20 m starke Einschaltung von Kieselgesteinen voller wohlerhaltener Radiolarien (besonders Cenosphaera, Sethocapsa, Liihocampe) enthalten. Diese Partie, welche nur ganz untergeordnete Kalkschmitzen Wechsel lichte, kieselreiche, fast enthält, wird unmittelbar von einem Bande überlagert, welches in lebhaftem porzellanattig aussehende Kalke und eigentümliche Breccien oder Konglomerate enthält. Letztere herrschen besonders im oberen Teile und enthalten als klastische Bestandteile nicht nur Fragmente der porzellanartigen Kalklagen, sondern Schiefer sowie auch größere und kleinere Hornsteine, welche mit zackigen Umrissen aus der von Fossilien fanden sich große Rhynchonellareste und Belemniten. Die klastisch-brecciöse Struktur innerhalb dieser Kalkeinschaltung auch in der streichenden Fortsetzung der vom Tunnel Wand ist in des Aufschlusses wittern; feinerer Ausbildung häufig geschnittenen Stufe 5 vorhanden und verdient deshalb besonderes Interesse, weil die liegenden und hangenden Ton-Kieselschiefer jenem Typus entsprechen, der gewöhnlich als bezeichnend für echte Tiefseebildungen gilt. Tektonischer Natur ist der Ursprung der klastischen Bänke ebensowenig, wie jener der westalpinen Chablaisbreccien, welche gleichfalls stellenweise in Schichtverband mit Radiolarienschiefern stehen. In plattigen, dichten Bänken derselben Kalkstufe, und zwar im Südflügel der schönen schluß angehört, entdeckte ich Aptychen aus der Lamellosusgruppe unmittelbarem Verbände, nur durch wenige 6. Ton- und ; Antiklinale, welcher der erwähnte Auf- Breccienlagen mit Rhynchonellaresten stehen auch hier in Zentimeter von der Aptychenlage getrennt, an. Kieselschiefer, in Farbe und Beschaffenheit identisch mit der Gruppe 4. Auch hier schalten sich wieder Lager von dichten oder feinbrecciösen Hornsteinkalken ein, meist in so lebhaftem Wechsel, daß man bei der Spezialkartierung soll. Die Mächtigkeit Während ist die Juraschichten der von Zarz im Osten bis oft im Zweifel ist, wie weit man mit der Ausscheidung gehen bedeutend, aber nicht gut bestimmbar. Randzone des Dachsteinkalkkammes im ununterbrochenen Verlaufe gleiche Merkmale beibehalten, zeigen sie in den zum Tolminkagraben im Westen weiter südlich gelegenen Profilen im allgemeinen gewisse Abweichungen, welche zwar an sich nicht groß sind, aber Interesse verdienen, weil (Bacatalfazies) als im in den gleichen Zonen auch Wocheiner Kamme. die Trias etwas anders entwickelt ist , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 54 Dr. F. Koss m a t Ein typisches Beispiel für diese Art der Ausbildung gibt das durch den Profil Südhang des Po rezengipfels. Über dem Hornsteindolomit der oberen Trias folgen ohne scharfe Grenze: 1. Unreiner grauer gestriemter Kalk mit streifigen, zum sandig anwitternden Teil Hornstein- ausscheidungen. 2. Graue, matte Schiefer und Mergel, höher oben auch verbunden mit rötlich braunen und dunklen, manganhältigen Kieselschiefern. 3. a) Ein Crinoidenkalkband, petrographisch ident mit dem Crinoidenkalk der Kobla und Crnagora aber von geringerer Mächtigkeit; b) Hornsteinbänke und c) ein 4. schmaler Zug rötliche, lichter, zum Teil kieselige Schiefer; ziemlich plattiger Kalke. ebenflächige Kalkschiefer und darüber feinglimmerige, flimmernde, sehr Graue, dunkle Ton- schiefer (mächtig). 5. werden allmählich durch dickbankige graue, zum a) Die Tonschiefer einzelnen Hornsteinlinsen verdrängt; die Wechsellagerung starke Kalklagen wiederholt durch ist Teil brecciöse sehr deutlich, braune Schieferlagen von mehreren Kalke mit indem meter- Dezimetern Dicke getrennt werden; b) dunkle, zum Schiefer, welche aber Teil sehr kieselige untergeordnete gleichfalls Ein- schaltungen von grauen, körnigen Kalken enthalten. Nähe der konkordant und ohne scharfe Grenze auflagernden VVoltschacher Plattenkalke überwiegt grauer, matter, etwas kalkiger Schiefer. In der Die Gesamtmächtigkeit der Lias-Juraserie beträgt nach meiner Schätzung zirka 1100 m. In diesem formen deutlich überwiegen in Profil herrscht die schiefrige zum Ausdruck kommt. Auch sie in westlicheren Profilen, zum ihrer Beschaffenheit oft in den Landschafts- Beispiel nördlich von Grahovo, sehr an die Fleckenmergel der Nordalpen; auch zahlreiche »fucoiden«ähnliche, dünnwulstige Einschlüsse Fossilien was auch vor, der unteren Abteilung (unter der Crinoidenbank) Kalkschiefer, unreine Kalke und Adergel und erinnern nach weisen Entwicklung entschieden sind sehr selten; stammen aus der näheren tiibifera vrh, eine feingerippte vielleicht dem Schichtbande 3 an, welches ich sp. und (Lias), in welcher ich Rhynchonellina fand. Die Belemniten führende Breccie, welche Stur östlich des Jesenicasattels (Porezen gehört Suess Umgebung von Tolmein, und zwar nach meinen Beobachtungen wahrscheinlich aus den Schichten der untersten Abteilung auch weiter nördlich, am Krajkov Tolmein auf. Sturs Funde, aus welchen Rhynclionellma Sturii Bittner beschrieben wurden, bei als beiläufiges SW) beschreibt, Äquivalent der »Hierlatz«-Entwick- lung der Wochein betrachte. Aus den höheren schwarzen Schiefern (5) des Bacatales bei Hudajuzna führt derselbe Autor einen kleinen Belemniten an; ich selbst fand in ihnen bisher keine Fossilreste. Erwähnenswert ist die petrographische Ähnlichkeit, welche zwischen den schiefrigen Jurabildungen des Bacagebietes und jenen des nördlichen Rhonegehänges bei Vetroz und Conthey (Abfall der Diableretskette) besteht. Auf Hauers Karte von Österreich-Ungarn Hornsteinkalke und Schiefer in ist, entsprechend den Aufnahmen Sturs, die Gruppe der den von mir untersuchten Randgebieten der Julischen Alpen östlich des Isonzodurchbruches zur Kreide gezogen; einzelne Schieferpartien wurden auch als paläozoisch aufge- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. ^i> faßt. Westlich des Isonzo fazies schon längst Am hingegen diese nördlich der »Frattura periadriatica« herrschende 1 Jura- ist als solche 55 erkannt und durch Fossilien Stol, westlich von Karfreit, fand D. Stur festgestellt. roten Hornsteinkalken: Amin. Homntairei, Phyl- in loceras tatricum, Aptychus lamellosus; in den angrenzenden Teilen von Friaul und weiterhin auch von Venetien sind ebenfalls wiederholt Fossilien (besonders Aptychen) des oberen Jura gefunden worden und es fehlt nicht an Anzeichen dafür, daß die (Vergl. O. reicht. Scienze fisiche Marinelli: Dintorni e naturali, p. Gruppe auch 17 — 20). Herrschend diesen Gegenden bis in den Lias hinab- in Tarcento, R. Istituto ist die Studi superiori di in Firenze, Sezione in der Tolmeiner wird von dort nicht beschrieben. ist, Besonders interessant Baca— Isonzogebietes und ist aber die auffallende Ähnlichkeit, welche zwischen den Jurareihen des zahlreichen Profilen der nördlichen Kalkalpen besteht. Bezüglich der tieferen Abteilungen wurde die Übereinstimmung mit den Hierlatzbildungen bereits hervorgehoben, Beziehungen sind auch in den höheren Stufen nicht minder lariengesteine mit solchen und den ist F. Wähnei 2 — Merkwürdig hornsteinführende Breccien beschrieben den meisten Profilen zwischen den Radiolariengesteinen und einem höheren juras- sischen Hornsteinkalk liegen (vergl. p. 118 — 125 c); es liegt nahe, 1. allerdings viel bescheideneren Breccienbildungen zu denken, welche als Besondere Verbreitung haben Bilde. Einklang stehen würde. allerdings spärlichen Fossilfunden unserer Gebiete in in Ich hatte Gelegenheit, meine Radio- deutlich. mittleren und höheren Jurastufen, was auch mit den Lagerungsverhältnissen der Umstand, daß aus dem Sonnwendgebirge von werden, welche aber die aus den österreichischen Voralpen zu vergleichen und war verblüfft von der vollkommenen Übereinstimmung im makro- und mikroskopischen diese Gesteine in den di Fazies radiolarienführender Hornsteinkalke im oberen Bacagebiet und reiche Gesteinsgliederung, wie sie (calcari selciferi); jene Gegend vorhanden 1902, di beim Lesen der Beschreibung an man in Profilen der die Tolmeiner Gegend sedimentäre, mit gewöhnlichen Hornsteinkalken durch Wechsellagerung enge verbundene Einschal- tungen inmitten zweier Schieferzonen gebietes als Dislokationsbreccien findet. Wähner betreffenden Bildungen seines Arbeits- faßt die auf (Erörterungen von p. 155 — 165 seiner Arbeit) und legt beson- deres Gewicht auf die Erklärungsschwierigkeiten, welche die Verknüpfung sedimentärer Breccien mit Tiefseebildungen bieten würde. Es liegt eingehendes Studium verdient, umsomehr sind. Was die Radiolarienbildungen des beobachtender Verband mit litoralen Gesteinen welche noch neuerer Zeit ja auch aus den sicher sedimentären als in Hornfluhbreccien der Westschweiz Chablais- und geworden hier jedenfalls eine sehr interessante Frage vor, Einschaltungen Isonzogebietes gegen die von Radiolarienschiefern bekannt anbelangt, spricht ihr deutlich zu abyssische Natur des Absatzes, ich halte daher die Folgerungen stratigraphischer und tektonischer Natur, welche Professor G. Steinmann 3 an das Auftreten von Radiolariten knüpft, nicht für beweiskräftig. Bezüglich der Juraentwicklung im Gebiete südlich der Kirchheimer Bruchlinie vergl. 1 Es ist 16. übrigens von Wichtigkeit, festzustellen, daß die Grenze zwischen der Korallen-Chamidenfazies des Jura und der kieselreichen Aptj r chenfazies nicht lich der p. letzteren kommen im Kreidebüdungen von Friaul durchwegs mit dieser als Haupt-Überschiebung österreichisch-italienischen Grenzrücken zwischen die Schiefer erkannten »frattura« zusammenfällt. Noch süd- Woltschach und Karfreit und Hornsteinkalke der nördlichen Entwicklung vor und stehen an der Basis der Eozänin Wechsellagerung mit mächtigen, an Crinoiden (Pentacrinus) und Korallen reichen Breccienkalken, welche das Aussehen der oberjurassischen Bildungen des Lascik-Ternowanerplateaus besitzen. lich eine — Auch an anderen Stellen beobachtete ich Verhältnisse, enge räumliche Beziehung zwischen den beiden Fazies bestand und nicht 2 F. Wähner: Das 3 G. Steinmann: erst welche zeigen, daß schon ursprüng- durch die Überschiebung geschaffen wurde. Sonnwendgebirge. Leipzig— Wien, 1903. Die Schardt'sche Überfaltungstheorie und die geologische Bedeutung der Tiefseeabsätze und der ophio- lithischen Massengesteine. Ber. d. naturf. Gesellsch., Freiburg in Br., XVI, 1905, p. 44 ff. - , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 56 Dr. F. 2. Kossmat Woltschacher Kalk. (Wahrscheinlich untere Kreide.) Von der durch Hornsteinreichtum ausgezeichneten Schichtreihe, in welcher Fossilienfunde bisher den Nachweis von Lias und höherem Jura gestatteten, zeigt sich der jüngste Horizont, der lichtgraue Woltschacher Hornsteinplattenkalk, über weitere Gebiete verbreitet gegen Süden tiefer in Gegenden hinein, nämlich deren Jurabildungen im oberen Teile durch die Stramberger Kalke, unten durch Dolomite, Brachiopoden-Oolithe Juraserie). als die älteren Stufen; er reicht etc. vertreten sind (Ternowaner Entwicklung der Lias- Im Veitsbergplateau südlich des unteren Bacatales liegen die echten Woltschacher Plattenkalke unmittelbar auf brecciösen, Korallen und Hydrozoen führenden Kalken, desgleichen im Lascikplateau, wo der Zug der letzteren Gesteine Sphaeractinien enthält schichten des Ternowaner Waldes erweist. findet man Noch von wird gebildet durch die Chamidenkalke (mit Toncasia am halten (unter anderem: Diceras Korallen sich dadurch als Bestandteil weiter südlich, in der gleichfalls hornsteinführende Plattenkalke oberjurassische Kalke, welche und 1 der Tithon Umgebung von Ternowa bereits verringerter Mächtigkeit; das sp.) selbst, Hangende der unteren Karstkreide, das Liegende durch Plateaurande bei Carnizza eine typische Stramberger Tithonfauna ent- Lud Cerithium climax ZitteL Nerinea Briintrntaua Defr., T hurmann, etc.). Man darf aus diesen Lagerungsverhältnissen leeren Woltschacher Kalke in wohl schließen, daß makroskopisch die leider der Hauptsache zur unteren Kreide gehören und Biancone von Südtirol und Venetien darstellen, mit der sie auch ein fossil- Äquivalent der der geologischen Erscheinungsform in Ähnlichkeit besitzen. In der Region der hornsteinführenden Fazies mit den Jurabildungen derart innig, daß man ist sie mit der Zusammenhang der Woltschacher Plattenkalke ihnen zu einem einzigen großen Komplex vereinigen hohe stratigraphische Bedeutung der Woltschacher Kalke liegt also darin, daß sie die Grenze zwischen den beiden Faziesbezirken der hiesigen Jura-Kreideschichten, nämlich 1. der Korallen- und Dicerasfazies im S, 2. der hornsteinreichen Schiefer- und Kalkfazies im N, vollkommen überkann, weicherden » Calcari selciferi« O. Marinellis entspricht. Die brücken, während im Gebiet des Fellatales (Tarcento) die beiden durch die periadriatica« schroff getrennt erscheinen (O. Marinelli, O. Marinelli erklärt es nicht für 1. c. p. unwahrscheinlich (1. Überschiebung der »Frattura 48). c. pag. 51, 52), daß die eigentümliche Heteropie der kretazischen und jurassischen Sedimente, welche entlang einer bedeutenden Zone der südalpinen Randgebiete zu verfolgen ist, zu stände kam durch einen förmlichen Gürtel von korallinen und subkorallinen Riffen, hinter welchem sich weiter nördlich in verhältnismäßig tiefem Wasser die Serie der Hornsteinkalke und der oberkretazischen Scaglia ablagerte. Diese Riff bildung hätte stellenweise im Jura, stellenweise erst in der oberen Kreide begonnen werden, daß die Verhältnisse gürtels sprechen. in und allenthalben im Senon aufgehört. Es möge erwähnt den von mir untersuchten Gebieten zu Gunsten der Annahme eines Von besonderem Interesse ist die Erscheinung, Plateau, die Gesteinsreihe über der Trias mit den grauen Kaklen Riff- daß weit im Süden, im Ternowaner des Lias beginnt, die Oolithe mit der Brachiopodenfauna von Kap San Vigilio enthält und mit dem Tithon abschließt, während weiter im Norden: im Lascikplateau bloß die konglomeratischen Tithonkalke auf die Megalodontenkalke und Dolomite der oberen Trias übergreifen. Noch weiter im Norden Zone — i trifft Stur man führt aus — nach Überschreiten einer durch wichtige Störungen ausgezeichneten die mächtige, hornsteinführende Fazies, welche wieder nach unten vollständiger konglomcraüschen Kalken der gleichen Zone Nerinea Slaszycii Zeuschncr an (1. c., p. 23). ist, da Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 57 Geologie des Wocheiner Tunnels. sie nicht nur höhere Juraschichten, sondern auch nachweisbaren Lias enthält. Es war also eine Schwelle vorhanden, auf welcher nur die tithonischen Korallenkalke sitzen, während sowohl im Norden im Süden als reichere Juraserien auftreten. Mit Beginn der Ablagerung der Woltschacher Kalke hörten aber in diesen Gegenden die Einflüsse der Bodenschwelle auf und wir den gleichen Ablagerungstypus treffen beiderseits auch das Kapitel über die obere Kreide). (vergl. Hauptgruppe der oberen Kreide. Ein besonderes Interesse knüpft sich an die jüngsten mesozoischen Schichten des Bacagebietes, weil wir hier Schichtausbildungen begegnen, welche von den verbreitetsten Typen der Südalpen und der Karstgebiete erheblich abweichen. Im I. folgen über Schiefer, ganzen Gegend, nämlich an der östlichsten Kreidegebiet der dem Woltschacher Kalke ohne sichtbare Diskordanz welche besonders in welche man in mächtige, feinsandig-glimmerige, graue unverwittertem Zustande einige Ähnlichkeit mit paläozoischen Tonschiefern haben und daher bei den früheren geologischen Aufnahmen driten, Nordabdachung des Porezen, als solche ausgeschieden wurden; die Chon- diesen Schichten bei Podbrdo nicht selten beobachten kann, gedeutet. Seitdem hat sich aber unterhalb Baca di wurden Podbrdo auch ein großer, flacher Inoceramusrest Form aus gefunden, desgleichen wurde ein wohlerhaltenes Exemplar der gleichen, sehr dünnschaligen dem Wocheiner Tunnel silurisch als zutage gefördert (Länge des Schloßrandes zirka 16 cm, Höhe der Schale geringer aber nicht ganz zu beobachten; Matrix ein schwärzlichgrauer, sandig-glimmeriger Schiefer). Die Funde gehören zum Kreise jener vorwiegend senonen Fossilien, welche im allgemeinen als Inoceramtis Cripsi (autorum) durch die Literatur gehen, aber umfassen; die meisten Vergleichspunkte zum scheinen mir jene Teile ziemlich verschiedenartige Formen zu bieten, welche sich an die Abbildung des Inoceramus regularis bei A. d'Orbigny (Paleont. francaise, Terrains cretaces, pl. Typen vol. III. 410) anschließen. Die Schiefer von Podbrdo, welche übrigens zahlreiche Einschaltungen von grauen, glimmerigen, kalkhaltigen Sandsteinen zeigen, sind also eine Art Flyschentwicklung der oberen Kreide. In der großen Schichtmulde am Nordhange des Porezen tritt eine als Felsband im Terrain gut aus- geprägte Lage von grauem, meist feinbrecciösem und sandigem Kalk auf; sie enthält stellenweise deutliche Radiolitenreste in jenem fragmentären Erhaltungszustande, welcher so häufig Rudistenbreccien auszeichnet. Dieses Felsband, welches meist einige 10 den letzten Ausläufer der Karstentwicklung der Kreide II. m mächtig die ist, Fossilien der stellt hier also dar. Weiter im Westen, auf der linken Seite des Isonzotales bei Toi mein nehmen in der Fortsetzung Zone des Bacatales die Rudistenschichten bereits einen bedeutend stärkeren Anteil an Zusammensetzung der oberen Kreide. So findet man an beiden Flügeln einer überkippten Synklinale der tektonischen der südöstlich von Cadra: 1. Gefalteten Woltschacher Hornsteinplattenkalk. 2. Grobbankigen, teilweise brecciösen oder selbst konglomeratartigen Kalk mit einzelnen Hornstein- brocken, Durchschnitten von Radioliten und gelegentlich auch Hippuriten. 3. • Wechsel von roten Mergeln und unreinen Kalklagen mit vereinzelten klastischen Bänken, welche graue Kalkfragmente in bräunlichem Mergelbindemittel enthalten. 4. Ein massiges Kalkband von zirka 20 5. Wechsel von Gesteinen analog Kalklagen 3, m Stärke (am Cadrawege durch 1 m Schiefer geteilt). im mittleren Teile der Synklinale. Auch hier stellen sich noch ein. Radiolitenreste sind bei einigem Suchen fast allenthalben in Struktur der letzteren wechselt sehr, doch herrscht der Denkschriften der mathem.-natunv. Kl. Bd. LXXXII. Typus den Kalkbändern zu entdecken. Die der Rudistenbreccie vor und erinnert oft 8 , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 58 Kossmat sehr an die bekannten Nabresina- und Repen-Taborgesteine des Triestiner Karstes. Ein Überwiegen roter Kalkmergel und Mergelschiefer vom Typus westlicheren Teil der Mulde, den Profilen durch das Krngehänge (Umgebung von in Annäherung an sich also eine der Scaglia rossa (mit Globigerinen) beobachtet man die Verhältnisse der westlichen Hochgebirge. Südlich der Kirchheim -Tolmeiner Überschiebungslinie, in einer Region, durch ihren tektonischen Bau und die Beschaffenheit der Trias-Jurabildungen bereits zu den welche III. des Hochkarstes gehört, zeigt die Kreide Schöne Aufschlüsse bietet im erst Karfreit); es vollzieht zum noch die gleiche Beschaffenheit Beispiel talabwärts von wie in Plateaus den nördlicheren Profilen. Grahovo der untere Bacagraben, an dessen Steilhängen die harten, durch Mergel- und Schiefereinlagerungen getrennten Bänder der Rudistenbreccien An mauerartig herausragen. einer Stelle beobachtete ich in der tiefsten Stufe auch Durchschnitte von Capriniden; breiteten Radioliten in außer den allenthalben ver- einem der Bruchsteine, welche aus dem stammen und zusammen mit Woltschacher Kalken zum Bau des Eisenbahndammes unterhalb Grahovo Verwendung fanden, sammelte ich gut erhaltene Exemplare von Material der tieferen Rudistenlagen Radiolites (Distefanella) lumbricalis Orb. 3 des Turon. Allerdings fand sich im Baumaterial auch rites OppeJi Douv., welcher als bezeichnend für einen mittleren Senonhorizont cf. Beweis für sein ursprüngliches gilt 2 ; doch Hippu- liegt Zusammenvorkommen mit der obenerwähnten Art vor. ich am Ausgange des Bacatales Hippuritendurchschnitte Neben der Bahntrasse beobachtete kein bereits Breccienbank, welche nur durch eine auf etwa 15 bis 20 tu geschätzte massige Stufe gleichfalls in einer brecciöser Kalke von den normal unterlagernden Woltschacher Schichten getrennt Exemplar von Hippurües Oppeli Slap, fand ich ein großes in ist. Weiter östlich, bei einer Kalkstufe, welche gleichfalls an die Woltschacher Schichten angrenzt. Die Schichtfolge über den Hornsteinkalken beginnt also, wenn man sammenhält, nicht immer mit dem gleichen paläontologischen Niveau; wenn man ständlich, heranzieht. die prachtvolle Kreideprofil der Isonzoschlucht verschiedenen Profile zu- Anomalie wird aber von St. Lucia zum leicht ver- Vergleiche Als Ausgangsniveau wähle ich eine Bank, welche einige hundert Meter talabwärts von der Idricamündung einer flachen als Scheitel einen stellenweise wässern das die kaum 2 m schöne Hippuritendurchschnitte mehreren Quadratmetern beobachten (1. c. pl. in großer Zahl Hoch- auf einer Fläche von läßt. Die größten haben einen Durchmesser von über H. cornuvaccimim Bronn sich hier breiten Felsenkanal ausgewaschen, an dessen linker Seite eine von polierte Plattform glatt Aufwölbung angeschnitten wird. Der Isonzo hat XXXI, Fig. 3) \0cm und stimmen mit Douvilles Abbildung des ausgezeichnet überein; mehrere andere gehören dem Typus Orbignya Toucas an und gleichen im Durchschnitte der 0. siücatoides Douv. Wenn auch eine Bestimmung derartiger Reste nicht einwandfrei ist, so mag doch aus ihr hervorgehen, daß es sich um eine Hippuritengesellschaft handelt, wie sie im Untersenon des Mediterrangebietes verbreitet ist der Umstand, daß die feinbrecciöse Ausfüllung der Stücke mit dem umgebenden ist. 3 Wichtig Gestein identisch ist, Scienze di Torino, 1901. 2 Vergl. H. Douville, Mem. Soc. geol. de France, Paläontologie, Mem. Nr. 6, Paris, 1897, p. 205. A. Toucas, ibid. Mem. Nr. 30, Paris, 1903, p. 109. 3 welchem Bei Lom (Kote 891) auf ich durch kurzes dem Rücken südöstlich Sammeln folgende Formen Böhm vom Bahnhofe St. Lucia traf ich ein etwas jüngeres Rudistenniveau, in erhalten konnte: (großes wohlerhaltenes Exemplar mit Deckelklappe), 1. Joufia reticulata G. 2. Hippurües siücatoides Douville (mehrere große Exemplare im Kalke enge nebeneinander 3. H. variäbilis 4. H. äff. 5. eingekettet). Municr-Chalmas. Lapeirousi Goldf. Apricardia sp. Die Hippuiiten dieser Lokalität sprechen für einen etwas höheren Senonhorizont als die bisher erwähnten Formen. ; Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 59 um daß die Rippen der zweitgenannten Form sich völlig scharf erhalten haben; es handelt sich also welche sich Reste, in situ befinden. Rote Mergelschiefer mit einzelnen Breccienbänken und einer Lage von Riesenkonglomerat (aus Rudi- Hangende der Hippuritenzone, aber etwa 20 stenkalkmaterial) bilden das wieder eine mächtige, gleichfalls breeeiöse und konglomeratische Bank der Isonzoschlucht von den vorher genannten welche auch am Bahnhof von St. zum kleine Chamiden und Nerineenreste, wie kommen über der letzteren ein, stellt sich am Ausgange welche auch Hippuritenschichten unterlagert wird. In dieser Bank, Lucia durchstreicht Isonzoprofils abgerollte echte Captinen, m (vergl. Profil 73), fand p. ich an einer Stelle des von beträchtlicher Größe, daneben auch zahlreiche Teil sie überall verbreitet sind. Nahe dem Bahnhofe von Lucia St. über dieser Konglomeratzone noch mächtige Schieferablagerungen, aus deren Rutschmaterial Herr Ingenieur Julius Peter ein doppelklappiges Exemplar von Inoceramns schönes, d'Orbigny sammelte. Schlechtere Reste des Typus sammelte gleichen ich südwestlich vom Woltschacher Kalk im Anstehenden einer mächtigen Schieferzone, welche ausscheidbare Züge von Konglomerat- und Breccienkalk getrennt ist. cf. regnlaris von Woltschach durch mehrere gleichfalls Das Inoceramengestein immer ist dem Podbrdoschiefer. Ich komme also zum Ergebnis, daß schon während der Ablagerung der oberen Kreide beträchtliche Umschwemmu ngen des abgelagerten Materials stattgefunden haben, daß die tieferen Schichten dadurch stellenweise entfernt wurden und Transgressionen jüngerer, hippuritenführender Horizonte bis auf den Woltschacher identisch mit Kalk hinabgriffen. Für die Praxis der geologischen Aufnahme ergeben sich daraus allerdings manche Schwierigkeiten, ähnliche da eine Umschwemmung auch während fossilführender Kreideablagerungen des Eozän stattgefunden hat. Bei dieser Gelegenheit es ist durch die Literatur zieht und auch zione geologica dei dintorni schiedenen di eine nötig, dem in strittige Frage zu erwähnen, welche sich hier wiederholt zitierten Tarcento« behandelt 0. langer Zeit Marinelli: »Descri- Der Autor kommt zur Anschauung, daß ist. Bildungen des Isonzotales sandig-schiefrigen Werke von seit mit ihren Einschaltungen die ver- von konglome- ratischen Rudisten- und Nerineenkalken nicht Kreide sind, wie D. Stur meinte, sondern jenen »pseudo- umgeschwemmte Rudisten und Capriniden kretazischen« Schichten Friauls angehören, welche num- in mulitenführendem Bindemittel enthalten, also eozänes Alter besitzen. Allerdings beziehen sich die Bemer- kungen Marinellis nicht auf die ausdrücklich sagt: alla scaglia rossa »Finalmente dove valle dell'Isonzo« (p. Da od esiste, 42 1. gesamte si Schichtfolge im Hangenden des Woltschacher Kalks, da puö notare come queste roccie ai calcari ritenute cretacee sino er sempre superiori a rudiste. Questo fatto e facilmente constatabile ovunque nella c). aber hervorgehoben wird, daß eine sandig-schiefrige Kreidefazies nirgends in den Nachbar- gebieten existiert, könnte doch der Eindruck wachgerufen werden, daß im voranstehenden großenteils »pseudokretazische« Ablagerungen beschrieben seien. Für die Schiefer von Podbrdo schaltung von Rudistenkalk in die ist ihre großen dünnschaligen gehört also die betreffende Gruppe samt ihrer Ein- es und beweist das tatsächliche Vorhandensein obere Kreide einer Flyschfazies, welche älter glimmerigen Mergelschiefer der denn entfällt natürlich diese Möglichkeit, Inoceramen sind sicher nicht eingeschwemmt; als das Umgebung von St. Eocän. Dasselbe gilt für die Inoceramen-führenden Lucia und Woltschach, womit auch hinsichtlich der Altersdeutung der unter ihnen liegenden Rudistenbreccien der Isonzoschlucht ein Zweifel beseitigt bezüglich der Hippuritenzonen von St. die Art der Einbettung der Leitformen Trotzdem möchte Lucia und Gewähr zu bietet übrigens St. daß ein nicht unbeträchtlicher Teil von Ablage- Lucia und Plava, welcher bei den Übersichtsauf- der Häufigkeit von Rudistenschalen als kretazisch aufgefaßt wurde, bereits ins stellen sein wird. ist schon die Vergesellschaftung und für ihr kretazisches Alter. ich Marinelli darin Recht geben, rungen des mittleren Isonzoabschnittes zwischen nahmen wegen Lom Die »pseudokretazische« Ausbildung eines Teiles dieser Serie ist Eozän nicht nur inFriaul, 8* Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 60 Kossmat, Dr. F. sondern auch auf österreichischem Gebiete eine sehr verbreitete Folgeerscheinung der Transgression und verursacht Schwierigkeiten, da sandig-schiefrige Einschaltungen hier nicht bloß ein Merkmal des Eozän sind, wie Marinelli auf Grund der Verhältnisse im italienischen Gebirgsabschnitte annehmen mußte. Es zeigt vielmehr im Baca- und mittleren Isonzogebiete auch Wechsellagerung von die obere Kreide eine Rudistenbreccien und Konglomeraten mit Schichten, welche zum Teile den Typus der Scaglia, zum Teile aber echten Flyschcharakter besitzen. Noch vor dem entwickelten Austritte des Isonzo in die Görzer Karstkreide welche Platz, den Ebene macht diese Übergangsbildung der normal Höhenzug (Monte Santo randlichen und Sabotino) zusammensetzt. Die obere Kreide hat also im hier besprochenen Gebiete eine Ausbildungsart, welche österreichischen Karste fremd ist und einen Einfluß der Festlandsnähe der Zentralzone und schließlich der südlichen Kalkalpen, lichen Teile verrät, Transgressionen des Gosaumeeres besonders klar in wie er dem ganzen im öst- weiterhin, den Nordalpen durch die zum Ausdrucke kommt. Jüngere Flyseh- und Konglomeratbildungen. (Vermutlich oberstes Senon-Eozän.) An die Serie von Rudistenbreccien, Schiefern und Mergeln mächtige Schichtfolge an, in welcher Gesteinen findet man leicht verwitternden, im Isonzogebiete eine sehr vom Ablagerungen schiefrig-sandige entwicklung weitaus überwiegen. Zwischen diesen schließt sich Charakter der Flysch- daher sanfte Gehänge bildenden zahlreiche konglomeratische Einschaltungen, welche zertrümmerte und abgerollte Rudistenschalen, bald in kalkig-sandigem, bald in tonigem Bindemittel enthalten. Im Terrain bilden diese Bänke zusammen mit den vergesellschafteten feinen Kalkbreccien und Kalksandsteinen weithin fort- laufende Felsriffe, welche besonders bei flacher Lagerung eine auffallende Abstufung der Isonzogehänge bewirken. Während im Eozänflysch von Görz und mir bis jetzt dieser Foraminiferen zu entdecken. das typisch alttertiäre gebettet, so bei Herr Dr. Friaul Bänke mit Nummuliten sehr verbreitet An mehreren Subgenus Orthophragmina) im Bindemittel der klastischen Rudistenschichten Drobocnik südlich von R. Schubert, welcher St. die Lucia, ferner an der Reichsgrenze bei Livek (Luico) Proben untersuchte, stellte es hingegen sind Orbitoiden aus der Kammerbau schliffen zeigen sie den für Kreideorbitoiden bezeichnenden rundbogigen b erger, Bull. Soc. geol. de France, 1901, 1902). Außerdem ein- etc. mir folgende Angaben zur Verfügung: total, Verwandtschaft der 0. media und wiamülata (Loc: Matajurgipfel, Drobocnik) vorhanden; in (vergl. Parallel- Schlum- finden sich im Material von Drobocnik Quer- welche recht gut mit der kürzlich von H. Douville beschriebenen Amaiidiella Grossouvrei (Bull. Soc. geol, 1906, p. 599) übereinstimmen: Äußerlich nummulitenähnlich, zeigen sie im Schliff, daß die einzelnen die ist Stellen fand ich dafür Orbitoiden (bisher allerdings nicht »Eozäne Typen, wie Nummuliten und Orthophragminen, fehlen schnitte, sind, nicht gelungen, in den sogenannten »pseudokretazischen« Bildungen des Isonzotales Reste ,Umgänge' aus mehreren über einander geschichteten Lagen von Kämmerchen bestehen, den Lateralkammern der Orbitoiden entsprechen. Sowohl Arnaudiella als auch die Orbitoiden wurden aus dem jüngsten Senon beschrieben. Nach dem am Resultat dieser Untersuchung scheint Innenrande der Friauler Mulde die Grenze zwischen Kreide und Eozän bereits inmitten der scheinbar einheitlichen klastischen Gruppe zu welche weiter im Süden Fossilien der Nummulitenschichten sind die hier besprochenen Schichten als Eozän? Im Tolmeiner Gebiete, nördlich des Isonzo, für die Abtrennung einer oberen Flyschserie zu geliefert könnte; überzeugt vom Eozän ist es finden, bin Auf der geologischen Karte bezeichnet. mir bisher noch nicht gelungen, Anhaltspunkte ebensowenig wage Veitsbergplateaus, an der unteren Baca, einen Schnitt zu führen, Fehlen des hat. liegen, ich im Gebiete ich es, im westlichen Teile des welcher doch der nur theoretisch sein Schieferserie von Podbrdo. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. Die Sandsteine und Schiefer, welche von als 0. Marinelli Eozän * aufgefaßt, am Fuße des Krn (schon außerhalb der beigegebenen Karte) die Scaglia begleiten, wurden auf Grund ihrer petrographischen Übereinstimmung mit doch diese Parallelisierung sehr problematisch, ist zone einen Inoceramus fand Stur: Das Isonzotal. Jahrb. der (D. 61 k. k. dem Flysch von Friaul trotz des Fehlens von Fossilien da D. Stur bei Flitsch in Sandsteinen der gleichen Mulden- geolog. Reichsanstalt 1858, p. 21). Oberoligozän. Im weiten Talbecken der Wochein Reihe von Tertiärschichten, welche einer bezirk angehören Ausnahme die als dem Dachsteinkalk eine über 600 m mächtige anderen Altersstufe und einem anderen Ablagerungs- liegt diskordant über Eozänbildungen südlich der Julischen Alpen. Die Gesteine bestehen mit der Basalkonglomerate vorwiegend aus weichen Tonmergeln, Tonen, Sandsteinen und sind Süßwasserablagerungen. in Im Tunnel führen sie Planorbis, Lymnaeus, Helix, Bythinia, Melanopsis, Cyrena, Characeen-Fxu.ch.te; c. p. 21) der Nähe des Wocheiner Sees lieferten sie auch Pecten sp. und Potamides margaritaceus (Stur, 1. ein Beweis, daß ein brakisch-mariner Horizont vorhanden ist, vielleicht als höhere Abteilung, da im, Tunnelprofil über den Basalkonglomeraten durchaus Süßwasserschichten angetroffen wurden. Südlich von Feistritz man findet sammelte und Prof. den Sandsteineinlagerungen Pflanzenabdrücke, welche Stur in Ettingshausen in größerer Zahl zur Bestimmung übergab. Die Flora bestand aus folgenden Arten: Araucarites Sternbergi Göpp. (Häring, Sotzka), Unger (Parschlug), Quercns fucinervis Unger (Altsattel),, Fagns castaneaefolia Unger (Leoben und Wartberg), Quercns mediterranea Platanus Goepperti Olea mediterranea Ett., Unger (Parschlug), Olea bohemica Ett, Rhus Hertha Unger (Parschlug), Ceratopetalum haermgianum Ett. (Häring) und neue Arten von Castanea, Quercus, Kleine Kohlenschmitzen sind Celtis, Ulmus, Laurinium. allenthalben verbreitet. Die Ablagerung stellt nach ihrer ganzen Beschaffenheit einen Ausläufer der Oberoligozänschichten der Laibacher Saveebene (Zwischenwässern) Braunkohlenmulde wofür auch der angegebene Fund von Potamides margaritaceus und der Trifailer spricht, während die Flora einen wenig ausgesprochenen Charakter auch Neogenformen dar, besitzt, da sie sowohl Oligozän- als enthält. Das Tertiär der Wochein gehört Bildungen der periadriatischen Region also auch geologisch dem Donaugebiet an und in keiner direkten steht mit den Verbindung. Jüngere Kontinentalablagerurigen. a) Bis 200 Nagelfluh von Ravne bei Wocheiner Feistritz. m über dem Talboden der Wocheiner Save liegen Reste einer Nagelfluhterrasse (Ravne 714 m) deren Material außer vorherrschenden Triasgeröllen auch Bestandteile der Oligozänschichten enthält. Es kann sich hier nur 1 Vergl. um Reste von präglazialen oder altdiluvialen Flußablagerungen handeln. 0, Marinelli, 1. c. p. 42. , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 62 Dr. b) F. Kos s m a t Moränen und Terrassenschotter. Sowohl auf der Nordseite des Wocheiner Kammes auch im Isonzogebiet sind Spuren der Eiszeit als sehr verbreitet; eine Moränenzunge des alten Isonzogletschers reicht diluviale bis über St. Lucia hinaus. Auch Flußablagerungen spielen im Talgebiete der Save und des Isonzo eine große Rolle; nach den Lagerungsverhältnissen verschiedenen Altersstadien Bildungen in an, keinem Zusammenhange mit der hier gegebenen Aufgabe, karte nur ein kleiner Ausschnitt der Talsysteme enthalten sie gehören doch steht eine Besprechung dieser um so mehr als auf der Begleit- ist. Stratigraphische Profil des Wocheiner Niederterrasse Kammes Porezen und oberes Bacatal und Moränen (Wochein). Alluvium Quartär Nagelfluhterrasse Oberoligocän von Ravne (714w) der Wochein: graue Tonmergel, Tone und mürbe Sandsteine; an der Basis mächtige Kalkkonglomerate unmittelbar auf Fossilien: Tertiär oberem Triaskalk. Characeen, Cyrenen, Planorbis naeus, Melanopsis, cf. Blattreste, cornu, Lym- Helix subapicalis, Clausilia. Graue flyschartige, sandige Tonschiefer mit Chondriten und Inoceramus Obere Kreide cf. regularis d'Orbigny; kalkige Sand- steinbänkchen häufig; eine Einlagerung von brecciösem Radiolitenkalk als Felsband heraustretend. Woltschacher Plattenkalk mit Hornsteinausscheidungen. Untere Kreide 5. Dunkle Ton- und Kieselschiefer Wechsellagerung 4. (Radiolarite) mit einzelnen Kalkbändern. Graue, rotbraune und grünliche Ton- 3. und 2. Teil fein breeeiösen Kieselschiefer (Radiolarite). oft kalkigen und und grauen, zum Kalken (mit Hornstein- ausscheidungen). Ebenflächig spaltende Kalkschiefer. 3. Hornsteinkalke und Dolomite. Jura-Lias von grauen, kieseligen Schiefern, Hornsteinbänken Crinoidenkalke (von Stur eine Belemnitenbreccie erwähnt). Crinoidenkalke (zum Teil Oolith) mit 2. Phylloceras Partschi, Harpoceras sp. Graue matte Tonschiefer und Mergel, untergeordnet auch Kieselschicfer. Rotbraune kieselreiche Plattenkalke und I Kalkschiefer. 1. schwarze Schiefer der Crna . Unreine graue Kalke und Mergel mit streifigen, sandig anwitternden Kicsclausscheidungen. prst. oft Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. c) Die Schutt und Alluvium. Südwände des Wocheiner Kammes infolge der verbreiteten 63 sind durch sehr bedeutende Schuttströme ausgezeichnet, da Überschiebungserscheinungen die Schichtköpfe des Dachsteinkalkes vorwiegend von weicheren jüngeren Schichten unterlagert werden und daher die Neigung zum Abbruch haben. Auch das Isonzotal ist weise, so in der stören. auf, infolge der Steilheit der Umgebung von Im Bacatal Gehänge sehr häufig von Schuttlehnen Tolmein, den Zusammenhang treten infolge der schiefrigen begleitet, welche stellen- der sonst meist vortrefflichen Aufschlüsse Natur mehrerer Gesteinszonen zahlreiche Muhrenterrains welche für den Bahnbau mannigfaltige Schwierigkeiten boten (vergl. die Trassenbeschreibung im Abschnitt VI). Rezente Alluvien sind fast nur in den Haupttälern vorhanden, während die Seitengräben meist in anstehendes Felsterrain eingeschnitten sind und oft schluchtartigen Charakter besitzen. Tabelle. Zeyertal vom Ursprung Unteres Idricagebiet bis Bischoflack (Region südlich der Kirchheim-Tolmeiner Störung) Alluviale und diluviale Schotter und Lehme. Alluviale uud diluviale Schotter. Oberoligozäne bunte Kalkkonglomerate von Bischoflack (aus Triasgeröllen) diskordant auf Muschelkalk. Jüngere Flyschbildungen und Rudistenkonglomerate; lokal mit Orbitoiden. Wechsellagerung von Hippuritenkalken mit rötlichen teilweise brecciösen Schichten (Inoceramusreste bei Radioliten- und und grauen, sandig-tonigen St. Lucia). Die untere Partie der Rudistenkalke enthält lokal RadioUtes (Distephanella) lumbricalis, Apricavdicn und Captinen. Woltschacher Plattenkalk mit Hornsteinausscheidungen. Unreine mergelige Schichten und korallenführende brecciöse Kalke des Tithon (»Piassenkalk« des Lascikplateaus). Stratigraphische Lücke im tieferen Jura. . Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 64 Dr. Profil Weiße Norisch-rhätische Stufe (zum des Wocheiner Kos sma t Kammes Porezen und oberes Bacatal dichte Dachsteinkalke, Breccienkalke und Oolithe mit Halobia Teil inkl. cf. F. salinaria, Tropites Zone) plicosa, Monotis Amphiclina amoena, Megalodus Graue, zum Teil ziemlich Dolomite und Kalke lodus; bei (bis dunkle, hornsteinführende über 600 m mächtig) mitMega- Kneza auch Tropites fusobullatus Mojs. der oberkarnischen Stufe. etc. b) Dunkle, meist stark gequetschte Tonschiefer mit Dunkle Tonschiefer und breeeiöse sandigGesteine schieferige Karnische und mit Cassianella decussata (Kassianer Schichten) am Lagen von grauen Kalken, Quarzsandsteinen, Konglomeraten (Gerolle von Felsitporphyr und Kalk). Fauna von Selo mit Amphiclina amoena, Cidaris dorsata, Trachyceras Ostetc. Ladinische Stufe fuße der Jelovca. a) Dunkle massige Kalke Trias Felsitporphyre und Tuffe nördlich von Eisnem (Wengener Niveau). der Esinofazics (südlich des Porezen als Abschluß von mächtigen lichten Kalken) mit Cidaris dorsata, Megalodiis, Nalicopsis (Fcdaiella) äff. monstrum. Muschelkalk Untere Trias Perm Carbon Älteres Paläozoikum Vorcarbonische Gramvacken, Mandelsteine etc. am Phyllite, Südfuße der Jelovca. Vorcarbonische Grauwacken, Phyllite, Mandelsteine etc. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 65 Geologie des Wocheiner Tunnels. Zeyertal vom Ursprung Unteres Idricagebiet bis Bischoflack (Region südlich der Kirchheim-Tolmeiner Störung) b) Megalodontenkalk. a) Gut gebankter Hauptdolomit; in den tieferen häufiar mit Schichten braunen mergelicren Zwischenla^en. b) Raibler Schichten, keilen auf der linken Idricaseite aus fehlen im Lascikplateau. a) c) Schiefer, Tuffe und Felsitporphyre. Hornsteinplattenkalk von Bischoflack und Krainburg. b) Dunkle Schiefer der »Pseudogailtaler« Fazies. a) Lichte, dickbankige oder b) Bellerophonkalk mit Diploporen, Bellerophon etc. a) Grödener Quarzsandsteine und Konglomerate. Schwarze Tonschiefer. c) Dachschiefer von Salilog. Dunkle Kalke und Dolomite von Eisnern und Leskouc (Cyatliophyllum a) Grauwacken, Massige, weiße Dolomite (Schlerndolomitfazies). massige Dolomite und Kalke. Sandig-glimmerige Werfener Schiefer und Mergel. b) Wengener cf. excclsum). Phyllite, Serizitschiefer und Mandelsteine mit Einlagerung von halbkristallinem Bänderkalk (analog dem Silur des Seeberges in den Ostkarawanken). Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII. Werfener Schiefer, glimmerige Dolomite, Mergel. b) Bellerophonkalk mit Diploporen a) Grödener Quarzsandsteine und Bellerophon. und Konglomerate. Schwarze Tonschiefer. und w Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Abschnitt. III. Der Wocheiner Tunnel. Gesamtlänge Portalen mit 63397«, im Gestein 6334m 28*462 (Bahnkilometer ab Aßling: bis 34-796). Richtung: Geradlinig Nord 7° West 70 m ist am bis 7° Ost auf eine Erstreckung von 6264 Süd m der südlichen Tunnelpartie beschreiben einen Bogen mit 250 Südportal Nord 9 1 /2 ° Ost (das m; die letzten Radius; die Richtung der Tangente dem Bogen entsprechende Stück des Richtstollens hatte eine Länge von 53 in). Schwellenhöhe: Nordportal bei Wocheiner Feistritz (Krain) 525* 26 Scheitelpunkt bei Bahnkilometer 32*019 (Tunnelmeter 3557 von Nord) 534- 15 508 06 Südportal bei Podbrdo (Küstenland) Gefälle: d) nördliche Partie b) mittleres c) Stück in der in der südliche Partie in der Der Durchschlag des Richtstollens • m 212*5 m mit 2*5 Länge von 3557 Länge von Länge von 2564*5 mittlerem Gefälle von in am S e g en Nord » Süd 10%o * * Meter 3541 (von N). erfolgte bei Beschreibung der geologischen Aufschlüsse Ein Blick auf die Profildarstellung / o 2°/00 in der Tunnellinie. Schlüsse der Arbeit zeigt uns im Bereiche des Wocheiner Tunnels eine derartige Anordnung der Schichten, daß zwischen den Aufschlüssen an der Terrain- oberfläche und jenen in der Tiefe eine sehr enge Wechselbeziehung besteht, und zwar in der Weise, daß die einzelnen Schichtstufen von beiden Schnitten nicht nur in der gleichen Reihenfolge, sondern Ausnahmen auch mit ganz untergeordneten damit zusammen, daß der Wocheiner aber der Hauptsache nach Höhenunterschiede (im steil Kamm isoklinalen Maximum kaum in in der gleichen Zahl getroffen werden. Es hängt dies der Aufbau Umgebung besitzt, bei der Bahntrasse einen zwar komplizierten welchem die hier in Betracht kommenden 1000 m) keine wesentliche Veränderung des geologischen Bildes mit sich bringen. Aus diesem Grunde schnittes nicht nötig, ist zum Ausdrucke zu einander direkt gegenüberzustellen, um in eine in um ihre Wechselbeziehungen deut- bringen. Ich hatte ursprünglich die Absicht, die Beschreibung des fangen nach Süden und des Tunneldurch- sondern es empfiehlt sich besser, bei jeder Schichtgruppe die obertägigen und die unterirdischen Aufschlüsse licher eine völlig getrennte Beschreibung des Terrainprofils ganzen Tunnelprofils vom Nordportal ange- einem Zuge durchzuführen, halte es aber jetzt aus manchen Gründen, besonders Übereinstimmung mit dem Gang der technischen Arbeiten aufrecht zu erhalten, doch für besser, der Durchschlagsregion abzubrechen und die Beschreibung der zweiten Hälfte von Süden her zu beginnen, also nach der Richtung vorzugehen, gegen welche der Stollen getrieben wurde und welche auch Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 67 Übersicht über die Verteilung der Gesteinsgruppen im Wocheiner Tunnel. Nordhälfte (vom Nordportal aus gerechnet) Meter 2852 bis 3300 Meter bis 1600 N Meter 1600 bis 2852 N (= N Meter 3034 S) Jurazone des Nordflügels der Crna Mulde von oberoligozänen Süßwasser- prst-Aufwölbung (2852 bis 3235 schotter nahe dem N). Obere Trias (Dachsteinkalk) schichten (mit aufgelagertem Diluvial- Kleiner Aufbruch von Dachsteinkalk Portal). (3235 bis 3300 N). Südhälfte (vom Südportal aus gerechr iet) Meter 3034 bis 1995 S Meter 1282 S Meter 1995 bis 1282 S bis Gegen Süden überkippte Juraregion. d) Kalkzone der Kobla (3034 S [3300 N] bis 2600 Kretazische Region. c) S). Nördliche Schieferzone (1282 bis 703 c) Kalkschiefer (2600 bis 25 IS b) Paläozoische Aufbruchszone S). Ton- und Kieselschiefer (2518 bis 2350 (1995 bis 1282 b) Antiklinale in S). (703 bis 503 a) Südliche Schieferzone (503-0). S). die Beschreibungen des In Weg unserem Tunnelpartie S). S). der Stationierung des Profils den gleichen von Woltschacher Plattenkalk a) Südlicher Kalkzug (2350 bis 1995 S). zum Ausdrucke kommt. Ich entschloß mich dazu Karawanken- und Bosrucktunnels von F. um so leichter, als auch Teller, beziehungsweise G. Geyer, einschlagen. Falle ist eine natürliche Gliederung insoferne gegeben, als letztere die südliche in und eine südliche Wocheiner Kammes durchfährt, eine nördliche Vorlage des welche sich auf weite Erstreckung tektonisch von der Hauptmasse des Gebirges deutlich abhebt und auch im Tunnel durch die Dislokation von Meter 3300 von der nördlichen Abteilung geschieden diesem Grunde werde ich übrigens die kurze Strecke von 241 m, welche diese Grenze schlagspunkte trennt, im Zusammenhange mit der Südhälfte des Tunnels beschreiben, um ist. Aus vom Durchnicht inner- halb einer einheitlichen Schichtmasse einen unnatürlichen Schnitt zu führen. Eine Zusammenfassung und Diskussion der tektonischen Verhältnisse des Tunnelprofils VII. Abschnitte der Arbeit (p. 75 ff. [115] in folgt im Verbindung mit einer Darstellung der gesamten Gebirgsanlage. , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Ko ss m a t Dr. F. 68 L Nordhälfte des Wocheiner Tunnels. m 0—3300 (Von von Nord.) A. Die Quartär- und Tertiärzone. (Tunnelmeter i. — 1600 von Nord.) Die Aufschlüsse an der Terrainoberfläche. Der Fuß des von Ravne gegen den Alluvialboden von Wocheiner Flußanschwemmungen diluvialen „Dobrava" darstellen. wie die Karte sich im Feistritz geneigten Süß wasserschichten (Ob eroligozänablagerungen) Die tertiären zeigt, eine beiläufig ostwestlich gestreckte Ahn ist mit bilden, Mulde inmitten des Dachsteinkalkes und erstrecken Westen, durch quartäre Bedeckungen (Schotter und Moränen) häufig See, im Osten noch etwa Hanges überkleidet, welche die Fortsetzung der ausgedehnten Terrasse verhüllt, bis an den Wocheiner über Feistritz hinaus. Im Detail beschreibt der Verlauf der Muldenränder mehrere unregelmäßige Krümmungen und Auszackungen, so zum Beispiel bei Feistritz, wo eine kleine Dachsteinkalkaufragung noch mitten im Orte erscheint, während weiter östlich die Tertiärgrenze wieder mehr nach Norden vorgeschoben ist. Die Lagerung der Schichten an der Oberfläche nur sehr unvollkommen sichtbar, ist die reiche Vegetationsdecke, sondern auch die Häufigkeit Teile des Gehänges bei Feistritz in Mitleidschaft zieht. ganz deutlich ein flach nicht nur von Verrutschungen des weichen Gestein- materials beiträgt. Die tonigen Mergel gehen nämlich bei Durchfeuchtung welche die eingelagerten Sandsteinbänke wozu SSW, in eine glitschige Masse über, Trotzdem beobachtet man am unteren also bergwärts gerichtetes Einfallen; höher oben wird aber die Lagerung unklarer. Die Grenze zwischen den konglomeratischen Basalbildungen des südlichen Muldenrandes und dem Dachsteinkalk liegt an der Tunnellinie etwa in 950 m Seehöhe, doch ist das Einfallen des Muldenrandes nicht zu beobachten. Das Material der Nagelfluhterrasse von Ravne (714 m), welche innerhalb des Muldenterrains etwa 200 m über dem heutigen Talboden liegt, reicht nicht bis in das Niveau der Bahntrasse herab. 2. Die Aufschlüsse im Tunnel. a) Quartär. Der Richtstollen des Tunnels und der Voreinschnitt wurde bei Bahnkilometer 28 387 (ab Aßling) - in den diluvialen Ablagerungen begonnen, welche hier aus horizontalen Schottern mit lettigem Bindemittel und unregelmäßigen Lehmlagen bestehen. Das Tunnelportal wurde jedoch wegen der unzureichenden Gebirgsüberlagerung und des ungünstigen, rutschigen Materials um 75 m weiter südlich verlegt und das Anfangsstück des Richtstollens gleichfalls in einen Einschnitt verwandelt, dessen Gesamtlänge jetzt beträgt. Das Tertiär, welches schon ein kurzes Stück nördlich vom Tunnel 140m unter der Diluvialauflagerung nahm in der Gegend des heutigen Portals bereits den ganzen Sohlstollen ein, doch zog sich Decke der aufgelösten Quartärbildungen im oberen Teile des Vollausbruches noch ein beträchtliches emporsteigt, die Stück weiter nach Süden. Ich hatte nicht Gelegenheit, die aus den Detailbeobachtungen von M. v. Klodic hervor, daß Gesamtausdehnung erst ihrem oberen Teile aus dem Bereiche dieser Anschwemmungen bei trat. zu sehen, doch geht Meter 100 die Tunnelröhre auch in Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 69 Geologie des Wocheiner Tunnels. b) Die Synklinale der tertiären Tonmergel. Der Tertiärabschnitt zeigt einen geologisch außerordentlich einfachen Bau: regelmäßige Mulde dar, deren Achse bei Meter 860 gerückt besonders wenn ist, man liegt, Diesem Verhältnisse entsprechend nichts von den konglomeratischen Basalbildungen enthalten. Schwankungen 25 flacher als bis 30°, eine ist im südlichen; der Einfallswinkel beträgt SSW Richtung dem Umbiegung (meist S 10° W). Die Meter 860 vollzieht sich ohne jede Zertrümmerung des Gesteins, und zwar der Muldenachse ein merklicher Unterschied zwischen als Tunnel noch berücksichtigt, daß die Schichten des nördlichen Flügels im Lagerung im nördlichen Muldenteile bedeutend ersterem mit geringen sich er stellt also etwas gegen die Südgrenze (Meter 1600) ist bereits unmittelbar die in bei neben Betrage der Aufrichtung des Nordschenkels und jenem des Südschenkels zu beobachten. Ersterer verflächt hier mit weniger als 20°, hingegen zeigt letzterer ein Einfallen von 40°, Richtung NNW. Auch in der weiteren Durchquerung bis zur Triasgrenze bewegt sich das Einfallen zwischen 40 und 50°, und zwar derart, daß als Durchschnitt ziemlich genau 45° resultieren dürfte. Nur wo die einzige in der Tertiärstrecke vorhandene, aber ganz Verdrückung durchzieht, steigt das Einfallen innerhalb einiger Meter 1225, bei Kluft oder besser gesagt untergeordnete Meter über den normalen Betrag. N 30 Die Richtung bis 40° W des Verflächens bleibt gleichfalls sehr konstant, sie (und zwar näher an 40°) und entspricht also dem ist Ausnahmen welchem sich der Muldenteil mit ganz geringen Sinne, in südöstlich von Feistritz gegen den Talkessel senkt. Die beiden Schenkel schließen also einen ziemlich beträchtlichen Winkel ein: Das Streichen des nördlichen ist größte Mächtigkeit der Schichtfolge, Aus dem Profil läßt sich m mächtigkeit von rund 650 werden in W ist W 40° 10° N, des südlichen: also etwas westlich der S; das Muldentiefste, mithin die Tunnelachse anzunehmen. der Tunnellinie für den südlichen Flügel des Tertiärs eine Gesamt- ermitteln, wobei nach der ganzen Anordnung der Schichten angenommen daß die kleine Schichtstörung bei Meter 1225 keine irgendwie erhebliche Veränderung hervor- darf, gebracht hat; vom nördlichen Muldenflügel, welcher überhaupt keine Zerreißung zeigt, Linie eine Mächtigkeit von etwas unter 500 konglomeratischen Basalbildungen, welche m vorhanden, am ist in wobei aber zu berücksichtigen Gegenflügel 100 m stark sind, ist, der gleichen daß hier die nicht angeschnitten wurden. Die Mächtigkeit der Oberoligozänschichten überschreitet also in der Gegend von Feistritz den Betrag von 600 m. Einfach wie die Lagerung sind milde, graue, tonige standfest. In Wasser dieser Schichten an ist auch das Gesteinsmaterial der Tertiärschichten: Weitaus vorherrschend Mergel mit ebenem oder muschligen Bruch, zerfallen sie nach kurzer Zeit zu einem den obertägigen Aufschlüssen vom Habitus muschlig brechender Kalk vieler erklärt. Brei, in trockenem Zustande ziemlich wodurch sich die geringe Beteiligung Bank Bei Meter 530 wurde eine Süßwasserkalke durchfahren. Häufig finden sich dünne Zwischenlagen von grauen und braunen kalkarmen Tonen, welche an nassen Stellen als lettige erscheinen; nur vereinzelt entwickeln sich diese Einschaltungen zu Schichten von mehr als keit. Bedeutendere Zwischenlagen schalteten, bald mürben, gröberen Partien Schichten der An als kleine die gleichfalls Mächtig- man an Kalk- und Hornsteinmaterial enthalten, also aus der Zerstörung mesozoischer abgeleitet sind. sehr zahlreichen Stellen wurden Kohlenschnürchen angetroffen; meist folgen sie der Schichtung Linsen in der Stärke von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern, oder Komplexe papierdünner Lagen; man konnte aber auch als m 1 Bestege ohne bestimmte Regel, aber sehr häufig einge- bald ziemlich widerstandsfähigen Sandsteinbänke dar, welche, wie sieht, viel Umgebung stellen lichtgrauer, Stellen beobachten, an welchen sie als schmale die Schichten schmale Trümer auf eine kurze Strecke durchschneiden. Sie sind regellos durch die ganze Schicht- masse verstreut — der erste Fundpunkt war 18 m vom Portal entfernt von Meter 1400, also nicht weit oberhalb der Basalkonglomerate. — der letzte lag in der Umgebung Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr.F.Kossmat, 70 Fossilien: {hh = 5 Cyrena cf. h h Planorbls häufig, 5 selten). z. Meter 926, 990. sp. s Bythlnla sp., Sandb erger, Meter 926 1 h Clausula . Sandb erger, Meter 39 2 Die Fossilien fanden sich durchwegs distanz, über weiche sie zerstreut sind, keine um würden; allerdings handelt es sich eingeschwemmten in Meter 926. . den Mergeln und zeigen trotz der bedeutenden Vertikal- Merkmale, vorwiegend die eine stratigraphische Verschiedenheit indifferente Typen von Süßwasser- und andeuten einzelnen Landfossilien. Für eine schärfere Horizontbestimmung am Wocheiner als jene, die auf Grund des Vorkommens von Potamides See und der geologischen Beziehungen zu anderen Tertiärablagerungen vorgenommen wurde, des Savegebietes sp. Meter 920. s Melanopsis subulata ist das Material nicht geeignet. Basalbildungen des Tertiärs. c) Bei Meter 1460 stellen sich die ersten Lagen von Kalkkonglomerat lagen von sandigen und selbst tonigen Schichten unterbrochen. ein, häufig noch durch Zwischen- Von Meter 1490 herrschen die Konglome- weitaus vor, doch finden sich auch hier schmale Partien von vorwiegend bräunlichen, etwas eisen- rate schüssigen Sandsteinen und von Letten, welche die Schichtung deutlich der Meter 39, 224, 307, 1440). B. bei cormi, bei Meter 39, 224, 228, 307, 542, 920, 990, 1015, 1200, 1253, 1300, 1373. 5 Helix subaplcalls margaritaceus = den Tonmergeln verstreut, in suborbicularis Desh. Meter 920. cf. h Limnaeus = sehr häufig, h hh Characeenfrüchte (sehr häufig Annäherung an die Basis mehr und mehr verloren gehen. Das übrigen Gesteine des südlichen Muldenflügels (40 bis 50° N zum Ausdrucke bringen, aber mit Einfallen entspricht völlig jenem der 40 W). Die Gerolle bestehen aus vorwiegend gerundeten Fragmenten des Dachsteinkalkes, welche durch Kalkgrus, zum Teil durch ein lettiges Bindemittel verkittet sind. genau lage läuft an der Sohle des Tunnels fast lage der Tertiärschichten gegen Süden unebenen, zerklüfteten Kalkterrain, Wasser: Infolge des an; es bei Meter 1600 durch handelt sich eine Grenzdislokation um ist zum Teil Die Grenze gegen die Triasunter- und steigt entsprechend der Gesamt- eine einfache Auflagerung auf einem nicht vorhanden. Vorherrschens undurchlässiger, an der Oberfläche lehmig verwitternder Schichten war der Wasserzufluß in der Tertiärstrecke ganz geringfügig. Er beschränkte sich in der kleinen Quellen austrat; die die Regel auf die sandigen Einlagerungen, wo Gesamtwassermenge dieses Tunnelabschnittes er in Form von Regen oder bezifferte M. v. in Klodic, welcher Messungen vornahm, auf 6 Sekundenliter. Da zirka 3 km westlich von der Tunnellinie der wasserreiche Feistritzbach unmittelbar an der Grenze zwischen Tertiär und Dachsteinkalk sein, daß schon Fall trat nicht ein, in als Stromquelle entspringt (Seehöhe 620 m), mußte darauf gefaßt der Basalregion der Tertiärkonglomerate Wassereinbrüche erfolgen würden. Dieser sondern die Konglomerate waren bloß feucht und die ersten Quellen traten vereinzelt an verschiedenen Klüften im Dachsteinkalk von Meter 1820 man — 1900. auf, ein größerer (Über den wahrscheinlichen der Beschaffenheit der Klüfte vergl. S. 32 Wassereinbruch erfolgte erst in der Strecke Zusammenhang zwischen dieser Erscheinung und [72].) Verhalten des Gesteins bei den Arbeiten. Die Tertiärstrecke erwies sich für die Tunnelierung günstiger als nach der Beschaffenheit der obertägigen Aufschlüsse voraus- zusetzen war. In der Zusammenstellung, welche Herr Ingenieur von 1 F. S 2 Ibid. an db erger: Land- und Süßwasscrconchylien der Klodic auf Grund Vonveit. der eigenen Beobachtungen und der Daten Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 71 aus den Wochenberichten machte, steht diesbezüglich: »Sehr gut zu bohren, gute Schußwirkung, kein Druck (nur in den ersten Ringen mangels genügender Überlagerung geringe Druckerscheinungen). Standfest, doch wegen Sprenglockerung und leichter Verwitterbarkeit (besonders in der Nässe) Sohlstollen durchaus, Firststollen meist mit Einbau. Wasserzudrang minimal«. Der tägliche Stollenvortrieb betrug mit Handbohrung schnittlich 3' 5 m in 24 h (Maximum - 5 7 m am 20. triebstollen wurde dabei mit einem Profil von 4 '8 (3 Bohrer) bei forciertem Betriebe (dreimaliger Schichtwechsel) durch- November 1902 m- bei Meter 1460 im Anfangsstücke der Konglomeratzone). Der Vor- angelegt und hinterdrein auf das Normalprofil von 8 w2 erweitert. B. Die Dachsteinkalkzone. (Tunnelmeter 1600 bis 2852 von Nord.) 1. Die Aufschlüsse an der Terrainoberfläche. Die Dachsteinkalkregion zeigt obertags in der Linie des Tunnels drei im großen und ganzen ziemlich charakteristische Abteilungen, von denen die nördliche besonders mächtig entwickelt besteht aus den auch sonst am häufigsten vertretenen lichten, splittrigen Kalken, welche ist; sie nicht selten Durchschnitte von Kalkalgen (zum größeren Teile wohl Gyroporella) sowie Korallen führen und stellen- weise auch Megalodontenreste zu enthalten pflegen. Das Einfallen ist an den unregelmäßigen Felsauf- ragungen innerhalb des ziemlich dicht bewaldeten Terrains nicht gut zu beobachten, scheint aber nach einer Beobachtung, die ich in der NNO zu gerichtet Ohne reichen Umgebung von Kote 1130 scharfe Grenze entwickeln sich gegen Korallendurchschnitten steilen Winkel nach Norden Süden typische im einfallen; Süden (an der Kuppe 1527) Breccienkalke mitzahleinzelnen großen Cidariskeulen und Calamophyllia), (Montlivanltia, Gastropoden; hieran schließen sich (Entolium der Spezialkarte machte, vorwiegend nach sein. Oolithkalke, welche unter einem sehr ihnen fand ich auf Kuppe 1527 den Rest eines glatten Pecten in Die nächstfolgende Gesteinszone besteht bereits aus den hornsteinführenden crinoiden- sp.). reichen Liaskalken, welche gleichfalls steil aufgerichtet sind und ostwestlich streichen; sie gehören, wie im nächsten Kapitel besprochen wird, dem Nordflügel einer überkippten Antiklinale an und sind von den oberen Triasschichten des erwähnten Profils durch eine im Tunnel aufgeschlossene Dislokation getrennt. 2. a) Die Aufschlüsse im Tunnel. Region vorwiegend dichter massiger Kalke, Meter 1600 Nach Überfahrung der Tertiärgrenze zunächst keine Schichtung erkennen oft von rötlichen Kalzitadern, begleiten sehr der Tunnel in hellen, dichten Dachsteinkalk ein, welcher tritt hingegen von zahlreichen, sich unregelmäßig durchschneidenden läßt, Klüften durchsetzt wird. Kleinkörnige, bis zirka 2200. ganz mörtelartige Druckbreccien von weißer Farbe, durchzogen oft diese Kluftzonen, welche am häufigsten quer auf die Achse des Tunnels, also in der Streichrichtung der Dachsteinkalkmasse verlaufen, und fallen. Daneben erscheinen aber auch steil nach N oder S ein- nicht allzuselten Blattverwerfungen mit polierten Rutschflächen oder schwach geneigten Rutschstreifen an der Stollenwand. Manche der Sprünge stellen offene Spalten dar, andere besitzen Bestege von grünlichem und braunem Letten, deren Material wohl großenteils aus dem Tertiär hereingespült lagerung, und zwar ist, was auch damit Detailbeobachtungen: mich etwas an es sich hier um übereinstimmt, daß in größerer Entfernung von der Über- zirka nach Meter 1860 die Kluftflächen reiner zu sein pflegen. Bei Meter 1625 fand sich im Firststollen stark zerrüttetes Gestein, welches die tertiären Basalschotter erinnerte, aber keine deutlichen Gerolle zeigte; ich glaube, Verwitterungserscheinungen Bei Meter 1633 traf man in die erste taschenartige, der Nähe daß der alten Oberfläche des Kalkgebirges handelte. oben geschlossene Kluftweitung, ausgefüllt mit braunem, tonig-mergeligen Material und eingeschlossenen Dachsteinkalkbrocken, aber erst bei Meter 1686 und 1705, also in einiger Entfernung von der Tertiärgrenze, erfolgte der erste bemerkenswerte Wasserzufluß aus Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. 72 mehreren Tunnel den steilen, Februar 1903: 12 überquerenden Anfang Mai 1903: 6 sl, Kossmat, F. sl), Klüften Messungen von Klo die den (nach Mitte während vorher nur schwaches Zusickern bemerkbar war. Hinter Meter 1700 fand ich die Klüfte im allgemeinen stärker ausgebildet als vorher und häufig mit roten, ziemlich dicken Lettenfüllungen ausgekleidet (ein Beispiel bei ist die steil nordfallende Kluft von Meter 1727); Meter 1765 sind auch flach nordfallende Cleavageflächen zu beobachten. Am weitaus auffälligsten sind die Dislokationen bei Meter 1820 und 1859, zwischen denen der Dachsteinkalk von zahlreichen untergeordneten Lettenklüften und Harnischen durchzogen und Ausmaße zu einem steil N nach ein, ist mörtelartigen Material verarbeitet im Sohlstollen 4 m ist. in Die Dislokationskluft bei Meter 1820 großem fällt sehr mächtig und besitzt eine Ausfüllung von stark eisenschüssigem, sehr zähen Letten mit kleinen Bohnerzkörnern und eingeschlossenen Brocken von weißlichem, breeeiösen zum Teil aber auch wie Gerolle mit polierter Oberfläche aussehen. Ich glaube übrigens nicht, daß man sie aus diesem Grunde als eingeschwemmte Gerolle aus dem Tertiärkonglomerat betrachten muß, sondern halte es für wahrscheinlich, daß durch Bewegungen an Dachsteinkalk, welche zum Teil kantig sind, der Dislokationskluft die Kanten und Ecken der im Letten eingehüllten Brocken des Nebengesteins teil- weise abgeschliffen wurden. Die reichliche Lettenfüllung mit den eingestreuten Bohnerzkörnern scheint aber wohl großenteils aus der Tertiärauflagerung in die Klüfte hineingeraten zu sein. Die zweite große Lettenkluft, welche 80° nördlich fällt und gleichfalls polierte, An schlüsse von Dachsteinkalk enthält, wurde bei Meter 1859 durchfahren. erfolgte starker Zutritt von Quellwasser, durch welches wurde; die Wassermenge Von variierte diesen Stellen ab zeigte sich die Triasmasse im Stollen reiner, ohne sich aber in ihren sonstigen Wasserzutritt Meter 1900, 6. lettige sowohl wie an der ersten Füllmasse teilweise herausgespült nach den Niederschlägen. Merkmalen zu verändern. Allenthalben setzen am die ihr geröllähnliche Ein- ist wo auch hier Klüfte durch den massigen, weißen Kalk, an verschiedenen Stellen zu beobachten, besonders ein förmliches Netzwerk von Februar 1904 die aus diesen Klüften abfließende Menge auf 200 Der Wasserreichtum ist in der nächsten teilweise offenen Klüften durchschnitten ist. Umgebung von Klo die schätzte 5/. also in der Strecke nach Meter 1820 bedeutend größer als im Anfangsstück der Dachsteinkalkpartie; ich glaube, daß diese Erscheinung mit der stärkeren Lettenauskleidung der Klüfte in Nähe der der Tertiärauflagerung zusammenhängt, also mit einer Art Verschlemmung des Spaltennetzes. Die Schichtung So beobachtete des Gesteins ich bei Winkel von zirka 50° nach kommen kam nach Meter 1900 an mehreren Stellen zum Vorschein. Meter 1940 deutlich verschieden starke Gesteinsbänke, welche unter einem NNO einfallen, was also mit der Beobachtung an der Oberfläche im Einklänge steht; bei Meter 2020 war das Verflachen 40° NNO voll- NO. Im allgemeinen aber war das Gestein massig, von zahlreichen Cleavageflächen zerschnitten und häufig durchädert von gewundenen schaligen Kalzitausscheidungen, wie man sie bis im Dachsteinkalk weit verbreitet findet. Besonders reich an derartigen Sintergängen und auch an grobkristallinischen weißen Kalzitadern zeigte sich die Auch Umgebung von Meter mit rotem, zum Klüfte angefahren, so bei Meter 2105, 2130 b) 2100, in welcher der Kalk außerordentlich zertrümmert war. Teil ziemlich plastischem Lettenmaterial wurden noch mehrfach etc. Zone der Breccien kalke mit untergeordneten Oolithen, Meter 2200 bis 2620. Eine scharfe Grenze zwischen dieser Region und der im vorhergehenden beschriebenen ist weder an Klodic verzeichnet die ersten untergeordneten Breccienkalke schon in der Umgebung von Meter 2020 und 2070, mir waren diese bei der Befahrung entgangen. Aber erst nach Meter 2200 tritt der dichte Dachsteinkalk in den Hintergrund und an seiner Stelle erscheint die im Detail ziemlich abwechslungsreiche Masse von Breccien, deren eigentümlicher Charakter bereits im der Oberfläche noch im Tunnel vorhanden; Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. stratigraphischen Teil sinterigen grauen umschließen. (p. 9 [49]) beschrieben wurde. 73 Vorherrschend sind Gesteine, welche Bindemittel kantige Fragmente von sehr hellem, dichtem Kalk (oft in einem mit Foraminiferen) Nicht selten wird das Bindemittel oolithisch, schließlich entwickeln sich durch das Zurück- treten der kantigen Gesteinsfragmente Oolithpartien, welche anfangs nur untergeordnete Vorkommnisse bilden und den letzten 200 erst in m der Dachsteinkalkstrecke das weitaus vorherrschende Gestein sind, Anordnung der Gesteinsvarietäten so daß also in der eine Übereinstimmung zwischen dem unterirdischen Durchschnitte und der Oberfläche besteht. Die klaren Aufschlüsse im Stollen zeigen deutlich die stratigraphische Einheitlichkeit des ganzen Komplexes und seine enge Verknüpfung mit dem dichten Kalk, welcher auch inmitten der Breccien und Oolithe nicht ganz fehlt. Im Gegensatze zur normalen fossilarmen Dachsteinkalkentwicklung unter welchen Versteinerungen ausgezeichnet, zahlreicher treten ist diese Region durch das Auf- besonders Korallen und Halobien auffallen. Schichtung Die ist auch innerhalb der brecciös-oolithischen Abteilung der Triaskalke nicht allzu- häufig zu beobachten. Ich notierte folgende Stellen: 1 Meter 2420 scheint » steiles NO-Fallen vorhanden zu 2430 wahrscheinliches Einfallen 30° NO, * 2477 Einfallen 25° NO, » 2548 » flach » 2580 » 40° N. sein, NNO, Da obertags die gleichen Kalke sehr steil in vorwiegend nördlicher Richtung einfallen und lokal sogar senkrecht stehen, verlangt die Verbindung der Tunnelaufschlüsse mit der Oberfläche die Annahme einer Knickung oder Verwerfung der Schichten. Tatsächlich Partie ein, trat man knapp nach Meter 2580 welche große Wassereinbrüche Kluft bei in lieferte. Meter 2582 Fallen an der Stollensohle 45° N, im allgemeinen aber » 2610 Fallen im Sohlstollen 60° » 2620 Senkrechte Ostwestkluft. lernte, stellte sich die Kluft Meter 2610 nur steiler. NNW. Nach der Beobachtung von Klodic, welcher auch kennen von bedeutenden Störungen durchschnittene eine die als eine beim Vollausbruche erzielten Aufschlüsse Abzweigung der letztgenannten An daher wahrscheinlich, daß auch die Spalte von Meter 2582 ihr höher oben zuscharen dürfte. Hauptklüften traten außerordentlich starke Quellen in den Tunnel ein, dar, es ist allen drei welche auch ziemlich erhebliche Mengen von Kalksand und poliertem Grus mit sich spülten. Die Tunnelwassermenge, welche am 4. Oktober 1904 nach den Messungen von Klodic 100 sl betrug, wuchs am 14., nach Anfahren der letzten Kluft (Meter 2620) auf mehr als 300 sl an; der Vortrieb mußte infolge dieser Umstände für mehrere Wochen eingestellt werden. c) Zone der Oolithe mit untergeordneten Breccienkalken, Nach Durchörterung der Verwerfungszone trat man oolithischen Dachsteinkalk ein, welcher zwar noch in einen einzelne Meter 2620 bis 2852. massigen, dichte ganz vorwiegend oder auch brecciöse Partien aufweist, sich aber in seinem Verhalten doch als besondere Unterabteilung zu erkennen gibt. 1 in Das Profil von M. v. Klodic enthält außerdem noch an anderen Einklang stehen und verzeichnet auch eine Anzahl von Klüften (z. B. bei Stellen Schichteintragungen, welche mit dem angegebenen M. 2180, 2370, 2440), welche dem Verlaufe der Schichtung entsprechen. Denkschriften der mathem.-naturvv. Kl. Bd. LXXXII. Das i q , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 74 Gestein Koss ma t sehr spröd und zerbricht ohne Rücksicht auf die Lagerung ist zahlreiche ebenflächige Scherben in und Prismen, eine Eigenschaft, welche auch an der Terrainoberfläche zu beobachten Zu erwähnen sind die Stollenulmen Harnische, welche mitunter auf eine Erstreckung von mehreren Metern einige begleiten B. z. ; Umgebung von Meter der in nach Rutschfläehe durchgeht, deren Striemen sich flach (10°) Verschiebung herrühren. Meter 2660 und fällt Die größere letzte Kluft ziemlich flach (rund 25°) nach weißen Kalkes begleitet (vergleiche bei ist. Bezug auf in dieser in Nord wo 2630, NNW eine steile, NNW herabsenken, also laufende von einer seitlichen Abteilung erreicht die Stollensohle bei von einer schmalen Zone zerriebenen ein; sie ist auch die Einfallsrichtung im obigen genannten Klüfte die Meter 1765, 2180, 2370, 2440). Im allgemeinen weist 1. vorwiegend nord-, seltener südfallende Dislokationsspalten, nahezu quer auf die Tunnelachse streichend; die wichtigsten stellen zonen Steile, also die ganze Dachsteinkalkstrecke drei größere Kluftsysteme auf: Wasserwege sind dar, am auch sie von bedeutenden Zertrümmerungs- begleitet. 2. Flach nordfallende Klüfte, welche mitunter nahezu mit der Richtung der Schichten zusammenfallen. 3. Steile Blätter, beiläufig Infolge der quer auf die Schichtung, mit Rutschstreifen, welche seitliche Bewegungen andeuten. Auslösung von starken Spannungen, unter welchen nahe der südlichen Überschiebungsgrenze des Stollens stärksten ausgebildet und häufig die spröden, oolithischen Schichten kam Dachsteinkalkes stehen, es bei Auffahrung des und auch während des Vollausbruches zu Erscheinungen von Bergschlägen, welche auf Grund seiner Wahrnehmungen Das Gestein bei den hoben sich stellenweise blätterte, Arbeiten näher beschrieben hat plötzlich (p. ganze Platten v. Klo die 51 [91]. ab, und wurden mit großer Gewalt und unter Detonationen weggeschleudert. Dieses Verhalten wurde bereits von Meter 2770 ab beobachtet und steigerte sich besonders Nähe der Grenze zwischen in und der im Süden folgenden der Trias in der steilen Juraantiklinale, sie steht also Beziehung zu den Druckverhältnissen an dieser wichtigen Störungslinie. In meinem vorläufigen wo getreten sein, ein Anzeiger der kaiserlichen Akademie 1904, Nr. VI, Bericht, »Besonders stark darüber: Erscheinung (nämlich des diese soll NO 40° bis 50° fallender trümmertes Gestein, welches nach seinen Beobachtungen noch ich bei falle; die Breccienkalke In genau stimme, sondern daß für Trias hielt. Später dieser stark in die und Oolithe abschneidet und meinem Tagebuche Auffahrung des Firststollens meiner damaligen Befahrung nicht läßt.« 47 schrieb ich notierte ich bei Meter 2850 Meter 2850 und 2860 aber ein ganz von Kalzitadern durch- noch sicheren Dachsteinkalk, zwischen bei Verwurf neue Schichtgruppe im Stollen erscheinen eine p. »Knallgebirges«) vor Meter 2861 auf- wurde ich von Klodic benachrichtigt, daß die Stationierung der Dislokation, mit Brettern verschalten Partie Grenzverwerfung schon bei Meter 2852 liege welche ich vorgenommen hatte, und zirka 60° nördlich nach den späteren Erhebungen nahmen auch die erwähnten Bergschläge bereits hier und nicht erst bei Meter 2861 ein Ende. Ich gegebene habe mich Ziffer in bei der nächsten Befahrung tatsächlich diesem Sinne richtig zu Die Kalke sind sowohl vor als nach unregelmäßig durchzogen, graue Kalke vom man aber stellen davon überzeugt, daß dem Verwurf von Meter 2852 sieht von mir zuerst schon vor Meter 2860 stark zertrümmert und von Kalzit stark aufgerichtete, geschichtete typischen Charakter der unteren Juraschichten; die Dislokation, welche bei Meter 2861 den Sohlstollen schneidet und 40 bis 50° NO fällt, ist nur als Begleiterin der und hat keine besondere Bedeutung. Die Zertrümmerungszone, weche die Unterscheidung der Gesteine für wenige Meter, Dislokationen. die ist. die Grenze in ihrer ist die Hauptverwerfung aufzufassen Grenzstörung begleitete, macht unmittelbaren Nähe schwierig, aber die Unsicherheit besteht nur also immerhin schärfer als bei vielen bekannten Aufschlüssen ähnlicher Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 75 Fossilienfundstellen in der Dachsteinkalkstrecke. Diploporen und Foraminiferen an diversen Punkten. Phyllocoenia sp. Meter 2385. Montlivaultia sp. Meter 2300, 2318, 2385, 2420. Cidaris sp. 1 Meter 2390. Amphiclina amoena Bittner Meter 2323. ? Hofmann Amphiclinodonta Sueßi Posidonomya sp. Meter 2318. Meter 2318. Halobienbrut Meter 2488, 2560. Halobia aus der Gruppe der H. rarestriata Form aus den karnischen Bukowski. Mojs. (cf. austriaca) Hallstätterkalken von Preseka (Castell einer Meter 2400, identisch mit Süddalmatien), Koll. Lastua, Halobia plicosa Mojs. Meter 2318, 2538. Monotis Pecten cf. Bronn. Meter 2665, 2686. salinaria Valoniensis cf. Megalodus sp. De fr. Meter 2330. Meter 2328, 2686. Gastropodenrest („Chemnitzia") Meter 2832. Außerdem waren auch an zahlreichen anderen Am reichsten erwies sich besonders die Halobienbänke Korallen, und zwar in also die Stellen Fossilienreste (meist Korallen) zwischen Meter 2300 und Meter 2600, Strecke in welcher wichtig hervorzuheben sind; noch häufiger sind die Durchschnitte von als der ganzen Region zwischen Meter 2300 und der Grenzdislokation von Meter 2852. Die Verwerfung von Meter 2620 biidet stratigraphisch keine Grenze, da Monotis von zu beobachten. cf. salinaria südlich ihr auftritt. Verhalten des Dachsteinkalkes bei der Tunnelarbeit. Der erste Teil der Triaspartie wurde noch mit Handbohrung bewältigt, naturgemäß sank im Vergleich zur Tertiärstrecke die Tagesleistung beträchtlich herab; der Stollenfortschritt betrug im Durchschnitt 2'3(« (gegen 3 5 im Tertiär) bei 4 • profil, obwohl das Gestein im allgemeinen nicht besonders bohrung (4 elektrisch betriebene Bohrer) im Oktober 1903 =5 - = zirka 8 m herab (zum Beispiel Dezember 1903 nur 4"45 Erscheinung machte auch starke Einbaue Am 27. Mai 1903, zirka bei Meter 1950, in m 2 ), sie als 5 m stieg w? 2 Vortriebs- wurde mit der Maschinen- (zum Beispiel Durchschnitt sank aber innerhalb der letzten 200;« des Dachsteinkalkes etwas Tagesdurchschnitt), weil das Auftreten der Bergschläge Aufenthalte verursachte. Diese den Stollen nötig, während sonst die Dachsteinkalkstrecke nur in der Kluftregion zwischen erhielt. dem vorwiegend massigen, aber Die Sprengwirkung war in festeren Partien oft war. begonnen, worauf die Tagesleistung bald auf mehr 43 m, Vortriebsprofil Meter 1800 und 1900 Einbaue fest splittrigen Gesteine im allgemeinen gut, doch blieben in den Büchsen stehen. Wesentlich störend für die Arbeiten und später auch lästig für den Betrieb erwiesen sich nur die Wasserzuflüsse, welche sehr reichlich in zwei Abschnitten : 1 . zwischen Meter 1820 und 1900, 2. zwischen Meter 2580 und 2620 auftreten und zu besonderen Vorkehrungen zwangen. C. Die jurassische Zone des Nordflügels der Randfalte (Meter 2852 bis 3235 N), mit einem Aufbruch oberer Trias zwischen Meter 3235 und Meter 3300 N). i. In der Durchschnittslinie der Tunneltrasse mit der Terrainoberfläche folgt auf die Dachsteinkalk- region der Crna gora im S eine 1 Die Aufschlüsse an der Terrainoberfläche. Bis über 3cm l 1 /2 km breite, geschlossene Zone von Jurabildungen, welche den ganzen dicke, fast glatte Keulen, identisch mit solchen aus dem Dachsteinkalk von Oberseeland (Blöcke am Wege von der Pfarrkirche nach St. Oswald; Koll. Teller). 10* Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 76 Dr. F. Kossmat, Höhenrücken der Kobla einnimmt und auf dem Nordhang des Tälchens zwischen ihm und der Kuppe Meter 1527 noch ein Stück weit hinaufsteigt; ähnlich beschaffen, wenn auch schmäler östlich. Steigt man so sieht man, aber aus dem erwähnten Tälchen gegen Westen empor, weniger einer Entfernung von als 1 km also, die bildet, während der südliche, Südabhänge steilen bildet. der Richtung zur Crna prst, in Die Jurazone spaltet sich infolgedessen schon westlich der Tunnellinie in über die Mallnerhütte zur Orozenhütte zieht und Lagerung Zone weiter daß sich unter Störungen eine Dachsteinkalkaufwölbung einschiebt, welche von hier angefangen den hohen randlichen Gebirgsgrat kalkaufragung ist die zwei in steiler Schichtstellung die die Fortsetzung des des Gebirgskammes bildet. deren Äste, in nördlicher Nordflanke der Dachstein- Koblazuge c in konstant überkippter Die obertägigen Aufschlüsse zeigen , daß der nördlich des Tälchens befindliche Teil dem Gegenflügel des südlichen angehört, so daß also zwischen Kuppe 1527 und 1492 In dem trotz der Ähnlichkeit der beiden Hänge eine Strukturgrenze durchläuft. 1 hn westlich der Trassenprojektion. der Dachsteinkalkregion der Crna gora, deren südliche Partie auch hier aus Man trifft, streichenden Oolithen besteht, fo gende Schichtreihe (vom Hangenden ins Liegende): Steil nördlich fallende Tunnelachse, fand ich Crinoidenkalke desLias; zirka /2 hn haben, Fossilienreste: Phylloceras Partschi Stur, Pleurotomaria In 1 östlich dieser Profillinie, also Andeutungen mitunter auch diesen Bänken, welche in 1 ausgehend von stehenden, ostwestlich steil 1 1. zum nördlichen Faltenflügel sind an mehreren Stellen schöne Profile zu beobachten, so Beispiele nördlich der Mallnerhütte rund Rhynchonella sp., wiederholtem Wechsel mit derartigen Gesteinslagen sieht man oolithischer näher der Struktur sp. hornsteinreiche, gut geschichtete Kalke und im Liegenden 2. sehr dünnplattige, durch rötliche, tonige Flasern gebänderte Kieselkalke; Fallen 70° bis 80° Diese bei der Verwitterung in Flatschen zerfallenden Schichten nehmen NNO. allmählich dunkle Schiefer- lagen auf, bis sich schließlich als ältestes Glied 3. schwarze, unregelmäßig zerbröckelnde Crna prst-Schiefer entwickeln. Sandig-kalkige Lagen und Hornsteinlinsen sind aber auch hier vorhanden. Im Süden folgt fallender Dachsteinkalk, welcher in der aufweist und scharf — mit Profil aufgerichteter, hier 70° bis 80° Nähe des Gebirgsrandes mehrfache Änderungen einer Dislokation Die älteren Schichten der letzteren zeigen obenstehenden steil in — an die SSW seiner Lagerung sehr breite, südliche Jurazone der Kobla grenzt. verkehrter Folge die gleichen Gesteinswechsel wie sie in dem beschrieben wurden. 2. a) Die Aufschlüsse im Tunnel. Der Nordschenkel der Antiklinale. Unterer Teil der Lias-Juraserie, mit Schiefereinlagerungen nahe der Basis. Meter 2852 bis 3235. Der Kalk dieser Abteilung ist dunkler grau gefärbt als der Dachsteinkalk und unterscheidet sich von ihm schon im Tunnel auf den ersten Blick durch seine regelmäßige, ebenflächige Bankung (Schichten meist mehrere Zentimeter bis mehrere Dezimeter stark), welche häufig durch das Auftreten dunkler, mehrere Millimeter dicker toniger Beläge auf den Schichtflächen besonders deutlich zum Ausdrucke kommt. Der Bruch des Gesteins treten innerhalb der die ist splittrig, Bänke an verschiedenen die Struktur Als Ausscheidungen dicht oder feinspätig. Stellen dunkle Hornsteinlinsen auf, welche überhaupt für ganze Jurastrecke sehr bezeichnend sind; Kalzitadern finden sich häufig, besonders in der Nähe des Grenzverwurfes, welcher von mehreren, im gleichen Sinne, aber etwas flacher einfallenden Sprüngen begleitet wird (vergleiche Meter 2860, 2871, 2901, 2912 im Detailprofil von Klo die). Abgesehen von diesen untergeordneten Erscheinungen zeichnet sich dieser Abschnitt durch außerordentlich regelmäßige und steile 1 Lagerung aus, welche mit jener an der Oberfläche völlig übereinstimmt. Die Jura-Triasgrenze ist die Fortsetzung der Dislokation von M. 2852 N des Tunnels. Angefangen von der Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. Nähe des Nordkontaktes bis über Meter 3050 hinaus 80° fast rein nach Norden gerichtet, stellenweise tritt 77 das Fallen unter Winkeln von vorwiegend 70 bis ist sogar senkrechte Schichtstellung Erst nach Meter 3050 treten Unregelmäßigkeiten auf, es bereitet sich eine Der bankige Kalk geht vor. hier in dem Gestein über, welches ganz Hierlatz-Crinoidenkalk der Umbiegung der Schichten von Echinodermenzerreibsel ein spätig glitzerndes, häufig deutliche Crinoidenstiele, weiterhin bei Meter 3194 auch auf. erfülltes und stellenweise Crna gora entspricht Brachiopodenreste, darunter Rhynclionella sp. enthielt. Die Schichtung sich teilweise so deutlich wie vorher, ist kommen auch doch massige Stellen vor, welche nach den Wahrnehmungen bei den Arbeiten ähnlich verhielten wie das »Knallgebirge« im südlichen und Teile der Dachsteinkalkstrecke. Die betreffenden Partien: zwischen Meter 3050 bis 3060 bei Meter 3080, also in der Region der Knickung, bestehen aus spätigem Kalk mit Andeutungen oolithischer Struk- man sie auch im Kalk der Kobla, auf dem Südflügel der Antiklinale, findet. Umgebung von Meter 3100, wo die Bankung der Crinoidenkalke sehr deutlich wie tur, In der Schichten 30 bis 40° zum Auftauchen konstant gegen W und von da ab zeigen die Stollenulmen eine leicbtwellige W und WNW wenn man von gerichtet, die Lagerung, welche bis Das herrschende Einfallen der Dachsteinkalke bei Meter 3235 anhält. fallen ist, ist aber ziemlich kleinen Falten, wie sie bei Meter 3160 und 3220 schön sichtbar waren, absieht. Der Gesteinscharakter macht gegen das Liegende noch eine allmähliche Änderung durch, indem Kalke immer plattiger sowie hornsteinreicher werden und häufig schwärzliche, etwas kalkig-sandige die dem Crna Tonschiefer aufnehmen, welche ganz Komplex kleinen geschlossenen metern bis für sich bilden, aber nicht prst-Schiefer gleichen, sondern bloß als Lagen in zu mehreren Zentimetern den plattigen Kieselkalken eingeschaltet sind (besonders zwischen Meter 3160 und 3230). Zur Ausscheidung einer besonderen Schichtabteilung vor, wie dieser einen der Dicke von mehreren Milli- liegt hier kein Anlaß also da spätige Crinoidenkalke noch bis zur Südgrenze vorkommen. Im ganzen herrscht deutliche Übereinstimmung mit den Verhältnissen obertags, doch Umstandes, daß die nördliche Grenzdislokation (2852 N) weniger Bezug auf Tunnelprofil in Anmerkung: Über plattigen, die steilen 1 tu pro Tag bis die sehr Bankung, das verläuft als die ist wenig zu bemerken; im allgemeinen erwiesen sich die Schichtung quer auf die Stollenachse günstig für den Vortrieb, welcher mit Maschinen Februar 1904 im ganzen 305 bei etwas über 8 tvß Querschnitt; hingegen Lagerung, sowie infolge des Schichten dieser Abteilung vollständiger. das Verhalten dieser Zone bei der Tunnelierung spröden Kalke mit ihrer bohrung während der Monate Jänner 5" höheren steil ist tn betrug (von Meter 2848—3153), also durchschnittlich zirka erwies sich in der letzten Partie dieser Jurastrecke die dünnplattige und infolge der schmalen Tonschieferlagen zähe Beschaffenheit flachwellige der Schichten als ungünstig für rasche Bohrarbeit und für die Sprengwirkung, so daß trotz der Verminderung des Vortriebsprofiles auf zirka 6 m2 der tägliche Fortschritt etwas sank. b) Dachsteinkalkaufragung. Meter 3235 Vor Meter 3235 fällt bis 3300. der dunkle spätige Liaskalk mit Zwischenmitteln von Tonschiefer 50° wird regelmäßig von lichteren, dickbankigen Kalken unterlagert. Ein 70° in der Nähe durch, aber bei Meter 3260 doch wurde setzt, ich obwohl die Schiefer ich aber ein ist ich die Grenze es unter 70° selbst gegen N ist und in der Nähe von Meter 3260 den Schichten dieser Abteilung nahe der Crinoidenkalke des Lias Hornsteinausscheidungen gefunden in Zweifel ver- Grenze gegen hatte. Später erhielt von einem Monteur bei Meter 3269 gesammeltes Stück von dichtem weißen Kalk mit Durch- schnitten von Diploporen und einer Montlivaultia-ühnlichen Koralle, welcher Fund von Herrn v.Klodic beglaubigt wurde und wohl als Argument für die angegebene Altersbestimmung aufzufassen liche steiler, Der Gesteinscharakter entspricht dem Dachsteinkalke, durch das lokale Auftreten von Hornstein in fallender Harnisch schneidet keine Bruchlinie. Das Schichtfallen wird allmählich gerichtet. auch im Poklukaplateau ONO NW und Spuren im Lias- Jurakalke dieses Gebietes nicht bekannt sind. ist, da ähn- , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 78 Auch aus tektonischen Gründen Tunnellinie von vornherein viel steinkalkmasse der Crna prst hat das Auftauchen einer Dachsteinkalkpartie kleinen 3 /i km in der westlich der Trasse die Dach- vorwiegend nordwestlich fallender Aufbruch zwischen das breiter, einschiebt. Aufwölbung gegen N regelmäßig unter den Nordschenkel der Antiklinale senkt, im S mit Störungen verbunden. Schon von Meter 3275 ab ist das Gestein völlig zertrümmert und Während ist t Wahrscheinlichkeit, da sich ja etwa als und südliche Juraband nördliche Ko ss m a sie sich die von zahlreichen Klüften unregelmäßig durchsetzt; der Kalk wird zu einem mörtel, welcher bis Meter 3300 daß derartig vorherrscht, erhalten waren. Regenartig tropfte das feste völlig mürben Dislokations- Proben aus diesem Abschnitte kaum zu Wasser allenthalben aus den Spalten herab. Eine im Sohlstollen annähernd senkrechte Ostwestkluft trennt bei Meter 3300 den geschil- derten Aufbruch ab von einer mächtigen Zone grauer, hornsteinreicher, gut gebankter Kalke, welche fast allgemein 60 bis 70° NNW rande des Wocheiner N 3541 von von wobei N Kammes und der angehören. Innerhalb dieser Region erfolgte in der Einleitung dieses Abschnittes (p. 27 [67]) angegebenen Gründen breche ich hier vorschreitende Profildarstellung ab und gehe zur Beschreibung der Südhälfte des Tunnels über, Ausgangspunkt das Südportal gewählt als dem überkippten Juraam 20. Mai 1904 bei Meter breiten Gesteinszone der Kobla, also (Meter 2793 von S) der Durchschlag des Sohlstollens. Aus den die fallen IL ist. Südhälfte des Woeheiner Tunnels. (Von Meter bis 3034 S = Meter 3300 N.) A. Die Kreidezone. Meter i. 1282 von bis S. Aufschlüsse an der Terrainoberfläche. Die graubraun verwitternden Schiefer und kalkhaltigen Sandsteine der sind sehr unregelmäßig gefaltet, häufig ziemlich lich einförmig. aufgerichtet steil Im Bacaeinschnitte südlich des Tunnelportals ist und in ihrer Umgebung von Podbrdo Entwicklung außerordent- eine unreine, sandige Kalkeinschaltung vorhanden, welche sich weiter südwestlich zu einem auffälligen Felsbande entwickelt und durch ihren zum Ausdrucke bringt. Zwischen dem Tale Wocheiner Kammes wölben sich aus diesen Verlauf die Konfiguration der Schiefersandsteinmulde gut und dem paläozoischen Aufbruche am Südgehänge des Schichten in kalke empor, Form einer Antiklinale die prachtvoll gefältelten unterkretazischen Woltschacher Platten- welche besonders in der Schlucht des Katzenbaches WNW von Podbrdo schön auf- geschlossen sind. Diese Antiklinale, welche weiter westlich, im Driselbach und an der Baca (talabwärts vom Hause brdo), so Prangar) auch die Juraschichten daß sie die zum Vorscheine Tunnellinie nur noch als schmale 2. bis 503 von S. 25. Oktober 1900 in den anstehenden grauen Tonschiefern und Sand- m 70° OSO Der Tunnel selbst beschreibt eine Kurve von 70«« Länge (Radius 250 m\ Richtung der Tangente die entsprechende Partie des ursprünglichen Stollens 53 abweichend von der in aus (N von Pod- Zone überquert. steinen der oberen Kreideformation angeschlagen, welche in den ersten 30 i O Südliche Zone von Schiefer und Sandstein der Kreide. Der Richtstollen 1 wurde am während gegen Aufschlüsse im Tunnel. Meter a) bringt, spitzt aber m lang war; infolgedessen ist den vorläufigen Berichten angewendeten Zählung nach Richtstollenmetern. einfielen. am die Stationierung Portal Obwohl N S 1 ^" O) nach Tunnelmctem Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. WSW nach das Hauptstreichen der Gesteine des Bacatales von sowohl an der Oberfläche wie ONO 79 gerichtet ist, kann man also doch im Stollen sehr bedeutende Abweichungen von dieser Richtung wahr- m nehmen. Auf eine Strecke von ungefähr 200 vom Mundloche des Tunnels angefangen folgte die Achse nahezu dem Streichen. Die Schichten, bestehend aus feinglimmerigen, dunkelgrauen Tonschiefern mit Einlagerungen von kalkhaltigen, ebenfalls grauen, glimmerigen Quarzsandsteinen fallen unter von 50 bis 70° in östlicher Richtung und zwar zwischen ein, ONO und OSO, so daß eine leicht wellige Linie beschreibt. Kalzitausscheidungen sind häufig zu beobachten, Winkeln die Streichrichtung und zwar den in Schiefern als schmale Linsen, in den untergeordneten spröderen Sandsteinbänken als quer auf die Schich- tung gestellte Adern. Bei Meter 210 lenkte das Streichen, welches kurz vorher noch Richtung ein, stellte sich also SSW war, in eine WSW — ONO- quer auf die Tunnelachse; das Einfallen war 70° S bis SSO. Während der Betrag des letzteren durch mannigfache Verbiegungen modifiziert wurde, behauptete sich das Streichen bis Meter 307, wo am westlichen Ulm welcher an der Schichtenverlauf wieder dieser Stelle sehr zum ersten Male in eine eine zerrüttete, dem Detailprofil eine aufgelöste Partie Wendungen nach und ONO einschießt, von auftritt, größere Einschaltung von hartem, kalkigen Sandstein (70 bis 80°) unter mehreren kleinen steil Darstellung in lettig Richtung der Tunnelachse einlenkt. Der Stollen die in teilweise tritt an welcher ein, daher für die gewisse zeichnerische Schwierigkeit bedeutet, was auch für andere Teile der bisher beschriebenen Kreidestrecke gült. Bei Meter 350 macht der Sandstein gefältelten, Richtung einfallenden Tonschiefern vorübergehend massiger Entwicklung — ziemlich eine etwa 20 m stark aber doch vorwiegend 70 bis 80° in östlicher kommt aber noch vor Meter 380 wieder in zum Vorschein. Es handelt sich wohl nur um Platz, — Wiederholung der früheren Einschaltung, welche infolge einer der häufigen kleinen Biegungen noch- mals geschnitten wird. In der ist steil Nähe von Meter 400 wendet südlich, wieder quer auf den Stollen, das Fallen sich die Streichrichtung der Sandstein beschränkt sich im weiteren Verlaufe auf schmale, oft nur fingerstarke Bänke zwischen den Tonschieferlagen. Die Beschaffenheit der Schichten bleibt gleich bis zur Grenze der Woltschacher Kalke (Meter 503), das Streichen bewegt sich nur zwischen den Richtungen WNVV — OSO und WSW —ONO, Vertikale, ist also immer quer auf wobei aber im allgemeinen Es wäre unmöglich, steil die um Schichtstellung schwankt um die südliches Einfallen herrschend bleibt. untergeordnete welche das nachgiebige Schichtenmaterial Klüfte, welche kleine Verschiebungen, oft wenige Zentimeter, der einzelnen Gesteinsbänder verursachen, gehen an verschiedenen Stellen durch, ihr Einfallen etwa 45° gestellt, die die zahlreichen kleinen Fältelungen, aufweist, in vollem Detail zu beschreiben; nur Tunnelachse S, ist flacher als jenes der durchschnittenen Schichten, zum Beispiel bei Meter 420 während die Bänke eine Neigung von 80° haben. b) Die Antiklinale vom Woltschacher (Meter 503 bis 703 von Die genau 200 m Kalk. S.) lange Strecke im unterkretazischen Woltschacher Kalk entspricht einer regelrechten Aufwölbung, welche sowohl im Norden zeigt an beiden Stellen völlige als auch im Süden steil unter die Schiefer herabsinkt. Die Grenze Konkordanz der beiden Schichtgruppen, und zwar vollzieht sich der Über- gang innerhalb weniger Meter durch Vermittlung einiger dünner roter Kalkschieferlagen, welche sich zwischen den obersten Kalkbänken einschieben. Die südliche Grenze fällt 80° SSW (S 30° W), die Nordgrenze senkt sich mit einigen Biegungen flacher gegen Norden herab. Der Woltschacher Plattenkalk ist dicht, von porzellanartigem Aussehen, die einzelnen Lagen sind meist nur wenige Zentimeter und von zahlreichen schmalen grauen Hornsteinlinsen durchzogen; schieferige Zwischenmittel kommen grau, oft gentlich vor, treten aber gegenüber dem Kalk ganz in keinem Aufschlüsse der Woltschacher Kalke fehlen und stark gele- den Hintergrund. Die schönen Kniefalten, welche in diesen Gegenden für ihn förmlich bezeichnend Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr.F.Kossm'at, 80 sind, kann man auch im Tunnel mit großer Deutlichkeit beobachten. Eine Beschreibung der rasch wech- selnden Faltungen kann natürlich nicht gegeben werden, es möge diesbezüglich auf das in dieser Partie Müller aufgenommene und mit großer Sorgfalt entworfene Detailprofil verwiesen am besten aus dem Verlaufe der beiden Grenzlinien gegen die Kreideentspricht dem Verlaufe der großen Antiklinale, deren östlichster Abschnitt hier durch- von Herrn Ingenieur 0. werden. Das Hauptstreichen geht schiefer hervor, es fahren wurde. c) Nördliche Kreideschieferpartie. (Meter 703 bis 1282 von Wie nach dem Gesagten steine eine völlige selbstverständlich ist, S.) bildet die nördliche Wiederholung der südlichen, deren Gegenflügel die Aufrichtung in ihr weniger steil, was mit der Anlage Zone der Kreideschiefer und Sand- sie darstellt. Im allgemeinen der unterkretazischen Antiklinale ist aber und überhaupt dem herrschenden Grundzuge des gesamten dortigen Gebirgsbaues im Einklänge steht. Von Meter 705 ab ist das Einfallen der Schiefer- und eingelagerten schmalen Sandsteinbänke meist 40 bis 50° N bis NNO, kleine Fältelungen sind selbstverständlich häufig zu beobachten, auch kleine, meist steile Verwerfungsklüfte schneiden gelegentlich durch. Das Einfallen wird dann in der Umgebung von Meter 860 flach und nun folgt wellige, schwach muldenförmige Lagerung, welche auf eine nicht mit unbeträchtliche Länge die Strecke begleitet. Bei Meter 890 senken sich die Schichten deutlich nach S SSO herab, dann folgt eine flache Kuppel bei Meter 925, wo die und Schichten mit untergeordneten Stauchungs- erscheinungen gegen Ost verflachen. Auch vor Meter 940 das Fallen zirka 20° O, die im Schiefer eingelagerten Sandsteinbänke ist begleiten daher den Stollen auf längere Entfernung zum Ausdrucke. Meter 1020 tritt man und bringen die kleinen Falten, welche hier sehr häufig sind, deutlich Bei in eine etwa 15 Kalzitausscheidungen geäderten Sandstein einem mittleren Winkel nach NO einfällt. m starke ein, Bank von glimmerigem, massigen, durch zahlreiche welche ebenso wie die unter Es kann sich hier ihr liegenden Schiefer unter nach meiner Ansicht nur um eine Wieder- holung des Sandsteines handeln, welcher auf dem Südflügel der Woltschacher Antiklinale zwischen Meter 300 und 350 zum ersten Male auftrat und in der Umgebung von Meter 400 wieder malen erschien. Der größere Abstand vom Woltschacher Kalk (über 300 m mit den gleichen Merk- gegenüber 100 m lichen Partie) erklärt sich einfach durch die flachere, lokal sogar muldenförmige bei der süd- Lagerung der trennenden Schichten. Auch im Hangenden des Sandsteines behalten die Schichten denselben Charakter bei wie im Lie- genden: glimmerige, graue Tonschiefer mit zahlreichen, aber meist dünnen, von Kalzit durchzogenen Sandsteinbänken; das Streichen quer auf die Tunnelachse. Bei Meter 1050 herrscht heftige Zerknitterung, glänzende Quetschflächen stellen sich im Schiefer Falten, aber das Fallen aber vorherrschend bleibt NO ein, weiterhin (zirka bei Meter 1060) finden sich mehrere bergwärts gerichtet: Bei Meter 1100 bis ONO. Hie und da zum Beispiel 30 bis 40° N, weiterhin setzen steile nordfallende Klüfte durch, aber keine namhaften Verwerfungen. Die letzte Sandsteinbank tritt bei Meter 1280 auf und fällt 50° NO, sie bildet zugleich die Grenze gegen den paläozoischen Aufbruch, der mit einer scharf begrenzten Überschiebungsfläche unmittelbar an die Kreide anstößt: Meter 1282. Die Überschiebung fällt im Sohlstollen 70° NO, im Firststollen wurde sie flacher, die Kluft ist teilweise mit Kalzit ausgefüllt, Zertrümmerung im übrigen aber von keiner besonders auffälligen begleitet. Anmerkung: Auf der Halde des Tunnels wurde von einem der Ingenieure wie sie in den Schiefern des nördlichen Antiklinalschcnkels bei Baca wahrscheinlich dürfte sie gleichfalls in ein großes di Podbrdo der nördliche» Partie gelegen sein. Exemplar der gleichen Inoceramusart aufgefunden, auftritt. Die Fundstelle im Tunnel ist nicht bekannt, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. Die Matrix ist 81 feinglimmcriger dunkclgrauer Tonschiefer mit harten, sandig-kalkigen Schmitzen, also das typische Material der Kreideschiefer von Podbrdo. Verhalten des Gesteins bei der Arbeit. Die Kreideschiefer und Sandsteine erwiesen sich für den Stollcnfortschritt ziemlich günstig, da sie leicht zu bohren waren. Bei der Sprengung machte sich der Einfluß der jenen Strecken, wo die oft rasch wechselnden Streichrichtungen fühlbar, die Schußwirkung war naturgemäß in Schichtung beiläufig der Stollenachse folgte, eine geringere als in den anderen. Der Woltschacher Kalk verlangsamte den Fortschritt nur unbeträchtlich, da seine der größeren Härte (Hornsteinführung) bohrung zum plattige, spröde Beschaffenheit den Einfluß Teile aufwog. In der nördlichen Schiefergruppe betrug der tägliche Fortschritt mit bei forciertem Betrieb (Vortriebsprofil 4m-) durchschnittlich 2-61 m, im größeren Teile des Woltschacher Kalkes Hand- wurde eben- so wie in der südlichen Schieferpartie nach einem anderen System gearbeitet, so daß die Zahlen keinen Vergleichs wert besitzen, nur das letzte Stück der Woltschacher Kalke kann hier herangezogen werden: in • Trotz der stellenweise starken Fältelung war das Gebirge nicht druckhaft, zusammenhängt; der Partien waren Stollen südliche Tunnelseite durch was wohl mußte aber mit Einbau versehen werden. Quellen wurden völlig trocken, in anderen beschränkte sich der m ihm betrug der tägliche Fortschritt 2 21 in (Juni 1902). mit der Häufigkeit von sandigen Bänkchen der Kreidestrecke nicht angetroffen, große auf Sickcr- oder Tropfwasser, wie denn überhaupt die ganze Zutritt Wasserarmut von der nördlichen stark verschieden ist. B. Paläozoische Aufbruchszone. Meter 1282 bis 1995 von Obertägige Aufschlüsse. i. Die paläozoische Aufbruchszone und ihr Gestein: ein den ersten Blick nicht seinerzeit mit ihr vereinigt wurden. NO an der Oberfläche ist in der Tunnellinie nur wenig über 400 Das Einfallen gerichtet, schließt also mit ist auffällig von den kretazischen Tonschiefern, welche ziemlich regelmäßig unter einem Winkel von 40° den beiderseitigen Grenzen einen spitzen Winkel Während dieser Aufbruch gegen Westen allmählich ausspitzt, hängt er gegen Osten Fläche mit dem großen Tonschiefergebiet der oberen Zeyer zusammen, welches seinen m breit schwarzer, bei der Verwitterung in kleine Stücke zerfallender, dünnspaltender Ton- schiefer unterscheidet sich auf darüber nach S. Schichtverband als das jüngste, sehr und ein. in breiter sich durch mächtige Glied der paläozoischen Gesteinsreihe von Eisnern erweist. Aufschlüsse im Tunnel. 2. Die paläozoischen Schiefer des Tunnels haben dunkle, flächig, leicht spaltbar, mit feinem, glimmerigen Belag. Ein für ihr oft fast schwarze Farbe, sind meist eben- Erkennen im Tunnel wichtiges Hilfsmittel dem Fehlen der kalkig-glimmerigen Sandsteineinschaltungen, an deren Stelle man aber häufig dünne Schmitzen von dichtem Kalk (oft nur wenige Millimeter bis zu mehreren Zentimetern stark) findet. Dieselben Schmitzen sind auch dem Dachschiefer von Salilog eigen und verleihen dem Gesteine eine sehr charakteristische Bänderung. Brennbare Gase, welche von dem Gehalt der fand ich in Schiefer an feinverteilter kohliger Substanz herrühren, geringer Menge wurden im Stollen mehrfach, aber immer nur in sehr angetroffen. Die Lagerungsverhältnisse der paläozoischen Strecke sind im Gegensatze zu den häufigen Stau- chungserscheinungen in der Kreide sehr einfach; ein Unterschied zwischen Hangend- und Liegendflügel, welchen man übrigens nicht selten Das Einfallen kommen ist in der Nachbarschaft von Überschiebungsflächen beobachten kann. der Regel zwischen 40 untergeordnet vor. gends druckhaft und in Klüfte und 50° nach NNO gerichtet, steilere und flachere Winkel erscheinen äußerst selten; die Strecke war durchaus trocken, nir- für einen raschen Arbeitsfortschritt noch günstiger als der Kreideschiefer Sandstein. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII. j 1 und , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. 82 F. Ko ssmat Sohlstollen ein 35° Einige Details: Bei Meter 1600 durchschnitt im NNO fallenden Tonschiefer, welche an dieser Stelle stark zerknittert WSW fallender Vervvurf die und von Kalzitadern durchsetzt waren Umgebung von Meter 1640 erfolgte ein Ausströmen von brennbarem Grubengas, welches sich besonders nach dem Abschießen zeigte, aber nicht in bedenklicher Quantität auftrat und bald aufhörte. In der In dieser stieg der Fallwinkel der Schichten auf 70° (gegen Gegend NNO), bei Meter 1655 näherte er sich sogar der Vertikalen, verflachte aber allmählich auf 60° und stieg bei Meter 1700, wo die Schichten wieder etwas zerdrückt waren, bis gegen 80°. Von da sank erreichte die Aufrichtung der Schichten nur sehr selten diesen Betrag, an sogar auf 30° herab sie gebenen 40 Mittel: bis 50° (Umgebung von Meter 1800), im allgemeinen aber entsprach sie dem angeMit der Annäherung an die Grenze war das Einfallen, angefangen von NNO. Die Grenzdislokation ßenden Jurastrecke erreicht N N NNO. zwischen dem paläozoischen zirka Meter 1960, vorwiegend 60° achtung im Sohlstohlen bis die Sohle des Tonschiefer und der im Norden sich anschlie- dem 20° W); der Schiefer Kalk, welcher das dung im Tunnel Hangende NW (nach meiner Beob- Tunnels bei Meter 1995. Sie verflacht 40° in ihrem unmittelbaren Liegenden kleinen Kalzitadern durchzogen, seine Schieferung entspricht mit vorübergehend dem Verlaufe absolut scharf und bildet, ist ist stark zerdrückt, von der Überschiebung. Der Kontakt stellt die markanteste Gesteinsschei- dar. Verhalten des Gesteins bei den Arbeiten. Die paläozoische Zone ermöglichte den größten Stollenfortschritt, der auf der Südseite erzielt wurde. So betrug der Durchschnitt für diese Abteilung 4 1 1 m pro Tag (Vortriebstollenprofil Am-), die maximale Arbeitsleistung stieg über 5m. Die Lagerung des Gesteins, die fast absolute Trockenheit erwiesen sich sehr günstig; der befürchtete Druck stellte sich nicht ein, so daß nur der normale Einbau erforderlich war. C. Überkippte Juraschichtreihe. Tunnelmeter 1995 i. bis 3034 von S (3300 N). Aufschlüsse an der Oberfläche. Nördlich der Grenze des paläozoischen Aufbruches trifft man in der Tunnellinie, und zwar mit den jüngsten Schichten der überkippten Reihe beginnend: 1. Ein schmales, nördlich einfallendes Kalkband, welches gegen Osten schräge von der Dislokation abgeschnitten wird, gegen Westen aber durch den Graben des Katzenbaches als schmaler Zug inmitten hornsteinführender Schiefer durchstreicht. 2. Eine Zone von rötlichen und braunen Ton- und Kieselschiefern mit Hornsteinbänken. 3. Ein auffälliges Felsband von grauem Kalk, welches auch die Kuppe 1091 bildet und entlang der Abfälle des 4. Wocheiner Kammes weithin zu verfolgen ist. Eine Zone von vorwiegend rotbraunen oder dunkelgrauen, sehr hornsteinreichen, hie und da von scharf begrenzten Kalzitadern durchsetzten Tonschiefern, welche jenen der Zone 2 völlig gleichen und mit den Kalken durch wechsellagernde Bänke verbunden sind. 5. steilen Den breiten Zug der hornsteinführenden grauen Koblakalke; Fallen 50 bis 60° NNW. Am Südhang ist, wie aus einem etwas östlicher gelegenen Profil (Bacapaß) hervorgeht, eine Zone sehr sehr dünnplattiger schiefriger Kalke entwickelt; weiter aufwärts ist eine Einschaltung von grauen hornsteinführenden Dolomiten vorhanden, welche den Triasdolomiten des Bacatales ähnlich sind; am Gipfel und auf einem beträchtlichen Teil des Nordhanges herrschen graue, 50° NNW fallende kieselarme Kalke, welche häufig etwas oolithische Struktur zeigen und von Echinodermen(Crinoiden)spreu erfüllt sind. Steigt man gegen NW ab, so gelangt man in der Umgebung von Kuppe 1514 wieder in plattige Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. NNW 60° Hörn steinkalke, welche allmählich fallende 83 rote Schieferflasern aufnehmen und schließlich 6. den dunklen Crna prst-Schiefern Im Tunnel wurden nur die Zonen von Meter 3300 unvollständig in Bezug auf 2. 3, 4, durch welche Platz machen, Gegenflügel der Antiklinale getrennt werden (vergl. hier sie vom nördlichen p. 35). durchfahren, jedoch 5 letztere infolge der Dislokation die älteren Glieder. Aufschlüsse im Tunnel. a) Erste Kalkzone. Meter 1995 S bis Die Juragesteine, welche im Hangenden der 40° 2350 S. NW fallenden Grenzüberschiebung an die paläo- zoischen Tonschiefer stoßen, bestehen anfangs aus ziemlich dünnplattigen Kalken mit einzelnen schmalen Schieferbelägen zwischen den Schichten, werden aber bereits nach wenigen Metern kompakter. Das Einfallen ist 60° NNW und behält diese Steilheit sowie die Richtung mit geringen Abweichungen für eine Vor Meter 2020 nimmt der von einigen längere Strecke bei. zogene Kalk eine massige Beschaffenheit an, doch SW steil SO oder läßt sich an einigen Stellen fallenden Klüften durch- die unveränderte Einfalls- richtung noch mit Hilfe einzelner Schichtfugen erkennen. Allmählich, noch vor Meter 2100 (ich notierte Umgebung von Meter NNW Bankung Platz, Hornsteinlinsen sind stellenweise ausgeschieden und an den Schichtflächen kann man einige dünne Schieferbestege wahrnehmen, welche mit zunehmender Dünnplattigkeit (nach Meter 2130) die 2060) macht die massige Beschaffenheit einer dicken fallenden häufiger werden. Das Einfallen dieser gut geplatteten Schichten wird sinkt stellenweise, wie zwischen Meter zirka 40° (Richtung 2150 und 2160 von Meter 2140 an etwas flacher bis unter 30°, beträgt aber als vorher, es im Durchschnitt noch NNW). wurde unerwarteter Weise eine Wass erkluft angefahren, welche den Bei Meter 2168 und einzigen nennenswerten Wasserzufluß innerhalb des Südabschnittes der Tunnelröhre ersten (12 während sf), Wasser Arbeiten nötige ist auf etwa 1 /2 lieferte vorher durchfahrenen Partien so trocken waren, daß selbst das für verschiedene die eingeleitet in Entfernung von werden mußte. Das ihr Einfallen der Kluft ist 70° NNW bis N, der Kalk zertrümmert, von großen Kalzitadern durchzogen und an Spalten mit ockerigem Verwitterungslehm überkleidet. Die Kluft hat zweifellos einige Bedeutung, denn hinter ihr wiederholt sich in auffälliger Weise der gleiche Wechsel, wie ihn die vor ihr getriebene Kalkstrecke bietet: Man tritt zunächst wieder Meter 2100), welche in massige, in der von Kalzit durchäderte graue Kalke Umgebung der Folge stellen sich zunächst noch einige massige Partien ein, ein (wohl dieselben, NNW fallende von Meter 2200 eine 50° Schichtung annehmen. In im allgemeinen aber bankig, teilweise auch plattig. Hornsteinausscheidungen sind vorhanden, schmale selten zwischen den Schichtflächen eingeschoben; das Einfallen 50 60° nach bis ein allmählicher NNW gerichtet. Von Meter 2350 an Übergang nächste Abteilung. in die Der Tunnelaufschluß nördlich von Meter 1995 1. die vollzieht sich ist in der Kalk deutlich Schieferlagen nicht durch Vermittlung von Kalkschiefer doppelter Beziehung von Interesse: sie flacher einfällt als anstoßende Juraserie, eine Anzahl von Schichten abgeschnitten, welche obertags auf- geschlossen sind, und 2. ist ist regelmäßig unter Winkeln von Sind durch die Überschiebung (Meter 1995) infolge des Umstandes, daß nördlich dieses man tritt sofort in das der Kobla vorliegende Kalkband Kalkband im Tunnel etwa doppelt so nehmen wäre, man ist also breit als wohl berechtigt anzunehmen, daß und südlich der Verwerfungskluft von Meter 2168 durch wurde. bleibt wie vor ein; nach den obertägigen Aufschlüssen anzu- die Analogie eine tektonische der Gesteinswechsel nördlich Wiederholung herbeigeführt , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 84 Dr. F. b) Kossmat Zone der Ton- und Kieselschiefer. (An den Grenzen mit Kalkschiefer wechselnd.) Meter 2350 bis 2518 von S. Die Schiefer dieser Jurazone sind auch im Tunnel sehr charakteristisch und weder mit den schiefrigen paläozoischen noch mit den Kreidegesteinen zu verwechseln. Die herrschenden Farben sind grau, grün, rötlichbraun, und sehr bezeichnend ist der große Kieselsäuregehalt, welcher auch in Linsen oder zusammenhängenden Lagen selbständig ausgeschieden ist. Form von Sehr häufig sind weiße Kalzit- adern, welche als Ausfüllungen enge nebeneinander befindlicher scharfer Risse die Schichten schräge durch- schneiden; es sind dieselben, welche an der Terrainoberfläche auf den Schieferplatten durch Heraus- wittern die scharfen Kerben hinterlassen. Die lich; Lagerung ist eine sehr regelmäßige, Klüfte fehlen fast gänz- das Einfallen der Schichten entspricht vollkommen jenem der beiderseitigen Kalkzonen. Der Übergang aus den Kalken vollzieht sich bei Meter 2350 plattig werden und Tonschieferlagen aufnehmen, in der Weise, nach wenigen Metern wiegen die letzteren und schon bei Meter 2364 besteht daß erstere sehr dünn- (Meter 2356) die Schichtfolge aus festen schon über- dunkelgrauen Ton- und Kalkschiefern mit vereinzelten Kalkbänken, welche aber weiterhin gänzlich aufhören. Das Einfallen NNW, regelmäßig 50 bis 60° der erstere Winkel herrscht. Dünne, den harten folgende und mit ihnen fest verbundene Kiesellagen sind häufig zu beobachten; und 2407 schließen sie sich zusammen und m bilden eine etwa 13 ist zähen Schieferlagen zwischen Meter 2388 mächtige Zone von gutgebanktem, durchscheinenden grauen Hornstein, welcher den Fortschritt der Bohrarbeit erheblich verzögerte. Es folgen sodann wieder mit gleichem regelmäßigen Verflachen (herrschend 50° fast schwarze Ton- und Kieselschiefer mit untergeordneten Kalkschieferlagen. NNW) dunkle, Durch Zunahme der Kiesellagen entwickelt sich zwischen Meter 2435 und 2450 eine zweite Hornsteinpartie, von welcher angefangen aber vorwiegend rotbraune und grünliche Tonschiefer, anfänglich noch mit zahlreichen Kieselausscheidungen, aufgeschlossen sind, so daß also nicht eine tektonische Wiederholung der Zone von Meter 2388, sondern nur eine neue Einschaltung vorliegen kann. Der Kieselschiefer, welcher erst näher der Nordgrenze Kalkbänkchen aufnimmt, fällt auch weiterhin mit sehr geringen Schwankungen 50° NNW und weist sehr konstante Merkmale auf: graue oder rötliche fettglänzende Kieselausscheidungen sind wiederholt wahrzunehmen, ebenso häufig sind wurden; als Gesteinsfarbe von Kalzit die erfüllten Risse, während überwiegt Rotbraun, welche die grünlichen in der Einleitung erwähnt Lagen mehr untergeordnete Einschaltungen bilden. c) Kalkschiefer. Meter 2518 bis 2600 S. Diese Abteilung gliedert sich in den Formen der Terrainoberfläche wegen ihrer chemischen Zusammensetzung mehr an die Kalkstufe als an die Schieferzone an, mit welcher sie die Struktur gemeinsam hat. Da im Tunnel ihre Abgrenzung gegen die beiden sie einschließenden Gesteinsgruppen relativ scharf ist, bespreche ich obwohl sie hier gesondert, sie kein kartographisch ausscheidbares Schichtglied darstellt. Bei Meter 2518 beginnen dünne dunkle Bestege feste, sehr ebenflächige hornsteinführende Kalke, welche durch papier- in zentimeterstarke Lagen geteilt sind. von sehr feinen dunklen Striemen im Sinne der Schichtung durchzogen, so gezeichnet geschieferten Gestein zu tun 45° nach NNW hat. Das Einfallen ist am Querbruche noch daß man es mit einem aus- Letztere zeigen sich sehr regelmäßig unter einem Winkel von gerichtet. Bei Meter 2530 S macht sich ein Übergang in normale muschlig brechende Hornsteinplattenkalke bemerkbar, welche bis zirka Meter 2560 anhalten, aber der genannten striemigen Lagen enthalten. in der Umgebung von Meter 2550 noch Nach Meter 2560 lösen letztere einige den Plattenkalk wieder ganz Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 85 Geologie js des Wocheiner Tunnels. ab und herrschen nun bis Meter 2600 in sehr charakteristischer Ausbildung vor. Sie enthalten schmale, grünlichgraue Hornsteinlinsen und wechseln gelegentlich auch mit dünnen rötlichen Tonschiefern ab, die aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Klüfte fehlen Schichtung fällt die scharf ausgesprochene, sehr ebenflächige ; NNW. 45° Kalkzone der Kobla. d) Meter 2600 bis 3034 S (= Meter 3300 von N). Durchschlagstelle des Sohlstollens bei Meter 2793 S {= Meter 3541 von N). Die dunkelgrauen, meist plattigen, hornsteinführenden Kalke, welche den sehr eintönig gestalteten Schichtkomplex setzen in den Grenzregionen zwischen nördlicher und südlicher Tunnelabteilung zusammen- entsprechen petrographisch den Gesteinen, welche unmittelbar südlich der Dachsteinkalkgrenze , von Meter 2852 N angetroffen lichen Gegenflügel darstellen. durchörtert wurden, vermißt doch ist wurden und nach dem geologischen Bau des ganzen Gebirges ihren nördDie Crinoidenkalke, welche innerhalb des letzteren auch vom Tunnel man allerdings im Südflügel, wenigstens als von Meter 3300 steht bedeutend erklären, welche p. 76 steiler als die Schichtung, sie überkippte Koblazone derart ab, daß sie die Ton- und Kalkschiefer sowie die schneidet daher die Crinoidenkalke, welche in Lagerungsverhältnisse zu dies nicht durch Fazies-, sondern durch [116] näher darzulegen sind. Die Dislokation bemerkenswerte Schichtabteilung man an der Nordabdachung des Koblagipfels in verkehrter Reihenfolge bemerkt, Während also am nördlichen Flügel der Juraantiklinale infolge jüngeren Schichten fehlen, gilt im Tunnel infolge der Störung von der Tunnelachse nicht mehr getroffen hat. der Dislokation von Meter 2852 die Meter 3300 dasselbe für die älteren Schichten der überstürzten südlichen Zone. Detailbeschreibung: Nach den Metern etwas faltig sind, Kalkschiefern, welche bei Meter 2600 auf eine Strecke von wenigen folgen dunkelgraue, schichtige, lokal hornsteinführende Kalke in völlig kon- kordantem Verbände, mit einem aber auch in diesem Tunnelabschnitte Meter 2623 40 auch hier fehlen NNW, ist. Der Kalk splittrig, ist vielleicht auf einen 80° sehr deutlich in schmale Hornsteinlinsen beobachten. Bei Meter 2714 sieht welche N man in allgemeinen NNW bleibt Beispiel 10° W, NO fallenden Harnisch, welcher bei Meter 2660 zu Bänke Meter 2652 zirka 40° gegliedert, sein und Kalzitausscheidungen dem 40° NNW. Im dem Betrage von 45° genähert (zum das Verflachen Meter 2630 40° fast vollständig bis bald beobachten muschlig, 45° bis 60° zwischen 50 und Einfallwinkel NNW fallenden sind Gefüge Klüfte etc.); dicht, der Bruch bald an verschiedenen Stellen zu Gestein zahlreiche glitzernde Punkte, von Echinodermenresten herrühren, aber keine besondere Verbreitung besitzen. Auch über die weitere Strecke ist nichts besonderes zu bemerken, die Lagerung bleibt nahezu Umgebung der Durchschlagstelle sinkt der Fallwinkel auf Hornsteinreichtum ist im allgemeinen größer als in der südlicheren unverändert, nur an einer kleinen Partie in der zirka 30°, Richtung NW, herab; der Strecke, doch ohne daß sich im übrigen der Gesteinscharakter irgendwie ändern würde. Nach der Durchschlagstelle wird weiter gegen Norden das steiler, es steigt zum Beispiel bei Meter 2804 S (3530 N) auf 45°, bei Einfallen der Schichten allmählich Meter 2814 S (3520 N) auf 60° und Meter 2824 S (3510 N) sogar auf 70°, Richtung NNW; im allgemeinen herrscht in diesem Abschnitt der Winkel von 60° vor, so auch noch bei Meter 2854 S (3480 N). Etwa von Meter 2874 S bei (3460 N) an ist das Einfallen, welches übrigens unverändert bleibt, seltener zu sehen; man befindet sich in einer Einschaltung ziemlich massiger, grauer, feinkörniger Gesteine, welche nach den Probestücken von Meter 2884 S (3450 N) und Meter 2940 S (3394 N) einer Erstreckung von rund 100 m als Dolomit zu bezeichnen sind und erst nach wieder durch die gewöhnlichen schichtigen Kalke abgelöst werden. Diese Dolomiteinschaltung in den Koblakalken, welche ich auch obertags an mehreren Durchschnittslinien des langen Zuges beobachtete, zeichnet sich infolge der spröden Beschaffenheit durch reichlichere Zerklüftung aus. Die unregelmäßig durchlaufenden Kluftflächen schneiden die Tunnellinie unter sehr verschiedenen Winkeln, manche von ihnen kamen an den Stollenulmen als glatte Harnische sehr auffällig , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 86 Dr. F. zum Vorschein. Herr Klo die v. Kossmat hat das eigenartige Verschneiden dieser unregelmäßigen Flächen mit der Profilebene detailliert zur Darstellung gebracht. Bei Meter 2984 S (3350 N) herrscht wieder der hornsteinreiche plattige Kalk, der von hier bis NNW zur Grenzlinie von Meter 3034 S (3300 N) unter einem Durchschnittswinkel von 60° nach N W) 30° einfällt. Auch stärkere Neigung der Bänke kommt Teil der hier geschilderten Gesteinszone um (etwa denn überhaupt der nördliche lokal vor, wie einen geringen Betrag steiler einfällt der südliche als und an letzteren sich anschließende Schieferzone. die Der große Unterschied im Bereich der Durchschlagstelle sehr scharf innerhalb der Jurastrecke eine ganz antraf — die einzige schen Bedeutung besprochen — in und lieferte. Von machte sich , Wie Wasserarmut, ja meist sogar Trockenheit der Gesteine allen Seiten, Umgebung lebhaft diese war der in Maße so starkem erst nördlich der Dolomitpartie aber auch in der auffällige bemerkenswerte Wasserkluft von Meter 2168 S wurde welcher weiter nördlich sogar Wasserabfluß kam zufälligerweise gerade zum Ausdruck. Während man von Süden her auch der Wasserführung der beiden Tunnelhälften in Nähe er die bemerkbar, im ganzen einen recht beträchtlichen aus Schichtfugen, aus Klüften drang das kalte Wasser heraus dieser allgemeine Wasserzudrang etwas schwächer, machte der Kluft von Meter 3034 S (3300 N) deutlich und ihrer tektoni- der Durchschlagstelle Regen daß auftrat, wegen bereits anderen Wasserzuflüsse sich genug bemerkbar. der Nordhälfte des Wocheiner Tunnels auf in Schneeschmelze und Niederschlagsschwankungen reagierten, geht aus den Aufzeichnungen von Klodic (p. am 48) hervor. Die Ziffer von 1150 s/ für die Gesamttunnelwassermenge, welche (also einer brieflichen Mitteilung des gleichen Beobachters erfuhr, aus 23. November 1904 etwa ein halbes Jahr nach dem Durchschlag) zur Beobachtung kam, wurde übrigens, wie ich aus dem nördlichen Mundloch des bereits fertigen Tunnels Der Wasserzudrang naturgemäß durch ihre in 4. November 1905 noch übertroffen, indem 1500 5/ abflössen. der Mittelregion des Tunnels nördlich der Durchschlagstelle erklärt sich Lage senkrecht unter einer durch zahlreiche kleine Talmulde zwischen der Kobla und der Kuppe 1527 Karsttal, am (vergl. Profil). Dohnen ausgezeichneten Es handelt sich um ein trockenes dessen durchlässiger Boden rasch große Mengen von Niederschlagswasser zu schlucken vermag. Verhalten der Juragesteine bei den Arbeiten. der ersten Jurakalkzone nördlich von Meter Die Anfahrung letzterer erzielt Durchschnitt. In der worden waren, auf etwa Wegen 2 72 - m (Monate der Festigkeit des Gesteins Zone der Juraschiefer war der war VIII, IX, hier, 1995 brachte natürlich eine bedeutende Verlangsamung des gewesen war; Vortriebes, welcher in der paläozoischen Strecke sehr rasch Für die Fortschritt stellenweise m noch schwieriger, weil Zone der Koblakalke war der Durchschnitt beträchtlich höher, zum die zahlreichen, an Ziffer, wenn man erzielt Beispiel fortschritt zirka 5 m bei einem Profil von 8 m, die in zwei Stellen sogar zu mächtigen forcierte Tagesleistung betrug im April 1904 zirka 3'3 m wurde. Ziehen wir allerdings solche Gesteins- und Wasserverhältnisse Koblazone entsprechen, so müssen wir 1 1 der Kreidestrecke erzielten zum die Strecke w2 betrug. m pro Tag, bei bedenkt, daß in der allerdings mehr dolomitischen und sehr wasserreichen Abteilung der gleichen Zone auf der Nordseite im April 1904 zirka 4 '88 Maschinenbohrung in (Meter 2396 bis 2464, also in der Hauptregion der Hornsteine). einem Stollenprofil von 4 m~, also eine sehr bemerkenswerte Teile der dem wie in der Jurastrecke überhaupt, nur ein schwacher Stolleneinbau nötig. Lagern vereinigten Hornsteinbänder einsehr lästiges Hindernis für die Bohrarbeit waren; die Beispiel im Jänner 1904 durchschnittlich 2-21 sank von 4 die Tagesleistung (Handbetrieb) X, XI 1903), näherte sich also Meter 2848 bis 3153 N (bei Stollenprofil in Betracht, wählen, in welcher der von 6-2 vfi) mit welche dem günstigeren maschinelle Tages- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at IV. Abschnitt. Über die Wasser- und Temperaturverhältnisse im Tunnel nebst einigen Bemerkungen über das Auftreten von Bergschlägen. Von Max v. Klodic. Wasserverhältnisse. Die Wassermengen der Tertiärstrecke waren unbedeutend, die Tropfen und Gerinnsel zwischen den Schichtflächen oder kamen bloß Nur in der Nähe des Portals, unter zu Zeiten stärkerer Niederschläge dem Zuflüsse beschränkten sich auf als Bergschweiß zum Vorschein. — besonders Tunnelachse kreuzenden Globocnikbach, gibt es die — Wasserzudrang, den man am besten mit „starker Regen" bezeichnen kann. Im Winter entstehen an diesen Stellen sehr lästige Eisbildungen, Stalaktiten und Stalagmiten von ganz beträchtlicher Größe. Die eigentliche Wasser führende Zone ist Dachsteinkalk. Sehr schön wies das Thermometer der vorher schon auf das Vorhandensein von Wasser hin. Die Gesteinstemperatur stieg nämlich gegen das Innere regelrecht, von Kilometer 1 Wasser angenommen werden, welches durch dieser Zweifel beseitigt, denn hier Portal es konnte mit Sicherheit die Nähe von war damit sank noch nicht gesagt, daß der Stollen auch wirklich jenes Wasser war vom seine Zirkulation das Gebirge abkühlt. Allerdings '2 jedoch an schössen zum sie, treffen würde, bei Kilometer -655 jedoch 1 ersten Male fingerdicke kalte Strahlen bis 4w weit aus den Rissen hervor. Dieses Spiel wiederholte sich bei Kilometer 1-686 und Druck nach und das Wasser zum floß wie eine ruhige Quelle 1 7. Nach einigen Stunden ab. Bei Kilometer nahm. Die Temperatur dieser Gewässer 1 m weiten betrug 7 '4° C, beziehungsweise 7-0° C ist, des 22. Oktober 1903 betrug 30 s/; doch ist zum Beispiel, Kamin seinen bei Kilometer Die Menge des Wassers ändert sich mit den Niederschlägen über Tag, wobei dasselbe sich Maximum aber der 1-820 kam ebenfalls Wasser Vorschein, welches später im Firststollen durch einen offenen, ungefähr Weg ließ 1 oft trübt. '820. Das welches wohl auch später nicht stark überschritten worden der Unterschied der Mengen zu wasserreichen und wasserarmen Zeiten nicht sehr groß, vielleicht 20 s/. In dieser Beziehung unterscheidet sich diese Gruppe von Wasserzuflüssen ganz wesentlich von der zweiten, bei Kilometer Auch war Beträge ausmacht. und Klüfte sie so in nicht nennen "890 beginnenden, bei welcher dieser Unterschied ganz andere Gruppe etwas wärmer als die zweite. Es scheinen also diese Risse besonders enger Verbindung zu stehen mit den folgenden Wasserzentren, wenn man Bezug auf den Tunnel, denn wie es sonst im kann niemand sagen. Die bisher angeführten Zuflüsse waren es auch nicht, die dem Baue darf, Berge aussieht, die erste 1 Wasserzentren selbstverständlich nur in besondere Schwierigkeiten entgegensetzten. Natürlich zeigte sich auch außer an den angegebenen Stellen Wasser in Form von Bergschweiß, Nässe, Tropfen und schwachem oder stärkerem Regen. Zweite Gruppe. Das System von Rissen zwischen Kilometer 1 890 und 1 900, ferner die Klüfte bei allenthalben • • Kilometer 2-582 und 2-620, also drei Stellen liefern die großen Wassermengen. Bei den erstgenannten wurden Ende 50, April Ende Oktober und Anfang Mai 1903, nur 10 90, s/ Anfang Februar 1904 200 s/, gemessen. Ende Juni betrug die Wassermenge schon bis endlich bei weiterer Zunahme jede Messung oder . Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 88 Dr. F. Schätzung unmöglich wurde. Ganz ähnlich Zunahme Kossma t verhielt sich das bei Kilometer 2 -582 Wasser betrug auch hier im Laufe der Zeit mehrere 100s/. Nebenbei sei und 2 -620. Die bemerkt, daß die Anfahrung der Wasserkiuft bei Kilometer 2 620 zur Einstellung der Bohrarbeit vor Ort zwang. Die Unterbrechung - dauerte vom 13. Oktober November bis 8. 1903. Diese Zunahme des Wassers nun ging nicht konstant in aufsteigender Folge vor sich, sondern es fanden zwischenhin auch hier ganz bedeutende Veränderungen Menge engem Zusammenhang mit den Niederschlägen über Tag steht. Zu trockener Zeit, im Winter und Hochsommer, ist die Wassermenge aus diesen Klüften verhältnismäßig gering, während jeder Regen, jede Schneeschmelze das Wasser um viele 100 sl zunehmen läßt. Und zwar erfolgt nach Niederschlägen die Durchdringung des Kalkmassivs sehr schnell, schon nach wenigen Stunden ist eine Zunahme des Wassers im Tunnel zu bemerken. Die Temperatur dieser zweiten Gruppe von Zuflüssen betrug 6 "7° C. Das Wasser trübte sich oft stark, bei Kilometer 2 -582 der wurde des Im übrigen statt und es zeigte sich bald, daß dies alles wieder in öfteren feiner, glattpolierter Sand, bis zu zeigte sich in diesen Strecken mehreren Kubikmetern auf Wasser auch an andern ein Mal, Stellen, so in am First und Ulmen u. s. w. Gruppe von Wasserzuflüssen kann man, wenn man herabgeschwemmt. Form von kleinen Quellen aus Kaminen, Tropfen Ais dritte hier jene der Strecken unter dem und Kobla bezeichnen, besonders zwischen Kilometer 3 '300 und 3 -540. kleinen Tal zwischen Crna gora Es sind will, wo das Wasser kommt sozusagen von allen Seiten, überall ist es naß, tropft es, regnet es Eine Messung dieser Mengen für sich war infolgedessen unmöglich. Es konnte nur jedoch keine Quellen oder überhaupt leicht sichtbare Stellen vorhanden, herausfließen könnte, sondern es mehr oder weniger. Vornahme der Vollausbrüche, eine bedeutende Verstärkung des Wasserzudranges bemerkt werden, während ein starker Wechsel, entsprechend den Niederschlägen über Tag, in der kurzen Zeit bis zur Ausmauerung nicht festzustellen war. Die Gesamt-Tunnel wassermenge wurde an der Ausmündung des Tunnelkanals in den Belcabach gemessen. An dieselbe wurde eine hölzerne Dohle angebaut, die über einem Kasten von 8 m 3 Inhalt endete. Durch eine Klappe am Boden der Dohle ließ sich das Wasser nach Belieben ins Freie oder in den Kasten leiten. Schon bei 500 s/ jedoch war eine solche Messung durch Aichung ungenau, da wegen der Wellenim Laufe der Zeit, bei bildung der Zeitpunkt der erfolgten Füllung des Kastens nicht leicht festzustellen war. Es wurde daher welchem ein Voltman'scher Flügel angeschafft, mit in der Folge Herr Ingenieur Schumann die meisten Messungen vornahm. folgenden Tabelle sind Gesamt-Tunn elwassermengen angeführt, und zwar alle Maxima und Minima derselben, die nach der Anfahrung der letzten großen Quelle bei Kilometer 2-620 statthatten: In der Menge Datum der in Messung See. Litern 14. 17. 22. Oktober 1903 . . 320 » 1903 . . 3 SO* » 1903 . . 300 . 400* 23. 14. 1903 y November 1903 . 1903 . 310 . . 210 . . 400 . . 380 19. » 29. Jänner G. 30. 1904 Februar 1904 » 11. 12. . 1'.04 180 22. . . . G40* 1904 . . . 500 Oktober 1903 ver- theilten sich die Km » März 1904 » Am » » Mengen: 1 820 20 1-890 90 2-582 130 2-620 50 Sonst 10 s/ 300 sl • » > » » Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. Datum der Messung Menge 89 in Anmerkung See. Litern 1904 20. April 8. . . 9. » 1904 » 1904. 650** 13. » 1904 . 830* 14. » 1904 . 800 16. • 1904 . 16. » 1904 . 1000* » 1904 . 800 . 1000 . 810 9. Juni 1904 10. Juni 1904 920 » 1904 » 1904 . 27. » 1904 . 19. Juli 1904 21. 1904 » 320** 1050* 290** . 310 . August 1904 280** 1904 » 590 September 1904 12. 300 15. > 1904 850 23. » 1904 300 * 1904 500 30. 4. Oktober 1904 . 7. » 1904 . 8. » 1904 . 21. » 7. 270** 1150* 1904 320 » 1904 1100 > 1904 9. 900 Februar 1905 . Anfang Mai 1905 . dieser Tabelle 1100* Dezember 1904 8. 6. 375 460 November 1904 23. ist 150** 1300* zu entnehmen, daß Minima Früh. Abends. 470** 11. 26. größer, jene der 685 25. 2. Aus 660** 11. 17. immer 800 Mai 1904 die Extreme der Maxima (mit einem Stern bezeichnet) immer kann nicht von immer mehr ausgewaschen werden, so daß das immer größeren Mengen herabgelangt, während es zu trockener (mit zwei Sternen bezeichnet) kleiner werden. Dies der Witterung abhängen, sondern davon, daß die Klüfte Wasser immer Zeit dafür plötzlicher und daher in auch gründlicher und schneller abfließen kann. Beobachtungen über das Verhalten der einzelnen Wasseraustritte zur Zeit der Anfahrung, Richtung und Beschaffenheit der Quellspalten und die Wassertemperaturen sind in dem geschlossenen Detailprofll besonders vermerkt. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXX11. die der Arbeit bei- 12 , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 90 Dr. F. Koss m a t Temperaturverhältnisse. Die Wirkung des kalten, imGebirge zirkulierenden Wassers auf das Gestein ist aus folgender Tabelle der Gesteinstemperaturen zu ersehen: Gemessene Entfernung vom Nordportal 1 Gesteins- Anmerkung temperaturen km °C o-o 8 •2 1-0 9 •3 1-2 9 •6 1-4 8 •8 1-6 8 •1 » 0-7° 1-8 7 •1 » 1-0° 2-0 8 2 2-2 7 •5 2-4 7 2-6 6 8 Zunahme um 1-1° » Abnahme um Bei Km Bei Km 0-3° 1 • 2° 1-820 und 1-900 bedeutende Wasserklüfte • 6 2-582 und 2-620 bedeutende Wasserklüfte Entfernung 2-8 8 4 3-0 9 4 3-2 10 3 3-4 10 4 vom Südportal 2-7 9 8 2-6 10 2-4 11 4 2-2 12 4 2-0 12 7 1-8 12 8 1-6 13 1-4 12 8 \ > Die Temperatur nimmt gegen die Nordseite zu konstant ab. 1-0 12 0-8 12 3 0-6 12 0-4 11 0-2 13- 5 Die Temperaturen wurden jedesmal gleich nach der Auffahrung der betreffenden Orte gemessen. Alan ersieht aus der Tabelle, daß die Gesteinstemperatur gegen die wasserreichen Stellen abnimmt. Zu Unter- suchungen und Aufstellung irgendwelcher Regeln über die Gesteinstemperaturkurve des 1 die Zunahme der Erdvvärme gegen das Innere Wocheiner Tunnels selbstverständlich Auf der Südseite von den Herren Beobachtern in Podbrdo. wertlos. ist Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 91 Ventilation. Die niedrige Gesteinstemperatur der Nordseite hat als innerer Faktor auch auf die Tunnellüftung Einfluß insofern, als sie die Luft im Tunnel abkühlt, welch kältere Luft gegen die wärmere Südseite drängt, also Nach den Beobachtungen — es liegen deren bis zur Niederschrift — wirken von äußeren Faktoren auf die Lüftung mehrere dieser Zeilen leider zu wenige vor Die Ver- Zug von Nord nach Süd einen bewirkt. ein. 1 schiedenheit der Lufttemperaturen im Freien von niedrigerer Temperatur zu jener mit höherer schwankungen kommen auf indem als statt. 2. Nähe Barometerunterschiede. Größere Luftdruck- naturgemäß nicht diese kurze Distanz 1. der Portale. Es findet ein Abströmen der Luft vor, wohl aber kleinere Differenzen, großen von auswärts kommenden Änderungen an dem einen Tunnelende früher fühlbar werden die am in der andern, zum Beispiel bei Gewittern. Der allerkleinste Unterschied im Luftdruck aber genügt schon, um ohne Rücksicht auf andere Faktoren einen Luftstrom gegen das Ende mit niedrigerem Barometerstand hin zu erzeugen. Von Bedeutung sind ferner die stärkere oder schwächere Sonnenbestrahlung der Örtlichkeiten bei den Portalen, einseitige Nebel im Tale, Winde, am und Südportals knapp Nacht. Der Tunnel gut, wegen dem Wasser des Bacabaches über die fortwährend kältere Nordluft 1 der stärkeren Bestrahlung der die Luft also sie unbeständig nicht ohne Bedeutung Umgebung auch von Nord nach Süd drängt. nach Süden zieht und auch in Hochsommer der heißen Jahreszeit des Südportals wiederum die Nordseite kühler bleibt Wenn aber der Witterungscharakter sich zum Schlechten wendet, was gewöhnlich von Süden und Westen her geschieht, das Wetter unbeständig wird und besonders im Frühjahr, so wirken die früher erwähnten Einflüsse derart Nacht seine Richtung wechselt, wenn mehrmals im Tag und in der Unbeständigkeit Richtung dauert dann in der ist> besonders bei sein, gleichmäßig andauerndem schönen Wetter im Winter und lüftet sich bei indem im Winter Bewölkung des Himmels, besonders wenn möglicherweise eine Saugwirkung hervorrufen; endlich dürfte die Lage des die oft wochenlang ein, bleibt, daß der Luftstrom im Tunnel ganz er nicht stagniert. Und diese an. Bergschläge. Auch im Wocheiner Tunnel zeigten sich, wie schon anderwärts, die Erscheinungen des plötzlichen Abspringens von Gesteinsmassen. Ohne wahrnehmbare Ursache lösten sich oft Platten und Blöcke mit großer Gewalt von den Stollenwänden ab, wobei es neben einer Erschütterung einen Schall gab ähnlich jenem, als wenn in einiger Entfernung eine Dynamitmine zur Explosion gebracht worden wäre. Dieser unangenehme Umstand machte sich besonders im südlichsten Teil des Triaskalkes, knapp vor der Grenze gegen den Jura geltend. Das Gestein war aber in dieser 60 bis 70 m langen Partie auch von eigentümlicher Art. Es war von einer geradezu idealen Kompaktheit, absolut trocken, dabei merkwürdig klingend-spröde und dicht. Die selbständige Loslösung fand nur an Stellen von solcher Beschaffenheit Jurakalk bei Kilometer 3 050 und 3 Ö80. Nach - • daß im Gebirge an dieser gewichts in Stelle statt. So auch im dem Aussehen konnte dann schon geschlossen werden Spannungen aufgespeichert waren, die jetzt der Gesteinsmasse mittels Auffahrung des Stollens oberflächlich durch Störung des Gleichfrei werden würden. Vor der Juragrenze bei Kilometer 2 852 blätterte das Gestein (ein Oolithkalk) gleich nach der Freilegung - merkwürdig alle auf, so daß es ein schiefriges Aussehen bekam, wobei das Streichen und Fallen der Plattung möglichen Richtungen einhielt. Bald darauf begann jedoch das „Knallen" und Ablösen, was zu sehr starkem Einbau dieser Stellen zwang. Nach Erscheinen der glatten, harten, dicht anschließenden Grenz- 1 Minimum Das Klima der Wochein der Lufttemperatur von ist ausnehmend rauh im Vergleiche zu jenem der nächsten Umgebuug. Im Februar 1900 wurde —27° C gemessen, während um dieselbe Zeit in der Vegetation bleibt im Frühjahre gegen das nahe Wocheiner Vellach und Veldes Podbrdo nur um ungefähr 3 — 14° herrschten. Wochen ein Die Entwicklung zurück. 12* , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 92 fläche des Jura, also Erscheinung auf. - Wie jedoch Firststollenvortrieb leicht nach Kilometer 2 852, wo Kossmat das Gestein wieder deutliche Schichtung zeigte, hörte die in der Oolithstrecke neue Arbeiten und Vollausbruch, begann das unheimliche Angriff in Spiel Felsmassen vom Am Stollenfirst herab, 1. Februar 1904 zum einmal brachen unter der Zeit die Bausteine im Wucht zum Glück nur streifend, wodurch Beispiel fielen bei Kilometer 2 wobei der Knall mehrere 100 Vollausbruches hob sich im Sohlstollen plötzlich das Geleise um m 20 in Unordnung 850 ungefähr 8 weit gehört wurde. cm es m 3 Während des auf eine Länge von 10 m, wieder der sich lösenden Gesteine mehrere Kronbalken, angefangenen Widerlager der von Neuem. Die Arbeiter waren nicht zur Arbeit zu bewegen, wurden doch mehrere Mineure getroffen, nur zu Hautabschürfungen kam. genommen wurden, wie gerieten, u. s. während zu gleicher w. Durch eine ausnehmend Mauerung wurde jedoch das Gebirge an solchen Stellen verspannt und zur Ruhe gebracht, ohne wenigstens keine sichtbaren erlitten hätte. daß die Mauer selbst später Veränderungen starke — — Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at V. Abschnitt. Die geologischen Vorstudien im Gebiete des Wocheiner Tunnels. Wenn man 1. rekapituliert, ist die der Untersuchung des gegenwärtigen Tunnelgebietes kurz die einzelnen Stadien in an erster Stelle D. Stur 1 zu nennen, der im Jahre 1856 durch seine Übersichtsaufnahmen wichtigsten geologischen Grundlagen schuf. Stur zeichnete zwar kein Profil, welches gerade der Linie der späteren Trasse entspricht, doch geht aus seinen Darstellungen folgende Gliederung der Tunnel- region hervor: I. Tertiärmulde der Wochein, mit Resten der hochgelegenen Schotterdecke von Ravne, p. 22 der Arbeit. IL Dachsteinkalk, p. 18. III. Oolith der Crna gora, p. 19, als Jura aufgefaßt. IV. Südliche Randzone des Kalkgebirges (Koblazone), V. Schieferzone von Podbrdo, p. 10, als p. 30. als untere Kreide aufgefaßt. paläozoisch aufgefaßt. Bezüglich der Lagerungsverhältnisse auf der Südabdachung des Wocheiner Kammes wird die Häufigkeit von Schichtwiederholungen infolge von tektonischen Störungen hervorgehoben und speziell mit Bezug auf die Umgebung von Podbrdo bemerkt: »diese Verhältnisse mögen denjenigen in den West- alpen ähneln, die die Veranlassung gaben zu der Meinung, daß Pflanzen der Kohlenformation mit denen des Lias, ja sogar in eozänen Schichten Wenn vorkommen« sich auch gerade diese Stelle auf die (p. 40). vermeintlich mehrmalige Wechsellagerung zoischer Tonschiefer mit kretazischen Gesteinen des Porezengebietes bezieht, so ist paläo- doch des Autors Grundauffassung von der Schuppenstruktur dieser Gegenden durch eine Reihe von Beobachtungen begründet, welche durch die späteren Untersuchungen bestätigt werden konnten und Hervorhebung verdienen, um so mehr eine Ansichten über die Struktur von Teilen der Südalpen damals und als derartige auch später nicht sehr verbreitet waren. 2. Die nächste Untersuchung der Tunnelgegend wurde von Dr. F. Teller im Jahre 1894 auf Ver- anlassung der Generalinspektion der österreichischen Staatsbahnen durchgeführt, beigegebene Profil wurde für als die Vorarbeiten für Eisenbahnverbindung mit Triest im Gange waren. Das seinem Gutachten ein Generalprojekt der zweiten den amtlichen Gebrauch vervielfältigt, gelangte aber nicht zur Publikation. Die Tunneltrasse, welche F. Teller beurteilte, deckte sich nicht ganz mit jener des definitiven Projektes, das Nordportal lag zirka aus um 1 Jahrb. D. Stur: d. 800 m weiter westlich, es erscheint daher die ganze Linie vom Südportal einen Winkel von rund 5° geschwenkt und verläuft etwas westlich des Koblagipfels; es weichen Das Isonzotal von k. k. geol. Flitsch abwärts bis Görz, die Reichsanstalt, IX, Wien, 1858, geologischen Verhältnisse von Oberkrain, ibid., I, p. 324. 1850, p. 402. Umgebung von Wippach, Von noch älteren Adelsberg, Planina und die Wochein. Vorarbeiten wäre zu nennen A. M orlot: Über die : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. ( . ) I daher die Terrainkonturen seinem in Ko s s m a F. von jenen des Profil I , definitiven merklich ab, Kammes auf die Darstellung der südlichen Grenze der mesozoischen Bildungen des Da Tellers was auch einen Einfluß ausübte. ausführliche geologische Beschreibung, in welcher zahlreiche Details über die mensetzung der Schichten und wichtige Angaben über bisher nicht veröffentlicht die Zusam- Tektonik des Gebirgskammes enthalten sind, gebe ich im Nachstehenden mit Genehmigung des Autors einen Abdruck ist, des Wortlautes. Wocheiner (Kobla-)Tunnel. Für die Bestimmung der Region, soll, in Meer und der Adria, an keiner Es relativ Stelle auf ein so geringes gibt keinen zweiten Punkt, dem Küstenlande durchbrochen werden welcher das Grenzgebirge zwischen Krain und war wohl vor allem der Umstand entscheidend, daß die Breite dieses Gebirgswalles, der Maß Wasserscheide zwischen dem Schwarzen herabrückt, wie zwischen Feistritz und Podbrdo. an welchem im Niveau der vorliegenden Trasse dieser Übergang ins Isonzogcbiet mit der bescheidenen Tunnellänge von 6365 in zu bewerkstelligen wäre. Die Gesichtspunkte aus als eine glückliche bezeichnet werden. Die in Wahl Region dieser muß aber auch von einem anderen ihrem Verlaufe so wechselvolle Wasserscheide besitzt in dem Abschnitt zwischen Feistritz und Podbrdo ein rein ostwestliches Streichen, und zwar, wie die geologischen Begehungen ergeben haben, nicht nur im orographischen Sinne, sondern auch in Hinsicht auf den Schichtenbau. Die zu durchörternden Gesteinshorizonte werden also von der Tunnelachse nahezu senkrecht auf ihre Streichungsrichtung getroffen. Wenn also auch die Gesteine, welche der Wocheiner- (Kobla-) Tunnel zu durchfahren Prognose rechtfertigen würden, so unterliegt sind, daß sie eine absolut günstige haben wird, nicht durchaus so beschaffen doch keinem Zweifel, daß es anderseits in Bezug auf und wichtigsten Momente, nämlich Tunnellänge und Richtung der Tunnelachse, kein Alternativprojekt nur annähernd die allgemeinsten so günstige Chancen erlangen könnte, wie das vorliegende. Kamm Der des zu tunnelierenden Gebirgsabschnittes besteht aus mesozoischen Kalkgebilden, welche im Süden von einem mächtigen Komplex paläozoischer Schiefergesteine unterteuft werden. mesozoischen Kalken unmittelbar aufgelagert, tertiäre An der Nordabdachung des Gebirges beobachtet man, den Sedimente, welche sich selbst wieder in zwei Horizonte gliedern, einen tieferen' der aus sandig-mergeligen und einen höheren, der aus konglomeratischen Gebilden aufgebaut von Nord nach Süd drei hinsichtlich ihres geologischen Alters ist. Der Tunnel wird somit in der Richtung und der Gesteinsbeschaffenheit wesentlich verschiedene Gesteinszonen zu durchfahren haben. Es sind dies I. an der Gesamttunnellänge Die Zone der tertiären Ablagerungen, welche mit 1470 m, II. > » » mesozoischen Kalksteinbildungen, welche mit 1930««, III. » > » paläozoischen Schiefer, welche mit 2965 partizipiert und von denen jede der Reihe nach genau auf zusammensetzenden Schichten geprüft werden I. Zunächst ist Lagerung der sie hervorzuheben, daß die konglomeratischen Bildungen, welche die Reihe der tertiären Sedimente als horizontal wegen Abteilung der tertiären Schichtfolge, welche nach besteht aus Sandsteinen durchfahren sein wird, einander so innig verknüpft sind, daß es prävaliert. Beschaffenheit und Die Zone der tertiären Ablagerungen. für die Tunneltrasse gar nicht rand dieser mächtigen Konglomeratdecke, welche das Plateau von Rauno tiefere die soll. gelagerte Platte nach oben abschließen, ihrer Höhenlage Die m oft bildet, dem geologischen liegt mehr rund 130 und tonig-mergeligen Schichten, es die über kommen. Der Unter- dem Niveau des Tunnels. Längenprofile in einer Ausdehnung von die 1470;« zu durch mannigfache Zwischenglieder unter schwer wird zu entscheiden, ob die Sandstein- oder Im allgemeinen kann man aber wohl sagen, daß in Betracht m die thonig-mergeligc Entwicklung Sandsteingebilde sind, welche den Charakter der Ablagerung bestimmen. An der Steilböschung, an welcher südlich von Feistritz der Wocheiner Tunnel angeschlagen werden von dem Anschlagspunkt • 50 m entfernt, eine Gebilde. Sie sind im mittleren Abschnitt Darüber befindet sich gelbbraune, poröse, zähe Sandsteine von feinem Korn, die im Niveau des Wasserspiegels wie ein tränkt erscheinen, ohne hiebei nur im mindesten an in ihren soll, folgt eine 40 m m Zusammenhalt zu verlieren; es sind also »steinige«, Schwamm durch- im Wasser nicht zerfallende von Kohlenschnüren durchzogen (dieses Gebiet war wiederholt Gegenstand von Schürfungen), oberen Lagen aber durch zonenweise Einstreuung von - 500 Schichtenentblößung, in welcher von unten nach obqn aufgeschlossen sind: erbsen- bis haselnußgroßen Gerollen konglomeratisch entwickelt. mächtige Bank eines harten biaugrauen, mit ledergelber Farbe verwitternden Sandsteins von sehr feinem Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Korn. Das Material Bank folgt • im 35 ist bei 95 Wocheiner Tunnels. (Geologie des mäßigen Ansprüchen an Druckfestigkeit als Baustein verwendbar. Über dieser gesimseartig vorspringenden Profil zurücktretend: mächtiger grauer sandiger Tegel ohne deutliche Schichtung, im trockenen Zustande hart, im Wasser jedoch erweich- in bar und dann halbplastisch. Nach oben geht Masse durch diese reichliche Aufnahme von klastischen Beimengungen allmählich in Sandstein über und zeigt dann auf dann dünnen nach oben mit einer 20 in Mächtigkeit deutliche Schichtung 30 in dicken festeren Sandsteinbank abschließen, welche abermals deutlich aus 40 m Mächtigkeit grauer, sandiger Tegel, darüber in Platten, die dem der Profil Wand vorspringt. Es folgt in 15 in eine härtere Sandsteinplatte, sodann weiter: • 30 m • 25 in Sandsteinplatten, sandiger grauer Tegel m m 20 m tegelartige Zwischenlage, • 40 in Sandstein, • 20 in sandig-tegelige Schicht. • 20 tegelartige Zwischenlage, •40 • Damit Sandstein, ist der obere Rand des Aufschlusses erreicht, und folgen nun grobe Schotter, offenbar angeschwemmte Lagen jener jüngeren Konglomeratbildungen, welche den Untergrund der Terrasse von Rauno zusammensetzen. Von der Gesamtmächtigkeit der hier aufgeschlossenen Schichtfolge per 4 25 • steinbildungen, also 2* 80 in entfallen l'45»z auf weichere tonige Zwischenlagen. Die Sandsteine beteiligen sich in m auf die härteren Sand- diesem Aufschlüsse mit ungefähr 65 Prozent an der Schichtfolge. Zu einem ähnlichen Schluß über das prozentuale Verhältnis von Sandstein und Tegel gelangt Begehung der Aufschlüsse, welche der zwischen den Plateaus von Rauno und Deutschruth sich einschneidende Anschauung Feistritz bringt. Man tiefe man bei Graben zur. beobachtet daselbst auch, daß die konglomeratisch ausgebildeten Sandsteinbänke, von denen im Profile bei nur eine Andeutung vorlag, eine häufig wiederkehrende Erscheinung darstellen und im Gesamtprofile wahrscheinlich eine nicht unbedeutende Rolle spielen werden. In dem eben geschilderten Aufschluß verflachen die Gesteinsbänke mit 10° in Süd-Südost. In von Rauno beobachtet man dagegen und verschiedene Neigungswinkel, Man Beckenrand erhält die lokal bis zu in der östlich Fallrichtung 40° und 50° sich erheben. den Eindruck, daß eine ursprünglich flach gelagerte Sedimentdecke an einer Reihe von Verwürfen, welche dem parallel hinziehen, in größere und kleinere Schollen zerstückt wurde, welche sodann gegen das Innere der Mulde hinab- gesessen sind oder auch sonst gegen einander verschoben wurden. Es dürfte somit der Tunnel ganz unvermutet aus selten dem vorerwähnten Graben Richtung von Nord nach Süd ansteigend einen mehrmaligen Wechsel in der flach gelagerten Schichten in steil aufgerichtete gelangen, in seinem Fortschritte nach Süd nicht und werden somit auch dieser jüngeren in Vorlage der Gebirgskette Druckwirkungen nicht fehlen, die aus Störungen des Schichtenbaues hervorgehen. Wasserreich scheinen diese Schichten jedoch nicht zu sein, wenigstens maßen ergiebigen Quellausflüssen. Die eine regelmäßige Wasserzirkulation ganz unmöglich. Es ist zahlreichen, in kurzen fehlt es dem Gehänge entlang vollständig an einiger- Abständen sich immer wiederholenden tegeligen Zwischenlagen machen und mächtigere Aufstauungen größerer Wassermengen an bestimmten Moment das ein wichtiges für eine relativ günstige Beurteilung von vornherein Stellen des auf die Tertiärvorlage entfallenden Abschnittes der Tunneltrasse. II. Die Zone der mesozoischen Kalksteinbildungen. Die Gesteine dieser Zone bilden den seitigen Abdachungen nicht unter unter diesen haupt die Kote Kamm von 1000 Umständen zu dem Schlüsse geneigt in keine Gipfelregion tatsächlich der Fall sein würde. in sein, Beziehung treten werden, wie dies ja abdachungen hat ergeben, daß man des Gebirges. Die hiehergehörigen Gesteinsentblößungen steigen an in hinab. Nach Analogie mit den Verhältnissen den Karawanken könnte daß diese Gesteine ihrer bedeutenden Höhenlage wegen zum Tunnelbau man über- den Karawanken bezüglich der obertriadischen Kalk- und Dolomitmassen der Hier wäre jedoch dieser Schluß nicht zulässig. es hier mit einem in den beider- Eine Begehung der Kalkkomplex zu tun hat, der im Süden allerdings auf beiden Gebirgs- einer alten, hoch über die Tunnelebene aufragenden Basis von Schiefern aufruht, daß aber diese Kalke zugleich eine nach Nord geneigte mächtige Platte darstellen, welche unter mittleren Neigungswinkeln unter die Tertiärablagerungen des Beckens von Lagerungsverhältnisse von 1930 m in kommen wir zu einer Profilkonstruktion, der zufolge die Achse Feistritz hinabtaucht. Auf Grund der des Wocheiner Tunnels auf eine Erstreckung den vorwiegend kalkigen Bildungen des Gebirgskammes zu liegen kommt. Bei dieser Konstruktion wird freilich still- schweigend vorausgesetzt, daß der Böschungswinkel, unter welchem die Kalke an dem Nordabfall des Gebirges die jüngeren Auf- ; , ; Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 96 Dr. F. Kossma l lagerungen unterteufen, bis zur Tunnelebcne hinab keine wesentliche Änderung erleidet und daß auch der Winkel, mit welchem die alte Schieferbasis von Störung in in Süd her unter den Kalksteinkörper hinabtaucht, nach der diesen selbstverständlich nur auf theoretische Tiefe hin sich ebenfalls konstant erweist. Jede als Erwägungen gestützten Prämissen würde naturgemäß auch Änderung eine den Ziffern zur Folge haben, welche den Anteil der drei Gesteinszonen an der Gesamtlänge des Wocheiner Tunnels zum Aus- drucke bringen sollen. Die Gesteine dieser Zone konnten nur ganz im allgemeinen als eine Einheit zusammengefaßt werden, da sie im Einzelnen betrachtet sowohl der petrographischen Beschaffenheit wie und Kreideablagerungen, Trias, Lias, Jurasie die man in die dem Alter nach eine große Verschiedenheit aufweisen. Die Zone umfaßt Gruppe der »mesozoischen Formationen« zusammenzufassen zu mehr als acht Zehntel aus kalkigen Gesteinen besteht, so kann und da pflegt, wohl am passendsten unter der Bezeichnung: »Zone der sie mesozoischen Kalksteinbildungen« zusammengefaßt werden. Nach Alter und Gesteinsbeschaffenheit lassen sich innerhalb dieser von welchen die eine Trias (Dachsteinkalk) und Lias, die andere Jura- Zone zunächst wieder zwei größere Gruppen ausscheiden, und Kreidebildungen umfaßt. »Sie bildet infolge einer Schichten- überkippung, welche die Lagerungsverhältnisse in diesem Gebirgsriegel beherrscht, scheinbar das Hangende der Ablagerungen der zweiten Gruppe, der Jura und Kreidebildungen. Diese besitzen sodann in der Kobla und deren Abstürzen ins Bacatal ihre Hauptver- breitung. Hinsichtlich ihrer Gesteinsbeschaffenheit sind diese beiden Gruppen wesentlich verschieden. Die erstgenannte Gruppe sich als eine einförmige Kalkentwicklung dar, in welcher dickbankig gegliederte graue das die Äquivalente des Dachsteinkalkes. Dem dichte stellt Kalke die Hauptrolle spielen. Es sind Dachsteinkalke aufgelagert erscheint in unregelmäßigen Schollen ein weniger deutlich geschichteter Kalkstein von grauer oder rötlicher Färbung, welcher der Liasformation angehört. Die zweite jüngere Schichtgruppe, welche Ablagerungen der Jura- und Kreideperiode umschließt, besitzt im Gegensatze zu den einförmigen Kalkmassen der erstgenannten Gruppe eine überraschende Mannigfaltigkeit in der Ausbildung ihrer Gesteine. Insbesondere an den südlichen Steilabstürzen der Kobla hat man ein verwirrend buntes Bild von geschichteten Gesteinen vor Die wichtigsten sich. Typen, die sich hier festhalten lassen, sind: Hellgraue dickbankige Kalke mit spreuartig eingestreuten spätigen Schalentrümmern; lichtgefärbte bis dunkel rauchgraue Kalke mit Oolithstruktur; dünnschichtige gelblichweiße, graue und rötlieh gefärbte Kalke und Kalkschiefer mit Lagen von grauem und rotem Hornstein dickbankige bituminöse Dolomite mit großen Knauern von schwarzem Hornstein; meist grün und rot gefleckte und gebänderte, verkieselte oder mit Hornstein bunte, reichlich durchwachsene dickplattige Tonschiefer Lager von dickplattig-kurzklüftigen, meist grünlich gefärbten Kieselschiefern. Es sind Schichten der oberen Jura- und unteren Kreideformation, welche dieses bunte Gesteinsbild zusammensetzen. Die Schichten verflachen durchwegs unter Neigungswinkeln von 40 der Südseite des Gebirges aus dem Katzenbache bis zum — 60° in Nord, so daß also die Steilabstürze, welche sich an Einschnitte des Bacasattels hinziehen, den Schichtkopf der über den paläo- zoischen Schiefern lagernden jüngeren Gesteinsserie darstellen. Die Auflagerung auf die Schieferbasis fläche ist vielmehr die Ebene einer Schichtenüberschiebung, hinaus verfolgt werden kann. Es ist gruppe in der ist klar, keine normale, die Kontakt- nur eine Folge dieser eigentümlichen Lagerungsform, daß der den paläozoischen Schiefern auf- sitzende Schichtkomplex in der Richtung von vollständig auskeilt. Es ist welche nach Ost noch eine Strecke weit über die Region des Bacasattels West nach Ost so rasch an Mächtigkeit abnimmt und schon jenseits des Bacasattels daß die unter solchen Verhältnissen im Süden der Dachsteinkalkmasse eingefaltete jüngere Schicht- Richtung nach Ost zugleich immer weniger scheinlich, daß ein Tunnel, der das Gebirge östlich vom tief in die Bergfeste hinabgreifen wird, Bacasattel im Niveau und es ist in hohem Grade wahr- des Wocheiner Tunnels durchverqueren würde, die überschobene Scholle von Jura- und Kreideablagerungen überhaupt nicht mehr berühren, sondern bereits unterfahren würde. Eine solche Tunnelanlage würde mit den Jura- und Kreidegesteinen als Dach über sich aus den paläozoischen Schiefern sofort in den Dachsteinkalk eintreten. Die Tunnellänge von 1930 m, welche auf die mesozoische Kalkzone gruppen in der W eise r verteilen, daß für die reine jüngere .Schichtenserie dagegen nur 720 m in entfällt, dürfte sich auf die Rechnung genommen werden könnten. III. Die Zone der paläozoischen Schiefer. Die Gesteine dieser mächtigsten Schichtenzone des Wocheiner Tunnels lassen sich im im frischen Zustande feste, bei eben geschilderten Schicht- Kalksteinentwicklung von Trias und Lias 1210 m, für die mannigfaltiger gegliederte allgemeinen charakterisieren der Verwitterung sich aufblätternde Tonschiefer mit Einlagerung von als graue, dünnplattigen Sandsteinen gut geschichteten dickbankigen dunkelgrauen, häufig weiß geäderten Kalksteinen und unreinen Kalksandsteinen. und 3 Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 97 Als Beispiel für die innige Verknüpfung und den lebhaften Wechsel dieser verschiedenen Gesteinsabänderungen soll hier das Bild einer Schichtfolge vorgeführt werden, wie es längs des geschlossen ist. Es sind hier 0"02 blätterigen Schiefem mit Sandsteineinlagerungen, je Darüber ist, folgt eine Bank Fahrweges von Podbrdo zur Kirche von Baca von einer Aufschlußlänge in 15 von einem Hohlwege auf- Man mächtig. zählt im ganzen fünf solcher Einlagerungen- harten Kalksteins, der netzartig von weißen Kalkspatadern durchwoben Die Kalkbank wird von dunklen Tonschiefern überlagert, in welche sich noch zweimal Kalkstein- in. 1 in ohne Unterbrechung entblößt: Zu unterst ein Wechsel von dünn- O'Oöw bis eines dunklen, schwärzlich grauen, mit einer Mächtigkeit m schichten von geringerer Mächtigkeit einschalten. Es folgt nun ein Komplex von Thonschiefern mit Einlagerung von Platten eines dunklen, unreinen Kalksandsteines, die gewissermaßen Vertiefungen in den weicheren Tonschiefern bilden. Es sind Platten von durchschnittlich 0' 02 in Dicke. 0*05 lich in Mächtigkeit Nach oben ein. Die ganze Schichtenfolge verflächt mit 40 Grad NO. in dünnplattige sandige Kalke und • - von 15 Bei einer Aufschlußlänge Mächtigkeit der hier aufgeschlossenen Schichten ein Betrag von ungefähr somit im ganzen 2 18 noch dreimal dünne Kalkbänke von durchschnitt- schalten sich in diesen Tonschieferkomplex Mit einer solchen Bank schließt die Entblößung nach oben ab. 20 auf Sandsteineinlagerungen 1 1 von welchem in, ergibt in 1 daher für die wahre sich 0"35 auf 63 auf Kalksteinbänke, entfallen. Die Mächtigkeit der festeren Gesteinseinlagerungen beträgt in. Dieser Aufschluß gibt einerseits eine Vorstellung von der Lebhaftigkeit des Gesteinswechsels, andrerseits von der Mächtigkeit der festeren Einlagerungen innerhalb kaum 20 Prozent des Schichtkomplexes. Die letztere erreicht der Gesamtmächtigkeit. jedoch die kalkigen Einlagerungen in den tieferen Theilen der Schichtfolge reichlicher und mächtiger erweisen, so darf annehmen, daß dem räumlich sich das Verhältnis der harten zu den weichen Schichtgebilden im ganzen etwas günstiger stellen dürfte sehr beschränkten Schichtenaufschluß der Fall von Baca di Podbrdo, man Beispiel, an welchem der Fußwege ab über Weg Aufschluß auch tiefer die Schichtköpfe des Schiefers in man sagen, daß die tiefere Abteilung der dem Fuße der Kobla treten die festeren zum Fuße Sattel hinführt, der Kobla ansteigt, Einlagerungen zu gewinnen; der Schiefer nirgends ein größeres zusammenhängendes Beleg- blättert sich auf anderen Gebieten für Tonschiefergehänge charakteristisch ist. Wo und zerfällt in jenen kleinschuppigen Gesteins- das Terrain jedoch durch einen künstlichen fest, und bricht hie und da in Platten, sofort in die als Dachschiefer, bei günstigem Sinne; heimischen Bauten wenig- Verwendung gefunden haben. stens, Der Umstand, daß die tieferen Zonen der Schichtfolge, welche ja den Hauptanteil an den Tunnelaufschlüssen haben werden, durch festere Einlagerungen ausgezeichnet sind, und die Wahrnehmung, daß die Schiefer ihre Neigung zur Aufblätterung und Zerfall erst im Kontakt mit der Atmosphäre entfalten, läßt komplexes. Die Schichten fallen fast Schichten verqueren und zugleich Quellausflüsse, welche man aber ist in dieser in ONO. ist hier um die größten Teil nach Nord hin abfließen, dem Kalkkörper um erst der Kobla und an dessen im Feistritzursprung zutage zu schiebungsfläche, welche die wasseransammelnde Unterlage der Kalkmasse des die Die Tunnelröhre wird also die Wasserbeschaffung sehr schlecht a priori an der Kalkschiefergrenze oberhalb Baca erwarten sollte, sucht vermuten, daß die Niederschlagswässer, die von sich diese Gesteinsgrenze, Hinsicht die Art der Lagerung des Schicht- WSW" Liegenden ins Hangende fortschreiten. Mit diesen Lagerungsverhältnissen hängt wohl auch die Quellenarmut des Bacagehänges zusammen; es große Moment durchaus bergwärts bei einem Streichen von vom zum uns die Beziehungen dieser Gesteine zu den Tunnelierungsarbeiten wieder in etwas günstigerem Lichte erscheinen. Ein besonders günstiges zum fast und an dem Rücken, über welchen man von diesem ist aufgerissen wurde, so daß frische Gesteinsanbrüche sichtbar werden, ändert sich das Bild der Schiefer erscheint dunkel bläulichgrau, fast in machen nun an der Gebirgsoberfläche einen höchst ungünstigen Eindruck. An dem Gehänge von Baca zum gleichnamigen stück für die hier entwickelten Gesteinsarten schutt, der dies hier fast ausschließlich Tonschiefermaterial. Diese weicheren Schiefeiiagen zum als an festeren Einlagerungen; oberhalb der genannten relativ reich ist Kirche aber und insbesondere in den höchsten Teilen der Schichtfolge an vollständig zurück und findet sich Unter 70 Prozent dürfte jedoch der Anteil, welchen die weicheren ist. Sedimente an der Schichtfolge nehmen, auf keinen Fall herabsinken. Im allgemeinen kann Schichtfolge, etwa bis hinauf zur Kirche Da man wohl treten, man bestellt, die vergebens. hier reichlichen Man möchte Südabdachung aufgenommen werden, und zwar an der Hauptkammes und darstellt. in Nord geneigten Über- Im Tunnel wenigstens wird kurz vor Kilometer 32 der Trasse erreicht wird, gewiß durch stärkere Wassereinbrüche bemerkbar machen. Da wie oben erwähnt wurde, in den hangenden Schieferpartien von der Kirche von Baca aufwärts härtere Gesteinseinlagerungen immer hat seltener werden, so daß schließlich man gegen die Kalkgrenze hin die weicheren Gesteinsarten für sich allein herrschend werden, so es in diesem Abschnitte des Tunnels mit zwei für die Bauführung gleich ungünstigen Faktoren zu tun, mit schlechter Gesteinsbeschaffenheit und voraussichtlich reicherer Wasserführung. Der Wocheiner Tunnel mündet am Fuße des vorschiebt. die mit An dem steilen Rückens, der sich zwischen dem Bacatal und dem Katzenbach nach Süd scharf geschnittenen Gebirgsvorsprung zwischen den beiden Tallinien liegt eine Entblößung von Tonschiefern, 50 bis 60 Grad in OSO verflachen. Dieselbe Lagerung beobachtet man wenige dunkle kalkige Gesteinsbänke mit dieser Fallrichtung als Felsriffe Vergleiche zu den Lagerungsverhältnissen bei Baca eine Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII. Wendung Schritte weiter im Bette des Bacagrabens, aus dem weichen Schiefer herausragen. Es macht sich also hier wo im der Schichten im Streichen wie im Verflachen bemerkbar, die nicht 1 , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 98 Dr. F. lokal zu sein scheint, da sich die gleiche Schichtenstcllung sowohl aufwärts gegen Podbrdo, als talabwärts gegen Ternik hin an mehreren Stellen beobachten offenbar die tiefste Kossmat Der südlichste Teil des Tunnels durchfahrt wahrscheinlich einen schmalen Schichtensattel, welcher läßt. zum Aufschluß gelangenden paläozoischen Schichtenkomplexes Abteilung des darstellt. Vergleich der Tunnelaufschlüsse mit der Prognose von Bergrat F. Teller. I. Zone der tertiären Ablagerungen. Die Durchführung der Tunnelarbeiten ergab bezüglich der Lagerungsverhältnisse das Resultat, daß die an den obertägigen Aufschlüssen beobachteten Schichtunregelmäßigkeiten nicht setzen und mithin den einfachen Muldenbau nicht wesentlich beeinträchtigen. men, daß die lokalen Man in die Tiefe hinab- darf vielleicht anneh- Störungen zusammenhängen mit Vervvitterungs- und Erosionserscheinungen, durch welche oberflächliche Lagerungsveränderungen der vorwiegend weichen, lichen Schichtmassen zum Teile sogar zerfließ- eintraten. Der Quellenmangel, welchen Teller F. als günstiges Moment für die Beurteilung der Tertiärstrecke besonders betonte, gehörte zu den praktisch wichtigsten Merkmalen dieses Abschnittes und ihm relative Standfestigkeit der tonig-mergeligen Gebilde ist die zu verdanken. Die südliche Tertiärgrenze, welche im Gutachten bei 1470 mir ungefähr an der gleichen Stelle gezeichnet wurde, traf um m angesetzt und später (1902) auch von den Betrag von \2>0m (mit Rücksicht auf die Portalverschiebung etwas darüber) weiter südlich ein; die Prognose war erschwert durch die Unmöglichkeit, das Einfallen der Schichten des südlichen Muldenflügels im Wiesen- und Waldterrain entsprechend zu verfolgen. Zone der mesozoischen Kalksteingebilde. II. Das für den technischen Gebrauch bestimmte Gesteine soweit sie praktisch von Interesse ist, Profil Tellers enthält nur die Hauptgruppierung der aber nicht die Detailbeobachtungen, auf welche die Daten über den geologischen Anteil der verschiedenen Schichten begründet sind. Der Autor war nun so freundlich, mir Handskizze zur Verfügung zu stellen, Erörterung der Prognosen seine damals angefertigte welche besonders bezüglich der südlichen Abteilung der meso- zoischen Zone wichtige Details enthält; tragungen punktiert wiedergegeben. für die in der beigegebenen Reproduktion auf p. 61 sind diese Ein- Es geht daraus hervor, daß Tellers telefonische Auffassung des Wocheiner Kammes durch die Tunnelaufschlüsse nur bestätigt wurde. Besonders wichtig ist es, daß Teller bereits damals einen überkippt antiklinalen Aufbau dieses Teiles der Randzone annahm, wie aus einer mit gezeichneten Luftsattellinie Bleistift seiner Skizze in ersichtlich war. Ich möchte bemerken, daß ich zur Zeit des Entwurfes meines Tunnelprofils und der Abfassung meiner späteren Notiz in Verhandlungen 1903 116, nur das p. von der Baudirektion reproduzierte Generalprofil Tellers Ich gelangte also in der letztgenannten Notiz unabhängig zur gleichen (ohne sein Gutachten) kannte. Kombination vom Antiklinalbaue der im Tunnel durchfahrenen Juraregion, eine Anschauung, welche durch den Bau der Crna prst-Gegend begründet war. Was die relative Beteiligung der Tunnelgesteine anbelangt, 1210 m veranschlagte, einstimmt; ist was mit erklärt Bacapasse, also zirka der den tatsächlich die Breite dieses Abschnittes mesozoischen Gebilde wurden dieseDifferenz sich 1 mesozoischen Gruppen an Zusammensetzung der der vor allem zu bemerken, daß Teller für die »Gruppe des Dachsteinkalkes« 720 m dadurch, km östlich beobachteten Verhältnissen betrug nämlich veranschlagt, daß der infolge durchfahren der Tunnellinie, jüngeren Jurahorizonte gerechnet werden 1260 m. konnte. Für die praktisch südliche Es war der wurde etwa der doppelte Betrag; großen Reduktion mit der genau über- Randzone Unterfahrung der Jurazone am einer ganzen Anzahl selbstverständlich unmöglich, auf Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. Wege theoretischem den unterirdischen Einfallswinkel 99 Überschiebungsfläche der genau vorauszu- bestimmen. III. Teller schied in dieser Region zwei Unterabteilungen aus, deren rungen und antiklinalen Bau welche besteht, Die Zone der paläozoischen Schiefer. (p. 58, Schlußsatz) auszeichnet, sich durch feste Einlage- tiefere während höhere die aus Tonschiefern verwittertem Zustand zwar ungünstig aussehen, in frischer Erhaltung aber dach- in schieferartig sind. Die beiden Komplexe verhielten sich auch im Tunnel in Weise und boten der angegebenen für die Arbeiten keine Schwierigkeit. Bezüglich der Altersbestimmung profils noch die ist zu bemerken, daß zur Zeit von Tellers Prognose des Tunnel- von Stur angegebenen Funde von Bythotrephis und »Fucus« antiquus für die Horizontierung der Schiefer von Podbrdo gelten mußten, während sich später durch die Neu- aufnahme der ganzen weiteren Umgebung und durch einen Inoceramusfund antiklinal Auf bei Podbrdo ergab, daß zusammengepreßte tiefere Schichtabteilung der Kreide angehört und schiebung von den als wurde einer infolge die Über- höhere Schichtzone entwickelten paläozoischen Dachschiefern überlagert wird im Anfangsstück des Tunnels zu erwartenden Abweichungen von der allgemeinen die Streichrichtung maßgebend als bereits WSW — ONO- im Gutachten hingewiesen, ebenso auf die Trockenheit der südlichen Gesteinszone und die nördliche Abflußrichtung des Grundwassersystems im Gebirgsstock. Infolge des Umstandes, daß im Tunnelniveau die schmale Schieferzone südlich des Koblakalkzuges von der Überschiebung noch nicht abgeschnitten letzterer noch fernhält, trat man ist nicht unmittelbar am und daher das eindringende Oberflächenwasser von Dislokationskontakt, sondern erst weiter nördlich in diese wasserreiche Gebirgsregion ein. 3. Prof. Dr. G. A. Koch, welcher im Jahre 1899 für die Zwecke der Detailtrassierung die Profillinie über den Bacapaß beging, gab ebenfalls ein ausführliches Gutachten ab, welchem ich die folgende Zusammenfassung bezüglich der Mächtigkeit der einzelnen Gesteinskomplexe entnehme: »Im Wocheiner Tunnel werden also nach meiner Schätzung auf der Nordseite zirka 1665 vialen Schottervorlage, in den tertiären Mergelschiefern In der Tunnelmitte auf zirka 1700 m abgesehen von der geringen und weichen plastischen Tegeln zu durchfahren werden hauptsächlich mesozoische Kalke, Dolomite und Länge durchbohrt werden müssen, der Rest von rund 3000 grünen Schiefer, sowie auf den Komplex in, m Schiefer, fällt in 1 dilu- sein. und zwar vorwiegend Dachsteinkalke der südlichen Tunnelpartie auf die roten und der paläozoischen Kalktonphyllite mit ihren kalkigen Bänken gegen das Turmelende.« Auf Grund der obertägigen Beschaffenheit der Tertiärschichten befürchtet auch Koch das Auftreten von Druckerscheinungen innerhalb dieser Abteilung. Bezüglich der Wasserverhältnisse wird hervorgehoben, daß nach Durchstoßung dieser dichten Vorlage, in welcher nur die sandsteinartigen Straten durchlässig sind, ein sehr starker Wasserzudrang aus den zerklüfteten Kalken zu erwarten ist. »Dieser tertiäre Wall bringt das in die Tiefe sickernde Wasser des großen Niederschlagsgebietes zu einer unterirdischen Auf- stauung und verhindert es vielfach an dem freien Abfluß nach Norden, welcher erst künstlich durch die tiefliegende Tunnelröhre geschaffen wird. In der südlichen Tunnelpartie lassen aber die fast gar nicht durchlässigen bunten Tonschiefer die mesozoischen Gesteine unterteufen und nach Nord einfallen, und die Kalktonschiefer, keinen nennenswerten Wasseraustritt zu.« angenommenen um den Betrag Portalverlegung stimmt sie praktisch genommen mit Die wahre Länge der Tertiärstrecke (1600 m) blieb hinter der hier von 65 1 m zurück, jedoch unter Berücksichtigung der Ich erhielt ein welche Exemplar des Gutachtens im Sommer dieses Jahres zur Einsicht. 13* , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. 100 Kossmat Bezüglich der Mächtigkeit der mittleren Kalkgruppe bleibt die von Prof. ihr überein. Ziffer unter jener Zum Koch angenommene von Bergrat Teller, wobei allerdings der Komplex der mesozoischen roten und grünen Schiefer (Jura) aus praktischen 4. F. Schlüsse Gründen mit der Schieferregion von Podbrdo zusammengezogen wurde. mögen noch einige Bemerkungen über das Profil folgen, welches ich im Jahre 1902 schon einen Teil der Tertiärmulde und im Süden die anfertigte, als die Arbeiten auf der Nordseite : und den Antiklinalaufbruch der Woltschacher Kalke bewältigt hatten. Das schwer vorauszubestimmende Verhalten der Tertiärpartie war damals schon bekannt, erste Kreideschieferpartie grenze aber noch nicht angefahren; ich vermutete rung faßte ich zur Zeit der sie bei Meter 1460. Kammes wurde Die mesozoische Gesteinsgruppe des Ausführung dieses Profils in Trias, zunächst und Jura Lias Überkippung als einfache auf, Lias-Juraserie, eine Ansicht, welche ich auch in den Der anstalt 1903 publizierte. splittrige Oolithkalk, Bestandteil der oberen Trias erwies, ist Lage- die eingeteilt; mich aber noch im Sommer 1902 vor der Anfahrung der mesozoischen Gebirgsparte vom Aufbau der Süd- die überzeugte antiklinalen Verhandlungen der geologischen Reichs- welcher sich später durch seinen Fossilieninhalt noch zur Lias-Juraserie gezogen und seine Südgrenze, der als steilen Schichtstellung entsprechend, bei Meter 3050 angegeben, während sie infolge des etwas weniger steilen was Einfallens der sie abschneidenden Dislokation bei Meter 2852 getroffen wurde, anstoßenden Region von Liaskalk zur Folge hatte. Die auf dem Profil eine Verbreiterung der angegebene Zone von Crnaprst- Schiefer traf ziemlich genau an der angegebenen Stelle ein, bildete aber im Tunnel keinen geschlossenen Komplex, sondern bloß Einschaltungen im unteren Liaskalk. Im Kern der überkippten und gestörten bis 3300) machte ich antiklinalen lich Antiklinale kam eine schmale Partie Dachsteinkalk (Meter als unterirdischer Ausläufer des Crnaprst-Gewölbes diese zum Vorschein; 3235 auf diese Möglichkeit übrigens den beobachtenden Ingenieur der Bauleitung aufmerksam, sobald ich mich Bau vom der betreffenden Gebirgszone überzeugt hatte. Für die Tunnelarbeit hatten selbstverständ- Abgrenzungen der verschiedenen Kalkstufen untereinander keine Bedeutung. Die Grenze zwischen dem Koblakalk und der ersten Zone von Juraschiefern (Ton- und Kieselschiefer) 2 ist um einen geringfügigen Betrag zu weit südlich eingezeichnet. Unerwartet kam tägigen Aufschlüssen nicht der Kalkzone von kleine Dislokation die zum Ausdrucke kam; Kuppe 1091 und von Meter 2168 sie S, welche an den regelmäßigen ober- brachte zwei Überraschungen: eine Verdoppelung eine kleine Quelle in der sonst fast wasserleeren Südstrecke. Eine Schwierigkeit bot selbstverständlich die Vorausbestimmung der südlichen Überschiebungsgrenze der jurassischen Randzone; ich zeichnete zwei Eventualitäten Wirklichkeit war das Einfallen der Dislokation die Schnittstelle lag bei noch etwas flacher ein: als Meter 1870, 1. im 1. Falle 2. Meter 1770; in angenommen wurde, Meter 1995, an sich eine untergeordnete Abweichung, durch welche die schmale, noch südlich der Kuppe 1091 gelegene Zone jurassischer Schiefer abgeschnitten wurde. Die Überschiebung zwischen Dachschiefer und Kreide wurde nahezu an der läufige Profil angab, getroffen; über die südlicheren Abschnitte ist Stelle, wo sie das vor- nichts weiter zu bemerken, da sie zum größeren Teile bereits damals durchörtert waren. Über in die Wasserverhältnisse Übereinstimmung mit der Tertiär eine und Dachsteinkalk nur einige Angaben: 1 starken Quellen erwartet; Ein größerer Zufluß wurde doch wurden beim Tunnelbau, wohl infolge der eigentümlichen, erst zirka 300 m Beispiel Technisch-kommerzieller Bericht über die zweite Eisenbahnverbindung mit Triest Meter 2350 bis 2518 des Tunnelprofils. von Meter 1820 und 1860 südlich der Formationsgrenze mit direkter Fortsetzung nach Triest. Wien, 1900, p. 42. 2 1. der Regierungsvorlage enthaltenen Prognose an der Grenze zwischen Ablenkung der Wasserwege bedingenden Lettenklüfte (zum die ersten linie in enthält das Profil N), angetroffen. — Tauernbahn, Karawankenbahn, Wocheiner Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 2. Ein Wasserzufluß war auch unterhalb des Hochtales zwischen Kuppe 1527 und der Kobla von vornherein aber im 101 wahrscheinlich, ich Liegenden erwartete ihn im Hangenden der Schieferzone der Crnaprst, er trat und zwar im Zusammenhang mit den Klüften derselben, also weiter südlich auf, in der Zerreißungsregion der überkippten Antiklinale. Erläuterung zu den vergleichenden Durchschnitten in der Linie des Wocheiner Tunnels. I. Profil von F. Teller 1894. Fig. 1 a. km 1. Tertiärmulde, voraussichtlich von untergeordneten Störungen durchsetzt. Im Hangenden das Konglomerat von Rauno und Gehängeschutt. 2. Zone der Trias-(Dachsteinkalk) und Liaskalke. 3. Zone der Kobla (Jura und untere Kreide). a) Schwarze Schiefer der Crna b) rote c) Kalke vom Typus prst, der Aptychenkalke, Crinoidenkalk, d) plattiger Hornsteinkalk, e) hornsteinführende Schichten vom Typus der Aptychenschichten, f) bituminöser Dolomit mit Hornsteinknauern, g) bunte Schiefer, h) Kalke mit Hornstein, i) bunte Schiefer, j) graue Kieselkalke. (Die Unterabteilungen 4. a—j nach Teller's Handskizze des Profils.) Paläozoische Schieferzone. Die Durchschnittslinie verläuft etwas westlich des definitiven Profils und genau vergleichbar. (Maßstab 1 37500.) mit letzterem nicht = : ist daher , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 102 Kossm a Dr. F. II. Profil von F. t Kossmat 1902. Tertiärzone der Nordseite und (Zur Zeit des Stollenvortriebes innerhalb der Südseite gezeichnet.) Kreidezone der der 1 Fig. Ib. km I IV /// // II o i Die nachstehenden Daten geben den erläuternden Text des Originalprofils 1 : 10000 vollinhaltlich wieder: Tertiär (Unteres »1. Tertiäre Neogen), Süßwasser- Tonmergel, Sande und Konglomerate; schotter überlagert. bildungen An am Portal von Diluvial- der Grenze gegen die Trias wahrscheinlich größerer Wasserzufluß. Dichter, meist 2. sehr grobbankiger Dachsteinkalk. zwischen Tertiär und Dachsteinkalk findet man an Stollen angetroffen wird. Nahe der Grenze gegen der Grenzregion der Oberfläche zahlreiche Es wäre möglich, daß Stücke von Liasschiefer, doch nicht anstehend. Obere Triasformation In er im die Oolithe findet sich breccien- artiger Korallenkalk. Lias. An der oberen 3. Grenze der Schiefer- Lichte splittrige Oolithkalke; Streichen fast O — W; sehr steile Schicht- stellung. einlagerung wahr- 4. Lichte spätige Kalke mit vielen Crinoidenstielen. 5. Schwarzer Liasschiefer = 6. Graue, meist 50 bis 60° N und NNW scheinlich etwas Wasser zu erwarten kommen 7. fallende Kalkbänke. Häufig durch großer Hornsteinausscheidungen das Auftreten Kalke Schiefer der Crna prst. ausgezeichnet. Auch spätige hier vor. einzelnen Hornsteinausscheidungen Schiefer mit (graue und braune Tonschiefer und Kalkschiefer); an den Grenzen mit den Kalken wechsellagernd. Jura. Sowohl die Schiefer als auch die Kalke durch reichliche 8. Grauer Kalk mit Hornsteinlinsen. 9. Rote ' Hornsteinführung und braune Tonschiefer und Kieselschiefer mit weißen Kalzit- adern, Hornsteinbänke häufig. ausgezeichnet 10. Grauer Kalk. 10a. Tonschiefer, Kieselschiefer, Hornsteine. Dieser Schieferzug mit Horn- steinbänken ist zwar erst etwas westlich der Tunnelachse zu beobachten, könnte aber im Stollen noch angetroffen werden. 1 In dem Profil ist die Gruppe 2 bis 10<7 als »überkippte, fast Ost — West streichende Schichtfolge« lungen der geologischen Reichsanstalt Juni 1903 werden aber die Schichten, welche im als überkippte Antiklinale von Lias-Juraschichtcn aufgefaßt, in deren Kern die Profil mit den Crna prst-Schicfer bezeichnet; in Verhand- Nummern (5) auftreten. 3 bis 10 bezeichnet sind, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 103 Aufpressung von Karbonschiefer; im Stollen wahrscheinlich 1 druckhaft. Beiderseits Schwarze, an der Oberfläche 1. in kleine Stücke zerfallende und dünn- splitternde Tonschiefer. Verflachen meist 40 bis 60° NO. durch Verwerfungen gegen Jura und Kreide begrenzt Kreide: vorwiegend sandig-schiefrig, mit 12. Graue Flyschschiefer und Sandsteine mit wenigen Kalklagen. 13. Grauer stark gefalteter Plattenkalk. 14. Graue Flyschschiefer und Sandsteine mit sandigen Kalkbänken. einer steil stehenden Antiklinale des plattigen Woltschacher Kalkes III. Profil von Kossmat F. 1907. (Nach Beendigung des Tunnels.) Fig. \c. hm Nummern entsprechend dem Profil 1 b. Tertiär. 2. -f- 4. bis 10. Lias-Jura. (Überkippte Antiklinale, in 11. ' II J Stratigraphische Gruppierung: 1. 3. IV III 11 I Obere Trias. deren Kern die Dachsteinkalke Paläozoischer Aufbruch. 12. bis 14. Kreide. Maßstab = 1 : 37.500. 5a auftreten. — Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at VI. Abschnitt. Die Südrampe des Wocheiner Tunnels von Podbrdo Lucia bis St. Tolmein. (Baukilometer 34" 8 — 55 '8 ab Assling, = Betriebskilometer 95 '6— 116-6 ab Klagenfurt). Nach Verlassen des großen Tunnels tritt die Bahnlinie in das tief eingerissene, schmale Bacatal ein, SW gerichtet ist und die Idrica wenige Kilometer oberhalb ihrer Mündung in den Isonzo welches nach erreicht. Vom geologischen Standpunkt gehört das Bacatal neben dem Wocheiner Tunnel zu den interessantesten Abschnitten der »Wocheiner Bahn«, in technischer Beziehung zog es die Aufmerksamkeit auf sich, St. weil hier die Bauschwierigkeiten ihren Höhepunkt erreichten. Die Strecke von Podbrdo nach Lucia verläuft zwar im allgemeinen nicht senkrecht auf das Schichtstreichen, quert aber doch Hauptzonen, welche sich zwischen dem Wocheiner befinden. Kamm Das Bahnprofil knüpft auf diese Weise unmittelbar an den Tunneldurchschnitt an und dessen natürlichen Abschluß; eine Beschreibung seiner geologischen Grundzüge hang mit diesem wünschenswert. Die Gutachten von F. alle und dem westlichen Teile der Karstplateaus Teller (1894) und ist bildet daher im Zusammen- Prof. Dr. G. A. Koch (1899) enthalten eine große Anzahl von Detailbeobachtungen, welche sich besonders auf die technisch-geologi- schen Verhältnisse der damals im Projektstadium befindlichen Bahntrasse beziehen, aber nicht veröffentlicht sind. 1 Der beistehend angeführte Passus aus dem technisch-kommerziellen Bericht (Regierungsvorlage 1900) gibt ein gedrängtes »In dem tief Resume des Ergebnisses: eingeschnittenen Bacagraben werden außer jüngeren Schuttkegeln von Wildbächen der Reihe nach die paläozoischen Kalktonphylite, kalkige und mergelige Glieder der Triasformation sowie Ablagerungen der Jura- und Kreideformation Nach Tellers und Kochs Ansicht 51), Tunnelen durchfahren. erweist sich der auf das Bacatal entfallende Trassenabschnitt als der schwierigste des Gesamtprojekts. Es meter 40 bis teils offen, teils in gilt dies hauptsächlich für die Strecke Hudajuzna — Log (Kilo- an welcher Rutschlehnen passiert werden müssen. Im untersten Teile des Bacatales und im Bereiche der Idrica bessern sich die geologischen Verhältnisse.« Oberes Bacatal: Kreide —Jurastrecke. Die Station Podbrdo (Seehöhe 506 in) liegt unmittelbar südlich des Tunnelportals auf der linken der Baca inmitten der sandig-schiefrigen Kreideschichten. Seite Graben, welcher oft zur Not für die Straße besteht aus der Tunnelhalde. war man nicht nur den Fluß und ließ, in Steinmauern aufführen, da Vom in diesem engen den Gehängeschutt einzuschneiden, sondern man mußte auch die auf seiner rechten Seite laufende Straße die Das Terrain mußte künstlich geschaffen werden; der Stationsuntergrund Platz für die Aufschüttung der großen Materialmengen zu gewinnen, gezwungen, etwas sehr beträchtlich sind. 1 Um Raum gegen das jenseitige Ufer schieben und starke Wassermengen, welche zeitweise aus dem Talkessel von Podbrdo abströmen, südlichen Tunnelende angefangen, welches durch einen mächtigen Stein- Die Kopien befinden sich seit dem Vorjahre im Besitze der k. k. geologischen Reichsanstalt. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. zum Ende körper gegen eine lokale Rutschbewegung geschützt wurde, bis also sehr große Massenbewegungen und Schutzbauten nötig, 105 der Station Podbrdo waren welche das Bild des Terrains erheblich umgestalteten. Der weitere Verlauf der Bahnlinie Wald- und Wiesenlehnen, an welchen die zunächst bietet geologischer Beziehung wenig interessantes; in infolge häufiger Detritus- die Strecke hinzieht, zeigen sich bedeckung wenige Aufschlüsse, hingegen wird an der Baca der flyschähnliche Kreideschiefer und Sandstein, welcher diesen ganzen Talabschnitt zusammensetzt, Südlich vom Dorfe Tratnik kommt Kalk), welche ziemlich auffällig durch von ihr in einem zu tun Einlagerung zieht, zur Bahn herab und wird man es hier mit der Meter 410 und Meter 1020 S (zirka 90 bei Hudajuzna (stellenweise auch breeeiöser nicht unwahrscheinlich, daß ist Das Schichtfallen auftritt. eine Lagerung, welche bis gegen kommen wieder zum Vorschein. den nordwestlichen Porezenhang welche im Tunnel hat, Woltschacher Plattenkalk) Zone von hartem Kalksandstein eine durchbrochen. Es tiefen Einschnitt fast überall geschnitten. ist die dunklen, sandig-glimmerigen Schiefer mit über OSO unter einem mittleren Winkel nach herrschende die m dem gerichtet; im Liegenden der härteren Bänke ist; dünnen kalkhaltigen Sandsteinbänkchen Nach Durchquerung der unteren Abteilung der Kreideschiefer, welche am besten im Bache auftritt man in die Woltschacher Plattenkalke, welche zum Beispiel an der großen geschlossen sind, Steinbrücke sind. — (Betriebskilometer Die anschließende Lehne gegenüber der ebenfalls in 97-6) über vom Porezen kommenden Graben zu beobachten den mehrfach allerdings zeigt reichliche Schuttüberstreuung, aber bald den Plattenkalken eingeschnittenen Schlucht des Driselbaches — bietet die Bahnlinie sehr schöne Aufschlüsse. Die charakteristischen kleinen Fältelungen der dünnplattigen, mitunter durch rote Mergelschieferlagen ausgezeichneten Kalke sind sowohl an der Bahn, als auch an der Straße sehr schön zu sehen. Die Einschnitte konnten stellenweise selbst bei großer Höhe fast senkrecht ausgesprengt werden, da sich die Woltschacher Kalke im großen durch den zähen Zusammenhang der Schichtmasse auszeichnen. Das Verflachen ist in der Hauptsache ziemlich flach talaufwärts — meist gegen von Podbrdo in immer die oberen Kreideschichten die Schiefereinschaltungen allmählich gerichtet, die Bahnlinie den Kalk tritt verdrängen. Eine OSO ältere scharfe — Lagen , also unter ein, gegen Grenze wobei unten existiert nicht. Der 102m lange Seidltunnel, grabens eintritt, durchsticht flach SO in Bahn nach Überbrückung des tiefen Mlakarrotbraune und dunkelgraue Schieferlagen mit eingelagerten welchen fallende Bänken von grauem Hornsteinkalk; man kann in Schichten oder in das Liegende derselben ziehen die Zweifel sein, ob Woltschacher Kalke des Porezen des Seidltunnels beobachtet sie besser zu den Woltschacher soll. Die nun sich anschließende Strecke bei Hudajuzna östlichen Flügel einer Aufwölbung, welche man ist geologisch sehr einförmig, denn sie liegt am entlang des Bacatales die hochaufragenden Schichtköpfe der einerseits, des Oblocki hrib andrerseits trennt. man anstehende dunkle Am südwestlichen Portal Schiefer (mit untergeordnetem Kalk), welche in gleichem Sinne fallen wie die Hangendschichten; sie verschwinden aber bald unter einer breiten Schutt- böschung. Die weiterhin folgenden Aufschlüsse zeigen meist einen Wechsel von starken Bänken Dezimeter und darüber) dunkler, hornsteinführender Kalke mit schiefern, das Einfallen wechselt, ist zähen, rotbraun aber in der Regel talaufwärts nach charakteristisch sind für diese Abteilung die Anschnitte gegenüber OSO dem Gehöfte (oft mehrere verwitternden Tonbis O gerichtet. Prangar. Weiter Sehr tal- abwärts, in etwas tieferen Lagen dieser Schichtgruppe, herrschen dunkle Tonschiefer vor, deren Habitus oft an paläozoische Schichten erinnert, was anfangs die erschwerte. Im allgemeinen neigen aber diese Schiefer sind meist matter als die älteren Tonschiefer; Deutung der stratigraphischen Verhältnisse sehr mehr zu splittrigem als blättrigem Zerfall und auch das weitere Studium der Lagerungsverhältnisse beiderseits des Tales läßt über die Zugehörigkeit dieser Gesteine zur posttriadischen Reihe keinen Zweifel Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXX11. 14. , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 106 Dr. F. Koss m a mehr. (Vergl. dazu auch Sturs Fund eines Belemniten Hudajuzna.) Auch l t in landschaftlicher Beziehung ist die Gegend oft eingeschaltet. hier sehr einheitlich gestaltet, denn es herrschen, entsprechend der milden Beschaffenheit des Materials, regelmäßig abdachende, aber Wiesenlebnen, welche von steile Wald- und kurzen Gräben durchzogen werden. Der Fuß des Gehänges zahlreichen unter der Bahnlinie mußte in ziemlicher Umgebung von den »Kohlenschiefern« der in Dunkle Mergel und unreine Kalke sind diesen Schiefern Ausdehnung durch Trockenmauern gegen Erosionswirkung dte der Baca geschützt werden; bei zahlreichen Anschnitten machte der lockere Zustand des verwitterten Schichtmaterials oder des aufgeschwemmten Schuttes Verkleidungen mit Flechtwerk wurde aus demselben Grunde eine kurze Galerie eingeschaltet. aber dank der relativen Zähigkeit ihres Verbandes meist Die Umgebung steile Wo Hanges Platz waren Einschnitte möglich. der Station Hudajuzna (Betriebskilometer 101 starkes Anschneiden des nötig; an einer Stelle die frischen Gesteine anstehen, gemacht werden mußte, Höhe 397 m) •], gibt in ihren für welche durch hohen, großenteils durch Flechtwerk geschützten Lehnen sehr typische Bilder der Verhältnisse im Schieferkomplex. Talabwärts von der Station wird unter diesen weichen Gesteinsmassen ein dunkler plattiger Kalk angeschnitten, welcher auch nach Verbindung steht. O und OSO Auf der rechten Flußseite sind und mit dem Schiefer durch Wechsellagerung fällt in von zahlreichen Kalzitadern durchzogenen horn- diese steinführenden Gesteine an der Straße gut aufgeschlossen und zeigen knapp vor den Häusern des Dorfes Hudajuzna sehr schöne Faltungserscheinungen. Auf der linken Bacaseite sind die Schichten am besten Bank Korallenreste, welche aber stark kalzitisiert bei der Holzbrücke entblößt; sie führen hier in einer sind. 311 Das m Einfallen lange ist 30 bis 40° S bis SSO, mergelig schiefrige Einschaltungen sind vorhanden. Der Hudajuznatunnel durchsticht die an der Oberfläche von einem quartären Terrassenstück überlagerte Grenzregion zwischen Kalk Flußseite, und Schiefer des letzteren auf der Bergseite liegt. Der ansteht, setzt sich weiterhin mit großer Regelmäßigkeit zusammen daß die Hauptmasse des ersteren auf der derart, am Schiefer, welcher Südwestportal des Tunnels im südlichen Schichtkopf des Porezen mit den übrigen hier genannten Schichten unterhalb der Kreide und im fort, wo er Hangenden der Trias- unterlage durchzieht (vergl. das Porezenprofil). Mittleres Bacatal: Triaszone. Unterhalb von Hudajuzna ändert sich das geologische Bild vollkommen; das Bacatal tritt hier in die Zone von Bildungen der oberen Trias ein, welche die Strecke bis zur Station Grahovo durchqueren. Im unteren Teil dieser Gruppe nehmen die Sandsteine und dunklen, oft den Karbongesteinen ähnlichen Tonschiefer der Amphiclinenzone sehr große Ausdehnung an und stoßen nahe dem Portal des Hudajuznabreite tunnels direkt mit den jüngeren Bildungen Erscheinung gibt sich erkennen, welche zusammen, welche hier vorwiegend nach beim weiteren Verfolgen der Gesteinszüge am Porezenhang als SO einfallen. bald durch normale Verhältnisse abgelöst wird; sie trägt aber neben der fremdartigen Ausbildung der jungmesozoischen Bildungen am meisten dazu bei, daß der natürliche Durchschnitt im Tal für sich allein nur ein schwer verständliches Bild des geologischen Baues Das Gebiet der Amphiclinenschichten die Häufigkeit nasser Diese eine untergeordnete Störung zu ist an Taleinschnitten und Gehängen fast allenthalben liefert durch Rutschlehnen ausgezeichnet, so daß die Sicherung der Bahneinschnitte hier besonders sorgfältig durchgeführt werden mußte. Die zahlreichen langen Sickerschlitze und Lehnenverkleidungen Wegen der Neigung zu oberflächlichen Gleitungen bezeichnen schon von weitem diese Teile der Trasse. sind reine Aufschlüsse innerhalb der Amphiclinenzone nicht allzu häufig; gute Entblößungen liefern Bahneinschnitte zu beiden Seiten des Porezenbaches, wo steil WSW fallende schwarze Schiefer Wechsellagerung mit sandig verwitternden, knolligen Kalken von brauner Außenfarbe anstehen; i die in die Eine große Ähnlichkeit mit diesen Gesteinen besitzen die tieferen jurassischen Bildungen des rechten Rhonegehänges bei Sion. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 10; in den Hang von Obloke kommen größere Partien grauer Schichten streichen ohne wesentliche Änderung der Fallrichtung durch die Baca und ziehen von da über den Gebirgskamm zur An einer von der Bahn sichtbaren Koritnica. Krümmung des Porezenbaches Kalke zu Tage, welche sich durch ihre massige Beschaffenheit von den Einlagerungen im höheren Teil der Zone unterscheiden. bearbeitet und Sie wurden lieferten eine Gewinnung von Baumaterial hier steinbruchmäßig zur Anzahl von Fossilien (Fedaiella, Megalodus, Cidaris), für die Eisenbahn welche bereits im strati- graphischen Teile der Arbeit erwähnt sind. Eine Zone schichten und von Schutt verhüllt an der Bahnlinie die Grenzregion zwischen den Amphiclinen- den auflagernden Hornsteindolomiten, deren zirka iy2 km breite Schichtmulde nun von der Baca durchschnitten wird. Die unteren dünnbankigen, knollig-kieseligen Partien fallen an der Strecke rund 40° SW und sind von zahlreichen Klüften (auf der Straßenseite auch von senkrechten Querblättern) durchzogen. Das Tal verengert sich und zeigt den Charakter einer wilden Schluchtstrecke mit brüchigen, von zahlreichen Runsen durchfurchten Wänden, zwischen denen steile durchwegs auf der linken Flußseite geführt Überbrückungen und wendet sich kleine die Trasse zum Tunnels ist, nötig. Felssporne vorspringen. Während bis hieher machte der zackige Verlauf dieses Talabschnittes mehrere dem Eintritt in die Region der Hornsteindolomite rechten Gehänge, durchbohrt hierin Überbrückung auf das Bahn Bald nach dem 54 m langen einen Dolomitvorsprung, verläuft innerhalb einer kurzen Alluvialstrecke auf einem einer zweiten die linke Ufer zurück, wo in Kupovotunnel Damme und geht mit dem 88m langen Kumartunnel wieder ein Felssporn durchfahren wird. Fig. SSW- Linkes Bacagehänge zwischen C dem Kumar- und Kupovotunnel. = Amphiclinenschichten, D = obertriadischer Hornsteindolomit. Zwischen diesen beiden kleinen Tunnels liegt auf der genannten Talseite ein sekundärer Aufbruch von Amphiclinenschichten, welcher ein sehr schönes Aufschlußbild gibt. Die dunklen Schiefer mit Ein- lagerungen von unreinen kalkigsandigen Bänken fallen im ganzen 35 bis 40° oben vom SSW und werden nach Dolomit des Kumartunnels konkordant überlagert; in der Grenzzone sind beide Gruppen durch Wechsellagerung und Übergänge konkordant verbunden; der Nordflügel des Aufbruches die Dolomite des Kupovotunnels 30° umbiegung Bei Betriebskilometer wo da NNW fallen, während die Aufbruchzone keine entsprechende Schicht- zeigt. 103'5 kehrt die Bahnlinie nochmals auf das rechte Ufer zurück zwischen Straße und Fluß auf einem Stelle, ist gestört, sich die Das Tal Baca bietet in in Damm geführt; dann folgt eine neuerliche und ist hier Uberbrückung, an einer einem Knie nach rechts umbiegt. diesem Abschnitt sehr große Terrainschwierigkeiten, die Felswände sind sehr steil und dabei außerordentlich brüchig; größere Felsblöcke haben sich entlang der zahlreichen Kluftflächen losgelöst und sind in die Schlucht gestürzt, wo sich das Wasser in starkem Gefälle zwischen ihnen den Weg gebahnt hat. Aus diesem Grunde wurde das Stück der Trasse, welches den südlichen Schichtkopf Bahn tritt unmittelbar nach dem Übergang auf das der Dolomitmulde durchquert, unterirdisch geführt: die 14* , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 108 Dr. F. Kos sm a i — langen Bukovotunnel ein — den größten auf der Strecke Podbrdo — Görz welcher anfänglich in südwestlicher, dann in mehr westlicher Richtung verläuft und auf diese Weise einen gegen die Baca konkaven Bogen beschreibt. 1 den 928 linke Ufer in in Das Anfangsstück des Tunnels NNO Portal flach fallen, (beiläufig das erste Drittel) liegt in den hornsteinführenden Dolomiten, splittrigen, bald aber eine Neigung von 25 bis 40° annehmen. Nach unten genen die Schieferzone der Amphiclinenschichten über, welche aueh hier einzelne unreine Sandsteinbänke enthält. Durch die Faltung ist sie welche am durch Aufnahme von Zwischenlagen in Kalkbänke und spröde bräunliche bis schwärzliche dieser nachgiebige Gesteinskomplex auch hier stark gestört, die Schiefer sind oft in Quetschlinsen mit anthracitischen oder lettigen Gleitflächen zerrissen, die eingelagerten härteren Bänke zerbrochen, so daß häufige Wechsel in Bezug auf Betrag und Richtung des Schichtfallens gerichtet bleibt, also mit dem mittleren und westlichen stattfinden, während das Streichen im allgemeinen Teile der Tunnelröhre einen spitzen Winkel einschließt. Infolge WNW— OSO dieser Richtung des Verflächens der stark gequetschten Schichten war besonders die südliche Tunnelwand einem sehr bedeutenden Gebirgsdruck ausgesetzt, welcher starke Mauerungen erforderte und auch da erst nach Überwindung ungewöhnlicher Schwierigkeiten bewältigt werden konnte. An ergoß sich der Terrainoberfläche verhält sich das Gebiet der Triasschiefer hier noch zum Beispiel aus dem höher gelegenen lichen Teil des Bukovotunnels durchfahren wird Fluß bespült in Schieferterrain über die und dem mittleren einem Bogen den Fuß dieses Schuttstromes, Bukovotunnels angelegt war. Oberflächenerscheinungen in in als natürliche welchem Selbstverständlich steht der Druck, ungünstiger als im Tunnel. Ein alter Murgang, Nordost fallende Dolomitstufe herab, welche die provisorische welchen vom Schutzmauer auf der Bacaseite vorgelagert west- ist. Der Schleppbahn während der Ausführung des man beim Tunnelbau zu überwinden hatte, mit diesen keinem Zusammenhange. Fig. 3. Profil C Westlich durch den mittleren Teil des Bukovotunnels (zirka = Amphiclinenschichten, D= vom Bukovotunnel die Bahnlinie auf reichen Gräben vorbei geführt, da ist man obertriadischer Homsteindolomit, 1 : 2000). iV/=Muhre, T= Tunnel. einem großen Viadukt am Ausgang eines der zahl- es vermeiden mußte, die hier aus sehr stark verrutschtem Schiefer- und zerrissenen braunen Sandsteinbänken bestehenden Hänge anzuschneiden. Später bessern sich Verhältnisse des Untergrundes etwas, wenn auch so ziemlich an der ganzen Linie in dieser Triaszone material die ausgiebige Vorkehrungen zur Festigung der Einschnitte nötig waren. Südlich unter den Schiefern wieder jener dunkle, dickbankige oder massige Kalk Steinbruche am Porezenbach (SO von Wächterhauses durchschnitten, zeigt im während tieferen in Obloke) auftrat. vom OrteKoritnica zum Vorschein, kommt welcher auch im Ein sehr schöner frischer Anschnitt südlich des Teil dichte graue Kalke mit zahlreichen unbestimmbaren Conchylien- den oberen Lagen der konglomeratische oder breeeiöse Charakter überwiegt; Cidariskeulen sind in Anwitterungen und Durchschnitten vorhanden. 1 Die nachstehenden Ausführungen knüpfen an Untersuchungen an, welche ich im Herbst 1905 im Auftrage der Eisenbahn- Baudirektion ausführte. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 109 Geologie des Wocheiner Tunnels. Ein weiterer Beleg wie er die eigenartigen litoralen für Gesteine gebildet wurden, ist ihre Vergesellschaftung mit Ablagerungsbedingungen, unter denen Teilen der Schichtserie an der Basis des Hornsteindolomits verbreitet in allen ist. Die Kalkaufragung war für die Führung der Bahntrasse ein sehr günstiges Moment, da an jener wo Stelle, die Baca ein scharfes diese Lagen und Nestern von schwarzem Schieferton, Knie macht, einen festen Stützpunkt sie gerade an welchen sich die bot, große Überbrückung des Alluvialbodens und des Flusses anlehnen konnte. Die Linie läuft nun unterhalb der Häuser von Grahovo eine Strecke weit am Fuß des rechten Hanges, welcher hier wieder aus dem Gestein der schiefrig-sandigen Triasschichten besteht und daher möglichst wenig angeschnitten wurde; neuem und Strecke sie erreicht die Station Grahovo. (Betriebskilometer 107-7, — Tolmeiner der Kirchheim entlang dem Ausgang des Pusnikgrabens von Höhe 256 m.) überbrückt den Fluß gegenüber Überschiebungszone (Kontakt zwischen Trias und Kreide). Die Station Grahovo und die an sie anschließende Strecke Terrain im Alluvialboden, der bei 100 bis 200 stark wechselnden Baca ausgesetzt lieferten die plattigen m breit höheren aus vom auf künstlich aufgeschüttetem und den Überschwemmungen der im Wasserstande Einen sehr beträchtlichen Teil des Materiales für die ist. Woltschacher Kalke, welche sich fast Maßstabe gewonnen wurden. Die Bahn berührt hier nämlich welches sich liegt wie Ziegel fügen lassen und daher zum ersten in Dämme großem Male den Rand des Kreidegebietes, Veitsbergplateau herabsenkt und im tieferen Teile aus Woltschacher Plattenkalken, im Rudistenbreccien und vom Charakter flyschähnlichen Schiefern der Podbrdoschichten besteht. Die früher geschilderte Triaszone kommt an der langen, von Kirchheim über den Dislokationslinie mit den Gesteinen des Plateaus in unmittelbaren Baca den Sattel von Bukovo gegen Tolmein ziehenden Von Grahovo bis überKneza hinaus Kontakt. begleitet die Verlauf dieser Störungszone, doch derart, daß schon von der Eisenbahnbrücke angefangen ein schmaler Streifen der Kreide- bildungen noch den Fuß des rechten Gehänges bildet wie später an mehreren Stellen zu beobachten ist, ; es hängt dies entschieden damit zusammen, daß die Grenze der beiden Gesteine, nördlich einfällt, während der Fluß, welcher ihr zu folgen trachtete, sein Bett nicht vollständig entsprechend der schrägen Kontaktfläche vertiefen konnte, schließlich in die harten Kreidegesteine geriet Im Süden der und in sondern gegen die Vertikale abgelenkt wurde, so daß er ihnen festgehalten wurde. Station steigen die mit Laubwald bestandenen Steilabfälle des Woltschacher Platten- kalkes ununterbrochen zur Plateaukante empor; die charakteristischen Kniefalten sind fast an jedem der zahlreichen Aufschlüsse zu sehen, doch sinkt erst weiter westlich gegen ist das herrschende Fallen gegen die Triasgrenze gerichtet und die Auflagerungsfläche der oberen Kreide ein. Kleine Reste einer quartären Niederterrasse sind dem Fuß des Gehänges häufig angelagert. Nordseite der Baca ziehen die im großen und ganzen auch hier schacher Platten am Fuß der Rutschlehne von Amphiclinenschichten NNW bis NNO fort; Auf der verflächenden Wolt- durch Überschüttung mit Muhr- strömen werden aber die Aufschlüsse anfangs häufig unterbrochen, bis die Grenze höher emporsteigt und schließlich der Dolomitkeil bei na brda (Grahovo W) sich einschiebt, welcher einen reineren Kontakt gestattet. Wo diese als herantritt, liegt ein erstreckt Hügel aufragende Felspartie aufhört und die Amphiclinenzone wieder an die Kreide gewaltiges altes Muhrenterrain, welches sich wie ein Gletscher gegen die Baca herab- und dieselbe zu einer Ausbiegung gegen Süden zwingt. Die Weiterführung der Trasse auf dem wegen der Steilheit der Hänge und der talwärts einfallenden, von einer mächtigen linken Ufer hätte Rudistenkalkmauer überhöhten Wolfschacher Platten große Schwierigkeiten geboten und eine starke Aus- biegung der Strecke verlangt, man ging daher zwischen wo man in dem 202 m km 109 und 1088 auf das rechte Ufer hinüber, langen Muhrgrabentunnel den Fuß Schuttmassen durchfuhr. der in einem alten Bacabett liegenden , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at I Dr. F. 10 Die sandig-schiefrige Basis des Kotlabcrges kam deshalb durchfeuchtet, wurde, Ko ss m a (1173;«) bei Grahovo t ist oberflächlich durch Quellen und Sickerwässer stark welche von den brüchigen Dolomitmassen unmittelbar überhöht einst der obere Teil der steilen Lehne, Bewegung. Den entstehenden Muhrgängen war im Niveau der jetzigen Straße durch zwei Dolomithügel in : von na brda von Kneza andererseits, zwischen welchen das Schieferterrain bis zum Woltschacher Kalk vordringt, der weitere sie ergossen sich durch die Bresche hangabwärts und entfalteten sich unter ihr fächerartig in einer Breite von 600 Weg Wie das ;;;. einerseits, vorgezeichnet, Streichen der Schichten und der beiderseits des Muhrenterrains im Gehänge sichtbare Verlauf der Dislokationslinie zwischen Trias und Kreide beweist, liegt der untere Teil der Muhre Woltschacher Kalk. Das herabgebrachte Material besteht aus unreinem weichen bereits auf Zersetzungston der dunklen Schiefer mit eingebackenen Trümmern von härteren Sandsteinbänken und Haufwerk von abgestürztem Dolomit, welches besonders im unteren Teil der abgerutschten Masse Das alte oft moränenartig angehäuft Bacabett, welches damals in die quartäre Niederterrasse bereits gestaut; er schüttete infolge dessen ein breites Schotterfeld auf, welches tief ist. eingeschnitten war, talaufwärts noch wurde ausgefüllt und der Fluß Stück weit über die große Bacaüber- ein Fi K 4. . w : Profil C = Amphiclinenschichten, Woltschacherkalk, brückung bei Koritnica am D = Hornsteindolomit, 7? = Radiolitenbreccien, Fl In dieser : 25.000.) wo Südgehänge er Wo = und Hornsteinkalke der Lias-Juraserie, = Flyschähnliche Schiefer und Mergel der oberen Kreide, M = Muhre. am Fuße abgerutschte Partie und schnitt die besonders stark nach links gedrängt wurde, ein neues schluchtartiges ein. bogenförmigen Strecke stehen an beiden Ufern der Baca die Woltschacher Plattenkalke an; beiderseitigen Tunnelportale über das Flußniveau Kaskaden, deren Gesamthöhe ich auf zirka 5 noch nicht (1 = Untere Fleckenmergel Der Abfluß der gestauten Strecke umging naturgemäß reicht. des bogenartig begrenzten östlichen Teiles der Muhre, Bett in das ehemalige Muhrgrabentunnel. Ju m empor und heben sich gegen die Mitte des schätzte, beweisen, daß die Baca hier ihr sie tauchen südlich der Bogens langsam empor. Die zahlreichen Gefälle noch nicht ausgeglichen, sich also bis zur ursprünglichen Tiefe eingeschnitten hat. Die Schichten des Woltschacher Kalks zeigen talaufwärts und abwärts von der verschütteten Partie ein fast konstantes Schichtstreichen von OSO maßgebend war nach — wie WNW, in es ist daher wahrscheinlich, daß diese Richtung auch Man den beiderseits anschließenden normalen Talabschnitten. der heutigen Tunnelachse vermuten. Östlich vom wurde Portal in 18 m Tiefe den ursprünglichen Lauf des Flusses hier für darf daher das alte Bacabett beiläufig unter welcher weiter südlich bald über das der Felsboden, heutige Bett steigt, noch nicht erreicht. Es steigt die verschüttete Oberfläche der Woltschacher Kalke gegen Süden Untergrund hat also im Gebiete des Muhrgrabentunnels ist, was für das alte linke Gehänge — allmählich an. Der welches jenem des Schuttstromes entgegengesetzt ist. Der letztere den Tunnel von Wichtigkeit war, an seiner Basis im alten Bacabette festgelegt und steht außerhalb des Bereiches der ober- flächlichen Rutschungen, welche zum kommen. Sehr ausgiebige Vorkehrung von ihnen abgelenkte Baca bei Beispiel weiter Bahn läuft oben an der Straße unter dem Einflüsse der Gräben und Sickerwässer zustande erforderte hingegen die Sicherung des südöstlichen Teiles Hochwasser anprallte. undierter Steinkörper aufgebaut, welcher die Die ein Gefäll, — Aus diesem Grunde wurde Umgebung hier ein der Schuttmassen, gegen welche die fester Uferschutz und ein gewaltiger des Ostportals und des anschließenden Brückenkopfes zu schützen hat. tief 1 nach Verlassen des Muhrgrabentunnels noch eine Zeitlang neben Riesenblöcken von kommt der Woltschacher Kalk, welcher bisher unter dem abgestürzten zum Vorschein und wurde an mehreren Stellen geschnitten. Über ihm liegt, in Hornsteindolomit weiter, denn aber Material verdeckt war, 1 Die Untersuchungen, aufweiche sich diese Notiz bezieht, wurden 1904 im Auftrage der Eisenbahn-Baudirektion ausgeführt- 1 . Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 1 1 einem kleinen Seitengraben prachtvoll aufgeschlossen, die aufgeschobene Masse von Hornsteindolomit. Die Überschiebung nähert sich dann der Bahnlinie und diese gerade trifft am Ostportal des 384 m langen Knezatunnels. Man hier sieht die 30 bis 40° N Woltschacher Kalke des Tunnelportals fallenden durch eine schmale, aus Kalk- und Schieferlinsen bestehende Zerrüttungszone (vielleicht ein verdrückter Rest oberer Kreide) getrennt von Fläche aufgeschoben kommen und klar einer bröckligen Dolomitmasse, und noch von ist ein, einer Parallelkluft durchschnitten 30° bis N fallenden wird. Der Aufschluß ist voll- scharf. Der Tunnel schneidet den Dolomit welche an einer glatten, 25 die Gesteinsgrenze welcher auch Terrasse ansteht; letztere ist in unter einem sehr spitzen Winkel und Umgebung der tritt schließlich in des Westportals unter der aufgelagerten quartären nach der Karte zirka 280 m dem über Meere, rund 50 m über dem unteren Fig. 5. Profil durch das Ostportal des Knezatunnels. D = Hornsteindolomit, Wo — Woltschacher Kalk, Fl = Oberkretazischer Schiefer? Knezabach und der Baca. Die vollkommen ebene Niederterrasse, auf welche Tunnels nur 8 hinaustritt, erhebt sich m die Linie nach Verlassen des über das heutige Niveau. Unteres Bacatal: Kreidezone. Der schmale von der Nagelfluh der Hochterrasse überlagerte Felssporn Kneza und Baca besteht aus Radiolitenbreccien, welche in am Zusammenflusse einem Steinbruche zirka 40 NNO ° der fallende am Knezatunnel vorhandenen Woltschacher Kalke sind hier untergetaucht zusammenhängende Decke der oberen Kreide senkt sich nun vom Veitsbergplateau unmittelbar Schichtung zeigen; die noch und die gegen die die Überschiebung herab, welche auch weiterhin entlang des rechten Bacahanges, allmählich gegen Bergkuppe ober Modrea ansteigend, zu verfolgen Die Felsnase, ist. welche nach Überbrückung des Knezabaches im 171 m langen Klaucetunnel unterfahren wird, bietet entlang der neuen, während des Bahnbaues angelegten Straße eine von den losen Quartärschottern der Niederterrasse nur randlich verdeckte Reihe prachtvoller Aufschlüsse. Die Radiolitenbreccie, welche den früher genannten Felssporn bildet und im Aussehen der Nabresina- zone des Karstes gleicht, wird hier von mit unreinen Kalkbänken überlagert 30 bis 40° NO dem grauen 40° NO und von fallend durch das Ostportal im wesentlichen ihrem Streichen Das Liegende dieses fallenden flyschähnlichen einer gleichartigen Zone unterlagert. Die Podbrdoschiefer letztere des Klaucetunnels, welcher in ihr auch wieder Verwerfung sind; wahrscheinlich austritt, also folgt. tieferen Schieferbandes ist ein sehr auffälliger, aus verschiedenfarbigen Kalken der Rudistenkreide zusammengesetzter Konglomeratkalk, doch wird die Grenze durch eine ost fallende streicht, gebildet, in deren steht diese Störung Nähe in die einer anstoßenden Schiefer zerknittert und steil in Ostnord- sich gefaltet Beziehung zur Grenzüberschiebung und zum Ver- schwinden der Woltschacher Plattenkalke. Das Rudistenkonglomerat zieht durch die Baca und erscheint in sehr schönen Aufschlüssen an großen Gehängeanschnitt bei der Station Podmelec (Betriebskilometer 1 11 -2, Höhe dem 216«?), welche auf Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr.F.Kossmat, 112 dem linken Ufer liegt und mit bei der Station, Wände vom Wasser auch dem Klaucelunnel durch Säge »Klausar« abgeschliffen der Isonzoschlucht unter in Von Schiefer eine Brücke verbunden und zahlreiche sind Die Baca hat unter der kesselartige Strudellöcher zeigen, wie während die Bahnlinie wieder in der talwärts gewendeten Neigung der Schichtfolge Infolge von Rudistenbreccie unterbrechen unregelmäßig läuft hier großenteils die des Felsblöcke und linken Ufers sind in diesem weichen Material häufig verrutschte Partien zu beobachten; Bahn sie welche aber nach den Lagerungsverhältnissen das Liegende der früher erwähnten eintritt, Rudistengesteine zu bilden scheinen. Riffe man Lucia überall beobachtet. St. das Felsband auf das rechte Gehänge hinüber, hier zieht ist. den gleichen Gesteinen eine schmale Schlucht ausgewaschen, deren in im allgemeinen sanften Wiesenböschungen. Die auf einer Dammaufschüttung, schneidet aber bald die unterste, mächtigste Kalkmauer der Rudistenschichten und quert im Rakovectunnel (292 m) die scharfe Grenze zwischen ihr und den Plattenkalken der Woltschacher Schichten. Das Einfallen der unteren Gruppen von Rudistenbildungen ist flach, O zirka 15° nach bis OSO aufgelagerte Reste gerichtet; schon bei Grahovo der erwähnten Hochterrasse sind vorhanden. An der Straße auf von Rudistenschichten dem rechten Bacaufer ist die untere, auf mehr als 30 m schön aufgeschlossen und zeigt auch hier die gleichfalls Dicke geschätzte Masse in der oberen Kreide sehr verbreitete konglomeratische oder brecciöse Beschaffenheit. Weiterhin steigen auf den beiderseitigen Gehängen infolge des allmählichen Anschwellens der Woltschacher Antiklinale die Rudistenbänke mit immer höher empor und ihren Zwischenlagen von Schiefer mauern. Von der Bahn aus seitigen Gehänges Vom ist begleitet, deutlich bilden erkennbare schroffe Fels- deutlich meist dreigliedrige Wandstufe, welche die obere Kante des recht- die zu sehen. Westportal des Rakovectunnels bis zum Orte Baca herrschen im Tale sehr einfache geo- logische Verhältnisse. Die Woltschacher Plattenkalke sind häufig von Schutthalden überdeckt, welche zum Teile aus Kreide dem Material dieser Schichtgruppe selbst, und bestehen nicht selten Maßregeln zum Teile aus abgestürzten Blöcken der oberen zur Sicherung der Anschnitte erforderten (zum Beispiel westlich des Rakovectunnels). Der Fuß des Gehänges zeigt an vielen Stellen zirka 10 m über dem Normalwasser liegt von zwei Quartärterrassen, deren die Reste und an mehreren Stellen zur Führung der Bahnlinie verwendet wurde. Von einem solchen Terrassenstücke geht diese zwischen der vorübergehend (Betriebskilometer 1 13 Gehänge hier durch eine Krümmung der Baca stark Weiler Grapa von Woltschacher Schichten • 2 — 1 tiefere Mündung Humbaches und dem des 13 6) auf das rechte Ufer, weil das linke • angeschnitten wird und schroffe Felsabstürze bildet. Schöne Anschnitte dieser Plattenkalke sieht man übrigens auch an der Bahnlinie selbst. Entlang der weiteren Strecke (auf dem linken Ufer) wechseln gleichmäßige, von Wiesen überkleidete Schutthänge die Radiolitenbreccien des rechten am Südflügel, 60 bis 70° SSW am ist der Abschluß der mächtigen Schichtkuppel des unteren Bacatales: Hanges sind im fallend, ein, Hanges aufwärts und beschreiben Aufschluß und Anschnitten mit gelegentlichen Aufschlüssen von gefaltetem Woltschacher Kalk von Quartärschottern. Sehr schön hier Scheitel des queren die Gewölbes durchwaschen, stellen sich aber Bacamündung, ziehen auf der Kante des einen geschlossenen Bogen bis linken zu dem früher beschriebenen Rakovectunnel. Die obere Grenze der Woltschacher Kalke ist an der Strecke durch ein schmales Schuttband ver- deckt; über diesem folgt eine erste massige Kalkmauer, welche fast 60° SSO fällt und durch bankige m starken Stufe 10 m und darüber Rudistenbreccien und schmale Schieferlagen von einer zweiten ähnlichen, zirka 15 bis 20 dem anschließenden, zirka langen Bacatunnel durchquert. Damit getrennt wird. Die darüber liegende Schieferzone wird samt starken Rudistenkonglomerat von Idrica erreicht, in einer dem 46 m ist der von welchem nach Anschneiden einer weiteren kalkigen Einschaltung der lange großen Kurve den Talboden oberhalb der Bacamündung übersetzt. Hang der Viadukt Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. Nach Erreichung des linken Ufers schneidet senkt sich flach zum die Trasse wieder in Rudistenbreccie ein, aber die und dem Südflügel der Flusse, zwischen ihr 113 Bank des unteren Bacatales läuft Antiklinale nämlich die Idrianer Verwerfungslinie durch, welche hier allerdings keine so auffällige Verschiebung der Schichtfolge hervorruft, wie in der Lagerung an der Brücke, über welche hier einen schmalen Kanal und Mergelschiefer in entblößt, dem Umgebung von die Slap und Tribusa. Sehr gut sieht neue Zufahrtstraße zur Bahnstation führt. Die Idrica hat sich und unter ihm die rötlichen Tonrudistenführenden Lagen von einander welche in diesem ganzen Gebiete die areal ein altes, mit Diluvialschotter ausgefülltes Idricatal durch, welches Lauf in der steil in die Richtung gegen die Kirche von Höhe 180 m) (Betriebskilometer 116*6, ein Bergsturz herab, die flache harten Breccienkalk ausgewaschen trennen. Die heutige Schlucht hat hier postglaciales Alter, denn südlich von ihr läuft unter unterhalb der Straßenbrücke zeigt, man gleichfalls, dem Bahnhof- wie ein Anschnitt Breccienbank eingesenkt war und schräge über den heutigen St. Lucia befindet, ging verlief. 1 Wo sich heute der Bahnhof von St. Lucia von einem am Gehänge durchziehenden Kalkband desssen wirre Blockmassen vor der künstlichen Entblößung des vegetationsbedeckten Fig. 6. Fig. 6. Profil durch das Idricatal, zirka 100 in W vom unteren Ausfahrtwechsel der Station St. Lucia — Tolmein (zirka 1 : 2500). Fig. 7. ME ÖKrojfla 215"') ( dltc eJtrjrw. SSW JleuceJtaBM m^p^mmm Fig. 7. Profil durch das Idricatal und das Bahnhofterrain Lucia-Tolmein St. ; 200 m östlich der oberen Profillinie (zirka : 2500). Zeichenerklärung: Wo = Woltschacher Kalk, Fl = Schiefer der Oberen Kreide mit brecciösen Kalkbänken, R = Radiolitenbreccien und Konglomerate. — Nagelfluh, 2 = Schotterausfüllung der alten Idricaschlucht, 2 zu 3 = Moräne mit geklotzten Nagelfluhblöcken (scheint auch jünger = Deltastruktur mit deutlicher (Fallen bis 25° N), Diluvialschotter, T. 3a jüngerer 1 ältere diluviale als z. sein). viel umge- schwemmtes Moränenmaterial. 4 5 1 = Bergsturz, = recenter Gehängeschutt. Die neue Zufahrtstraße gibt in geringer Entfernung Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXX1I. vom Orte einen schönen Anschnitt des ausgefüllten alten Bettes. 15 , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 1 Dr. F. 14 Gehänges leicht für Anzeichen fällt die Koss in at unregelmäßig anstehendes Gestein gehalten werden konnten. Nach den vorhandenen Entstehung des Bergsturzes zu welcher das in eine Zeit, alte Idricabett mit den losen Quartärschottern bereits ausgefüllt war, während das heutige noch nicht die jetzige Tiefe erreicht hatte, denn man beobachtet zirka 15 m über dem Flusse auf der gegenüberliegenden Seite eine schmale, ein- geschnittene Terrasse, welche schon einen Bogen Am Westende des Bahnhofes kommt in um das Absturzterrain beschreibt. den Anschnitten südlich der Geleise begraben gewesene Kalkbank des linken alten Idricahanges zum Vorschein 100 m westlich An vom Ausfahrtwechsel dieser Stelle werfung durch und die läßt unter Schutt sich bis zirka verfolgen. schneidet eine kleine WNW — OSO (eine Parallelstörung zur Idrianer Linie), streichende und an welcher der steil nördlich fallende Ver- Südflügel in höherer Lage da die Liegendschiefer, welche bisher im Flußniveau blieben, bald etwas über Geleisehöhe erscheint, emporsteigen. In dem spitzen Winkel, welchen der etwas mehr westlich verlaufende Bahnanschnitt mit der Verwerfung einschließt, sind über der abgesunkenen Partie der Breccienbank partien entblößt, welche nur der Überlagerung angehören verrutschte Schiefer- können und durch das Auftreten eines wohl- erhaltenen Inoceramus die Zuweisung der ganzen Schichtfolge zur Kreide rechtfertigen. Am tritt, Portal des St. Luciatunnels, mit liegt über dem Breccienkalk welchem des Südflügels die Bahnlinie in der Verwerfung malerische Isonzoschlucht ein- die ein durch zahlreiche geschrammte Geschiebe ausgezeichnetes Stück der Moräne des alten Isonzogletschers. Der weitere Verlauf der Bahnlinie von Interesse, Man befindet sich hier sich zwischen Selo Lucia bei Görz tiefer Teil der flach ein flaches sehr zahlreiche geologische Bilder von großem bietet gemeinsame Züge aufweisen. nach Nordwest absinkenden Schichtplatte des Temowaner Plateaus, Umgebung der in welcher Bahn aus rudistenführenden Kreideschichten und Eozänbildungen (pseudokretazische Entwicklung), welch herabsenken. viele Gewölbe von Woltschacher Homsteinkalk mit einem kleinen Kern von vermutlich emporhebt. Im übrigen aber besteht die transgredierenden klastischen Descla im jüngeren und Doblar noch tithonischen Schichten Canale, St. welche im wesentlichen mit der beschriebenen Strecke durch das untere Bacatal Kompliziertere letztere sich in der Umgebung von Ronzina, tektonische Verhältnisse weist erst wieder die Randfalte des Sabotino auf, welche südlich von Descla aufsteigt und die Karsthöhen vor dem Austritte des Isonzo in die Flysch- und Diluviallandschaft von Görz zusammensetzt. Mächtige Terrassenschotter begleiten den Fluß auf seinem ganzen Laufe durch das Gebirge. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at VII. Abschnitt. Die tektonischen Verhältnisse am Südrande der Julischen Alpen und ihre Beziehung zum Bahnprofil. Der Grundzug des Tunneldurchschnittes auffälligste liegt in der großen Zahl von steil gestellten Störungen, welche die Formationsreihe derart zerstückeln, daß eine befriedigende Deutung des tektonischen Bildes nur unter Berücksichtigung der Verhältnisse in der weiteren Grunde ist auf Tafel II dem von vom um die Streifen der zum Karst Erscheinungen an der Grenze der beiden Gebirgs- 1 Die neue Bahnlinie durchschneidet zwischen Wocheiner Feistritz nnd Zonen des Gebietes und Aus diesem Zeyer(Sora)gebiet im Osten Gegend von Tolmein im Westen umfaßt und außerdem noch einen gehörigen Plateaugegenden an der Idrica enthält, züge zu veranschaulichen. ist. mir während der letzten Jahre kartierten Gebiete ein Ausschnitt zur welcher die Randzone der Julischen Alpen Darstellung gebracht, bis zur aus Umgebung möglich St. Lucia sämtliche geologische erschließt daher innerhalb einer relativ kurzen Strecke geologische und land- von selten großer Mannigfaltigkeit. schaftliche Bilder Der Woeheiner Gebirgskamm und seine Südabdachung". Das Dachsteinkalkgebirge. Die Massen von oberen Triaskalken, welche den Wocheiner Beschaffenheit einer flach gelagerten Platte, wie man aus dem Kamm aufbauen, haben keineswegs die Kontrast ihrer weiten Flächenausdehnung gegenüber dem komplizierten Wechsel der mannigfachen Gesteinsbildungen könnte, sondern sie sind gefaltet und stellenweise sehr steil gestellt; in den Vorbergen schließen es verdankt daher das nur der gewaltigen Schichtmächtigkeit den Anschein des einfachen Baues. In der sind mit Hilfe beträchtliche der leicht kenntlichen Länge besitzen und Juraablagerungen mehrere Störungen hohe Gebirge Nähe des Südrandes nachzuweisen, welche einige Zersplitterungen zeigen. Die Bruchfläche, an welcher im Tunnel bei Meter 2852 N der steilgestellte oolithische Dachstein- ist, läßt sich nach Osten weiter verfolgen, dem Mosic durch und läuft in der Richtung gegen Zarz zum Plateaurand hinaus. Vom Tunnel gegen Westen ist sie bis zum Orozenschutzhaus unter der Crna prst leicht zu beobachten, verliert 2 sich aber dann in der monotonen Triasmasse. Ein Unterschied zwischen dem westlichen und dem östlichen kalk auf die intensiv zusammengepreßte Juravorlage geschoben sie geht unter 1 Die Skizzenkarte des Bacagebietes, welche meinem ersten Artikel über diese Gegenden beigegeben Reichsanstalt, Wien, zur Darstellung bringen und 2 ist (Verh. d. k. k. geol. 1901, konnte bloß die Ergebnisse der ersten Orientierungstouren in diesem stratigraphisch schwierigen Gebiete An Verwerfungen war daher in mancher Beziehung noch provisorisch. innerhalb der Dachsteinkalke selbst ist jene von Meter 2620 N des Tunnels zu nennen, welche eine flacher gelagerte nördlichere mit einer steileren südlichen Partie in Kontakt bringt; an der Oberfläche deuten auffällige Verschiedenheiten in der Fallrichtung zwischen Mosic und dem Plateaurande ober Zarz Unregelmäßigkeiten an, welche wohl mit einer analogen Störung zusammenhängen. 15* , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 116 Abschnitt der Störung ist im Tunnel hingegen normal tritt Umgebung aber vorhanden: die hier großenteils oolithischen Triasschichten man Kossmat südlich der gleichen Dislokation zunächst in die Hornsteinkalke eines gelagerten Jurazuges und erreicht überkippte Zone die Meter 3300. Es schiebt sich hier also ein Band Westen aber des Mosic zeigt die nördlich abfallenden, auch im unmittelbaren Kontakt mit der überkippten Jurazone, ein, mit der Störung Der Dachsteinkalk, welcher im Tunnel zwischen Meter 3235 und 3300 hebt: mächtige Masse den südlichen Wandabsturz der Crna Auf dem Rücken der Kobla stehend, sieht man von welches weiter östlich verschwindet, sich gegen des ersten Jurazuges eben noch geschnitten wird, steigt gegen als dahinter, erst als Liegendes Westen zur Oberfläche empor und bildet prst. daß sich die Trias der Crna prst deutlich, in anormalem Kontakt mit der überstürzten Jurazone des Hanges befindet, da ihre anfänglich westsüdwestlich und am Bande westlich fallenden Schichten der schwarzen Liasschiefer schräge abstoßen und erst weiter westlich seine Richtung annehmen. Fig. 8. C'ü'.-cubuUc 'Juuiuade: länufe Jci?lcitl[lll?3 Profil durch die Crna Prst = Palaeozoische Dachschiefer, DK = Dachsteinkalk Jo = oberer Teil der Lias-Juraserie, Wo = Woltschacher = Oligocaen am Feistritzursprung, Ps te (1 : 50.000). = Oolith und Breccienkalk), Ju = unterer Teil der Lias-Juraserie, Kalk, R — Radiolitenbreccien, Fl = Schiefer der oberen Kreide, di = Terrassenschotter und Moränenmaterial. (Br II—III Überschiebungen. (Vergl. dazu Taf. I, Fig. 2.) Die Crna prst steht also zur Randzone im gleichen Verhältnisse wie der Mosic nur wird bei letzterem die Tunnelstörung von Meter 3300 abgelöst. Ich betrachte daher beide ein örtliches, in N durch jene von Meter als Bestandteile derselben Dislokationszone, ist noch im Crna den eigentümlich gebogenen Zug prst Profil angedeutet durch von Liaseinklemmungen inmitten der gleichmäßig einfallenden Dachsteinkalke. Diese untergeordnete Aufschiebung sich Meter 3100 vom N der nördlichen nördlichen Flügel des Dachsteinkalkregion Juraantiklinale ab; leicht vielleicht kleinen, durch eine erklärlichen hängen die Vorkommnisse im Tunnel vor zu beobachtenden Zerknitterungen des letzteren mit dieser Erscheinung zusammen. Auf dem zerrissenen Gebirgsgrat westlich der Crna Platten, N diagonaler Richtung erfolgtes Untertauchen des westlichen Abschnittes erfolgte. Eine weitere Zersplitterung lösen 2852 deren Spaltung durch während die Schichten des Südhanges Novi vrh hat der Grat den Bau einer etwas abflachend, in der steil prst sieht man sehr steil nordwärts einschießende flach in der gleichen Richtung fallen. zusammengepreßten Am Hochkogel und Antiklinale, deren Nordflügel, allmählich Richtung gegen die Wochein absinkt, während sich die Schichten des Südflügels nochmals aufbiegen und mit flach bergwärts gerichtetem Einfallen die überkippte Juravorlage abschneiden. Diese starke randliche Stauchung der Dachsteinkalke reicht bis zur Hradica, dann flaut die Antiklinale ab und die weitere Fortsetzung des Gebirgskammes zeigt fast allenthalben weithin sichtbare, steil nach Südwesten abdachende Plattenhänge, deren Schichten oberhalb der Ploca schräge am Grenzbruche abstoßen. Aber bereits im Quellgebiet des Knezabaches sind sie wiederum randlich emporgebogen, so Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 117 daß zwischen dem Gebirgsgrat und der Jurazone nochmals eine randliche flache Synklinale zustande kommt, welche Zone bis über das Tolminkatal zu verfolgen ist. Es sinkt also in der ganzen gegen verschiedene Schichten der Dachsteinkalkmasse die überkippte Vorlage besprochenen hier ein, aber niemals Fig. 9. JloQLirco 1363 MW SSE Profil durch den Novi vrh. DK= Dachsteinkalk, gegen die jüngsten. Letztere bilden vielmehr Ju die = Lias (überkippt) S Höhen und tragen = Schutt. westlich der Tolminka am Rudeci Rob (Beobachtung von Stur) sogar noch einen Denudationslappen der ehemaligen Jurabedeckung. dem Dachsteinkalk Die Scheidelinie zwischen dem Zuge der Kobla und ist daher nirgends eine überkippte Schichtgrenze, sondern durchwegs eine Dislokation. Trotzdem die beiden Zonen zusammen, denn an der kleinen Diagonalstörung östlich der Crna prst ist noch gehören eine Partie von Juraschichten im normalen Schichtverbande mit der Trias des Zug Die überkippte Juravorlage reicht aus der abgeschnitten wird, zusammenhängend zum bis Kammes erhalten. der Kobla. Umgebung von Zarz, Tolminkatal, von wo sie vom Plateaurand schräge welchem ab der Dislokationsrand des Dachsteinkalkgebirges unmittelbar mit den Flysch-Bildungen der Vorberge zusammenstößt. In ihrem ganzen Verlaufe bilden die Juragesteine eine Zone von großer Regelmäßigkeit, welche mit ihren bergwärts Hängen unterhalb der weißen Dachsteinkalkabbrüche hervorruft. Der schwarze Liasschiefer ist am Zlatnik, dem östlichsten Teil der Zone, nicht sichtbar, kommt nordwestlich der Kobla zum Vorschein und begleitet den Südabfall der Crna prst. Die fallenden Schichten eine weithin bemerkbare Bänderung in den weiche Gesteinsbeschaffenheit veranlaßte hier die Entstehung einer Art schmaler Terrasse, auf welcher ein Fußweg leicht die Beobachtung der scharfen Gesteinsgrenze gegen die Trias, sowie des Einfallens der jüngeren Schichten unter letztere ermöglicht. Weiter im Westen konnte ich den Schiefer auf einer längeren Strecke nicht mehr beobachten, wieder traf ihn aber unter dem Migouc in ziemlich mächtiger Ausbildung an. Von sehr gleichmäßiger Beschaffenheit ist die mächtige, aus hornsteinführenden Kalken, Dolomiten und Crinoidenbänken bestehende Gesteinszone, welche den Liasschiefer von der jüngeren und Kieselschiefergruppe trennt. Letztere bildet meist weichere, aber im allgemeinen steile Kalk-, aus welchen sich eine Zone von eingelagertem Hornsteinkalk deutlich heraushebt. Ihr Verlauf eine Reihe ist durch von Felsriegeln (wie zum Beispiel Kote 1092, 1269, 1167) bezeichnet, deren Zusammenhang vollkommen deutlich ist, trotz der gewaltigen Schuttströme, abstürzen herabziehen und eine Ton- Wiesenlehnen, in dem sonst von Anzahl von Ortschaften schaffen. steilen welche stellenweise von den schroffen Trias- Gräben durchfurchten Terrain breite Platformen für , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at IS Dr. F. Ko s s ma t Die untergeordnete streichende Störung, welche im Tunnel bei Meter 2168 S eine kleine Schicht- wiederholung hervorruft, spielt im geologischen Bilde des ganzen Zuges keine Rolle. Fig. 10. .x.y*. I88P mz. yi Profil Migouc— Tolmein (1 : 50.000). Fig. 11. 1905™ cJimcpLiiiia KAjS 3flirln6 I3ö0 m " Jlaitc 869*" "Oa'JuJc / ' Profil Rudeci Rob— Merzli vrh— Slemen Zeichenerklärung DK= Dachsteinkalk, Jura im allgemeinen), D = Hornsteindolomit, für Fig. 10 (1 und : 5W« 50.000). 11. = Unterer Teil der Lias-Juraserie, Jo = oberer Teil der Lias-Juraserie, (/ = = = Radiolitenbreccien, Fl = Schiefer und Mergel der oberen Kreide, Schiefer und Konglomerate des Slemenzuges mit Orbitoiden), Mo = Moräne, di = Jungdiluviale — Überschiebungslinien. 5 = Schutt, al = Alluvium. Terrassenschotter, Wo = obere Ftysch-Sandsteine, Kapelle SSW JUii)iaicaa:ai'i3i Ju Woltschacher Kalk, 0. Fl. 7? (S, I (vergl. Tafel I III Fig. 2.) Verhältnis der mesozoischen Schichtmasse des Wocheiner Kammes zur paläozoischen Unterlage. Im Tunnel kann über die Beschaffenheit der Grenze zwischen dem Gebirgskamm und dem paläo- zoischen Schieferzug der Südseite kein Zweifel sein: etwas steiler einfallenden Juraschichten Dislokationen von Meter 3300 Tiefe angenommen werden sie stellt hier eine spitzwinklig abschneidet N und 2852 N Überschiebung dar, welche die und mit den vorher beobachteten derart konvergiert, daß ihre Vereinigung mit diesen in der kann. Daß diese auf das Verflachen der Dislokationsebenen begründete Auf- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Woc~heincr Tunnels. fassung richtig ist, 119 ergibt sich aus der Beschaffenheit des Gebirgsrandes bei Zarz, zwischen den beiden Störungen eingeklemmte Jurazug verloren und an seiner Stelle Region heran. kalk unmittelbar an die paläozoische welches sich mit Wänden steilen 1 Das Gebirge hat denn hier geht der tritt nun der Dachstein- hier den Charakter eines Plateaus, über einem vorwiegend schieferigen Sockel erhebt, aber auch hier nicht mit normalen Auflagerungsverhältnissen, denn die Triaskalke weisen sehr verschiedene Neigungsverhält- auf und fallen durchaus nicht immer von der Unterlage ab. nisse grenze ebenso scharf ab wie in dem Am zum Ratitouc WSW und W, die Schichten des Randes bis zu Winkeln von 60° gegen Beispiel verflachen stoßen also an der Gesteins- früher erwähnten Abschnitt südwestlich der Hradica. Die Randüberschiebung des mesozoischen Gebirges ist also nicht nur innerhalb des beigegebenen Kartenausschnittes vorhanden, sondern kennzeichnet auch die unmittelbare Fortsetzung nach beiden Richtungen, sie bringt im Westen die scheinbare Auflagerung der Trias des Krn auf den Kreideschichten zu stände und verdeckt im Osten, am Fuß der Jelovca weithin die Ablagerungsgrenze zwischen Trias und paläozoischem Gebirge. Verhältnis der paläozoischen Region zum Nord- und Ostrand des Porezen. Die schmale Dachschieferzone, welche den letzten Ausläufer der paläozoischen Region im Zeyergrenzt im Tunnelprofil mit einer steilen, nordfallenden Überschiebungsfläche an (Sora)gebiete darstellt, die zusammengepreßte Kreide des Bacatales, antiklinal zwischen den mesozoischen Gesteinen des ist Kammes und wie ein mächtiger gangartiger Aufbruch also jenen des Tales eingezwängt. Verfolgen wir die Aufschlüsse gegen Westen, so sehen wir bei Sterzisce die ohnehin schmale Dachschieferzunge gänzlich auskeilen, und zwar der Art, daß die in von jener, welche den Fuß spitzwinklig abgeschnitten wird und von da ab nicht südliche Überschiebung des Wocheiner Gebirges begleitet (III') mehr zum Vorschein kommt. Im Tunnelprofil chene Konvergenz nach oben, derart, (II) zeigen die beiden Dislokationen eine ganz ausgespro- daß ihre geradlinige Verlängerung sich etwa 1 km über der Sohle schneiden würde, worauf das nördliche und das südliche mesozoische Gebirge auch hier zusammenstoßen müßten. Während also derart das paläozoische Terrain westlich der Tunnel-Linie unter der Oberfläche verschwindet, entwickelt es sich in der entgegengesetzten Richtung zu sehr bedeutender Breite und klammert hier das ganze Porezengebiet. Der Verlauf der Grenze dem herrschenden Gebirgsstreichen nur bis in die zwischen Baca und Sora), dann begleitet er Umgebung ist ein sehr komplizierter, denn des Sattels von Petrovo brdo (Wasserscheide den Osthang des Porezen, wobei an zwei Stellen: nördlich und südlich von der Hockuppe (1512) das paläozoische Gebiet winkelige Ausstülpungen zeigt. Das Einfallen der Schiefer wechselt, häufig kehrt es sich von der Grenze ab, doch wird weise derart unregelmäßig, daß eine Darstellung Sehr eigentümlich Fig. Profil die 2 auf Taf. ist I kaum möglich Gesteinsfolge dieses Berges im Großen gegen Süden gehend immer ältere Wie aus dem abgesehen von der kleinen Kreideantiklinale eine ganz regelmäßige Anordnung, Schichtglieder antrifft: es stellen- ist. dabei das Verhalten der mesozoischen Gesteine des Porezen. hervorgeht, zeigt um- er folgt da man bei Podbrdo in der Richtung Unter der oberen Kreide zunächst den Wolt- schacher Plattenkalk, welcher auch den Gipfel und den langen, zum Bacatal ziehenden Rücken bildet, hierauf den Jura, schließlich die Schichten der Trias, welche aber nur bis in die mittlere Abteilung dieser Formation hinabreichen. Die ganze Folge sinkt gegen den Abfall des Wocheiner 1 Das übrigens die Juravorlage ursprünglich Liasschiefer mit Crinoidenkalk, welche 3 Tim mesozoischen Gebirges gegen NNO von Zarz ONO noch weiterhin vorhanden war, man ein, es werden aus den Ablagerungsresten von dunklem von Zarz unter komplizierten Lagerungsverhältnissen unmittelbar an der Grenze des die paläozoische Unterlage erhalten sind. auftreten, ebenfalls jurassisch sind, sieht Kammes Ob die plattigen Hornsteinkalke, konnte ich noch nicht entscheiden. welche in ähnlicher Stellung — Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. 120 also F.Kossmat, im Osten die verschiedensten Stufen von der zackigen Begrenzung des paläozoischen Terrain abDabei zeigt sich aber eine entschiedene Beeinflussung der Lagerungsverhältnisse durch den geschnitten. Verlauf der Grenze. Die Anordnung der Schichten nimmt mit Annäherung an die paläozoische Grenze den Charakter eines — allerdings unvollständigen — Synklinalrandes Nordwest— Südost- oder West— Ostrichtung Mulde der oberen Kreide, welche im Plattenkalk noch flach überlagert, Profil ist in indem sich das Streichen aus der normalen an, gegen Norden dreht; die so eingeschlossene allmählich durch den westlichen Teil des Porezen den Woltschacher ihrem östlichen Teil umgestülpt, das Fallen wendet sich gegen Osten. Ebenso verflachen die Woltschacher Schichten ihrerseits gegen das paläozoische Terrain, auch der sonst so regelmäßig gelagerte Jurazug richtet sich steiler auf und älteren Schichten der mesozoischen Folge, also die Streichen ohne Überkippung, denn sie fallen ist vom paläozoischen schließlich überkippt. Erst die Mulde machen Teile der tieferen Terrain ab. Wenn die Wendung im wir also die Verhält- nisse überblicken, so sehen wir im Porezengebiet eine mesozoische Scholle vor uns, welche im Süden die älteren Schichten anscheinend regelmäßig überlagert, Unter- und lage förmlich einsinkt schoben gegen Norden und Osten aber dabei verhält wie eine Synklinale, deren Nord- sich in ihre und Ostrand aufge- ist. Merkwürdig ist der eckige Verlauf der Störungslinie, welcher keineswegs die Folge von einfachen. Erosionserscheinungen ist, wie sie mitunter die Auszackung von Überschiebungsrändern bewirkten. Er hängt vielmehr mit Zerknitterungen des quer auf das Hauptstreichen gerichteten Teiles der Störungsebene zusammen und wiederholt sich bis zu einem gewissen Grade in den Verlegungen des östlichen Teiles der Kreidemulde. Die Entblößung von Juraschichten, welche im Bacatale oberhalb von Hudajuzua die nördlich ein- von der fallende Kreideserie des Porezen durch eine Südwest schnitt läuft, wo — Nordost sie allerdings ihr völlig entsprechenden des Oblocki hrib trennt, nur mehr die Woltschacher Kalke zum Vorschein bringt. Auch wölbung, deren Parallelismus zu bestimmten Abschnitten der Ostgrenze des Porezen zusammen sich ist verursacht welche auch durch den südlichen Tunnelab- streichende Antiklinale, diese Auf- auffällt, weist mit den erwähnten Erscheinungen auf die Existenz eines beträchtlichen Druckes hin, welcher nicht im Sinne des Hauptstreichens auslöste. Die Porezenzone und ihre Spaltung durch den Diagonalsattel Jesenica-Obloke Perbla. Zone von sandigen Amphiclinenschichten, welche im Hangenden der paläozoischen Grauwacken den Südfuß des Porezen begleitet, läßt sich ohne Unterbrechung über den Sattel von Bukovo in das Bacatal verfolgen, wo sie in sehr mächtiger Entfaltung die Unterlage der Dolomitberge bei Grahovo Die bildet; letztere entsprechen dem also tieferen Teil der Schichtfolge des Porezen gemeinsame Unterlage mit ihm verbunden. Überschreitet man Koica und dem Porezen, so Amphiclinenschichten getrennt, Hudajuzna und von aber und sind durch man die beiderseitigen Dolomite durch eine Emporwölbung welche man von hier in nordwestlicher Richtung zum Bacatale sieht hier quer über den Bergrücken von Obloke bis in die den Jesenicapaß zwischen der der bei den Koritnicagraben verfolgen kann. Eine lange Reihe von Aufragungen des dunklen »Esinokalkes«, welche auch die Bahnlinie quert, bezeichnet den mittleren Teil der Antiklinalzone und Felsrippe aus Am dem weicheren hier besonders am Gebirgshang ober Obloke als Terrain der Amphiclinenschichten deutlich heraus. tiefen Einriß des Bacatales herrscht den Aufbruch im tritt normale Synklinale Lagerung des Koicazuges, welcher Süden begrenzt. Entsprechend der hohen Lage des ganzen Gesteinsockels sind nur die älteren Schichten der Mulde, nämlich die landschaftlich sehr charakteristischen klüftigen Hornsteindolomite erhalten, über welchen auf der Höhe der beiderseitigen Berge noch die vorwiegend Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. mergeligen Bildungen an der Basis der Juraserie erhalten sind. Am 121 linken Flußufer wird der nördliche Muldenrand durch einen kleinen, aber wegen des Gesteinskontrastes auffälligen Ausläufer des Aufbruches von Amphiclinenschichten zerschlitzt. Beim Ersteigen der westlichen Talseite (Hang der Koriska gora) sieht man allmählich eine Über- kippung eintreten, indem die Triasdolomite unter einem Winkel von vorwiegend 60° gegen den Aufbruch von Amphiclinenschichten Der Denudationsrest von mergeligkalkigen Juraschichten einfallen. (Lias) zieht gegen Westen ununterbrochen über das Koritnicatal zum Kronberg und von hier zur Kobilina glava, wobei sich er infolge des langsamen Absinkens der ganzen Gesteinsmasse beträchtlich vervollständigt. ganzen Erstreckung In dieser Untersucht man der südliche Flügel der Schichtmulde flach gegen den Wocheiner fällt während der nördliche überkippt den Nordflügel des Aufbruches von Obloke, aber Kamm, ist. so sieht man, daß der Triasdolomit des Porezenprofils schon im Bacatale nicht mehr erscheint, sondern daß die Juraschichten bei Hudajuzna infolge einer streichenden Verwerfung unmittelbar an die Sandsteine und Schiefer der Amphiclinenschichten stoßen, ein Verhalten, welches bis daß diese Unregelmäßigkeit mit zusammenfällt. Ich sind, was dem Erscheinen das Koritnicatal anhält. Es verdient Erwähnung, in des quer gestellten Sattels im oberen Bacagebiete neige zur Annahme, daß die Juraschichten an der Bruchgrenze nicht eingesunken ja mit ihrer sattelförmigen Aufwölbung nicht stimmen würde, sondern daß letzteren, über die tieferen Schichten lokal hinausgepreßt wurden. Die Fortsetzung der Antiklinale von Obloke, welche sie, eben infolge der 1 aber weiter westlich infolge des tieferen Einsinkens der Schichtfolgen die älteren mesozoischen Bildungen nur mehr in geringerer Ausdehnung zu Tage bringt, streift an der Ploca nahezu die Linie der Koblaüberschiebung und setzt sich nun neben der- selben über Perbla in den oberen Teil des Tolminkatales Auf diese Weise gehen die Kreideschichten überschiebung, welche schon vorher trifft infolge gesteine fort. des Porezen gegen Westen verloren, denn die Kobla- — bei Strzisce — den paläozoischen Dachschiefer schräge abschnitt, der Diagonalstellung der südlichen Schichtgruppe nacheinander die verschiedenen Kreide- und kommt an der Ploca direkt mit dem Jura in Berührung. man in der Umgebung der Kobilina glava antrifft und Gemeinde Cadra und weiterhin am Fuß der Überschiebung Die Kreideschichten, welche von da ununterbrochen über die des Rudeci Rob, Km etc. verfolgen kann, sind nicht die unmittelbare Fortsetzung der gleichalterigen Gesteine des Porezen, sondern verhalten sich ihnen gegenüber infolge des Auftretens der diagonalen Sattelzone als Bestandteile einer Nebenmulde. Sehr eigenartig, wenn auch in stratigraphiseher Beziehung eintönig, stellen sich die Profilverhältnisse jenes Abschnittes dar, in welchem sich die Ablösung der beiden alternierenden Mulden vollzieht. Ein langer, durch Quertäler welcher vom fast senkrecht auf das Schichtstreichen herausmodellierter Höhenzug, Bacatal über die Kotla, Ploca zum Dachsteinkalkgebirge zieht, gibt einen klaren Aufschluß der einzelnen Gesteinszonen. Als Basis gehen im Süden die Schiefer und Sandsteine durch, überlagert von der sehr mächtigen der Amphiclinenschichten von Grahovo Gruppe der Triasdolomite, welche auf der Kuppe der Kotla und dem anschließenden Rücken von den Hornsteinkalken, Mergeln und Kalkschiefern des Lias bedeckt werden. Ein nördlich verflächendes Band von Crinoidenkalken bildet die Kuppe des Kronberges und wiederholt sich mit gleichem Einfallen an der Ton- und Kieselschiefer, mit Kote 1077, zirka charakter den höheren Jurabildungen ist. 1 km südlich des Luken. Die dazwischen erhaltenen Einschaltungen von Hornsteinkalk entsprechen nach ihrem Gesteins- und stellen mithin eine Synklinale dar, deren Nordrand überkippt Zwischen dem Crinoidenkalkzug der Kote 1077 und dem wiederum gleichartigen Bande des Luken erscheinen die schiefrigen und mergeligen tieferen Schichten der Lias-Juraserie, also entsprechend der l Vergl. die analoge Erscheinung am Tolminka-Tale Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXU. bei Tolmein, p. 85. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 122 Kossmat, Dr. F. Antiklinale, aber die Trias kommt dem Rücken auf diesem nach Westen oder Osten absteigt, südlich vom Luken Juragesteinen bei ist Nordflügel welche bis man tritt der Fortsetzung der infolgedessen Rückenwanderung gegen vom oberen unmittelbar zum Hang bis in dieser ist Vorschein. Erst wenn man von Höhe (über 1000 m) der Juramantel Wechsel von verschiedenen die Ploca in mächtiger Entwicklung Bacatale herüberstreichen, reichen nicht mehr überkippte Lias-Juraserie der Ploca in die den Abbruch der Dachsteinkalkmasse an wanderung von der Kotla zum der Antiklinale mit seinem reichem zu sehen, aber die Kreideschichten, welche auf die Höhe, selbst nicht der bekannte Hornsteindolomit bloßgelegt. Es geht also zwar durch, doch Antiklinale die nicht durchwaschen. Der ist Man reicht. ein, ganzen Rücken- sieht also bei der der Hradica nichts als eine scheinbar ununterbrochene Reihe Umgebung des Kronberges man ohne Beobachtung der beiderseitigen Auf- der Lias-Juraschichten, welche im Süden wellig gelagert sind, aber von der an vorwiegend gleichsinnig nach NNO so daß einfallen, schlüsse in den Tälern nur den Eindruck einer endlosen Wechsellagerung erhalten würde. Im Gegensatze zu dieser Schnittlinie, an welcher die verschiedenen tektonischen Einheiten durch die Eintönigkeit des Schichtenmaterials scheinbar verbunden nach Westen die Gliederung wieder deutlich ausgesprochen: allmählichem Umschwenken gegen so daß ein stratigraphisches SW man sind, sieht bei der Verfolgung der Züge Der Schichtkopf des Kronberges streicht mit durch den Knezabach und taucht hier unter die Kreidebildungen, Gegenstück zum Porezenprofil (Serie von der Amphiclinenschichten bis zur Kreide) zustande kommt. am Luken von Die Antiklinalzone, welche daher die Trias nicht sehen läßt, bringt im tiefen Amphiclinenschichten an der Basis des Dolomits wölbung unterdrückt, denn Kobilina in Kontakt folgt man es kommen der erscheinen. Knezagraben sogar zum Vorschein. Dabei die Sandsteine und Schiefer der allerdings der Südflügel der Auf- ist diese älteren Bildungen unmittelbar mit den Kreidebildungen der und das Knezabachprofil bietet hier das Bild der gewöhnlichen Schuppenstruktur. Ver- man aber den Dislokationsrand weiter, so sieht SW vorspringen, transversal nach Es wird also wobei ihn mit einer langen bogenförmigen die Schichten des südlichen Antiklinalflügels bis endlich im Profil Krümmung wieder nacheinan- dem Aufbruch und der stratigraphische Abstand zwischen angrenzenden Mulde immer geringer, fast der Terrainoberfläche nur seicht geschnitten wird und des Kraikov vrh und des der südlich Zadlasgrabens regelmäßiger Faltenbau herrscht, wie ihn das Profil Fig. 10 zeigt. Der Kern des Sattels wird nach dem Untertauchen der Amphiclinenschichten vom Dolomit gebildet, welcher aber westlich von Perbla gleichfalls versinkt und an seinem Ende regelmäßig von der Vereinigung der beiden'aus Lias-Jurabildungen bestehenden Schenkel umwallt wird. Hiebei zeigt normaler Weise der nördliche von diesen ein mäßig gegen Nord gewendetes Einfallen, der Schichten in den Südflügel steile Stellung und Überkippung salen Abbruches ist Zusammenhang der während einstellt. sich nach Nur in der dem Einschwenken Nähe des transver- des Schichtmantels etwas unterbrochen, indem die Trias des Kernes mit südwestlichem Einfallen an die überkippten höheren Schichten Die im Süden anschließenden, an der Antiklinale gleichfalls überstürzten und der Jurareihe zum Teile zerrissenen grenzt. Zusammenhang besprochen werden. In der Verlängerung am Osthang der Tolminka (bei Pologar) stark zusammengepreßt und haben sattelförmige Stellung, doch kommen infolge des allmählichen Sinkens der Faltenachse die tieferen Schichten nicht mehr zum Vorschein. Als weitere Fortsetzung muß die überKreidebildungen sollen an späterer Stelle im der Zone von Perbla sind kippte oberen Juraschichten die Antiklinale des" Sleme vrh gelten (Profil Fig. 1 1), Kalken der unteren Kreide gebildet, welche bisher bloß nur wird hier der Kern von den Woltschacher am Aufbaue der Südflanke beteiligt waren. Die Jurazone der Kobla, welche gegenüber diesen fortwährenden Veränderungen mit gleichbleiben- den Merkmalen bis zur Tolminka densten Schichten der Vorlage derart zusammentrifft, daß diese Gehöfte Pologar, sinken sie als streicht, in kommt auf diese Weise selbstverständlich mit den verschie- Berührung. Aber auch dort, gewissermaßen wo sie mit als ihre stratigraphische Antiklinale gegen sie ein den oberen Juraschichten Ergänzung erscheinen, wie beim und nicht, wie es bei ungestörtem Verband der Fall wäre, als überkipptet- Synklinalrand. Nordwestlich von Perbla gestattet ein sehr guter Gehänge- — Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. aufschluß das Einfallen stark zerknitterter Hornsteinkalke 123 und Schiefer der obersten Jurabildungen unter das zur Koblazone gehörige, weithin fortlaufende Felsband zu beobachten, an dessen Unterseite scharfe Kluftflächen die Grenze bilden. Die Überschiebung, welche im Tunnelprofil die überkippte Jurazone mit dem Dachschiefer in Kontakt bringt und weiterhin die Kreidezonen desOblockiberges abschneidet, auch hier nicht erloschen, Schichten durch (Profil 10, Linie l\V). sondern läuft zwischen nahezu also ist Es möge hervorgehoben werden, daß völlig gleiche die einander auf diese Weise Ausbildung der Schichten zeigen. Am altersgleichen nahe gerückten Zonen nicht Rande des Wocheiner Kammes sehen wir Dachstein- ziemlich mächtige schwarze Schiefer und daran anschließende Hornsteinkalke (Koblakalk), in der kalke, Antiklinale von Perbla hingegen die obere Trias hauptsächlich ist Hornsteindolomit entwickelt und im als Lias fehlen die Crna prst-Schiefer gänzlich. Die Kreidemulde Kobilina glava Es wurde bereits früher erwähnt, —Tolminkatal. daß die ersten Kreidebildungen südlich Perbla im Gebiete des Knezatales erscheinen, wo sie vom Schichtsattel Jesenica das normale Hangende der südlichen Jurazone bilden. Die größte Ausdehnung haben hier die Woltschacher Plattenkalke, welche nordöstlich der Kobilina glava eine kleine Mulde von Radiolitenkalken und Schiefern der oberen Kreide einschließen und im Norden unter Faltungen, häufig mit überkippter Stellung, an die Infolge Querstörung, einer Amphiclinenschichten der Aufbruchszone stoßen. welche westlich des Kobilinagipfels kleinen Mulde von Radiolitenschichten des Knezatales mit bricht, beschreibt auch die dem durchläuft und die Verbindung der westlicher gelegenen Hauptgebiet unter- Region des Woltschacher Kalkes einen stark nach Süden ausgreifenden Bogen, schneidet die einzelnen Jurahorizonte, welche bis dahin ihre regelmäßige Unterlage bildeten, völlig ab und tritt unmittelbar an den südlichen Dolomitrand heran. Die Schichtstellung ist dabei eine sehr verworrene, Fälteluugen sind allenthalben zu beobachten und lassen häufig keine Entscheidung über das HauptErst die Westgrenze gegen die obere Kreide, welche gleichfalls imSinne der Querstörung verflächen zu. SSW streicht, zeigt einheitliche Verhältnisse: Die Radiolitenbreccien und die Schichten fallen unter die Woltschacher Kalke nach Ostsüdost welcher quer ein, sie sie begleitenden schiefrigen sind also infolge eines Druckes, auf die herrschende Faltenrichtung wirkte, überkippt. Die Verhältnisse an der Antiklinale von Perbla werden durch diese eigentümlichen Erscheinungen näher erläutert. Ein Blick auf die Karte könnte ja zunächst den Glauben erwecken, daß der südöstliche Abbruch der Perbla-Antiklinale nichts anderes sei, als der querverlaufende Denudationsrand einer weit über die Kreide vorgeschobenen liegenden Falte, deren Achse sich hier eben höher emporhebt, während Westen gewissermaßen nur der Stirnrand geschnitten sei. Wenn man aber siebt, daß die Gesteinszüge südlich des Kobilinagipfels plötzlich abbrechen und Platz für eine quergestellte, bedeutende weiter im Kreidemulde machen, ferner daß energisch überfaltet ist, letztere in der Richtung gegen den Anschnitt der Antiklinale von Perbla dann muß man wohl zur Anschauung kommen, daß Richtung der Achse eine scharfe Absenkung Zusammenwirken von Druckkräften sehr verschiedener Richtung quer auf die des nächsten Kapitels auf p. 85 schenkel durchwegs Überfaltung. Teile ein, (linker welche an einer Hang die Komplikation hier durch so daß sich in diesem Faltenbilde das äußert. (Vergleiche den Schlußsatz [125].) Der weitere Verlauf der Kreidemulde Antiklinale erfolgte, Am Stelle folgt dem normalen Gebirgsstreichen Tolminkadurchschnitt dringt vom Südrande und zeigt am Nord- her eine sekundäre noch Jurassische Kieselschiefer zu Tage bringt und im östlichen der Tolminka) durch eine schmale, nach Süden überstürzte Aufpressung von Wolt16* Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 124 Kossmat, Schacher Kalk die Zone der Rudistenbreccien und Mergelschiefer wenn man die breccien gut spaltet. Es würde zu weit führen, tektonischen Einzelheiten, welche durch die im Terrain scharf gezeichneten Rudisten- zum Ausdrucke kommen, im Detail schildern wollte; es möge nur bemerkt Umgebung von Tolmein sehr schöne geologische Bilder bietet. sein, daß in dieser Beziehung die Der Rand der Kreidemulde Wie auf p. 83 [123] betont wurde, bildet bei Tolmein. im westlichen Teile der Kobilina glava die Kreide nicht das normale Hangende der regelmäßigen Schichtserie des Koica-Kronbergzuges, sondern schneidet die kommt Jurazüge quer ab und direkt mit den dolomitischen Kalken der oberen Trias in Berührung. Die Umgebung von Tolmein, mächtigen Dolomitmasse am Südfuß der Kobilina Profile zeigen in dieser Gebirgszone, also in der unmittelbaren und schwierige Verhältnisse. Von der nur ein schmaler Ausläufer nach Westen; oberhalb von Lubinj die Fortsetzung ist sehr wechselnde glava zieht sich wegen der sehr unzu- länglichen Aufschlüsse in den Bergwiesen ein kurzes Stück weit nicht zu beobachten, dann greift die Kreidemulde noch mehr Lubinj). Von da an bis als früher nach Süd aus und kommt über das Tolminkatal hinaus schacher Schichten nur mehr sporadisch Mergel- und Schieferbildungen in Godicabaches schroffe Abbruche zum Höhe von Ravne (Nordwesten von die bildet charakteristische Kalkstufe der Wolt- die Vorschein, meist tritt der Rudistenkalk an der Basis der Kontakt mit einem Kalk- und Dolomitzug, welcher bildet und auch die Wände am Durchbruch der romantischen Tolminkaschlucht oberhalb Tolmein zusammensetzt. Der Bau von zwei neuen Fahrwegen auf der Westseite des Flusses hat mehreren Stellen echte Megalodontendurchschnitte Godicabach im Schutt der Wandstufe, es obertriadischen Zuges vom Südhange ist die freigelegt, gleichen Fossilien zu zweifeln, daß wir hier also nicht des die hier an finden sich am Fortsetzung des der Kobilina glava vor uns haben. Die Schichten fallen an der Tolminka vorwiegend nach Norden und Nordosten ein, sind von mächtigen, an den Schluchtwänden auf- geschlossenen Kluftflächen durchschnitten und werden unmittelbar von Kreidegesteinen überlagert. Auf der Ostseite des Tolminkagrabens waren die Woltschacher Schichten nicht nachzuweisen, sondern bloß dickbankige Kalke, welche Radioliten- und Nerineendurchschnitte führen; an der Dantegrotte hingegen kommen homsteinführende flügel der Mulde oberer Kreide zum Vorschein. Es durchwegs sei, Kalkplatten als schmales die regelmäßige Überlagerung, weiter im Westen auf Band fehlt also zweimaliger Wiederholung an dem Triaszug dem Süd- der unteren Tolminkaschlucht welche man im Osten durchaus und, wie vorgreifend bemerkt eine längere Strecke als Merkmal des südlichen Schichtkopfes Aber auch abgesehen von dieser Unregelmäßigkeit tionen in ist diese antrifft. Gegend durch eigentümliche Komplika- ausgezeichnet. Der weithin sichtbar aus der diluvialen lsonzoterrasse aufsteigende pyramiden- förmige Schloßberg von Tolmein besteht aus Hornsteindolomit, über welchem auf der Westseite noch ein Denudationsrest von hornsteinführendem Mergelkalk und Kalkschiefer (Basis der Lias-Juraserie) erhalten ist. Ein gleichfalls durch Diluvium isolierter und durch Gletscherwirkung formen modellierter Hügel unmittelbar östlich von Tolmein teilweise zu Rundhöcker- bildet die Fortsetzung des Schloßberges; er besteht aus schön gefaltetem Hornsteindolomit, welcher auf der Nordseite von den unteren Bildungen der zum nördlicheren Triaszug nicht zu Einriß des Godicabaches bei Polubinj sieht man diese Hangendschichten des Verwerfungswand, einer fast vertikalen — steil bergwärts fallenden Lias-Juraserie überlagert wird, beobachten. Erst am tiefen südlichen Dolomitzuges mit aber auch hier ist das Verhalten — über welche ein Wasserfall herabstürzt, gegen dickgebankte Kalke und Dolomite des Zuges der Dantegrotte einfallen; es bildet also die außenliegende Hügelkette eine Staffel, Zone absinkt. Östlich von Polubinj ist über dem welche gegen die nördlichere gefalteten Hornsteindolomit der südlichen Staffel eine ziemlich mächtige Serie von Hornsteinkalken, Schiefern, Mergeln des Lias-Jura erhalten der Kuppe von Ravne mit dem Südrande der großen Kreidemulde in über die nördliche schmale Triaspartie vorzudringen. Bei Lubinj infolge der Schuttüberstreuung nicht zu beobachten, doch dürfte sie und kommt auf Berührung; letztere scheint hier also ist die Verwerfung des Godicafalles zufolge der spitz gegen den Dolomit- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 125 ausläufer der Kobilina glava gerichteten Streichrichtung jurassischer Schichten auch hier durchziehen und mit den komplizierten Zersplitterungen der Triasregion von Kneza in Verbindung stehen. Auf der West-Seite der Tolminka endet die Verdoppelung des Triaszuges ziemlich sieht bei der Kirche St. Peter nördlich von Tolmein eine kleine Partie Man bald. von rotem Mergelschiefer und brec- ciösem Kalk der oberen Kreide, welche wahrscheinlich unter der Schuttüberstreuung mit der großen Mulde zusammenhängen und eine Ausstülpung derselben und Dolomit, welche unmittelbar westlich von Komplikation noch am ihr aus dem Schutt auftaucht, läßt sich trotz dieser kleinen besten als Bestandteil des Triaszuges der Tolminkaschlucht auffassen; aber Berghange weiter nordwestlich erscheinen, schräge gegen eine ziemlich breite am zum ersten Male seit der Von da an kann man in der Richtung nach sie heranstreichend, Kobilina glava die hornsteiniührenden Juraschiefer und Kalke. Karfreit auf längere Kuppe von weißem Kalk darstellen dürfte. Eine Erstreckung zwischen der Triaszone des Randes und der oberen Kreide der Mulde Zone von Jura und Woltschacher Kalk nachweisen, so daß ein Profil durch den Merzli vrh (Nordwesten von Tolmein), Fig. 11, wieder den normalen Aulbau der mesozoischen Reihe wie ihn der südöstliche Schichtkopf der Kobilina glava und des Porezen besitzt. Zwischen dem Querbruche an der Kobilina und dem Fuß des Merzli vrh ist zeigt, Erstreckung von rund 5 km die Südgrenze der Kreidemulde wie nicht, in also auf die bedeutende der unmittelbaren Fortsetzung nach Ost und West, eine einfache Schichtfolge, sondern es findet ein Übergreifen auf die Trias hier zu beobachtende Vordringen der Kreide, x Maximum welches östlich von Tolmein sein sich durch eine lokal stärkere Pressung erklären Stütze für die Annahme, daß der unvermittelte Südostabbruch legung der Faltenachse zusammenhängt und nicht Umstand Antikli- eine wichtige der letzteren mit einer bedeutenden Ver- dem zufällig querlaufenden Denudationsrand liegenden Falte entspricht. Derlei unvermittelte Knickungen nicht selten erreicht, läßt und kann mit der energischen Ausbiegung der nale von Perbla in Beziehung gebracht werden. Ich erblicke also auch in diesem Das statt. einer der Faltenachsen scheinen im Gebirgsbau vorzukommen und können unter Umständen zur Konstruktion von Falten »decken« ver- leiten. B. Das Verhältnis der Julisehen Alpen zum Karst. Die geologische Südgrenze der Julischen Alpen. Wie aus den Beschreibungen auf p. Bereiche der beiliegenden Karte nirgends 79 [119] hervorgeht, in verfolgen, nur schaltet sich zerbrochene und überkippte jurassische Randfalte sichtbaren Keil die Trias normalem Schichtverband mit zu sehen. Die Verwerfung, welche am Fuße der Jelovca Westen ohne Unterbrechung ist ein, (bei des höheren Gebirges im ihrer paläozoischen Unterlage Zarz) die Grenze bildet, läßt sich nach zwischen ihr und den südlichen Vorbergen eine welche sehr bald den letzten an der Oberfläche des paläozoischen Sockels überschneidet und auf diese Weise unmittelbar an die ver- schiedenen mesozoischen Gebilde des Bacagebietes herantritt. An der Tolminka geht die jurassische Rand- zone verloren, der Dachsteinkalk ihres Nordflügels schiebt sich nun über die Kreide-Eozänschichten der Vorlagen. Die Überschiebung unter den weißen Kalkmassen des Migouc, des Rudeci Rob und des weithin sichtbaren Krn 1 ist mit einer seltenen Klarheit an den steilen Südhängen gegen das Isonzotal aufge- Die naheliegende Erklärungsmüglichkeit, daß hier eine stratigraphische Transgression der Kreide vorliegt, kann ich nicht annehmen, da die Schichten kein Material des Untergrundes enthalten, da ferner bald die obere Kreide, bald die durchaus nicht litoral ausgebildeten Hornsteinplattenkalke den Rand bilden und vor allem, da die ganzen Erscheinungen sich deutlich an den zweifellos tektonischen Querabbruch der Kobilina glava anschließen. , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Kossmat Dr. F. 126 schlössen und wurde schon bei den Übersichtsaufnahmen der Fünfzigerjahre von Stur und geschildert. am Krn bündel, Bis hieher geologische Südgrenze man zog daher des Hochgebirges; der südlichen Kalkalpen richtig erkannt welche im Tunnel durch ein ganzes Störungs- die Dislokationszone, aber nur mehr durch eine einzige Überschiebungsfläche ausgezeichnet dem orographischen Rand die fällt l seit zusammen ist, mit Stur's Arbeit im allgemeinen hier und bezeichnete die Krn-Dislokation 2 als die Fort- setzung der »Frattura periadriatica«, welche auf italienischem Boden gleichfalls die Vorberge gegen das Hochgebirge begrenzt. heuer der Krnüberschiebung gegen Westen nachgegangen und konnte Ich bin sie ohne Unter- brechung unter den Abstürzen des Gebirgsgrates über einen Paß nördlich der Talmulde von Dresenca den Flitscher Kessel 3 verfolgen, an dessen Ostseite bis in sie unter den Abhängen des Javorcek durchläuft: dem Dachsteinkalkgebirge und den unter letzteres einfallenden jüngeren Schichten. welchem auch die an der Tolminka verloren gegangenen Jurabildungen des Dachsteinkalkrandes wieder erscheinen, fällt also geologisch in die Fortsetzung des oberen Bacagebietes und ist als mächtige Schichtmulde in das Hochgebirge eingebettet. Wir sind, der Kmlinie folgend, nach NW gegen Flitsch gelangt; aber es nimmt nicht die ganze Gebirgsvorlage von Tolmein diesen Weg. Im Dresencatale nördlich von Karfreit (Caporetto) taucht ein Dachsteinkalkgewölbe inmitten der jüngeren Bildungen auf, es hebt sich rasch, streift am früher genannten auch hier bildet sie die Trennungslinie zwischen Der Flitscher Kessel, in Passe auf kurze Strecke die Krnüberschiebung und verbindet sich endlich im Westen mit der mächtigen Kaninmasse. Auf diese Weise wird ein nördlicher, zum von einem südlichen, welcher dem Isonzotale Trnovo bei Gebiet der Hochgebirge an der Fella streicht. Auch Flitscher Kessel ziehender Synklinalast abgetrennt folgt dieser und dann über den Rücken Suovit in das Zug wird von Norden her überschoben; Stur hat ein Profil durch eine besonders auffällige Stelle gezeichnet, »an welcher »der rote jurassische Kalk (im Hangenden der Dachsteinkalke des überlagert« »Die scheinbar überlagernden Schichten des Dachsteinkalkes sind wird. Daß sowohl geneigt. von der ganzen ungeheuren Masse des Flitschergebirges Stol) etwas weniger dem Dachsteinkalke zugerechnet werden daß jene Gebirgszone, welche im Baca- der eine als der andere von den Kalken müssen, beweisen die Dachsteinbivalven. ..« Man sieht, als Vorlage des Wocheiner Kammes erscheint, sich weiter westSynklinalen des Dachsteinkalkgebirges fortsetzt, also geologisch noch zu diesem gehört. Die Krn-Koblalinie ist also nicht die tektonische Südgrenze der Julischen Alpen, mithin nicht die Fortsetzung der »Frattura periadriatica«. 4 und Tolmeiner Gebiet lich in O. Marinelli am Nordrande der einen südlichen 5 hat das letztere richtig erkannt, aber er sucht die Fortsetzung der Krnüberschiebung Synklinale Monte Maggiore-Chiampon-Maruint, Nebenzug der Suovitsynklinale darstellt; die auf die österreichischem Boden Verbindung mit dem Flitscher Kessel, welche allerdings aus den bestehenden geologischen Karten nicht hervorgeht, war ihm noch unbekannt. Marinelli kam nun zum Ergebnis, daß Staroselo) in der Talrichtung des Isonzo die Fortsetzung der »Frattura periadriatica« (Linie Barcis- zu suchen sei, und weil auf der rechten Seite tatsächlich eine Dislokation, die Verlängerung der bekannten Idrianerlinie, zu beobachten zur Anschauung, daß sich die schwenken der Kalkhochalpen i D. Stu 2 E. Sueß: a Vergl. D. Wien, 1884, p. r: Das »Frattura periadriatica« in die des Flusses ist, kam er über Idria fortsetze. Es würde also ein Ein- Hauptzone der dinarischen Faltenzüge stattfinden. Isonzotal, 1858, p. 41. Antlitz der Erde, I. Bd., p. 344, 345; C. Diener: Gebirgsbau der Ostalpen, p. 557. Stur: Isonzotal und C. Diener: Geologie des Zentralstocks der Julischen Alpen. Jahrb. d. k. k. geol. 687. * Diese Verhältnisse werden in einer Karte (Verh. 5 0. Marinelli: Dintorni di Tarcento. Firenze 1902, p. 90, 91. k. k. geol. R. A. 1908, Nr. 2) zur Darstellung kommen. Reichsanstalt Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Wochewer Geologie des <5 Diese Erscheinung, welche ganz Übereinstimmung mit den herrschenden Vorstellungen von der in Zugehörigkeit des Hauptstammes der Südalpen aber nicht 127 Tunnels. zum dinarischen Gebirgssystem stehen würde, findet statt. über meine ersten Begehungen In der vorläufigen Notiz hervorgehoben, daß im Talkessel von Kirch heim am Südfuß eine tektonisch der Julischen Alpen wurde und stratigraphisch scharfe Grenze zwischen dem Bacagebiete und dem Gebirgsabschnitte an der Idrica vorhanden und über den Sattel von Bukovo gegen Tolmein zu verfolgen ist. Bei den späteren Touren zeigte es sich, daß auf der linken Isonzoseite auch der weitere Verlauf dieser Störungszone über Versno-Ladra mühelos festzustellen ist, daß der bisher unbekannte Trias-Juraaufbruch, dessen Südgrenze brechung an den genannten kleinen Orten vorbei nach Monte Maggiore fortsetzt. Der Isonzo durchbricht in sie bildet, Karfreit streicht ohne jede tektonische Unter- und Kamme im sich des Stol- einem kurzen, schluchtartigen Quertale die steil nordfallenden Dachsteinkalke und Dolomite dieser Zone und läßt die Einheitlichkeit der beiderseitigen Hänge deutlich beobachten. Die lange, gerade Reihe der weißen Dolomitanschnitte zwischen Karfreit und Tolmein Landschaftsbilde auf, wenn man vom Hange fällt schon im des österreichisch-italienischen Grenzrückens (Kolowrat) ins Isonzotal hinabblickt. Ebenso zusammenhängend im Bau wie der nördliche Saum der Dislokation er besteht entlang des Isonzo und Eozänbildungen, welche mit den Vorbergen von keinem Zweifel, daß die Karfreit-Kirchheimer Linie und zugleich atica« auch der südliche; ist aus den jüngsten Bildungen der gefalteten Schichtreihe, nämlich aus Kreide- als geologische zusammenhängen; Friaul als der östliche Abschnitt Südgrenze der Julischen Alpen zu betrachten es unterliegt daher der »Frattura periadri- ist. WNW dem rechten Isonzogehänge nach Sommer verfolgte, nahe der genannten Die Fortsetzung der Idrianer Störungszone, welche auf streicht, läuft bis ins Natisonegebiet, und ist ihr parallel; sie liegt wohin ich sie im letzten Linie aber noch bei Staroselo und Robic als scharfer Abbruch der Dachsteinkalk- masse des Matajursockels am Südrande der schmalen Flyschzone, deren Nordsaum an der »Frattura periadriatica« gegen den Stol einsinkt. 1 Ob sie sich auf italienischem Boden noch fortsetzt, kannt; als Grenze zwischen verschiedenen Schichtgruppen mehr zu erkennen. Die Idrianer-Linie gehört des dinarischen Systems bezeichnen kann; Gebirgstypen: so weist zum und tektonischen Merkmale Es ist also weder die wo ein schon im oberen Natisonegebiet nicht ganz jener Gebirgsregion sie bildet nicht mir unbe- an, welche man als Hochkarststufe Scheide zwischen zwei geologischen die Beispiel der nördlich von ihr gelegene Veitsberg die gleichen stratigraphischen auf, wie der im Süden anstoßende Teil des Ternowaner Plateaus. Km-, noch betrachten, letzterer liegt vielmehr Kirchheim, ist sie ist die Idria-Linie zwischen ganzes Störungsbündel als Ostabschnitt der »Frattura periadriatica« zu beiden und folgt der Linie Karfreit-Tolmein-Bukovo gegen vorliegt. Die Bezeichnung »Isonzolinie« ist besser zu vermeiden, da ja im Flußtale und an dessen Hängen mehrere Dislokationen vorhanden sind, welche Anlaß zu Ver- wechslungen geben können. Das Gebiet Es und ist südlich der Linie Tolmein — Kirchheim. Idricagebiete eine kurze Übersicht der Verhältnisse des letzteren vorauszuschicken, für jene Abschnitte, welche unmittelbar an die genannte Linie stoßen. Bezüglich des Baues der Haupt- region sei auf die Veröffentlichung: »Das Gebirge zwischen Idria gischen Reichsanstalt 1900, 1 Infolgedessen mat, Jahrb. dem Bacawenn auch nur notwendig, einer Darstellung der tektonischen Verhältnisse an der Grenze zwischen ist p. 65) verwiesen. Die Skizzenkarte und Tribusa« (Verhandlungen der geolo1 : 150.000, welche dieser Arbeit beige- auch der Ausdruck, daß die Idrianerstörung im Isonzogebiete mit jener von Kirchheim verschmilzt (Kos s- d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1906, p. 271) zu weitgehend. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 128 Kossmat, Dr. F. geben ist, füllt dem übrigens die Lücke zwischen Kartenblatte »Haidenschaft fassen kann. Im großen hat — Adelsberg« man auf Tafel II es mit einer nicht besonders stark gefalteten im Westen und Südwesten entschieden und dem geologischen dargestellten Terrain daß ich mich hier bezüglich der Darstellung sehr knapp aus, so tiefer liegt, Schichtmasse zu tun, welche so daß hier die Oberfläche von den jüngeren Gesteins- abteilungen beherrscht wird, während weiter im Osten die älteren Bildungen erscheinen. In der von Kirchheim das tritt tiefste Umgebung Schichtsystem dieser Gebirgszone, nämlich der schwarze, glimmerige Karbonschiefer zu Tage, über welchem sich der Grödener Quarzsandstein, der fossilführende Bellerophonkalk, eine mächtige Zone von Werfener Schiefern und schließlich die enormen weißen Dolomitmassen des Idricatales aufbauen. Die Wengener Schichten teilweise an mäßige, 1 und Porphyre im Hangenden des Muschelkalkdolomits sind Brüchen eingeklemmte Denudationsreste erhalten, vollkommen den gleichalterigen Vorkommnissen auf der Südseite der schon an der Mündung des Tribusatales werden. Hingegen liegt über in die Idrica dem massigen Dolomit ähneln Idrica. also als unregel- Lagerung in ihrer Die Raibler Schichten, welche ausdünnen, konnten hier nicht nachgewiesen der mittleren Trias unmittelbar ein mächtiger, schön- geschichteter Dolomit mit einzelnen schmalen Mergelschmitzen, den ich anfangs nicht abtrennte, aber jetzt nach den Beobachtungen bei späteren Begehungen als Äquivalent des Hauptdolomits auffassen muß, so mehr, als sein Abschluß durch Kalke mit großen Megalodonten gebildet wird. Das Fehlen der um Wengener Schichten an seiner Unterlage kann nicht befremden, da die Raiblerschichten des Idricagebietes vielfach auf den mitteltriadischen Dolomit übergreifen. Ein von plattig-mergeligen Schichten begleiteter Breccienkalk trennt die Trias von der Kreide, welche mit Woltschacher Kalken beginnt, mit flach gelagerten Rudistenkalken und Mergelschiefern schließt. Der Zug der Woltschacher Kalke reicht vom Bacatale quer über die Plateauregion zur Idrica bei zum Tribusa, kommt auch Baca mächtiger Entwicklung die Unterlage der hier domförmig gewölbten oberen Kreideschichten und in läßt sich in sehr weiter westlich als Auffaltungszone schönen Aufschlüssen gegen das Knie des Isonzo zwischen Tolmein und Die gegenüberliegende, folgen. Woltschach zieht, gehört vom Flusse St. die Karte zeigt, ist sie auf eine gleichalterigen Steilwänden angeschnittene Bucenica, und Veitsberges andrerseits, sie an. Die Lucia ver- Idrianer Dislokationszone sie folgt Marinelli, von Westen her kommend, verfolgt der hatte. bedeutende Erstreckung scharf ausgesprochen durch die Verschie- gleichartig entwickelten Gesteinszonen des Lascikplateaus ist St. welche gegen Lucia den Isonzo und zieht nun auf dessen rechter Seite, südlich der Bucenica über Woltschach weiter, bis wohin bung der in noch der gleichen Gebirgszone unteren Idrica, quert nördlich von Wie Vorschein, bildet dann an der unteren aber auch in der Umgebung von St. einerseits, des Lucia und Woltschach noch an den Lagerungsverhältnissen der beiderseitigen Kreideränder deutlich zu erkennen. Die Überschiebungserscheinungen in der Störungszone Tolmein-Kirchheim. a) Wenn man Unteres Bacatal. an der Baca nach Querung der Triaszone von Grahovo in die Kreide zunächst den Eindruck, daß hier einfach ein Absinken an einer Bruchlinie stattgefunden hat; sieht zunächst erreicht die endlich in Rudistenkalke mit ihren Mergelzwischenlagen gegen die man denn man eintritt, erhält Grenze verflachen und normaler Reihenfolge die Woltschacher Schichten, welche weiter talabwärts immer am Gehänge emporsteigen. Der gleiche Eindruck völlig einfacher Verhältnisse bietet sich, wenn man vom Veitsberge her den Rand der weiten Region von oberkretazischen Schichten erreicht, welche höher i Einen Teil der dunklen Schiefer, welche diese begleiten, faßte ich zoisch auf, doch ergab eine spätere Begehung, daß ihre in dem disloziertem Aufbruche bei Reka früher als paläo- Abtrennung von den sicheren Wengener Schichten nicht möglich ist. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 129 Geologie J& des Wocheiner Tunnels. Es allenthalben flach auf ihrer Unterlage aufruhen. ist daher begreiflich, daß den Aufnahmen der bei Fünfzigerjahre eine nähere Untersuchung dieses von allen Seiten klar angeschnittenen Plateaustückes unterblieb. 1 Um mehr war ich überrascht, als ich östlich der Baca bei den Arbeiten des Sommers 1906 nach Durchquerung mehrerer flach SO und fallender Züge von Rudistenbreccien und Mergelschiefer plötzlich bei Logarisce den Hornsteindolomit der oberen Trias antraf, welcher ruhig nach N verflächt so m und zwei Kuppen (598 und 660 m) bildet, während ein Die Weiterwanderung nach Osten ergab sofort aufschließt. vorkommens, denn der ganze wellige Rücken gertem Hornsteindolomit, in zum Oblacno bis welchem stellenweise kleines Tälchen die bedeutende Ausdehnung des Trias- brdo bei Ponikve besteht aus flach gela- Dohnen eingesenkt sanfte Westseite des Oblacno brdo gegen S gerichtet, infolgedessen kommen Amphiclina nicht auch auf diese Weise gesichert tief sind im westlichen Teile des Ortes in auf der auch den Ostrand bilden; ist. in die mehrfach aufgeschlossen und reichen zum Teile infolge einfacher Erosionswirkungen, bei ist unter der Dolomitgrenze, so daß die Altersbestimmung der Schichten Die Amphiclinenschichten begleiten nun den Ostrand der Triasregion Westen Das Fallen sind. bald die bunten ockrigen Kalke und dunklen Schiefer der Amphiclinenschichten zum Vorschein, welche hier fand ich eine dazwischen noch Kreide in Talmulde von Ponikve, den Terrainfurchen, zum Teile begünstigt durch Störungen ziemlich weit nach das Dolomitgebiet hinein. Angesichts dieses Umstandes sehr auffallend, daß es jedenfalls ist Ponikve das Wasser der kleinen Bäche und Rinnsale, welches aus dem benachbarten Terrain zu- unerklärlich, hier unter der Trias vorhanden Vielleicht liegt die Reihe terrain Wenn Sauglöchern (»Ponor«) verschwindet. fließt, in wäre diese Erscheinung bemerken und ist von die löst die Triasschiefer sich jedoch einfach, Wässer in ihren führt, über in der Tiefe die Kreide welche südlich von Ponikve im Dolomit- einem der unterirdischen Wege des Wassers. am Südfuße auch, daß an der Straße zwischen Idria pri Baci und Slap, ist durchziehen würden, wenn man annimmt, daß kalkigen Schichten ableitet. auffälligen Trichterdolinen, und zur Kostanjevica liegt sie Zu des Plateaus, aus den zerklüfteten Kreidekalken eine sehr starke Quelle hervorbricht, welche ganz den Charakter der Karstquellen hat. Schwieriger als am West-, Nord- und Ostrand des Plateaus liegen die Verhältnisse im Süden, weil hier die Trias nicht mit den Schichten und Schiefern Sicherheit zu in Kontakt bei tritt, entscheiden ist. der oberen Kreide, sondern mit hornsteinführenden Plattenkalken welchen die Frage der tektonischen Zugehörigkeit nicht immer mit am Zur Orientierung über diese Verhältnisse geht man besten von Osten aus. Westlich des langen Streifens von Woltschacher Kalk zwischen der Umgebung von dem Baca- und Idricatale herrscht in Pecine felsiges Karstterrain, welches sich an die mächtigen Radiolitenbreccien der oberen Kreide knüpft, aber infolge der Schiefereinlagerungen häufig durch sanften Feld- und Wiesen- boden unterbrochen wird. Aus diesem Wechsel jüngerer Schichten tritt eine Zone von Woltschacher an welche sich weiter im Südwesten noch eine zweite kleinere Partie Hornsteinplattenkalk hervor, anschließt. Es handelt sich um zusammenhängendes Band An der Ohnena glava Aufbrüche derselben Plattenkalke, welche auf dem Veitsbergplateau (westlich man Tonschiefereinlagerungen, wie von Pecine) beobachtet man im Wechsel mit Hornsteinkalken auch sie gewöhnlich an der Basis der Woltschacher Kalke Die beiden Aufbrüche haben den Bau von Antiklinalen, welche nach Auf meiner Skizzenkarle in Verh. mich meine Orientierungstouren nur an 2 Auf der beigegebenen Karte 1 die : 1 90 L ist dieser Abschnitt in findet. sie auf der Nord- Übereinstimmung mit der Übersichtsaufnahme gezeichnet, weil Ränder dieser Region geführt hatten. 75.000 habe ich diese Schichten mit den Woltschacher Kalken vereinigt. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXII. 2 Südwest überkippt sind und die hier durchstreichenden oberkretazischen Bildungen scheinbar überlagern, während 1 als unter die rudistenführenden Schichten einfallen. 17 Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr.F.Kossmat, 130 ostseite unter diese einsinken. Die tiefe welchen man, von Süden kommend, Erosionsschlucht der Kostanjevica gibt schöne Aufschlüsse, an flyschähnlichen Schiefer weit talaufwärts an beiden Gehängen die unter ein massiges Felsband von Kalk und Kalkbreccie (mit Radioliten) einfallen sieht, flach während dieses wieder das Liegende der Hornsteinplattenkalke bildet. — immer mit nordostfallenden Schichten — entlang des Baci (weniger als 1 km von der Bacamündung entfernt) verfolgen, Die Aufbruchzone der letzteren läßt sich rechten Idricahanges bis über Idria pri wobei an ihrem Südrande eine schmale Zone von Rudistenbreccien (Hippuritcs Oppeli) Ausläufer der als Kreide von Pecine die Straße bis nahe an den genannten Ort begleitet. Das Verhältnis des Woltschacher zum Kalkaufbruches unteren Bacatales Wenn man kuppe oberkretazischen Terrain, welches den Abschluß der großen Schichtkuppel des konnte ich wegen lokaler Anhäufungen von Quartärmaterial nicht beobachten. bildet, von durch die nordostfallenden Woltschacher Schichten gegen die Trias- Idria pri Baci ansteigt, so beobachtet man in einiger Höhe über dem Talboden wieder die Schiefereinlagerungen zwischen den plattigen Kalken und kommt endlich an ein Felsband von massigen weißen Kalken, welche durch zahlreiche Hornsteinknöllchen, Korallenanwitterungen und Spuren von Echinodermen, wie auch Hydrozoen ausgezeichnet dies spricht denn zusammen in letzterer für jurassisch von Rudisten habe ich sind. Reste mit dem mehrmaligen Suchens nicht gefunden; Gesteinscharakter gegen die Zuweisung der Kalke würde man schwerlich umsonst nach diesen und zwar trotz für das Äquivalent der zur oberen Kreide, Fossilien suchen. Ich halte daher die Kalke auch äußerlich analogen Tithonbildungen des Lascik- und Veitsbergplateaus. Am Weiterwege kommt man in dunkle hornsteinführende Mergel und Schiefer, weiter westlich auch unreine Kalke, welche oft durch Hornsteinlagen fast in verdrängt werden. Derlei Bildungen kenne ich nicht aus den Woltschacher Kalken, wohl aber an vielen Stellen aus den tiefsten Bildungen der Lias-Jurareihe als Hangendes der Trias des Bacagebietes; anzuschließen, unter welche sie einfallen. Logarisce unmittelbar mit terer gegen beide ein. sie in gleicher Auf diese Weise drei Seiten: dem Flysch Weise schließt sich daher geneigt, ich bin Zudem kommen die gegen Umrandung herstellen, die am West- und Norden verflachen während flach, mit die von benachbarte Trias: er die tieferen fällt nämlich gegen es die höheren Lagen, normal über den Woltschacher Kalken sind. Auf flyschähnlichen Schichten mit Einlagerungen die Dabei am Hange unter ist liegen, welche das Einfallen der rudistenführenden gegen diese gerichtet, nur im dem Dolomitkamme häufig gegen die Baca, aber ganz entsprechend dem Verhalten, welches bereits im dem Untertauchen südlich Ostrande der so umgrenzten Trias deutlich jungen Bildungen die dem Sporn Grenze herankommen, und zwar sind im Bacatale und auf dem Veitsbergplateau entblößt Schichten diese Schichten an des eigentümlichen Triasplateaus von Ponikve. im Westen, Norden und Osten sieht man welche den Kontakt an die Hornsteindolomite der Kuppe der rudistenführenden Schichtreihe in Berührung, wobei sich letz- verhält wie von Radiolitenbreccien unmittelbar an sie Profil dieses Tales hervorgehoben wurde und der Kuppel von Woltschacher Schichten zusammenhängt. Ein pfropfenähnliches Durchstoßen der T^askuppe durch die Kreideplatform ist nach den Lage- rungsverhältnissen beider Komplexe nicht anzunehmen; aber ebensowenig bin ich im stände, eine Transgression der oberen Kreide zur Erklärung heranzuziehen. Der Sockel dieser Schichten kommt ja in Umrandung zum Vorschein und besteht aus den die Kuppe von Ponikve einsinken. Außerdem fand ich in den Schiefern, Konglomeraten und Radiolitenbreccien keine Spur vom Material der Kuppe von Ponikve, was doch der Fall sein müßte, wenn diese zwischen der Bildungszeit des Woltschacher Kalkes und der jüngeren Kreide durchgebrochen wäre und als Klippe aus dem Meere geringer Entfernung von der Trias auf allen Seiten der ganz normalen Woltschacher Hornsteinkalken, welche durchwegs gegen aufgeragt hätte; ich sehe daher keine andere Möglichkeit als die anormale Überlagerung des Kreideplateaus durch einen Denudationsrest von aufgeschobenen Triasbildungen anzunehmen. Ein ergänzendes Argument untersinkt und sich südlich liegt auch der Idrica darin, daß die obere Trias, welche am Veitsberg nach Westen im Lascikplateau wiederholt, aus Gesteinen von der normalen Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 131 Ausbildungsart des Hauptdolomits besteht, welche noch von einem Dachsteinkalkband mit Megalodonten überlagert werden. Ihre Unterlagerung besteht aus Raibler Schichten, und wo diese auskeilen, aus weißem Schierndolomit. Im Gegensatze dazu zeigt die Ponikvekuppe, welche gerade zügen des Veitsberges und des Lascikplateaus liegt, im spitzen Winkel zwischen den Trias- hornsteinführenden Dolomit und die eigenartigen Amphiclinenschichten, also Gesteine, welche die typischen Merkmale des mittleren Bacagebietes besitzen. Die Überfaltungserscheinungen, welche auf der rechten Idricaseite in treten (Aufbruchzone Pecine-Idrija Gesamtbild der Bewegung ein, pri Baci), wenn sie fügen sich als dem Kreideplateau selbst auf- Schleppung des Untergrundes sehr gut in das auch die südliche Abgrenzung der Scholle von Ponikve durch Verringerung des stratigraphischen Abstandes praktisch erschweren. Aus letzterem Grunde ist es von großem Interesse, daß auf der rechten Bacaseite das Gegenstück zu den Erscheinungen des bisher geschilderten Plateaustückes erhalten durch den Aufbruch von Idrija. Wenn man ist, und zwar ohne Komplikation von der Straße oder von der Bahn aus den rechten Hang des unteren Bacatales beobachtet, die lange fortlaufenden mauerähnlichen Abbruche der Radiolitenkalkbänder über den Woltschacher Schichten verfolgt und sie allenthalben flach in das Gehänge hineinfallen sieht, würde man ohne Kenntnis der Verhältnisse bei Ponikve etc. nicht auf die Vermutung kommen, daß über ihnen, unmittelbar den Rücken bildend, der Hornsteindolomit lagert und als langes Band von einer Kuppe ober Modrea nach Osten zieht, bis er sich südlich von Podmelec in geringer Höhe über der Talsohle mit dem triadischen Hauptzuge von Grahovo — Tolmein vereinigt. Wo das Einfallen des Dolomits beobachtet werden konnte, ist es nach Norden so daß gerichtet, eine scheinbar regelmäßige Überlagerung der oberen Kreide durch ihn stattfindet; ein kleiner Rest Schiefern und Hornsteinkalken in der Ausbildung der Juraschichten des Bacagebietes Podmelec am Nordrande des Dolomitzuges kalk, welche südlich von Lubinj erhalten. Hingegen gehören ist von südwestlich von die Schieferzüge mit Breccien- gegen Podmelec ziehen, also den erwähnten Dolomitzug von der Hauptzone abspalten, den Kreideschichten an; ihr Fallen ist flach nördlich, entspricht folglich der Gesamt- neigung des Plateaus, an welchem die obere Grenze der Woltschacher Kalke im Süden rund auf 600 m Fig. 12. Profil C durch die untere Baca und das Plateau von Logarisce (1 : 50.000). = Amphiclinenschichten, D = Hornsteindolomit, HD = Hauptdolomit, DK = Dachsteinkalk mit Megalodonten, Ti = Tithon Wo = Woltschacher Kalk, R = Radiolitenbreccien, Fl = Schiefer und Mergel der oberen Kreide, di = Diluvium. Höhe ansteigt, während sie im Norden, sowohl auf der Baca- als auch auf der Isonzoseite zum Talboden herabsinkt. Nach diesen Beobachtungen muß ich die Triaskuppen beiderseits der unteren Baca als Bestandteile eines durch Erosion zerstörten Überschiebungsrandes auffassen, dessen Verhältnisse große Ähnlichkeit mit jenen des Pöllander Gebietes aufweisen. (Comptes rendus, IX. Congr. geol. Vienne 1903, bis 520. 17* p. 507 , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. F. 132 Die Kirchheimer Störungszone Kossmat sondern eine Überschiebung, an welcher von Norden her das Randgebiet der Julischen Alpen vorwärtsgedrängt wurde. Es sei hier noch auf die p. 71 erwähnte Tatsache verwiesen, daß auch in der Bahnist also kein Vertikalbruch, Fig. 13. Jlcahucaquiaai/ TOW Profil von der Kobilina glava durch den unteren Knezagraben zur Kotla D= C= Amphiclinenschichten, R = Radiolitenkalk Kalk, am trasse = unterer Teil Ju Hornsteindolomit, und Breccie, Jo : Fl vom = Woltschacher Wo = Schiefer der oberen Kreide. Noch das Hangende des Woltschacher Kalkes? in Veitsbergplateau zur Talsohle herabzieht. Der Bau des unteren Knezatales. b) eigenartiger sind Entfernung von der Station und Amphiclinenschichten Erscheinungen, welche der untere Knezagraben schon die Podmelec der neuen Bahn am Talausgang verquert ist, Woltschacher Plattenkalken man tritt in geringer Sobald der Zug von Hornsteindolomiten bietet. in eine mächtige Schichtgruppe von über welchen sich die oberkretazischen Radiolitenkalke und Mergel- ein, dem schiefer des Tlake vrh (913;w) hinziehen, bis sie bei kommen. Untersucht man das östliche Talgehänge, so kleinen Orte Loja zur Grabensohle herab- sieht man direkt über den steil abstürzenden des Woltschacher Kalkes die Sandsteine und Schiefer der Amphiclinenschichten, welche Dolomit der Kotla regelmäßig überlagert werden. Knezatales in dieser Weise am Osthang weiter der Kreide, den Knezagraben queren den Südhang der Kobilina ziehen, Die letzteren setzen aber die wo endlich den Kreis Wenn wäre, müßte um in fort, sie SO ein kleiner Knezabaches. kommenden Lagerung sehr schön erkennen; so einfallen, Schichten, Kreide und Trias, sicher Kuppe als steile Wand zum sieht man zum Beispiel bei am dem Weiler Graben abstürzen, unter einem Winkel darüber die gleichfalls bergwärts verflächenden dunklen Sandsteine und Schiefer der Amphiclinenschichten dolomit, welche auf der in das Kreidegebiet südwestlich des Tlake eindringt, und schließen Woltschacher Kalke, welche von 30° nach wo eine kuppeiförmige Auftreibung eines älteren Untergrundes denken. Die Profile die mit zersplittern. ziehen hinunter nach Podmelec, nicht die Altersbestimmung der hier in Frage man an des die bekannte Fossilienlokalität Selo zwischen den Dolomiten die eigentümliche Kreideinsel des unteren Knezahange lassen die Man kann die Amphiclinenschichten vom Ausgang man sieht sie, immer in direktem Kontakt und auf der Westseite über sie vom verfolgen, Umrandung Ausläufer von ihnen ein Stück weit linken 50.000). Ostportal des Knezatunnels diese Überschiebung aufgeschlossen wurde; sie brachte hier den welcher sich Tumlina : = oberer Teil der Lias-Juraserie, Hornsteindolomit entlang einer flach nordfallenden Kluftfläche Wänden (1 und als Abschluß die ruhig gelagerte die Lias-Juraschichten trägt. Schichtmasse von Hornstein- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 133 Geologie des Wocheiner Tunnels. Ich hatte die Verhältnisse Sommer 1900 damals in am auffallend gefunden meinem unteren Knezabach schon bei und erwähnte Übereinstimmung mit der sie in alten Karte ersten dortigen Aufenthalt im »Verhandlungen« 1901, auch die p. 108. 1 Weil ich aber Schichten der Lias-Jurareihe, welche den Dolomit überlagern und Breccienbänke enthalten, noch zur Gruppe der unterkretazischen Woltschacher Schichten rechnete, war es nicht möglich, zu einer bestimmten Vorstellung über die Lagerungsverhältnisse zu kommen und der betreffende Passus schließt mit den Worten: »Wenn hier die Kreide wohl schon ursprünglich in abnormaler Weise auf der Trias gelegen sein dürfte, weisen doch derartige Verhältnisse darauf hin, daß die Grenze durch spätere Dislokationen sehr stark modifiziert wurde.« Der Nachweis einer mächtigen Schichtgruppe von Jurabildungen, deren konkordanten Abschluß die Woltschacher Kalke überall im Porezen-Kobilinagebiete bilden, vergrößert nun den tektonischen Abstand zwischen der Kreideinsel der Knezaschlucht und und ihren älteren Schichten an sie herantritt, sehr erheblich Entdeckung der außenliegenden Triaskuppen in ihrer Triasumrandung, welche noch dazu mit andrerseits ergänzt sich das Bild durch die den Kreideplateaus der unteren Bacaregion. Nach meinen Beobachtungen kann ich für die letzteren ein Durchstechen durch ihre Umgebung annehmen; noch weniger aber scheint mir der entgegengesetzte, dabei aber räumlich nicht als Erklärung ganz benachbarte Vorgang, nämlich ein propfenartiges Einsinken der Kreideinsel des Knezabaches, in den Bereich der geologischen Möglichkeiten zu gehören, besonders da die Aufschlüsse eine Verbreiterung der jüngeren Schichten gegen die Tiefe andeuten. Ich komme daher zum Schlüsse, daß die beiden Erscheinungen : das Auftreten von Triasresten auf den Plateaus an der unteren Baca und der Kreideinsel in Erscheinung sind und den Beweis Schichtmasse der Julischen Alpen nicht liefern, daß die der Knezaschlucht der Ausdruck der gleichen unbeträchtlich über das zum Hochkarst gehörige Terrain vordrang, daß wir also im Knezagraben die Kreide infolge Durchwaschung einer aufgeschobenen Triasplatte auf- geschlossen sehen. 2 Was wir heute vor uns haben, kann übrigens, wie es auch in anderen Fällen zutrifft, nicht die unver- änderte Überschiebungsfläche sein, denn die Kreide bildet inmitten des Triasringes ein Gewölbe, welches an jenes der unteren Baca erinnert, und ihr Rand beschreibt auf der Nordwestseite jenen Bogen, welcher zum Ausdruck kommt. auch im Schichtkopf der Kobilina und im Abbruch der Antiklinale von Perbla Die Bloßlegung der Kreide hängt also wohl damit zusammen, daß hier durch eine Aufbiegung der ganzen Schichtmasse die unter der Überschiebungsfläche liegende Partie anderen letzteren Stellen, zum zu erwarten Beispiel im Koritnicatal, ist; wo in ein höheres Niveau gelangte als an nach der ganzen Lage der Dinge eine Fortsetzung der nur hat dort die Erosion die Unterlage der Amphiclinenschichten nicht bloß- Lage des Triasstreifens, welcher bei Kneza den südlichen Abschluß der Kreideenklave bildet und die Kirchheim-Tolmeiner Linie so deutlich zum Aus- gelegt. Der scharfe Verlauf und die verhältnismäßig tiefe druck bringt, dürfte mit ähnlichen Brüchen zusammenhängen, wie sie bei Toln.ein die Teilung des Triasdolomits verursachen. 1 > Infolge dieses eigentümlichen Verlaufes der Kassianer Zonen und der sie begleitenden Hornsteindolomite wird am unteren Knezabach eine große, aus gefälteltem Woltschacher Kalk sowie wechsellagerndem Rudistenkalk und Flyschbänken bestehende Gebirgspartie von einem ganz geschlossenen Ring der Triasschichten umgeben. Sehr hübsch in der Tiefe der Schlucht die stark gestörten Kreidebildungen anstehen, Schichten und das 2 steile Gehänge der Hornsteindolomite zu beobachten sind die Aufschlüsse während darüber (am Ostgehänge) selbst, wo eine Terrasse der Kassianer sind.« Die Entfernung der nördlichen Grenze der Kreideentblößung im Knezagraben über 6 Kilometer. am Knezabache vom Südrand der Scholle von Ponikve beträgt , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 134 Dr. F. Ko ssmat Das Störungsbündel von Kirchheim. (Fortsetzung der Überschiebungserscheinungen des unteren Bacatales.) Wenn man vom Bacatal, welches bei Grahovo in die Überschiebungszone eintritt, nach Osten, gegen Bukovo ansteigt, befindet man sich in der breiten, von Aufragungen dunkler Kalke unterbrochenen Zone sandig-schiefriger Amphiclinenschichten. Bahnbau an Dolomit, welcher beim wurde; ist sie Stelle des eine große glatte, zirka 50° verrät Partie Nähe die NNO fallende Schichten von stark zerdrücktem im Bacatal seltenen Sandes Verwendung zur Bereitung von NNO wohl Plattenkalke, deren Südrand beobachtet man eine am Hange zwischen Grahovo und Bukovo Zementmörtel fand und daher Interessant Am besonders abgebaut wurde. fallende Kluftwand, welche bei diesen Arbeiten freigelegt der Grenzstörung gegen die vom Tale heraufziehenden Woltschacher noch vor Bukovo mit dem sie scheinbar überlagernden Trias- zuge zusammentreffen. Die Region der Woltschacher Plattenkalke hat hier die Gestalt eines Keiles, dessen Südkante verschiedene Schichtstufen des Veitsbergplateaus, von der schmalen Jurazone im Westen zum bis massigen Schierndolomit im Osten, schräg abschneidet, bei Bukovo aber gänzlich ausspitzt, so daß von diesem Ort an die dunkle Schiefer-Sandsteinzone am Fuß der Koica sich unmittelbar über dem weißen Dolomitterrain des Idricagebietes erhebt. Die durchwegs im Landschaftsbild mit seltener Schärfe aus- geprägte Grenze läuft über das Dorf Koica in der Richtung nach Zakriz und begleitet daher auf lange Strecke den viel benutzten, von Stur geschilderten Bergweg zwischen Kirchheim und dem Bacatal. Vor Zakriz beginnt die Komplikation der geologischen Verhältnisse. Während noch die am Nordrande die Dislokation OSO-Richtung beibehält, welche schon von Karfreit an durch ihre Konstanz von Amphiclinenschichten, welche bisher an und in dem des Triasgebietes der Idrica (Plateau: Veitsberg, Ravne) sie auffällt, so entstehenden Gebirgswinkel von Kirchheim schieben sich neue Gesteinszüge — empor. Im Süden hebt sich das allgemeine Schichtenniveau in der Richtung nach kommen auf diese Weise unter dem ein. Zone ONO um, Im Großen — denn von lokalen Abweichun- herrschen hier ältere Bildungen vor als im Abschnitt westlich von Bukovo gen abgesehen biegt die geknüpft war, entlang des Porezenabfalles nach und SO langsam Dolomitgebiet der Idrica die Schichten der unteren Trias und des Perm zu Tage, von welchen bei Kirchheim durch einen Karbonsattel ein kurzer Gegenflügel, der NNW dem fallende Komplex des Skofie vrh abgetrennt weit ausgedehnten paläozoischen Terrain und Tonschiefer dem ist in kaum Züge herein, aber nicht als wird. von Eisnern Am Nordfuß — Davca normale Unterlage, sondern eine dieses Berges reicht aus Zone dunkler Grauvvacken als stark gestörte Aufbruchregion. Es weichen, vegetationsreichen Terrain des Kirchheimer Talkessels selbst bei wiederholten Touren möglich, alle Details dieser merkwürdigen Verhältnisse richtig zu erfassen, aber die wesentlichsten treten doch deutlich hervor. Während auf der krainischen (SO)-Seite der nordwestfallenden Schichtplatte des Skofie vrh die älteren Grauwackenschiefer das Karbon begleiten und im allgemeinen unter dieses des oberen Kirchheimer Tales Talboden und am rechten Hange » j Werfener Schiefer erscheinen und von diesen einfallen, sieht als scharfe nördliche abfallen. Stellenweise treten man sie im Begrenzung der an der Grenze auch noch Partien von Grödener Sandstein, sowie von dunklen, zertrümmerten Dolomiten und Kalken auf (wohl Bellerophon- Grauwacken verflachen und an der Verwerfung geschleppt sein dürften. Bei herein und spaltet von der Gesteinsmasse Kirchheim dringt eine Zunge dunkler Grauwackenschiefer von des Skofie vrh einen schmalen Ausläufer ab, in welchem die Zertrümmerung ihren Höhepunkt erreicht. kalk), welche gegen die W Man findet hier, nordwestlich Karbonschiefer, kleine vom Orte, eine isolierte Partie der leicht kenntlichen Kuppen von Dolomiten und dunklen Kalken (wohl Perm), schwarzen, glimmerigen vielleicht auch Reste von Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 135 Werfener Schiefern und Spuren von Grödener Quarzsandsteinen auf engem Raum gedrängt, daß eine Darstellung auf der beigegebenen Karte nur schematisch möglich derart zusammen- In Kontakt mit ist. diesem zerrissenen Gesteinskomplex ragen Kuppen von gelbbraunem, stark zerdrücktem Kieselgestein welches von Serizithäutchen durchflochten ist und dann auf, lokal in fettig glänzende, grünlichweiße Serizit- schiefer übergeht, welche sich wie Sedimente verhalten. Die zahlreichen Feldspatkristalle, welche in den weniger zertrümmerten Partien noch deutlich erhalten Felsitporphyr zu tun hat, während daß sind, zeigen, man es mit dynamometamorphem Kuppe von Ravne die gleichen Auch im Dorfe Labinje und Poljane, nordöstlich von südlich der Bruchlinie auf der nahen Gesteine noch in normaler Ausbildung vorliegen. Kirchheim, fand ich inmitten des Grauwackenterrains die stark gequetschten und serizitischen Felsitporphyre anstehend, konnte aber auch hier Partien beobachten, welche die ursprüngliche Beschaffenheit sehr gut zeigen. Wenn man durch die Zone dunkler Grauwackensandsteine und Schiefer nördlich von gegen den Porezen Kalke auf, steigt, fällt ein langgestreckter, ONO welche sehr schroffe Felsformen bilden und die setzen. Ein kleiner Denudationsrest liegt Ich faßte bisher diese Gesteine auch westlich von Zakriz. übereinstimmend mit Stur als eine in den Grauwacken eingeklemmte Synklinale palaeozoischer Kalke auf (Verhandlungen der Geologischen Reichsanstalt, 1904, Hauptmasse ist fossilleer, Kalken, welche sich aber bei der heurigen Wiederholung der Begehungen gelang es mir, am Westende Kirchheim Zug splittriger, weißer und grauer ganze Kuppe der Drnova (1005 m) zusammen- streichender p. 93). in Die grauen am Nordrande des mittleren Abschnittes mit dem lichten aufzufinden, wie sie zum Beispiel an den Kalkaufragungen inner- des Zuges und Komplex verbinden, Keulen von Cidaris halb der Kassianer Zone bei der Eisenbahnbrücke von Grahovo In der Gesteinsbeschaffenheit auswittern. sind die fossilführenden Stellen einander sehr ähnlich. Auch eine Anzahl von anderen kleinen Kalkpartien, welche besonders zwischen Labinje und dem Porezenabfall verstreut sind, gewinnt dadurch eine andere Bedeutung. Solange ich den Kalk der Drnova für paläozoisch der alten Grauwackenserie, teile Cyathophyllum in um so mehr, Verbindung mit der als ja 7 letzteren km betrachtete ich sie gleichfalls als Bestand- hielt, weiter östlich, Die auftreten. am Westfuße desBlegas, Kalke mit enge Vergesellschaftung und petro- graphische Übereinstimmung der oben erwähnten Kalklappen mit den Cidaris führenden Stellen zwingt mich jetzt, sie gemeinsam mit diesen in die Trias zu ziehen, wenn auch die Frage des Verhältnisses zwischen den Amphiclinenschichten der Porezenbasis und den Grauwacken dadurch erheblich kompliziert wird. Ich habe wiederholt die Schwierigkeiten hervorgehoben, ersteren stößt. Allerdings findet man in den Sandsteinen und Tonschiefern der Amphiclinenschichten des dunklen, durch Serizitflasern und Häutchen ausgezeichneten Bacagebietes nicht die eigentümlichen Grauwacken, welche dem großen paläozoischen wo in auf welche eine exakte Abtrennung der Terrain des Davcagebietes überall verbreitet sind; aber beide Gesteinskomplexe zusammentreffen, wie am Südfuße man auch des Porezen, schwankt nach häufiger Wiederholung der Touren bezüglich der Lage der Grenze. Vorübergehend dachte ich nach Entdeckung des triadischen Alters der erwähnten Kalkpartien an die Möglichkeit, schen Grauwacken zwischen ihnen und den Amphiclinenschichten noch zur Trias gehören, aber auch diese Lösung ist nicht denkbar, wenn man als daß auch die seriziti- »Pseudogailtalerschichten« die Verteilung der Gesteins- gruppen berücksichtigt. Die nördlich des Kalkzuges der Drnova anstehenden Grauwacken schließen sich an beiden Enden dieser Zone mit dem südlichen Komplex zusammen, welcher im Kirchheimer Tale zeigt; ferner ist der Zusammenhang mit die eigentümlichen Aufbruchserscheinungen dem paläozoischen Hauptgebiete von Davca nicht abzuleugnen. Auch versuches. die Lagerungsverhältnisse der Die Cidariskalke des Kalke sprechen gegen die Annahme des erwähnten Erklärungs- Bacatales werden nicht von Grauwacken, sondern von braunen Sandsteinen (zum Teil mit Pflanzenspuren) und Schiefern der Amphiclinenschichten überlagert, der Kalk- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. 136 zug der Drnova aber samt seinen Gefährten getrennt. Interessant am daß ist es, F.Kossmat, von den ist Bildungen durch die Grauwacken letzteren Einschnitte des Zaposkabacb.es 1 Grauwackengebiete und den Gesteinen der Amphiclinenschichten, also zu erwarten wäre, einzelne blockartige Partien dieses Gesteins sind, dort, (mit Cidaris wo Zone der Cidariskalke die und Korallen) zu beobachten zwischen denen sich zerquetschte, stark gewundene Tonschiefer durchziehen. Südfuße des im oberen Teile so einfach gebauten Porezen mit Verhältnissen zu Schwierigkeiten Wenn es dem der Grenzregion zwischen in , Man hat es also am Deutung große tun, deren bietet. auch plausibel daß die Amphiclinenschichten über ist, hinweg die älteren Triasschichten auf die Grauwacke transgredieren können, so läßt sich die Lagerung des reinen Kalkzuges der Drnova nicht durch eine Transgression erklären, am wenigsten Störungen durch die Zerreißungen Augen klar vor am Rande diesem Terrainabschnitte, dessen heftige in des Skofie vrh und durch zerquetschte Porphyrmassen treten. sind die Kalkzüge der Nach meiner Ansicht gekommen. Selbstverständlich fällt es Drnova dann schwer, durch Überschiebung etc. in ihre heutige Südgrenze der Porezentrias die heutige Transgressionsbasis der Amphiclinenschichten zu betrachten, auch wenn Lage als einfache ursprüngliche Unregelmäßig- keiten der Ablagerung vorliegen, auf welche die eigenartige Materialbeschaffenheit in der »Pseudogailtaler« Region der Trias hinzuweisen scheint. Der Porezen Kamm Wocheiner steht bei Zarz, ist Alpen springt dort in 2 es wiederholen die Erscheinungen eines intensiven Gebirgs- durch die Schuppen des oberen Bacagebietes unterbrochen, der Rand der Julischen sehr spitzem Winkel zurück, eine Erscheinung, welche sich nördlich wenn auch weniger nochmals, sich überall Der direkte Zusammenhang zwischen dem Porezen und dem letztgenannten druckes gegen Süden. Gebirgsabschnitte einem ähnlichen Verhältnisse zu seiner paläozoischen Unterlage wie der in auffällig, wiederholt. von Eisnern 3 Es drängt sich die Frage auf, wo wir in dem komplizierten Störungsgebiete von K r c h h e m die Fortsetzung der an der unteren Baca beobachteten Verhältnisse zu suchen i i haben. Die geradlinige Dislokation Karfreit — Tolmein — Bukovo zieht gegen Kirchheim selbst; die Auf- schiebung der Grauwacken auf die triadischen und permischen Bildungen des Idrica— Cirknicagebietes gehört dieser Zone an. Andrerseits aber spielen sich im Hangenden der Grauwacke die Überschiebungs- im Zusammenhange mit den Bewegungen des Baca- erscheinungen der Drnova etc. ab, gebietes stehen müssen. Möglicherweise wird die Vermutung ausgesprochen werden, welche gleichfalls daß die Fort- setzung der Überschiebung von Ponikve ausschließlich am Fuße des Porezen und über der Grauwacke zu suchen sei, während die Kirchheimer Linie unterhalb zwischen dem Paläozoikum und dem Triasterrain der Idrica Alpen gehörige Komplex des Porezen und des Wocheiner der bilde. Hauptüberschiebung die Grenze Damit würde der zu den Julischen Kammes von seinem Untergrunde scheinbar losgelöst. Ich muß aber hervorheben, daß es sich auch bungen, keineswegs aber um 1 Der kleine Aufschluß 2 Auch ortsfremd auf dem kommt ja am nördlichen Triasplatte zum Vorschein. i der Gegenflügel des letzteren normale Unterlagerung als die liegt um Randüberschie- eine »Überfaltungsdecke« handeln würde, welche paläozoischen Untergrund aufliegt; kopf der Julischen Alpen nach dieser Annahme nur der Schicht- an der Sägemühle bei Gorje. weiter östlich fand Teile r analoge Verhältnisse: Verh. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1906, p. 16 (im Jahresberichte des Direktors). 3 Vergl. die Mitteilung 4 Am (Vergl. in von F. leichtesten läßt sich die Teller, ibid 1907. normale Auflagerung in dem von G. Geyer kartierten Blatte Oberdrauburg — Mauthen den Erläuterungen zur Karte die Bemerkungen über die Lagerung der pennischen Basis des Triasgebirges.) verfolgen Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. Sowohl aus diesem Grunde, kann untereinander gemeinsam auch wegen der engen Verknüpfung der genannten Störungen als nur zur ich 137 Annahme kommen, daß Kirchheim die paläozoische Unterlage bei mit ihrer Auflagerung gegen Süden gepreßt wurde: Der Druck wurde nicht an einer einzigen Fläche weitergeleitet, sondern er löste sich infolge der Widerstände und der Sprödigkeit des Materials durch zahlreiche Einzelbewegungen aus, welche das Gebirge oberflächlich als maßgebend für in Schuppen Struktur die der nordöstlichen Alpen besprochenen Gebiete besonders klar durch die heimer Gegend In zum Ausdruck. Typus der tektonischen Anlage, welcher seit langem angenommen wurde, kommt in dem hier Störungsbündel des oberen Bacatales und der Kirch- zerlegten. Dieser (Vergl. Profil 2 auf Tafel I.) den Monatsberichten der deutschen geologischen Gesellschaft, Bd. von eine Notiz Prof. G. Steinmann: »Alpen und Apennin«, daß die Lagerungsverhältnisse abweichen und prinzipiell in sich 59, 1907, Nr. 8/9 erschien welcher der Standpunkt vertreten wird, in den Südalpen von jenen der zentralen und nördlichen Teile des Gebirges auf Vertikalbewegungen (»Hebung mit oder ohne nachfolgendes Ein- sinken«) zurückführen lassen; die Existenz von echten Überschiebungen wird bezweifelt. behandelte Gebiet und seine Fortsetzung Die Beziehungen der Tolmein ist diese — Für das hier Auffassung gewiß nicht zutreffend. — Kirchheimer Störungszone zur Pöllander Über- schiebung. Die altpaläozoischen Grauwacken, welche bei Kirchheim den Skofie vrh in der auf benen Weise umklammern, stoßen östlich dieses den Hauptdolomit des Kopacnicatales, triadische Pöllander p. ich aber in meinem 517) kurz andeutete, dem Bau die mit 94 beschrie- Berges gemeinsam mit dem Karbon seiner Unterlage an um ziehen dann die stark zusammengepreßte, gleichfalls Masse des Blegas und bilden jenseits desselben die Basis der Schichtenmasse, welche Gegend auf weite Erstreckung dem Triasgebiete von Oberlaibach aufgeschoben ist. Wie 1903, 1 p. der Sairach hängen und daher Artikel über dieses Gebiet rollt (IX. in der Congres geologique internationale, Vienne eine Diskussion der tektonischen Stellung dieses Gebietes Fragen auf, — Idrianer Gegend und des zugehörigen Ternowaner Plateaus zusammen- ein weiteres Ausgreifen verlangen. Ich habe mich, dem Zwecke der vorliegenden Arbeit entsprechend, auf jene Probleme beschränkt, welche das südliche Randgebiet der Julischen Alpen bietet, während Bemerkungen über das allen bisherigen anderen Fragen besser im die Anschlüsse an die Veröffentlichung des ganzen Kartenblattes Bischoflack Nach ober- — Idria zu besprechen sind. Alter der gebirgsbildenden Bewegungen. Untersuchungen sind Ablagerungen der Kreide und des Eozän den Gebirgen des oberen Savetales, sowie den Steineralpen fremd. Die im Isonzotal beobachtete litorale Ausbildung der Rudistenschichten, ferner die Transgression des Eozänflysch gegenüber den letzteren spricht also dafür, daß schon Bodenbewegungen von jungmesozoischem Alter auf die erste Anlage dieses Teiles der Kalkalpen Einfluß genommen haben. Wenn wir aber bloß die Dislokationen ins Auge fassen, welche im gegen- wärtigen tektonischen Bild unmittelbar hervortreten, so die Zeit nach Ablagerung des Mitteleozän Kreide durch 1 die Überschiebungen und in Betracht, kommt denn das normalen Verwerfungen Der westlichste Keil dieses Vorkommens reicht noch in die hier behandelte Gebiet nur gemeinsam mit der oberen am Südrand der Julischen Alpen Karte herein, während der östliche Abschnitt bereits in der Darstel- lung des Pöllander Überschiebungsgebielcs (IX. Congr. geol., Vienne 1903), Taf. Denkschriften der mathera.-naturw. Kl. Bd. LXXXII. für das letztere ist I, enthalten ist. |jj Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 138 Dr. F. noch betroffen worden, dasselbe zum Resiabruche Knssmat, auch bezüglich ihres Verhältnisses zur Frattura periadriatica und gilt auf italienischem Gebiete, störungen dieses Alpenabschnittes gegeben wodurch eine annähernde u ntere Grenze für die Haupt- ist. Von besonderer Wichtigkeit für die genauere Beurteilung der wichtigsten Faltungsphasen ist das Erscheinen der oberoligozänen Süß- und Brackwasserschichten, welche das Talbecken von Wocheiner Feistritz ausfüllen. Da sie mit zum Teil sehr mächtigen Basalkonglomeraten unmittelbar auf den Dachsteinkalken liegen, war schon zur Zeit ihrer Bildung die Lias-Juraserie, welche einerseits den Südabsturz des Gebirges verbreitet ist, begleitet, andrerseits auf dem Poklukaplateau auf weiten Strecken durchwaschen. Es müssen im oberen Savegebiet bereits große Terrain- depressionen mit Süßwasserseen und brackischen Meeresbuchten bestanden haben, und feinerer Detritus aus der unmittelbaren dem Oberoligozän in Bezug auf manche Analogien mit der heutigen besitzt. Wiederholt wurde darauf hingewiesen, welches allerdings in in der Wochein welche gröberer Umgebung zusammengetragen wurde. Es war eine Gebirgsanlage geschaffen, welche wenigstens verteilung der jungmesozoischen Sedimente die Wochein) (nördlich der also schon vor die Oberflächen- daß auch das marine Mitteloligozän des Savegebietes, nicht bekannt ist, unter ähnlichen Lagerungsverhälnissen auftritt wie jüngere Abteilung, daß es aber vor Ablagerung der letzteren bereits stark durch Denudation gestört war, also auch gegen oben durch eine Diskordanz begrenzt Das Oberoligozän der Wochein im Haupttale der Save auch die ist noch ist. gefaltet, stellenweise sogar mediterranen und sarmatischen steil 1 eingeklemmt; ferner sind Schichten des Miozän noch von der Faltung intensiv betroffen worden. Die obere Grenze der uns vorliegenden wichtigeren Gebirgsbildungsphasen fällt also wohl in das Pliozän. Innerhalb dieses weiten Intervalls zwischen Mitteleozän und Pliozän haben sich also verschiedene Bewegungen wie aus der ungleichartigen Verbreitung von Mittel- und Oberoligozän, sowie aus ereignet, der häufigen Diskordanz zwischen letzterem und den Mediterranschichten zu ersehen undenkbar, einem Gebirgsabschnitte, welcher nicht in alle diese Stufen enthält, eine Fixierung der Störungen zu geben. Für die tertiären Dislokationslinien Einteilung in prä- und in postaquitanische in Betracht; aber auch da ist; es genaue ist daher zeitliche kommt im Tunnelgebiet nur ist die es nicht möglich, diese Ein- teilung auch praktisch durchzuführen. Wenn man oben betonte Lagerung des Tertiärs der Wochein berücksichtigt, dann wird man die zur Vermutung gedrängt, daß die wichtigsten tektonischen Züge, welche die Abgrenzung der Hauptzonen bedingen, bereits bestanden. Es müssen also mindestens die Bewegungen, welche schließlich zur Überschiebung einzelner Gebirgsteile führten, schon vor dem oberen Oligozän begonnen haben; möglicherweise auch die Überschiebungen selbst dieses hohe wie die mit ihnen Alter, ähnlich Pöllander Überschiebung, welche wahrscheinlich in das Paläogen zu versetzen Entstehung der Überschiebungen spricht der Umstand, daß ihr ist. in 2 besitzen aber Beziehung stehende Für eine relativ frühe Verlauf vielfach Störungen aufweist, welche nur durch spätere Bewegungen ungezwungen zu erklären sind; vielleicht hängt damit auch die stellung einzelner Überschiebungsflächen im Profil des Wocbeiner Tunnels zusammen. Eine tektonisch wichtige Eigenschaft des Überschiebungsrandes der Julischen Alpen hervorzuheben. Vom Fellagebiet bis zum Porezen und weiterhin auch 70 km) überschneiden mit geringen Niveauschwankungen 1 Nach F. Teller, Erläut. zum Steil- die am Fuße ist noch der Jelovca (mehr als oberen Stufen der Triasmasse die ver- Blatt Pragerhof-Windisch-Feistritz, p. 120, ist im Tertiär bei Luxendori (Draugebiet) eine gut aus- gesprochene Diskordanz zwischen sarmatischen Schichten und Kongerientegeln vorhanden. 2 p. 520. F. Kossmat: Überschiebungen im Randgebiete des Laibacher Moores. Comptes Rendus, IX. Congr. geol. internat, Vienne 1903, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 139 Geologie des Wocheiner Tunnels. schiedensten Bildungen der südlichen Vorlage, vom Eozän im Westen angefangen bis zur altpaläozoischen Grauwacke im Osten. Letztere muß hier schon früher eine relativ hohe Lage besessen haben; mesozoischen Schichtentwicklung ihrer Nord- und Südflanke lassen sich damit schwacher Ausläufer dieser Wölbung mag auch seits der am p. 16). Es ist mehr geschlossener Sedimentation ehesten eine Zerreißung gestattet. in der Einklang bringen. Ein Ausbildung der Jura-Kreideschichten beider- westlichen »Frattura periadriatica« veranlaßt haben (vergl. derartige Schwelle zwischen zwei Regionen Faltung die ungleiche die Unterschiede in wahrscheinlich, daß eine bei nachträglicher starker , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Dr. 140 F. Ko ssm at Schlußbemerkungen. vom Wocheiner Tunnel und der anschließenden Bahnstrecke durch das Bacadem Südrand der Julischen Alpen, also dem Hauptstamm der südlichen Das Auflagerungsverhältnis zur alten Unterlage, welche hier als Gegenflügel zum paläo- Die Gegend, welche tal geschnitten wird, gehört Kalkzone an. zoischen Gebirge der Nordseite (Karawanken) zutage ist tritt, kompliziert durch Überschiebungs- erscheinungen, welche durch einen energischen Gebirgsdruck gegen Süden ausgelöst wurden. Die Vorberge des Wocheiner Muldenregion dar, Kammes, also die Hügel des Bacagebietes, eine randliche stellen welche weiter westlich noch vor dem Felladurchbruch gänzlich im südlichen Teil der Julischen Alpen aufgeht, tektonisch also zu ihnen gehört. Das komplizierte Störungsbündel, welches den Südrand des Wocheiner Kammes auszeichnet und im Tunnelprofil sehr charakteristisch aufgeschlossen ist, stellt im also nichts anderes dar, als eine Zerreißung des nördlichen überkippten Muldenrandes, wird aber oberen Bacagebiet besonders auffällig dadurch, geschleppt ist, daß auch paläozoische Untergrund der empor- aber von den nördlicheren Schuppen überschnitten wird und daher gegen Westen definitiv verschwindet. Die tektonische Südgrenze der Julischen Alpen wird durch die Störungszone Tolmein gebildet, welche an der unteren Baca durch schöne Aufschlüsse Intensität gekennzeichnet und Natisonegebietes und ist. Sie bildet ist wie NW — SO Überschiebungsregion von großer identisch mit der Frattura periadriatica (Barcis— Kar freit) des Fellasie die geologische Grenze zwischen den Julischen Alpen und den Randzonen. Letztere gehören tektonisch bereits zum charakteristisches, als eine — Kirchheim gerichtetes Karst-, also zum dinarischen Gebirgssystem, dessen Hauptstreichen bereits im Idricatal vollkommen zum Ausdruck gelangt. Ein Gegensatz zu dem Strukturtypus der nördlichen Kalkalpen läßt sich für das erweisen. Die Südüberschiebungen des letzteren stehen den Nordüberschiebungen, welche Gebiet man nicht auf der Gegenseite des Gebirges innerhalb der östlichen Kalkalpen beobachtet, vollkommen vergleichbar gegenüber; das Zusammenfallen des Verlaufes junger tektonischer hier wie dort dem ein Zonen mit Faziesverschiedenheiten bildet häufiges Merkmal des Baues; aber es verdient hervorgehoben zu werden, daß in hier behandelten Terrain manche auffällige Veränderungen anderwärts, teilweise sogar in Nachbargebieten, Merkmale in der mesozoischen Schichtreihe, welche verschiedener Gebirgsabschnitte zu bilden scheinen, die tektonische Grenzlinie überspringen und sich innerhalb einheitlicher Faltenkomplexe auf engem Räume vollziehen. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Geologie des Wocheiner Tunnels. 141 Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung 1 [41] 4 [44] Paläozoische Schichtreihe im Gebiete der Seizacher Zeyer 6 [461 Jüngeres Paläozoikum und Trias im Gebiete der Zeyer und Idrica 7 [47] 8 [481 9 [491 I. Abschnitt: II. Abschnitt: Die geologische Lage des Wocheiner Tunnels Stratigraphie der Umgebung Trias der Wocheiner des Wocheiner Tunnels. Kammes und a) Ladinische Stufe der südlichen Jelovca. und Kassianer Schichten b) Dachsteinkalk Trias der Porezenzone. a) Kalke der Esinofazies 10 [501 b) Amphiclinenschichten (Kassianer Stufe) 10 [501 11 [51] c) Hornsteindolomit der oberen Trias Serie der kieselreichen Kalke und Schiefer (zum 1. Lias-Jura 2. Woltschacher Kalk (wahrscheinlich Teil Radiolarite). 12 [52] 16 [56] Hauptgruppe der oberen Kreide 17 [57] Obersenon-Eozän? 20 [60] Oberoligozän 21 [61] 21 [61] • = untere Kreide) Jüngere Kontinentalablagerungen. a) Nagelfluh b) c) III. von Ravne Moränen und Diluvialterrassen Schutt und Alluvium [62] 23 [63] 26 [66] Abschnitt: Der Wocheiner Tunnel 1. Nordhälfte. — A. Die Quartär- und Tertiärzone (Tunnelmeter B. Die Dachsteinkalkzone (Meter 1600 C. — 2852 1 600 N) N) 28 [68] 31 [71] 35 [75] 38 [78] 41 [81] 42 [82] 47 [87] Die jurassischen Bildungen des Nordflügels der Randzone (mit Dachsteinkalkaufbruch) (Meter 2. 2852-3300 N) Südhälfte. A. Kreidezone (Meter 0—1282 S) B. Paläozoische Aufbruchzone (Meter C. Überkippte Jurabildungen 1282- 1995 am Rande des ....... S) Dachsteinkalkgebirges. . (Meter 1995 — 3034 S [3300 N]) IV. 22 Abschnitt: Mitteilung von Ing. Max v. Klodi c: Die Temperatur- und Wasserverhältnisse im Wocheiner Tunnel nebst einigen Bemerkungen über das Auftreten von Bergschlägen Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 142 F. V. Abschnitt: VT. Abschnitt: Kossmat, Geologie des Wocheiner Tunnels. Seite Die geologischen Vorstudien im Gebiete des Wocheiner Tunnels Die Südrampe des Wocheiner Tunnels von Podbrdo bis VII. St. Lucia — Tolmein 53 [93] 64 [104] 75 115] Abschnitt: Die tektonischen Verhältnisse am Südrande der Julischen Alpen und ihre Beziehung zum Tunnel profil. Der Wocheiner Gebirgskamm und seine Südabdachung Das Dachsteinkalkgebirge 75 115] Zug 77 117] 78 118] der Kobla Verhältnis des Dachsteinkalkgebirges zur paläozoischen Unterlage Verhältnis der paläozoischen Region zum Nord- und Ostrand des Porezen Die Porezenzone und ihre Spaltung durch den Diagonalsattel Jesenica— Obloke — Perbla Die Kreidemulde Kobilina glava Der Rand der Kreidemulde bei .... — Tolminkatal Tolmein 79 119] 80 120] 83 123] 84 124] 85 125] Das Verhältnis der Julischen Alpen zum Hochkarst. Die geologische Südgrenze der Julischen Alpen Das Gebiet südlich der Linie Tolmein — Bukovo — Kirchheim Die Überschiebungserscheinungen in der Störungszone Tolmein — Kirchheim Das Störungsbündel von Kirchheim Die Beziehungen der Das Tolmein— Kirchheimer Störungszone zur PöllanderÜberschiebung Alter der gebirgsbildenden Schlußbemerkungen Bewegungen • • • .... 87 127] 88 128] 94 134] 97 137] 97 137] 100 140] Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel I. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel Fig. Profil : 12500. Terrassenschotter. 1. a. 1 1. durch den Wocheiner Tunnel. 1 Tertiär I. Ältere lluviatile Terrasse von Ravne. und Diluvium Dachsteinkalk Normal gelagerte Jurazone 2. Mulde von oberoligozänen (aquitanischen) Süßwasserschichten. 3. Basalkonglomerate des Oberoligozän. 4. Dichte Dachsteinkalke. 5. Zone der Breccienkalke. 6. Oolithe. 7. Hornsteinkalke. 7'. Crinoidenkalke in 7*. Dachsteinkalk. 9' Paläozoischer Aufbruch. Kreide in Wechsel mit Hornsteinkalken. 8. Kalkzone der Kobla 9. Überkippte Jurazone Dunkle Schiefer Verbindung mit Hornsteinkalk. . 10. 1 1. 1 1 (mit einem schmalen Dolomitband). Kalkschiefer. Ton- und Kieselschiefer. Hornsteinkalk. a. Ton- und Kieselschiefer im Wechsel mit Hornsteinkalk. 12. 13. Nordflügel der oberen Kreide von Podbrdo. 14. Antiklinale von Woltschacher Kalk. 15. Südllütjel der oberen Kreide von Podbrdo. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at des Wocheiner Tunnels. F. Kossmat: Digitised by the Harvard University, Download from Geologie The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at %zdpozte&52b'2S™ \wküi(L% °/f° w. (bdchikmnct- \üz die tya&miiina/d&z ^aooeMLmältrwpe, II 9lecjert/ IM Dlazk&tjicaai o Kleine Lximuirv 4 (JucLLcii/ tnit (iurcbocDTiittuco k niebzaü 10 QJec. hXav WaBOizemwüme, WoDoez (eaäiiteuitöoui veolzino (Sesnpezah. // $)% &, $ din ///Ja Z hm niing*' X Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel I. Fig. 2. I. II. Überschiebung auf der Nordseite des Porezen. III, Profil Kirchheimer Störungen. III' und Wocheiner III ct. Äste der Koblaüberschiebung. Feistritz 1 GrW = Ältere paläozoische Grauwacke und — Kobla— Porezen — Kirchheim. : 37500. Schiefer. = Paläozoischer Dachschiefer. Ca = Karbon. Gr = Grödener Sandstein. BK = Bellerophonkalk. W = Werfener Schichten, = Felsitporphyr. CK = Kalk der Esinofacies. C = Amphiclinenschichten (Kassianer D = obertriadischer Hornsteindolomit. DK = dichter Dachsteinkalk (Br = Breccien, Oo = Oolith des Dachsteinkalkes). Ju = Unterer Teil der Lias-Juraserie (Schiefer und Kalke). Jo = Oberer Wo = Woltschacher Kalk der unteren Kreide. Fl = Flyschähnliche Entwicklung der oberen Kreide (Inoceramenschichten von Podbrdo). R = Radiolitenbreccie. = Oberoligozän (Süßwasserschichten) der Wochein. ng = Nagelfluh von Ravne. di = Jüngeres Diluvium. = Alluvium. 5 = Schutt. PS re Stufe). » te al » » > » » Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel 1. Tunnels. F. Kossmat: Geologie des Wocheiner 3fc6EnM2f efiidporfa^S0806? (Ounnaxbdld- 3U Pözto£525-26? i I %£tay%7'W. II ITOT n 9W«y Hwiavlssjax Meine L/uclfcn l2ucffin/mitiiK&«ßnillfi<lm«ßtaß I0<2&. 1 £to 'U/Urocwiiuwiuoc 5»taiwukmpernlu; ZOO (40 600 iCO (000 %a -ftrcm \bii' n wo? ' mm SSE. 331 Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel IL Geologische Karte. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel II. und Geologische Umgebungskarte der Bahnlinie zwischen Wocheiner Feistritz Maßstab 1 : St. Lucia— Tolmein. 75.000. Die Dislokationen sind durch starke unterbrochene Linien dargestellt. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel II. a) Crna prst Schiefer. Unregelmäßiger Wechsel von Hornsteinkalken mit Mergeln und Schiefern. bj Liassische Hornstein- und Crinoidenkalke. '- DK Höhere, vorwiegend schiefrige Juraschichten mit Radiolariengesteinen und Hornsteinkalken (ein auffälliges Kalk- band schraffiert). vvv vv v vv vv /VVVVVVWV\ vvvvvvvvvv\v /vvvuvvvv vvvvvvvvvv Korallenführende Breccienkalke des Malm. Woltschacher HornsteinPlattenkalk. Rudistenbreccien und Schiefer der oberen Kreide. L Hnc 1512 )? Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at • Kossmat: Geologische Umgebungskarte der Bahnlinie zwischen Wocheiner Feistritz und St. Lucia— Tolmein. Tafel Abstufe des Triglavsiockes (DK) Altpatäozoische Grauwacken und Schiefe]-. (»; Vocbeiner See j ^ Crna prsi Schiefer. Unregelmäßiger Wechsel von Hornsteinkalken mii Mergeln und Schiefem. /»> «W»^ Wocheiner Feiairiii Altpaläozoische Kalke ] Dachschiefer (Kulm?). Carbonische Tonschieier. Grödener Sandstein Bellerophonkalk, Werfener Schiefer. Dolomit der mittleren Trias. Wengener Schichten mit Porphyr. a) b) Kalke der Esinofacies, Amphiklinenschichten des Hacagcbietes. Alluvium und Schutt. Facies der kalkigen Obertrias: a) Dachsteinkalk (DK), b) Dolomit des BacatalesfD,). c) Hauptdolomit (HD). Maßstab = 1 : 75.000. II. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel III. FEBRUAR MOVEMßER d^ ^t<<4e v(e»/ü n ne{e Zielen ^taxoas£a.tacf}ic$-te.y^ Ami>etfl;a atl^i&Scn SicScjUl.Jttn bildest™ j,1>tx.0Jb: dm. tsW^CI^tai/n [U^ch^i. SUjccjvn. Vi' » DECEMBER Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at MASSTAB Geologisches Detailprofil des Wocheiner Tunnels. b lvttj;L von Ingenieur iL p. 2, 3), Fü! die K=p v.Kk Ü^Ä^.i.-jMWj*« Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel IV. r-tfS BINOEMITTEll 'KlVrSf OOUTH, OQUTHtbOM F0S?ILiEP«Pl'H'D>5ir£Ul-e : KORALLEN Dv^CljlsaiNJTTe 30-900 30 9S0 _L 70 90 80 f,eSftMMTME^CE D65 TUHhELW*>i£l\S 1SS LITE^/SEtUNDE AM iV" SEJ>T. 1903 (4T/IHKE HfHENHÜlSE ÜBCJJTAi;) : SEPTEMBER . Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at '= - i -a*/™ i;v".~ vöäfc^fc-'i vf-**^- , - l ;•>**. fyl i r /' I -'W-X? I ' ' « . _/y i ._/;..^ >. ''.'•'-' '?]' v/V.«* 7 ' >:nWv" ff '^/.^^'Jp^^-'f'f • - ^"i'l^fi-.f '•! ' ; ( '^fsf-j "V ; ' '^'- -'"' V/ V|f - vi.- "; "^'•.' (;' y.„, # I igoj ~ : : t:n ? ' i:i! »" ¥ * «! :« -'v Hl T : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at , , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel V. Cfm Wf^M-3- STARK rf9 EMS El«lC£ &fw MACHT, Mlr ""«ne^Et-MAIStSS'« CALC»T- 7-'B8l'§s-'f/M HA * T£ H Kie&ELKAt-x ik+JV; ÖS«? *"" I S' KALK ^l^iCHT- IN OCl{ tftCHTUMt; DC^ U^CfiE MIT eeENC« FLÄCHEN. OUM< E L $T\AV M'r w*TiE<;cLMÄS(i^eN cuciTAbe^. OOLiTHfSCHE *.TRW<T«P. <^ ie^^^^ [ BEN U*ND£XW O^HcM zenfclEBtHEH KALK. I | a |t % V wmmmmmmmmmfflgHBmmmW: 5£ ! ir -L- HM*" 1 NA « i USC^Mj. BEH<j l£MW6i|lt . ^E<jE>J I TVNMEt-tVAÜEHMEK^g JANNEK. USe^ALL TI/N»ElK'AVkEI{Meil)I AM T^Af^Ä :8<X> LITeH/iEÜ/N« (SCMMEE SCHMELZE) T^£<|EN Art l^ T 0«f ZlO LiT /lcCU*0£ < Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at T;:.&j&~~P.^'^te^''C^*J:--<-X-.V^\y^7$2£iU&:: *M'Jä;: ifii: tt~ Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel VI. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at rH(T ' //•«,-', ^- ~^ •/' c i -m o j ^ LM( 3 /--' .». ~ (11t»»« ^itf?^$wfe9^ /jr^mzm/* ;r mfe _J 1%. J ".>-' ;..v *\ « i.iinm. i .i» _i •- SS' fb;:?*; V ig» ;:"'""" " £"' :: ~i, ./' '< ä£ üffl i i_ Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel VII. OKTOBER •" Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at z • t r ; r l 1 i S j ; f r 1 | \ r ; f- i c J t « s- E r :- i- « i s i • X i • ; j i i ; i J ; s ; ; 1 i t F ; s * \ | 1 \ IUI : ! : , i 'L~'' - i , r i. * 1 III, ' 1 ::-• ! i """" i I ;.*.. f .,4.-, 1 m-atoU* "" 1 w..iv ' [ .... ; iww; [ ! ! ! ! ] ! i ! ] j i ! i_ | i i— i ».- i ' 1 K 1 ' - >• ; 17 M " 1. MAI JUNI SDHl-UBHIItllilOLUH-PnCflL [ «u. L ! ,..,. i 1-6 APRIL i '•;- ! i . I i -4-* > Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at «iimnlil ii Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Tafel ;- " APRIL '-. : -. ' . '' '-?. ; '.'.-- 5r-S M :." " DIE ÄL>H«HE» rvi " ' ARZ ""' "'; 05 ERKLÄRTEN GELTEN GESTRICHELT E*NC.ERAhMTEH POP.MA7I0NE« BIS ICH) DuRCMiC~in<jS5lE.LL£. WEITEHE BEFINDEN SICM,MITEINEM VOLLEN STRICHE EINtjEI^AHMT, MATI9N UND NURFOR SIS BETREFFENDE CILTIC^VtN JElDf » Vfll. PuR ALLE I lE'iHENER- AM BEGINNE ' ' '; (JESTEINSTEMPERATUR => j FSRT- -SCMREITENO. ' a ; JEOER fOR- mMlt« C.Et.EN »IE OVRLHSUkAC,STElLE 1^ FALLEN |^" ^ , CELSIUS i p"] C,L£IC.HZE|TI<;£ LUFT-f -TEMPERATI/KEN STREICHEN IM FREIEM | VORORT MASSTAB 1=P^1B1B ^tfljlllllt 1: 1 3: % W 10m FLrsiHSCHIEFER E li. -t SANDSTEINE VERWERFUNGEN SANDSTEIN YOLLfM/SB^UCHJPtXOFlL. 4-MASSICER SANDSTEIN. oe* v ,« t sTr S:i;rauer platticcr woltschacher kalk . AS^CRUTSCHTtR afc.1** BE5 ASTST0LA-F«*1*R- BEI W «1EH LANC.701TL, R-lSOTrL Rl C.HTUN C, OER 7 AN«; ENTE AM POH, TAL^NOHS 9 Vi OST . 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