Die katholische Kirche St. Hallvard in Oslo

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Die katholische Kirche
St. Hallvard in Oslo
Deutsch
St. Hallvard, eine katholische
Pfarrkirche im Bistum Oslo
Als St. Hallvard am 15. Mai 1966
geweiht wurde, zählte die Pfarrgemeinde 1000 Seelen. Die Pfarrei umfasst
ein sehr großes Gebiet, zu dem unter
anderem die am dichtesten besiedelte
Gegend Norwegens gehört, der Osten
und Süden der Hauptstad Oslo. 2010
sind 12 000 Gläubige in St. Hallvard
registriert, dazu gesellt sich eine nicht
unerhebliche Anzahl nicht registrierter
Katholiken. Die allermeisten Gläubigen sind Einwanderer der ersten oder
zweiten Generation sowie Asylbewerber und stammen aus anderen Ländern
und Erdteilen. Daher werden die Gottesdienste nicht nur auf Norwegisch
sondern auch auf Englisch, Polnisch,
Vietnamesisch und Tamilisch gefeiert.
Damit ist der muttersprachliche Bedarf für die größten Gruppen der Einwanderer gedeckt.
Wer sonntags in St. Hallvard die heilige Messe besuchen möchte, kann
unter acht (!) Gottesdiensten wählen
(Die Gottesdienstzeiten finden sich
auf der Rückseite dieser Broschüre).
Zusätzlich werden noch heilige Messen in den Kirchen von Holmlia und
Nesodden (Skoklefall) gefeiert. Ein
neuer Kirchbau ist in Mortensrud geplant, südlich vom Osloer Zentrum.
Die Gottesdienste an den weiteren
Wochentagen finden um 18.00 Uhr in
der Sakramentskapelle statt, davor hat
man Gelegenheit zur eucharistischen
Anbetung und Beichte in mehreren
Sprachen. In den Monaten Mai und
Oktober wird der Rosenkranz nach der
Abendmesse gebetet, in der Fastenzeit
finden zum selben Zeitpunkt Kreuzwegandachten statt.
GESCHICHTE
Von der Gründung der Pfarrei im
Jahre 1890 bis zum Jahr 1954 wirkten
Diözesanpriester in St. Hallvard. Danach übernahmen Franziskaner der niederländischen Provinz die Aufgaben,
gefolgt von polnischen Franziskanern.
Seit 2008 sind wieder Diözesanpriester
mit der Seelsorge und Verwaltung in St.
Hallvard betraut. Als die neue Kirche
gebaut wurde, errichtete man auch
einen Klostertrakt für die Franziskaner.
Dieser ist jetzt zu Wohnungen für die
Diözesanpriester umgebaut worden.
Die Kirche liegt mitten auf dem Hügel Enerhaugen, umgeben von großen
St. Hallvard Kirche
Hochhäusern. Sowohl die Kirche als
auch die Hochhäuser sind von den Architekten Kjell Lund und Nils Slaatto
entworfen worden. Das große und
dicht bevölkerte Gebiet der Pfarrei
umfasst ganz ‚Oslo-Ost‘ (ein Synonym
für das östliche Zentrum der Stadt und
die angrenzenden Vorstädte in Richtung Nordosten, Osten und Süden),
Teile von Groruddalen, Ski, Oppegård,
Ås, Nesodden und Frogn. Rund 140
Nationalitäten gehören zu St. Hallvard.
Auf Betreiben der niederländischen
Franziskaner und dem damaligen
Bischof John Willem Gran wurde die
Kirche auf dem Enerhaugen im Jahre
1959 entworfen. Im selben Jahr begann
man mit dem Bau. Geweiht wurde St.
Hallvard am 15. Mai 1966, dem Festtag des heiligen Hallvard, des Schutzheiligen Oslos
Der heilige Hallvard lebte im 12. Jahrhundert, war von königlicher Abstammung und wohnte auf dem Gut
Huseby in Lier, nördlich von Drammen. Hallvard fand einen gewaltsamen Tod bei dem vergeblichen Versuch, eine schwangere Frau zu retten,
die von mehreren Männern verfolgt
wurde. Diese behaupteten, dass die
Frau eine Diebin auf der Flucht war.
Die Männer töteten sowohl Hallvard als auch die Frau. Die Leiche
Hallvards versuchten die Männer im
Drammensfjord zu versenken, indem
sie einen Mühlstein um seinen Hals
banden. Das misslang. Der Leichnam
wurde auf dem Wasser treibend gefunden, der Legende nach umgeben von
einem Strahlenkranz. Man legte ihn in
einen Schrein, überführte diesen nach
Oslo und sprach Hallvard heilig. Seitdem ist er der Schutzheilige Oslos und
hat seinen Platz im Stadtwappen (zu
sehen u.a. im Rathaus und auf vielen
Kanaldeckeln).
ARCHITEKTUR DER
KIRCHE AUF DEM
ENERHAUGEN
Die Architekten einigten sich auf die
Verwendung grober Materialien, so
dass ein moderner Bau aus Ziegelstein,
Glas und Beton entstand, geprägt vom
St. Hallvard Kirche
architektonischen Zeitgeist Westeuropas. Der Grundriss des gesamten Gebäudes ist quadratisch und umschließt
den runden Kirchenraum und die
rechteckige Sakramentskapelle. Von
außen sieht man nur solide, massive,
rechtwinklig angeordnete Wände aus
Ziegelstein. Ausnahme ist die nach
Südwesten gerichtete Fassade des Gebäudes, die sich zum Fjord hin wendet
und aus einer zusammenhängenden
Fensterfront besteht. 1993 wurde ein
neuer Anbau fertiggestellt. Dieser enthält den Pfarrsaal mit angrenzender
Küche und die Büroräume von Fransiskushjelpen. Im Hauptgebäude im ersten Stock findet sich der alte Pfarrsaal,
darunter im Erdgeschoss das Pfarrbüro.
Hinter der oben erwähnten Glasfassade befinden sich im Erdgeschoss die
Büros des Pfarrers und der Kaplane, im
ersten Stock die Wohnung des Pfarrers
und im zweiten Stock die Wohnungen
der Kaplane. Alle diese Räumlichkeiten verfügen über eine wunderbare
Aussicht über das Zentrum von Oslo,
den Fjord, Bjørvika und den Hang des
Ekeberges.
Für die Architekten repräsentiert
der runde Kirchenraum die einende,
geistliche Gemeinschaft der Gläubigen um den Altar. Dieser ist daher der
zentrale und zugleich höchste Punkt
im Raum. So wollen die Architekten
Gottes Nähe inmitten der Gemeinde
sichtbar machen. Der Boden in der
Kirche steigt etwas in Richtung des
Altars an und betont dadurch dessen
zentrale Rolle. Die Wände sind leicht
nach außen geneigt und verhelfen
dadurch der Kirche zu einer besseren
Akustik. Nicht ein einziges Fenster
lässt auch nur einen Lichtstrahl von
außen in den Raum hineinfallen. Nur
durch die große Eingangstür, die
aus einer einzigen Glasplatte besteht,
gelangt ein wenig Tageslicht in den
Eingangsbereich. Um einigermaßen
im Mess- oder Gesangbuch lesen zu
können, bedarf es daher starker künstlicher Lichtquellen.
St. Hallvard Kirche
Das Dach der Kirche ruft durch seine
Einmaligkeit große Be- und Verwun-
derung hervor. Es fällt sozusagen in die
Kirche herab, geformt wie eine Schale
aus Stahlbeton, eine umgekehrte Kuppel. Deren Form soll die Atmosphäre
von Geborgenheit und Intimität, die
schon durch die runde, dunkle Kirche
gegeben ist, noch weiter steigern. Hier
beugt sich Gott in gewisser Weise hinunter zu seinen Geschöpfen, während
die klassische Kuppelform die Gegenbewegung betont und unseren Blick
hinauf zum Himmel und zu Gott
wendet.
In der Kirche finden 300 bis 350 Gläubige Platz. Dazu kommen ca. 70 Sitzplätze in der Kapelle.
AUSSCHMÜCKUNG
Die Kirche wurde in der Zeit gebaut
als die Franziskanerpatres in St. Hallvard wirkten. Daher weist die Ausschmückung der Kirche deutliche Spuren
von franziskanischer Spiritualität und
Einfachheit auf.
An der zentralen Wand hinter dem Altar hängt eine raumfüllende Kopie des
byzantinischen Kreuzes, das in der San
Damianokirche in Assisi zum heiligen
Franziskus gesprochen haben soll. Das
Kreuz ist von der Malerin Anne-Lise
Knoff in Zusammenarbeit mit Studenten der Kunsthochschule Buskerud
geschaffen. Es wurde am 5. Oktober
1986 in der Kirche aufgehängt.
Die 15 Kreuzwegstationen sind ein
Werk von Herman Bongard.
Eine Bronzeskulptur des heiligen
Hallvard, entworfen von dem polnischen Künstler Krzysztof Piotrobski,
wurde von Bischof Bernt Eidsvig am
29. April 2008 geweiht.
In der Fensternische hinter dem Altar
kann man eine Holzskulptur des Franz
von Assisi erahnen. Diese wurde von
St. Hallvard Kirche
der Bildhauerin Ragnhild Butenschøn
geschaffen.
Die Madonna im Zwischenraum
von Kirche und Kapelle stammte ursprünglich aus dem Vorgängerbau in
der Urtegata. 2004 wurde sie von Einbrechern zerstört und durch die heutige Statue ersetzt.
In der Kapelle hängt an der Wand
hinter dem Altar ein Gemälde, das
ebenfalls Anne-Lise Knoff geschaffen
hat. Es zeigt Motive aus der Stabkirche
in Hedalen sowie aus der Sage um den
Bären in jener Kirche, der dort in der
Zeit nach der Pest entdeckt wurde. Der
St. Hallvard Kirche
Fries mit Bildern aus der Heiligenlegende des Franz von Assisi ist von der
Künstlerin Liv Benedicte Nielsen gemalt.
Die Christusfigur in der Sakramentskapelle stammt aus Mexiko.
Der behauene Stein nahe der Eingangstür ist ein Fragment der mittelalterlichen Hallvardskirche in Gamlebyen.
In der Taufkapelle finden sich außer
dem Taufbecken aus Beton vier biblische Reliefs Diese sind von dem niederländischen Franziskaner Renald
Rats geschaffen.
Gottesdienstzeiten
Sonntags:
09.30 Uhr hl. Messe (norwegisch)
11.00 Uhr Hochamt (norwegisch)
13.00 Uhr hl. Messe (polnisch)
14.30 Uhr hl. Messe (vietnamesisch)
(2. und 4. Sonntag im Monat)
16.00 Uhr hl. Messe (englisch)
17.30 Uhr hl. Messe (tamilisch)
Donnerstags:
17.00 Uhr Eucharistische Anbetung
und Beichtgelegenheit
18.00 Uhr hl. Messe.
Am ersten Sonntag im Monat wird
das Hochamt als Familiengottesdienst
gestaltet.
Montags:
17.00 Uhr Eucharistische Anbetung und Beichtgelegenheit,
18.00 Uhr hl. Messe.
Dienstags:
17.00 Uhr Eucharistische Anbetung
und Beichtgelegenheit
18.00 Uhr hl. Messe.
Mittwochs:
17.00 Uhr Eucharistische Anbetung
und Beichtgelegenheit,
18.00 Uhr hl. Messe.
Freitags:
17.00 Uhr Eucharistische Anbetung
und Beichtgelegenheit
18.00 Uhr hl. Messe
Samstags:
11.00 Uhr hl. Messe
17.00 Uhr Eucharistische Anbetung
und Beichtgelegenheit
18.00 Uhr hl. Messe
19.00 Uhr Messe (polnisch)
Mittwochs und samstags hl. Messe
auch um 11.00 Uhr
In den Marienmonaten Mai und Oktober sowie in der Fastenzeit finden
nach den Abendmessen Rosenkranzbzw. Kreuzwegandachten statt.
Holmlia Kirche:
Sonntags: 17.00 Uhr hl. Messe
Nesodden (Skoklefall Kirche):
1. und 3. Sonntag im Monat:
13.30 Uhr hl. Messe
St. Hallvard Kirche
+
ÖFFNUNGSZEITEN DES PFARRBÜROS, ADRESSEN
Das Pfarrbüro ist von Montag bis Freitag in der Zeit
von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet
(In den Sommerferien sind die Öffnungszeiten eingeschränkt)
TELEFON: 23 30 32 00 - FAX: 23 30 32 01
EMAIL: oslo-st.hallvard@ katolsk.no
BLOGG: http://www.st-hallvardmenighet.blogspot.com/
Die Kirche St. Hallvard steht unter Denkmalschutz und benötigt
finanzielle Mittel für die Instandhaltung. Wollen Sie die Arbeit
der Pfarrgemeinde und die Instandhaltung des Gebäudes finanziell
unterstützen, so nehmen wir dankbar Spenden entgegen. Unsere
Kontonummer lautet 3000 22 49134
POST- UND BESUCHSADRESSE:
ST. HALLVARD KIRKE, ENERHAUGGATA 4, 0651 OSLO
Nächste U-Bahnstation: Tøyen (T-bane)
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