„Die Welt hört gerne Zeugen statt die Lehrer“ (Paul VI) „Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien“ (LK 19,40). Aktualität der Ausstellung ,, Gottes Mühlen‘‘ im deutschsprachigen Gebiet Das Kreuz ist nicht nur ein Symbol der universellen Werte, sondern auch gleichzeitig ein Symbol der Identität, der Tradition und des geistlichen Erbes Europas. Die Europäische „Nacht der Seele” (Johannes Paul der II.) dauert weiter und nimmt einen beunruhigenden Ausdruck an. Der ewige, ständige Kampf mit dem Kreuz der heidnischen und weltlichen Welt erreicht jetzt das Apogäum. Der Kampf mit dem Kreuz und mit den religiösen Symbolen hat nicht nur einen Glaubensgrund, sondern auch andere Gründe – kulturelle, moralische, nationale und Zivilisationsgründe. Auf der Ebene des Sacrum dauert eine globale Diskussion über die Konzeption des Menschen und seines Lebens, der Ehe, der Familie, eine Diskussion über den Sinn der Wahrheit, der Freiheit und der Liebe, über die Souveränität der Nationen und ihrer Länder und in der Konsequenz – eine Diskussion über die Zukunft der Menschheit und der ganzen Welt, an. Dieser krankhafte Kampf führt zur Verabsolutierung dessen, was nicht absolut ist und im Endeffekt zum Totalitarismus, zur Leere und zur Promotion der nihilistischen Stellung, wodurch sich ein Raum für die neuen verbrecherischen Ideologien entwickelt. Aus vielen Gründen darf man also den Sinn der professionell vorbereiteten Ausstellung „Gottes Mühlen’ (die Ausstellung besitzt zwei wissenschaftliche Rezensionen und zahlreiche PresseAuswertungen) nicht nur auf die Geschichte eines so schönen und gerühmten Gebietes wie die Grafschaft Glatz und Schlesien beschränken, weil der Spruch der ersten Christen, der eine wichtige Wahrheit betont - „die Seele der Kultur ist die Kultur der Seele“, weiter aktuell ist. Die Ausstellung „Gottes Mühlen“ stellt einen Teil der Grafschaft Glatz (eine von 200 Grafschaften in Europa) – die Gegend von Bad Kudowa als einen sakralen Raum dar, wo sogar in den schwierigen Zeiten des 17. – 20. Jh. die „evangelisch neuen Menschen“ (im vollen Sinne des Wortes) reif wurden. Der besondere Vertreter der „Glatzer Kultur der Seele“ und des sakralen Raumes war im 20. Jh. ein junger Märtyrer dieses Landes – Kaplan Gerhard Hirschfelder (geb. 1907, gest. 1942). Aus diesem Grund wurde die sog. zweite Linie der polnischen Version der Ausstellung „Gottes Mühlen“ als auch ihre deutsche Version um fünf Tafeln vergrößert, die den Lebensweg und das Ziel des Lebens dieser Person darstellen (di Seligsprechung des Kaplans Hirschfelder kommt bald- 12 September 2010). Das deutsche Sprichwort sagt: „Wer den Dichter will verstehen, muss ins Dichters Lande gehen“ (J.W. Goethe) das heißt – wenn du den großen Dichter ganz verstehen willst, dann musst du seine Heimat, die Freunde, Familie, Geschichte und die Lebensverhältnisse kennenlernen. Im ,,Jahr der Kaplane‘‘ stellt uns Papst Benedikt XVI. zwei besondere Personen vor Augen, die als ,,Guter Hirte‘‘ bezeichnet werden können. Im jetzigen „Jahr der Priester“ stellt uns Papst Benedikt XVI. Gestalten der Presbyter als Beispiel „des Guten Hirtens“ vor Augen. In dieser Gruppe, die in diesem Jahr seliggesprochen wird, befindet sich nicht nur Johannes Paul II., Priester J. Popieluszko (selig ab Juni 2010), sondern auch noch der Glaubensmärtyrer, der 35-jährige Gefangene des Konzentrationslagers Dachau – Kaplan Gerhard Hirschfelder. Während seiner zehnjährigen seelsorgerischen Arbeit, (verantwortlich für die seelsorgerische Arbeit mit der Jugend in der Grafschaft Glatz) hat er sieben Jahre lang nicht nur allein, sondern zusammen mit den um ihn versammelten Jugendlichen in diesem wichtigen sakralen Raum gebetet, den die Wegkreuze und Wegkapellen in der St. Bartholomäus Pfarrei in KudowaTscherbeney (im Herzen des sog. Böhmischen Winkels) gebildet haben. Er hat mutig in den Seelen der Jugend die geistige Wirklichkeit „der inneren Festung“ (Hl. Teresa) - die persönliche Freundschaft mit Jesus verteidigt. Er hatte Mut, sich der Nazi-Ideologie in einer kompromisslosen Weise zu widersetzen, die damals, nicht nur in der Grafschaft Glatz, viele wissenschaftliche Autoritäten und Bewohner unterstützt haben. Eindeutig sagte er: „Wer der Jugend den Glauben aus dem Herzen reißt, ist ein Verbrecher“. Die Ausstellung, als auch die touristisch-kulturelle Route in der Grafschaft Glatz, benannt nach Kpl. Gerhard Hirschfelder, werden nunmehr seine Person als aktuelle Gabe und unschätzbaren Beweis des Glaubens zeigen: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh. 15,12) und „Überwinde das Böse mit dem Guten“ (Röm. 12,21). Dank dessen wird die Überzeugung verbreitet, dass die Liebe ohne Leid und die Freundschaft ohne Mühe nicht viel wert sind. In diesem Zusammenhang wird die deutsche Version der zweiteiligen Ausstellung folgende Orte besuchen: Die Grafschaft Glatz – als irdische Heimat von Kaplan Hirschfelder, weiter kirchliche Zentren in der Bundesrepublik – in erster Reihe dort, wo die kirchlichen Festlichkeiten stattfinden werden, die mit der Seligsprechung des Kaplans in Verbindung stehen werden, ferner auch andere Städte und Gebiete Deutschlands, die Interesse am europäischen Kulturerbe und der Entdeckung der Volkskultur im wahren Sinne des Wortes haben – der Volkskultur, die seit Jahrhunderten aus der Liturgie entstand und zur Liturgie führte. Die Ausstellung wird alle europäischen Länder besuchen, die eine Renaissance der kleinen sakralen Architektur und die damit verbundene Kulturtouristik erleben. Herausgeber GM