Wissen und Gesellschaft I: Einführung in die analytische

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Soziologisches Institut
Wissen und Gesellschaft I:
Einführung in die analytische
Wissenschaftstheorie
Tutorat zur Vorlesung – Herbstsemester 2011
Sebastian Weingartner
20.10.2011
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Organisatorisches
Inhaltliche oder sonstige Fragen:
− Email an: [email protected]
− Sprechstunde: nach Vereinbarung (per Email)
Vorgehen im Tutorat:
− wöchentlich, Besprechung der vorherigen Vorlesung
− Zentral: Fragen beantworten / diskutieren
− Vorlesung wiederholen
− Texte bearbeiten / Inhalte einüben
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1. Einleitung: Was ist Wissenschaft(stheorie) überhaupt?
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Wissenschaft
Wissen über die Welt
“What makes science different from other ways of investigating the world”? (GS:1)
Soziale Struktur
20.10.2011
Empirismus
Mathematik
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Wissenschaft
Wissen über die Welt
“What makes science different from other ways of investigating the world”? (GS:1)
Soziale Struktur
Empirismus
Mathematik
Kooperation &
Vertrauen
Konkurrenz,
Kontrolle,
Konflikt
Merton: - Normen der Wissenschaft
- Belohnungssystem
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Wissenschaft
Wissen über die Welt
“What makes science different from other ways of investigating the world”? (GS:1)
Soziale Struktur
Empirismus
Kooperation &
Vertrauen
Erfahrung ist die
einzige Quelle von
Wissen
Konkurrenz,
Kontrolle,
Konflikt
Hoher Grad der
Systematisierung
Mathematik
Merton: - Normen der Wissenschaft
- Belohnungssystem
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Wissenschaft
Wissen über die Welt
“What makes science different from other ways of investigating the world”? (GS:1)
Soziale Struktur
Empirismus
Mathematik
Kooperation &
Vertrauen
Erfahrung ist die
einzige Quelle von
Wissen
Verwendung
mathematischer
Werkzeuge
Konkurrenz,
Kontrolle,
Konflikt
Hoher Grad der
Systematisierung
Präzision,
formale Zus.hänge,
Quantifizierung
Merton: - Normen der Wissenschaft
- Belohnungssystem
Weitere Explikation des Begriffs im Laufe der Vorlesung
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Wissenschaftstheorie
− keine Aussagen über die Wirklichkeit, keine empirische Wissenschaft,
keine Ergründung des Selbstverständnisses der Wissenschaftler
− Stattdessen: Wissenschaftstheorie arbeitet die der Wissenschaft
zugrundeliegenden Grundsätze heraus und versucht systematisch zu
erklären, wie Wissenschaft funktioniert
− Hauptaufgaben:
− Analyse von Theorien
− Analyse von wissenschaftlichen Methoden
− Schwierigkeit: rekonstruktives Vorgehen
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2. Was sind Wissenschaftliche Theorien
2.1. Einige Definitionen und Präzisierungen
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Theorien
Theorien bestehen aus Aussagen (Axiome, Gesetze, Definitionen), die
Begriffe miteinander verknüpfen und selbst in einem logischen
Zusammenhang stehen. Nur „bestätigte“ Aussagen bzw. Aussagensysteme
können Theorie genannt werden.
empirisch bewährt,
prinzipiell prüfbar
Zeichenhafte Phänomene
(Sprache, Symbole)
Aussagenlogik
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Axiome
Nicht bewiesene und nicht logisch abgeleitete Ausgangspunkte der
Theoriebildung.
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Gesetze
Unter Gesetzen versteht man in der Wissenschaftstheorie Allaussagen, die
Regelmässigkeiten der Natur zum Gegenstand haben und sich empirisch
bewährt haben.
Problematik in den
Geistes- und
Sozialwissenschaften
verbal
mathematisch
graphisch
Für alle Phänomene,
unabhängig von
Raum und Zeit
Ist jede Allaussage ein Gesetz? Was sind die Merkmale von Gesetzen?
Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Theorie?
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Hypothesen
Hypothesen sind Annahmen oder Vermutungen, zu denen man
aufgrund von Beobachtung oder theoretischen Überlegungen gelangt.
Einzelhypothesen und Gesetzeshypothesen
Welcher unterschied besteht zwischen (Gesetzes)hypothese und Gesetz?
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Begriffe
Unter dem Begriff versteht man den Bedeutungsinhalt (Designata) eines
sprachlichen Ausdrucks. Begriffe können durch verschiedene Worte
repräsentiert werden (Zuordnungsregeln).
Ein Begriff ist das, was gleich bleibt, wenn verschiedene
füreinander einsetzbare Wörter benutzt werden:
Synonyma, Übersetzungswörter, Definitionsseiten
Unterschiedliche Arten von Begriffen
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Definitionen
Eine Definition ist die Gleichsetzung eines bisher noch unbekannten Wortes
mit einer Kombination mindestens zweier bereits bekannter Wörter.
Definiens:
Weißes Pferd
Nominaldefinition
vs.
Realdefinition
=
Definiendum:
Schimmel
Konventionelle Festlegung der Bedeutung eines Begriffs
Kriterien für eine gute Definition:
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Gewisses Vorverständnis
ist Voraussetzung
Bestimmung des Wesens einer Sache
→ Präzision
→ Eindeutigkeit
→ Theoretische Fruchtbarkeit
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Fragen zu Kap. 2.1
Opp, Kapitel II:
− Was unterscheidet singuläre und nicht-singuläre Sätze (32)?
− Was versteht man unter einem Gesetz (36 – 39)?
− Was versteht man unter einer Hypothese (39)?
− Was versteht man unter Wenn-dann und Je-desto Sätzen (32 – 36)?
− Was ist ein Kausaldiagramm (43 – 44)?
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Fragen zu Kap. 2.1
Opp, Kapitel IV:
− Was ist ein Begriff (106)?
− Welche Arten von Zeichen werden von Opp unterschieden (107)?
− Was ist eine Definition (108)?
− Was ist eine Nominaldefinition (108 – 111)?
− Welche Gütekriterien für Begriffe bzw. Definitionen nennt Opp (131 – 137)?
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2.2. Formalisierung: Logik und Mathematik
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Aussagen
Eine Aussage ist ein Satz, der entweder wahr oder falsch ist (tertium non datur).
→ Tatsächliche empirische Feststellbarkeit ist nicht relevant!
→ Probleme:
• vage Aussagen
• indexikalische Ausdrücke
• synthetische vs. analytische Aussagen
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Argumente (Schlüsse)
Ein Argument ist eine Folge von Aussagesätzen, mit der der Anspruch verbunden
ist, dass ein Teil dieser Sätze (die Prämissen) einen Satz der Folge (die Konklusion)
in dem Sinne stützen, dass es rational ist, die Konklusion für war zu halten, falls die
Prämissen wahr sind.
P Menschen mit höherer Bildung haben mehr Kenntnisse über den 2. WK.
P Kenntnisse über den 2. WK führen zu weniger antisemitischen Einstellungen.
K Also: Menschen mit höherer Bildung haben weniger antisemitische Einstellungen.
→ Prämissen und Konklusion expliziert formuliert, stehen separiert (Rekonstruktion,
formale Struktur)
→ Argumente sind Folgen von Aussagesätzen
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Gültigkeit, Schlüssigkeit, Wahrheit
Ein Argument heisst genau dann gültig (korrekt), wenn es tatsächlich rational
ist, die Konklusion für wahr zu halten, falls die Prämissen wahr sind.
→ Es kommt nur auf die korrekte formale Struktur an, Wahrheit und
Bedeutung der Prämissen ist nicht relevant
→ Dagegen Wörter wie „alle“ oder „einige“
Ein Argument heisst genau dann schlüssig, wenn es gültig ist und alle seine
Prämissen wahr sind.
Ein Aussagesatz ist genau dann wahr, wenn das, was er besagt, der Fall ist.
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Aussagenlogik
Alle Bestandteile einer Aussage, die für die Gültigkeit von Schlüssen (Argumenten)
relevant sind, gehören zur logischen Form der Aussage
Relevant sind neben den Einzelaussagen vor allem die Verknüpfungen zwischen
diesen, was zu einer Gesamtaussage führt (wahrheitsfunktionale Verknüpfungen)
Der Wahrheitsgehalt der Gesamtaussage wird von den Wahrheitswerten der
Einzelaussagen bestimmt (vs. intensionale Verknüpfung)
Lediglich Strukturierung von Aussagen
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Logische Junktoren - Übersicht
Bezeichnung
Konjunktion
Adjunktion
(Disjunktion)
Negation
Konditional
(Subjunktion)
Bikonditional
(Bisubjunktion)
Zeichen
∧
∨
¬ oder ∼
→
↔
Bedeutung
„und“
(einschl.)
„oder“
„Es ist nicht
der Fall, dass“
„wenn…,
dann…“
„genau
dann…,
wenn…“
p
q
p∧q
p∨q
¬p
p→q
p↔q
w
w
w
w
f
w
w
w
f
f
w
f
f
f
f
w
f
w
w
w
f
f
f
f
f
w
w
w
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Aussagenlogische Form
Die aussagenlogische (a.l.) Form einer Aussage entsteht durch Abstraktion
vom Sinn von Teilaussagen, die wahrheitsfunktional Verknüpft sind, oder
vom Sinn der ganzen Aussage; jedoch gehören Gleichheit und
Verschiedenheit der betrachteten Teilaussagen mit zur a.l. Form
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Interpretation und Wahrheitswertanalyse
Intensionale vs. Extensionale Interpretation
Die Ermittlung des Wahrheitswerts einer extensional interpretierten
aussagenlogischen Formel (gesamte Aussage in a.l. Form) heisst
Wahrheitswertanalyse
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Logische Wahrheit
Eine aussagenlogische Formel heisst logisch wahr (oder gültig), genau
dann, wenn sie für alle extensionalen Interpretationen wahr ist.
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, dann ändert sich das Wetter oder es
bleibt wie es ist.
p
→
w
w
f
f
w
w
w
w
(q ∨ ¬q)
w
f
w
f
w f w
w w f
w f w
w w f
↑
Hauptzeichen der
Gesamtaussage
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Logische Falschheit
Eine aussagenlogische Formel heisst logisch falsch, genau dann, wenn sie
für alle extensionalen Interpretationen falsch ist.
Hans ist blond und Hans ist nicht blond.
p ∧ ¬p
w
w
f
f
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f
f
f
f
f
f
w
w
w
w
f
f
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Seite 27
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Vor- und Nachteile der Formalisierung (von Theorien)
PRO:
− Ableitungen werden erleichtert (unabhängig vom Inhalt)
− Ableitungen werden leichter kontrollierbar
− Falsche Ableitungen können relativ leicht vermieden werden
− Zwingt zur Präzision (der Aussagen)
− Trägt zur Klärung der logischen Struktur einer Theorie bei (Erleichtert
Kritik und Vergleich)
− Erleichtert die Entdeckung neuer Theoreme und Hypothese
CONTRA:
− Verschleierung der Unklarheit von Begriffen
− Verschleierung des geringen Informationsgehaltes
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Fragen zu Kap. 2.2
Hoyningen-Huene, Kapitel II:
− Was versteht man unter einer wahrheitsfunktionalen Verknüpfung von Aussagen
(S. 43)?
− Was versteht man unter einer Konjunktion (genauso Adjunktion, Negation,
Konditional, Bikonditional)?
− Wie lautet die Wahrheitstafel der Konjunktion (genauso Adjunktion, Negation,
Konditional, Bikonditional)?
− Was ist eine aussagenlogische Form (S. 57 - 59, teils auch - 67)?
− Was versteht man unter intensionalen und extensionalen Interpretationen von
aussagenlogischen Formen (S. 67 - 70)?
− Führen Sie eine Wahrheitswertanalyse durch (z. B. für die Übung 2.12. S. 73, die
Lösungen werden online gestellt).
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Fragen zu Kap. 2.2
Opp, S. 185-188:
− Welche Vorteile hat die Formalisierung von wissenschaftlichen Theorien
(185 – 187)?
− Welche Nachteile hat die Formalisierung von wissenschaftlichen Theorien
(187 – 188)?
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2.3. Werturteile und wissenschaftliche Theorien
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Werturteil
«Äusserungen der Art, dass etwas der Fall sein soll oder muss bzw. nicht
der fall sein soll oder darf» (Opp 2005: 222).
→ vs. Entscheidungen
→ vs. Personen- und Gegenstandscharakterisierung
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Die Rolle von Werten in der Wissenschaft
Wertungen
(Kriterien, Vorurteile,
Ideologien):
WERTBASIS DER
WISSENSCHAFT
Problemwahl
Objektsprachliche
Aussagen
(Sachaussagen)
Wertungen als
Gegenstand
objektsprachlicher
Aussagen
Wirkungen, die
positiv oder negativ
bewertet werden
Prüfverfahren
(Ethik der
Forschung)
(Nach Opp 2005: 223)
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Wertfreiheitspostulat
«Ein Wissenschaftler soll deutlich machen, welche seiner Äusserungen
Wertungen und welche seiner Äusserungen objektsprachliche, d.h.
Sachaussagen sind» (Opp 2005: 225)
→ Werte haben also durchaus einen Platz in der Wissenschaft,
jedoch gilt es dies kenntlich zu machen
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Argumente für das Wertfreiheitspostulat
1) «Eine Vermischung von Werturteilen und Sachaussagen ist für die
Erreichung der Ziele einer empirischen Wissenschaft und für die Anwendung
von Wissenschaft für praktisches Handeln überflüssig» (Opp 2005: 226)
2) «Eine Trennung von Sach- und Wertaussagen ist sinnvoll, weil beide Arten
von Aussagen in unterschiedlicher Weise diskutiert werden» (Opp 2005:227)
→ Werturteile lassen sich nicht empirisch prüfen! (Unterschiedliche Art
der Argumente)
3) «Bei einer Vermischung von Wert- und Sachaussagen erweckt ein
Wissenschaftler den unrichtigen Eindruck, dass auch seine persönlichen
Stellungnahmen von den Ergebnissen der Wissenschaft gestützt werden»
(Opp 2005: 227)
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Argumente gegen das Wertfreiheitspostulat
1) «Eine Trennung von Wert- und Sachaussagen ist überhaupt nicht
möglich, weil Begriffe wertgeladen sind» (Opp 2005: 227)
→ konnotative und denotative Bedeutung von Begriffen
2) «Eine Trennung von Wert- und Sachaussagen ist überhaupt nicht
möglich, weil viele Aussagen beides sein können» (Opp 2005: 228)
3) «Die Akzeptierung des Wertfreiheitspostulats hat die politische
Enthaltsamkeit von Wissenschaftlern zur Folge» (Opp 2005: 228)
20.10.2011
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Seite 36
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Argumente gegen das Wertfreiheitspostulat
4) Ohne die Vermischung von Werten und Sachaussagen sind Theorien für
beliebige Zwecke verwertbar» (Opp 2005: 229)
5) «Eine scharfe Trennung von Wert- und Sachaussagen macht
wissenschaftliche Ergebnisse wirkungslos» (Opp 2005: 229)
6) «Eine kritische Analyse der Funktionsweise moderner Gesellschaften ist
ohne eine Vermischung von Wert- und Sachaussagen gar nicht
möglich» (Opp 2005: 230)
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Seite 37
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Fragen zu Kap. 2.3
Opp, Kapitel X:
− Was versteht man unter Wertfreiheit bzw. dem Wertfreiheitspostulat? (S. 222,
225)
− An welchen Stellen spielen Werte in der Wissenschaft eine Rolle und an
welchen Stellen nicht (S. 223 – 225)?
− Welche Argumente sprechen für das Wertfreiheitspostulat (S. 225 – 227)?
− Welche Argumente sprechen gegen das Wertfreiheitspostulat (S. 227 – 231)?
20.10.2011
Wissen und Gesellschaft I: Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie
Seite 38
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Fragen zu Kap. 2.3
Little, Kapitel 10:
− Was versteht man unter moralischem Relativismus (214 – 218)?
− Kann die empirische Erforschung der moralischen Überzeugungen in
unterschiedlichen Kulturen zur Begründung von moralischen Normen beitragen
(214 – 218)?
20.10.2011
Wissen und Gesellschaft I: Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie
Seite 39
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Zusammenfassung Kapitel 2
Theorien bestehen aus deskriptiven Aussagen (Definitionen, Axiome, Gesetze,
Hypothesen)
− Aussagen verknüpfen Begriffe (z. B. Gesetze)
− Die Aussagen bilden ein System, sie sind verknüpft (Logik, Mathematik)
− Die Aussagen sind deskriptiver Art, keine Werturteile.
− Es gibt empirische Evidenz, die die Teilaussagen unterstützt.
− Im Zentrum stehen Allaussagen (Gesetze)
20.10.2011
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Seite 40
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