Lünendonk®-Marktstichprobe 2011 Business Intelligence als Kernkompetenz Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard-SoftwareAnbieter in Deutschland Eine unabhängige Marktanalyse der Lünendonk GmbH in Zusammenarbeit mit ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ 2 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Inhaltsverzeichnis VORWORT UND METHODIK ............................................................................................................................ 4 ENTWICKLUNG DER UMSÄTZE DER BI-STANDARD-SOFTWARE-ANBIETER ......................................... 7 ERWARTETES MARKTWACHSTUM ............................................................................................................. 13 ERWARTETES UMSATZWACHSTUM ........................................................................................................... 15 THEMEN FÜR UMSATZZUWÄCHSE ............................................................................................................. 16 BEDEUTUNG VON MARKTTHEMEN FÜR DEN GESCHÄFTSERFOLG DER BI-ANBIETER ..................... 18 DIE ZUKUNFT DER BRANCHE ...................................................................................................................... 20 BUSINESS INTELLIGENCE AS A SERVICE ................................................................................................. 24 KUNDENSTRUKTUR ...................................................................................................................................... 27 UMSATZVERTEILUNG DER BI-ANBIETER ................................................................................................... 28 EINSATZBEREICHE VON BI IN DEN KUNDENUNTERNEHMEN ................................................................. 32 ENTSCHEIDER FÜR DEN EINSATZ VON BI-SOFTWARE ........................................................................... 34 UMSATZRENDITEN UND KOSTENSTRUKTUR DER BI-ANBIETER .......................................................... 36 MITARBEITER ................................................................................................................................................. 39 FAZIT UND AUSBLICK ................................................................................................................................... 42 DIE PARTNER DIESER MARKTSTICHPROBE ............................................................................................. 44 UNTERNEHMENSPROFILE ........................................................................................................................... 45 FALLSTUDIEN ................................................................................................................................................ 55 FALLSTUDIE IDL ............................................................................................................................................ 56 FALLSTUDIE SAS .......................................................................................................................................... 58 UNTERNEHMENSPROFIL .............................................................................................................................. 59 Lünendonk GmbH .......................................................................................................................................... 59 3 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Vorwort und Methodik Mario Zillmann, Senior Consultant, Lünendonk GmbH Unter Business Intelligence Standard Software, kurz BI, werden Softwarelösungen für die Planung, Analyse und Steuerung von Geschäftsaktivitäten verstanden. Der BI-Standard-Software-Markt ist ein Marktsegment des Standard-Software-Marktes, den die Lünendonk GmbH neben mehr als zehn weiteren Business-to-Business-Dienstleistungsmärkten seit 1983 kontinuierlich beobachtet und über deren Struktur sie neutrale und anbieterunabhängige Marktanalysen erstellt. Seit 2003 untersucht Lünendonk auch den Markt für BI-StandardSoftware. In dieser Lünendonk®-Marktstichprobe werden Software-Unternehmen analysiert, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit Produktion, Vertrieb und Wartung eigener Business-Intelligence-StandardSoftware-Produkte erwirtschaften. Dazu zählen beispielsweise Software für Datenintegration, Datenkonsolidierung oder Reporting- und DashboardAnwendungen. 4 Große internationale IT-Konzerne, die signifikante Umsätze mit BI-Standard-Software in Deutschland erzielen, erfüllen dieses 50-Prozent-Kriterium nicht, da sie den Großteil ihres Umsatzes mit IT-Beratung, IT-Services oder Standard-Software wie ERP und CRM erzielen. Sie werden in dieser Analyse daher nicht berücksichtigt. Dies trifft insbesondere auf die internationalen IT-Konzerne IBM, Microsoft, SAP, Oracle und Infor zu. Daneben gibt es am Softwaremarkt auch ERPSoftwarehersteller, die BI-Tools als Add-on zu ihren ERP-Suiten anbieten. Diese Softwareanbieter werden in dieser Marktstichprobe ebenfalls nicht betrachtet, da auch bei ihnen der BI-Umsatz deutlich unter 50 Prozent liegt. Der Fokus dieser Marktanalyse liegt daher auf dem Markt für auf BI-Standard-Software spezialisierte Anbieter – die also BI vorrangig als Kernkompetenz aufweisen. Im Rahmen der Untersuchungen wurden nunmehr 29 Anbieter in Bezug auf Umsatz, Mitarbeiterzahl und weitere Vergleichskennzahlen analysiert. Von diesen Unternehmen haben 21 BI-Anbieter anhand des Fragebogens ausführliche und konkrete Angaben gemacht. Bei den übrigen untersuchten Unternehmen handelt es sich um BI-Standard-Software-Hersteller, die sich nicht zu ihrem Unternehmen im Speziellen sowie zum BI-Markt im Allgemeinen äußern wollten. Die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen dieser Unternehmen wurden teilweise auf Basis öffentlich zugänglicher Quellen geschätzt und entsprechend gekennzeichnet. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Bei fünf BI-Standard-Software-Unternehmen, die sich nicht zu ihren Umsatz- und Mitarbeiterzahlen äußern wollten, waren in öffentlichen Quellen nur unzureichende Kennzahlen verfügbar, weshalb Umsatz- und Mitarbeiterzahlen nicht geschätzt werden konnten. Diese fünf Software-Anbieter erfüllen jedoch die Voraussetzungen für diese Analyse, indem mindestens 50 Prozent des Umsatzes mit StandardSoftware-Produktion, -Vertrieb und -Wartung erwirtschaftet werden. Diese Unternehmen sind Arcplan, Jaspersoft, Jedox, Prudsys und Talend. VERTRAULICHKEIT DER UNTERNEHMENSINFORMATIONEN Die Informationen der Teilnehmer-Unternehmen werden von Lünendonk vertraulich behandelt. In der vorliegenden Studie werden nur die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen unternehmensbezogen veröffentlicht. Alle anderen Antworten der Teilnehmer werden nur als statistische Gesamtauswertungen wiedergegeben. Aufgrund der großen Unterschiede in Bezug auf das Umsatzvolumen, die Unternehmensstrukturen und teilweise auch auf das Leistungsspektrum wird im Rahmen der Studie zusätzlich zum arithmetischen Durchschnitt auch der Median als Vergleichswert angegeben. Der Median als Mittelpunkt einer Zahlenreihe gibt dabei einen zusätzlichen Anhaltspunkt dafür, wie sich die Angaben der Unternehmen verteilen. Liegt beispielsweise der arithmetische Durchschnitt um mehr als fünf Prozentpunkte über dem Median, so ist dies ein Indiz dafür, dass einzelne hohe Angaben das arithmetische Mittel „nach oben ziehen“. Erfahren Sie in dieser Analyse der Lünendonk GmbH mehr über die Struktur und das Wettbewerbsumfeld des BI-Standard-Software-Marktes in Deutschland. Lesen Sie darüber hinaus, wie die befragten BIAnbieter die Zukunft von Business Intelligence einschätzen. Wir wünschen Ihnen eine interessante und nützliche Lektüre! Mario Zillmann Senior Consultant, Lünendonk GmbH 5 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ALPHABETISCHE LISTE DER EINBEZOGENEN UNTERNEHMEN Name des Unternehmens und Ort Kurzname Internet-Adresse Actuate GmbH, Frankfurt am Main Actuate www.actuate.com Antares Informations-Systeme GmbH, Geislingen Antares www.antares-is.de Arcplan Information Services GmbH, Langenfeld Arcplan www.arcplan.de Bissantz & Company GmbH, Nürnberg Bissantz www.bissantz.de Board Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H. Board www.board.com CP Corporate Planning AG, Hamburg CP www.cp.ag Cubeware GmbH, Rosenheim Cubeware www.cubeware.de Evidanza GmbH, Regensburg Evidanza www.evidanza.de IDL Beratung für integrierte DV-Lösungen GmbH Mitte, Schmitten IDL www.idl.eu Informatica GmbH, Frankfurt am Main Informatica www.informatica.com Information Builders Deutschland GmbH, Eschborn Information Builders www.informationbuilders.de Jaspersoft Corporation, München Jaspersoft www.jaspersoft.com Jedox AG, Freiburg Jedox www.jedox.com LucaNet AG, Berlin LucaNet www.lucanet.com MicroStrategy Deutschland GmbH, Köln MicroStrategy www.microstrategy.com MIK GmbH, Reichenau MIK www.mik.de PmOne AG, Unterschleißheim PmOne www.pmone.de Prevero AG, München Prevero www.prevero.com Prudsys AG, Chemnitz Prudsys www.prudsys.de QlikTech GmbH, Düsseldorf QlikTech www.qlikview.de Rapid-I GmbH, Dortmund Rapid-I www.rapid-i.com SAS Institute GmbH, Heidelberg SAS Institute www.sas.de STAS GmbH, Reilingen STAS www.stas.de Talend GmbH, Nürnberg Talend www.talend.com Teradata GmbH, Augsburg Teradata www.teradata.com Thinking Networks AG, Aachen Thinking Networks www.thinking-networks.de Tonbeller AG, Bensheim Tonbeller www.tonbeller.com Winterheller Software GmbH, Graz Winterheller www.winterheller.com ZetVisions AG, Heidelberg zetVisions www.zetvisions.de In die Lünendonk®-Marktstichprobe 2011 „Business Intelligence als Kernkompetenz“ wurden insgesamt 29 auf BI-Software spezialisierte Anbieter einbezogen. 21 BI-Anbieter haben sich mittels Fragebogen an der Marktstichprobe beteiligt. 6 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Entwicklung der Umsätze der BI-Standard-Software-Anbieter Der Markt für Unternehmenssoftware zieht wieder an. Nach krisenbedingten Rückschlägen in den Jahren 2008 und 2009 erwartet der Branchenverband BITKOM für das laufende Jahr 2011 wieder einen Gesamtmarkt in Deutschland, der sich auf dem Niveau der Zeit vor der Finanzmarktkrise 2008/2009 bewegt. Dabei stützen sich die Prognosen auf Datenmaterial des European Information Technologie Observatory (EITO). Für 2011 – bei den Untersuchungen werden Software-Anbieter berücksichtigt, die einen Jahresumsatz von mehr als 250.000 Euro ausweisen – erwarten die Analysten einen Umsatzzuwachs von 4,2 Prozent. Insgesamt erhöhte sich das SoftwareMarktvolumen in Deutschland um 3,5 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. UMSATZWACHSTUM DER BI-STANDARD-SOFTWARE-ANBIETER Von diesem Marktwachstum werden auch die auf Business-Intelligence-Anwendungen spezialisierten Anbieter profitieren, zumal sie die Lösungen anbieten, mit denen sich erneute Krisen vorhersehen und damit in ihrer Wirkung für das Unternehmen abmildern lassen. In die Zukunft gerichtete Analysetools, die Planung, Reporting, Konsolidierung und Analyse sinnvoll verbinden, können dabei helfen, das Finanz-, Risiko-, und Kundenmanagement innerhalb der Unternehmen deutlich zu verbessern. Die Teilnehmer der Lünendonk®-Marktstichprobe 2011 „Business Intelligence als Kernkompetenz“ wiesen 2010 im Durchschnitt ein Umsatzwachstum in Deutschland von 8,9 Prozent aus. Der Zentralwert (Median) von 5,9 Prozent weist auf einige besonders optimistische Prognosen hin. Hierbei handelte es sich vornehmlich um vergleichsweise mittelgroße BI-Spezialanbieter. So konnte QlikTech den Umsatz in Deutschland um geschätzte 42 Prozent steigern, während pmOne ein Umsatzwachstum im Inland von geschätzten 36,4 Prozent verbuchte. Der Anbieter von Business-Analytics-Lösungen auf Open-Source-Basis Rapid-I legte wie bereits 2009 einen deutlichen Umsatzsprung von 35,2 Prozent in Deutschland hin. Evidanza erhöhte den Inlandsumsatz um geschätzte 25,0 Prozent. LucaNet gehört mit einer Steigerung seines Inlandsumsatzes um 21,6 Prozent ebenfalls zu den fünf herausragenden Performern des Geschäftsjahres 2010. Diese fünf BI-Anbieter liegen – auch bezogen auf den Gesamtumsatz (Inland und Ausland) – damit weit über Branchenschnitt. Die Wachstumsrate des Gesamtumsatzes dieser fünf BI-Anbieter ist nahezu auf gleichem Niveau. Allerdings können auch andere BI-Standard-Software-Anbieter im Jahr 2010 auf ein sehr positiv verlaufenes Geschäftsjahr zurückblicken. So verlief das Jahr 2010 für die Anbieter dieser Software-Lösungen wieder sehr positiv. Möglicherweise war dies auch eine direkte Auswirkung auf die Herausforderungen vielen Kunden in Folge der zurückliegenden und immer noch aktuellen Finanzmarktsituation. 7 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ BI-STANDARD-SOFTWARE-MARKT WÄCHST SCHNELLER ALS DER GESAMTMARKT FÜR STANDARD-SOFTWARE Beispielsweise verbesserte Cubeware im Jahr 2010 seinen Gesamtumsatz um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während IDL den Gesamtumsatz immerhin um 7,4 Prozent erhöhen konnte, und somit immer noch deutlich über dem Wachstum des Gesamtmarktes für Standard-Software liegt. Im arithmetischen Mittel sind die von Lünendonk analysierten BI-Standard-Software-Anbieter 2010 – bezogen auf den Gesamtumsatz – um 9,3 Prozent gewachsen. Trotz dieser hohen Wachstumsrate haben BIStandard-Software-Unternehmen ihre eigenen Umsatzprognosen aus dem Vorjahr leicht verfehlt. Auf ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 10,7 Prozent für 2010 hatten sich die Teilnehmer an der Markstichprobe des vergangenen Jahres festgelegt. Jedoch ist ein durchschnittliches Gesamtumsatzwachstum von mehr als neun Prozent ein absolut herausragender Wert, der weit über der Wachstumsrate des Gesamtmarktes für Unternehmenssoftware in Deutschland liegt. UMSATZSTRUKTUR DER BI-STANDARD-SOFTWARE-ANBIETER In Summe erzielten die hier analysierten BIAnbieter Inlandsumsätze in Höhe von 335,5 Millionen Euro. Ihre Gesamtumsätze (Inland plus Ausland) lagen 2010 bei 357,6 Millionen Euro. Demzufolge exportierten die analysierten BI-Hersteller BISoftware und -Services im Wert von 22,1 Millionen Euro. Ein direkter Vergleich mit der Vorjahresanalyse ist allerdings nicht möglich, da einige Anbieter in diesem Jahr keine Angaben zu ihren Umsätzen gemacht haben und nicht in die Analyse der Umsätze einbezogen werden konnten, weil auch keine validen Grundlagen für Schätzzahlen vorhanden waren. 8 Gemessen am Marktvolumen in Deutschland für Standard-Software für Unternehmen (14,8 Milliarden Euro) kommen die von Lünendonk analysierten in und von Deutschland aus agierenden BI-StandardSoftware-Anbieter (Inlandsumsatz: 335,5 Millionen Euro) auf einen Marktanteil im Inland von 2,3 Prozent. Ihr durchschnittlicher Inlandsumsatz beträgt 14,0 Millionen Euro, wobei die Hälfte aller einbezogenen BI-Produzenten im Jahr 2010 bis zu 6,4 Millionen Euro erwirtschaftete. Der durchschnittliche Auslandsumsatz bewegt sich mit 0,9 Millionen Euro auf einem noch vergleichsweise niedrigen Niveau. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die auf BI spezialisierten Standard-Software-Anbieter zumeist kleinere und mittelgroße Anbieter sind, die sich über ihre Ideen und die daraus hervorgehende Innovationskraft auf dem Markt behaupten. SAS und Teradata – mit Jahresumsätzen jenseits der 100- beziehungsweise 50-Millionen-Euro-Grenze stellen hinsichtlich ihrer Größe Ausnahmen dar. AUSLANDSAKTIVITÄTEN DER BI-ANBIETER Wie in den Vorjahren sind die befragten Unternehmen überproportional stark auf dem deutschen Markt engagiert. Bei Gesamtumsätzen von 357,6 Millionen Euro wurden 22,1 Millionen Euro mit Kunden im Ausland erzielt. Die Exportquote beträgt 6,2 Prozent mit viel Potenzial nach oben. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Exportquote der 48 von Lünendonk untersuchten StandardSoftware-Unternehmen (ERP, CRM, BI, etc.) lag 2010 bei 20 Prozent (Quelle: Lünendonk®-Studie 2011 „Führende Standard-Software-Unternehmen in Deutschland). Diese Diskrepanz bei der Exportquote liegt derzeit vor allem darin begründet, dass die Mehrheit der auf BI spezialisierten BI-Anbieter kleine und mittelgroße Unternehmen sind, die sich aufgrund ihrer Größe und der zur Verfügung stehenden Ressourcen derzeit ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ überwiegend noch auf den Binnenmarkt konzentrieren. Die analysierten BI-Anbieter mit Auslandsaktivitäten sind allerdings 2010 – bedingt durch ein geringes Ausgangsniveau – im Ausland stark gewachsen. Das arithmetische Mittel liegt mit 31,8 Prozent Umsatzwachstum außerhalb Deutschlands deutlich über dem Inlandswachstum. Unter den 15 analysierten BI-Standard-SoftwareUnternehmen mit Hauptsitz in Deutschland erzielen 13 BI-Anbieter Umsätze mit Kunden im Ausland. Einen vergleichsweise signifikant hohen Auslandsumsatz konnte pmOne mit 5,0 Millionen Euro nachweisen. Tonbeller erwirtschaftete mit 2,9 Millionen Euro den zweithöchsten Auslandsumsatz der analysierten BI-Anbieter mit Hauptsitz in Deutschland. Die deutsche Niederlassung von QlikTech erzielte immerhin einen Auslandsumsatz von geschätzten 3,6 Millionen Euro, vornehmlich in Österreich und der Schweiz. Weitere Auslandsumsätze über 1,0 Millionen Euro verbuchten folgende BI-Softwarehersteller mit Hauptsitz in Deutschland: • Corporate Planning • Stas • zetVisions • IDL • Evidanza Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 konnten 2010 folgende BI-Anbieter die meisten Umsatzanteile im Ausland hinzugewinnen: • IDL (plus 200%) • Rapid-I (plus 80%) • pmOne (plus 43%) • LucaNet (plus 25%) • Stas (plus 20%) WACHSTUM DER UMSÄTZE 2010 MITTELWERTE UND MEDIANE – ANGABEN IN PROZENT n = 24 9,3% Gesamtumsatz 5,9% Mittelwert Umsätze Median 8,9% Inlandsumsatz n = 24 5,9% 31,8% Auslandsumsatz n = 14 22,5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Umsatzwachstum Die BI-Standard-Software-Unternehmen sind 2010 im Vergleich zu 2009 um 9,3 Prozent im In- und Ausland gewachsen. Dabei konnten sie besonders im Ausland überdurchschnittlich zulegen. 9 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ AUF BUSINESS-INTELLIGENCE-STANDARD-SOFTWARE SPEZIALISIERTE ANBIETER (ALPHABETISCHE REIHENFOLGE) Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Gesamtumsatz in Mio. Euro (Nur Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland) Mitarbeiterzahl in Deutschland 2010 2009 2010 2009 Actuate GmbH, Frankfurt am Main*) 6,0 5,5 15 11 Antares Informations-Systeme GmbH, Geislingen *) 2,9 2,7 25 Bissantz & Company GmbH, Nürnberg *) 7,2 6,8 Board Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H. *) 4,5 4,2 9,5 10,5 CP Corporate Planning AG, Hamburg *) Cubeware GmbH, Rosenheim 2010 2009 20 2,9 2,7 60 58 7,2 6,8 16 14 9,0 110 105 11,0 10,4 9,3 107 100 11,2 10,0 Evidanza GmbH, Regensburg *) 2,5 2,0 40 30 4,9 3,9 IDL Beratung für integrierte DV-Lösungen GmbH Mitte, Schmitten 9,8 10,2 86 87 11,6 10,8 12,5 11,8 45 40 Information Builders Deutschland GmbH, Eschborn *) 6,3 6,3 20 20 LucaNet AG, Berlin 4,6 3,8 50 45 5,1 4,2 Informatica GmbH, Frankfurt am Main *) MicroStrategy Deutschland GmbH, Köln *) 24,0 22,7 70 69 MIK GmbH, Reichenau 4,9 4,6 40 40 5,4 5,1 PmOne AG, Unterschleißheim *) 7,5 5,5 80 55 12,5 9,0 Prevero AG, München *) 5,3 4,8 45 40 5,7 5,1 17,4 12,2 90 76 0,7 0,5 12 10 0,9 0,6 114,0 108,0 480 450 6,4 6,3 63 53 7,6 7,3 QlikTech GmbH, Düsseldorf *) Rapid-I GmbH, Dortmund SAS Institute GmbH, Heidelberg *) STAS GmbH, Reilingen Teradata GmbH, Augsburg *) 57,6 55,2 200 196 Thinking Networks AG, Aachen *) 5,4 5,2 48 46 5,8 5,5 Tonbeller AG, Bensheim 7,4 7,6 103 105 10,3 11,2 Winterheller Software GmbH, Graz 3,8 5,6 37 49 ZetVisions AG, Heidelberg 4,8 4,8 69 75 5,8 5,9 Mehr als 50 Prozent des Umsatzes der oben genannten Unternehmen werden mit Produktion, Vertrieb und Wartung eigener Business-Intelligence-Standard-Software-Produkte erwirtschaftet. Diese alphabetische Aufstellung stellt eine reine Marktstichprobe dar, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit. *) Umsatz- und Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt Hinweis: Die Unternehmen Arcplan, Jaspersoft, Jedox, Prudsys und Talend haben keine Angaben zu ihren Umsätzen gemacht. Da aufgrund ihrer Unternehmensgröße und -struktur keine Geschäftszahlen veröffentlicht werden, sind keine validen Schätzungen möglich. Daher sind diese auf Business Intelligence Standard Software spezialisierten Unternehmen nicht in der Aufstellung vertreten. 10 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ UMSÄTZE MIT NEUKUNDEN Nach Angaben der BI-Standard-SoftwareUnternehmen zählt ein deutlicher Teil der Kunden des Jahres 2010 zu der Gruppe der Neukunden. Im Durchschnitt haben die analysierten BI-StandardSoftware-Unternehmen im Jahr 2010 mit 1.045 Kunden zusammengearbeitet. Im Mittel werden von den Befragten 112 Neukunden genannt, die 2010 gewonnen werden konnten. Die Neukundenquote beträgt somit 10,7 Prozent – ein hoher Wert, verglichen mit knapp vier Prozent Neukundenquote bei allen von Lünendonk analysierten StandardSoftware-Anbietern (Quelle: Lünendonk®-Studie 2011 „Führende Standard-Software-Unternehmen in Deutschland). Der durchschnittliche Anteil des Inlandsumsatzes der BI-Standard-Software-Anbieter mit Neukunden betrug 2010 38,6 Prozent. Dieser Wert zeigt zum einen, dass eine enorm hohe Nachfrage nach BITools von BI-Spezialanbietern besteht. Zum anderen wird deutlich, dass die analysierten BISpezialanbieter im vergangenen Jahr auch besonders in Vertrieb und Marketing investierten und diese Investitionen durchaus erfolgreich waren. Neukundenumsätze in Höhe von 15 bis 20 Prozent, das zeigen Vergleiche mit anderen Dienstleistungsund Beratungs-Branchen, stellen eine solide Basis für ein nachhaltiges Umsatzwachstum dar. Daher ist der durchschnittliche Umsatzanteil der BI-Anbieter (38,6%) ein sehr positiver Wert, der auch dazu führt, dass ein gegebenenfalls vorhandenes Klumpenrisiko aufgrund der Abhängigkeit von zu wenigen Großkunden reduziert wird. KEINE GROSSE ABHÄNGIGKEIT VON WENIGEN KUNDEN Eine weitere wichtige Kennzahl im Zusammenhang mit der Kundenstruktur ist die Zahl der Kunden, mit denen 80 Prozent des Umsatzes erzielt werden. Denn gerade mittelständische Unternehmen sind häufig abhängig von wenigen großen Kunden, mit denen sie mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften. Diese Abhängigkeit von wenigen großen Kunden erzeugt ein Klumpenrisiko und ist insbesondere in Phasen volatiler Marktentwicklung gefährlich. Wenn einer dieser wenigen großen Kunden die Zusammenarbeit beendet oder stark einschränkt, gerät ein Anbieter leicht in eine existenzgefährdende Situation. Um das vorhandene Klumpenrisiko bei den BIStandard-Software-Anbietern zu analysieren, wurden die Unternehmen nach der Zahl der Kunden befragt, mit denen sie 80 Prozent des Umsatzes erzielen. Im Jahr 2010 sind es bei den befragten Unternehmen durchschnittlich etwa 82 Kunden, die für 80 Prozent des Umsatzes stehen. Der Zentralwert (Median) von 40 Kunden zeigt allerdings, dass der Mittelwert durch wenige BI-Standard-Software-Anbieter nach oben gedrückt wird. Die Spanne unter den elf Unternehmen, die bei dieser Frage Angaben gemacht haben, liegt zwischen 10 und 250 Kunden, mit denen 80 Prozent des Umsatzes erzielt werden. Für das Jahr 2011 erwarten die Unternehmen, dass sie mit deutlich mehr Kunden 80 Prozent ihres Umsatzes generieren werden. Im Durchschnitt rechnen sie mit 95 Kunden für 80 Prozent des Umsatzes. Die Abhängigkeit von wenigen großen Kunden wird also im Branchenschnitt weiter abnehmen. Allerdings sind bei der Prognose für 2011 ebenfalls deutliche Unterschiede in den abgegebenen Antworten zu beobachten. Der Median liegt bei 40 Kunden und relativiert den Mittelwert. Die Antworten der befragten BI-Anbieter bewegen sich in einem Korridor von 20 bis 300 Kunden, mit denen 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet werden sollen. 11 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ANTEIL DER NEUKUNDEN AN DEN INLANDSUMSÄTZEN VERGLEICH 2010 UND 2009 – MITTELWERTE UND MEDIANE 38,6% 2010 30,0% Mittelwert Zeitraum Median 35,6% 2009 30,0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% Anteil der Neukunden n= 9 Der Anteil der Neukunden an den Inlandsumsätzen lag 2010 bei 38,6 Prozent. ANZAHL DER KUNDEN MIT DENEN 80 PROZENT DES UMSATZES ERZIELT WERDEN MITTELWERT UND MEDIAN – ABSOLUTE ZAHLEN 82 2010 40 Mittelwert Median 95 2011 (Plan) 40 0 50 100 150 200 Anzahl der Kunden n = 11 Ein so genanntes Klumpenrisiko besteht bei den analysierten BI-Standard-Software-Anbietern derzeit nicht. Im Durchschnitt erzielten sie 2010 mit 82 Kunden 80 Prozent ihres Umsatzes und sind damit nicht von wenigen Großkunden abhängig. 12 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Erwartetes Marktwachstum Die Befragung für die Marktstichprobe wurde im Zeitraum April bis Ende Mai 2011 durchgeführt, also zu einem Zeitpunkt, als das für die AnbieterPlanungen wichtige erste Quartal schon abgeschlossen und das zweite Quartal zumindest im Ergebnis absehbar war. In den folgenden Markt- und Umsatzprognosen sind daher – zumindest teilweise – die verbuchten Halbjahresumsätze sowie die kurz- und mittelfristige Auftragspipeline von den befragten BI-Anbietern berücksichtigt. ERWARTETES MARKTWACHSTUM Während in der Lünendonk®-Marktstichprobe 2010 „Business Intelligence als Kernkompetenz“ die befragten BI-Anbieter ein jährliches Marktwachstum von durchschnittlich 11,4 Prozent für den Zeitraum bis 2015 prognostizierten, blicken sie auch 2011 positiv in die Zukunft. Für den Zeitraum bis 2016 planen die befragten BIAnbieter nunmehr mit einem jährlichen Marktwachstum von 10,8 Prozent im arithmetischen Mittel. Der Zentralwert (Median) liegt mit 10,0 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie der Mittelwert, was zeigt, dass sich die Mehrheit der Befragten hinsichtlich der mittelfristigen Marktentwicklung einig ist. In Bezug auf die langfristige Trendprognose (2016 bis 2020) sind die befragten BI-Anbieter ebenfalls sehr optimistisch und erwarten im statistischen Mittel 12,1 Prozent Marktwachstum pro Jahr. Der Zent- ralwert (Median) von 8,0 Prozent zeigt allerdings, dass es einige wenige überaus positive Annahmen gibt. Die Spanne der langfristigen Prognosen schwankt zwischen 3,0 und 40,0 Prozent pro Jahr, während drei Viertel der abgegeben Langfristprognosen (75-Prozent-Quartil) maximal 15 Prozent jährliches Wachstum erwarten lassen. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2011 werden 10,1 Prozent Marktwachstum im arithmetischen Mittel erwartet. Der Zentralwert von 10,0 Prozent belegt, dass die befragten BI-Software-Hersteller eine ähnliche Meinung zur Entwicklung des BI-Marktes in Deutschland 2011 haben. So betragen 75 Prozent aller abgegeben Marktprognosen für 2011 maximal 12 Prozent. Das Maximum liegt bei 20,0 Prozent. Zum Vergleich: Im Durchschnitt ergeben die Prognosen der von Lünendonk analysierten StandardSoftware-Unternehmen (ERP, BI, CRM, etc.) für das laufende Jahr eine Wachstumsrate von 7,1 Prozent. Mittelfristig (2011 bis 2016) werden von den befragten Anbieter von Standard-Software jährliche Marktwachstumsraten von 7,5 Prozent erwartet (Quelle: Lünendonk®-Studie 2011 „Führende Standard-Software-Unternehmen in Deutschland“). Dieser Vergleich verdeutlicht den Optimismus der BI-Standard-Software-Anbieter, nicht zuletzt aufgrund des hohen Nachfragepotenzials nach BIFachlösungen sowie bei einigen BI-Anbietern noch unerschlossener Geschäftsfelder wie Beratung, After Sales Services oder Software as a Service. 13 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ERWARTETES MARKTWACHSTUM 2011, 2011-2016 P.A. UND 2016-2020 P.A. ALLE UNTERNEHMEN – MITTELWERTE UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT 10,1% n = 18 2011 10,0% Zeitraum 10,8% n = 17 2011-2016 p.a. 10,0% Mittelwert Median 12,1% n = 15 2016-2020 p.a. 8,0% 0% 10% 20% Erwartetes Marktwachstum in Prozent Die von Lünendonk befragten BI-Softwareproduzenten erwarten für das laufende Jahr 2011 ein Marktwachstum von 10,1 Prozent. Für den mittelfristigen Zeitraum bis 2016 prognostizieren sie dagegen ein jährliches Wachstum des BI-Standard-Software-Marktes von 10,8 Prozent. Die langfristige Trendprognose der befragten BI-Anbieter sieht sogar ein jährliches Marktwachstum von 12,1 Prozent vor. ERWARTETES MARKTWACHSTUM 2011, 2011-2016 P.A. UND 2016-2020 P.A. ALLE UNTERNEHMEN – MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT 100% 90% 80% Anzahl der Anbieter 70% 2011 n = 18 2011-2016 p.a. n = 17 2016-2020 p.a. n = 15 61,1% 60% 53,0% 46,7% 50% 40% 27,8% 26,7% 30% 17,6% 20% 23,5% 13,3% 11,1% 13,3% 10% 5,9% 0,0% 0% bis 5% über 5% bis 10% über 10% bis 20% über 20% Erwartetes Marktwachstum in Prozent Die Mehrzahl der befragten BI-Unternehmen rechnet für 2011 mit Wachstumsraten von über fünf bis zehn Prozent. Dies gilt auch für den mittelfristigen Zeitraum bis 2016. 14 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Erwartetes Umsatzwachstum Die Erwartungen der Anbieter-Unternehmen sind im Jahr 2010 erneut sehr positiv. Das bestätigt den hohen Stellenwert, den BI-Projekte seit vielen Jahren für den Geschäftserfolg von Kundenunternehmen einnehmen. Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur bei den Erwartungen für das Marktwachstum, sondern noch viel deutlicher bei den Erwartungen der BI-Anbieter für die Entwicklung des eigenen Unternehmens. Es ist ein häufig auftretendes Phänomen von Marktanalysen, dass Anbieter die Entwicklung ihres eigenen Unternehmens deutlich positiver einschätzen als die des Gesamtmarktes. So erwarten die befragten Anbieter von BI-StandardSoftware im arithmetischen Mittel – bezogen auf ihr Unternehmen – nunmehr ein Umsatzwachstum von 21,2 Prozent im Jahr 2011, wobei die Hälfte der befragten Anbieter mit einem Umsatzplus zwischen 5 und 16 Prozent rechnet. Zwei von zwölf befragten BIAnbietern gaben an, für ihr Unternehmen sogar mit einer Umsatzveränderung von 50 Prozent zu kalkulieren. Der Zentralwert (Median) von 16 Prozent wird durch diese zwei „Ausreißer“ bestätigt. Die Spanne der Antworten reicht von 5 bis 50 Prozent. Die mittelfristige Prognose der Umsatzerwartungen (2011 bis 2016) liegt bei einem arithmetischen Mittel von 21,5 Prozent pro Jahr auf gleichem Niveau wie die Umsatzprognose für 2011. Auch hier streuen die abgegeben 13 Antworten zwischen 5 und 50 Prozent erwartetes Umsatzwachstum. PROGNOSEN DES UMSATZES FÜR 2011 UND 2011-2016 P.A. MITTELWERTE UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT n = 12 21,2% 2011 (Prognose) 16,0% Mittelwert Median n = 13 21,5% 2011 bis 2016 (Prognose) 15,0% 0% 10% 20% 30% Die von Lünendonk befragten BI-Softwareproduzenten erwarten für das laufende Jahr 2011 eine Steigerung ihres Umsatzes von durchschnittlich 21,2 Prozent. Die mittelfristige Umsatzprognose bis 2016 sieht ein jährliches Umsatzwachstum um 21,5 Prozent vor. 15 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Themen für Umsatzzuwächse Die positiven Markt- und Umsatzprognosen werden durch die mittelfristigen Top-Themen für Umsatzzuwächse aus Sicht der befragten BI-Anbieter konkretisiert. Diese Top-Themen aus Sicht der BIStandard-Software-Produzenten teilen sich in klassische IT- und Fachbereichsthemen und somit in zwei Zielgruppen auf. Während die technologisch anspruchsvollen Aufgaben rund um das Datenmanagement (Betrieb des Rechenzentrums und Data Warehouse oder die Integration von Massendaten) durch die IT verantwortet werden, geht es in den Fachbereichen vielmehr darum, im Rahmen des betrieblichen Berichtswesens Berichte und Kennzahlen für das Management Reporting zu generieren. Klassische Einsatzbereiche in den Fachbereichen jenseits der IT sind vor allem Einkauf, Finanzen, Vertrieb, Logistik-Abteilung oder Produktion. Die meisten Umsatzzuwächse erwarten die befragten BI-Hersteller in Zukunft jedoch bei Tools zur Datenverarbeitung, einer klassischen CIO-Domäne. Neun von 19 Antworten entfallen auf das Themen- 16 gebiet „Datenkonsolidierung, Datenintegration, Verbesserung der Datenqualität“. Dieser Wert wird auch durch andere Lünendonk®-Studien sowie Gespräche mit CIOs in Bezug auf geplante und derzeit umgesetzte Projekte bestätigt. So werden vor allem Projekte zur Anpassung der ITInfrastruktur an das gestiegene Datenvolumen geplant und umgesetzt. In diesen Kontext fallen auch Projekte zur Server-Virtualisierung oder der Standardisierung und Konsolidierung der IT-Landschaft. Die klassischen BI-Aufgaben der Fachbereiche „Finanzreporting“ und „Planung/Budgetierung“ zählen mit acht beziehungsweise sieben Nennungen ebenfalls zu den künftigen Top-3-Umsatzthemen. Weitere Bereiche für Umsatzzuwächse sind aus Sicht der Befragten: • „Risikomanagement“ (sechs Nennungen) • „Mobile“ (fünf Nennungen) • „Social Media/Text Mining/Analytics“ (vier Nennungen) ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ DIE DREI THEMEN MIT DEN MEISTEN UMSATZZUWÄCHSEN IN DEN NÄCHSTEN 2-3 JAHREN AUS SICHT DER UNTERNEHMEN – MITTELWERTE – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH ABSOLUTE WERTE Datenkonsolidierung/Datenintegration/Verbesserung der Datenqualität 9 Finanzreporting (Controlling/Rechnungswesen) 8 Themen Planung/Budgetierung 7 Risikomanagement 6 Mobile 5 Social Media/Text-Mining/Analytics 4 Compliance/Unternehmenssteuerung 3 Management Reporting/Dashboards 3 0 2 4 6 8 10 Anzahl der Nennungen n = 19 Die positiven Umsatzerwartungen der befragten BI-Standard-Softwareproduzenten für die kommenden Jahre stützen sich vor allem auf Lösungen in den Bereichen Datenmanagement, Finanzreporting und Planung/Budgetierung. 17 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Bedeutung von Marktthemen für den Geschäftserfolg der BI-Anbieter POTENZIAL FÜR INTEGRIERTE ANALYTISCHE BI-TOOLS ZUR GANZHEITLICHEN UNTERNEHMENSSTEUERUNG Anbieter planen für 2011 eine Anhebung dieses Anteils an ihrem Umsatz auf durchschnittlich 62,7 Prozent vom Umsatz. Bisher ist das Management Reporting vielerorts noch dadurch gekennzeichnet, dass seine Blickrichtung rückwärts gerichtet ist. Betrachtet wird eine Entwicklung der Vergangenheit. Darauf aufbauend werden Schlüsse für die Zukunft gezogen. Für die strategische Ausrichtung eines Unternehmens ist heute allerdings die stärker nach vorn gerichtete Betrachtung von zentraler Bedeutung. Von den 16 BI-Anbieter, die Angaben zu ihren Umsatzanteilen mit BPM-Lösungen gemacht haben, erzielten 2010 immerhin vier Anbieter 100 Prozent ihres Umsatz mit BPM-Tools und weitere sieben Unternehmen gaben Umsatzanteile zwischen 60 und 95 Prozent an. Dieser Erkenntnis folgend, hat sich der Einsatz von BI-Systemen in letzter Zeit gewandelt. Aus reinen Controlling-Instrumenten entwickeln sich diese Lösungen immer mehr zu Instrumenten für eine ganzheitliche Unternehmensplanung. Dieser veränderte Ansatzpunkt findet in der Disziplin „Business Performance Management“ oder auch dem Konzept der „Business Analytics“ seinen Niederschlag und drückt sich in deren Bedeutung für den Geschäftserfolg der befragten BI-Anbieter aus. Per Definition handelt es sich beim Business Performance Management (BPM) um „die ganzheitliche und systematische Planung und Steuerung eines Unternehmens“. BPM-Tools sind integrierte Softwarelösungen und setzen sich aus folgenden Bausteinen zusammen: • Konsolidierung • Planung • Analyse • Reporting Der Anteil von BPM-Lösungen am Umsatz der analysierten BI-Hersteller lag im Geschäftsjahr 2010 im statistischen Mittel bei 60,6 Prozent. Die BI- 18 Gefragt nach der Bedeutung aktueller Marktthemen für ihren Geschäftserfolg, sieht ein Drittel der befragten BI-Unternehmen in BPM-Lösungen eine „sehr große Bedeutung“ für ihr Unternehmen. Aus Sicht von weiteren 38,9 Prozent nimmt BPM eine „große Bedeutung“ für den Geschäftserfolg ein. Das Marktthema mit der höchsten Bedeutung für den Geschäftserfolg der befragten BI-Anbieter ist allerdings immer noch das klassische BIEinsatzgebiet „Anwenderwerkzeuge, Management Reporting“, wobei sich durchaus Überschneidungen zu BPM-Tools ergeben. Über 50 Prozent der BIUnternehmen, die Angaben zu dieser Frage gemacht haben, sehen eine „sehr große Bedeutung“ von „Anwenderwerkzeuge, Management Reporting“ für den Geschäftserfolg ihres Unternehmens. BEDEUTUNG VON BUSINESS ANALYTICS NIMMT WEITER ZU Besonders in Großunternehmen und Konzernen werden allerdings immer häufiger BusinessAnalytics-Lösungen zur Analyse der Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Verarbeitung von internen wie externen Massendaten nachgefragt und eingesetzt. Solche Werkzeuge geben mittels technologisch ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ moderner und hochleistungsfähiger Methoden der Datenzusammenführung und -veredelung valide und aussagekräftige Informationen über die Vergangenheit (was war?) sowie über die Zukunft (was kommt?) eines Unternehmens. Vor allem die Integration externer Datenquellen, beispielsweise aus Internetforen, E-Mails, OnlineArtikeln oder aus Blogs, in analytische BI-Konzepte wird für die Kunden immer wichtiger. Solche Formate werden als unstrukturierte Daten bezeichnet, da sie bei der Integration in ein BI-System noch keiner Systematik unterliegen. IDC schätzt das Volumen unstrukturierter Daten weltweit auf über 300 Milliarden Gigabyte – Tendenz stark steigend! Die Herausforderung der IT-Verantwortlichen besteht nun darin, diese unstrukturierten Datenmengen zu sammeln und zu strukturieren. Im nächsten Schritt müssen diese externen Datenmengen mit bereits im Unternehmen vorhandenen strukturierten Daten aus dem Finanz- und Rechnungswesen, dem Marketing/Vertrieb oder aus der Supply Chain zu sinnvollen Reports kombiniert werden. Im Ergebnis können beispielsweise wertvolle Korrelationen zwischen der Berichterstattung in der Presse und den Absatzzahlen getroffen werden. Gefragt nach der Bedeutung ausgewählter Marktthemen für ihren jeweiligen Geschäftserfolg, nimmt „Business Analytics“ aus Sicht von 50 Prozent aller befragten Anbieterunternehmen derzeit eine „sehr große Bedeutung“ in ihrem Geschäftsmodell ein. Etwa 40 Prozent der BI-Spezialanbieter, die Angaben zu dieser Frage gemacht haben, sehen hierbei immerhin eine „große Bedeutung“. Aufgrund der eben beschriebenen, durchaus komplexen Problemstellungen vieler Kundenunternehmen überrascht es nicht, dass BI-Themen rund um das Datenmanagement ebenfalls eine wichtige Rolle für den Geschäftserfolg der BI-Hersteller spielen. So nehmen „Datenintegration und Data Warehouse“ bei zwei Drittel der befragten BI-Hersteller eine „sehr große“ beziehungsweise „große Bedeutung“ für ihren jeweiligen Geschäftserfolg ein. BEDEUTUNG VON MARKTTHEMEN FÜR DEN GESCHÄFTSERFOLG DER BI-ANBIETER (-2= „KEINE BEDEUTUNG“ BIS +2= „SEHR GROSSE BEDEUTUNG“) Anwenderwerkzeuge/Management Reporting 55,5% Business Analytics 50,0% Datenintegration/Data Warehouse 38,9% 27,8% 0% 10% große Bedeutung 20% 40% 5,6% 27,8% 50% durchschnittliche Bedeutung 11,1% 22,2% 38,9% 30% 5,6% 38,9% 33,3% Business Performance Management sehr große Bedeutung 38,9% 60% 70% geringe Bedeutung 80% 5,6% 90% 100% keine Bedeutung n = 18 Anwenderwerkzeuge und Tools für das Management Reporting (Dashboards) haben aus Sicht der befragten BI-Anbieter die größte Bedeutung für ihren Geschäftserfolg. An zweiter Stelle der wichtigsten Marktthemen folgt Business Analytics. 19 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Die Zukunft der Branche Die BI-Branche entwickelt sich seit Jahren enorm positiv und ist mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten eine Stütze der UnternehmenssoftwareBranche. Aber welche Herausforderungen beschäftigen die auf BI spezialisierten Standard-SoftwareHersteller in den nächsten 2-3 Jahren? Unter den frei assoziierten Nennungen zu den wichtigsten Herausforderungen in den nächsten 2-3 Jahren finden sich einerseits Wachstumstreiber für die Anbieter-Unternehmen, aber auch Hemmnisse, die es zu überwinden gilt. An erster Stelle mit 15 Nennungen steht die „Konzeption und Integration analytischer (Teil-)Lösungen für die Auswertung komplexer Datenmengen“. In dieser Aussage steckt vor allem ein seit Jahren ungelöstes Problem vieler Kunden: Möglichst alle im Unternehmen zur Verfügung stehenden Daten analysieren und darauf aufbauend Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Eine der wesentlichen Herausforderungen in diesem Zusammenhang und gleichzeitig ein enormes Umsatzpotenzial für BI-Anbieter besteht in der Prozess- und Organisationsberatung dieser Kunden. Vor Einführung analytischer Lösungen (Business Analytics, Business Performance Management) stehen viele Kunden vor folgenden Herausforderungen, bei denen BI-Softwareanbieter mit entsprechenden Beratungskonzepten helfen können: • Geschäftsbereichsspezifische und dezentrale Strukturen der Datenhaltung und -auswertung (Silostrukturen) • Keine klaren Zuständigkeiten für die Informationsaufbereitung zum Zweck der ganzheitlichen Unternehmenssteuerung (Finanz-, Markt,- Kunden- und Prozessrisiken) 20 • Schlechte Datenqualität • Fehlende Risikokultur • Mangelnde Frühwarnsysteme durch nichteventfähige Systemlandschaft • Mangelndes Fachwissen beim Kunden über analytische Unternehmenssteuerung • Mangelndes Bewusstsein des Kunden über Schwachstellen in den oben genannten Bereichen. Entsprechende Probleme hinsichtlich der „Akzeptanz der Anwender für moderne, ganzheitliche analytische BI-Lösungen“ sind den BI-Anbietern nicht verborgen geblieben und folgen mit neun Nennungen auf dem zweiten Platz der größten Herausforderungen. Neben technischen Herausforderungen wie „Datenqualität“, „Zunahme der Datenvolumina“ und „Heterogene IT-Landschaften“ wird auch „Marktkonsolidierung, Wettbewerbsdruck“ als mögliches Hindernis für die nächsten drei Jahre genannt. Obwohl die große Konsolidierungswelle überwunden scheint und die großen IT-Konzerne ihre bisher getätigten BI-Übernahmen nun integrieren müssen, haben sich die Befürchtungen einiger befragter Anbieter in Bezug auf die Marktkonsolidierung im Sommer 2011 mit der Übernahme von Winterheller durch Prevero zum Teil bereits bestätigt. Bei diesem Punkt wird es interessant sein, zu beobachten, ob im Markt der BI-Spezialanbieter in den nächsten Jahren weitere Zusammenschlüsse umgesetzt werden, möglicherweise als Abwehrmaßnahme gegen Übernahmen großer Provider sowie der technologischen und kundenbezogenen Diversifikation. Entsprechende Kooperationen gibt es ja bereits. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ DIE DREI SCHWIERIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN FÜR BI-SOFTWARE-UNTERNEHMEN IN DEN NÄCHSTEN 2-3 JAHREN AUS SICHT DER UNTERNEHMEN – MITTELWERTE – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH ABSOLUTE WERTE Konzeption und Integration analytischer (Teil-)Lösungen für Auswertung großer komplexer Datenmengen 15 Probleme Akzeptanz der Anwender für moderne, ganzheitliche BI-Lösungen 9 Datenqualität 5 Integration externer Daten/Zunahme Datenvolumen 5 Marktkonsolidierung/Wettbewerbsdruck 5 Heterogene IT-Landschaften 3 Open Source 2 Sonstige 8 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Anzahl der Nennungen n = 19 Zu den größten Herausforderungen, die BI-Standard-Software-Unternehmen in den kommenden Jahren sehen, gehören Konzeption und Integration von analytischen Lösungen als schwierigste. AUSSAGEN ZUR ZUKUNFT DES BI-MARKTES Die Meinungen der befragten BI-Standard-SoftwareAnbieter zu möglichen Entwicklungen und Trends im BI-Markt geben Auskunft über die Marktreife von BI-Technologien sowie über die künftige Nachfrage einzelnen Zielgruppen. Die Bewertungsskala für die Zukunftsaussagen liegt zwischen „überhaupt nicht wahrscheinlich“ (-2) bis „sehr wahrscheinlich“ (+2)“. sie mit einer durchschnittlichen Bewertung von 1,67 die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Märkte für mobile Endgeräte sowie mobile Datenübertragung nehmen seit Jahren kontinuierlich an Volumen zu. Neue Technologien wie Smartphones, Breitbandnetze oder mobil aufrufbare Applikationen beeinflussen in starkem Maße diese Entwicklung und führen dazu, dass Mitarbeiter ihre privaten mobilen Endgeräte auch im täglichen Berufsleben nutzen möchten. MOBILE IST DAS TOP-BI-THEMA DER ZUKUNFT In engem Zusammenhang zu Marktthemen wie Business Analytics und Business Process Management (BPM) steht das Thema „Mobile“. Die BI-Spezialanbieter sind mehrheitlich der Überzeugung, „neue Technologien (u.a. Notbooks, Smartphones) werden künftig den Zugriff auf Business-Informationen erhöhen“. In dieser These sehen Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit in unternehmensinternen Teams, mit Geschäftspartnern, Lieferanten, den offenen Netzwerken und auch mit Kunden vielfältiger. Jeder kann prinzipiell jederzeit mit jedem von jedem Ort aus zusammenarbeiten. Aus Sicht von Mobilfunkexperten werden zukünftig vor allem Applikationen die Verbreitung von 21 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Smartphones begünstigen. Die mobilen Endgeräte haben in den vergangenen Jahren eine enorme technologische Entwicklung hinter sich. wirtschaften, lag im Jahr 2010 bereits bei knapp 24 Prozent am Gesamtumsatz. Im Jahr 2009 waren es zum Vergleich etwa 16 Prozent Umsatzanteil. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem: • Eine „Always-on-Mentalität“ • Neue Geschäftsmodelle (E-Commerce, digitale Werbung, Social Media) • Mobile Arbeitsplätze und der damit verbundende mobile Zugriff auf die Geschäftsprozesse des Arbeitgebers • Verbreitung von Operational Business Intelligence sowie Mobile Business Intelligence über Smartphones • Zunahme elektronischer Transaktionen und Bestellvorgänge über mobile Endgeräte Daher ist es nur folgerichtig, dass die BI-Anbieter hier auch in Zukunft mit höheren Lizenz- und Serviceumsätzen in diesem Bereich rechnen. POTENZIAL FÜR BI IM MITTELSTAND Top-Trendthemen wie Business Analytics, Mobile und Business Performance Management erfordern moderne technologische und analytische Systeme sowie eine entsprechende Strategie zur Neugestaltung des Informationsmanagements unter paritätischer Einbeziehung von Fachbereich und IT. Im vergangenen Jahr lag die These „Der Mittelstand bietet als Zielgruppe hohes Wachstumspotenzial“ an der Spitze der bewerteten Thesen zur Zukunft der Branche, gefolgt von der These „neue Technologien (u.a. Notbooks, Smartphones)“. In diesem Jahr liegt der Mittelwert bei 1,56 und zeigt, dass auch in Zukunft mit einer hohen Nachfrage aus dem Mittelstand gerechnet wird. Diese Erwartungen hinsichtlich der Nachfrage mittelständischer Unternehmen nach BI-Tools fließen auch in die Umsatzprognosen einiger analysierter BIAnbieter ein. MARKETING UND VERTRIEB SETZEN IMMER ÖFTER AUF BI Ein weiteres Einsatzgebiet von BI-Tools mit hohem Umsatzpotenzial sind Planung, Steuerung und Kontrolle von Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Bereits in den letzten Jahren hat sich der Umsatzanteil von BI-Tools für die Marketing- und Vertriebsunterstützung sehr positiv entwickelt. Der Umsatz, den die analysierten BI-Anbieter im Durchschnitt mit diesen beiden Fachbereichen er- 22 Die These „Der Einsatz von BI als Steuerungsinstrument in Marketing/Vertrieb nimmt in den nächsten zwei Jahren deutlich zu“ liegt mit einer Bewertung im arithmetischen Mittel von 1,39 auf dem dritten Platz der Zukunftsthesen mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit. ENGERE ZUSAMMENARBEIT DER FACHBEREICHE MIT DER IT ERWARTET Auch in der aktuellen Diskussion um Business Intelligence Competence Center (BICC) spielt die Interaktion zwischen IT und Fachbereichen eine zentrale Rolle. Ein BICC ist die zentrale Stelle, an der die Business-Intelligence-Strategien gesteuert werden. Hier laufen alle Fäden aus den Fachbereichen und der IT zusammen. Solche Center fungieren organisatorisch als Shared Service Center und erstellen für ihre Kunden aus Fachbereichen und Unternehmensentwicklung regelmäßig Kennzahlen, Simulationen und Analysen. Entsprechend beurteilen die befragten BI-StandardSoftware-Unternehmen die Zusammenarbeit zwischen Fachbereich und IT. Die These „BI-Projekte werden in Zukunft häufiger vom Fachbereich zusammen mit der IT durchgeführt“ wurde im statistischen Mittel mit 1,39 bewertet. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ZUKUNFT DER BRANCHE (1 VON 2) (-2 = „ÜBERHAUPT NICHT WAHRSCHEINLICH“ BIS +2 = „SEHR WAHRSCHEINLICH“) MITTELWERTE UND MEDIAN Neue Technologien (u.a. Netbook, Smartphones) werden künftig den mobilen Zugriff auf Business-Informationen (u.a. Scorecards, Dashboards) erhöhen. Der Mittelstand bietet als Zielgruppe hohes Wachstumspotenzial. Mittelwert 1,67 2,00 Median 1,56 2,00 BI-Projekte werden in Zukunft häufiger vom Fachbereich zusammen mit der IT durchgeführt. 1,00 Der Einsatz von BI als Steuerungsinstrument in Marketing/Vertrieb nimmt in den nächsten zwei Jahren deutlich zu. 1,39 1,39 1,50 Business Intelligence wird zunehmend als Werkzeug im Business Process Management eingesetzt. 1,00 1,00 Die Bedeutung von Dashboards und Scorecards für das Management Reporting wird weiter zunehmen. 0,94 -2 -1 0 1,00 1 2 sehr wahrscheinlich überhaupt nicht wahrscheinlich n = 18 Die Zukunft von BI wird aus Sicht der befragten BI-Unternehmen vor allem durch mobile Endgeräte beeinflusst. Darüber hinaus erwarten sie im Mittelstand sowie in den Fachbereichen Marketing und Vertrieb Wachstumspotenzial. ZUKUNFT DER BRANCHE (2 VON 2) (-2 = „ÜBERHAUPT NICHT WAHRSCHEINLICH“ BIS +2 = „SEHR WAHRSCHEINLICH“) MITTELWERTE UND MEDIAN Der Nutzerkreis von BI-Software vergrößert sich auf Lieferanten und Kunden der Anwenderunternehmen. 0,89 Mittelwert Median 1,00 0,72 Ihre Kunden verstehen Business Analytics und den entsprechenden Mehrwert in Abgrenzung zur klassischen BI immer besser. 1,00 0,72 1,00 Der Einsatz von integrierten Business-Performance-Management-Lösungen nimmt zulasten von Einzellösungen zu Der Vertrieb von BI-Software über Kooperationspartner (Hardware- oder Softwarehersteller) gewinnt an Bedeutung 0,50 BI-Unternehmen bieten in Zukunft verstärkt IT-Beratung und Systemintegration an 0,00 0,67 0,17 -0,50 -0,44 BI wird in zehn Jahren kein eigenständiges Marktsegment mehr sein -2 überhaupt nicht wahrscheinlich -1 0 1 2 sehr wahrscheinlich n = 18 Die These, dass BI in Zukunft kein eigenständiges Marktsegment mehr sein wird, wird von den befragten BI-Anbietern klar abgelehnt. 23 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Business Intelligence as a Service Als Alternative zum klassischen Lizenzgeschäft etabliert sich seit vielen Jahren Software als Service (Software as a Service; SaaS) am Markt. Das Geschäftsmodell SaaS bedeutet einen Paradigmenwechsel gegenüber dem klassischen SoftwareLizenz-Modell, bei dem der Kunde mit dem Kauf der Lizenz ein Nutzungsrecht an der Software erwirbt. Der Software-Hersteller gewährleistet hier lediglich die Funktionsfähigkeit der Software auf definierten IT-Infrastrukturen und Betriebssystemen. Um die Installation der Software, Anpassungen, Betrieb, Backup, Wartung und Updates muss sich der Lizenzinhaber selber kümmern. Bei SaaS kann der Kunde die BI-Software direkt von der Webseite des Anbieters auf seine Arbeitsplatzrechner installieren. Er bezahlt für die Nutzung entweder eine monatliche Pauschale oder eine nutzungsabhängige Gebühr (pay per use). Der Software-Anbieter liefert die bereitgestellte BI-Software als Service (BIaaS). Viele BI-Standard-Software-Anbieter unterstützen bereits mit ihren Lösungen die Cloud-Modelle der großen IT-Konzerne wie IBM, Microsoft oder Oracle. EINSCHÄTZUNG DES MARKTPOTENZIALS VON BI AS A SERVICE Dementsprechend wurden die BI-Anbieter in diesem Jahr gefragt, wie sie das Marktpotenzial von BIaaS einschätzen. 24 Bei einer Skala von -2= „sehr gering“ bis +2= „sehr hoch“ beträgt die durchschnittliche Bewertung des Marktpotenzials von BIaaS 0,56. Der Zentralwert (Median) von 1,0 zeigt, dass einige Anbieter diesem Geschäftsmodell eher skeptisch gegenüberstehen, während andere Anbieter das Marktpotenzial von BIaaS dagegen sehr positiv beurteilen. So gaben acht von 16 BI-Unternehmen, die Angaben zu dieser Frage gemacht haben, an, dass sie das Marktpotenzial als „hoch“ einschätzen, während zwei weitere BIHersteller das Potenzial sogar „sehr hoch“ beurteilen. Der Anteil der Kunden, bei denen die befragten BIUnternehmen bereits BIaaS-Lösungen einsetzen, betrug 2010 im arithmetischen Mittel bereits 5,9 Prozent, ein Wert der durch den Zentralwert (Median) von 4,0 Prozent relativiert wird. Von zwölf BI-Anbietern, die Angaben über die Anzahl ihrer Kunden mit BIaaS-Lösungen machten, haben fünf dieser Unternehmen gar keine Kunden im Bestand, denen sie BI-Software on demand bereitstellen. An der Spitze der BI-Anbieter mit dem höchsten Anteil an Kunden mit nutzungsabhängigen Lizenzverträgen liegen zwei mittelgroße BI-Hersteller mit einem Anteil von 20 beziehungsweise 15 Prozent am Kundenstamm. Zwei Anbieter, die 2010 noch keine nutzungsabhängigen Lizenzverträge angeboten haben, planen 2011 entsprechende Geschäftsmodelle am Markt zu platzieren. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ANTEIL DER KUNDEN, BEI DENEN BI AS A SERVICE EINGESETZT WIRD MITTELWERTE UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT 5,9% 2010 Zeitraum 4,0% Mittelwert Median 9,0% 2011 (Plan) 7,5% 0% 2% 4% 6% 8% 10% Anteil der Kunden in Prozent n = 12 Der Anteil der Kunden, bei denen die befragten BI-Unternehmen bereits BIaaS-Lösungen einsetzen, betrug 2010 im arithmetischen Mittel bereits 5,9 Prozent und soll 2011 auf 9,0 Prozent erhöht werden. EINSATZBEREICHE IN DEN NÄCHSTEN 2 JAHREN FÜR BI-SOFTWARE-AS-A-SERVICE-LÖSUNGEN (-2 = „KEINE NACHFRAGE“ BIS +2 = „SEHR STARKE NACHFRAGE“) Customer Relationship Management 41,2% IT-Service-Management Supply Chain Management (SCM) 37,5% 6,3% Risikomanagement/Unternehmenssteuerung 18,8% Compliance/Betrugserkennung 12,5% Finanzreporting, Konsolidierung 16,7% 0% starke Nachfrage 18,8% 12,5% 43,6% 47,1% 6,3% 35,2% 25,0% 18,8% 18,8% 5,9%5,9% 31,1% 37,5% 40% durchschnittliche Nachfrage 6,3% 31,2% 38,9% 20% 5,9%5,9% 31,2% 43,8% Supplier Relationship Management (SRM) 5,9% sehr starke Nachfrage 47,0% 38,9% 60% geringe Nachfrage 5,5% 80% 100% keine Nachfrage n = 17 Anwendungsbereiche für BIaaS sehen die befragten BI-Hersteller vor allem im CRM sowie im IT-Service-Management. Das Finanzreporting scheint derzeit noch nicht reif für flexible nutzungsabhängige Softwareverträge. 25 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ • CRM (Mittelwert: 1,18) • IT-Service-Management (Mittelwert: 0,81) • Supply Chain Management (Mittelwert: 0,50) THEMEN FÜR BI-AS-A-SERVICE Aufschluss über aktuelle und künftige Einsatzbereiche von BIaaS geben die Antworten der BI-Anbieter auf die Frage, wie hoch sie bei ausgewählten BIThemen die Nachfrage nach on-demand-Lösungen in den kommenden zwei Jahren einschätzen. Eine vergleichsweise geringe Nachfrage nach nutzungsabhängigen BI-Lösungen prognostizieren die BI-Anbieter dagegen bei: • Supplier Relationship Management (Mittelwert: 0,41) • Risikomanagement/Unternehmenssteuerung (Mittelwert: 0,19) • Compliance/Betrugserkennung (Mittelwert: 0,13) • Finanzreporting/Konsolidierung (Mittelwert: -0,33) Die Skala der Bewertung reichte dabei von -2 = „keine Nachfrage“ bis +2 = „sehr starke Nachfrage“. Die befragten BI-Standard-Software-Anbieter erwarten bei folgenden Einsatzbereichen die höchste Nachfrage in den kommenden zwei Jahren BIaaS: BEURTEILUNG DES MARKTPOTENZIALS FÜR BI-AS-A-SERVICE sehr hoch Beurteilung des BI-Marktpotenzials 12,5% 0% 10% hoch neutral gering 50,0% 20% 30% 40% sehr gering 18,8% 50% 60% 70% 18,7% 80% 0,56 Median 1,00 0,2 0,4 0,6 100% Mittelwert Beurteilung des BI-Marktpotenzials 0 90% 0,8 1 1,2 1,4 1,6 1,8 2 n = 16 Die BI-Anbieter sehen aktuell ein hohes Marktpotenzial für BIaaS. Allerdings stufen 18,7 Prozent der befragten Unternehmen das Marktpotenzial dagegen als „gering“ ein. 26 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Kundenstruktur Die auf BI spezialisierten Anbieter erwirtschaften den Großteil ihres Umsatzes wie bereits in den Vorjahren überwiegend mit Großunternehmen und Konzernen sowie im gehobenen Mittelstand. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass diese Unternehmensgrößenklassen in der Regel deutlich größere Datenmengen zu verarbeiten haben, mehr Mitarbeiter beschäftigen und folglich mehr Lizenzen für BI-Software kaufen als mittelständisch geprägte Unternehmen. Unternehmen mit 5.000 und mehr Mitarbeitern sind somit für 35,7 Prozent des Umsatzes der analysierten BI-Anbieter verantwortlich. Im Jahr 2009 waren es deutlich weniger (26,9%). Der Umsatzanteil mit Kunden dieser Größenklasse wurde allerdings durch wenige befragte BI-Anbieter von 2009 auf 2010 deutlich nach oben verändert. So haben zwei der analysierten BI-Anbieter ihren Umsatz mit Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern mehr als verdoppeln können. Kundenunternehmen mit 1.000 bis 4.999 Mitarbeiter tragen mit 22,9 Prozent den zweitgrößten Anteil zum Umsatz der analysierten BI-Anbieter bei. Immerhin 41,4 Prozent des Umsatzes erzielen die BI-Standard-Software-Anbieter mit klassischen mittelständischen Unternehmen (bis 999 Mitarbeiter). STRUKTUR DER KUNDENUNTERNEHMEN VERGLEICH 2009 UND 2010 – ANTEILE AM UMSATZ – MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT 35,7% 5.000 und mehr Mitarbeiter 26,9% 22,9% 1.000 bis 4.999 Mitarbeiter 26,1% 2010 n = 14 2009 n = 13 17,5% 500 bis 999 Mitarbeiter 19,2% 13,9% 250 bis 499 Mitarbeiter 14,2% 10,0% bis 249 Mitarbeiter 13,6% 0% 10% 20% 30% 40% Den Großteil ihres Umsatzes erwirtschaften die befragten BI-Anbieter mit Großunternehmen und Konzerne. Den zweiten großen Block machen mittelständische Kundenunternehmen mit bis zu 999 Mitarbeitern aus. 27 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Umsatzverteilung der BI-Anbieter KUNDENBRANCHEN Die Branche mit der größten Nachfrage nach den Lösungen der auf BI-Standard-Software spezialisierten Anbieter ist – wie bereits in den Vorjahren – die Finanzwirtschaft. Aufgeteilt nach Banken und Versicherungen ergeben sich die folgenden Anteile am Umsatz der analysierten BI-Anbieter: • Banken (14,2% Umsatzanteil im statistischen Mittel) • Versicherungen (6,6% Umsatzanteil im statistischen Mittel) Der Sektor „Handel“ liegt mit einem Umsatzanteil von 13,6 Prozent an zweiter Stelle der nachfragestärksten Branchen, gefolgt von der Konsumgüterindustrie (Mittelwert: 10,2%). Betrachtet man die Entwicklung anhand der arithmetischen Durchschnitte und der Mediane, so zeigen sich einige Abweichungen. So liegt der Median bei der wichtigsten Kundenbranche „Banken“ um 5,9 Prozentpunkte unter dem arithmetischen Mittel. In der „Konsumgüterindustrie“ übertrifft das arithmetische Mittel den Zentralwert um 3,8 Prozentpunkte. Auch beim „Handel“ bewegt sich der Median um 3,6 Prozentpunkte unterhalb des Mittelwertes. Ebenso rangieren bei den übrigen Kundenbranchen die Mediane meist unterhalb der Durchschnittswerte. Diese Abweichungen weisen darauf hin, dass die Durchschnittswerte von einigen Ausreißern stark beeinflusst werden. Im Jahresvergleich 2010 zu 2009 haben sich einige Kundenbranchen in Bezug auf ihren durchschnittlichen Anteil am Umsatz der analysierten BIStandard-Software-Anbieter unterschiedlich entwickelt. So haben die analysierten BI-Anbieter ihre durchschnittlichen Umsätze mit sechs Kundenbran- 28 chen im Jahr 2010 im Vergleich zum Jahr 2009 steigern können. Allerdings ist der durchschnittliche Anteil von sieben Kundenbranchen am Umsatz der betrachteten BI-Anbieter – wenn auch teilweise nur leicht – gesunken. Besonders positiv haben sich im Jahresvergleich folgende Marktsektoren entwickelt: • Versicherungen • Automotive • Maschinenbau • Banken Bei Versicherungen pushen Themen wie Risiko- und Kapitalmanagement nach Solvency II, Betrugserkennung oder Kundenprofitabilität die Nachfrage nach Business-Analyticssowie BusinessPerformance-Lösungen. Die Automotive-OEMs setzen beispielsweise BITools in den letzten Jahren verstärkt zur Analyse des Kundenverhaltens sowie zur Analyse externer Daten aus den Social-Media-Netzwerken ein. Solche Analysen dienen beispielsweise der Forschung und Entwicklung für die Konzeption kundengerechten Fahrzeugdesigns oder dem Qualitätsmanagement zur frühzeitigen Erkennung möglicher Rückrufaktionen. Der durchschnittliche Umsatz mit „Behörden, Öffentlicher Dienst“ sank im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr von 5,2 Prozent (2009) auf 4,5 Prozent (2010). Dies kann ein Indiz dafür sein, dass die Investitionen der öffentlichen Hand in Lizenzsoftware wie BI im letzten Jahr rückläufig waren. So ist auch der Umsatzanteil von „Behörden, Öffentlicher Dienst“ am Umsatz der Standard-SoftwareUnternehmen im Vergleichszeitraum ebenfalls gesunken. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ MARKTSEKTOREN 2010 UND 2009 IM VERGLEICH (1 VON 2) MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT Banken 14,2% 13,5% Handel 13,6% 14,8% 10,2% 10,3% Konsumgüterindustrie 9,0% 8,8% Marktsektoren Chemie, Pharma 6,8% 6,1% Telekommunikation, IT 2010 6,7% 5,9% 6,6% 4,9% Maschinenbau Versicherungen 2009 5,8% 4,7% Automobilindustrie 4,7% 4,9% Energie, Verkehr, Logistik 0% 4% 8% 12% 16% 20% Anteil am Umsatz in Prozent n = 10 Die Bankenbranche ist nach wie vor derjenige Wirtschaftssektor mit der größten Nachfrage nach BIWerkzeugen der auf BI spezialisierten Standard-Software-Anbieter, gefolgt vom Handel und der Konsumgüterindustrie. MARKTSEKTOREN 2009 UND 2010 IM VERGLEICH (2 VON 2) MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT 4,5% Behörden, öffentlicher Dienst 5,2% 4,1% Elektrotechnik 4,2% 3,1% Marktsektoren Gesundheitswesen 3,3% 2,1% Luft- und Raumfahrtindustrie 2010 3,2% 2009 4,6% Sonstige Dienstleistungen 5,0% 4,0% Sonstige Industrien 5,2% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% Anteil am Umsatz in Prozent 16% 18% 20% n = 10 Die Umsätze mit Sektoren wie Behörden, öffentlicher Dienst oder Luft- und Raumfahrt sind dagegen leicht rückläufig. 29 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ LEISTUNGSSPEKTRUM Prozent am Umsatz einen nahezu gleichen Anteil als im Vorjahr (2009: 12,5%). Den Großteil ihres Umsatzes erzielen die analysierten BI-Standard-Software-Anbieter mit dem „BIStandard-Software-Vertrieb“. 45,2 Prozent des Umsatzes werden im arithmetischen Mittel in diesem Leistungssegment erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2009 lag dieser Anteil im Vergleich bei durchschnittlichen 48,8 Prozent. Hieran wird deutlich, dass die auf BI spezialisierten Software-Anbieter weiterhin zwar abhängig vom klassischen Lizenzverkauf sind, allerdings mit Beratungs- und Serviceleistungen knapp 40 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften und diesen Anteil sukzessive ausbauen. Mit „BI-Standard-Software-Einführung“ erzielten die BI-Anbieter im Geschäftsjahr 2010 einen durchschnittlichen Umsatzanteil von 11,6 Prozent (2009: 13,7%). Zum Vergleich: Der Anteil von „Beratung- und Systemintegration“ am Umsatz aller StandardSoftware-Unternehmen in Deutschland lag mit 6,5 Prozent im Jahr 2010 deutlich unter dem der BIStandard-Software-Unternehmen. Dagegen erzielen die Standard-Software-Unternehmen mit 29,8 Prozent deutlich mehr Anteile am Umsatz mit „Software-Wartung“ (Quelle: Lünendonk®-Studie 2011 „Führende Standard-Software-Unternehmen in Deutschland“). Der Anteil am Umsatz der befragten BI-Anbieter mit „Software-Wartung“ ist im Geschäftsjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 3,1 Prozentpunkte auf 18,6 Prozent gestiegen. Mit „Beratung- und Systemintegration“ erwirtschafteten die BI-Softwarespezialisten 2010 mit 12,7 LEISTUNGSSPEKTRUM 2009 UND 2010 IM VERGLEICH MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT 45,2% 48,8% BI-Standard-Software-Vertrieb 18,6% 15,5% Leistungen BI-Software-Wartung Beratung und Systemintegration 12,7% 12,5% BI-Standard-Software-Einführung 11,6% 13,7% n = 14 2009 7,5% 6,0% Training, Schulung n = 13 4,4% 3,2% BI-Individual-Software-Entwicklung/-Vertrieb Vertrieb Non-BI-Software 2010 0,0% 0,3% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Anteil am Umsatz Die Kernkompetenz der befragten BI-Anbieter ist weiterhin der Vertrieb von BI-Standard-Software. Mit Beratungs- und Servicedienstleistungen wie Softwarewartung und Beratung und Systemintegration werden inzwischen ebenfalls nennenswerte Umsätze erwirtschaftet. 30 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ VERTEILUNG DES ANGEBOTSSPEKTRUMS Die Verteilung des BI-Software-Angebotsspektrums auf den Umsatz der befragten BI-Anbieter gibt neben dem Leistungsspektrum Aufschluss über die Kernkompetenzen der auf BI-Standard-Software spezialisierten Anbieter. Der zweithöchste durchschnittliche Umsatzanteil entfällt auf Business Analytics, also Fachlösungen mit integrierter Analysemöglichkeit. Im Schnitt erzielen die befragten BI-Anbieter 21,1 Prozent (2009: 22,5%) ihres Umsatzes mit Business Analytics. Im Durchschnitt entfallen im Jahr 2010 42,2 Prozent (2009: 45,5%) des Umsatzes der analysierten BIProduzenten auf Anwenderwerkzeuge. Dazu zählen Tools zur Planung, Scorecards, Analyse, Finanzkonsolidierung und Reporting-Werkzeuge. Die drittwichtigste Einnahmequelle der BISpezialanbieter ist „Datenintegration“ mit 14,9 Prozent am Umsatz. Hierunter fallen Werkzeugen für die Integration und Zusammenführung von Datenmengen in Data Warehouses. Der Zentralwert von 30,0 Prozent zeigt, dass der Umsatzanteil mit Anwenderwerkzeugen einiger BIAnbieter deutlich unterhalb des Mittelwertes liegt. So gibt es unter den analysierten BI-Herstellern acht Anbieter, die mit Anwenderwerkzeugen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes erwirtschaften. Das Minimum liegt hier bei 15 Prozent, das Maximum bei 100 Prozent. BI-Werkzeuge für „Data Mining, OLAP“ stehen für 13,9 Prozent des Umsatzes der analysierten BIStandard-Software-Anbieter, weitere 4,6 Prozent wurden 2010 mit Data-Warehouse-Lösungen umgesetzt. VERTEILUNG DES SOFTWARE-ANGEBOTSSPEKTRUMS IN DEN UNTERNEHMEN MITTELWERTE UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT 42,2% Anwenderwerkzeuge (Planung, Socrecards, Analyse, Finanzkonsolidierung, Reporting-Tools) 30,0% 21,1% 17,5% Business Analytics: Fachlösungen mit integrierter Analysemöglichkeit 14,9% 12,5% Datenintegration (ETL, Datenqualität) 13,9% 10,0% Data Mining, OLAP Sonstiges Median 4,6% 1,5% Data Warehouse Customer Relationship Management Mittelwert 2,9% 0,0% 0,4% 0,0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% n = 18 Anwenderwerkzeuge für die Finanzabteilungen sowie Business Analytics machten 2010 den Großteil des Umsatzes der analysierten BI-Hersteller aus. 31 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Einsatzbereiche von BI in den Kundenunternehmen Neben der Analyse der Umsatzverteilung auf einzelne Kundenbranchen und des Leistungs- und Angebotsportfolios – also die Anbieterperspektive – ist es wichtig, auch die Einsatzbereiche von BI-Lösungen in den Kundenunternehmen zu analysieren – insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich der Einsatz von BI in Fachbereichen abseits der Finanzabteilungen immer stärker durchsetzt. Die folgenden Ergebnisse geben demnach den BIAnbietern wertvolle Informationen über die Nachfrage aller relevanten Fachbereiche sowie über die Vollständigkeit ihres Angebotsportfolios. Darüber hinaus bieten die Resultate der Befragung eine Vergleichsmöglichkeit des eigenen Unternehmens mit der Gesamtgruppe und bieten Erkenntnisse über möglicherweise fehlende Module und Zielgruppen in ihrem BI-Portfolio. Für Anwenderunternehmen bieten die folgenden Seiten ebenfalls einen wichtigen Benchmark, denn oftmals sind die Möglichkeiten des unternehmensweiten Einsatzes von BI-Standard-Software nicht bekannt beziehungsweise werden nicht ausreichend kommuniziert. FINANZREPORTING IST DAS TOP-THEMA „Controlling/Rechnungswesen“ ist wie bereits in den Vorjahren der Einsatzbereich von BI mit dem höchsten Umsatzanteil. Im Durchschnitt gaben die befragten BI-Anbieter an, im Jahr 2010 in diesem Bereich 33,3 Prozent ihres Umsatzes zu erwirtschaften. Ein Unternehmensbereich, mit dem BI-StandardSoftware-Anbietern immer mehr Umsatz erzielen, ist die „Unternehmenssteuerung“. 16,1 Prozent des 32 Umsatzes erzielten 2010 die befragten BI-Hersteller hier im Durchschnitt. Insbesondere in der „Unternehmenssteuerung“ ist der Einsatz von analytischen Fachlösungen sehr hoch, da in diesem Unternehmensbereich sowohl finanzielle als auch operationelle und externe Daten zur Strategieentwicklung und -kontrolle miteinander in Verbindung gesetzt werden. Anhand von historischen Datenmengen werden Rückschlüsse auf die Unternehmenszukunft gezogen und mit Hilfe analytischer Lösungen Kennzahlen (KPIs, Key Performance Indicators,) intelligent miteinander kombiniert, um beispielsweise Korrelationen zwischen Kundenkennzahlen und Finanzdaten zu erkennen und Maßnahmen abzuleiten. Auf dem dritten Platz der nachfragestärksten Unternehmensbereiche liegt der „Vertrieb“ mit einem durchschnittlichen Anteil von 12,7 Prozent am Umsatz der befragten BI-Softwarehersteller. 10,9 Prozent ihres Umsatzes setzen die befragten BIProduzenten mit BI-Werkzeuge für den Unternehmensbereich „Marketing“ um. Einen eher geringen durchschnittlichen Umsatz erzielen die befragten BI-Spezialisten in den Bereichen „Produktion/Fertigung“, „IT/Prozesssteuerung“ und „Logistik/Einkauf“. Allerdings haben insbesondere diese Fachbereiche enormen Bedarf an intelligenten Lösungen zur Planung, Überwachung und Steuerung ihrer Geschäftsaktivitäten. Beispielsweise haben „Produktion/Fertigung“ sowie „Logistik/Einkauf“ derzeit einen hohen Bedarf an Softwarelösungen, die ein Reporting über sämtliche ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Produktionsstandorte unter Einbezug aller wichtigen Lieferanten ermöglicht. Bisher werden Reports dieser Art häufig manuell und daher mit einem hohen Arbeitsaufwand und großen Ungenauigkeit erstellt. Prognosen, wie sich beispielsweise der Ausfall eines strategischen Lieferanten auf die Produktion und somit auf die Kundenzufriedenheit auswirkt, sind nur selten möglich. Allerdings zeigen Gespräche mit Führungskräften von Kundenunternehmen, dass sie in den nächsten Jahren besonders in die BI-Unterstützung der Supply Chain investieren wollen, um sich gegen volatile Märkte abzusichern und nachfragegerecht planen zu können. UNTERNEHMENSBEREICHE, IN DENEN BI-LÖSUNGEN EINGESETZT WERDEN MITTELWERT UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT Controlling/Rechungswesen 25,0% 16,1% 15,0% Unternehmenssteuerung 12,7% 10,0% Unternehmensbereiche Vertrieb Marketing 10,9% 3,0% 6,1% 5,0% Risikomanagement Produktion/Fertigung 5,5% 5,0% IT/Prozesssteuerung 5,2% 3,0% Mittelwert Median 4,7% 4,0% Logistik/Einkauf Sonstige 33,3% 0,0% 0% 5,5% 10% 20% 30% Anteil am Umsatz 40% 50% n = 15 Neben dem klassischen BI-Anwendungsfeld „Controlling/Rechnungswesen“ erzielten die befragten BI-Produzenten 2010 ihre Umsätze vornehmlich in den Fachbereichen „Unternehmenssteuerung“, „Vertrieb“ und „Marketing“. 33 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Entscheider für den Einsatz von BI-Software Neben der Analyse, in welchen Unternehmensbereichen die Kunden BI-Standard-Software der auf BI spezialisierten Anbieter einsetzen, liefert die Betrachtung der Entscheidungsstrukturen für Investitionen in BI-Werkzeuge wichtige Erkenntnisse für Marketing und Vertrieb der Anbieterunternehmen. Dazu hat Lünendonk die BI-Anbieter gebeten, anhand einer Auswahl von vier möglichen Organisationsbereichen deren jeweilige Bedeutung für die Entscheidung anhand der Skala (-2 = „nie“ bis +2 = „immer“) zu beurteilen. Entscheidungen über den Kauf von BI-Software sind Investitionsgüter-Entscheidungen und damit typische Buying-Center-Entscheidungen. Zwei der gelisteten vier Funktionsbereiche wurden im arithmetischen Mittel hoch bewertet. So ist der „Leiter Fachbereich (ohne IT)“ aus Sicht von 36,8 Prozent der befragten BI-Unternehmen immer in die Entscheidung für eine BI-Lösung involviert. Bei weiteren 47,4 Prozent der befragten BI-Anbieter dagegen „häufig“. Mit einem Mittelwert von 1,16 ist der „Leiter Fachbereich (ohne IT)“ damit die wichtigste Instanz im Buying Center für BI-Lösungen. 34 An zweiter Stelle folgt mit einem Durchschnittswert von 0,89 „Vorstand/Geschäftsführung“. Dabei entscheidet das Top-Management aus Sicht von 68,4 Prozent der befragten BI-Anbieter „häufig“ über den Einsatz von BI-Software, das Top-Management ist hingegen nach Erfahrungen von 10,5 Prozent der Befragten „immer“ in den Entscheidungsprozess eingebunden. Der „Chief Information Officer (CIO)/Leiter IT“ nimmt mit einer durchschnittlichen Bewertung von 0,68 ebenfalls eine wichtige Rolle im Buying Center ein; immerhin fallen viele BI-Werkzeuge wie ETL, Data Warehouse sowie in Teilen auch Business Analytics in den Zuständigkeitsbereich der IT. Der „Einkauf“ nimmt derzeit mit einer negativen Benotung von -0,63 keine wesentliche Rolle im Auswahl- und Kaufprozess wahr. Nur aus Sicht von 5,3 Prozent der BI-Anbieter, die Angaben zu dieser Frage machten, ist der Einkauf „häufig“ in den Entscheidungsprozess eingebunden. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ENTSCHEIDER IN KUNDENUNTERNEHMEN ÜBER DEN EINSATZ VON SOFTWARE (-2 = „NIE“ BIS +2 = „IMMER“) – MITTELWERTE – ALLE BEFRAGTEN UNTERNEHMEN Leiter Fachbereich (ohne IT) 1,00 1,16 Mittelwert Median 0,89 Vorstand/Geschäftsführung 1,00 0,68 Chief Information Officer (CIO)/Leiter IT -0,63 -1,00 Einkauf -2 1,00 -1 0 1 2 nie immer n = 19 In das Buying Center für Investitionen in BI-Software sind überwiegend die Leiter der Fachbereiche sowie das Top-Management involviert. Der Einkauf spielt dagegen eine untergeordnete Rolle. ENTSCHEIDER IN KUNDENUNTERNEHMEN ÜBER DEN EINSATZ VON SOFTWARE (-2 = „NIE“ BIS +2 = „IMMER“) Leiter Fachbereich (ohne IT) 36,8% Vorstand/Geschäftsführung 10,5% Chief Information Officer (CIO)/Leiter IT 5,3% 10,5% 5,3% 68,4% 21,1% 57,9% Einkauf 5,3% 0% 47,4% 36,8% 42,1% 20% immer 36,8% 40% häufig 60% teilweise 15,8% 80% selten 100% nie n = 19 Nur 5,3 Prozent der befragten BI-Software-Unternehmen haben die Erfahrung gemacht, dass der Einkauf in Investitionsentscheidungen „häufig“ eingebunden ist. 35 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Umsatzrenditen und Kostenstruktur der BI-Anbieter In der aktuellen Befragung wurden die Anbieter gebeten, Angaben zu ihren Umsatzrenditen zu machen. Von den analysierten BI-Unternehmen haben zwölf diese sehr sensible Frage beantwortet. Sechs BI-Anbieter gaben an, 2010 eine Rendite von mehr als 10,0 Prozent erzielt zu haben. Drei der befragten Anbieter kamen im Jahr 2010 immerhin auf Umsatzrenditen zwischen 5,0 und 9,9 Prozent, während zwei Unternehmen Umsatzrenditen zwischen 0,0 Prozent und 4,9 Prozent meldeten. Diese Werte zeigen, dass sich die analysierten BIStandard-Software-Anbieter in einem profitablen Wettbewerbsumfeld befinden und in Bezug auf ihre Kostenstruktur im Branchendurchschnitt gut aufgestellt sind. Darüber hinaus wird deutlich, dass aufgrund solider Umsatzrenditen derzeit im BI-Softwaresegment kein wesentlicher Wettbewerbs- und Preisdruck herrscht und die befragten BI-Unternehmen eine gute Kostenstruktur haben. Nur ein BI-Anbieter von 12 musste 2010 eine negative Umsatzrendite hinnehmen. UMSATZRENDITEN (EBIT/UMSATZ 2010) ANZAHL DER UNTERNEHMEN – ABSOLUTE WERTE mehr als 20,0% 1 Umsatzrendite 15,0% bis 20,0% 3 10,0% bis 14,9% 2 5,0% bis 9,9% 3 0,0% bis 4,9% 2 weniger als 0% 1 0 1 2 3 4 Anzahl der Unternehmen n = 12 Die befragten BI-Unternehmen sind wirtschaftlich gut aufgestellt, was die Umsatzrenditen des Jahres 2010 zeigen. Vier Unternehmen kommen auf Umsatzrenditen von mindestens 15 Prozent. Nur ein Unternehmen erzielte eine negative Umsatzrendite. 36 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ KOSTENSTRUKTUR DER BI-ANBIETER Zur näheren Analyse der Umsatzrenditen eignen sich die Fragen nach den Aufwendungen der befragten BI-Anbieter für Vertrieb, Marketing sowie Softwareentwicklung. MARKETING- UND VERTRIEBSAUFWENDUNGEN Die durchschnittlichen Aufwendungen der auf BIStandard-Software spezialisierten Unternehmen für Marketingmaßnahmen betrugen 2010 7,9 Prozent ihres Umsatzes. Der Zentralwert (Median) liegt mit 7,0 Prozent unterhalb des Mittelwertes und deutet auf einige wenige Ausreißer hin. So streuen die Antworten der befragten BI-Hersteller zwischen einem Anteil von Marketingaufwendungen am Umsatz von 3,0 Prozent bis zu einem Höchstwert von 15,0 Prozent. Für entsprechende Vertriebsaktivitäten setzen die befragten BI-Anbieter im arithmetischen Mittel 14,4 Prozent ihres Umsatzes ein. Der Median von 12,5 Prozent stützt den Mittelwert und deutet auf eine breite Basis der Antworten hin. Die Vertriebsaufwendungen der BI-Anbieter, die hierzu Angaben gemacht haben, streuen zwischen 7,0 und 25,0 Prozent am Umsatz. Im Durchschnitt geben die analysierten BI-Hersteller demnach 22,3 Prozent ihres Umsatzes für absatzfördernde Maßnahmen in Marketing und Vertrieb aus. Dies ist zwar ein hoher Wert, da Entwicklungskosten und Mitarbeitervergütungen noch hinzukommen, allerdings zeigen die Umsatzentwicklungen vieler betrachteter BI-Softwareproduzenten, dass sich diese Aufwendungen sowohl in der Anzahl der Neukunden als auch in der Ausweitung des Umsatzes mit Bestandskunden niederschlagen. KOSTEN FÜR VERTRIEB UND MARKETING AM UMSATZ MITTELWERTE UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT Mittelwert Median 7,9% n= 9 Marketing 7,0% n= 8 14,4% Vertrieb 12,5% 0% 4% 8% 12% 16% Die Ausgaben für Marketing und Vertrieb betrugen im Geschäftsjahr 2010 durchschnittlich 22,3 Prozent vom Umsatz der befragten BI-Anbieter. Davon gehen 7,9 Prozent auf das Konto von Marketingaktivtäten. 37 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ENTWICKLUNGSKOSTEN FÜR BI-SOFTWARE Zusätzlich zu den Kostenblöcken „Vertrieb“ und „Marketing“ nehmen die Entwicklungskosten für BI-Software einen großen Teil des Budgets ein. Zwölf der befragten BI-Standard-Software-Anbieter haben Angaben zu ihren Aufwendungen für die Softwareentwicklung gemacht. Im arithmetischen Mittel gaben die befragten BIAnbieter im Jahr 2010 28,1 Prozent ihres Umsatzes für die BI-Softwareentwicklung aus. Der Zentralwert (Median) liegt mit 30 Prozent leicht über dem Mittelwert, was verdeutlicht, dass einige der befragten Unternehmen vergleichsweise geringe Entwicklungskosten haben. So machen bei 25 Prozent der Unternehmen, die diese Frage beantwortet haben, die Aufwendungen für BI- Softwareentwicklung im Jahr 2010 bis zu 20 Prozent ihres Budgets aus. Die Spanne der Antworten reichte von 15 Prozent Anteil der Entwicklungskosten am Umsatz bis zu 40 Prozent in der Spitze. Die Bedeutung von Business Analytics für den Geschäftserfolg der befragten BI-Anbieter lässt sich an der Höhe der Entwicklungskosten für diese Lösungen ablesen. Im Durchschnitt betragen die Entwicklungskosten für Business-Analytics-Lösungen am gesamten Entwicklungsbudget 29,0 Prozent im Jahr 2010. Die Planungen der befragten Anbieter für das laufende Jahr 2011 sehen keine wesentliche Erhöhung des Budgets für die BI-Software-Entwicklung vor. ANTEIL DER ENTWICKLUNGSKOSTEN FÜR BI-SOFTWARE AM UMSATZ MITTELWERTE UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT Aufteilung der Entwicklungskosten 2010 29,0% 28,1% 2010 Entwicklungskosten für Business-Analytics-Lösungen Sonstige Entwicklungskosten 71,0% Zeitraum 30,0% Mittelwert Aufteilung der Entwicklungskosten 2011 (Plan) Median 30,0% 28,5% Entwicklungskosten für Business-Analytics-Lösungen 2011 (Plan) Sonstige Entwicklungskosten 30,0% 70,0% 0% 10% 20% Anteil am Umsatz 30% 40% n = 12 Die (Weiter-)Entwicklung von BI-Tools ist Grundlage für die weitere Geschäftsentwicklung. Daher überrascht es nicht, dass mit durchschnittlich 28,1 Prozent des Umsatzes ein hohes Budget für die Software-Entwicklung aufgewendet wird. 38 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Mitarbeiter Insgesamt beschäftigen die 29 von Lünendonk analysierten in und von Deutschland aus agierenden BIStandard-Software-Unternehmen 3.421 Mitarbeiter. Dabei haben die betrachteten BI-Spezialanbieter im arithmetischen Mittel 14,9 Prozent mehr Personal eingestellt. Der Zentralwert (Median) zeigt, dass einige der betrachteten BI-Hersteller überdurchschnittlich viel Personal eingestellt haben. Nur drei befragte BIAnbieter gaben an, 2010 Personal abgebaut zu haben. Zum Vergleich: Im Durchschnitt stiegen die Gesamtmitarbeiterzahlen (Inlands- und Auslandsgeschäft) der in der Lünendonk®-Studie 2011 „Führende Anbieter von Standard-Software in Deutschland“ analysierten 48 Unternehmen um 2,0 Prozent. Daraus folgt, dass die auf BI spezialisierten Standard-Software-Anbieter zu den Jobmotoren der deutschen Softwareindustrie gehören. Allerdings müssen die überdurchschnittlichen Umsatzzuwächse auch erzielt werden. Die Mehrheit der Belegschaft, 2.057 Mitarbeiter, war in Deutschland angestellt. Der durchschnittliche Beschäftigtenzuwachs in Deutschland betrug 2010 19,6 Prozent. Der Median von 11,1 Prozent deutet ebenfalls auf einige BI-Spezialisten mit überdurchschnittlich vielen Neueinstellungen hin. Demzufolge beschäftigten die analysierten BISoftware-Unternehmen 1.364 Mitarbeiter im Jahr 2010 im Ausland. Das sind 448 Mitarbeiter mehr als noch im Jahr 2009. Hieran wird deutlich, dass die enormen Umsatzzuwächse der analysierten BISpezialanbieter im Ausland (arithmetisches Mittel: 31,8%) mehrheitlich durch lokale Tochtergesellschaften getragen werden und sich im Ausland immer mehr professionelle Organisationsstrukturen herausbilden. Im Durchschnitt beschäftigten die analysierten BIStandard-Software-Unternehmen 118 Mitarbeiter im Jahr 2010. Der Zentralwert von 65 zeigt, dass einige wenige BI-Anbieter wie SAS Deutschland, Teradata oder Cubeware einen vergleichsweise hohen Personalbestand haben, während die Hälfte der analysierten Anbieter bis zu 65 Mitarbeiter beschäftigt. Im Inland sind durchschnittlich 71 Mitarbeiter angestellt, wobei der Zentralwert von 48 deutlich unter dem Mittelwert liegt. Die meisten Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt SAS, gefolgt von Teradata, CP Corporate Planning, Cubeware und Tonbeller. 39 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ WACHSTUM DER BELEGSCHAFT MITTELWERTE UND MEDIAN – ANGABEN IN PROZENT n = 29 14,9% Mittelwert Gesamt 8,4% Median 19,6% n = 29 Inland 11,1% 0% 4% 8% 12% 16% 20% 24% Wachstum der Mitarbeiterzahlen in Prozent Die auf BI spezialisierten Software-Unternehmen stützen ihre Wachstumsraten durch entsprechende Neueinstellungen. Im Schnitt haben sie 2010 im Jahresdurchschnitt 14,9 Prozent mehr Personal eingestellt. Der Zentralwert von 8,4 Prozent zeigt, dass einige Anbieter überdurchschnittlich viele Mitarbeiter rekrutiert haben. MITARBEITER 2010 MITTELWERT UND MEDIAN – ABSOLUTE WERTE 118 Gesamt 65 Mittelwert 71 Median Inland 48 0,0 40,0 80,0 120,0 160,0 Anzahl der Mitarbeiter n =23 Im Durchschnitt beschäftigen die in und von Deutschland aus agierenden einbezogenen BI-Hersteller 118 Mitarbeiter, wobei im Inland durchschnittlich 71 Mitarbeiter angestellt sind. 40 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ VERTEILUNG DER MITARBEITER Die Analyse der Personalstruktur bietet Aufschluss über die Tätigkeitsschwerpunkte der auf BI spezialisierte Softwareproduzenten. Diese Umsatzzuwächse der analysierten BISoftwareanbieter des Jahres 2010 liegen unter anderem auch in einer Neueinstellungen von Vertriebsund Marketingmitarbeitern sowie von Consultants und IT-Experten begründet. So ist der durchschnittliche Anteil der Belegschaft in „Vertrieb, Marke- ting“ in 2010 um 10,1 Prozent auf 20,8 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Consultants und IT-Experten wurde von den befragten BI-Anbietern um 7,9 Prozent im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr aufgestockt. In diesem Wert drücken sich einerseits der Anstieg in d er Anzahl von BI-Projekten aus und andererseits eine Vielzahl von Ausschreibungen, bei denen PreSales und IT-Experten neben dem Vertrieb herangezogen werden. VERTEILUNG DER MITARBEITER 2010 UND 2009 (INLAND) MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT 100% 90% 80% 14,7% 17,7% 12,2% 15,9% 70% 60% 18,9% 20,8% Management/Verwaltung 50% 40% Kundensupport Vertrieb, Marketing 20,7% 20,9% Entwickler Consulting, IT-Experten 30% 20% 10% 28,0% 30,2% 2009 2010 0% n = 11 Die meisten Mitarbeiter sind bei den analysierten Unternehmen Consultants und IT-Experten mit einem durchschnittlichen Anteil an der Belegschaft von 30,2 Prozent. 41 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Fazit und Ausblick UMSATZ- UND MITARBEITERENTWICKLUNG Die Umsätze der auf BI spezialisierten StandardSoftware-Anbieter haben sich 2010 extrem positiv entwickelt. Im Durchschnitt erhöhten die 29 analysierten BI-Hersteller ihren Gesamtumsatz um 9,3 Prozent. Der Umsatzsprung des Geschäfts mit Kunden im Ausland fiel mit durchschnittlich 31,8 Prozent vergleichsweise sehr hoch aus und zeigt die Exportanstrengungen der in diese Studie einbezogenen Anbieter. Die Umsatzsprünge sind maßgeblich durch das Neukundengeschäft beeinflusst. Das arithmetische Mittel des Neukundengeschäfts an den Inlandsumsätzen des Jahres 2010 lag mit 38,6 Prozent auf einem sehr hohen Niveau. 2009 waren es im Vergleich auch schon 35,6 Prozent. Im Zusammenhang mit steigenden Umsätzen bauten die BI-Unternehmen auch ihre Belegschaft aus. Zum einen müssen Umsatzzuwächse durch Marketingund Vertriebsmaßnahmen generiert, zum anderen aber auch im Projektgeschäft umgesetzt werden. Darüber hinaus erwarten die Kunden entsprechende Serviceleistungen wie Hotline und Wartung. Hier müssen die BI-Anbieter entsprechende Ressourcen bereitstellen und stockten 2010 ihren durchschnittlichen Personalbestand im Vergleich zu 2009 um 14,9 Prozent auf. In Summe beschäftigten die von Lünendonk betrachteten in und von Deutschland aus agierenden BI-Unternehmen 3.421 Mitarbeiter im Jahr 2010, davon 1.364 Mitarbeiter in ausländischen Tochtergesellschaften. Die positive Umsatzentwicklung des Jahres 2010 ist aus Sicht der befragten BI-Software-Unternehmen nachhaltig. Für den mittelfristigen Zeitraum bis 2016 42 rechnen sie im Durchschnitt mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 21,5 Prozent. Für das laufende Jahr 2011 erwarten die Unternehmen eine Steigerung ihres Umsatzes um durchschnittlich 21,2 Prozent. DIE ZUKUNFT VON BI Diese positiven Umsatzerwartungen stützen sich auf die folgenden Themenfelder: • Datenkonsolidierung, Datenintegration sowie Verbesserung der Datenqualität • Finanzreporting • Planung und Budgetierung • Risikomanagement Ob sich die Umsatzprognosen in den nächsten Jahren umsetzen lassen, hängt zum Teil davon ab, ob es den BI-Spezialanbieter gelingt, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter für alle Funktionsbereiche zu rekrutieren. Der Mangel an Fachkräften in der ITBranche sowie der „War for Talents“ mit den großen IT-Brands kann diese Situation verschärfen. Weiterhin schätzen die befragten BI-Anbieter das Marktpotenzial von Business Intelligence as a Service (BIaas) aktuell hoch ein und sehen in den nächsten zwei Jahren vor allem im CRM sowie im IT-Service-Management eine starke Nachfrage nach nutzungsabhängigen Geschäftsmodellen. Neben klassischen BI-Anwenderwerkzeugen, unter anderem für Planung, Reporting oder Finanzkonsolidierung, nimmt Business Analytics aus Sicht der überwiegenden Zahl der befragten BI-Hersteller eine große Bedeutung für deren Geschäftserfolg ein. Im Durchschnitt erzielten sie 2010 bereits 21,1 Prozent ihres Umsatzes mit entsprechenden BusinessAnalytics-Werkzeugen. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Der Anteil von Business-Performance-ManagementLösungen am Umsatz der analysierten BI-Anbieter wird sich nach deren Erwartungen für das laufende Jahr 2011 auf durchschnittlich 62,7 Prozent erhöhen (Mittelwert 2010: 60,6%). Hinter dieser Prognose steht eine positive Bewertung der Anbieter der Zukunftsthese „Business Intelligence wird zunehmend als Werkzeug im Business Process Management eingesetzt.“ Auf einer Bewertungsskala für die Zukunftsaussagen von „überhaupt nicht wahrscheinlich“ (-2) bis „sehr wahrscheinlich“ (+2)“ gaben die befragten BIAnbieter dieser These eine Durchschnittsbewertung von 1,0. Spannend wird es sein, wie sich die BI-StandardSoftware-Anbieter im Markt für BI-Tools für mobile Endgeräte positionieren. Einige von ihnen haben bereits entsprechende Tools entwickelt und vermarkten diese erfolgreich. Die Nachfrage nach Mobile-BI ist infolge der rasanten Verbreitung mobiler Endgeräte wie Smartphone oder Tablet-PCs in großem Maße vorhanden und wird in den kommenden Jahren enorm ansteigen – nicht nur in Großunternehmen und Konzernen, sondern auch im Mittelstand. Insbesondere moderne internetbasierte Geschäftsmodelle, die Veränderung der Arbeitswelt durch eine schrittweise Verlagerung von festen zu mobilen Arbeitsplätzen und der damit verbundende mobile Zugriff auf die Geschäftsprozesse des Arbeitgebers werden auch den Einsatz von BI-Tools für mobile Endgeräte voraussichtlich enorm pushen. Themen wie Business Analytics, BPM oder MobileBI erfordern in ihrer Umsetzung allerdings ein Umdenken einiger BI-Standard-Software-Anbieter hinsichtlich ihrer Zielgruppe. In Zukunft wird der Fachbereich (ohne IT) nicht mehr die dominierende Entscheidergruppe für den Einsatz von BIWerkzeugen sein. Vielmehr werden Investitionsentscheidungen immer häufiger von den Fachbereichen gemeinsam mit der IT getroffen. Dieser Auffassung sind auch die befragten BI-Anbieter, in dem sie die These „BI-Projekte werden in Zukunft häufiger vom Fachbereich zusammen mit der IT durchgeführt“ im statistischen Mittel mit 1,39 bewerten. Zudem positionieren sich die befragten BISoftwareanbieter immer stärker auf Fachbereiche jenseits des Finanzbereichs. Mit BI-Lösungen für Controlling und Rechnungswesen wurden 2010 im Durchschnitt 33,3 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. Dagegen generieren sie mit BI-Tools für Vertrieb und Marketing bereits durchschnittlich 23,6 Prozent ihres Umsatzes. BI-Softwarelösungen für die Unternehmenssteuerung machten 2010 im arithmetischen Mittel bereits 16,1 Prozent des Umsatzes aus. Hier werden vor allem analytische Softwarelösungen eingesetzt, die neben finanziellen Kennzahlen auch operative und externe Kennzahlen in das Management Reporting integrieren. Vor dem Hintergrund sich verändernder Kundenbedürfnisse sowie immer kürzerer Technologiezyklen sind auch die auf BI-Standard-Software spezialisierten Anbieter gefordert, mit dem Wettbewerb Schritt zu halten und in die Weiterentwicklung ihrer Softwarewerkzeuge sowie in die Qualität der Belegschaft zu investieren. Der Anteil der Entwicklungskosten für Business-Analytics-Lösungen betrug 2010 im Durchschnitt bereits 29 Prozent vom gesamten Entwicklungsbudget und wird 2011 auf 30 Prozent steigen. 43 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Die Partner dieser Marktstichprobe 44 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Unternehmensprofile KLUGE ENTSCHEIDUNG FÜR NACHHALTIGE ERFOLGE! Mit Cubeware haben Unternehmen ihre Zahlen immer fest im Griff. Denn Cubeware liefert leistungsstarke Business Intelligence Software für Analyse, Planung, Reporting, Dashboarding und mobile BI sowie neueste Technologie für anwenderfreundliches Arbeiten in Mittelstand und Fachabteilung. Die 1997 gegründete Cubeware GmbH mit Sitz in Rosenheim und Niederlassungen in Berlin, Darmstadt, Düsseldorf und Hamburg sowie Tochtergesellschaften in Österreich, der Schweiz und Houston (USA) ist einer der führenden Anbieter von Business Intelligence (BI)-Software. Cubeware-Software ist intuitiv zu bedienen, schnell einzuführen und leicht zu administrieren. Die Lösungen sind offen für alle Vorsysteme und Datenbanken und integrieren sich nahtlos in die Plattformen von Microsoft, IBM, Infor, Oracle und SAP. CUBEWARE PRODUKTPORTFOLIO • Cubeware Cockpit V6pro (Frontend) • Cubeware Importer (OLAP-Modellierung und ETL) • Cubeware Connectivity for SAP® Solutions (SAPAnbindung) • Cubeware BI-Templates für SAP FI, CO, SD und MM (Standards zur Datenübernahme) Mit Cubeware arbeiten Fachanwender einfach und schnell in den unterschiedlichsten Abteilungen. Sie analysieren, planen und reporten, eins-zu-eins interoperabel in Windows und Web, nutzen Berichte und Dasboards in Portalen sowie auf verschiedensten mobilen Endgeräten. CUBEWARE COCKPIT V6PRO Power-Frontend mit umfassenden Funktionalitäten für Analyse, Planung, Reporting und Dashboarding. Mit wenigen Handgriffen erstellen Anwender aussagekräftige Berichtsmappen und Berichte, führen umfassende Ad-hoc-Analysen durch und stellen Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen zur Verfügung. Ausgefeilte Export- und Verteilmechanismen unterstützen ein hocheffizientes Reporting und Funktionalitäten wie Splashing, Workflow-Unterstützung oder relationales Schreiben ermöglichen die Abbildung von Fach- und Finanzplanungslösungen. Cubeware Cockpit V6pro FREE LIMITED: Einfach downloaden und kostenfrei nutzen mit SAP BW, IBM Cognos TM1, Infor PM OLAP oder Oracle Hyperion Essbase – www.cubeware-free-limited.de CUBEWARE IMPORTER Leistungsstarkes OLAP-Modellierungs- und ETLTool mit grafischer Oberfläche und umfassenden Skriptfunktionalitäten. Ebenso geeignet für relationales Schreiben und damit den Aufbau von Staging Areas. Der Cubeware Importer ist ideal für den Einsatz mit den Microsoft Analysis Services, Infor PM OLAP und IBM Cognos TM1. 45 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ CUBEWARE-BI FÜR SAP Mit Cubeware erhalten Anwender im SAP-Umfeld ein spürbares Mehr an Flexibilität, Effizienz und Selbstständigkeit. Cubeware-BI-Lösungen rund um SAP: • Power-Frontend für SAP BW • DataMart-Erweiterung für SAP BW • BI-Lösung mit SAP/ERP-Daten Das Cubeware-Produktportfolio ist SAP-zertifiziert und entspricht den SAP-Sicherheitsrichtlinien. Fachanwender arbeiten mit Cubeware einfach und schnell, auch ohne SAP-Know-how, und kombinieren in Berichten SAP- und Non-SAP-Daten. gen und Content-Angebote bereit. Diese reichen von der individuellen Projektrealisierung über spezielle Branchenlösungen für etwa Industrie, Handel, Healthcare & Dienstleistung bis hin zum voll integrierten BI-Content. Cubeware-Lösungen integrieren sich nahtlos in die Microsoft-Welt. Vom Einsatz der Microsoft SQL Server Analysis Services als multidimensionale Datenbank, der Nutzung des Microsoft IIS als WebServer bis hin zur Unterstützung des Microsoft Internet Explorers als Browser und die Integration von Berichten in den Microsoft SharePoint Portal Server unter Berücksichtigung des entsprechenden SSO (Single Sign Ons). CUBEWARE BI FÜR MICROSOFT DYNAMICS Für den Aufbau leistungsstarker Business Intelligence-Lösungen rund um Microsoft Dynamics NAV, AX und CRM hält Cubeware gemeinsam mit seinen Business-Partnern viele interessante Lösun- 46 CUBEWARE-SERVICE-PORTFOLIO BI-Experten unterstützen Kunden nachhaltig bei der Realisierung und Weiterentwicklung ihrer BILösung. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ DAS PORTFOLIO: KONTAKT • Workshops, Beratung, Konzeption, Implementierung, Projektmanagement, • Support und Services, Online-Ticketing, ProjektSupport, Forum, Knowledge Center, OnlineSchulungen u.v.m., • Unterstützung beim Aufbau von BI-Competence Teams. Cubeware GmbH Mangfallstraße 37 D-83026 Rosenheim Tel: +49(0)8031/40 660-0 Fax:+49(0)8031/40 660-6600 [email protected] www.cubeware.de Cubeware ist Partner von Microsoft, Infor, IBM, Oracle und SAP. 47 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ gerung der unternehmensinternen Effizienz gelingt es damit, internes und externes Rechnungswesen zu vereinheitlichen, den steigenden Anforderungen an die Planungsgenauigkeit im Rahmen von IFRS oder Corporate Governance Genüge zu leisten und gleichzeitig Wirtschaftsprüfern optimale Unterstützung zu bieten. WISSEN UNTERSCHEIDET IDL bietet ganzheitliches Konzept für Business Performance Management IDL wurde vor über 20 Jahren als Anbieter von Standardsoftware für die Konsolidierung und das Konzernreporting sowie die kompetente Beratung in fachlichen und organisatorischen Fragen des Konzernrechnungswesens gegründet. Damit reagierte der Unternehmensgründer Bernward Egenolf auf die Tatsache, dass sehr viele Unternehmen den Prozess der Konzernabschlusserstellung nur ungenügend mit einer standardisierten Software unterstützen. Mit IDLKONSIS entwickelte er eine intelligente Konsolidierungstechnologie, die seitdem mit fachlichem Know-how, viel Erfahrung und in enger Abstimmung mit Anwendern weiterentwickelt wurde. Heute unterhält das Unternehmen in Deutschland neben dem Hauptsitz in Schmitten Geschäftsstellen in Berlin, Hamburg, Hannover, Nürnberg und Stuttgart und ist mit Tochtergesellschaften in Steyr/Österreich, Zürich/Schweiz und Paris/Frankreich präsent. 2007 erweiterte IDL sein Portfolio zur integrierten Lösung für Business Performance Management IDLplus. Das kombinierte Angebot aus betriebswirtschaftlichem Know-how und technischer Lösungskompetenz stellt die logische Konsequenz aus der zunehmend geforderten stärkeren Verflechtung der Konsolidierungsaufgaben mit den Bereichen Planung, Analyse und Reporting dar. Neben einer Stei- 48 Heute arbeiten mehr als 750 Unternehmen jeder Größe und Branche – auch international – bei der Erstellung ihres Konzernabschlusses, der Planung und der monatlichen Berichterstattung mit dem fachlichen Marktführer zusammen. Dazu zählen bekannte Namen wie Altana, Analytik Jena, Deichmann, DEVK, dodenhof, Kathrein, LIDL, Odeon Film, Morpho Cards GmbH, Thomas Cook u.v.m. Über 40 Mitarbeiter beraten die Kunden in den Bereichen Rechnungslegung, Planung und Reporting und unterstützen sie mit ihrer umfassenden Branchenerfahrung. Großen Wert legt IDL auf „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dank eines innovativen Einführungskonzepts können auch Betriebswirtschaftler mit wenig IT-Hintergrund innerhalb kürzester Zeit sehr selbstständig mit der Software weiterarbeiten. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ BUSINESS-INTELLIGENCE-STANDARDSOFTWARE ALS KERNKOMPETENZ Die Erfahrungen aus der täglichen Beratungs- und Entwicklungspraxis fließen in die Entwicklung ebenso ein wie das Know-how, das im Austausch mit Hochschulen, Wirtschaftsprüfern und Partnern erarbeitet wird. Werkzeug (Extraktion, Transformation, Laden) IDLIMPORTER eine einfache Möglichkeit, Daten sowohl zwischen relationalen als auch OLAPDatenbanken auszutauschen und somit umfassende Business-Performance-Management-Lösungen aufzubauen. GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT IDLKONSIS bietet eine professionelle Lösung für alle Konzerne, die hohe Anforderungen an Analyse, Reporting und Dokumentation stellen. Gesellschaft, Geschäftsbereich, Berichtsposition, Konto und Controllingobjekt können online flexibel ausgewertet und analysiert werden. IDLCONNECTOR ergänzt dies als leistungsstarkes und hochflexibles Reportingtool auf der Basis von MS Excel. Darüber hinaus bietet IDL mit IDLWINKONS ein besonders einfach zu handhabendes, übersichtliches und kompaktes Konsolidierungsprogramm für kleinere Konzerne an. Um den gestiegenen Anforderungen an Support und Entwicklung Rechnung zu tragen, eröffnete IDL Ende 2009 in der Nähe von Hamburg ein neues, erweitertes Entwicklungs- und Supportzentrum mit 30 Mitarbeitern. Außerdem wurden hier auch die Qualitätssicherung und die Hotline untergebracht, so dass stets eine schnelle Beantwortung der Kundenanfragen gewährleistet ist. Auf einer soliden Basis aus fachlicher und technologischer Kompetenz sowie Kundennähe sieht sich das Unternehmen auch für die Zukunft gut gewappnet. KONTAKT Für die Bereiche Planung, Analyse und Reporting hat IDL mit IDLFORECAST für die integrierte Unternehmensplanung und IDLCOCKPIT als Business-Intelligence-Frontend für Analyse, Reporting und Planung alle erforderlichen Voraussetzungen für eine integrierte Unternehmenssteuerung geschaffen. Eine moderne grafische Benutzeroberfläche ermöglicht den Anwendern den einfachen Zugang zu den Informationen. Hinzu kommt mit dem ETL- IDL Beratung für integrierte DV-Lösungen GmbH Mitte Feldbergstraße 37 61389 Schmitten Telefon: +49 6082 9214-0 Telefax: +49 6082 9214-99 E-Mail: [email protected] Internet: www.idl.eu 49 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ting, Data Management und Governance auf einer hochskalierbaren Business Analytics Plattform. SAS ist Marktführer bei Business-AnalyticsSoftware und weltweit größter unabhängiger Anbieter im Business-Intelligence-Markt. In den USA wurde SAS 2011 zum zweiten Mal in Folge auf Platz eins der Fortune 100-Liste „Best Place to Work“ gewählt. In Deutschland erzielte das Unternehmen mit Platz Nummer 3 ein Spitzenergebnis im Wettbewerb „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2011“. Die Softwarelösungen von SAS unterstützen Unternehmen dabei, aus ihren vielfältigen Geschäftsdaten eine konkrete Informationsbasis für strategische Entscheidungen zu gewinnen. Mit SAS Business Solutions steuern Unternehmen die eigene Leistungsfähigkeit, entwickeln neue Strategien und gestalten ihre Kunden- und Lieferantenbeziehungen profitabel. Zu den maßgeblichen Trends für 2012 zählt SAS Social Media und Cloud Computing. Für die Informationstechnologie bedeutet das, Plattformen zu entwickeln, die in der Lage sind, in sehr hoher Geschwindigkeit Analysen aus diesen daraus resultierenden großen Mengen strukturierter und unstrukturierter Daten zu fahren, Stichwort hier „In-Database, Grid Computing bzw. High Performance Computing. SAS bestätigt diese Trends und richtet seine Produktstrategie darauf aus. Das Ziel ist es, den Unternehmen Lösungen anzubieten, mit denen sie ganz im Sinne von Predictive Analytics ihre Entscheidungen strategisch treffen können. Dazu setzt SAS state-ofthe-art-Technologien ein, zum Beispiel sein Social Media-Lösungsportfolio. Auch das neue SAS 9.3 Release vereint die erforderlichen Komponenten wie High Performance Compu- 50 „Wir kennen die Märkte unserer Kunden und wissen, wo der Schuh drückt. Dieses Know-how lässt sich nicht mal schnell aufbauen, das ist auch bei SAS gewachsen. Dahinter steckt harte Arbeit, aber natürlich auch eine Technologie mit echtem, geschäftlichen Nutzen. Und davon profitieren unsere Kunden“, so Wolf Lichtenstein, Geschäftsführer von Deutschland und Vice President DACH-Region bei SAS. In Zusammenarbeit mit seinen Kunden und aus den langjährigen Projekterfahrungen hat SAS Softwarelösungen für eine integrierte Unternehmenssteuerung entwickelt. Diese Lösungen kommen im Bereich Kundenbeziehungsmanagement, Risikosteuerung, strategisches Personalmanagement, Finanzcontrolling und ITGesamtsteuerung erfolgreich zum Einsatz. Bei der Konzeptionierung, Entwicklung, Implementierung und Schulung leisten die SAS Professional Services Unterstützung. Sie vereinen Consulting, Customer Support und Education unter einem gemeinsamen Dach und stehen Kunden in allen Phasen ihrer Projekte zur Seite: vom Start-up-Gespräch über die Beratung für das konkrete Projekt bis hin zur Softwareimplementierung sowie Schulung und SASZertifizierung der Mitarbeiter. Zudem legt ein global einheitliches Partnerprogramm die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit den internationalen und lokalen Partnern fest und liefert damit die Basis für den gemeinsamen Erfolg. „Die Zusammenarbeit mit Partnern ist ein wesentlicher Baustein unserer Geschäftsstrategie. Die Branchen- und Fachexpertise unserer Partner in Kombination mit den SAS-Software-Lösungen ergeben für unsere Kunden den Mehrwert, der es ihnen ermöglicht, den Herausforderungen der heutigen Wirtschaft zu begegnen“, kommentiert Dr. Jim Goodnight, President & CEO, SAS. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Der weltweite Umsatz von SAS lag im Jahr 2010 bei 2,43 Milliarden US-Dollar, in Deutschland erzielte SAS einen Umsatz von 114 Millionen Euro. Standorte in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München. Die internationale Zentrale des Unternehmens befindet sich in Cary, North Carolina (USA). An etwa 50.000 Standorten in 126 Ländern wird die Software von SAS eingesetzt. 23 Prozent seines Jahresumsatzes hat das Unternehmen letztes Jahr in Forschung und Entwicklung investiert. SAS beschäftigt 12.000 Mitarbeiter, in Deutschland sind mehr als 470 Mitarbeiter tätig. Die deutsche Niederlassung wurde 1982 in Heidelberg gegründet. Für die optimale Betreuung der Kunden in Deutschland befinden sich weitere regionale KONTAKT SAS Institute GmbH In der Neckarhelle 162 69118 Heidelberg Telefon: 06221 / 415 - 123 Fax: 06221 / 415 – 101 E-mail: [email protected] 51 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ nehmen und Organisationen. Dauerhaft erfolgreich können nur diejenigen sein, die Vielfalt und schnelle Veränderung zu nutzen wissen, um so Wettbewerbsvorteile zu schaffen und diese dauerhaft zu halten. TONBELLER ist ein international tätiges Softwareund Beratungsunternehmen und bietet mit den Geschäftsbereichen Compliance Solutions und Management Intelligence ein umfassendes Leistungsportfolio aus IT-Lösungen, Beratung und Services. Der Geschäftsbereich Compliance Solutions ist fokussiert auf Lösungen zur Bekämpfung von Wirtschafts- und Finanzkriminalität, die Business Unit Management Intelligence entwickelt und implementiert Lösungen zur erfolgreichen Steuerung von Geschäften in komplexen und dynamischen Märkten. TONBELLERs Lösungen helfen, so Chancen zu nutzen, Risiken zu minimieren und gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Mit innovativer Technologie und Beratung gewährleisten über 100 hochqualifizierte und spezialisierte Mitarbeiter den produktiven Einsatz und Betrieb der Lösungen. Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung und bei der Softwareentwicklung bestimmt die Unternehmenskultur und bildet die Basis für langfristige Kundenbeziehungen sowie Schutz bereits getätigter Investitionen. Mehr als 1.000 Kunden in über 50 Ländern sind Zeugnis der nationalen und internationalen Reputation. In enger Zusammenarbeit mit dem globalen TONBELLER-Partnernetzwerk wird allen regionalen Anforderungen an Know-how und Kundennähe Rechnung getragen. GESCHÄFTSBEREICHE DER TONBELLER AG MANAGEMENT INTELLIGENCE Der Umgang mit zunehmender Komplexität und Dynamik von Märkten ist eine der wesentlichen Herausforderungen für das Management von Unter- 52 Viele Mechanismen zur Unternehmenssteuerung, die in Zeiten von Stabilität, Kontinuität und geringerer Komplexität erfolgreich waren, funktionieren unter den Bedingungen hoher Vielfalt und schneller werdender Veränderungen nicht mehr. Dies gilt insbesondere für die Methoden und Werkzeuge zur Unternehmensplanung und Entscheidungsunterstützung. TONBELLER Management Intelligence geht weit über die klassische Business Intelligence hinaus und vereint neueste Erkenntnisse verschiedener Wissensgebiete, der Kybernetik und Systemtheorie, der Statistik, der Visualisierungsforschung und der Psychologie mit modernster Informationstechnologie zur Gestaltung von Systemen zur Entscheidungsunterstützung für das wirksame Management im 21. Jahrhundert. Statistische Datenfilter, die Veränderungen im Unternehmen identifizieren und alarmieren, moderne Forecastingverfahren, professionelle Visualisierungen sowie modellbasierte Simulation ermöglichen es Unternehmen, die Chancen von Komplexität und schneller Veränderung zu erkennen und zu nutzen. Zum Lösungsportfolio von TONBELLER Management Intelligence zählen neben Management Cockpits und Systemen zur Szenariosimulation in der Planung und Budgetierung auch die klassischen Disziplinen wie Analyse und Reporting, Datenintegration, Datenqualitätsmanagement sowie Prozessmonitoring. Dank des integrativen und offenen Ansatzes der Management-Intelligence-Lösungen, lassen sich diese in nahezu alle gängigen Business-IntelligenceUmgebungen wie Microsoft Analysis Server und SAP NetWeaver Business Intelligence einbinden. ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Den Wald und die relevanten Bäume gleichzeitig sehen. Moderne Visualisierungen ermöglichen die gleichzeitige Darstellung aller wichtigen Kennzahlen und die Entwicklung eines ganzheitlichen Blicks, ohne den Betrachter zu überfordern. Datenfilter und intelligente Darstellungen bringen relevante Details in die Aufmerksamkeit des Managements, so dass keine Entwicklung verpasst wird. Trendanalysen und Forecasts unterstützen in der Entscheidungsfindung und helfen dabei, den aktuellen Entwicklungen immer einen Schritt voraus zu sein. COMPLIANCE SOLUTIONS TONBELLER zählt weltweit zu den führenden Anbietern von IT-Lösungen zur Bekämpfung von Wirtschafts- und Finanzkriminalität. Dabei steht nicht nur die Erfüllung von rechtlichen Vorgaben und Regularien im Vordergrund, wichtig ist auch die effiziente und kostengünstige Umsetzung und Überprüfung unternehmensspezifischer ComplianceInitativen. TONBELLER unterstützt Finanzdienstleister und Industrieunternehmen bei der Erfüllung dieser Compliance-Anforderungen mit einem Leistungsportfolio, das einen effektiven Schutz gegen jegliche Ausprägung von Wirtschaftskriminalität bietet und eine revisionssichere Beweissicherung und Ermitt- lung ermöglicht. Die Lösungen tragen maßgeblich zur Einhaltung der Gesetze und Regularien sowie zur Vermeidung von Reputationsschäden und wirtschaftlicher Schädigung bei. Dabei fokussiert sich TONBELLER auf Lösungen und Beratungsleistungen für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, Betrugserkennung, Verhinderung von Marktmissbrauch und Risikoklassifizierung von Neukunden. Das Ziel der Compliance Solutions ist die Schaffung von Sicherheit und Mehrwert durch die kontinuierliche Identifikation, Bewertung und das Controlling von Risiken. 53 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Weitere Informationen http://www.tonbeller.de 54 finden Sie unter: KONTAKT TONBELLER AG Werner-von-Siemens-Str. 2 64625 Bensheim Tel.: +49 6251 7000 0 Fax: +49 6251 7000 140 E-Mail: [email protected] ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Fallstudien 55 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Fallstudie IDL deren Module IDLCOCKPIT für Analyse und Reporting sowie IDLIMPORTER und IDLCONNECTOR zur Integration der Daten. PER COACHING ZUM SELBSTSTÄNDIGEN REPORTING Schulungskonzept von IDL ermöglicht Novoferm Know-how-Aufbau im eigenen Haus Eine heterogene Unternehmensstruktur stellt auch besondere Herausforderungen an das Controlling. Novoferm, mit über 2.000 Mitarbeitern einer der größten europäischen Systemanbieter von Türen, Toren, Zargen und Antrieben für den privaten, gewerblichen und industriellen Einsatz, suchte daher eine Lösung zur Harmonisierung und Vereinheitlichung des Berichtswesens sowie zur nahtlosen Verbindung der verschiedenen Datenquellen. Durch die vielen einzelnen konsolidierten und nicht konsolidierten Gesellschaften und das Reporting an die Muttergesellschaft in Japan kommen monatlich zahlreiche Berichte zusammen. „Diese waren jedoch an verschiedenen Stellen abgelegt, so dass eine übergreifende Analyse mit hohem Arbeits- und Zeitaufwand verbunden war“, erläutert Janine Wesemann aus dem Bereich Beteiligungscontrolling. Asja Hegmanns, Controllerin aus der Abteilung Betriebswirtschaft der Novoferm GmbH, ergänzt: „Aus Sicht der Betriebswirtschaft sah das ähnlich aus: Wir hatten verschiedene Datenquellen, SAP BW und Excel, die manuell in einem Monatsbericht zusammengeführt wurden. Das brachte einen immensen Zeitaufwand mit sich und barg auch potenzielle Fehlerquellen.“ Die Entscheidung fiel auf IDLplus, die umfassende Lösung für Business Performance Management, und 56 COACHING FÜHRT ZUR SELBSTSTÄNDIGKEIT Das Projekt wurde in Form eines Coachings umgesetzt, an dem Asja Hegmanns und Janine Wesemann teilnahmen. Erstes Thema war der Aufbau der Datenbanken und der Dimensionen für das Beteiligungscontrolling. Im April wurde das SAP BW eingebunden. „Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns auf den Bereich der Betriebswirtschaft fokussiert, weil hier weitere Dimensionen und Kennzahlenstrukturen benötigt werden. Im Juni konnten wir die Schulung abschließen und uns dem Aufbau des Berichtswesens zu widmen. Bereits im Oktober konnten wir dann mit der Anwenderschulung beginnen“, so Hegmanns. Somit war nach lediglich 20 Coaching-Tagen durch einen Berater das System eingeführt und die beiden Controllerinnen konnten selbstständig sowohl Würfel mit IDLIMPORTER aufbauen als auch neue Berichte in IDLCOCKPIT erstellen. „Auch für uns Betriebswirtschaftler mit wenig IT-Hintergrund erwies sich die Software als einfach erlernbar“, so Wesemann. „Für uns war der Coaching-Ansatz einfach das Allerbeste. Ein solches System ist dynamisch, es lebt. Und entsprechend dynamisch wollen respektive müssen wir auch reagieren können“, ergänzt Hegmanns. ÜBERSICHTLICHKEIT ZÄHLT Wesemann und Hegmanns sind überzeugt, dass der Einsatz der neuen Lösung den Arbeitsaufwand in ihren Abteilungen deutlich verringern wird. Das mache sich bereits jetzt bemerkbar: „Wo vormals die Kennzahlen der einzelnen Gesellschaften separat zusammengetragen wurden, ist es jetzt möglich, ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ diese durch die Zusammenstellung der Dimensionen flexibel und innerhalb von kürzester Zeit auswertbar darzustellen. Vorteilhaft sind außerdem das einheitliche Layout und die Möglichkeit, dass sich die Geschäftsführung die Berichte anschauen und bei Bedarf ausdrucken kann. Wir müssen alle drei Monate sehr aufwändige Präsentationen für Japan erstellen. Die neue Lösung wird auch hier deutliche Arbeitserleichterungen bringen“, so Wesemann. „Zudem ist die neue Lösung im Vergleich zu früher sehr flexibel und schnell. Wir können die Dimensionen und Tabellen beliebig verschieben, Monate oder Jahre nebeneinander stellen und die Ladezeiten bleiben immer sehr schnell. Für unsere monatliche Berichterstattung und insbesondere Langzeitanalysen ist die Datenschnelligkeit und Flexibilität, die wir durch IDL erhalten haben, ein sehr großer Vorteil“, ergänzt Hegmanns. Für die Zukunft ist bereits angedacht, die Kostenstellenrechnung und die Umsatzplanung in das System zu integrieren – und die beiden Controllerinnen sind sicher, auch diese Aufgabe mit nur wenig Unterstützung seitens IDL problemlos zu bewältigen. 57 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Fallstudie SAS ANALYTISCHE UNTERSTÜTZUNG DER VERLAGSDISPOSITION SAS® Business Analytics bei der Axel Springer AG/BILD BERECHNUNG DER OPTIMALEN LIEFERMENGE Die Axel Springer AG bietet eine breite Palette an Print-Medien mit hohen Auflagen an, darunter BILD mit einer verkauften Auflage von rund 3,5 Millionen Exemplaren. Zeitungen und Zeitschriften, die im Zeitschriftenhandel, an Tankstellen und im übrigen Einzelhandel nicht verkauft wurden, gehen wieder zurück an den Großhandel. Verlag und Grossisten (Pressegroßhandel) bleiben dann auf den Druck- und Distributionskosten sitzen. Liegen im Kiosk hingegen keine Exemplare mehr, ist der Kunde unzufrieden und mögliches Umsatzpotenzial bleibt ungenutzt. Damit für die Käufer am Kiosk aber auch immer genügend Zeitungen bereitliegen und möglichst wenige an die Grossisten zurückgehen, sind zuverlässige, exakte Prognosen zur Nachfrage unerlässlich. LÖSUNG Um den Anteil von Rückläufern so niedrig wie möglich zu halten und um gleichzeitig zu verhindern, dass Publikationen zu früh ausverkauft sind, entwickelte die Axel Springer AG für die Magazine der BILD-Familie wie BILD am SONNTAG, 58 COMPUTERBILD und BILD der FRAU eine Business Analytics-Lösungen auf Basis von SAS. Hiermit lässt sich das Vertriebsrisiko nach einem Baukastensystem aus verschiedenen Analyseanwendungen steuern: Die Verlagsdisposition wird bei der Festlegung einer optimalen Liefermenge für jeden Großhändler durch Verkaufsprognosen, Verkaufsreservemengen und Sonderzuschläge bei Heftbesonderheiten unterstützt. In einer anderen Anwendung, die bei Grossisten zum Einsatz kommt, wird das Verkaufspotenzial einer Zeitung an einem bestimmten Standort abgeschätzt und die jeweilige nachfragegerechte Belieferung ermittelt. Für jeden Grossisten erfolgt so eine Berechnung marktgerechter Zielwerte für Rücklauf und Ausverkäufe. Schließlich werden die Regulierungsergebnisse unter Zuhilfenahme von Schätzungen entgangener Verkäufe laufend bewertet, um Angebot und Rückläufe kontinuierlich optimal auszutarieren. Neben der Prognose von Trends legt Business Analytics zusätzlich verborgene Zusammenhänge offen, die sich für eine weitere Vertriebsoptimierung nutzen lassen. Hierzu werden Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengeführt und mittels Data Mining ausgewertet. Bevölkerungsstrukturelle Aspekte rund um den jeweiligen Verkaufsstandort spielen dabei ebenso eine Rolle. etwa die zur Verfügung stehenden Verkaufsflächen und die individuelle Sortimentsbreite eines Kiosks. KOMPLETTER ANWENDER-BERICHT: www.sas.com/offices/europe/germany/success/ ® LÜNENDONK -STUDIE 2011/2012 „BUSINESS INNOVATION/TRANSFORMATION PARTNER“ Unternehmensprofil Lünendonk GmbH Die Lünendonk GmbH, Gesellschaft für Information und Kommunikation (Kaufbeuren), untersucht und berät europaweit Unternehmen aus der Informationstechnik-, Beratungs- und Dienstleistungs-Branche. Mit dem Konzept Kompetenz3 bietet Lünendonk unabhängige Marktforschung, Marktanalyse und Marktberatung aus einer Hand. Der Geschäftsbereich Marktanalysen betreut seit 1983 die als Marktbarometer geltenden Lünendonk®-Listen und -Studien sowie das gesamte Marktbeobachtungsprogramm. Die Lünendonk®-Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk GmbH zum „Strategic Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-Elementen „Strategic Roadmap Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation Services“ (STS) ist Lünendonk in der Lage, ihre Beratungskunden von der Entwicklung der strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Informationen bis hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen. KONTAKT Lünendonk GmbH – Gesellschaft für Information und Kommunikation Anschrift: Ringweg 23, 87600 Kaufbeuren Telefon: +49 (0) 83 41 - 9 66 36 - 0 Telefax: +49 (0) 83 41 - 9 66 36 - 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.luenendonk.de 59 ® LÜNENDONK -MARKTSTICHPROBE 2011 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ IMPRESSUM Herausgeber: Lünendonk GmbH Ringweg 23 87600 Kaufbeuren Telefon: +49 8341 96 636-0 Telefax: +49 8341 96 636-66 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.luenendonk.de Autor: Mario Zillmann, Senior Consultant, Lünendonk GmbH Gestaltung: Lünendonk GmbH Copyright © 2011 Lünendonk GmbH, Kaufbeuren Alle Rechte vorbehalten 60