Leipziger Auwaldpflanze 2017 Echter Haarstrang Peucedanum officinale L. © Günther Blaich Leipziger Auwaldpflanze des Jahres 2017 Echter Haarstrang Peucedanum officinale L. Charakteristische Merkmale Gefährdung und Schutz Der Echte Haarstrang ist ein Doldenblütlergewächs mit einem ausladenden Wuchs und einer Wuchshöhe zw. 60 und 200 cm. Die unteren Blätter der ausdauernden Pflanze sind wiederholt 3-zählig mit langen linealischen, beidseitig verschmälerten Blättchen, die grasartig wirken. Sie blüht von Juli bis September und besitzt 10 – 40-strahlige große Dolden. Die reichblütigen Döldchen haben gelbe bis blassgelbe Blüten und sind durch zahlreiche Hüllchenblätter eingefasst. Die geflügelten Früchte haben eine elliptische Form. Aufgrund intensiver Beweidung, Umwandlung von Grünland in Acker, Verbuschung und Aufforstung verliert die Art zunehmend ihren Lebensraum. Besonderheit Der Echte Haarstrang wird in der Roten Liste Deutschlands (1996) als „gefährdet“ und in der Roten Liste Sachsens (2013) als „vom aussterben bedroht“ aufgeführt. Verbreitung Sie ist eine typische Stromtalpflanze, die in Sachsen nur im Leipziger Raum, entlang der Elster(-Luppe)-Aue von Leipzig Knauthain abwärts, zerstreut vorkommt. Aufgrund seiner heilenden Wirkung wird der Echte Haarstrang auch als Arznei-Haarstrang bezeichnet. Verwendung finden v. a. seine stark aromatischen Wurzeln. Foto: Echter Haarstrang zur Blüte (Günther Blaich) Als Futterpflanze ist die Art für zahlreiche Tagund Nachtfalter von Bedeutung. Die Haarstrangwurzeleule, die zu den Eulenfaltern gehört, hat sich explizit auf den Echten Haarstrang spezialisiert und folgt der Larvenfutterpflanze in alle Lebensräume. Lebensraum und Lebensweise Die seltene Art ist einzeln oder gesellig außerhalb von Siedlungsbereichen sowohl in trockenen als auch in feuchten Biotopen zu finden. Ihr breites Vorkommen umfasst Halbtrockenrasen, lichte Eichen-Trockenwälder sowie wechseltrockene, tonige Auenwiesen. Verbreitungskarte des Echten Haarstrangs in Sachsen aus Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens ( SÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE; 2000) Quellenangaben: BAUMANN, H.; MÜLLER, T. (2001): Farbatlas Geschützte und gefährdete Pflanzen. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co. GUTTE, P.; HARDTKE, H.-J.; SCHMIDT, P. A. (2013): Die Flora Sachsens und angrenzender Gebiete. Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. Wiebelsheim. JÄGER, E. J. (Hrsg., 2001): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. 20. Aufl. 2001 www.floraweb.de (BfN) Zugriff: 09.01.2017