Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum

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Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum
Zentrale Universitätsbibliothek und Computer- und
Medienservice der Humboldt-Universität
Offener Realisierungswettbewerb für Architekten
Ausschreibung
Fassung
Stand ab 16.12.2003
Impressum
Herausgeber
Humboldt-Universität zu Berlin
Technische Abteilung
Wettbewerbsdurchführung
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Abteilung Städtebau und Projekte
Referat II D
Behrenstraße 42
10117 Berlin-Mitte
Informationstechnik / Internet
competitionline GmbH, Berlin
FOTOS
..........
DRUCK
..........
Stand: ab 16.12.2003
3
Inhaltsverzeichnis
Anlass und Ziel
1
Verfahren
1.1
Auslober, Bauherr, Nutzer
1.2
Art des Verfahrens
1.3
Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe
1.4
Teilnahmeberechtigung
1.5
Preisgericht und Vorprüfung
1.6
Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen
1.7
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten
1.8
Rückfragen und Kolloquium
1.9
Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen
1.10
Geforderte Leistungen
1.11
Beurteilungsverfahren und Vorprüfung
1.12
Preise und Ankäufe
1.13
Weitere Bearbeitung
1.14
Eigentum und Urheberrecht
1.15
Verfassererklärung
1.16
Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten
1.17
Haftung und Rückgabe
1.18
Zusammenfassung der Termine
2
Situation und Planungsvorgaben
2.1
Konzeption der Informationsversorgung in Berlin-Mitte
2.2
Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin
2.3
Computer- und Medienservice
2.4
Kooperation zwischen dem Computer- und Medienservice
(CMS) und der Universitätsbibliothek
2.5
Historische Entwicklung des Standorts
2.6
Städtebauliches Umfeld des Wettbewerbsgebiets
2.7
Das Wettbewerbsgrundstück
2.8
Verkehr und Erschließung
2.9
Ver- und Entsorgung
2.10
Planungsrecht
2.11
(FOTODOKUMENTATION)
3
Wettbewerbsaufgabe
4
3.1
Städtebaulich-architektonische Zielsetzung
3.2
Erschließung / Stellplätze
3.3
Baulich-funktionale Zielsetzung
3.4
Erläuterungen zum Bedarfs- und Raumprogramm
3.5
Raumprogramm
3.6
Technische Gebäudeausrüstung
3.7
Bauliche Maßnahmen für Behinderte
3.8
Baurechtliche Vorschriften, Normen und Richtlinien
3.9
Wirtschaftliche Zielsetzung
3.10
Ökologische Zielsetzung
3.11
Beurteilungskriterien des Preisgerichts
4
Anhang
4.1
Raumprogrammlisten
4.2
Farbliche Kennzeichnung der Programmbereiche
4.3
Fotodokumentation
4.4
Quellennachweis
4.5
(VERFASSERERKLÄRUNG)
Anlass und Ziel
Anlass und Ziel
1810 nach der Konzeption von Wilhelm von Humboldt gegründet, ist die heutige
Humboldt-Universität zu Berlin die "Mutter aller modernen Universitäten". Mit
innovativen Ideen in Studium, Forschung und Organisation trägt sie auch
weiterhin dem Reformimpuls ihrer Gründung Rechnung.
Die Universitätsbibliothek wurde im Jahre 1832 gegründet. Sie begleitet seitdem
als zentrale Informationseinrichtung die wissenschaftliche Arbeit an der
Universität und hat in ihrer über 170 Jahre alten Geschichte einen umfangreichen
und wertvollen Buchbestand aufgebaut. Heute besteht sie aus der Zentralen
Universitätsbibliothek (ZUB) und 18 Zweigbibliotheken. Seit fast hundert Jahren
ist die ZUB als Mieterin in den Räumen der Staatsbibliothek in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Hauptgebäude der Universität untergebracht. Aufgrund der
Ausbauplanungen der Staatsbibliothek wird ein Neubau für die
Universitätsbibliothek erforderlich, der bis zum Jahr 2007 fertig gestellt sein soll.
Das Baugrundstück liegt zentral im so genannten “Universitätsquartier Mitte”,
welches sich entlang der Universitäts- und Geschwister-Scholl-Straße zwischen
der Berliner Prachtstraße “Unter den Linden” und der nördlich gelegenen Spree
erstreckt. In unmittelbarer Nähe liegen das Forum Fridericianum und die
Museumsinsel. Für den Neubau ist die Bezeichnung "Jacob und Wilhelm
Grimm-Zentrum” (Grimm-Zentrum) vorgesehen.
Mit dem Neubau der Universitätsbibliothek soll das innovative Konzept fortgesetzt
werden, wie es für den Standort Adlershof im Erwin Schrödinger-Zentrum im
naturwissenschaftlichen Quartier der Universität im Jahr 2003 bereits realisiert
wurde: Die beiden Zentraleinrichtungen Universitätsbibliothek und Computer- und
Medienservice (CMS, ehemals Rechenzentrum) bieten aus einer Hand eine
umfassende Dienstleistung an. Sie treten gemeinsam als eine zentrale
Serviceeinrichtung für Informations-, Kommunikations- und
Multimediadienstleistungen auf. Sie sind ein Zentrum der Informationsversorgung
und des -austausches sowie ein Ort des Lernens und Forschens.
In der Architektur des Gebäudes soll sich das Selbstverständnis der
Humboldt-Universität als traditionsreiche aber gleichzeitig moderne und
innovative Stätte für Lehre und Forschung von internationalem Rang ausdrücken.
In dem Gebäude werden Menschen viele Stunden am Tag studieren, forschen
und kommunizieren. Die Architektur soll deshalb Räume schaffen, wo man
einerseits ruhig und konzentriert arbeiten kann, - wo man andererseits gerne
verweilt, sich wohl fühlt, sich treffen und austauschen kann.
Die Herstellung und Betreibung des Gebäudes müssen den wirtschaftlichen
Möglichkeiten des Auslobers entsprechen. Für die Beurteilung der
Wettbewerbsarbeiten sind die voraussichtlichen Kosten für die Herstellung und
die Bewirtschaftung von entscheidender Bedeutung.
- Die Gesamtkosten (Kostengruppen 1-7 incl. 16 v. H. Mehrwertsteuer) für das
Vorhaben dürfen 75 Mio. € nicht überschreiten.
- Aufgrund der bekannten Situation der öffentlichen Haushalte - mit den
5
Anlass und Ziel
entsprechenden, teilweise drastischen Auswirkungen auf die Universität - kann
der Auslober sich nur für eine Lösung entscheiden, die vergleichsweise niedrigere
Bewirtschaftungskosten erwarten lässt.
Ergänzen: An die Gebäudelösung werden hohe Anforderungen bezüglich des
ökologischen und Kosten sparenden Bauens gestellt. Die ökologischen
Planungskriterien des Senates von Berlin für Wettbewerbe sind zu beachten.
[Römmling, Institut für Erneuerung und Modernisierung von Bauten] 13.09.03 18:38
Uhr
6
Kapitel 1 Verfahren
1 Verfahren
HINWEIS. BITTE BEACHTEN!
DIE TEXTPASSAGEN, DIE DURCH GROßBUCHSTABEN HERVORGEHOBEN
SIND, BITTE BESONDERS BEACHTEN, DA DIESE TEXTBAUSTEINE NOCH
UNKLAR SIND UND VORRANGIG ZUR DISKUSSION STEHEN.
1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer
Auslober
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
D-10099 Berlin
www.hu-berlin.de
mit der Wettbewerbsvorbereitung und –durchführung beauftragt:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Abteilung Städtebau und Projekte
Referat II D
Behrenstraße 42
10117 Berlin
Bernd Hagelberg, II D 13
Tel.: +49 (0)30/ 9020-5148
Fax: +49 (0)30/ 9020-5653
e-mail: [email protected]
mit der informationstechnischen Umsetzung des Wettbewerbsverfahrens
beauftragt:
competitionline GmbH
Fidicinstr. 4
10965 Berlin
Dipl.-Ing. Constanze Meyer
Dipl.-Ing. Angelika Fittkau
Tel.: +49 (0)30/ 53 007 943
e-mail: [email protected]
Bauherr
Humboldt-Universität zu Berlin
7
Kapitel 1 Verfahren
mit der Wahrnehmung der Funktion beauftragt:
Land Berlin, vertreten durch die
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Abteilung V – Hochbau – Referat VP II
Fehrbelliner Platz 2
10702 Berlin
Nutzer
Humboldt-Universität zu Berlin
Mitwirkende Verwaltungen
Senatsverwaltung für Finanzen,
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Bezirksamt Mitte von Berlin
1.2 Art des Verfahrens
Die Ausschreibung erfolgt als offener Realisierungswettbewerb für Architekten.
EINE VERBINDUNG DES WETTBEWERBSBEITRAGES SOWIE DER
NACHFOLGENDEN PLANUNGSLEISTUNGEN MIT EINEM ANGEBOT VON
BAULEISTUNGEN IST AUSGESCHLOSSEN.
Das gesamte Verfahren ist bis zum Abschluss anonym.
Kommunikation
Die Wettbewerbssprache ist Deutsch. Die Kommunikation mit den Teilnehmern
wird ausschließlich über das Internet geführt. Die Teilnehmer sind aufgefordert,
sich unter www.competitionline.de die Teilnahmeunterlagen herunterzuladen und
sich während der gesamten Projektlaufzeit über den aktuellen Stand des
Verfahrens eigenständig zu informieren. Unter www.competitionline.de werden
alle Informationen zur Ausschreibung fortlaufend bereitgestellt und aktualisiert.
SCHUTZGEBÜHR? (GGF. TEXT ENTSPR. ÜBERARBEITEN)
Die Anmeldung zum Wettbewerb funktioniert wie folgt:
1.Registrierung bei competitionline (siehe 1.6):
Durch Anklicken des Verweises „Kostenlos registrieren >>“ im grauen
Login-Bereich im linken oberen Seitenbereich wird das Registrierungs-Formular
aufgerufen. Bitte tragen Sie hier Ihre Adressdaten und Ihre E-Mail Adresse
vollständig ein. Sie wählen dabei selbst einen Nutzernamen aus, mit welchem Sie
sich während des gesamten Verfahrens immer wieder auf der Webseite
8
Kapitel 1 Verfahren
einloggen (einwählen) können. Wenn Sie das Formular vollständig ausgefüllt
haben, klicken Sie bitte auf „Registrieren“. Bei erfolgreicher Dateneingabe werden
Ihnen die gemachten Angaben noch einmal angezeigt. Bitte überprüfen Sie
insbesondere die richtige Schreibweise Ihrer E-Mail Adresse. Wenn alle Daten
korrekt sind, drücken Sie abschließend auf „Eingabe Bestätigen“. Zum Abschluss
des Registrierungs-Vorgangs wird Ihnen der folgende Text angezeigt: Ihre
Registrierung bei competitionline war erfolgreich. Eine E-Mail mit Ihren
Zugangsdaten wurde an Sie versendet.
Nutzer, die bereits bei competitionline registriert sind, brauchen sich nicht erneut
anzumelden.
2.Rufen Sie Ihr E-Mail-Konto ab. Der E-Mail mit dem Betreff „Registrierung bei
competitionline“ entnehmen Sie Ihren Nutzernamen und Ihr Passwort. Nutzer, die
bereits bei competitionline registriert sind, können Ihr Passwort erfahren, indem
sie auf den Verweis „Passwort vergessen“ klicken und sich ein neues Passwort
zuschicken lassen.
3.Suchen Sie nun den Wettbewerb „Grimm-Zentrum“ in der Rubrik
„Ausschreibungen“ auf. Durch Anklicken des Wettbewerbs-Titels wird der
Wettbewerb aufgerufen. Im linken Seitenbereich finden Sie weitere
Auswahlmöglichkeiten. Wählen Sie die Seite „Anmeldung“ und tragen Sie dort
Ihren Nutzernamen und Ihr Passwort ein. Sie erhalten daraufhin Zugang zum
Teilnehmerbereich des Wettbewerbs. Dort stehen Ihnen alle Unterlagen und
Informationen zur Verfügung.
Durch die Anmeldung per Formular werden alle Teilnehmer automatisch in einen
Info-Brief-Verteiler (E-Mail Verteiler) aufgenommen. Während des Verfahrens
werden Informationen per E-Mail an diesen Verteiler versendet. Der E-Mail
Verteiler stellt einen zusätzlichen Service für die Teilnehmer dar. Die an diesen
Verteiler versendeten Info-Briefe (E-Mails) sind nicht Bestandteil der
Ausschreibung.
Für den Eingang der Info-Briefe aus diesem Verteiler beim Empfänger wird vom
Auslober keine Garantie übernommen. Die Teilnehmer sind deshalb angehalten,
sich fortlaufend selbst über das Verfahren unter www.competitionline.de zu
informieren. Im Teilnehmerbereich werden alle versendeten Info-Briefe dargestellt
und abgelegt. Nicht erhaltene E-Mails stellen deshalb keine Benachteiligung des
Teilnehmers dar.
Die Online-Anmeldung berechtigt zum Download der Wettbewerbsunterlagen, zur
Benutzung des Rückfragenformulars und zur Benutzung des Schwarzen Bretts im
Internet.
1.3 Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe
Dem Wettbewerb liegen die Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe auf den
Gebieten der Raumplanung, des Städtebaus und des Bauwesens (GRW 1995)
zugrunde, soweit nachstehend nichts anderes ausgeführt ist.
9
Kapitel 1 Verfahren
Bei der Vorbereitung der Ausschreibung hat die Architektenkammer Berlin
entsprechend den Regelungen der GRW sowie die Baukammer beratend
mitgewirkt. Der Wettbewerb wird bei der Architektenkammer Berlin unter der
REGISTRIER-NR. ...................... geführt.
Einverständnis
Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer und Gast erklärt sich
durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren mit den vorliegenden
Teilnahmebedingungen und der Anwendung der GRW 1995 einverstanden.
Verlautbarungen jeder Art über Inhalt und Ablauf vor und während der Laufzeit
des Wettbewerbsverfahrens, einschließlich der Veröffentlichung der
Wettbewerbsergebnisse dürfen nur über den Auslober und die Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung, II D, abgegeben werden.
Datenschutz
Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer, Gast und
Auftragnehmer willigt durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren ein,
dass seine personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit o.g. Wettbewerb
bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bzw. bei der für das
Online-Verfahren beauftragten Firma competitionline GmbH in Form einer
automatisierten Datei geführt werden. Eingetragen werden: Name, Anschrift,
Telefon, E-Mail, Beauftragung im Wettbewerb, Kammermitgliedschaft,
Berufsbezeichnung. Nach Abschluss des Verfahrens können auf Wunsch diese
Daten gelöscht werden (durch Vermerk auf der Verfassererklärung).
Für die Anmeldung zum Wettbewerb sind alle Angaben wahrheitsgetreu, gemäß
Nutzerbedingung, in das Online-Anmeldeformular einzutragen. Die Registrierung
bei competitionline sowie die Anmeldung zum Wettbewerb kann jederzeit
widerrufen werden. Die eigenen Daten können jederzeit aus der Datenbank
gelöscht werden.
Um Ihre Daten zu löschen, loggen Sie sich mit Nutzername und Passwort ein und
wählen den Link „Nutzerprofil >>“ unter dem Login-Bereich. So gelangen Sie zu
Ihren Daten. Durch klick auf den Button „Nutzerprofil löschen“ werden alle Daten,
die sie in das Anmeldeformular eingetragen haben, aus der Datenbank gelöscht.
Gemäß § 6 des novellierten Datenschutzgesetzes ist die Einwilligung der
Betroffenen notwendig, da eine spezielle Rechtsgrundlage für die Führung dieser
Datei fehlt.
Nachprüfung der Vergabe
Vergabekammer im Land Berlin bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit
und Frauen, Martin-Luther-Straße 105, 10820 Berlin.
10
Kapitel 1 Verfahren
1.4 Teilnahmeberechtigung
Zum Wettbewerb zugelassen sind:
Natürliche Personen, die am Tage der Auslobung im Zulassungsbereich ansässig
sind und entsprechend den Regelungen ihres Heimatlandes zur Führung der
Berufsbezeichnung Architekt berechtigt sind. Ist in dem jeweiligen Heimatstaat
die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachliche
Voraussetzung als Architekt, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstige
Befähigungsnachweise verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie
85/384/EWG des Rates vom 10. Juni 1985 (EG-Architektenrichtlinie) oder der
Richtlinie 89/48/EWG des Rates vom 21. Dezember 1980
(EG-Hochschuldiplomrichtlinie) gewährleistet ist.
Juristische Personen sind teilnahmeberechtigt, sofern deren satzungsmäßiger
Geschäftszweck auf Planungsleistungen ausgerichtet ist, die der
Wettbewerbsaufgabe entsprechen und mindestens einer der Gesellschafter oder
einer der bevollmächtigten Vertreter und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die
an natürliche Personen gestellten Anforderungen erfüllt.
Bei Arbeitsgemeinschaften muss jedes Mitglied teilnahmeberechtigt sein.
Teilnahmehindernisse sind nach 3.2.3 GRW geregelt.
Die Zusammenarbeit mit Ingenieuren der Fachrichtungen Tragwerksplanung und
Technische Gebäudeausrüstung wird empfohlen. Hierbei entsteht kein
Rechtsanspruch auf eine weitere Beauftragung.
Fachberater unterliegen nicht den genannten Teilnahmebedingungen.
1.5 Preisgericht und Vorprüfung
Fachpreisrichter
Prof. Axel Oestreich
Architekt, Berlin
Prof. Manfred Ortner
Architekt, Berlin
Christoph Siegler
Architekt, Berlin
Volker Staab
Architekt, Berlin
Dr.Ing. Hans Stimmann
Senatsbaudirektor, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
11
Kapitel 1 Verfahren
Stellvertretende Fachpreisrichter
Antje Freiesleben
Architektin, Berlin
Norbert John
Architekt, Potsdam
Claus Neumann
Architekt, Berlin
Konrad Zander/ Birgitt Kalthöner
Architekten, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Sachpreisrichter
Prof. Dr. Jürgen Mlynek
Präsident der HU
Dr. Milan Bulaty
Direktor der Universitätsbibliothek
Ewald-Joachim Schwalgin
Leiter der Technischen Abteilung der HU
Dorothee Dubrau
Stadträtin für Stadtentwicklung, Bezirksamt Mitte von Berlin
Stellvertretende Sachpreisrichter
Dr. Frank Eveslage
Vizepräsident der HU
Barbara Schneider-Kempf
Kommissarische Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin
Dr. Peter Schirmbacher
Direktor der Zentraleinrichtung Computer- und Medienservice
Kristina Laduch
Bezirksamt Mitte von Berlin
Sachverständige
Harald Meißner, Architekt
HU, Technische Abteilung
Lutz Stange/ Uwe Pirr
HU, Computer- und Medienservice
12
Kapitel 1 Verfahren
Ingrid Klemesch
Senatsverwaltung für Finanzen
Viktor Stoltenburg/ Wolfgang Mahnke/ Sigrun Riedel
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Jochen Windolph/ Eckhardt Rothkamm/Bernd Wangrin
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Projektvorbereitung und Prüfung
Ulrich Herrmann/ Ingeborg Stude
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Koordinierungsstelle “Barrierefreies Bauen“
Peter Foerster-Baldenius/ Brigitte Reichmann
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Ökologischer Städtebau
Dr. Uwe Römmling
Sachverständiger für Energieeffizientes Bauen
Erik Thielecke
Energiebeauftragter der HU
N. N.
Sachverständiger für Emissionen
vom Bahnviadukt
Friedrich-Wilhelm Hensel/ Dietrich Kindt/ Ulrich Reinelt
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Abteilung Hochbau
Susanne Walter
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Architekturwerkstatt
Hannspeter Hoffmann
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Städtebauliche Projekte und Investitionsvorhaben
Peter Ostendorff
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Referat Auswahlverfahren, Wettbewerbe
Heike Mertens/ Steffen Klette
Bezirksamt Mitte von Berlin
Stadtplanungsamt
Constanze Meyer/ Angelika Fittkau
13
Kapitel 1 Verfahren
competitionline GmbH
online-Technik
Vorpüfer
Hubertus Neuhausen
Humboldt-Universität
Bernd Hagelberg
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Klaus Reimers, Kosteneinschätzungen
Architekt, Berlin
Norbert Giebels
Architekt, Berlin
Birgit Dietsch
Architektin, Berlin
Konrad Möckel
Architekt, Berlin
Mark Finley
Bauingenieur, Berlin
Für die 2. Prüfphase wird die Vorprüfung ergänzt durch Sachverständige aus den
Bereichen Gebäudetechnik, energieeffizientes Bauen und Emissionen vom
Bahnviadukt.
Ergänzung: Für die 2. Phase wird die Vorprüfung ggf. ergänzt durch Fachleute aus
den Bereichen......energieeffizientes Bauen und Projektsteuerung.
[Römmling, Institut für Erneuerung und Modernisierung von Bauten] 18.09.03 12:58
Uhr
Gäste
Peter Kever / Dr. Gerald Leue
Architektenkammer Berlin
Dr. Christian Müller
Baukammer Berlin
Vertreter der in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Bezirks Mitte von
Berlin
Berit Krause
Freie Mitarbeit an der Ausschreibung
14
Kapitel 1 Verfahren
1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen
SCHUTZGEBÜHR? (GGF. FOLGETEXT ENTSPR. ÜBERARBEITEN)
Die Wettbewerbsunterlagen können ab ....................................... kostenlos aus
dem Internet unter der folgenden Adresse heruntergeladen werden:
www.competitionline.de
Der Wettbewerb wird über die Rubrik ‚Ausschreibungen’ aufgefunden.
Die Teilnehmer sind angehalten, sich
1. unter www.competitionline.de zu registrieren,
2. die E-Mail mit Nutzername und Passwort abzurufen und
3. sich für den Wettbewerb anzumelden.
Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten angemeldete Teilnehmer Zugang zum
Teilnehmerbereich. Die Online-Anmeldung berechtigt zum Download der
Wettbewerbsunterlagen, zur Benutzung des Rückfragenformulars und zur
Benutzung des Schwarzen Bretts im Internet.
Alle angemeldeten Teilnehmer erhalten gegebenenfalls Info-Briefe von der
Wettbewerbskoordination an die von ihnen bei der Registrierung eingetragene
E-Mail Adresse. (siehe 1.2). Die versendeten Info-Briefe sind nicht Bestandteil der
Ausschreibung; sie stellen einen zusätzlichen Service für die Teilnehmer dar. Alle
Info-Briefe können im Teilnehmerbereich des Wettbewerbs unter
www.competitionline.de nachgelesen werden. Nicht erhalten E-Mails stellen
keinen Benachteiligungsgrund für Teilnehmer dar. Für den erhalt der E-Mails
kann weder vom Auslober noch von der competitionline GmbH eine Garantie
übernommen werden.
Die persönliche Abholung und die postalische Versendung der
Wettbewerbsunterlagen ist nicht möglich.
1.7 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten
Die Arbeiten sind am ............... von 14.00 bis 17.00 Uhr bei der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung, Referat II D, .............................abzugeben oder am selben
Tag oder davor liegend per Post- oder Kurierdienst einzureichen. Als Zeitpunkt
der Ablieferung gilt im Falle der Einlieferung bei Post, Bahn oder anderen
Transportunternehmern das auf dem Einlieferungsschein angegebene Datum,
unabhängig von der Uhrzeit; bei Ablieferung bei der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung die auf der Empfangsbestätigung vermerkte Zeitangabe.
Der Teilnehmer hat dafür zu sorgen, dass er den Nachweis über die rechtzeitige
Einlieferung führen kann. Da der Tagesstempel (Post) auf dem Versandgut ein
späteres Datum aufweisen kann, ist der Einlieferungsschein maßgebend.
Einlieferungsschein-Belege sind daher bis zum Abschluss des Verfahrens
aufzubewahren und auf Anforderung vorzulegen.
15
Kapitel 1 Verfahren
Das Modell ist in transportgerechter und wiederverwendbarer Verpackung
abzuliefern. Es ist am .................. von 14.00 bis 17.00 Uhr an gleicher Stelle oder
am selben Tag oder davor liegend per Kurierdienst einzureichen.
Die Wettbewerbsarbeiten - im Papierformat und die CD-Rom - sind zur Wahrung
der Anonymität in verschlossenem Zustand ohne Absender oder sonstigen
Hinweis auf den Verfasser, aber mit der Kennzahl und dem Vermerk
„Grimm-Zentrum der HU“ einzureichen. Bei Zustellung durch Post- oder
Kurierdienst ist der Empfänger als Absender anzugeben.
Bei Einlieferung durch Post- oder Kurierdienst (porto- und zustellungsfrei für den
Empfänger) gilt die Einlieferungsfrist als erfüllt, wenn der Aufgabestempel das
Datum des .................. oder eines davor liegenden Tages trägt. Für die
Einlieferung des Modells gilt entsprechend das Datum des ....................... Der
Verfasser ist selbst für die Lesbarkeit des Aufgabestempels auf der Sendung
verantwortlich. Verspätet eingegangene Arbeiten, deren Aufgabestempel /
Aufgabebeleg fehlt, unleserlich oder unvollständig ist oder dessen Richtigkeit
angezweifelt wird, werden vorbehaltlich des späteren Nachweises zeitgerechter
Einlieferung, den der Teilnehmer zu erbringen hat, mitbeurteilt.
Unter www.competitionline.de können die Teilnehmer überprüfen, ob ihre
Wettbewerbsarbeiten beim Auslober eingegangen sind. Im Teilnehmerbereich
des Wettbewerbs „Grimm-Zentrum“ auf der Seite „eingegangene Arbeiten“
werden die Kennzahlen der beim Auslober eingetroffenen Arbeiten veröffentlicht.
Kennzeichnung der Arbeiten
Die Wettbewerbsarbeiten sind in allen Stücken nur durch eine gleichlautende
Kennzahl zu bezeichnen. Sie ist aus sechs arabischen Ziffern zu bilden und in
einer Größe von 1cm Höhe und 4 cm Breite auf jedem Blatt und jedem
Schriftstück in der rechten oberen Ecke anzubringen.
Der Wettbewerbsverfasser hat die Verfassererklärung (siehe 1.15) mit seiner
Anschrift in einem verschlossenen und undurchsichtigen Umschlag mit der
gleichen Kennzahl abzugeben, mit der er seine Wettbewerbsarbeit
gekennzeichnet hat. Dieser Umschlag ist gleichzeitig mit der Wettbewerbsarbeit
abzugeben.
1.8 Rückfragen und Kolloquium
Rückfragen
Rückfragen können nur im Internet gestellt werden. Bis zum
......................................... steht unter www.competitionline.de im
Teilnehmerbereich des Wettbewerbs ein Rückfragenforum zur Verfügung. Nur in
diesem Forum können Fragen gestellt werden. Alle gestellten Fragen werden
unmittelbar im Rückfragenforum anonym veröffentlicht. Dadurch ist es möglich,
dass alle Teilnehmer bereits gestellte Fragen nachlesen können. Jeder
Teilnehmer ist verpflichtet selbst zu überprüfen, dass seine gestellten Fragen auf
16
Kapitel 1 Verfahren
der Plattform angezeigt werden.
Beim Stellen der Rückfragen ist auf das entsprechende Thema im
Rückfragenkatalog, der sich nach den Ziffern der Ausschreibung gliedert, Bezug
zu nehmen. Die Rückfragen werden mit dem Preisgericht erörtert und
anschließend beantwortet.
Die Antworten auf die Rückfragen werden am ................................. auf der selben
Internetseite veröffentlicht. Sie können im Rückfragenforum online gelesen
werden oder als Rückfragenprotokoll im PDF-Format durch Klick auf das Feld
„Rückfragenprotokoll“ heruntergeladen werden.
Das Rückfragenprotokoll ist Bestandteil der Ausschreibung.
Rückfragenkolloquium
Ein Rückfragenkolloquium mit den Teilnehmern ist nicht vorgesehen.
1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen
Unterlagen des Wettbewerbs sind:
- der Auslobungstext im PDF-Format
- das Rückfragenprotokoll (siehe 1.8)
- die nachfolgend aufgeführten Plan- und Arbeitsunterlagen:
Informationspläne
1. LAGEPLAN, M 1:5000
2. zwei Luftbilder
3. Planwerk Innenstadt (Ausschnitt), M 1:5000
4. Leitungsplan Stromversorgungsunternehmen Bewag, M 1:500
5. Leitungsplan Gasversorgungsunternehmen GASAG, M 1:500
6. zwei Leitungspläne Fernwärmeversorgungsunternehmen Bewag, M 1:500
7. Strassenansichten Nachbargebäude Planckstrasse 20, M 1:100
8. Strassenansicht Nachbargebäude Geschwister-Scholl-Strasse 5, M 1:100
9. Nordansichten vom Bahnviadukt
10. Schichtenverzeichnisse
Arbeitspläne und Arbeitsunterlagen
11. LAGEPLAN, M 1:500 als Übersichtsplan, Vektorgrafik in den Formaten DXF,
DWG
12. AMTLICHER LAGEPLAN, M 1:200 mit Baumbestand und Höhenangaben als
Vektorgrafik in den Formaten DXF, DWG (siehe Hinweis unter 2.7 Größe/
Eigentum)
13. vermaßtes Giebelprofil der nördlichen Brandwand, M 1:100 als Vektorgrafik in
den Formaten DXF, DWG
14. Formblätter für Berechnungen I - Raumprogramm, als Exel-Tabelle
17
Kapitel 1 Verfahren
15. FORMBLATT FÜR BERECHNUNGEN II - Ergebnisse BGF, GFZ, GRZ, BRI,
HF, als Exel-Tabelle
16. Verfassererklärung (FORMULAR)
Zusätzlich werden alle Pläne und Arbeitsunterlagen im PDF-Format angeboten
(Kontrollpläne).
Alle unter 1.- 16. genannten Unterlagen werden im Internet unter
www.competitionline.de im „Teilnehmerbereich“ auf der Seite
„Wettbewerbsunterlagen“ zum Herunterladen bereitgestellt. Zugang zum
Teilnehmerbereich erhalten die Teilnehmer nachdem sie sich für den Wettbewerb
„Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum" (Zentrale Universitätsbibliothek und
Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität zu Berlin) angemeldet
(siehe 1.06) und mit ihrem Nutzernamen und Passwort eingeloggt haben.
HINWEIS:
JEDER TEILNEHMER DES WETTBEWERBES VERPFLICHTET SICH, DIE
VORLIEGENDEN DIGITALISIERTEN DATEN UND PLÄNE NUR FÜR DIE
BETEILIGUNG AM WETTBEWERB ZU NUTZEN. DATEN, DIE IM RAHMEN
DER BEARBEITUNG ALS ZWISCHENPRODUKTE ANFALLEN UND NICHT AN
DEN AUSLOBER ABGEGEBEN WERDEN, SIND NACH ABSCHLUSS DES
WETTBEWERBES ZU LÖSCHEN.
1.10 Geforderte Leistungen
Von den Teilnehmern werden folgende Leistungen erwartet:
1. Lageplan mit Darstellung der Gesamtsituation, Baukörper, Freiflächen und
Erschließung M 1:500
2. Grundriss Erdgeschoss, mit Darstellung der Außenanlagen M 1:200
3. Darstellung aller übrigen Geschosse, M 1:200
4. Ansichten und Schnitte soweit zum Verständnis des Entwurfes erforderlich, M
1:200
Leistungen zur Verdeutlichung der Umsetzung des Raumprogramms siehe unter
Ziffer 3.5
5. Fassadendetail, M 1:20 als Ausschnitt
6. Freigestellte perspektivische Darstellungen, z.B. zu innenräumlichen Qualitäten
7. Einfaches Arbeitsmodell, M 1:500 mit Darstellung des Baukörpers, Dicke im
Falle einer Grundplatte IN GRÖSSE DES GRUNDSTÜCKS ca. 1 mm
8. Erläuterungsbericht Beschreibung des baukonstruktiven, gebäudetechnischen
und ökologisch-energetischen Konzepts mit Skizzen auf den Plänen
9. AUSSAGEN ZUR VORGESEHENEN PLANUNGS- UND
BAUORGANISATION
10. Prüfpläne, ein Satz Pläne (Lageplan M 1:500, Grundrisse, Schnitte, Ansichten
M 1:200) mit Eintragung der Raumbezeichnungen und Angabe der notwendigen
Maße
11. Berechnungen nachprüfbar und aufgestellt nach DIN 277 (auf Formblättern,
siehe Internetseite „Wettbewerbsunterlagen“/ Teilnehmerbereich):
- Berechnung der Hauptnutzfläche auf Papier und als Datei
18
Kapitel 1 Verfahren
- Berechnung der Brutto-Grundrissfläche BGF
- Berechnung des Brutto-Rauminhalts BRI
- GRZ und GFZ nach Bau-Nutzungsverordnung (BauNVO)
- Berechnung der Hüllfläche (Dach- und Außenwandfläche und Bauwerk gegen
Erdreich)
12. Leistungen entsprechend Pkt. 1-6, 8-9 und 11 sind zusätzlich auf CD-ROM für
Vorprüfbericht, Ergebnisprotokoll, Veröffentlichung einzureichen
13. Verzeichnis der eingereichten Unterlagen, ggf. mit Hängeplan
14. Verfassererklärung (siehe Kap. 1.15 und Internetseite
„Wettbewerbsunterlagen“/ Teilnehmerbereich)
Grundlage der Planung sollte der Amtliche Lageplan (M 1:200) sein.
Mit der Wettbewerbsarbeit wird hauptsächlich die Architektenplanung dargestellt.
Kann gem. Ausführungen in Pkt. 8 eine kostentechn. Bewertung erfolgen? oder
sollte eine Kostenschätzung hier mit angefordert werden?
[Reinelt, SenStadt] 17.09.03 16:33 Uhr
Abgabe der Arbeiten als Papierausdruck
Als verbindliche Form der Arbeit gilt der Papierausdruck.
Für die Präsentation der Wettbewerbsarbeiten stehen Rolltafeln mit einer Fläche
von 1,96 m (Breite) x 1,46 m (Höhe) zur Verfügung (max. 3 Tafelseiten pro
Arbeit).
Die vom Auslober zur Verfügung gestellten Arbeitspläne sind ein Angebot, den
Wettbewerbsbeitrag darzustellen; sie müssen von den Verfassern nicht
verwendet werden. Um die Arbeiten jedoch ggf. bei einer späteren Ausstellung in
Wechselrahmen präsentieren zu können, sollte kein größeres Blattformat als
119,5 cm x 89,5 cm gewählt werden.
Jeder Teilnehmer darf nur eine Arbeit ohne Variante einreichen. Gem. GRW 5.5
werden Darstellungen, die über die in der Auslobung geforderten Leistungen
hinausgehen oder gegen verbindliche Vorgaben des Auslobers (s. hierzu die
Fußnote zu den Beurteilungskriterien unter Punkt 3.11) verstoßen, von der
Vorprüfung ausgesondert und dem Preisgericht zur Entscheidung über die
Zulassung angetragen.
Die zu den Nutzungsbereichen aus dem Funktionsschema übernommenen
Farben sind in den Grundrissen und Schnitten des Wettbewerbsbeitrags und
dessen Prüfplänen zu verwenden, um den an dem Beurteilungsverfahren
Beteiligten die funktional-räumlichen Beziehungen im Beitrag zu verdeutlichen.
Für Nebennutzflächen, Verkehrsflächen und Funktionsflächen sind keine
zusätzlichen Farben zu verwenden, sie bleiben also in der Grundfarbe des
Planmaterials.
Farbige Darstellungen sowie erläuternde Skizzen sind zugelassen.
Zusätzliche Abgabe der Arbeiten in digitaler Form / CD-ROM
19
Kapitel 1 Verfahren
Auf der CD-ROM sind die geforderten Leistungen im für PC-Format
abzuspeichern:
Bilder im JPEG-Format, Texte im RTF- oder DOC-Format, Berechnungen im
XLS-Format.
Bilder, Grafiken und Pläne sollen eine Auflösung von 150 dpi sowie eine Größe
von 1.200 x 1.700 pixel (wahlweise Hoch- oder Querformat) nicht überschreiten.
Ein Bild / Plan im Hochformat soll eine Breite von 1.200 pixel (ca. 20 cm), ein Bild
im Querformat ein Breite von 1.700 pixel (ca. 28 cm) haben.
Es werden nur JPEG-Formate akzeptiert, ‘offene Dateien’ wie Vektordateien (z.B.
CAD-Pläne), Dateien aus Layout-Programmen (z.B. InDesign, QuarkXpress,
Illustrator etc.) können nicht berücksichtigt werden. Sollten die vorgegebenen
Formate nicht eingehalten werden, so wird der Wettbewerbsbeitrag im
Vorprüfbericht dem Preisgericht ggf. nicht mit Bildern vorgelegt.
Die CD-ROM selbst trägt als Titel nur die sechsstellige Kennzahl, mit der auch die
schriftlichen Pläne gekennzeichnet werden (z.B. 123456). Die einzelnen Dateien
auf der CD-ROM müssen wie folgt benannt werden:
Der erste Teil des Dateinamens ist die sechsstellige Kennzahl, danach folgt ein
Unterstrich und anschließend der eigentliche Plantitel, gefolgt von der
Formatangabe ‘.JPEG oder .JPG’. Diese Namenskonventionen sind unbedingt
einzuhalten, damit die Beiträge den Verfassern (bzw. Kennzahlen) zugeordnet
werden können.
Bitte benennen Sie die Dateien mit ihrer Kennzahl nach folgendem Schema:
- Lageplan: kennzahl_lageplan.JPG (z.B. 123456_lageplan.JPG)
- Grundrisszeichnung Erdgeschoss: kennzahl_grundriss_eg.JPG (z.B.
123456_grundriss_eg.JPG)
- Darstellung aller übrigen Geschosse: kennzahl_geschosse.JPG (z.B.
123456_alle_geschosse.JPG)
- Ansichten und/oder Schnitte: kennzahl_ansicht.JPG (z.B. 123456_ansicht.JPG)
- Fassadendetail: kennzahl_fassade.JPG (z.B. 123456_fassade.JPG)
- Perspektiven: kennzahl_perspektiven.JPG
- Erläuterungsbericht: kennzahl_erlauterungsbericht.RTF oder ... .DOC
- Aussagen zur Planungs- und Bauorganisation: kennzahl_organisation.RTF oder
... .DOC
- Formblätter für Berechnungen: kennzahl_ berechungen.XLS (Die Formblätter
für Berechungen stehen auf der Seite „Wettbewerbsunterlagen“ im
Teilnehmerbereich als Excel-Dateien zur Verfügung)
Hinweis für Macintosh-Nutzer:
Die Dateiendung (.JPG) muss an den Dateinamen angehängt (eingetippt)
werden. Die CD-ROM ist im Modus Windows/DOS für PC zu erstellen.
Macintosh-Formate können grundsätzlich nicht verwendet werden.
In Ihrem eigenen Interesse überprüfen Sie bitte die Lesbarkeit Ihrer CD-Rom bitte
zusätzlich an einem PC, der unter einem Windows Betriebssystem läuft. Nicht
20
Kapitel 1 Verfahren
21
lesbare CD-Roms können nicht berücksichtigt werden.
Umgebungsmodell
Das Umgebungsmodell (Großes Stadtmodell, M 1:500) kann im Lichthof,
Behrenstraße 42, 10117 Berlin-Mitte, täglich von 10.00 -18.00 Uhr besichtigt
werden.
1.11 Beurteilungsverfahren und Vorprüfung
Das Beurteilungsverfahren ist unter den Punkten 5.5, 5.6 und 5.7 sowie in den
Anlagen II und III der GRW 1995 dargestellt. Ergänzend gilt Folgendes: Die
eingereichten Arbeiten werden vorgeprüft. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe
können die Sachverständigen zur Unterstützung der Vorprüfer hinzugezogen
werden. Vorprüfung und Jurierung erfolgen in zwei Phasen: die Vorprüfung wird
die Arbeiten in der ersten Phase nach Grundkriterien prüfen (wie Erfüllung der
formalen Wettbewerbsforderungen, offensichtliche Verstöße gegen verbindliche
Vorgaben, Berechnungsergebnisse nach Angabe des Verfassers) und das
Preisgericht wird entsprechend dem Regelverlauf nach GRW in ersten
Rundgängen 12 bis 30 Arbeiten heraussuchen, die in der zweiten Phase einer
vertieften Vorprüfung unterzogen werden.
Dem Preisgericht werden die Ergebnisse der Vorprüfungen als
Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt, die Beurteilung der Arbeiten bleibt dem
Preisgericht vorbehalten. Zu den Beurteilungskriterien des Preisgerichts und den
verbindlichen Vorgaben des Auslobers siehe unter Ziffer 3.11.
1.12 Preise und Ankäufe
Die Wettbewerbssumme (GRW 4.1) wurde unter Berücksichtigung
der §§ 15 und 16 HOAI in Verbindung mit der GRW 1995 ermittelt. Für Preise und
Ankäufe stehen insgesamt 170.000,- Euro zur Verfügung.
Vorgesehen ist folgende Aufteilung:
1. Preis
Euro
42.500,-
2. Preis
Euro
34.000,-
3. Preis
Euro
25.500,-
4. Preis
Euro
20.500,-
5. Preis
Euro
13.500,-
Ankauf
Euro
8.500,-
Ankauf
Euro
8.500,-
Ankauf
Euro
8.500,-
Ankauf
Euro
8.500,-
Die Mehrwertsteuer wird den inländischen Teilnehmern zusätzlich auf die Preise
und Ankäufe gezahlt. Über die Preise und Ankäufe hinaus ist eine
Kostenerstattung nicht vorgesehen. Die Preise und Ankäufe werden nach der
Entscheidung des Preisgerichts unter Ausschluss des Rechtsweges zugeteilt.
Kapitel 1 Verfahren
Das Preisgericht kann einstimmig eine andere Verteilung beschließen oder
Preisgruppen bilden.
1.13 Weitere Bearbeitung
Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung für die weitere Bearbeitung der
Wettbewerbsaufgabe.
Der Bauherr BEABSICHTIGT unter Würdigung der Empfehlungen des
Preisgerichts einen oder mehrere Preisträger mit den Architektenleistungen nach
HOAI § 15 Phasen 2-5 (Vorplanung bis einschließlich Ausführungsplanung) ZU
BEAUFTRAGEN,
- sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht,
- soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrundeliegende Aufgabe realisiert
werden soll (GRW 7.1).
Voraussetzung ist, dass die Ausführung der ausgewählten Arbeit im
Kostenrahmen möglich ist.
Die Übertragung der Leistungen erfolgt stufenweise entsprechend der
Allgemeinen Anweisung für die Vorbereitung und Durchführung von Bauaufgaben
Berlins (ABau). Daraus leitet sich kein Anspruch auf Mehrvergütung ab.
Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits
erbrachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten
Preises oder Ankaufs nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsentwurf in
seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde
gelegt wird (gem. GRW 7.2).
Kunst am Bau
Gemäß den Ausführungen in der Allgemeinen Anweisung für die Vorbereitung
und Durchführung von Bauaufgaben Berlins (Anweisung Bau) ist beabsichtigt, für
diese Baumaßnahme Mittel in Höhe von insgesamt ca. 500.000,- Euro
einschließlich Künstlerhonorare und Mehrwertsteuer Kunst am Bau-Maßnahmen
bereitzustellen.
Art und Umfang der Maßnahmen sowie das Vergabeverfahren für die Kunst am
Bau sind nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens von den zu Beteiligenden,
insbesondere Bauherren, Preisträgern sowie dem für Kunst im Stadtraum und am
Bau zuständigen Fachbereich der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung
und Kultur zu bestimmen. Vorschläge hierfür, insbesondere über den Standort
und die Art der künstlerischen Vorhaben, können von den
Wettbewerbsteilnehmern jedoch bereits im Wettbewerb aufgezeigt werden.
22
Kapitel 1 Verfahren
1.14 Eigentum und Urheberrecht
Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen ausgezeichneten und angekauften
Wettbewerbsarbeiten werden Eigentum des Auslobers (GRW 6.4). Das
Urheberrecht und das Recht der Veröffentlichung der Entwürfe bleiben dem
Verfasser erhalten (GRW 7.3).
Die eingereichten Unterlagen auf CD-ROM aller Wettbewerbsteilnehmer werden
Eigentum des Auslobers.
Der Auslober ist berechtigt, die zur Beurteilung zugelassenen Arbeiten nach
Abschluss des Wettbewerbs ohne weitere Vergütung zu dokumentieren,
auszustellen und (auch über Dritte) zu veröffentlichen. Die Namen der Verfasser
werden dabei genannt.
Im Internet werden bis zu 25 ausgewählte Arbeiten der letzten Rundgänge mit
Bildern präsentiert. Alle Beiträge, die nicht zu den ausgewählten Arbeiten zählen,
können nachträglich in der Internet-Ausstellung ergänzt werden. Die Ausstellung
dieser Beiträge wäre für die Teilnehmer kostenpflichtig.
Jeder Teilnehmer willigt durch seine Unterschrift auf der Verfassererklärung ein,
dass sein Wettbewerbsbeitrag in Verbindung mit seinem Namen unter
www.competitionline.de in der Rubrik „Ergebnisse“ veröffentlicht werden darf.
1.15 Verfassererklärung
Durch ihre Unterschrift in der Verfassererklärung versichern die
Wettbewerbsteilnehmer, dass sie die geistigen Urheber der Wettbewerbsarbeiten,
gemäß den Wettbewerbsbedingungen teilnahmeberechtigt sind, mit einer
Beauftragung zur weiteren Bearbeitung einverstanden und zur fach- und
termingerechten Durchführung in der Lage sind.
Die Verfassererklärung (siehe Formblatt) liegt im Teilnehmerbereich des
Wettbewerbs unter www.competitionline.de. Das Formular ist vollständig
auszufüllen und anschließend auszudrucken. Dieser Ausdruck wird vom
Verfasser unterschrieben und in einem verschlossenen Umschlag, nur mit der
Kennzahl versehen, mit der Wettbewerbsarbeit eingereicht.
1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung
der Arbeiten
Die Namen der Teilnehmer, deren Wettbewerbsbeiträge mit Preisen oder
Ankäufen ausgezeichnet wurden (unter Vorbehalt der Prüfung der
Teilnahmeberechtigung), werden unmittelbar nach der Preisgerichtssitzung im
Internet unter www.competitionline.de auf der Seite ‚Ergebnis’ der Ausschreibung
veröffentlicht. Alle angemeldeten Teilnehmer erhalten einen Info-Brief per E-Mail.
Sobald das vollständige Ergebnisprotokoll vorliegt, wird dieses im Internet zum
Herunterladen unter www.competitionline.de / Archiv / Wettbewerbsarchiv /
23
Kapitel 1 Verfahren
„Grimm-Zentrum“ veröffentlicht (GRW 6.1).
Die in der Ausschreibung genannten Preisrichter und stellvertretenden
Preisrichter erhalten das Ergebnisprotokoll in Papierform zugesandt.
Das Ergebnis des Wettbewerbs wird der Öffentlichkeit über die Presse
bekanntgegeben.
ALLE (NUR 2. BEURTEILUNGSPHASE?) Wettbewerbsarbeiten werden mit den
Namen der Verfasser, der Mitarbeiter und Sonderfachleute, den Preisen und
Ankäufen sowie dem Preisgerichtsprotokoll öffentlich ausgestellt. Eröffnung, Ort
und Dauer der Ausstellung werden allen Wettbewerbsbeteiligten per E-Mail und
im Internet sowie der Presse bekannt gegeben (GRW 6.3).
1.17 Haftung und Rückgabe
Für die Beschädigung oder den Verlust der eingereichten Arbeiten haftet der
Auslober nur im Fall nachweisbar schuldhaften Verhaltens (GRW 6.5).
Die nicht prämierten Arbeiten (Papierform) von in Berlin ansässigen Teilnehmern
können zu einem Zeitpunkt, der ihnen rechtzeitig mitgeteilt wird, bei der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, II D, abgeholt werden. Sind diese
Arbeiten, trotz einer Erinnerung 10 Wochen nach dem genannten Termin nicht
abgeholt worden, so geht der Auslober davon aus, dass die betreffenden
Teilnehmer das Eigentum an ihren Arbeiten aufgegeben haben und wird dann mit
diesen Arbeiten nach seinem Belieben verfahren.
Die Arbeiten von Teilnehmern, die nicht in Berlin ansässig sind, werden
zurückgeschickt. Die Rücksendung kann jedoch nur erfolgen, wenn die Arbeiten
in transportgerechter und wiederverwendbarer Verpackung eingereicht wurden.
Von der Rückgabe ausgenommen sind die eingereichten CD-ROMs mit den
Wettbewerbsbeiträgen für Veröffentlichungen und Publikationen.
1.18 Zusammenfassung der Termine
Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen im Internet ab...................
Rückfragen über Internet bis ..................
Rückfragen-Beantwortung über Internet bis ..................
Abgabe der Arbeiten ...................
Abgabe des Modells ...................
1.Sitzung des Preisgerichts ................... (VORSORGLICH 2 TAGE)
2.Sitzung des Preisgerichts ................... (VORSORGLICH 2 TAGE)
24
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
2 Situation und Planungsvorgaben
HINWEIS. BITTE BEACHTEN!
DIE TEXTPASSAGEN, DIE DURCH GROßBUCHSTABEN HERVORGEHOBEN
SIND, BITTE BESONDERS BEACHTEN, DA DIESE TEXTBAUSTEINE NOCH
UNKLAR SIND UND VORRANGIG ZUR DISKUSSION STEHEN.
Abb. Lageplan M 1:5000
UND / ODER Luftbild 2001
mit Markierung des Wettbewerbsgrundstücks
2.1 Konzeption der Informationsversorgung in
Berlin-Mitte
In dem geplanten Neubau in Berlin-Mitte werden die Aufgaben und Funktionen
der Zentralen Universitätsbibliothek mit 12 dezentralen geistes- und
sozialwissenschaftlichen Zweig- bzw. Teilbibliotheken zusammengenommen und
gemeinsam mit den Dienstleistungen des Computer- und Medienservices (CMS)
angeboten. Für das neue Universitätsquartier, das in Berlin-Adlershof für die
Naturwissenschaften errichtet wurde, ist bereits mit dem Erwin
Schrödinger-Zentrum eine vergleichbare Konzeption realisiert worden. (Eine
Besichtigung wird empfohlen.) Dem Benutzer des Hauses stehen alle
Möglichkeiten der wissenschaftlichen Informationsversorgung zur Verfügung:
sowohl Printmedien als auch elektronische Informationen über Netzwerke. Seine
Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Es spielt keine Rolle, welche Einrichtung im
Grimm-Zentrum diese Bedürfnisse erfüllt.
2.2 Universitätsbibliothek der
Humboldt-Universität zu Berlin
Die Universitätsbibliothek ist für die Literatur- und Informationsversorgung der
gesamten Universität zuständig und stellt einen Wissensspeicher dar. Hierzu
erwirbt sie kontinuierlich Bücher, Zeitschriften, Datenbanken und weitere
elektronische Informationszugänge. Sie gliedert sich organisatorisch in eine
Zentrale Universitätsbibliothek sowie Zweig- und Teilbibliotheken, die derzeitig
den Fakultäten bzw. Instituten räumlich zugeordnet, aber der Direktion unterstellt
sind (sogenanntes einschichtiges System).
Die Zentrale Universitätsbibliothek hält einen allgemeinen Buchbestand wie
Lehrbuchsammlung, fächerübergreifende Literatur und Standardwerke zu allen
Fächern vor. Sie bewahrt wertvolle Altbestände auf, - dazu gehören auch die
Werke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Gerade diese Werke sind durch
Papierzerfall gefährdet und müssen konservatorisch betreut und mit geeigneten
Maßnahmen restauriert werden. Sie erschließt diese Medien in umfassender
Weise durch Kataloge. Dadurch wird überhaupt erst ersichtlich, welche
25
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Informationsmöglichkeiten in der Universität vorhanden sind. Durch die Ausleihe
ihrer Bestände stellt sie die für die wissenschaftliche Arbeit notwendige Literatur
zur Verfügung, und sie hält wichtige Grundlagenliteratur in den Lesesälen vor.
Literatur, die nicht in der Universität vorhanden ist, beschafft sie über die
Fernleihe und Dokumentlieferdienste aus anderen Bibliotheken. Ein umfassendes
Angebot an elektronischen Informationsmitteln und der Zugang zum Internet und
zu internationalen Datenbankhosts stehen dem Benutzer zur Verfügung, um sich
umfassend über weltweit vorhandene Dokumente und Fakten zu informieren.
Damit die Benutzer all diese Angebote im ausreichenden Maße nutzen können,
werden großzügige Öffnungszeiten angeboten.
Die Universität ist bestrebt, die Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit ihrer
Universitätsbibliothek zu steigern. Dazu ist es erforderlich, die Anzahl der Zweigund Teilbibliotheken durch räumliche Konzentration auf ein Minimum zu
reduzieren. Durch das schon erwähnte “Erwin Schrödinger-Zentrum”, das die
naturwissenschaftlichen Zweigbibliotheken am Standort Berlin-Adlershof
zusammenfasst, ist ein erster größerer Schritt in diese Richtung gemacht worden.
Ein weiterer Schritt erfolgt durch den hier geplanten Neubau der Zentralen
Universitätsbibliothek, der mehrere geistes- und sozialwissenschaftliche Zweigund Teilbibliotheken integrieren wird. Langfristig soll auf dem so genannten
“Universitätsquartier Nord”, - das durch die Reinhardt-, Luisen- und
Invalidenstraße umrissen wird -, eine dritte große Bibliothek für die modernen
Philologien und Kulturwissenschaften entstehen.
Im hier ausgeschriebenen Neubau werden folgende geistes- und
sozialwissenschaftlichen Zweig- und Teilbibliotheken integriert:
Zweigbibliothek Bibliothekswissenschaft
Zweigbibliothek Geschichte mit der Teilbibliothek Klassische Philologie und der
Teilbibliothek Ur- und Frühgeschichte
Zweigbibliothek Kunstwissenschaft
Zweigbibliothek Philosophie mit der Teilbibliothek Ästhetik, Kultur- und
Theaterwissenschaft
Zweigbibliothek Sozialwissenschaften
Zweigbibliothek Europäische Ethnologie
Zweigbibliothek Wissenschaftsgeschichte
Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften
Zweigbibliothek Rehabilitationswissenschaften.
Diese unterschiedlichen Buchbestände, die zu dem Bestand der Zentralen
Universitätsbibliothek hinzutreten, sollen im Neubau nach einer einheitlichen
Systematik aufgestellt werden, die sich an dem Aufbau der Wissenschaftsfächer
orientiert und die bisherige Struktur der Zentral- und Zweigbibliotheken aufhebt.
2.3 Computer- und Medienservice
Der CMS hat im Jahr 2003 seinen neuen Hauptstandort im Erwin
Schrödinger-Zentrum auf dem naturwissenschaftlichen Campus der HU in
Berlin-Adlershof bezogen. Von dort aus nimmt er seine Aufgaben wahr (DV-,
26
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
netz- und medientechnische Unterstützung für Lehre, Forschung und
Verwaltung). Darüber hinaus hält er eine Vielzahl dieser Dienstleistungen auch
weiterhin am Standort Berlin-Mitte vor.
In dem geplanten Grimm-Zentrum soll der zweite zentrale Rechnerraum des CMS
und ein zentraler Knoten des Universitätsrechnernetzes installiert werden. Hierzu
gehört insbesondere die Installation zentraler DV-Technik zur Absicherung des
Computer- und Fileservice des CMS. Diese Aufgabe stellt erhöhte
Sicherheitsanforderungen nicht nur an die DV-Installationen, sondern auch an die
bauliche Herrichtung der Rechnerräume.
Vom CMS wird eine Vielzahl öffentlich nutzbarer Computertechnik für
unterschiedliche Anwendungsgebiete angeboten. Dazu gehören dezentrale
Computerarbeitsplätze für die “schnelle Benutzung im Mantel”, der zentrale
PC-Saal mit speziellen Angeboten für eine intensivere Nutzung von DV-Technik,
mit Standarddiensten ausgestattete Computerarbeitsplätze in Bereichen der
Bibliothek, spezielle Arbeitsplätze für multimediale oder Medien-aufbereitende
Anwendungen und öffentliche Videokonferenzplätze. Zusätzlich werden speziell
ausgestattete Räume zur öffentlichen Nutzung angeboten, wie
videokonferenzfähige Multipräsentationsräume, mit spezieller
Technik ausgestattete Ausbildungspools für Lehrveranstaltungen, ein
Demonstrations- und Vortragsraum.
Da die Universitätsverwaltung ihren Hauptstandort in Berlin-Mitte hat, sind auch
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung "DV-Unterstützung in der
Verwaltung" im geplanten Neubau angesiedelt. In diesem Bereich werden
Dienste bereitgestellt, wie die Installation und der Betrieb von
DV-Anwendungssystemen, der Ausbau, der Betrieb und die Weiterentwicklung
des Verwaltungsnetzes, des Firewall-Systems, zentrale Server- und
Kommunikationstechnik sowie das Archiv- und Sicherungssystem. Diese
Computertechnik zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie höheren
Anforderungen an die Ausfall-, Funktions- und besonders Datensicherheit
genügen muss. Hier erfolgen beispielsweise auch die Verarbeitung und der Druck
von Personaldaten, und es wird eine Hotline für Computerbenutzer in der
Verwaltung betrieben.
Wegen des erhöhten Bedarfs in Berlin Mitte ist im geplanten Neubau der
Hauptstandort des Hardwareservice vorgesehen. Hier erfolgen die Reparatur,
Wartung, Installation und Inbetriebnahme von dezentraler DV-Technik für die
gesamte Universität. Entsprechend sind Bereiche für eine Werkstatt und
Lagerkapazität vorgesehen, die eine zentrale Anlaufstelle für entsprechende
Anforderungen der Kunden darstellt. Zusätzlich erfolgt über den Hardwareservice
der Ausleihdienst von DV-Technik für die gesamte Universität.
Im Dienstespektrum des CMS sind entsprechende Beratungskapazität und
schnelle Hilfe vor Ort vorgesehen, z. B. bei der Anwendung von Hard- und
Software, zur zentralen DV- und Netztechnik, bei der Bearbeitung
nutzerspezifischer Projekte und zur Nutzung von DV- und Medientechnik. Darin
eingeschlossen ist die Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungen.
27
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
2.4 Kooperation zwischen dem Computer- und
Medienservice (CMS) und der
Universitätsbibliothek
In dem Grimm-Zentrum in Berlin-Mitte soll die Zusammenarbeit der beiden
Zentraleinrichtungen Universitätsbibliothek und CMS fortgeführt und intensiviert
werden, die sich im Erwin Schrödinger-Zentrum in Berlin-Adlershof - wie bereits
erwähnt - glänzend bewährt hat. Die bibliothekarischen Leistungen (Informationen
auswählen, zur Verfügung stellen, erschließen, archivieren, Auskünfte erteilen
und beraten, nicht in der Bibliothek vorhandenes Schrifttum von außerhalb
beschaffen) werden sich zwar auch in der Zukunft nicht grundsätzlich verändern.
Sie werden aber in zunehmendem Maße auf elektronischen Medien basieren.
Das betrifft zunächst den Nachweis und die systematische Erschließung bereits
vorhandener Buch- und Zeitschriftenbestände. Das gilt ferner für die Auswahl und
Einarbeitung neuer Informationsträger wie auch für die Kommunikation mit
anderen Bibliothekseinrichtungen, Verlagen und Informationsanbietern. Eine
moderne Bibliothek wird deshalb nur durch die Kooperation mit
Computerzentrums- und Medieneinrichtungen leistungsfähig sein. Mit dem neuen
Zentrum wird das Ziel verfolgt, Dienstleistungen möglichst gebündelt und effektiv
anzubieten, wie die Bereitstellung von gedruckter und elektronischer Information,
das Vorhalten eines PC-Saales oder von Computerausbildungsräumen und die
Beratung zur Internet- und CD-ROM-Nutzung. Durch eine gut durchdachte
Raumverteilung soll erreicht werden, dass diese Leistungen mit möglichst wenig
Betreuungspersonal durchgeführt werden können. Von wenigen zentralen Stellen
im Haus soll der Benutzer umfassend Hilfestellung in bibliothekarischer und
rechentechnischer Sicht bekommen.
2.5 Historische Entwicklung des Standorts
Abbildung:
Plan und Prospect der Königlich Preussischen Chur Brandenburgischen
Haupt- und Residentz-Stadt, Dritte aktualisierte Fassung von 1766,
gezeichnet von Johann Friedrich Walther; Anm.: Der Plan ist gesüdet.
Nach dem Zusammenschluss der Teilstädte Berlin, Cölln, Friedrichswerder,
Dorotheenstadt und Friedrichstadt 1709 wuchs unter der Regentschaft Friedrichs
des Großen zwischen 1740 und 1786 die Residenzstadt schnell über die
Festungsbauwerke des 17. Jahrhunderts hinaus.
Im Bild, im westlichen Teil bereits geschliffen, umgibt der Festungskanal,
nunmehr Königsgraben genannt, das Alt-Berliner Stadtgebiet. Am Neuen Tor
wurde sein Verlauf verändert, tritt an dessen Stelle, direkt am Prinz Heinrich
Palais (heute Humboldt – Universität) gelegen, der „Neue Canal“. An den
Friedrichswerder mit dem Zeughaus und dem Kronprinzenpalais angrenzend
erschließt sich das Forum Fridericianum mit der Oper, der katholischen
Hedwigskirche und dem Palais des königlichen Bruders Prinz Heinrich (heute
Universität). Die Bebauung beiderseits der „Linden“ ist repräsentativ. Sie steht im
bewussten Gegensatz zu der vergleichsweise einfachen, häufig eingeschossigen
Bebauung zwischen Oranienburger und Frankfurter Tor, im unteren Bildrand zu
erkennen.
28
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Abbildung:
Grundriss der Königlichen Residenzstädte Berlin 1792, gezeichnet von
Daniel Friedrich Sotzmann; Anm.: Der Plan ist genordet.
Berlin verfügt inzwischen über ca. 150.000 Einwohner. Das im Stadtgrundriss von
1766 noch als unbebaute Fläche zu erkennende Areal zwischen der heutigen
Georgenstraße und der Spree wird nach dem Plan von 1792 als städtischer
Bauhof genutzt. Östlich schließen sich die Kasernenbauten der Artellierie
Friedrich Wilhelms II. (1786 bis 1797) an. An den „Linden“ das Prinz – Heinrich –
Palais und die später dem Neubau der Staatsbibliothek weichende Akademie mit
dem Observatorium.
Abbildung:
Schulkarte von Berlin, 1899
Inzwischen Hauptstadt des Deutschen Reiches wächst Berlin 1899 auf ca. 2,7
Mio. Einwohner. Das Prinz – Heinrich – Palais wird nunmehr als Universität
genutzt. Nördlich an das Gebäude der Akademie schließt sich ein Kasernenbau
an. Zwischen diesem und der inzwischen fertiggestellten Stadtbahntrasse ist ein
Gebäude zu erkennen, das als Universitätsbibliothek bezeichnet wird. Die
Flächen zwischen Weidendamm und Stadtbahntrasse sind weitgehend bebaut.
Die städtebaulich wohl entscheidende Entwicklung während dieser Zeit lässt sich
für das Umfeld des Untersuchungsgebiets auf der Museumsinsel festmachen. Im
Plan ist zu erkennen: das 1830 nach Entwürfen von Schinkel fertiggestellte Alte
Museum, das von Stüler entworfene Neue Museum sowie die ebenfalls von
Stüler entworfene (Alte) Nationalgalerie (1876).
Abbildung:
Schwarzplan, Berlin 1940, Quelle: Stimmann, H., (Hg.), Die gezeichnete
Stadt, Berlin 2002
Deutlich ist im Plan von 1940 die durch den Bau der Stadtbahntrasse initiierte
Zäsur der Stadtentwicklung zu erkennen. Sowohl südlich der Bahntrasse als auch
nördlich der Spree zeigt sich eine vergleichsweise kleinteilige Stadttextur,
dagegen ist die Parzellierung und die Bebauung der Flächen, zwischen
Friedrichstraße im Westen, dem Kupfergraben im Osten, der Spree im Norden
und der Bahntrasse im Süden deutlich grobkörniger.
Das Bodemuseum von Ernst Eberhard von Ihne sowie das Pergamonmuseum
von Alfred Messel und Ludwig Hoffmann vervollständigen nunmehr die
Museumsinsel. Die Staatsbibliothek sowie die erweiterte Humboldt – Universität
prägen den südlich angrenzenden Stadtraum. Die ehemalige Gardes du Corps
Kaserne wich einer eher kleinteiligen Bebauung südlich der Stadtbahntrasse.
Das Untersuchungsgebiet selbst wird zu dieser Zeit durch ein Lager und Archiv
der Kaiserlichen Verwaltung genutzt. Hinzuweisen sei an dieser Stelle auf den
kleinen „Stadtplatz“ in der Planckstraße, der eine subtile „Referenz“ für das
nördlich anschließende Wohnhaus für Hofbedienstete sucht.
Abbildung:
Schwarzplan, Berlin 1953, Quelle: Stimmann, H., (Hg.), Die gezeichnete
29
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Stadt, Berlin 2002
Der Schwarzplan von 1953 zeigt das Ausmaß der Kriegszerstörungen der
Berliner Innenstadt eindrücklich. Die 1940 noch eng bebaute Stadt beiderseits der
Linden sowie der Stadtraum nördlich der Stadtbahn und Spree wurden 1945
weitgehend vernichtet, wobei die das Untersuchungsgebiet prägende (heute
unter Denkmal- oder Ensembleschutz stehende) Bebauung in der Planckstraße
und der Geschwister–Scholl–Straße von der Zerstörung verschont blieb. Erste
Wiederaufbauplanungen, wie beispielsweise das Eckgebäude Planckstraße /
Weidendamm sind im Plan zu erkennen.
Foto:
Blick auf das denkmalgeschützte ehemalige Wohnhaus für Hofbedienstete
Abbildung:
Schwarzplan, Berlin 1989, Quelle: Stimmann, H., (Hg.), Die gezeichnete
Stadt, Berlin 2002
Der Schwarzplan von 1989 veranschaulicht die städtebauliche Struktur kurz vor
der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten. Das Bild entspricht für das
Untersuchungsgebiet der gegenwärtigen Situation.
Die Fläche wird als Lagerfläche genutzt, eine Tankstelle und Werkstattgebäude,
finden hier ihren Standort. Zwischen den Gebäuden und der Bahntrasse verläuft
inzwischen ein Straßenbahngleis, das Anfang der 1990er Jahre wieder
aufgegeben wird.
Foto:
Blick vom Bahnhof Friedrichstraße auf das Wettbewerbsgrundstück im
Mittelgrund
Abbildung:
Schwarzplan, Berlin 2001, Quelle: Stimmann, H., (Hg.), Die gezeichnete
Stadt, Berlin 2002
Im Schwarzplan 2001 lässt sich die kritische Rekonstruktion der historischen
Struktur an der Friedrichstraße erkennen.
Im direkten Umfeld des Untersuchungsgebietes wurden ausschließlich
Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen der Bausubstanz durchgeführt, wie
beispielsweise die noch nicht abgeschlossenen Umbaumaßnahmen der
ehemaligen Kasernenanlagen sowie die Restaurierung des ehemaligen
Hofbedienstetenhauses.
Foto:
Blick auf die Brandwandbebauung
30
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
2.6 Städtebauliches Umfeld des
Wettbewerbsgebiets
Die Neubebauung des Grundstücks nördlich der S-Bahn zwischen
Geschwister-Scholl- und Planckstraße mit der Universitätsbibliothek bringt einen
erheblichen Entwicklungsschub für das gesamte Areal und trägt zu dessen
Belebung bei. Prägend für die Umgebung sind die ehemaligen
Kasernengebäude, die derzeit vom Bund östlich und von der
Humboldt-Universität westlich der Geschwister-Scholl-Straße genutzt werden. Die
Liegenschaft des Bundes befindet sich derzeit in einem desolaten Zustand.
Mittelfristig soll der Blockrand geschlossen und der gesamte Block für die Stiftung
Preußischer Kulturbesitz mit Funktionsgebäuden für die Museumsinsel verdichtet
werden.
Die Verlängerung der Geschwister-Scholl-Straße setzt sich südlich der S-Bahn
als Universitätsstraße fort. Sie tangiert im Bereich der Straße „Unter den Linden“
das historische Hauptgebäude der Humboldt-Universität. Bedingt durch weitere
bereits vorhandene universitäre Einrichtungen verdichtet sich mit dem Neubau
der Bibliothek das „Universitätsquartier“ entlang dieser Achse.
Die westliche Begrenzung des Grundstücks, die Planckstraße, führt unmittelbar
an den rückwertigen Räumen des historischen Metropoltheaters vorbei. Das
Theaterareal ist derzeit ebenfalls weitgehend ungenutzt, birgt aber interessantes
Entwicklungspotenzial.
Auch das südliche Nachbargrundstück des Metropoltheaters erstreckt sich von
der Friedrichstraße (Nr. 100) bis zur Planckstraße. Das Grundstück befindet sich
im Eigentum des Landes Berlin und wird zur Zeit durch den Liegenschaftsfonds
Berlin vermarktet, so dass Form und Nutzung einer Bebauung derzeit noch nicht
bestimmt sind.
In dem 1993 auf der Grundlage des städtebaulichen Ideenwettbewerbes
"Bahnhofsbereich Friedrichstraße" aufgestellten Rahmenplan sind entlang der
S-Bahntrasse eine öffentliche Passage sowie an der Planckstraße ein städtischer
Platz zur Sicherung der Abstandsflächen vor der als Fassade ausgebildeten
Seitenwand des angrenzenden Metropoltheaters vorgesehen. Diese Maßnahmen
würden Zugänglichkeit und Attraktivität eines zusätzlichen westlichen Eingangs
der Bibliothek verbessern, können jedoch wegen des lediglich empfehlenden
Charakters des Rahmenplanes nicht zwingend erwartet werden. In den letzten
Jahren wurden mehrere Konzepte mit unterschiedlicher Ausbildung von Passage
und Vorplatz entwickelt, jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht realisiert.
Historisch wurde das Wettbewerbsgrundstück als Magazin des Staatstheaters
genutzt; Funktionsgebäude des ehemaligen Metropoltheaters befinden sich noch
auf dem Grundstück, werden aber demnächst abgerissen werden.
Das Grundstück wird nach Norden durch eine Brandwand begrenzt, die im
Bereich der Planckstraße an einer um die Ecke geführten Fassade eines
historischen Wohnhauses endet, und damit nur im Bereich der Brandwand ein
direkter Gebäudeanschluss möglich wird.
Die Höhenentwicklung auf dem Wettbewerbsgrundstück muss bestimmt werden
durch die umgebene Bebauung, die sich aus der Logik der Berliner
Blockrandbebauung ergibt.
Abbildungen zur Umgebung des Wettbewerbsgebietes siehe im Teil 4 Anhang
unter 4.3 Fotodokumentation.
31
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Denkmalgeschütze Gebäude
Mit Ausnahme der derzeit noch auf den Baugrundstücken vorhandenen
Bebauungen sowie der Sporthalle sind alle Gebäude innerhalb des von der
Planckstraße, der Geschwister–Scholl-Straße, der Stadtbahntrasse und des
Weidendamms begrenzten Blocks eingetragene Baudenkmale bzw. unterliegen
dem Ensembleschutz.
Plan:
Denkmalgeschütze Gebäude und Ensemble
Geschwister–Scholl–Straße 2/8, 7
Die Kasernenbauten des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments (Abb.
154, Liste Nr. 14 und 47), aus den Jahren 1898-1902 dominieren das Areal
zwischen Georgenstraße und Weidendamm. Um eine durchgehende
Verkehrsanbindung herzustellen und die Kasernen städtebaulich einzuordnen,
war zuvor eine Verlegung der Stallstraße mit Ausrichtung auf die Ebertbrücke
erfolgt. Unter der Leitung von Baurat Wieczorek und Regierungsbaumeister Julius
Boethke wurden zwei weitgehend symmetrische Bataillonskasernen erbaut, die
mit Rücksicht auf die innerstädtische Lage kein abgeschlossenes
Kasernengelände bildeten. Der übliche nüchterne Kasernenstil mit
Ziegelverblendsteinen wurde durch Verwendung von Formen der
Weserrenaissance an den Sandstein- und Putzfassaden aufgelockert. Eck- und
Mittelrisalite mit hohen Volutengiebeln gliedern die lang gestreckten
Straßenfronten. Gegenüber der Ebertbrücke beherrschen zwei Turmbauten den
Straßeneingang, der östliche Teil mit dem von Ecktürmen flankierten
Pyramidendach und zinnenbekröntem Gesimsabschluss symbolisiert noch im
heutigen Stadtbild die Wehrhaftigkeit der Kaserne. Vom westlichen Kasernentrakt
ist nach Kriegszerstörungen um 1950 nur der Turmbau vereinfacht wieder
hergestellt worden. Der schlichte Putzbau Am Kupfergraben 3 entstand um 1950
als Erweiterung für die von der Nationalen Volksarmee genutzte Kasernenanlage.
Das Mietshaus Planckstraße 24 wurde 1898 als Beamtenwohnhaus des
Königlichen Marstalls in den Kasernenkomplex eingefügt.
Von den Gebäuden der Königlichen Artilleriekaserne, die 1773 unter der Leitung
von Johann Boumann d. Ä. errichtet worden waren, hat Baurat Wieczorek
lediglich das Montierungs-Magazin Am Weidendamm 2 in die Bauten von
1898-1902 einbezogen und zu einem Kammergebäude umbauen lassen. Nach
diesem Eingriff und den Instandsetzungen nach dem Zweiten Weltkrieg lassen
nur die Kubatur und ein Teil der im Kern erhaltenen Bausubstanz die Entstehung
des Gebäudes vor 1800 erkennen.
Geschwister–Scholl-Str. 5
Südlich an die Kasernenanlage, auf dem bis dahin vom Königlichen Hofbaudepot
genutzten Grundstück, schließt das 1903 errichtete Hofbeamtenhaus (Abb. 155,
Liste Nr. 263) an. Das ehemals Königliche Dienstwohngebäude besteht aus
Vorderhaus, südlichem Seitenflügel und zwei Quergebäuden. Die
baukünstlerische Gestaltung ist in neobarocken Formen gehalten. Über einem
32
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Sockelgeschoss werden die zwei Hauptgeschosse durch Erker,
geschossübergreifende Fensterrahmungen sowie ein kräftiges verkröpftes
Hauptgesims betont. Das säulengerahmte Eingangsportal verweist im
Wappenfeld des Volutengiebels mit den Initialen „R“ und „W“ (REX WILHELM)
und der Königskrone auf den Königlichen Kronfideikommiss als Bauherrn. Im
Erdgeschoss und ersten Obergeschoss des westlichen Quergebäudes mit
angebauter Remise befinden sich Reste des ursprünglich auf dem Grundstück
angesiedelten Hofbaudepots. Die an der westlichen Außenwand der Remise auf
einem Gerüst aus Eisenträgern angebrachten 29 Sandsteinplatten mit
Reliefdarstellungen von Kriegstrophäen stammen möglicherweise aus dem
Ateliergebäude; sie werden der Schlüterschen Werkstatt Ende des 17.
Jahrhunderts zugeschrieben. Vor der Remise steht der Torso einer
überlebensgroßen weiblichen Sandsteinfigur, die ein Kreuz hält und wohl im 19.
Jahrhundert entstanden ist.
Foto:
Reliefs der Schlüterwerkstatt
Ein weiteres Hofbeamtenwohnhaus auf dem westlich angrenzenden Grundstück
Planckstraße 20/ 22 (Abb. 156, Liste Nr. 507), das ursprünglich auch zum
Hofbaudepot gehörte, ist 1914-15 erbaut worden. Die um einen großen Innenhof
angelegte viergeschossige Dreiflügelanlage mit großzügigen Wohnungen war für
Beamte des Königlichen Theaters vorgesehen. Dementsprechend elegant und
repräsentativ sind die Fassaden gestaltet: die klar strukturierte neoklassizistische
Gliederung und der reiche Bauschmuck in neobarocken Formen mit Putten,
Vasen, Reliefs sowie den Kronen über den Eingängen als Zeichen des
königlichen Bauherrn unterstreichen die Bedeutung des Hauses.
Planckstraße 13
Das Gleichrichterschaltwerk Friedrichstraße (Abb. 157, Liste Nr. 506) entstand
1927-28 unmittelbar neben dem Stadtbahnviadukt am Bahnhof Friedrichstraße
nach Plänen von Richard Brademann, der seit 1920 als Architekt bei der
Hochbauabteilung der Reichsbahndirektion Berlin unter anderem für die
Gestaltung der Bauten der Bahnstromversorgung zuständig war. Mit der 1922
begonnenen und 1930 auf allen wichtigen Strecken abgeschlossenen
Elektrifizierung der Stadt-, Ring- und Vorortbahnen wurde die Berliner S-Bahn zu
einem modernen und leistungsfähigen Schienenverkehrsmittel. Auf eine
Betriebsspannung von 800 V Gleichstrom ausgelegt, mussten für das über 500
Kilometer lange Streckennetz in wenigen Jahren mehr als 50 Schalt- und
Gleichrichterwerke errichtet werden. Brademann entwickelte in seinen Entwürfen
für diese neue Bauaufgabe eine streng an der Funktion orientierte und zugleich
gestalterisch gelungene Formensprache. Wegen des nur sehr begrenzt
verfügbaren Bauplatzes entwarf er das Gleichrichterwerk Friedrichstraße, das
zusätzlich als Schaltwerk diente, als fünfgeschossigen blockhaften Klinkerbau mit
den Transformatoren und Gleichrichtern im Erdgeschoss und den Schaltanlagen
und Sammelschienen in den Obergeschossen. Der kubische Klinkerverblendbau
ist in seiner klaren funktionalen Gliederung nicht nur als technisches Bauwerk
gekennzeichnet, sondern darüber hinaus durch seine imposanten pfeilerartigen,
33
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
dreieckig vorspringenden Kamine, querrechteckige Eisensprossenfenster, ein
kräftiges Abschlussgesims und ein flaches Walmdach in zurückhaltend
expressionistischer Formensprache als künstlerisch gestalteter, einprägsamer
Baukörper im Stadtgefüge entwickelt.
Foto:
Gleichrichterschaltwerk, Planckstraße 13
Metropoltheater, Friedrichstraße (ehem. Theater im Admiralspalast)
Im direkten Umfeld des Untersuchungsgebiets befindet sich das unter
denkmalschutzstehende Metropoltheater, der ehemalige Admiralspalast. Das
ursprünglich von Heinrich Schweitzer als Vergnügungscenter mit Bädern,
Eislaufbahn und Restaurants entworfene und 1911 errichtete Gebäude wurde
Ende der 1930er Jahre nach Entwürfen von Paul Baumgarten zu einem
Operettenhaus umgebaut. 1946 erlangte das Gebäude eine gewisse Bedeutung
als Gründungsstätte der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED. Die
Nutzung als Operettenhaus reichte bis 1997.
Die reich dekorierten Fassaden lassen sich nicht eindeutig einem Stil zuordnen.
Neben neoklassizistischem Dekor weisen sie Elemente des Jugendstils und des
Eklektizismus auf.
Das Gebäude steht zum Verkauf. Der Senat von Berlin erwartet von der künftigen
Nutzung, der historischen Bedeutung des Standortes gerecht zu werden. Dem
steht erheblicher Sanierungsbedarf entgegen bis hin zum wirtschaftlichen
Argument des Abrisses des Gebäudes.
Stadtbahnviadukt
Die Stadtbahntrasse zwischen Ostbahnhof und Holtzendorffstraße ist ebenfalls
denkmalgeschützt. Sie wurde von Ernst Dircksen geplant und zwischen 1875 und
1882 errichtet. In den Jahren 1912-39 wurden Umbauten vorgenommen.
Foto:
Stadtbahnviadukt, Blick von der Geschwister-Scholl-Straße
Foto:
Unterführung Geschwister-Scholl-Straße
'Nach § 10 Berliner Denkmalschutzgesetz darf die unmittelbare Umgebung der
Denkmale, deren Erscheinungsbild von prägender Bedeutung ist, durch
Errichtung oder Änderung baulichen Anlagen, durch die Gestaltung der
unbebauten öffentlichen und privaten Flächen oder in anderer Weise nicht so
verändert werden, dass die Eigenart und das Erscheinungsbild der Denkmale
wesentlich beeinträchtigt werden.Die unmittelbare Umgebung eines Denkmals ist
der Bereich, innerhalb dessen sich die bauliche oder sonstige Nutzung von
Grundstücken oder von öffentlichen Flächen auf das Denkmal prägend
auswirken.
Diese Bestimmungen des Denkmalschutzgesetzes sind beim Entwurf zu
34
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
beachten.' (Landesdenkmalamt Berlin)
Planwerk Innenstadt
Das Planwerk Innenstadt sieht auf dem betroffenen Grundstück ein die für den
Bereich übliche Traufhöhe respektierendes Gebäude vor. An der Planckstraße
wird in Abänderung der historischen Situation ein straßenbegleitender Platz
vorgesehen. Zwischen dem Gebäude und der Stadtbahntrasse wird Raum für
eine Fußgängerzone gelassen.
Schwarzplan:
Planwerk Innenstadt (Ausschnitt)
3D-Modell:
Planwerk Innenstadt 3D–Modell (Ausschnitt)
Nutzung
Das Wettbewerbsgebiet schließt direkt an die innenstadttypischen
Dienstleistungsnutzungen mit überregionaler Bedeutung an.
Die Nutzungsstruktur ändert sich im Umfeld nördlich der Stadtbahntrasse
zugunsten eines höheren Wohnanteils. So sind innerhalb des relevanten Blocks
neben universitären Nutzungen Wohnnutzungen in der Planckstraße
gebietsprägend.
Entlang der Geschwister–Scholl–Straße ist eine Konzentration von
Universitätsnutzungen zu erkennen, die sich vom Hauptgebäude der
Humboldt-Universität ausgehend nördlich bis zur Spree fortsetzt.
Stadtplanausschnitt:
Universitäre Nutzungen
Höhenentwicklung
Die Höhenentwicklung der historischen Gebäude nördlich und südlich des
Bahnviaduktes unterscheidet sich nicht wesentlich. Erst die in den 80er und 90er
Jahren errichteten Gebäude überschreiten die vorhandenen Höhen um ein oder
mehrere Geschosse. Ein städtebauliches Zeichen wurde mit der Errichtung des
Hochhauses des Internationalen Handelszentrums (95 m) gesetzt, das die
historischen Baustrukturen negiert.
Der Bedeutung der Strasse entsprechend sind seit der Wende insbesondere
südlich der Bahntrasse viele Büro- und Geschäftshäuser mit Traufhöhen von ca.
22 m und Firsthöhen von 30 m im Sinne der kritischen Rekonstruktion der Stadt
entstanden. Diese Höhen sind abseits der Magistralen in der Dorotheenstadt
nicht überall möglich. Insbesondere der Bereich zwischen Bahn und Spree hat
sehr viel geringere Traufkanten, die jedoch durch turmartige Erhöhungen oder
Schmuckgiebel unterbrochen werden, was u.a. die städtebauliche Eigenart
dieses Gebietes charakterisiert.
35
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
36
Trauf- und Firsthöhen einiger Gebäude aus dem Umfeld
Gebäude
Traufhöhe (m)
First-/Gesamthöhe (m)
Gleichrichterwerk, Planckstrasse 13
15,50
15,50
Metropolthaeter, Planckstrasse 21/23
18,80
26,00
Planckstrasse 22/24
17,70
21,20
Planckstrasse 20
17,50
21,20
Geschwister-Scholl-Str. 5
18,00
26,50
Geschwister-Scholl-Str. 7/9
Giebel/Mittelteil
14,50
18,50
21,50
26,00 / 27,50
keine Werte
vorhanden
keine Werte vorhanden
Geschwister-Scholl-Str. 2/4/6
(VI - V Altbaugeschosse)
Trauf- und Firsthöhen nördlich der Bahn
Gebäude
Traufhöhe (m)
Georgenstrasse 33, 34 - 36
(VIII-VII Plattenbaubürogeschosse)
First-/ Gesamthöhe (m)
keine Werte
vorhanden
keine Werte
vorhanden
Universitätsstrasse 2 - 3a
19,80
24,20
Universitätsstrasse 3b
17,70
24,50
Staatsbibliothek, Dorotheenstrasse 27
22,20
28,80
Baluster
25,00
Trauf- und Firsthöhen südlich der Bahn
2.7 Das Wettbewerbsgrundstück
Lageplan
Das Wettbewerbsgrundstück
Lage und Begrenzung
Das Wettbewerbsgrundstück liegt im Bezirk Mitte von Berlin. Es bildet den
südlichen Abschluss des Blocks, der begrenzt wird im Westen von der
Planckstrasse, im Norden von der Strasse am Weidendamm, im Osten von der
Geschwister-Scholl-Strasse und im Süden von dem Stadtbahnviadukt.
Größe / Eigentum
Der Katasternachweis wird geführt in Berlin, Grundbuchbezirk Mitte, Gemarkung
Mitte, Flur 920. Das Wettbewerbsgrundstück besteht aus dem Flurstück 00154/00
(Geschwister-Scholl-Str. 3 und Planckstr. 16/18) mit der Teilgröße von 4.824 m²
und dem Flurstück 00156/00 (Geschwister-Scholl-Str. 1 und Planckstr. 14) mit der
Teilgröße von 1.849 m². Das Wettbewerbsgrundstück hat damit eine
Gesamtgröße von 6.673 m². Das Flurstück 00154/00 ist Eigentum des Landes
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Berlin, DAS FLURSTÜCK 00156/00 IST NACH EINEM RECHTSKRÄFTIGEN
BESCHEID DES LANDESAMTES FÜR OFFENE VERMÖGENSFRAGEN AUF
DAS LAND BERLIN RÜCKÜBERTRAGEN WORDEN, DER FORMALE
EIGENTUMSÜBERGANG UND DIE WEITERGABE AN DIE
HUMBOLDT-UNIVERSITÄT WERDEN ZÜGIG ERFOLGEN.
Bebauungseinschränkungen
An drei Stellen ist das Grundstück nicht bis an seine Grenzen bebaubar: Vor der
Sockelwand des Bahnviadukts ist ein 8 Meter tiefer Grundstücksstreifen für eine
Fußgängerzone zwischen Planckstrasse und Geschwister-Scholl-Strasse von
Bebauung freizuhalten (gemessen ab dem längeren Stück der Sockelwand). In
der Nordwestecke des Wettbewerbsgrundstücks ist vor der abgewinkelten
Fassade des Gebäudes Planckstrasse 20 entwurfsabhängig die sich aus je 0,5 H
ergebende erforderliche Abstandsfläche gemäß Bauordnung Berlin einzuhalten.
Es bleibt den städtebaulichen Überlegungen des Wettbewerbsteilnehmers
überlassen, ob er den Rücksprung seines Entwurfs von der Planckstrasse wegen
der Abstandsfläche zum nördlichen Nachbargebäude bis an die Südwestecke
seine Entwurfs verlängert analog den Informationen des Planwerks Innenstadt.
Selbst wenn eine platzartige Aufweitung als "Theaterplatz" nicht mehr fungieren
können sollte, gibt es zum Beispiel einen interessanten Blick auf die
ausgearbeitete Fassade des Hauses Planckstrasse 20 (trotz der Bahnbrücke)
bereits aus der Gegend südlich der Strasse Unter den Linden.
Bestehende Bebauung
Das Gelände ist überwiegend mit zweigeschossigen Gebäuden aus der
Nachkriegszeit für Verwaltungs- und Lagernutzung bebaut. Die vorhandene
Bebauung ist für den Universitätsneubau abzureißen.
Vegetation
Die Bäume auf dem Grundstück (s. Fotos unter 2.11 sowie Amtlichen Lageplan
gemäß Nummer 11 unter 1.9) sind überwiegend Pappeln (populus canadensis
‘spec.‘). Sie stehen in den Baumreihen beidseits der Grenze zwischen den
Flurstücken 154 und 156 (heute Zaun) sowie als zweistämmiger Baum nördlich
der Lücke zwischen den beiden Baumreihen.
Der Baum in der Nähe der Geschwister-Scholl-Straße ist ein Bergahorn (acer
pseudoplatanus). Die beiden Bäume im Inneren des Grundstücks Richtung
Planckstraße konnten noch nicht bestimmt werden. Mit Ausnahme des kleineren
dieser beiden Bäume unterliegen alle genannten Bäume der
Baumschutzverordnung; im Falle des Fällens geschützter Bäume werden
Ersatzpflanzungen oder Ausgleichsbeträge gefordert.
Altlasten
Für die beiden Flurstücke besteht noch kein Eintrag im Bodenbelastungskataster
des Landes Berlin. Über das Teilgrundstück Planckstrasse 16/18 liegen keine
37
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Informationen in der historischen Recherche vor. Für das Teilgrundstück
Geschwister-Scholl-Strasse 3 weist die historische Recherche zurückgehend bis
auf das Jahr 1897 kein für eine Belastung relevantes Gewerbe auf.
Für das Flurstück 156 (Teilgrundstücke Planckstraße 14 und
Geschwister-Scholl-Straße 1) weist die historische Recherche für die Zeit
zwischen 1880 und 1971 nacheinander u.a. die Nutzungen Kulissenlager,
KfZ-Werkstatt und Tankstelle aus. Aus den altlastenrelevanten
Gewerbenutzungen ergibt sich ein Anfangsverdacht für Bodenverunreinigungen.
Auf Grund starker Kriegsschäden und der Lage der Grundstücke im
Aufschüttungsbereich der Innenstadt sowie der alten Spree können
Bodenverunreinigungen, z.B. durch Anteile von kontaminiertem Schutt, bedingt
sein.
Es liegen keine Informationen über auf dem Grundstück durchgeführte Boden-,
Bodenluft- oder Grundwasseruntersuchungen vor.
Topographie
Die Höhenkoordinaten des Grundstückes liegen zwischen 33,11 m NN und 34,30
m NN. Die Höhenkoordinaten können dem amtlichen Lageplan entnommen
werden.
Baugrund
Das Grundstück liegt in der nacheiszeitlichen Niederung der Spree innerhalb des
jungeiszeitlichen Warschau-Berliner Urstromtales. Den Schichtenaufbau bilden
zunächst organische, d.h. humose, muddige, anmoorige bis torfige Böden über
Urstromtalsanden unterschiedlicher Körnung, deren Korngrößen generell mit der
Tiefe zunehmen und kiesige Beimengen führen. Die natürlich entstandene
Erdoberfläche wurde hier z.T. durch Baugrundaustausch und verschieden starke
Aufschüttungen verändert.
Das Grundstück ist bebaut, der Boden ist hier demzufolge zumindest bis in die
seinerzeitige Gründungstiefe gestört. Zum tieferen Bodenaufbau des
Grundstückes sind in Teil 4 die Schichtenverzeichnisse unterschiedlicher
Bohrpunkte beigefügt. Örtliche Abweichungen der Gesteinsausbildung, der
Schichtenfolge und der Schichtenmächtigkeiten sind möglich.
Grundwasserstand
Der höchste Grundwasserstand seit Beginn der Messungen ab 1933 trat im
Oktober 1945 bei etwa NHN +31,7 m auf. Da die höchsten Grundwasserstände
der Berliner Innenstadt zwischen 1870 und 1880 gemessen wurden, kann nicht
ausgeschlossen werden, dass in dieser Zeit der Grundwasserspiegel auch hier
noch um ca. 0,6 m höher angestiegen war. Im Oktober 2002 stand der
Grundwasserspiegel hier auf etwa NHN +30,9 m.
Das Grundstück befindet sich unweit des Ufers der Spree-Dahme-Wasserstrasse
im Einflussbereich der Stauhaltung Berlin-Charlottenburg. Die Grundwasserhöhe
wird durch den Wasserspiegel der Vorfluter wesentlich beeinflusst. Die
Wasserstandszahlen der Jahresreihe 1991-2000 am nächstgelegenen
38
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Unterpegel Mühlendamm liegen bei folgenden Ordinaten:
NW = NN + 30,63 m, MW = NN + 30,78 m, HW = NN + 31,18 m. Der höchste
Wasserstand (HHW) wurde im Jahre 1946 mit NN + 32,37 m beobachtet. Mitte
September 2002 stand der Wasserspiegel hier am Pegel auf etwa NN + 30,77 m.
Immissionen
Von dem sehr stark befahrenen Stadtbahnviadukt (S-Bahnen, Regional- und
Fernbahnen) im direkten südlichen Anschluss an das Wettbewerbsgrundstück
gehen entsprechend zu berücksichtigende Emissionen aus (Lärm,
elektromagnetische Strahlung, ggf. Erschütterung). Zu deren Beachtung bei dem
Gebäudeentwurf siehe auch Kapitel 3.3, letzter Absatz, in dieser Ausschreibung.
DIE TEXTLICHEN UND GRAFISCHEN DATEN AUS DEM UMWELTATLAS
BERLIN, SEKTION SCHIENENVERKEHRSLÄRM IM OBERIRDISCHEN
SCHIENENNETZ, WEISEN FÜR DEN RELEVANTEN BEREICH DES
STADTBAHNVIADUKTS AUF GRUND EINER SCHIENENVERKEHRZÄHLUNG
IM JAHR 1999 FOLGENDE MITTELUNGSPEGEL AN DER
STRASSENRANDBEBAUUNG (Z.B. DER SÜDLICH DES VIADUKTS
GELEGENEN GEORGENSTRASSE) AUS:
AM TAGE (6 – 22 UHR) > 70 – 75 DB (A);
NACHTS (22 – 6 UHR) > 65 – 70 DB (A).
DIE WERTE AUS DER SEKTION STRASSENVERKEHRSLÄRM AN DER
STRASSENRANDBEBAUUNG WEISEN FÜR DIE
GESCHWISTER-SCHOLL-STRASSE AUF GRUND EINER
STRASSENVERKEHRSZÄHLUNG IN DEN JAHREN 1998/1999 FOLGENDE
MITTELUNGSPEGEL AUS;
AM TAGE (6 – 22 UHR) > 80 DB (A);
NACHTS (22 – 6 UHR) > 65 – 70 DB (A).
2.8 Verkehr und Erschließung
Straßenverkehr
Die Verkehrserschließung des Grundstücks für Kraftfahrzeuge ist sowohl von der
Planckstrasse als auch von der Geschwister-Scholl-Strasse aus möglich. Beide
Strassen sind durch Unterführungen mit dem Straßennetz südlich der
S-Bahntrasse verbunden. Wegen der anschließenden Ebertsbrücke über die
Spree weist die Geschwister-Scholl-Strasse die höhere Verkehrsdichte auf.
Die Geschwister-Scholl-Strasse ist nicht nur namentlich die Verlängerung der
Universitätsstrasse; sie stellt auch die kürzeste Verbindung zwischen dem
Hauptgebäude und weiteren Gebäuden der Humboldt-Universität südlich und
nördlich der Spree dar.
Für Fußgänger kann das neue Gebäude auch von der Fußgängerzone entlang
dem Bahnviadukt erschlossen werden.
39
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Öffentlicher Personennahverkehr
Das Wettbewerbsgrundstück ist durch den öffentlichen Personennahverkehr gut
erschlossen. In der Nähe befindet sich der Bahnhof Friedrichstrasse. Hier
verkehren sowohl S-Bahnen in Ost-West-Richtung, als auch S- und U-Bahnen in
Nord-Süd-Richtung. Der Bahnhof ist an das Regionalbahnnetz der Deutschen
Bahn angeschlossen.
Weiterhin ist das Wettbewerbsgrundstück an ein größeres Angebot von
Straßenbahn- und Buslinien angeschlossen, deren Haltestellen entlang der
Georgenstrasse und Unter den Linden im Süden, in der Friedrichstrasse im
Westen und entlang der Oranienburger Strasse im Norden des Grundstückes
liegen.
2.9 Ver- und Entsorgung
In diesem Abschnitt sollten Angaben bzw. Vorgaben zu den für die Planung
relevanten Ressourcen der Ver- und Entsorgung ergänzt werden, z.B. bezgl.
Heizung / Kühlung (Fernwärmeanschluss?) oder Regenwasser (möglichst keine
Einleitung in Mischkanal).
[Foerster-Baldenius, SenStadt] 21.10.03 14:42 Uhr
Fernwärme
Eine Fernwärmeleitung des Berliner Stromversorgers Bewag befindet sich unter
der Fahrbahn der Planckstrasse mit einem Abzweig in der Nordwestecke des
Wettbewerbsareals in das nördliche Nachbargebäude Planckstrasse 20 hinein,
der auch das nördliche Gebäude auf dem Wettbewerbsgrundstück versorgte
(siehe auch Leitungsplan Nr. 2219/03).
Den Wärmebedarf für das Neubauprojekt hat die Technische Abteilung der
Humboldt-Universität mit 900 kW für die Raumheizung und mit 500 kW für die
lüftungstechnischen Anlagen, insgesamt also mit 1400 kW eingeschätzt.
Die Bewag hat geantwortet, dass die Wärmelieferung für Raumheizung und
Lüftung aus ihrem Fernwärmenetz grundsätzlich möglich ist und dass sie die
vorgenannten Anschlußwerte vorgesehen hat. Voraussetzung für die
vergünstigten Anschlußbedingungen (gemäß der Rahmenvereinbarung über den
Wärmebezug des Landes Berlin von der Bewag) ist die Errichtung einer
Hausanschlußleitung im Bereich der Planckstraße. Die Bewag geht dabei von der
Lage der Anschlußleitung in der Südwestecke des Grundstücks aus (siehe auch
Leitungsplan vom 28.8.2003).
Die Humboldt-Universität hält sich den Wärmebezug aus dem Fernwärmenetz
oder eine Gaszentralheizung offen.
Wasser
Übergeordnete Be- und Entwässerleitungen befinden sich nicht auf dem
Grundstück. Die Entwässerung erfolgt über Mischkanäle in der Planck- und der
Geschwister-Scholl-Strasse. Das Mischsystem wird aus ökonomischen Gründen
von den Wasserbetrieben beibehalten werden. In der Planckstrasse befindet sich
ausserdem ein großdimensionierter Regenüberlaufkanal. Nach schriftlicher
40
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Stellungnahme der Berliner Wasserbetriebe kann in diesen Kanal Regenwasser
eingeleitet werden, sofern es von dem gesamten Grundstück die Menge von 66
l/s nicht überschreitet. Darüber hinaus stehen die Mischwasserkanäle zur
Verfügung.
Grundsätzlich ist aus ökologischen Gründen zu prüfen, ob das
Niederschlagswasser auf dem Grundstück gespeichert und als Betriebswasser, z.
B. für die Toilettenspülung sowie Grünflächenbewässerung, genutzt werden
sollte, zumal die Berliner Wasserbetriebe ein getrenntes Niederschlagsentgelt
erheben.
(S. A. BROSCHÜRE "INNOVATIVE WASSERKONZEPTE BETRIEBSWASSERNUTZUNG IN GEBÄUDEN", HERAUSGEBER
SENATSVERWALTUNG FÜR STADTENTWICKLUNG, BERLIN 2003,
SCHUTZGEBÜHR 15 €)
Strom
Kabeltrassen befinden sich innerhalb eines ca. 20 m breiten Streifens entlang der
Stadtbahntrasse, die vermutlich, der Bahnstromversorgung der Straßenbahn
dienten. (Siehe auch Leitungsplan)
Gasversorgung
Gasversorgungsleitungen liegen in der Geschwister-Scholl-Straße. Stillgelegte
Leitungen ragen vom Fußweg der Planckstraße geringfügig in die Flurstücke 154
und 156 hinein. (Siehe auch Leitungsplan)
2.10 Planungsrecht
Abb.
Ausschnitt aus Flächennutzungsplan
Flächennutzungsplan
Im gültigen Flächennutzungsplan (FNP) von Berlin (Stand Oktober 1998) ist für
das Baugebiet folgendes vermerkt:
Das Baugebiet ist im FNP als gemischte Baufläche M 1 ausgewiesen, das
bedeutet, vorwiegend Kerngebietscharakter (Handelseinrichtungen, zentrale
Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung, der Kultur und Wohnungen) mit
hoher Bebauungsdichte. Gemeinschaftseinrichtungen sind nicht dargestellt.
Bibliotheksnutzungen und Büronutzungen sind hier grundsätzlich zulässig.
Bebauungsplanung
Gegenwärtig wird kein Erfordernis gesehen, ein Bebauungsplanverfahren
einzuleiten. Vor diesem Hintergrund unterliegt die planungsrechtliche Beurteilung
eines Bauvorhabens § 34 BauGB.
41
Kapitel 2 Situation und Planungsvorgaben
Erhaltungssatzung gem. § 172 BauGB
Das Wettbewerbsgrundstück liegt im Erhaltungsgebiet nach § 172 BauGB, Bezirk
Mitte von Berlin, Bereich Dorotheenstadt, Friedrichstadt.
Zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart des Gebietes auf Grund seiner
städtebaulichen Gestalt bedürfen der Abbruch, die Änderung oder die
Nutzungsänderung oder die Errichtung baulicher Anlagen der Genehmigung. Die
Genehmigung zum Abbruch, zur Änderung oder zur Nutzungsänderung darf nur
versagt werden, wenn die bauliche Anlage allein oder im Zusammenhang mit
anderen baulichen Anlagen das Ortsbild, die Stadtgestalt oder das
Landschaftsbild prägt oder sonst von städtebaulicher, insbesondere
geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung ist. Die Genehmigung zur
Errichtung baulicher Anlagen darf nur versagt werden, wenn die städtebauliche
Gestalt des Gebietes durch die beabsichtigte bauliche Anlage beeinträchtigt wird.
2.11 (FOTODOKUMENTATION)
Kap. 2.11 entfällt.
Die Fotodokumentation wird von Kap 2.11 in Kap 4.3 (Anhang) verschoben.
42
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
3 Wettbewerbsaufgabe
HINWEIS. BITTE BEACHTEN!
DIE TEXTPASSAGEN, DIE DURCH GROßBUCHSTABEN HERVORGEHOBEN
SIND, BITTE BESONDERS BEACHTEN, DA DIESE TEXTBAUSTEINE NOCH
UNKLAR SIND UND VORRANGIG ZUR DISKUSSION STEHEN.
3.1 Städtebaulich-architektonische Zielsetzung
Es wird ein Bibliotheksgebäude erwartet, das sich logisch aus dem vorhandenen
Stadtgrundriss (Blockbebauung) ergibt. Die Ausrichtung des Gebäudes zur
Geschwister-Scholl-Straße bedingt sich durch die „Universitätsachse“ entlang der
Universitätsstraße und der direkten Wegebeziehung zum Hauptgebäude der
Humboldt-Universität. Deshalb sollte auch an dieser Stelle ein erkennbarer
großzügiger Eingang für die Bibliothek konzipiert sein. Ein weiterer Eingang an
der Planckstraße ist wegen der größeren Nähe zum Bahnhof Friedrichstraße
erwünscht; dieser Eingang muss in den Haupteingangsbereich (s. a.
Funktionschema unter Ziffer 3.4) münden.
Die Höhenentwicklung der Bibliothek muss sorgfältig auf die angrenzenden
Gebäude abgestimmt sein.
Die Außengestaltung/ Fassadengestaltung der Bibliothek muss der Bedeutung
und dem Repräsentationswillen einer öffentlichen Einrichtung dieser
Größenordnung entsprechen, gleichzeitig den traditionell sparsamen Baustil für
öffentliche Bauten in Berlin in moderner Form widerspiegeln.
Die Gestaltung der Fassade parallel zur S-Bahn-Trasse muss sowohl
bauphysisch als auch gestalterisch auf die extreme Nähe zur S-Bahn abgestimmt
werden.
Im Inneren soll das Herzstück und Zentrum der Bibliothek ein großer Lesesaal
sein, der auch in der Gebäudehöhe großzügig konzipiert und ausreichend
belichtet wird.
Ein einfaches logisches Wegesystem im Inneren soll zu einer leichten
Orientierbarkeit für Nutzer und Bibliothekspersonal beitragen. „Gesicherte“ und
„öffentliche“ Bereiche müssen räumlich erkennbar voneinander abgegrenzt sein.
Ausreichend Stau- und Funktionsräume speziell im Bereich des Eingangs
müssen räumlich gestaltet werden.
Die Bibliothek soll zu einem „Öffentlichen Ort“ werden, deren Ambiente über die
reine Funktion hinausgeht.
3.2 Erschließung / Stellplätze
DIE ZENTRALE UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK LIEGT IM KERNBEREICH DER
HUMBOLDT-UNIVERSITÄT UND IST MIT ÖFFENTLICHEN
VERKEHRSMITTELN BEQUEM ZU ERREICHEN. DER HAUPTEINGANG
SOLLTE ZUR STRAßENSEITE OFFEN SEIN UND ZUM BETRETEN DER
BIBLIOTHEK EINLADEN. AUSREICHENDE STELLPLÄTZE FÜR FAHRRÄDER
43
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
UND FAHRZEUGE VON BEHINDERTEN, SPÄTDIENSTEN,
WARTUNGSDIENSTEN UND ANLIEFERERN MÜSSEN VORHANDEN SEIN.
DAS NÄHERE UMFELD DER BIBLIOTHEK MUSS SORGFÄLTIG GESTALTET
WERDEN. DIE FUNKTIONALEN ANFORDERUNGEN (STELLPLÄTZE, GROßE
ANZAHL AN FAHRRADSTELLPLÄTZEN) MÜSSEN ERFÜLLT UND IN EIN
GESTALTERISCHES KONZEPT INTEGRIERT WERDEN. BE- UND
ENTLIEFERUNGSFLÄCHEN FÜR DIE BIBLIOTHEK SOLLTEN SO
ANGEORDNET WERDEN, DASS DER GROßZÜGIG DIMENSIONIERTE
EINGANGSBEREICH NICHT BEEINTRÄCHTIGT WIRD. FÜR DIE
MITARBEITER SOWIE FÜR DIE ANLIEFERUNG UND DEN VERSAND VON
BÜCHERN UND SONSTIGEN MATERIALIEN IST EIN SEPARATER EINGANG
VORZUSEHEN, DER FÜR GRÖßERE FAHRZEUGE ZUGÄNGLICH SEIN
MUSS. ER MUSS IN UNMITTELBARER NÄHE DER POST- UND PACKSTELLE
SOWIE DER AUFZÜGE LIEGEN UND ÜBER ANSCHLÜSSE AN DIE INTERNE
BUCHTRANSPORTANLAGE, AN TECHNIK- UND SERVERRÄUME SOWIE
SONSTIGE LAGERBEREICHE VERFÜGEN.
..... KOMMT NOCH VORSCHLAG VON HU .....
3.3 Baulich-funktionale Zielsetzung
Grundanforderungen
Entsprechend der hohen Geschwindigkeit mit der sich die Entwicklung in der
modernen und der konventionellen Informationstechnologie vollzieht, wird ein
Gebäude gewünscht, das sich baulich in bestimmten Bereichen veränderten
Nutzungsansprüche anpassen lässt. Dafür einige Beispiele:
- Zettelkataloge werden durch Online-Kataloge ersetzt;
- Freihandmagazine sollen in Magazinbereiche mit Kompaktanlagen umbaubar
sein, damit auch die zukünftige Literaturproduktion noch erworben und aufgestellt
werden kann. Dafür muss ein Teil des Freihandmagazines bereits mit Schienen
für eine Kompaktanlage ausgestattet werden;
- Kopierräume müssen sich in Räume zum Scannen und Drucken umrüsten
lassen;
- Buchstellflächen müssen durch Benutzerplätze ersetzt werden, an denen die
Lektüre und weitere Verarbeitung elektronischer Dokumente möglich ist.
Der DIN-Fachbericht 13 ist zu beachten ("Bau und Nutzungsplanung von
wissenschaftlichen Bibliotheken"; erarbeitet im Normenausschuss (NA)
Bibliotheks- und Dokumentationswesen unter Mitwirkung einer Expertengruppe
des deutschen Bibliotheksinstituts (DBI); Herausgeber: DIN Deutsches Institut für
Normung e. V.; erschienen im Beuth Verlag GmbH Berlin Wien Zürich).
Die Bibliothek soll übersichtlich gegliedert sein, unterstützt durch ein über das
gesamte Gebäude sich erstreckendes Informations- und Leitsystem. Die
wichtigsten und am häufigsten von den Benutzern in Anspruch genommenen
Funktionsbereiche, wie beispielsweise die Lehrbuchsammlung, sollen in der Nähe
des Eingangsbereiches liegen.
44
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Die Verkehrswege (auch Treppen und Aufzüge) sollen im Gebäude so angelegt
werden, dass die Benutzer getrennt vom internen Betrieb der Mitarbeiter und
Lieferanten usw. geführt werden.
Bibliotheksarbeit ist ein Massengeschäft, daher muss das Prinzip der kurzen
Wege gelten. Aufgrund der Größe des Gebäudes und der zu erwartenden
Transporte ist eine Buchtransportanlage geplant. Da sich die Technik in diesem
Bereich rasant weiter entwickelt, wird zu gegebener Zeit eine effektive und
kostengünstige Lösung auf dem neuesten Stand der Technik zu wählen sein.
Durch die Anordnung der Räume und Fahrstühle ist sicherzustellen, dass Bücher
und Geräte auch ohne Transportsystem zu ihrem Ziel gebracht werden können.
Die Bibliothek ist ein Ort der konzentrierten und intensiven Arbeit, die durch
Außen- und Inneneinflüsse nicht gestört werden soll. Auch die Arbeitsräume der
Mitarbeiter sollen so wenig wie möglich Lärmeinflüssen von außen ausgesetzt
sein. Die Lichtverhältnisse sind besonders zu beachten. Die Arbeits- und
Leseplätze sollten über Tageslicht verfügen und so wenig wie möglich der
direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Direkter Einfall von Sonnenlicht in die Magazine und in die klimatisierten
technischen Räume ist unbedingt zu vermeiden. Hier müssen gegebenenfalls
Sonnenschutzmaßnahmen vorgesehen werden.
Technische, klimatisierte Räume (z.B. Server- und Speicherräume sowie der
Kommunikationshauptverteiler) sollen zusammenhängend, in einem speziellen
Sicherheitsbereich und vom Lastenaufzug erreichbar sein.
Es ist sicher zu stellen, dass bei der Raumanordnung und bei der
Gebäudeaußenhaut die unmittelbare Nähe zum Bahngelände beachtet wird. Zur
Verhinderung von elektromagnetischen Einflüssen des Bahnverkehrs und der
Bahnanlagen auf die empfindliche Elektronik der zentralen Technikräume sollten
diese nicht in dem zum Bahngelände gelegenen Gebäudeteil untergebracht
werden. Die Einflüsse seitens der Bahnanlagen durch elektromagnetische
Strahlung sowie durch Lärm und Erschütterung auf Computer, Bildschirme,
Vernetzungstechnik und geräuschempfindliche Räume sind prinzipiell zu
untersuchen und durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden. Das betrifft
ebenso mögliche Beeinflussungen auf die Stromversorgung des Gebäudes.
Ferner sind zentrale Technikräume (Server-, Speicher- und Verteilerräume,
Datenträgerlager), das betrifft im Raumprogramm die Räume 24, 25, 161, 161A,
161B, 161C, wegen der Gefahr eines Wassereinbruchs nicht im Keller
anzuordnen.
Aus ökonomischen Gründen sollte bei dem hohen Grundwasserstand nur ein
Kellergeschoss vorgesehen werden.
Ergänzung: Mit dem architektonischen Entwurf sind die baulichen Möglichkeiten für
die Minimierung des Energiebedarfes auszuschöpfen ( kompakte Bauweise, guter
sommerlicher Wärmeschutz, Tageslichtnutzung dort wo gewünscht, u. a.).
Tageslicht in den Magazinen ist unbedingt zu vermeiden.
(AN DIESER STELLE SOLLTEN DIE ANFORDERUNGEN DES NUTZERS AN
45
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
DAS RAUMKLIMA UND DIE BELEUCHTUNG TABELLARISCH
ZUSAMMENGEFAßT WERDEN.)
[Römmling, Institut für Erneuerung und Modernisierung von Bauten] 17.09.03 15:11
Uhr
im letzten Absatz:
Die Einflüsse seitens der Bahnanlagen durch elektromagnetische Strahlung .......
[Reinelt, SenStadt] 02.09.03 10:24 Uhr
3.4 Erläuterungen zum Bedarfs- und
Raumprogramm
Der Neubau für die Zentrale Universitätsbibliothek und das Computer- und
Medienservice (CMS) gliedert sich in vier Bereiche:
- Öffentlicher Bereich: Eingangsbereich, Garderobe, Ausstellungsflächen,
Hörsaal, öffentliche Computerarbeitsplätze, Zeitungsraum, Cafeteria.
- Benutzungsbereich: Bereich, der nur durch einen einzigen mit einer
Buchsicherungsanlage geschützten Zugang betreten werden kann. Hier sind die
Bibliotheksgüter wie Bücher und Zeitschriften im Freihandbereich,
Freihandmagazin und in den Kompaktmagazinen und die PC-Pools angesiedelt.
Zum Benutzungsbereich gehören die Leihstelle, die Lehrbuchsammlung, der
PC-Pool, der Katalogbereich, der Mikroformenbereich, der Lesesaal “Aktuelle
Zeitschriften”, der Freihandbereich mit den dazugehörigen Arbeitsplätzen, der
Lesesaal “Historische Buchbuchbestände”, das Freihandmagazin, das
Kompaktmagazin “Normale Bestände”, eine eigene WC-Anlage.
- Mitarbeiterbereich: In erster Linie nur für Mitarbeiter zugänglich.
- Gesicherter Technikbereich.
Funktionsschema
Hinweis:
Zur besseren Lesbarkeit kann das Funktionsschema zusätzlich in der Rubrik
„Dokumente zum Herunterladen“ geöffnet und gedruckt werden.
(3.4_funktionsschema_grimm_zentrum.pdf )
46
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Funktionsschema Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum
Eingangsbereich
Der Eingangsbereich ist der öffentliche Bereich, den jeder Benutzer ohne
Einschränkungen betreten kann. Er soll einladend und großzügig gestaltet sein,
damit er ein wichtiger Treffpunkt in der Universität werden kann; er umfasst eine
Cafeteria und einen Zeitungsleseraum, einen Vortragssaal und
Ausstellungsflächen. Da die Humboldt-Universität in Berlin Mitte nur über wenige
Ausstellungsräume verfügt, soll sich der Neubau als zentraler Ort - insbesondere
für die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer - auch durch Ausstellungen
profilieren.
Durch eine Windfang- bzw. Drehtüranlage muss Zugluft absolut ausgeschlossen
werden, wie negative Beispiele anderenorts belegen. Rund 40
Computer-Arbeitsplätze werden den Benutzern angeboten, mit denen er “in Hut
und Mantel” den Online-Katalog (OPAC) nach dem gewünschten Buch
durchsuchen oder seine E-Mails abfragen kann. Von der Eingangshalle aus soll
das Gebäude leicht zugänglich sein und sich in seiner Struktur ohne Mühe den
Benutzern erschließen.
Die Mitarbeiter müssen ihre Arbeitsräume ohne Durchquerung des gesicherten
Nutzungsbereichs erreichen können.
47
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Hörsaal
In einem multifunktional nutzbaren Hörsaal können öffentliche Veranstaltungen,
wie Vorträge, Lesungen oder Musikvorträge abgehalten werden. Ebenso wie der
PC-Ausbildungsraum soll er sowohl über den öffentlichen Eingangsbereich als
auch über den geschützten Benutzungsbereich zugänglich sein. Sollten zu wenig
Arbeitsplätze vorhanden sein, soll der Saal kurzfristig zum Lesesaal
umfunktioniert werden können, indem die Tür zum öffentlichen Bereich
verschlossen und die Tür zum Benutzungsbereich geöffnet wird.
Ein- /Ausgangskontrolle (Buchsicherungsanlage)
An der Grenze vom Öffentlichen zum Benutzungsbereich sind eine Eingangsund Ausgangskontrolle erforderlich: Diese werden durch eine
Buchsicherungsanlage und den Wachdienst durchgeführt. Es gibt nur einen
einzigen Zugang/ Ausgang für Benutzer.
Die Benutzer geben die ausgeliehenen Bücher im öffentlichen Bereich zurück und
leihen sie im geschützten Bereich aus. Dazu sollen in unmittelbarer Nähe zur
Ausgangskontrolle Plätze für die Selbstverbuchung (119) untergebracht werden.
Es soll eine gute Einsicht in den Foyer- und Lesebereich möglich sein, damit in
den nutzungsarmen Abendstunden der öffentliche Betrieb mit geringem
Personaleinsatz aufrechterhalten werden kann.
Ausleihe
Ein großer Teil der Ausleihe wird aus der im Freihandbereich bzw. in den frei
zugänglichen Freihand- und Kompaktmagazinen aufgestellten Literatur erfolgen.
Die Benutzer nehmen sich dort die Bücher selbst aus dem Regal und bringen sie
zur Leihstelle. Weitere Bestände werden den Benutzern in Bereitstellungsregalen
zur Verfügung gestellt, die in unmittelbarer Nähe der Leihstelle stehen. Die
Ausleihe nach Hause erfolgt entweder am Ausleihschalter oder mittels
Selbstverbuchungsanlagen (siehe Ein-/Ausgangskontrolle). Die Bewegungsfläche
der Benutzer muss entsprechend dem erwarteten Andrang großzügig gestaltet
sein, da in Spitzenzeiten Warteschlangen an den Ausleihschaltern nahezu
unvermeidbar sind. Jeder Bibliotheksbesucher verlässt an diesem Punkt - durch
die Buchsicherungsanlage und die Eingangskontrolle hindurch - den kontrollierten
Bereich. Die baulichen Voraussetzungen für eine Anbindung der Ausleihe an das
Magazin durch ein Buchtransportsystem sind unbedingt vorzusehen. In der Nähe
der "Leihstelle" und "Erstinformation" befinden sich auch die Arbeitsräume der
entsprechenden Mitarbeiter.
Informationsbereich
Unmittelbar mit der Eingangskontrolle und der Leihstelle ist eine Erstinformation
verbunden, die dem Benutzer helfen soll, sich im Gebäude zurechtzufinden. Das
Personal in den Spätdiensten soll die Ausleihe und die Erstinformation
zusammen leisten können. An die Leihstelle und die Erstinformation schließt sich
der Katalogbereich an. Neben den traditionellen Zettelkatalogen wird eine
48
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
entsprechende Anzahl von Terminals angeboten, mit denen die Bestände dieser
und anderer Bibliotheken abgefragt werden können.
Lehrbuchsammlung
Die Lehrbuchsammlung ist eine Sammlung von häufig benötigter Studienliteratur,
die in großer Stückzahl vorgehalten wird. Da die Lehrbuchsammlung sehr intensiv
genutzt wird, sollte sie in unmittelbarer Nähe der Leihstelle liegen und auch vom
Freihandbereich aus zugänglich sein.
Freihandbereich und Leseplätze, Magazine
Allgemein:
Alle drei Aufstellungsbereiche (Freihandbereich, Freihandmagazin und
Kompaktmagazin) sind für die Benutzer frei zugänglich, sie sollten von der
Eingangskontrolle aus direkt und nicht über einen anderen Bereich zu erreichen
sein.
Freihandbereich:
Aus dem Raumprogramm werden folgende Räume und Flächen (siehe auch
Funktionsschema) unter dem Begriff Freihandbereich einander zugeordnet. In
diesem
Bereich werden rund 600.000 Bände angeboten. Die Bücher werden nach
Fächern und fachlichen Zusammenhängen geordnet aufgestellt. Es muss möglich
sein, diese Stellfläche auf Kosten von Leseplätzen zu erhöhen bzw. zugunsten
von Leseplätzen zu verringern.
Der Freihandbereich besteht aus folgenden Räumen (die Nummern beziehen
sich auf das Raumprogramm):
- Bestände (118)
- Gruppenarbeitsplätze (110/13)
- Blindenarbeitsplätze (112)
- Carrels/Arbeitskabinen (109)
- Zentraler Lesesaal (53, 109, 110/113, 114, 115-7; vorwiegend einfache
Arbeitsplätze)
- Einzelne Arbeitsplätze (114; vorw. Computerarbeitsplätze)
- Kopierer (120)
Für den Freihandbereich sind die folgenden verschiedenen Typen von
Leseplätzen
festgelegt:
- 143 einfache Leseplätze a 3 m² (114)
- 146 Computerarbeitsplätze a 4 m² (114)
- 19 Sonderleseplätze a 5 m² (114)
- 55 Arbeitskabinen/Carrels a 7 m² (109)
49
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
- 7 Gruppenarbeitsräume mit 6 Arbeitsplätzen (110)
- 3 Gruppenarbeitsräume mit 10 Arbeitsplätzen (111)
- 2 Blindenarbeitsplätze (112)
Mit den verschiedenen Arbeitsplatztypen soll den unterschiedlichen Bedürfnissen
der Benutzer Rechnung getragen werden.
Ein Teil der Einzelarbeitsplätze (114) soll zu einem "Zentralen Lesesaal"
konzentriert werden, in dem ruhiges, konzentriertes Arbeiten möglich ist. Dafür
sind eher die einfachen Leseplätze vorzusehen; die Anzahl ist entwurfsabhängig.
Bei den Leseplätzen im Zentralen Lesesaal steht den Benutzern ein umfassendes
Angebot an bibliographischen Nachschlagewerken in konventioneller und
elektronischer Form zur Verfügung ebenso wie eine Auskunftsstelle für
qualifizierte Auskünfte. Die Realisierung eines zentralen Lesesaales ist
entwurfsbestimmend. Der Auslober favorisiert das Bild einer “klassischen”
Bibliothek, das sich eben durch einen zentralen Saal ausdrückt.
Entwurfslösungen, die alle Leseplätze dezentral in den Buchstellflächen
“untergehen” lassen, sind vom Auslober ausdrücklich nicht erwünscht!
Die übrigen Arbeitsplätze sollen im Freihandbereich dezentral angeboten werden.
Gruppenarbeit und die Vorbereitung auf Examina erfordern neben der Arbeit in
der Bibliothek auch die Kommunikation in einer kleinen Gruppe. Da dies in den
normalen Bibliotheksräumen ohne Störung der übrigen Benutzer nicht möglich
wäre, sind für diesen Zweck Gruppenarbeitsräume vorgesehen. Die
Gruppenarbeitsplätze können reserviert werden und stehen ansonsten allen
Benutzern offen. Die Belegung soll von außen erkennbar sein.
Für blinde und sehbehinderte Leser sind 2 Räume mit der entsprechenden
technischen Ausstattung vorgesehen, und es gibt auch die Möglichkeit
Vorlesungsmitschnitte und ähnliche Materialien auf Tonwiedergabegeräten
abzuspielen. Weiterhin ist für eine begleitende Person Platz in dem Raum.
Neben den Computerarbeitsplätzen müssen auch alle übrigen Plätze über
entsprechende Kabelanschlüsse verfügen, damit bei Benutzung eines eigenen
Rechners (Laptop) ein Zugang zu den elektronischen Informationsangeboten
möglich ist.
Bei der sicherlich notwendigen Gliederung des Freihandbereiches wird großer
Wert auf Durchlässigkeit - z. B. durch Emporen, Lichthöfe, offene Treppen oder
sonstige architektonische Maßnahmen - zwischen den verschiedenen Einheiten
gelegt, ohne dass hierbei der Schallschutz vernachlässigt werden soll.
Magazine:
Die älteren Bestände werden im Freihandmagazin und im Kompaktmagazin
aufgestellt. Zwischen dem Freihand- und dem Kompaktmagazin wird hinsichtlich
der Bestände nicht unterschieden. Das Freihandmagazin soll bereits mit
Schienen für eine Kompaktanlage ausgestattet werden. Nimmt die Zahl der
Bücher, die in der Bibliothek vorgehalten werden, entsprechend zu, soll das
50
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Freihandmagazin in ein Kompaktmagazin umgewandelt werden. Das Freihandund das Kompaktmagazin sollen für die Benutzer frei zugänglich sein. Es muss
unbedingt sicher gestellt sein, dass diese beiden Magazinbereiche für die
Benutzer nur über die Eingangskontrolle zugänglich sind.
Zeitschriften- und Mikroformenleseräume
Aus Gründen der besonderen Benutzungsbedingungen sind der Zeitschriftenund der Mikroformenleseraum von den eigentlichen Lesesälen abgetrennt. Der
Zeitschriftenleseraum sollte unmittelbar am Eingangsbereich des Lesesaals
liegen; ihm sind ausreichende Kopiermöglichkeiten anzugliedern. In ihm werden
14 einfache Leseplätze à 3 m² und 23 Computerarbeitsplätze angeboten.
Der Mikroformenleseraum sollte so konzipiert sein, dass er bei einem eventuellen
Ersatz dieses Trägermediums durch andere Medien als EDV-Bereich genutzt
werden kann. Die Mikromaterialien selbst sollen in unmittelbarer Nähe in einem
eigenen klimatisierten Magazin untergebracht werden. Dort werden 16 Leseplätze
für Mikroformen angeboten.
Kopierräume
Im Freihandbereich befinden sich mehrere Kopierräume. Da die Kopiergeräte
Ozon ausdünsten und ein hohes Maß an Lärm erzeugen, müssen die
Kopierräume abgeschlossen und gegebenenfalls belüftet werden.
Öffentliche Computerarbeitsplätze
Der zentrale Bereich für die Benutzung öffentlicher Computerarbeitsplätze ist der
PC-Pool, der höherwertige Computertechnik anbietet. Dazu gehören eine
spezielle Peripherie, die Benutzung unterschiedlicher peripherer Medien,
spezielle Angebote im Bereich der Software und die Bereitstellung
unterschiedlicher Plattformen (Apple Macintosh, PCs, Unix-Rechner). Er enthält
eine Mitarbeiter-Theke zur Betreuung der Benutzer. An der Theke und z.T. an
den einzelnen Arbeitsplätzen sind Aufstellmöglichkeiten für periphere Geräte
einzuplanen. Abblendbares natürliches Licht ist vorzusehen. Wegen der
Konzentration von DV-Technik, die ein hohes Maß an Wärme- und Abgas
entwickelt, ist für gute Be- und Entlüftung zu sorgen. Weiterhin muss der
Lärmpegel gering gehalten werden. Der Zutritt erfolgt ausschließlich über die
Eingangskontrolle.
Direkt angrenzend sind zwei computerbestückte Ausbildungspools (Workstation
(WS)-Ausbildungspool, PC-Ausbildungspool) für Lehrende und Lernende zu
platzieren. Diese sind klimatisch und akustisch für den genannten Zweck
auszustatten. Ein Zutritt sollte alternativ aus dem gesicherten Bereich (als
Erweiterung des PC-Pools) als auch im Falle von Veranstaltungen direkt aus dem
Eingangsbereich möglich sein.
Direkt angrenzend an den PC-Pool sollen die Bereiche für die Mitarbeiter zur
Betreuung vorgesehen werden.
51
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Demonstrations- und Vortragsraum
Dieser Raum ist ausschließlich aus dem öffentlichen Bereich zugänglich. Der
Raum ist ausgestattet mit Multimediatechnik für Videokonferenzen,
3D-Projektionen und die Unterstützung unterschiedlicher Eingangsmedien. Ein
separater Technik-Bereich mit Sichtkontakt zum Raum zur Techniksteuerung ist
einzuplanen.
Öffentliche Multimediaanwendungen
Diese Räume sind öffentlich nutzbar, insbesondere für den Video-/ Audioschnitt
und andere hochwertige Multimediatechnik. Sie befinden sich im gesicherten
Bereich. Alternativ wäre auch eine Anordnung im Mitarbeiterbereich möglich.
Die einzelnen Arbeitskabinen im Video-/ Audioschnittbereich sind für
Einzelbenutzer vorgesehen. Aus akustischen Gründen sollen die Wände zur
Nachbarkabine entsprechenden Schallschutz bieten.
... für den Video-/Audioschnitt und andere.....
... Arbeitskabinen im Video-/Audioschnittbereich sind für .....
[Reinelt, SenStadt] 11.09.03 14:21 Uhr
Multimediaservice
Zu diesem Bereich gehören der Videoservice, ein Beratungsbereich für
Multimedia, Bereich für spezielle Peripherie (z. B. Rollendrucker) und die
Auftragsannahme Multimedia. Diese Räume sollen im Mitarbeiterbereich
eingeplant werden und räumlich nah beieinander liegen.
Videokonferenz-Räume
Die Videokonferenzräume (zweimal ein Einzelplatz, ein Gruppenraum und ein
dazugehöriger Technikraum) sind im öffentlichen oder Mitarbeiterbereich
vorzusehen. Sie werden öffentlich benutzbar bereitgestellt und sollen in direkter
Nachbarschaft
angeordnet werden, insbesondere um den notwendigen Technikraum parallel
benutzen zu können.
Lesesaal Historische Buchbestände
Die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität verfügt über einen
umfangreichen und wertvollen historischen Altbestand, der im Referat Historische
Buchbestände gepflegt wird und besondere Nutzungsbedingungen verlangt.
Für diesen Bereich ist ein gesicherter Sonderlesesaal geplant. Da wertvolle
und/bzw. vom Zerfall bedrohte Materialien sicherheitsverfilmt sind, ist dieser
Lesesaal mit Lesegeräten für Mikroformen und einem Reader-Printer
52
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
ausgestattet.
Die Mitarbeiter des Referates “Historische Buchbestände” werden den Lesesaal
ständig beaufsichtigen. Daher müssen ihre Arbeitsräume in der Nähe des
Sonderlesesaales liegen.
Die historischen Bestände sind in unmittelbarer Nähe in eigenen Magazinen
untergebracht, die den konservatorischen und sicherheitstechnischen
Anforderungen entsprechen müssen, wie z. B. klimatische Bedingungen:
Temperatur 18°C, relative Luftfeuchte 50 %. In diesem gesicherten
Magazinbereich ist auch die Lagerfläche für die Kustodie unterzubringen.
Kustodie
Die Kustodie ist der Universitätsbibliothek zugeordnet. Sie ist für die zahlreichen
Kunstschätze der Universität verantwortlich. Der gesicherte Magazinbereich, in
dem die historischen Buchbestände aufbewahrt werden, soll ebenfalls die
Kunstschätze aufnehmen können, die aufgrund ihres Erhaltungszustandes oder
aus anderen Gründen nicht öffentlich gezeigt werden können. Zu den
Kunstgegenständen zählen u. a.: Gemälde, Skulpturen, Gipsabdrücke, Büsten.
Sicherheitstechnisch und klimatisch bestehen gleiche Anforderungen wie im
Magazinbereich der Historischen Bestände.
Direktions- und Verwaltungsebene
Die Verwaltung der Bibliothek und des CMS sollen in einem gemeinsam Bereich
untergebracht werden - mit Zugang über die Eingangshalle. Die Anordnung der
Räume soll kompakt sein, um kurze Wege und eine reibungslose Kommunikation
zu gewährleisten.
Anlieferung
Neben dem Haupteingang gibt es einen Liefereingang, der für PKWs und LKWs
erreichbar sein muss. An diesem angegliedert sollen die Poststelle und die
Lagerräume des Computer- und Medienservice und der Zentralen
Universitätsbibliothek liegen. Dort soll auch der Hausmeister seinen Arbeitsraum
haben. Vom Liefereingang aus muss ein Lastenaufzug direkt erreichbar sein, der
alle Etagen erschließt. Innerhalb der Etagen muss man ohne Schwierigkeiten
Bücherwagen fahren können.
Mitarbeiterräume
Die Mitarbeiterräume sind so auszuführen, dass sie durch Tageslicht belichtet
und auf natürliche Weise be- und entlüftet werden können. Da diese Räume nicht
klimatisiert werden, ist auf außen liegenden Sonnenschutz zu achten.
Betriebsabteilung Bibliotheksbereich
53
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Hinweis:
Zur besseren Lesbarkeit kann das Ablaufschema zusätzlich in der Rubrik
„Dokumente zum Herunterladen“ geöffnet und gedruckt werden.
(3.4_ablaufschema_betriebsabteilung.pdf )
Ablaufschema Betriebsabteilung
Die Betriebsabteilung ist im Bereich “Mitarbeiter/innen ZUB/CMS” angesiedelt.
Sie sorgt dafür, dass neue Bücher und Zeitschriftenhefte in die Bibliothek
kommen. Sie wählt die neuen Bücher, Zeitschriften und andere Medien wie z. B.
CD-ROM aus und bestellt sie. Treffen die neuen Medien in der Bibliothek ein,
werden sie inventarisiert und durch einen Nachweis im Online-Katalog (OPAC)
für die Benutzer auffindbar gemacht. Dabei bekommen die neuen Bücher und
Zeitschriften ihren bestimmten Platz im Regal zugewiesen. Das Ablaufschema
stellt den Weg der neu erworbenen Bücher und Zeitschriften von der Anlieferung
durch die PKW-/LKW-Zufahrt bis zur Übergabe in den Benutzungsbereich dar.
Dort wird den Benutzern der Bibliothek das neue Buch oder das neue
Zeitschriftenheft zugänglich gemacht.
Die Betriebsabteilung wird aus 7-8 Teams bestehen, die in der Regel 5-6
Mitarbeiter und mehreren Fachreferenten für die inhaltliche Erschließung
umfassen. Für das Ablaufschema wurden 7 Teams vorausgesetzt. Jedes Team
soll auf angrenzende Zimmer mit Zwischentüren verteilt sein. Die Zimmer der
Fachreferenten sollen möglichst direkt bei “ihrem” Team liegen. Die Teams 1-4
54
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
nehmen, bis auf wenige Schritte, die vollständige Bearbeitung einer Monographie
vor: von der Bestellung über die Anlieferung durch den Buchhändler bis zu dem
Zeitpunkt, an dem es für den Benutzer zugänglich im Regal steht. Sie brauchen
daher - ebenso wie die Fachreferenten - ausreichend Ablagefläche, um größere
Mengen Bücher zu lagern.
Die Betriebsabteilung wickelt ein Massengeschäft ab: Im Jahr 2002 sind ca.
40.000 neue Monographien eingearbeitet worden. Zurzeit abboniert die Zentrale
Universitätsbibliothek rund 3600 Zeitschriften, von denen jedes Jahr mindestens
ein, in der Regel aber mehrere Hefte geliefert werden. Es wurden ca. 2.700
Bände beim Buchbinder bearbeitet, die ebenfalls wieder angeliefert wurden.
Daher sollte die Betriebsabteilung möglichst konzentriert, d.h. auf möglichst
wenige Etagen untergebracht werden. Um den Betrieb auch unabhängig von
einem Buchtransportsystem zu gewährleisten, müssen die Bücher und
Zeitschriftenhefte auch mit Bücherwagen transportiert werden können. Die
gesamte Betriebsabteilung muss durch einen Lastenaufzug erschlossen sein.
Zum besseren Verständnis, sei hier kurz der Weg des Buches (bzw. der
Zeitschriftenhefte) durch die Betriebsabteilung skizziert:
Die Buchhändler ebenso wie die Buchbinder liefern die neuen Bücher (und
Zeitschriftenhefte) an Team 6 (Technische Buchbearbeitung). Dort wird im
Online-Katalog (OPAC) der Eingang verzeichnet, und die Bücher werden sortiert
und auf die Teams 1-4 (Monographienbearbeitung) verteilt. Team 5
(Zeitschriftenbearbeitung) ist für die neu eintreffenden Zeitschriftenhefte
zuständig.
Die Teams bearbeiten jeweils die Bücher bestimmter Fachrichtungen. Sie weisen
die Bezahlung der Rechnung an, inventarisieren das Buch und tragen den
Besitzstempel ein. Das Buch bekommt einen Barcode mit Sicherungsstreifen, der
die elektronische Ausleihverbuchung ermöglicht, und wird im Online-Katalog
(OPAC) verzeichnet. Dadurch wird das Buch für den Leser überhaupt erst
auffindbar.
Zur Sacherschließung wird es an den jeweiligen Fachreferenten weitergegeben,
der die Signatur vergibt. Sie ist eine Systemstelle, die dem Buch zugleich seinen
Platz in der fachlichen Ordnung und konkret im Regal zuweist.
Das Buch geht vom Fachreferenten wieder zurück zu Team 6 (Technische
Buchbearbeitung), womit es wieder an dem Ort ist, wo es ursprünglich in der
Bibliothek eintraf. Dort wird das Signaturschild aufgeklebt und eine sorgfältige
Kontrolle vorgenommen, ob die Bearbeitung des Buches vollständig und korrekt
war.
Schließlich wird es an die Benutzungsabteilung übergeben, die es an den
zugewiesenen Platz im Freihandbereich stellt.
Das Team 7 nimmt in der Betriebsabteilung übergreifende redaktionelle Aufgaben
wahr und muss daher in unmittelbarer Nähe zu den anderen Teams
untergebracht werden.
55
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
56
Abteilung EDV der Zentralen Universitätsbibliothek
Die Abteilung EDV ist für die systemtechnische Betreuung und Pflege der in der
Bibliothek eingesetzten DV-Technik (Hard- und Software), insbesondere für das
integrierte Bibliotheksverwaltungssystem ALEPH 500 zuständig. Ferner wird die
gesamte Rechentechnik einschließlich Anwendersoftware in der Zentralen
Universitätsbibliothek und in den Zweigbibliotheken durch die Abteilung EDV der
Bibliothek versorgt. Alle Mitarbeiterplätze werden mit mehreren PCs ausgestattet.
Bei der Planung der Abteilung EDV ist auf eine flexible Verkabelung und die
notwendigen raumklimatischen und sicherheits- sowie brandschutztechnischen
Belange zu achten. Ebenfalls ist eine Anbindung an den Lastenaufzug
erforderlich.
Computer- und Medienservice (CMS)
Abgesehen von den Mitarbeitern, die den Computerpool betreuen, sollen die
übrigen Mitarbeiter des CMS im gleichen Bereich ihre Arbeitsräume haben wie
die Mitarbeiter der Zentralen Universitätsbibliothek. Gewünscht ist, dass der CMS
in unmittelbarer Nähe der Abteilung EDV der Zentralen Universitätsbibliothek
untergebracht ist. Auch der Server- bzw. der Technikbereich beider Institutionen
soll zusammen liegen und einer gemeinsamen Sicherheitstechnologie
unterliegen. Sicherzustellen ist, dass sie vor unberechtigtem Zutritt und vor
Wasser, Hitze, etc. geschützt sind. Die Anforderungen an Sicherheit, Be- und
Entlüftung, Stromversorgung usw. sind daher entsprechend dem Kapitel 3.6
Technische Gebäudeausrüstung zu berücksichtigen. Nur das Datenarchiv ist aus
Sicherheitsgründen räumlich abzuteilen. Die Beratungsräume Hard- und
Software, Netzfragen und Multimedia, die Besprechungsräume des CMS sollen
im Mitarbeiterbereich angesiedelt sein.
Eine Anbindung der Technikräume und Lagerbereiche an den Lastenaufzug ist
unbedingt erforderlich.
3.5 Raumprogramm
Für den Neubau besteht ein anerkannter Flächenbedarf von 20.344 qm HNF
(inkl. 6 qm Ausgleichswert). Für die Teil-Institutionen gelten folgende
Bedarfswerte:
Institutionen
Universitätsbibliothek
Computer- und Medienservice (CMS)
Kustodie
Gesamt
.
Nutzungsbereiche – Bedarf qm HNF
Siehe auch Funktionsschema unter Ziffer 3.4.
Bedarf qm HNF
18.372 qm
1.785 qm
181 qm
20.338 qm
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Die Nummern entsprechen den laufenden Nummern in den Raumlisten im Teil 4
Anhang der Ausschreibung.
Die Bemerkungen in den Raumlisten sind sorgfältig zu beachten.
Die zu den Nutzungsbereichen aus dem Funktionsschema übernommenen
Farben sind in den Grundrissen und Schnitten des Wettbewerbsbeitrags und
dessen Prüfplänen zu verwenden, um den an dem Beurteilungsverfahren
Beteiligten die funktional-räumlichen Beziehungen im Beitrag zu verdeutlichen.
Für Nebennutzflächen, Verkehrsflächen und Funktionsflächen sind keine
zusätzlichen Farben zu verwenden, sie bleiben also in der Grundfarbe des
Planmaterials.
In die genannten Pläne sind außerdem die Raumnummern und Raum- bzw.
Flächenbezeichnungen einzutragen (in die Schnitte soweit sinnvoll).
Es sind nicht nur die nachfolgenden vier Nutzungsbereiche jeweils insgesamt
darzustellen, sondern in ihnen die einzelnen Räume oder Flächen gemäß den
Raumlisten.
Öffentlicher Bereich (soweit HNF) – grau – 532 qm
(144-153, 166)
Eingangsbereich (u.a. Zeitungsleseraum, Cafeteria, Ausstellungsflächen,
Hörsaal), Demonstrations- und Vortragsraum
Benutzungsbereich – hellgelb – 15.013 qm
(53-54, 56-62, 69-71, 76-82, 89-96, 98-102, 103-106, 109-112,
114-130, 155-156, 162, 163, 164-165a)
Bibliographischer Apparat, Kataloge, Leihstellenraum, Lehrbuchsammlung,
Aktuelle Zeitschriften, Mikroformenbereich, Freihandbereich und Leseplätze,
Magazine, Videokonferenzeinzelplatz, Videokonferenzraum, PC-Pool,
PC-/Workstation-Ausbildung, Mitarbeiter PC-Pool, öffentliche
Multimediaanwendungen
Mitarbeiterbereich – orange – 4.553 qm
(1-18, 19-23, 25, 26-52, 64-66a, 67-68, 74-75b, 84-86, 87-88b,
97, 108, 113, 131, 138-143, 154, 157-160, 167-167a)
Bibliothek: Direktion, Verwaltung, Technischer Bereich, EDV (UB),
Betriebsabteilung, Mitarbeiterräume Benutzungsabteilung, Kompakt-Magazin
Historische Buchbestände, Magazin Mikroformen, Magazinverteilerraum,
Kustodie
CMS: DV in der Verwaltung, Peripherie, Außenstützpunkt Netzfragen,
Beratungsraum Hard- und Software, Beratungsraum Multimedia,
Hardwareservice, Lager
Gesicherter Technikbereich – hellblau – 240 qm
(24, 161-161C)
Universitätsbibliothek: Rechnerraum
57
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
CMS: Serverraum, Serverraum DV in der Verwaltung, Speicherraum, Datenarchiv
Gesamt – 20.338 qm
Unter Ziffer 4.1 im Teil 4 Anhang der Ausschreibung wird der Raumbedarf im
Einzelnen in den Raumprogrammlisten dargestellt.
„raumprogramm.pdf“
(IM PROJEKTRAUM, RUBRIK FERTIGE DOKUMENTE)
3.6 Technische Gebäudeausrüstung
Bauliche Sicherheitsvorkehrungen
DV-Technik-Räume, Buchstellflächen und andere Aufstellungsbereiche für
Informationsmedien sind gegen das Eindringen von Wasser besonders zu
schützen. Leitungen für Brauch-, Heizungswasser oder andere sind so zu führen,
dass von ihnen keine Gefährdung ausgehen kann. Nur die für den Betrieb der
Räume notwendigen Leitungen sind in die Räume zu führen. Wasserführenden
Leitungen und Wasserreservoirs (z.B. bzgl. Klima/Lüftung) oberhalb dieser
Räume sind zu vermeiden.
Die einzelnen Nutzungsbereiche sind unterschiedlich brandgefährdet. Mit einem
Brandschutzgutachter ist vor der späteren weiteren Bearbeitung zu klären, ob
eine Sprinklerung für die Bibliothek erforderlich ist. In den Buchaufstellbereichen
darf nur eine gestufte bzw. trockene Sprinkleranlage installiert werden.
EDV-Bereiche sind von angrenzenden Bereichen feuerbeständig abzutrennen.
Bauliche Unterteilungen innerhalb von EDV-Räumen müssen einen
Feuerwiderstand von 30 Minuten, nach außen von 90 Minuten aufweisen (DIN
4102). Da der Schutz von Datenträgern grundsätzlich höherwertiger
einzuschätzen ist (Unersetzbarkeit) als der Schutz der Rechentechnik, ist
wenigstens ein Datenarchiv mit einem Feuerwiderstand von F 120 vorzusehen.
Zudem müssen einige spezielle Rechnerräume als Einbruchsschutz einen hohen
mechanischen Widerstandswert der Umfassungswände und Türen aufweisen.
Der Zutritt zum nicht öffentlichen Bereich der Bibliothek - insbesondere zu den
Räumen des CMS - wird mittels eines Zutrittskontrollsystems überwacht und
gegen unbefugten Zutritt abgesichert.
Einige Räume des Computer- und Medienservice werden mit besonderen
Brandmeldeanlagen ausgestattet, die bei extremer Wärmeentwicklung
automatisch die brandgefährdete Rechentechnik einzeln oder gruppenweise
ausschaltet.
Um zu verhindern, dass Bücher oder andere Medien entwendet werden, wird am
Zugang zum kontrollierten Lesebereich eine Buchsicherungsanlage installiert, die
jeder Benutzer der Bibliothek “zwangsweise” passieren muss.
58
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
In diese Sicherheitsüberlegungen sind auch eventuell oberhalb dieser Räume
angeordnete wasserführenden Leitungen und Wasserreservoirs (z.B. bzgl.
Klima/Lüftung) einzubeziehen.
[Reinelt, SenStadt] 02.09.03 10:27 Uhr
Heizung
Die Nutzungsdauer der Räume liegt zwischen acht Stunden (Mitarbeiterräume)
und 14 Stunden (Benutzerbereiche) pro Tag. Aus energietechnischen Gründen
sollten deshalb Raumgruppen gleicher Nutzungsart und Nutzungsdauer jeweils
über eigene Heizkreise versorgt werden. Die Heizzentrale ist im
Wettbewerbsentwurf mit einer Fläche von ca. 25 qm vorzusehen. Der Wert gilt
alternativ für die Heizmedien Fernwärme oder Gas.
Raumlufttechnische Anlagen
RLT-Anlagen sind nur dort vorzusehen, wo diese aus Gründen des
Arbeitsschutzes oder besonderer Nutzungsanforderungen zwingend erforderlich
sind. Die Temperatur im Lesesaal sollte 23° C betragen und muss auch im
Sommer unter 27° C. liegen; Anmerkung: Eine Überschreitung an 10 Werktagen
ist zulässig. Die Luftfeuchte darf 60 % nicht überschreiten und im Winter nicht
unter 45 % sinken. In den geschlossenen Magazinen und in dem Magazin für
Mikroformen sollte die Temperatur nicht über 20° C steigen und die Luftfeuchte
muss zwischen 45 und 55 % liegen. Die Anforderungen für schützenswerte und
wertvolle Buchbestände (Rara-Magazin) und die Magazine für die Kustodie und
die Sondersammlungen betragen: Temperatur 18°C (+/- 2°C), Relative
Luftfeuchte 50% (+/- 5%). Da diese Werte mit einer natürlichen Belüftung nicht zu
erreichen sind, ist eine entsprechende Klimatisierung vorzusehen.
Bei den Technik-Räumen ist eine direkte Sonneneinstrahlung auszuschließen.
Alle DV-Räume (Rechner, Server, Speicher und Verteiler) sind zu klimatisieren.
Eine Raumtemperatur von maximal 22°C ist auch bei gleichzeitig voller
planmäßiger Wärmelast der Geräte und hohen Außentemperaturen zu
gewährleisten. Sowohl die zentral arbeitenden Bestandteile der Klimatechnik als
auch die Klimatechnik in den Räumen müssen redundant ausgelegt sein, so dass
auch bei Ausfall einer Komponente des Klimatisierungs- und Lüftungssystems die
Temperatur unter Dauerbetrieb der Server-, Speicher- und Netztechnik nicht über
die o.a. Temperatur ansteigt.
Raumlufttechnische und Klima-Anlagen sind im Gebäude so anzuordnen, dass
für lärmsensible Räume keine Belästigung entsteht. Das betrifft insbesondere
Lesesäle und Mitarbeiterräume sowie Videokonferenzräume, PC-Pools,
Beratungsräume und Vortragsräume.
Der für die raumlufttechnischen Anlagen notwendige Flächenbedarf ist im
Wettbewerbsentwurf in realistischer Größe nachzuweisen.
59
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Sanitäre Anlagen
Anzahl und Anordnung der Sanitäreinrichtungen sind gesondert nach der Zahl
der Beschäftigten (ZUB ca. 120, CMS ca. 40) und der Zahl der Besucher auf der
Grundlage der Arbeitsstättenverordnung bzw. sonstiger Normen auszulegen.
Bei ca. 3.500 Besuchern in den Lesesälen und je ca. 1000 Besuchern in den
PC-Pools und im Foyer pro Tag wird die Spitze bei ca. 1000 Besuchern, die sich
gleichzeitig im Haus befinden, gesehen (bei einer Verteilung von ca. 540
Besuchern in den Lesesälen, von ca. 240 Besuchern in den PC-Pools, von ca. 65
Besuchern in der Cafeteria, jeweils analog der Plätzezahl, und von ca. 150
Besuchern, die sich in weiteren Räumen des Hauses aufhalten). Es ist darauf zu
achten, dass eine ausreichende Zahl behindertengerechter WC-Anlagen in
zumutbarer Entfernung angeboten wird. Die Universität bevorzugt dabei
Entwurfslösungen, die WC-Anlagen für Behinderte in die normalen Anlagen
integrieren. Die Lesesäle müssen über eigene WC-Anlagen verfügen. Die
Handwaschbecken in WC-Anlagen erhalten in der Regel nur einen
Kaltwasseranschluss.
Handwaschbecken, Putzmittelräume, Teeküchen und Hydranten
Entwurfsabhängig sind in jedem Geschoss eine ausreichende Zahl von
Warmwasserzapfstellen und Putzmittelräume für die Hausreinigung vorzusehen.
Eine zentrale Warmwasserbereitung wird nicht vorgesehen. Der Bedarf ist über
örtlich zu installierende Einzel-Warmwasserbereiter abzudecken.
Ansonsten werden nur spezielle Funktionsräume mit einem Handwaschbecken
ausgestattet (Räume der Buchbearbeitung, Kopier- und Scandienste, Poststelle,
etc.).
Für die Beschäftigten sind zentrale Teeküchen in ausreichender Zahl einzuplanen
(entwurfsabhängig).
Bei Erfordernis von Löschwasser-Innenhydranten muss die Variante “Steigleitung
trocken” gewählt werden.
Buchtransportanlage
Aufgrund der Größe des Gebäudes und der zu erwartenden Transporte ist eine
Buchtransportanlage notwendig. Der Auslober möchte sich aber derzeitig noch
auf kein spezielles System festlegen, da dieser Technikbereich einem rasanten
Innovationsprozess unterliegt. Hinsichtlich der erheblichen Anschaffungs- wie
auch der Folgekosten und des baulichen Aufwands kommt der Auswahl der
Buchtransportanlage eine große Bedeutung zu. Der Auslober erwartet von den
Wettbewerbsteilnehmern eine Aussage über das von diesen vorgesehene
System und den dafür benötigten Flächenbedarf.
Es kann kein zusätzliches Personal für den Transport der Bücher zur Verfügung
gestellt werden.
Starkstromanlage, Elektrotechnik
60
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
61
Der gesamte Gebäudekomplex ist mit einer kompletten, dem Stand der Technik
entsprechenden Starkstromanlage auszustatten.
Die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) muss so ausgelegt sein, dass
Server, Speicher- und Netztechnik bei Stromausfall mindestens 15 Minuten weiter
betrieben werden kann. Außerdem muss ein hinreichender Anteil der Klimageräte
und der Personenaufzugsanlagen durch USV abgesichert sein. Sämtliche USVs
müssen mit Ethernet-Interface ausgestattet und SNMP-fähig sein.
Der für die Elektrotechnik notwendige Flächenbedarf ist im Wettbewerbsentwurf
in realistischer Größe nachzuweisen.
Beleuchtung
Die Beleuchtungsanlage ist entsprechend den Sehaufgaben anhand der
“Beleuchtung 92”, “BelBildschirm 89” DIN 5035 und der Arbeitsschutzrichtlinie
(ASR) 7/3 sowie bei Bildschirmarbeitsplätzen nach DIN 66 234 festzulegen.
Ferner ist bei Bildschirmarbeitsplätzen die Richtlinie des Rates der Europäischen
Gemeinschaften vom 29. Mai 1990 zu berücksichtigen. Als Richtwerte der
Nennbeleuchtungsstärke sind zu gewährleisten:
Bürpräume, Computerräume
500 LUX
Beratungsräume
300 LUX
Nebenräume
100 LUX
Lesesäle
300 LUX
Leseplätze
500 LUX
Magazine
200 LUX
Schreibfehler: Büroräume
[Stange, Humboldt-Universität] 23.12.03 11:03 Uhr
Die Beleuchtungsstärke allein ist nicht ausschlaggebend für eine gute
Beleuchtungssituation. Die Blendung führt zu verminderten Sehleistungen und ist
daher zu begrenzen oder möglichst ganz zu vermeiden. In Magazinbereichen und
in der Freihandaufstellung ist die Beleuchtungsanlage der Regalanordnung
anzupassen, wobei auf eine ausreichende Vertikalbeleuchtungsstärke im Bereich
der Buchrücken zu achten ist.
Verkabelung / Verteilerräume
Aufgrund der heutigen Anforderungen eines Bibliotheksgebäudes und der
Bedeutung, die Kommunikation und Publikation von wissenschaftlichen
Ergebnissen über die internationalen Datennetze besitzen, ist eine vollständige
Vernetzung des Gebäudes erforderlich. Die endgültige Festlegung über die
bautechnischen Maßnahmen wie gestelzter Fußboden, Kabelkanäle etc. und der
dafür vorgesehenen Bereiche muss im weiteren Planungsverlauf noch erfolgen.
Bei der Planung ist eine ausreichende Zahl von DV-technischen Verteilerräumen
nachzuweisen: Ausgehend von einem Gebäudeverteiler, in den drei externe
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Glasfasertrassen von der Geschwister-Scholl-Straße eingeführt werden, werden
Etagenverteiler angeschlossen, von denen wiederum die Kabelverbindungen zu
den einzelnen PC-Arbeitsplätzen ausgehen. Der Platzbedarf, den die
Kabelbündel dieser sogenannten “strukturierten Verkabelung” benötigen (3 Finger
dicke Kabel je PC-Arbeitsplatz), ist bei der Bauplanung nicht zu unterschätzen.
Anzahl und Anordnung der Verteilerräume müssen gewährleisten, dass im
Gebäude keine Kabelwege entstehen, die länger als 80 m sind. Die
Verteilerräume müssen so dimensioniert sein, dass die Verteilerschränke von
vorne und hinten zugänglich sind und ein Tisch zur Ablage und für
Wartungsarbeiten Platz findet. Flächenbedarf: ca. 10 – 12 m² je Etagenverteiler,
ca. 30 m² für den Gebäudeverteiler, der auch Etagenverteilerfunktion
übernehmen kann.
Folgender Text ist einzufügen:
In jedem Raum ist ein Netzanschluss (mindestens 1 x LWL und 3 x TP je
Mitarbeiter/in) vorzusehen. Die genaue Ausstattung (insbesondere für Technik- und
öffentliche Räume) wird in der weiteren Planungsphase noch konkretisiert.
Im gesamten Gebäude ist flächendeckend Wireless LAN vorzusehen.
[Stange, Humboldt-Universität] 23.12.03 11:08 Uhr
3.7 Bauliche Maßnahmen für Behinderte
Das Gebäude ist in allen Funktionen barrierefrei zu gestalten. Neben den
Anforderungen mobilitätsbehinderter Personen (hier besonders
Rollstuhlbenutzer) sind auch die Belange seh- und hörbehinderter Nutzer zu
beachten, wobei soweit als möglich eine integrative Form zu wählen ist.
Planungsgrundlage ist die als technische Baubestimmung eingeführte DIN 18 024
Teil 2.
Die Grundanforderungen zum barrierefreien Bauen erfordern besondere
Berücksichtigung bei:
- den Zugängen und Verkehrsbereichen generell
- den Zugangssicherungen (Durchgangsbreiten, Tresenhöhen)
- dem Informationsbereich und Leitsystem (akustische Informationsquellen sind
immer visuelle zu begleiten und umgekehrt, kontrastreiche Gestaltung)
- der Buchsicherungsanlage
- dem Hörsaal (Plätze für Rollstuhlbenutzer, Prüfung von eventuell erforderlichen
Induktionsanlagen für Hörgeschädigte)
- Ausstattung mit geeigneter Hard- und Software
- den Arbeitskabinen in den Lesesälen, die Angebote für Mobilitätsbehinderte
sowie hör- und sehbehinderte Nutzer anbieten müssen.
3.8 Baurechtliche Vorschriften, Normen und
Richtlinien
Bei der Planung sind insbesondere zu Grunde zu legen:
62
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Bauordnung für Berlin (BauOBln)
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml
Ausführungsvorschriften zu § 48 BauOBln: Stellplätze für Kraftfahrzeuge und
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (AV-Stellplätze, vom 7. August 1997) inkl. z.B.
Anlage 1: Richtzahlen für den Stellplatzbedarf für schwer Gehbehinderte oder
Behinderte im Rollstuhl
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml
Bauliche Maßnahmen für Behinderte und alte Menschen im öffentlichen Bereich Planungsgrundlagen Öffentlich zugängliche Gebäude - DIN 18024, Teil 2
Ökologische Planungskriterien für Wettbewerbe, Stand August 2001
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/wettbewerbe/grundlagen
Energieeinsparverordnung
Bau- und Nutzungsplanung von wissenschaftlichen Bibliotheken, DIN-Fachbericht
13, 2. Auflage; Berlin, Beuth-Verlag 1998, ISBN 3-410-13831-5
Arbeitsstättenverordnung / Arbeitsstättenrichtlinien (ASR)/ Sicherheitsregeln für
Bildschirmarbeitsplätze
Ausführungsvorschriften über Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken
(AVFwFl) vom 17.01.1996
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml
Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin (Denkmalschutzgesetz Berlin DSchG Bln) vom 24.4.1995, zuletzt geändert durch Artikel IV des Gesetzes vom
17.5.1999
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/denkmal.shtml
3.9 Wirtschaftliche Zielsetzung
Nachhaltigkeit und bauliche Standards
Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage der Humboldt-Universität
und des Landes Berlin ist es ein wesentliches Ziel des Wettbewerbs, möglichst
wirtschaftliche und kostengünstige Entwurfskonzepte zu erhalten. Bereits im
Wettbewerb sind ganzheitliche Grundsätze zum nachhaltigen Planen und Bauen,
Betreiben und Unterhalten sowie zur späteren Nutzung der Liegenschaft zu
berücksichtigen.
Durch frühzeitiges Beachten nachhaltiger Planungsansätze kann die
Gesamtwirtschaftlichkeit von Gebäuden (Bau-, Betriebs-, Nutzungs-, Umwelt-,
Gesundheitskosten sowie nicht monetäre Werte) erheblich verbessert werden.
Bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit ist nicht nur die Gesamtwirtschaftlichkeit
des Vorhabens sicherzustellen, sondern jeder einzelne Planungsschritt ist für sich
nach den Vorgaben gem. § 7 der Landeshaushaltsordnung (LHO) auf
Wirtschaftlichkeit zu überprüfen.
63
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
Darüber hinaus sind, um Investitions- und Folgekosten zu senken, sowohl im
Hochbaubereich als auch bei der Fachtechnik Technologien zu planen, die
diesem Ziel gerecht werden. Generell sind kostengünstige, industriell gefertigte
Serienprodukte einzusetzen. Es sollten nur Materialien und Baukonstruktionen
verwendet werden, deren bauaufsichtliche Zulassungen geregelt sind. Bei der
weiteren Planung und Ausführung ist die Anlage des Rundschreibens der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ”Wirtschaftliche Standards des
öffentlichen Bauens” zu beachten.
Baukosten
Das Bauvorhaben wird gem. Hochschulbauförderungsgesetz (HBFG) vom Bund
gefördert. Das Kostenprüfverfahren wurde an Hand von Kostenrichtwerten für die
Gebäudekosten (Bruttokosten einschl. MwSt.) nach den 31. Rahmenplan für den
Hochschulbau durchgeführt.
KG 300 Bauwerk-Baukonstruktionen = ca. 41 Mio €
KG 400 Bauwerk- Technische Anlagen= ca. 13 Mio €
Gebäudekosten = ca. 54 Mio €
Die Gebäudekosten müssen im Rahmen der jeweils gültigen Kostenrichtwerte für
den Hochschulbau finanzierbar sein.
Die Gesamtbaukosten gemäß DIN 276 wurden auf 75 Mio € begrenzt
(Kostengruppen 1-7 inkl. 16 v. H. Mehrwertsteuer).
Bauwerksgeometrie
Die Planungs- und Kostenrichtwerte für den Hochschulbau sind aufeinander
abgestimmt. Bei der weiteren Planung sind die wirtschaftlichen Bezüge des
Bauens zu beachten und die Daten zur Bauwerksgeometrie zu Grunde zu legen.
Die Einhaltung der wirtschaftlich günstigen Flächenrelationswerte (Tabelle 1) und
die Verhältniszahlen (Tabelle 2) für wissenschaftliche Bibliotheken ist
Voraussetzung für die unveränderten Anwendungen der Kostenrichtwerte für die
Bauwerkskosten. Als Bezugsgröße gilt dabei die Hauptnutzfläche - HNF- gem.
DIN 277.
64
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
65
Grundfläche nach DIN 277
Flächenrelationswerte in
%
Orientierungswerte für
wissenschaftliche Bibliotheken
Hauptnutzfläche
HNF
100 %
Nebennutzfläche
NNF
10 %
Nutzfläche
NF
110 %
Funktionsfläche
FF
13%
Verkehrsfläche
VF
32 % bis 42 %
Konstruktionsfläche
KF
15 % bis 20 %
Brutto-Grundfläche
BGF
170 % bis 185 %
Tabelle 1
Bezugsgrößen
für
Relationswerte
wissenschaftliche Bibliotheken
Bruttogrundfläche/
Hauptnutzfläche
BGF/
HNF
1,70 - 1,85
Bruttorauminhalt/
Hauptnutzfläche
BRI/
HNF
7,0 - 7,5
Bruttorauminhalt/
Bruttogrundfläche
BRI/
BGF
4,0 - 4,5
Bruttorauminhalt/
Nutzfläche
BRI/
NF
6,5 - 7,0
Tabelle 2
3.10 Ökologische Zielsetzung
Der unter 3.9 benannte Nachhaltigkeitsanspruch ist in ökologischer Hinsicht
anhand der "Ökologischen Planungskriterien für Wettbewerbe, Stand August
2001"
(unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/wettbewerbe/grundlagen)
zu konkretisieren.
Dannach soll die Lösung der Wettbewerbsaufgabe/ die Planung des
Bauvorhabens dem Grundsatz folgen, dass
- die Umwelt und natürliche Ressourcen geschont werden,
- ein Höchstmaß an Umwelt- und Sozialverträglichkeit erzielt wird,
- dauerhaft gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen hergestellt bzw. gesichert
werden.
Für das geforderte ökologische Gesamtkonzept, das generell Aussagen über den
Umgang mit Energie und Wasser, die Gestaltung der Freiflächen und
Gebäudeaussenflächen, die Abfallentsorgung sowie die Materialwahl umfassen
soll, stehen bei der Planungsaufgabe im Vordergrund
- ein effizientes Energiekonzept bezüglich Heizung, Kühlung, Beleuchtung etc.
unter Einhaltung, möglichst Unterschreitung der Energieeinsparverordnung,
- ein Konzept für den Umgang mit dem anfallenden Regenwasser (S. AUCH
UNTER ZIFFER 2.9, WASSER),
- die Auswahl der für Konstruktion und Bauausführung einzusetzenden
Materialien und Bauteile gem. Pkt. 4 der o.g. Planungskriterien,
- AUSSAGEN ZUR GEBÄUDETECHNIK UND ZUM KLIMAKONZEPT,
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
- Beiträge zur Begrenzung der zukünftigen Betriebs- und Folgekosten.
Im Beurteilungsverfahren ist spezielle Fachkompetenz unter den
Sachverständigen vorgesehen.
Ergänzung Funktionen: Aussagen zur Gebäudetechnik und zum Klimakonzept
[Römmling, Institut für Erneuerung und Modernisierung von Bauten] 17.09.03 16:24
Uhr
Absatz 3 Zeile 6.
es heißt EnergieEINsparverordnung
Absatz 3 Zeile 7 (Ergänzung)
......Regenwasser ("Grundsätze für Betriebswassernutzung" - Rundschreiben VI C
Nr.1/2003 - beachten).
[Foerster-Baldenius, SenStadt] 17.09.03 16:24 Uhr
3.11 Beurteilungskriterien des Preisgerichts
Das Beurteilungsverfahren richtet sich nach den GRW 1995. Der folgende
Kriterienkatalog dient der Entscheidungsfindung.
Städtebau
-Einordnung
-Massenverteilung
-Äußere Erschließung
Architektur
-Identität zur Nutzung
-Baukonstruktion
-Fassadengestaltung
-Innenräumliche Qualitäten
-Freiraumqualitäten
-Berücksichtigung der ökologischen Kriterien
Funktionen
-Innere Erschließung (Besucher, Personal, Transporte)
-Zuordnung der Programmbereiche
-Einhaltung des Raumprogramms *
-Behindertenbelange *
-Sicherheitsaspekte *
-Belichtung
-Flexibilität *
-Aussagen zur Gebäudetechnik/ Klimatechnik
66
Kapitel 3 Wettbewerbsaufgabe
-Stellplätze * (Behind.-PKW, Fahrräder), Anlieferung
Realisierbarkeit
-Vollständigkeit/ Widersprüche der Wettbewerbsleistungen
-Baurecht (z.B. Abstandsflächen, Feuerwehrflächen, Rettungswege)
-Wirtschaftlichkeitsprognosen (Verhältniswerte, Einhaltung des Kostenrahmens *,
Betriebsaufwand)
Die mit * markierten Kriterien stellen verbindliche Vorgaben nach GRW 1995,
Ziffer 5.1.2 (1), (2) 15. und 16. sowie Anlage III Regelablauf der
Preisgerichtssitzung 1. Konstituierung Buchstabe e) dar.
67
Kapitel 4 Anhang
4 Anhang
4.1 Raumprogrammlisten
Tabellen mit Raumprogrammlisten
siehe Dokument „4.1 raumprogramm 23 10 03.pdf“
IM PROJEKTRAUM, Rubrik Dokumente zum Herunterladen
4.2 Farbliche Kennzeichnung der
Programmbereiche
Nutzungsbereiche (siehe auch Kapitel 3.5 Raumprogramm):
Öffentlicher Bereich (soweit HNF) - grau
Benutzungsbereich - hellgelb
Mitarbeiterbereich - orange
Gesicherter Technikbereich - hellblau
4.3 Fotodokumentation
Die Bilder sind im Dokument „Bilder und Pläne“ zu sehen.
Luftbild:
Blick von Nordwesten auf die Friedrichstraße, untern rechts: Bahnhof
Friedrichstraße, gegenüberliegend das Hochhaus des Internationalen
Handelszentrums, oben links: die Museumsinsel mit dem Bodemuseum im
Vordergrund, 1995
Luftbild:
Blick von Norden auf die Spree und die parallel verlaufende Straße Am
Weidendamm mit dahinterliegendem relevanten Block, die Ebertbrücke fehlt,
1991
Foto:
Blick von der Ebertbrücke nach Süden in die Geschwister-Scholl-Straße, 1995
Foto:
Planckstraße, Rückseite des Metropoltheaters, Hochhaus im Hintergrund:
Internationales Handelszentrum, 1995
Foto:
Kaserne des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments,
Geschwister-Scholl-Straße 2-8
68
Kapitel 4 Anhang
Foto:
Planckstraße, Blick in Richtung Süden; Planungsgrundstück vor der
S-Bahntrasse auf der linken Seite
Foto:
Planckstraße, Blick in Richtung Norden; vorn rechts: Hofbeamtenhaus; vorn links:
Rückseite des Metropoltheaters
Foto:
Am Weidendamm 2-3; im Hintergrund: Bodemuseum; vorn: Kaserne des
Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments
Foto:
Blick von der Planckstraße auf das S-Bahn-Viadukt
Foto:
Blick von der Geschwister-Scholl-Straße auf das Wettbewerbsgrundstück
Foto:
Blick auf das Wettbewerbsgrundstück vom Dach der nördlichen
Nachbarbebauung
4.4 Quellennachweis
Texte
2.5
entnommen der Städtebaulich-hochbaulichen Machbarkeitsstudie (Mai 2003) von
Conradi, Braum & Bockhorst, Stadtplaner und Architekten, Berlin und
Hentschel-Oestreich Architekten, Berlin (aus Ms. cbb + HOe)
2.6
Denkmalgeschützte Gebäude: aus Ms. cbb + HOe / Landesdenkmalamt Berlin,
Denkmalerfassung/ Denkmaltopografie
Stadtbahnviadukt: Landesdenkmalamt Berlin
Fotos und Pläne
Titelbild:
K. F. Schinkel, Erster Entwurf für einen Bibliotheksbau im Garten der Universität
an der Universitätsstraße, Gebäudeansicht, 1833; Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett (Schinkel SM 30.10
Bibliotheksentwurf)
1.9
Informationspläne:
7.-9. Ansichten Nachbarbauten, Hans-Joachim Wuthenow, 2003
69
Kapitel 4 Anhang
2.5
Plan und Prospect der Königlich Preussischen Chur Brandenburgischen Hauptund Residentz-Stadt, Dritte aktualisierte Fassung von 1766, gezeichnet von
Johann Friedrich Walther
Grundriss der Königlichen Residenzstädte Berlin 1792, gezeichnet von Daniel
Friedrich Sotzmann
Schulkarte von Berlin, 1899
Schwarzplan 1940, Stimmann, H. (Hg.), Die gezeichnete Stadt, Berlin 2002
Schwarzplan 1953, Stimmann, H. (Hg.), Die gezeichnete Stadt, Berlin 2002
Blick auf das denkmalgeschützte ehem. Wohnhaus für Hofbedienstete,
entnommen der Städtebaulich-hochbaulichen Machbarkeitsstudie (Mai 2003) von
Conradi, Braum & Bockhorst, Stadtplaner und Architekten, Berlin und
Hentschel-Oestreich Architekten, Berlin (aus Ms. cbb + HOe)
Schwarzplan 1989, Stimmann, H. (Hg.), Die gezeichnete Stadt, Berlin 2002
Blick vom Bahnhof Friedrichstraße auf das Wettbewerbsgrundstück im
Mittelgrund, aus Ms. cbb + HOe
Schwarzplan 2001, Stimmann, H. (Hg.), Die gezeichnete Stadt, Berlin 2002
Blick auf die Brandwandbebauung, aus Ms. cbb + HOe
2.6
Denkmalgeschützte Gebäude und Ensemble, Landesdenkmalamt Berlin
Denkmalerfassung/ Denkmaltopografie
Reliefs der Schlüterwerkstatt, Conradi, Braum & Bockhorst, Stadtplaner und
Architekten, Berlin und Hentschel-Oestreich Architekten, Berlin, 2003 (cbb +
HOe)
Gleichrichterschaltwerk, Planckstraße 13, cbb + HOe
Stadtbahnviadukt, Blick von der Geschwister-Scholl-Straße, cbb + HOe
Unterführung Geschwister-Scholl-Straße, cbb + HOe
Schwarzplan, Planwerk Innenstadt (Ausschnitt), Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung, 1999
3D-Modell, Planwerk Innenstadt (Ausschnitt), Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung, 1999
Universitäre Nutzungen, aus Ms. cbb + HOe
2.7
Das Wettbewerbsgrundstück, Lageplan erstellt auf Grundlage der ALK (Stand Juli
2002), 2003
2.10
Ausschnitt aus Flächennutzungsplan Berlin
3.4
Funktionsschema, Humboldt Universität zu Berlin
Ablaufschema Betriebsabteilung, Humboldt Universität zu Berlin
4.3
Luftaufnahme: „Blick von Nordwesten auf die Friedrichstraße“, Landesarchiv
Berlin, Klaus Lehnartz, 1995
Luftaufnahme: „Blick von Norden auf die Spree“, Landesarchiv Berlin, Klaus
70
Kapitel 4 Anhang
Lehnartz, 1991
Blick von der Ebertbrücke nach Süden in die Geschwister-Scholl-Straße,
Landesarchiv Berlin, Barbara Esch-Marowski, 1995
Planckstraße, Rückseite des Metropoltheaters, Landesarchiv Berlin, Barbara
Esch-Marowski, 1995
Kaserne des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments,
Geschwister-Scholl-Straße 2-8, cbb + HOe
Planckstraße, Blick in Richtung Süden, cbb + HOe
Planckstraße, Blick in Richtung Norden, cbb + HOe
Am Weidendamm 2-3, cbb + HOe
Blick auf das S-Bahn-Viadukt von der Planckstraße, cbb + HOe
Blick von der Geschwister-Scholl-Straße auf das Wettbewerbsgrundstück, cbb +
HOe
Blick auf das Wettbewerbsgrundstück vom Dach der nördlichen
Nachbarbebauung, Hans-Joachim Wuthenow, 2003
4.5 (VERFASSERERKLÄRUNG)
siehe Dokument „1.10_verfassererklaerung.pdf“
in der Rubrik Dokumente zum Herunterladen
71
Quellenverzeichnis
Quellenverzeichnis
72
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
73
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