Beilagen zur Vorlesung Virologie 2015 Prüfungsfragen

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Beilagen zur Vorlesung
Virologie 2015
Teil III
Prüfungsfragen
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Virus
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M. Ackermann, 2015
Inhaltsverzeichnis
1 Ausbruch von Maul- und Klauenseuche in Italien ...........................................3
2 Prävention und Therapie .....................................................................................4
3 Rabies ante portas ...............................................................................................5
4 Virusinfektionen im Katzenheim .........................................................................6
5 Grippe im Gestüt - der Direktor bittet um Ratschläge ......................................7
6 BVD/Mucosal disease ..........................................................................................8
7 Aujeszky'sche Krankheit .....................................................................................9
8 "Rinderwahnsinn" ..............................................................................................10
9 Wie überleben Viren in der Natur? ....................................................................11
10 Schweinepest im Emmental ..............................................................................12
11 Das Syndrom ist Ihnen unbekannt ...................................................................13
12 Retrospektiv: Olympiade in Barcelona.............................................................14
13 Dauerbrenner: Antikörper gegen Herpesviren ................................................15
14 Tumorviren ..........................................................................................................16
15 BVD/MD (Multiple Choice) .................................................................................17
16 Interpretation von Laborresultaten I .................................................................21
17 Interpretation von Laborresultaten II ................................................................22
18 Interpretation von Laborresultaten III ...............................................................23
19 Interpretation von Laborresultaten IV ..............................................................24
20 SVD (Swine Vesicular Disease) .........................................................................25
21 Killervirus ! ..........................................................................................................26
22 Gentech-Köder für Jungfüchse.........................................................................27
23 Blut auf der Autobahn ........................................................................................28
24 Spiel mit Impfstoff: Kinder mit Pocken infiziert...............................................29
25 Big Brother im Pferdestall .................................................................................30
26 Staupe beim Hund und anderen Tierarten .......................................................31
27 Sars – Schweres und akutes Atemwegssyndrom ...........................................32
28 Finde das Virus ...................................................................................................33
29 Übertragung der Geflügelpest durch Menschen .............................................34
30 Bekämpfung der Blauzungenkrankheit ............................................................35
31 Schmallenbergvirus in der Schweiz .................................................................36
32 Rindergrippe .......................................................................................................37
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !2
1
Ausbruch von Maul- und Klauenseuche in Italien
Alarm in Brüssel; Schweiz prüft Sperre ()
Allgemeine Virologie
1.
2.
3.
4.
Zu welcher Virusfamilie gehört MKS?
Genera innerhalb dieser Virusfamilie?
Weitere Viren von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Familie?
Merkmale der Replikation und Struktur dieser Viren?
Spezielle Virologie
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Wann ist an MKS zu denken, wie wird MKS ausgeschlossen?
Wie wird MKS übertragen?
Wie machen MKS Viren krank?
Was ist bei MKS Verdacht zu tun? Welche Proben werden erhoben?
Prophylaxe von MKS?
Desinfektion von MKS?
Denkfragen
11.
12.
Ende der 60iger Jahre schien es sinnvoll, in der Schweiz die obligatorische Impfung gegen MKS einzuführen. Anfangs
90iger Jahre wurde die Impfung gegen MKS verboten. Welche Gründe sprechen für diesen Sinneswandel?
Auch in Italien ist die MKS Impfung verboten. Anlässlich der neuen Ausbrüche wurde spekuliert, wie und warum die
MKS nach Italien gekommen sei und dass man mit "modernen" Impfstoffen die Ausbrüche hätte verhindern können.
Wie unterscheiden sich "moderne" von "klassischen" Impfstoffen? Vorteile, Nachteile, Probleme?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !3
2
Prävention und Therapie
Viren als Krankheitserreger: Fortschritte bei Prävention und Therapie ()
Allgemeine Virologie
13.
14.
15.
Definition von Viren?
Allgemeine Struktur?
Ansatzpunkte zur Therapie und Prophylaxe?
Spezielle Virologie
16.
17.
18.
19.
Gegen welche Viren gibt es bereits heute Antivirale Mittel?
Wirkungsmechanismen der einzelnen Mittel?
Gegen welche Viren gibt es heute noch keine Impfstoffe?
In welchen Fällen muss eher mit "lebend" Vakzinen gearbeitet werden, in welchen eher mit inaktivierten Vakzinen und
in welchen eher mit "subunit" Vakzinen?
Denkfragen
20.
21.
22.
Weshalb ist die Entwicklung eines Impfstoffes zur Prävention von FIP sehr schwierig?
Woran scheitert im Moment der Einsatz antiviraler Mittel in der Veterinärmedizin?
Wie könnten gentechnologische Methoden die bestehenden Probleme zu lösen helfen?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !4
3
Rabies ante portas
Fallbesprechung: Im Rafzerfeld werden wieder Impfköder ausgelegt: Rabies ante portas. ()
Allgemeine Virologie
23.
24.
25.
26.
Zu welcher Virusfamilie gehört das Tollwutvirus?
Genera innerhalb dieser Virusfamilie?
Weitere Viren von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Familie?
Merkmale der Replikation und Struktur dieser Viren?
Spezielle Virologie
27.
28.
29.
30.
Pathogenese der Tollwutvirusinfektion?
Epidemiologie der Tollwut?
Verdacht auf Tollwut, was ist zu tun?
Inaktivierte, mlv, rekombinante Impfstoffe zur Prävention und Bekämpfung der Tollwut. Prinzipien, Vorteile, Nachteile,
Einsatzmöglichkeiten?
Denkfragen
31.
32.
33.
Weshalb war und ist die Entwicklung von Impfstoffen zur Prävention von Tollwut relativ einfach?
Warum konnten die Pocken ausgerottet werden, die Tollwut jedoch (noch) nicht?
Entwerfen Sie ein antivirales Mittel zur Heilung von Tollwut. Wo sehen Sie Ansatzpunkte, wo liegen die Probleme?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !5
4
Virusinfektionen im Katzenheim
Problemkreis: Virusinfektionen im Katzenheim - Pathogenese, Diagnostik, Prävention. (Hundeheim; Sammelstelle des Tierschutzvereins) ()
Allgemeine Virologie
34.
35.
36.
Zu welchen Virusfamilien gehören die wichtigsten Infektionserreger der Katze? Nennen sie mindestens 8.
Weitere Viren von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Familien?
Merkmale der Replikation und Struktur der FIP-Viren?
Spezielle Virologie
37.
38.
39.
40.
Pathogenese der FIP-Virusinfektion, der ... ?
Epidemiologie der FIP, der ... ?
Diagnostik und Prävention von FIP, von ... ?
Inaktivierte, mlv, rekombinante Impfstoffe zur Prävention und Bekämpfung der verschiedenen Syndrome. Prinzipien,
Vorteile, Nachteile, Einsatzmöglichkeiten?
Denkfragen
41.
42.
43.
Ein Kunde berichtet Ihnen, dass Ihr Kollege aus Dübelstadt die FIP heilen könne. Welchem Irrtum ist Ihr Kollege
erlegen?
Ein Kunde ist verunsichert, weil ihm ein Kollege berichtet hat, dass "lebende" Impfstoffe gegen Parvovirose viel
wirksamer seien, als Totimpfstoffe. Sie wissen, dass in der Schweiz bis 1999 nur inaktivierte Impfstoffe gegen die
Parvovirosen der Hunde und der Katzen zugelassen waren. Welche Gründe können pro (contra) inaktivierte Parvovirus
Impfstoffe angebracht werden? Weshalb dürfen seit 1999 die Hunde mit einem mlv Impfstoff gegen Parvovirose
geimpft werden? Weshalb wurde die mlv Impfung gegen das Parvovirus der Katzen erst ein paar Jahre später
zugelassen?
Katzenschnupfen wird von zwei völlig unterschiedlichen Viren verursacht. Welche Konsequenzen sind aus den
biologischen Unterschieden der beiden Viren zu erwarten?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !6
5
Grippe im Gestüt - der Direktor bittet um Ratschläge
Problemkreis: Grippe im Gestüt - der Direktor bittet um Ratschläge. ()
Allgemeine Virologie
44.
45.
46.
Zu welchen Virusfamilien gehören die wichtigsten Erreger von Virusinfektionen des Respirationstraktes beim Pferd?
Weitere Viren von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Familien?
Merkmale der Replikation und Struktur dieser Viren?
Spezielle Virologie
47.
48.
49.
Pathogenese und Epidemiologie dieser Viren?
Diagnostik und Prävention dieser Virusinfektionen ?
Inaktivierte, mlv, rekombinante Impfstoffe zur Prävention und Bekämpfung. Prinzipien, Vorteile, Nachteile,
Einsatzmöglichkeiten?
Denkfragen
50.
-
In einem Gestüt tritt eine akut verlaufende Respirationskrankheit mit hohem Fieber auf. Kurz nacheinander erkranken
viele Pferde. Der Direktor macht sich Sorgen wegen seiner trächtigen Stuten. Ausserdem fragt er Sie, ob er mit seinen
Springpferden, die offensichtlich noch gesund sind, trotzdem am morgigen, lokalen Springturnier teilnehmen darf. Die
Frau des Direktors lässt fragen, ob diese Krankheit nicht auch auf ihr 6 Monate altes Baby übertragen werden könnte.
Beraten Sie den Gestütsdirektor.
Welche Massnahmen treffen Sie?
Welche generellen Unterschiede zu diesen Infektionen beim Pferd gibt es bei den entsprechenden Infektionen des
Rindes, bzw. des Schweines?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !7
6
BVD/Mucosal disease
Fallbesprechung: Sie vermuten BVD/Mucosal disease.
Allgemeine Virologie
51.
52.
53.
Zu welcher Virusfamilie gehören die Viren der BVD/Mucosal disease?
Weitere Viren von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Familie?
Merkmale der Replikation und Struktur dieser Viren?
Spezielle Virologie
54.
Früher waren die Pestiviren in der Familie Togaviridae eingeteilt. Heute sind sie den Flaviviridae zugeordnet. Erläutern
Sie die Unterschiede zwischen diesen beiden Virusfamilien.
Denkfragen
55.
Auf der unten stehenden Skizze ist der Verlauf der Trächtigkeit bei einem Rind angedeutet und in verschiedene Phasen
unterteilt. In jeder dieser Phasen könnte eine Infektion mit BVD Virus stattfinden.
Geben Sie für jede Phase das mögliche Schicksal des Föten an.
!
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !8
7
Aujeszky'sche Krankheit
Fallbesprechung: Anlässlich einer Routineuntersuchung am Schlachthof werden bei den Schweinen von Bauer Merlot
Antikörper gegen die Aujeszky'sche Krankheit festgestellt. Erklären Sie dem Besitzer die sich daraus ergebenden
Massnahmen.
Allgemeine Virologie
56.
57.
58.
Zu welcher Virusfamilie gehören die Viren der Aujeszky'schen Krankheit?
Weitere Viren von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Familie?
Merkmale der Replikation und Struktur dieser Viren?
Spezielle Virologie
59.
60.
Pathogenese und Epidemiologie dieser Viren?
Diagnostik und Prävention dieser Virusinfektionen ?
Denkfragen
61.
62.
63.
64.
In einem Milchkuhbestand tritt die Aujeszky'sche Krankheit auf. Die Verdachtsdiagnose kann durch
Laboruntersuchungen (welche?) bestätigt werden. Der Bauer erinnert sich, dass sich vor vier Wochen noch der Hund
des Nachbarn (Schweinezüchter) bei seiner läufigen Hündin herumgetrieben hat. Dabei sei er auch in den Stall
eingedrungen. Seltsamerweise ist der fremde Hund kurze Zeit nach seinem letzten Besuch eingegangen. Nach Aussagen
des Nachbarn waren die Symptome beim Hund ganz ähnlich wie jetzt bei den zwei betroffenen Kühen.
Könnte der Hund eine Rolle bei der Krankheitsübertragung gespielt haben? Welche Gründe sprechen dafür, welche
dagegen?
Welche Abklärungen veranlassen Sie?
Impfungen im Zusammenhang mit Herpesviruskrankheiten sind schwer zu verstehen. Beim Pferd wird die Vakzination
gegen Stutenabort stark empfohlen, gegen IBR/IPV und Aujeszky sind die Impfungen in der Schweiz verboten,
während z.B. in Deutschland die sogenannten "gentechnologischen Markervakzinen" mit grossem Aufwand von
staatlicher Seite gestützt werden. Wie kann man sich diese Widersprüche erklären?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !9
8
"Rinderwahnsinn"
Fallbesprechung: Ein Bauer möchte, dass Sie seine Kühe gegen "Rinderwahnsinn" schutzimpfen.
Allgemeine Virologie
65.
66.
67.
Wo werden die Erreger von "Rinderwahnsinn"eingeteilt?
Weitere Erreger von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Gruppe?
Merkmale der Replikation, Struktur und Epidemiologie dieser Erreger?
Spezielle Virologie
68.
69.
70.
In welchen Ländern trat der "Rinderwahnsinn" bisher auf?
Besonderheiten der Pathogenese: Eintrittspforte? Zielzellen? Zellen der Erregerreplikation? Ausscheidung?
Diagnostik und Prävention?
Denkfragen
71.
72.
73.
74.
75.
Besteht ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung der Rinder an "Rinderwahnsinn" und Infektionskrankheiten
anderer Tierspezies?
Besteht eine Gefahr für Fleischkonsumenten und deren Haustiere? Wäre allenfalls gut durchgekochtes Fleisch einem
Tartare vorzuziehen?
Besteht eine Gefahr bei Impfungen? Warum oder warum nicht?
Wie steht es mit der Gefährlichkeit von Kosmetika ?
Wie würden Sie ein Bekämpfungskonzept gestalten?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !10
9
Wie überleben Viren in der Natur?
Wie überleben Viren in der Natur? Strategien, Replikation und Abwehr
Allgemeine Virologie
76.
Infektketten zeigen, wie die Viren in der Natur fortbestehen. Kennen Sie mindestens 3 Strategien? 77.
Wie entgehen die Viren einer Immunantwort? Nenne Sie mindestens 3 Wege. Spezielle Virologie
78.
Beschreiben Sie zu jeder oben erwähnten Strategie ein Beispiel.
Denkfragen
79.
80.
Wenn Sie ein Virus wären, welche Strategie zum Überleben würden Sie wählen? Begründen Sie die Wahl.
Sie erhalten die Aufgabe ein möglichst breit wirkendes, antivirale Mittel zu entwickeln. Welche Ansatzpunkte stehen
Ihnen zur Verfügung? Wo können Sie breite, wo enge Wirkungspotentiale erwarten?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !11
10 Schweinepest im Emmental
Zeitungsnotiz vom 23. Juni 1993: Klassische Schweinepest im Emmental
Allgemeine Virologie
81.
82.
Wo werden die Erreger von "Schweinepest"eingeteilt?
Weitere Erreger von Bedeutung für Mensch und Tier innerhalb dieser Gruppe?
Spezielle Virologie
83.
84.
Merkmale der Replikation, Struktur und Epidemiologie dieser Erreger?
Wie erfolgt die Diagnose? Zeitbedarf für die verschiedenen Labormethoden?
Denkfragen
85.
86.
87.
Was für grundsätzliche Unterschiede bestehen zwischen Afrikanischer und Klassischer Schweinepest?
Aus welchen Gründen ist die Bekämpfung der Klassischen Schweinepest problematisch? Leiten Sie Argumente von
einer anderen Virusinfektion der Tiere her.
Auf welchen Wegen könnte Schweinepest (Afrikanische oder Klassische) in die Schweiz eingeschleppt werden?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !12
11 Das Syndrom ist Ihnen unbekannt
In einem Schweinebestand ist eine grippeähnliche Infektion mit schweren Folgen auf die Reproduktionsleistung aufgetreten.
Das Syndrom ist Ihnen unbekannt.
Allgemeine Virologie
88.
89.
90.
Gibt es überhaupt "neue" Viren? Woher könnten sie kommen? Wie könnten sie entstehen?
Wie geschieht die Übertragung von Virusinfektionen?
Welche Techniken könnten für die Diagnostik zur Anwendung kommen?
Spezielle Virologie
91.
92.
93
Welche Viren kommen beim Schwein vor?
Welche verursachen grippeähnliche Erkrankungen und/oder Infektionen des Respirationstraktes, Genitaltraktes,
systemische?
Welche verursachen Reproduktionsstörungen?
Denkfragen
94.
Welche Vorausetzungen müssten erfüllt sein um einen Impfstoff zur Bekämpfung dieses Syndroms zu entwickeln?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !13
12 Retrospektiv: Olympiade in Barcelona.
Allgemeine Virologie
95.
96.
Was versteht man unter dem Wirtsspektrum (host range) von Viren?
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, dass ein Virus sich in einer Zelle, in einem Organismus vermehren kann?
Spezielle Virologie
97.
98.
99.
Welche Viren kommen beim Pferd vor?
Welche könnten anlässlich der Olympiade eine besondere Rolle spielen?
Wodurch kennzeichnet sich diese besondere Virusinfektion?
Denkfragen
100. Entwerfen Sie ein Konzept um zu verhindern, dass exotische Viruskrankheiten in die Schweiz eingeschleppt werden.
Welche Faktoren sind unbedingt zu berücksichtigen?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !14
13 Dauerbrenner: Antikörper gegen Herpesviren
Allgemeine Virologie
101. Übertragung von Viren, verschiedene Möglichkeiten
102. Verschiedene Möglichkeiten für das Schicksal einer infizierten Zelle
Spezielle Virologie
103. Biologie der Herpesviren
104. Herpesvirusinfektionen bei verschiedenen Tierarten
Denkfragen
105. Sie müssen einen Impfstoff zur Bekämpfung von Herpesviren entwickeln. Welche Bedingungen und Voraussetzungen
müsste ein solcher Impfstoff erfüllen?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !15
14 Tumorviren
Allgemeine Virologie
106. Schicksal von infizierten Zellen
Spezielle Virologie
107. Beantworten Sie folgende Fragen zu Krebs und Retroviren; bereiten Sie entsprechende Erklärungen vor:
1.
Transformierte Zellen sind:
a) aus Tumoren kultivierte Zellen
b) persistent virusinfizierte Zellen
c) Zellen mit verminderter Teilungsfähigkeit
d) Zellen mit im Genom integrierter Virus-DNA
2.
Papillomviren
a) können Warzen erzeugen (gutartige Tumore)
b) können Krebs erzeugen (Cervixcarcinom)
c) sind leicht in Zellkultur zu züchten
d) können ihre DNA in Tumorzellen integrieren
3.
Folgende Viren enthalten Retrotranskriptase
a) Hundestaupe
b) Geflügelleukose
c) Hepatitis A
d) Hepatitis B
4.
Onkogene
a) sind in die RNA vieler Retroviren eingebaute Gene,
die das Zellwachstum fördern
b) sind in die RNA aller Retroviren eingebaute Gene,
die für Retrotranskriptase codieren
c) können auch in vielen normalen Zellen
nachgewiesen werden
d) führen zu genetischer Suppression von Tumoren
5.
Bovine Leukose
a) ist eine hochkontagiöse Seuche
b) führt in der Mehrzal der Tiere zu einer B-ZellLeukämie trotz Immunabwehr
c) führt selten, nach mehreren Jahren zu
Lymphknoten-Tumoren
d) die Ausmerzung ist nicht möglich
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !16
15 BVD/MD (Multiple Choice)
Allgemeine Virologie
108. Abwehr des Körpers gegenüber Virusinfektionen, zeitliches Auftreten, Mechanismen
Spezielle Virologie
109.
(Richtige Antworten ankreuzen)
1.
Welche der folgenden Bedingungen sind für die Entstehung von Mucosal Disease der Rinder mitverantwortlich?
a) Infektion mit einem zytopathogenen Stamm des BVD Virus vor dem 120.
Tag der Trächtigkeit, Immuntoleranz gegenüber diesem Virus und
Superinfektion mit einem anderen Biotyp von BVDV.
!
b) Infektion mit einem zytopathogenen Stamm des BVD Virus nach dem
120. Tag der Trächtigkeit in Kombination mit fehlender Aufnahme von antiBVDV Antikörpern durch Kolostrum.
!
c) Infektion mit einem nicht-zytopathogenen Stamm von BVD Virus nach
dem 120. Tag der Trächtigkeit, Immuntoleranz und Superinfektion mit einem
anderen Biotyp von BVDV.
!
d) Infektion mit einem zytopathogenen BVDV Stamm in einem
immunologisch naiven Tier.
!
e) Infektion mit einem nicht-zytopathogenen BVDV Stamm vor dem 120. Tag
der Trächtigkeit, Immuntoleranz gegenüber diesem Virus und Superinfektion !
mit einem anderen Biotyp von BVDV.
2.
Welche Probe erheben Sie um bei einem persistent oder akut mit BVDV infizierten Tier das Virus nachzuweisen? a) Serum
!
b) Kotprobe
!
c) EDTA Blut
!
d) Nasen/Rachen Tupfer
e) Ileum
!
!
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !17
3.
Für die Kontrolle von BVD/MD in einer Herde müssen die folgenden Massnahmen getroffen werden: a) Beseitigung der abortierten Foeten
!
b) Erkennung und Elimination der persistent infizierten Tiere
c) Sofortige Behandlung der erkrankten Tiere
!
!
d) Passive Immunisierung der Kälber gegen BVD/MD durch Gabe von
Kolostrum
e) Aktive Immunisierung der trächtigen Tiere mit einer mlv BVD Vakzine
!
4.
!
Welches sind die häufigsten kongenitalen Defekte, welche für die BVDV Infektion charakteristisch sind? a) Cerebelläre Hypoplasie
!
b) Brachygnatia mandibularis
!
c) Atrophie der Retina
!
d) Spina bifida
!
e) Gespaltener Gaumen
5.
!
Persistent infizierte Tiere scheiden BVD Virus aus in: a) Kot
!
b) Speichel
!
c) Urin
!
d) Blut
e) Alle (a bis d) Antworten sind richtig
!
!
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !18
6.
Der Nachweis von BVD Virus mit Fluorescein-markierten Antikörpern ist problematisch, weil:
a) der Praktiker die Proben nach einer ganz bestimmten Vorschrift erheben
muss
b) nur wenige Laboratorien den Test durchführen können.
!
7.
c) sowohl falsch-positive, wie auch falsch-negative Resultate vorkommen
können.
!
d) der Nachweis erst möglich ist, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten
ist.
!
e) diese Tests sehr zeitaufwendig sind und die Resultate deshalb erst spät
zur Verfügung stehen.
!
!
Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten zu? a) Bei Mucosal Disease ist die Letalität nahezu 100%. Bei BVD hingegen ist
die Letalität sehr gering.
!
b) Bei boviner Virusdiarrhoe ist die Letalität nahezu 100%, bei Mucosal
Disease hingegen nur sehr gering.
!
c) Bei Mucosal Disease und BVD ist die Letalität ungefähr gleich.
8.
d) Bei Mucosal Disease ist die Letalität äusserst variabel. Bei BVD eher
gering.
!
e) Bei BVD ist die Letalität äusserst variabel. Bei Mucosal Disease eher
gering.
!
!
Welche der folgenden Aussagen ist charakteristisch für BVD/MD? a) Es handelt sich um eine heimtückische Krankheit, die schleichend beginnt
!
und progressiv verläuft.
b) Es gibt keine zuverlässige Möglichkeit die Krankheit ante mortem zu
diagnostizieren.
!
c) Die meisten Individuen einer Population sind Virusträger und scheiden
den Erreger von Zeit zu Zeit aus.
!
d) Ein tödlicher Verlauf wird eher bei einer Zweitexposition als bei einer
Primärexposition beobachtet.
!
e) Rinder, die eine BVDV Infektion überleben sind meistens Kümmerer und
sollten frühzeitig geschlachtet werden.
!
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !19
9.
Wieviele Monate nach der Elimination des letzten persistent infizierten Tieres sollten die neugeborenen Kälber auf
Virämie (persistente Infektion) untersucht werden? a) 10 bis 11
!
b) 8 bis 9
!
c) 6 bis 7
!
d) 3 bis 5
!
e) 1 bis 2
!
10. Zu welchem Zeitpunkt der Trächtigkeit kann die BVD/MD Infektion einen Abort verursachen? a) Im ersten Drittel
!
b) Im zweiten Drittel
!
c) Im dritten Drittel
!
d) Zu jedem Zeitpunkt
e) In der ersten Hälfte
!
!
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !20
16 Interpretation von Laborresultaten I
Aufgabe
110. Sie erhalten eine Mikrotiterplatte auf welcher zwei Neutralisationstests (SNT) durchgeführt worden sind. Je ein
positives und ein negatives Serum wurde austitriert (2er Verdünnung). Ausserdem befinden sich alle notwendigen
Kontrollen auf der Platte. Was sehen sie und wie erklären sie es? Berücksichtigen sie dabei die untenstehenden Fragen.
Fragen
1. Prinzip und wesentliche Komponenten des Neutralisationstests?
2. Wann ist der Test gültig/ungültig?
3. Welche Schritte der Virusreplikation können durch die Neutralisation beeinträchtigt werden?
3. An welche Virusstrukturen binden neutralisierende Antikörper?
4. Wie kann der Neutralisationstest zur Identifikation von Viren eingesetzt werden?
5. Gibt es auch einen Neutralisationstest für nicht-zytopathogene Viren? Wenn ja, wie funktioniert er?
6. Was bedeutet TCID50 und PFU?
7. Weshalb muss beim SNT eine Virusrücktitration mitgeführt werden?
8. Vorteile und Nachteile des SNT?
9. Alternativen zum SNT?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !21
17 Interpretation von Laborresultaten II
Aufgabe
111. Sie erhalten eine Mikrotiterplatte auf der ein ELISA zum Nachweis von Antikörpern gegen das Feline Herpesvirus Typ
1 durchgeführt wurde. In der linken Hälfte der Platte wurde jeweils die ungerade Reihe mit "Negativ-Antigen", die
gerade Reihe mit "Positiv-Antigen" gecoatet. Beurteilen Sie die Platte indem Sie davon ausgehen, dass sich in den
Dellen D1 bis D4 ein negatives Referenzserum, in den Dellen E1 bis E4 ein positives Referenzserum befindet. In den
übrigen Dellen befinden sich unbekannte Seren, die jeweils in je eine gerade und eine ungerade Reihe verbracht
wurden. Im rechten unteren Quadranten wurden verschiedene Antigenverdünnungen gecoatet und danach mit vier
verschiedenen Seren getestet. Erklären sie, was sie sehen und wie sie es beurteilen unter Berücksichtigung der unten
gestellten Fragen.
!
Fragen
1. Prinzip und wesentliche Komponenten eines ELISA?
2. Woran erkennen Sie, ob der vorliegende Test gültig oder ungültig ist? 3. Welche Proben auf der Platte beurteilen Sie als positiv, welche als negativ?
4. Welche Proben würden Sie nochmals untersuchen? Warum? Wie?
5. Worin liegen die Vorteile/Nachteile des ELISA gegenüber anderen serologischen Tests?
6. Was versteht man unter "Leerantigen" oder "Negativ-Antigen" (-Antigen) und wozu braucht man es?
7. Durch welche Viruseigenschaften lässt sich erklären, dass eine Katze trotz vorhandener Antikörper gegen FeHV-1 ein Virusträger ist?
8. Welche Antwort zur obigen Frage würden Sie mit Bezug auf das FeLV Virus geben?
9. Erfinden Sie einen ELISA mit dessen Hilfe man geimpfte Tiere von natürlich infizierten unterscheiden kann.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !22
18 Interpretation von Laborresultaten III
Aufgabe
112. Sie erhalten eine Mikrotiterplatte auf der ein Haemagglutinationstest (HT), sowie ein Haemagglutinationshemmtest
(HHT) durchgeführt wurde. Beurteilen Sie die Platte indem Sie davon ausgehen, dass sich
in Reihe A (Dellen 9 bis 12) die Kontrollen befinden. In Reihe B ist Virus 1 (V1), in Reihe C Virus 2 (V2)verdünnt. In Reihe D wurde ein Präimmunserum gegen V1 austitriert. Reihe E: Titration eines Anti-V1-Immunserums gegen Virus 1. Reihe F: Titration eines Anti-V2-Immunserums gegen V1. Reihe G: Titration eines Anti-V1-Immunserums gegen V2. Reihe H. Titration eines Anti-V2-Immunserums gegen V2. Es handelt sich immer um 2er Verdünnungsschritte. Die erste Verdünnung ist 1:4. Tragen Sie Ihre Beobachtungen in der folgenden Tabelle ein und interpretieren Sie die Resultate.
Delle
1
2
3
4
5
6
7
8
A
B
1:4
C
1:4
D
1:4
E
1:4
F
1:4
G
1:4
H
1:4
9
10
11
12
Ec
SK
SK
SK
Fragen
1. Prinzip und wesentliche Komponenten des HT und des HHT?
2. Woran erkennen Sie, ob der vorliegende Test gültig oder ungültig ist?
3. Welche Proben auf der Platte beurteilen Sie als positiv (Titerangaben), welche als negativ?
4. Welche Proben würden Sie nochmals untersuchen? Warum? Wie?
5. Worin liegen die Vorteile/Nachteile des HT/HHT gegenüber anderen serologischen Tests?
6. Verfügen nur RNA Viren oder nur DNA Viren oder DNA und RNA Viren über Haemagglutinine? Nennen Sie diagnostisch bedeutsame Beispiele.
7. Nicht alle Viren agglutinieren die Ec der gleichen Tierart. Folgerung?
8. Wesentliche Unterschiede zwischen Orthomyxo- und Paramyxoviren?
9. Bedeutung der HA Aktivität in vivo?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !23
19 Interpretation von Laborresultaten IV
Aufgabe
113. Sie erhalten ein Präparat mit infizierten Zellen (Repräsentation eines Nasentupfers vom Kalb), das mit Antiserum gegen
(a) BRSV, (b) bovines Adenovirus 1, (c) bovines Herpesvirus Typ 1 sowie fluoreszierenden Konjugaten behandelt
wurde (Immunfluoreszenztest, IFT). Untersuchen Sie das Präparat und interpretieren Sie die Resultate mit Hilfe des
untenstehenden Bildes. Was sehen sie, wie erklären sie es unter Berücksichtigung der nachstehenden Fragen.
!
Fragen
1. Prinzip und wesentliche Komponenten des IFT?
2. Zeichnen Sie Ihre Beobachtungen. Woran erkennen Sie, ob der vorliegende Test gültig oder ungültig ist?
3. Welche Proben beurteilen Sie als positiv, welche als negativ? Können Titerangaben gemacht werden?
4. Welche Dellen würden Sie nochmals untersuchen? Warum? Wie?
5. Worin liegen die Vorteile/Nachteile des IFT gegenüber anderen Tests? Was für Alternativen stehen zur
Verfügung?
6. Welche Viren gehören zum Pneumoenteritis-Komplex der Rinder?
7. Schlagen Sie prophylaktische Massnahmen für den Betrieb einer Kälbermast vor.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !24
20 SVD (Swine Vesicular Disease)
In der Zeitschrift Animal Pharm No 257 vom 31. Juli 1992 stand auf Seite 5 zu lesen, dass in den Niederlanden ein Fall von
SVD (Swine Vesicular Disease) aufgetreten sei. 95 Mutterschweine, 400 Ferkel und ein Eber hätten vernichtet werden
müssen.
Allgemeine Virologie
114. In welche Familie ist das Virus der SVD taxonomisch einzuordnen?
115. In welche Gattungen wird diese Familie unterteilt?
116. Gemeinsame und unterschiedliche biologische Eigenschaften dieser Viren?
Spezielle Virologie
117. Wirtsspektrum von SVD
118. Klinik und Differentialdiagnose
119. Epidemiologie
Denkfragen
120. Angenommen, Sie wissen sehr wenig über die SVD, wie würden Sie vorgehen um eine Diagnose zu stellen und um
zum vorneherein eine weitere Verschleppung der Infektion zu verhindern?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !25
21 Killervirus !
In der Zeitschrift Animal Pharm No 309 vom 30. September 1994 stand auf Seite 11 zu lesen, dass in Australien der bekannte
Rennpferdetrainer Vic Rail eines mysteriösen Todes gestorben sei. Vor seinem Tod seien bereits 13 seiner Rennpferde an einer
Viruskrankheit eingegangen. Die Symptome bei den Pferden waren begleitet von Hämorrhagien, Ödemen und
Hautausschlägen, ähnlich wie man sie bei Afrikanischer Pferdesterbe (AHS) sieht. Infektionen mit AHS Virus, Influenza und
EHV konnten jedoch ausgeschlossen werden.
Allgemeine Virologie
121. In welche Familien sind die oben erwähnten Viren taxonomisch einzuordnen?
122. In welche Gattungen werden diese Familien unterteilt?
123. Gemeinsame und unterschiedliche biologische Eigenschaften dieser Viren?
Spezielle Virologie
124. Wirtsspektren
125. Klinik und Differentialdiagnosen
126. Epidemiologische Merkmale
Denkfragen
127. Angenommen, Sie wissen nichts weiteres bezüglich der Ätiologie des oben erwähnten Virus, wie würden Sie vorgehen
um eine Diagnose zu stellen und um zum vorneherein eine weitere Verschleppung der Infektion zu verhindern?
128. Sollte es sich tatsächlich um ein "neues" Virus handeln, wo könnte es herkommen? Gibt es Beispiele von "neuen"
Viren? Woher kommen die Viren generell?
129. Wie muss man generell vorgehen, um so ein "neues" Virus zu isolieren und zu charakterisieren?
130. Welche Vorteile und Nachteile hat ein "neues" Virus gegenüber den "herkömmlichen"?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !26
22 Gentech-Köder für Jungfüchse
In der WoZ vom 24. März 1995 wurde ein Artikel von Florianne Koechlin zum Thema "Freisetzung gentechnisch veränderter
Lebewesen" in der Schweiz publiziert. In einer Bildlegende stand (wortgetreu und ohne Auslassungen) folgender Text:
"Jungfüchse sollen künftig mit einem genmanipulierten Impfstoff vor Tollwut geschützt werden. Doch mutierende
Fuchspopulationen braucht man vorerst nicht zu fürchten. Wahrscheinlich werden die impfstoffgetränkten Köder ohnehin von
Vögeln, Katzen oder Hunden gefressen.
Allgemeine Virologie
131. Gehören die Viren zu den Lebewesen? Definition, Abgrenzung zu Bakterien und zu Prionen.
132. Zu welchen Virusfamilien gehören die Vaccinia- und Tollwutviren und welches sind die Hauptmerkmale dieser
Virusfamilien?
133. Erklären Sie die folgenden Begriffe: Mutation, Rekombination, Reassortierung, Infektion, Immunität.
Spezielle Virologie
133. Im Text des WoZ Artikels wird ausgeführt, dass der "Gentech-Impfstoff" aus zwei Virenteilen bestünde, einem
Hauptbestandteil "teilweise verstümmeltes Kuhpockenvirus (Vaccinia)", sowie einem "Gen des Tollwutvirus, das die
Bauanleitung für ein Bruchstück des Tollwuterregers enthält". - Sind Kuhpockenvirus und Vacciniavirus tatsächlich identisch oder gibt es Unterschiede?
- Worin besteht die "Verstümmelung" der Vacciniaviren?
- Welches Gen des Tollwutvirus enthält der Impfstoff?
134. Wirtsspektren von Vaccinia- und Tollwutvirus?
135. Epidemiologie von Tollwut?
136. Welche Unterschiede bezüglich Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen bestehen zwischen Tollwut- und Vacciniaviren?
Denkfragen
137. Frau Koechlin suggeriert dem Leser, dass die Füchse durch Aufnahme der Impfköder mutieren könnten. Wie beurteilen
sie dieses Risiko und gibt es überhaupt Viren, welche das Genom ihrer Wirte verändern können?
138. Im Artikel wird spekuliert, dass der gentechnische Impfstoff ein grösseres Gesundheitsrisiko (für den Menschen)
darstellt, als die Fuchstollwut selber. Nehmen Sie Stellung zu dieser Aussage mit Berücksichtigung folgender
Fragestellungen:
- Welche Prognose stellen Sie für einen tollwutinfizierten Menschen?
- Welche Prognose stellen Sie für einen Menschen, der einen "Gentech-Köder" aufgenommen hat? - Welche Faktoren sind bezüglich des Alters und des Immunstatus dieser Menschen zu berücksichtigen?
139. Frau Koechlin führt in ihrem Artikel das folgende Zitat der englischen Wissenschaftlerin Ruth McNally an: "Die
Eigenschaften des genmanipulierten Tollwutvirus sind gänzlich unbekannt. Man weiss jedoch von anderen Virenfällen der Hongkonggrippe, Aids oder dem Rinderwahnsinn -, dass einige neu entstandene Viren tödlich sind, sich sowohl
innerhalb wie auch über die Artgrenzen hinweg verbreiten und Menschen anstecken können." Beantworten Sie in
Zusammenhang mit diesem Zitat folgende Fragen: - Handelt es sich beim in der Schweiz einzusetzenden gentechnisch veränderten Impfstoff um ein genmanipuliertes
Tollwutvirus? Falls ja, bzw. falls nein, wie beurteilen Sie eine solche Verwendung? - Handelt es sich bei den Erregern von Hongkonggrippe, Aids, bzw. Rinderwahnsinn um "neu entstandene" Viren?
Falls ja, bzw. falls nein, bitte erklären. - Können die genannten Erreger auf den Menschen übergehen? Falls ja, bzw. falls nein, bitte erklären.
140. Führen Sie je drei Gründe pro und contra über die Verwendung eines gentechnischen Impfstoffes zur Bekämpfung der
Fuchstollwut in der Schweiz an.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !27
23 Blut auf der Autobahn
Im September 1998 machte folgende Meldung aus England ihre Runde in allen Medien: Ein Tanklastwagen, der Blut
transportierte, war auf der Autobahn gekippt, wobei ein Teil des Blutes auslief. Bei den Aufräumarbeiten kamen
Feuerwehrleute und Polizisten mit dem Blut in Kontakt. Irgendjemand kam auf die Idee, das Blut könne mit dem Erreger der
BSE verseucht sein, da es aufgrund der Begleitdokumente von Rindern stammte, die älter als 30 Monate alt waren. Daraufhin
wurde der Lastwagenfahrer bis auf die Unterhosen entkleidet und mit Wasser aus den Feuerwehrschläuchen abgeduscht.
Polizisten und Feuerwehrleute, die Blutspritzer abbekommen hatten, wurden zur Dekontamination in ein Spital gebracht.
Allgemeine Virologie
141. Wie nennt man das Vorhandensein von Viren im Blut?
142. Beschreiben Sie zwei in ihrer biologischen Bedeutung unterschiedliche Vorkommen von Viren im Blut.
143. Welche Voraussetzungen muss ein Virus erfüllen, damit es mit Blut übertragen werden kann?
Spezielle Virologie
144. Nennen Sie mindestens 3 Virusfamilien, deren Mitglieder häufig mit Blut übertragen werden.
145. Nennen Sie mindestens 3 Virusfamilien, bei denen die Übertragung mit Blut keine epidemiologisch wichtige Rolle
spielt.
146. Wird der Erreger von BSE mit Blut übertragen?
147. Kommt der BSE Erreger im Blut vor?
Denkfragen
148. Anlässlich einer Einsatzbesprechung haben Sie Gelegenheit mit den Feuerwehrleuten, den Polizisten, dem
Lastwagenfahrer sowie den Spitalärzten zu sprechen.
•
Beurteilen Sie das Vorgehen der Feuerwehrleute und Polizisten.
•
Erklären Sie dem Lastwagenfahrer seine Situation.
•
Geben Sie den Ärzten im Spital Ratschläge für die Dekontamination der Feuerwehrleute und Polizisten.
149. Beurteilen Sie den Vorfall unter der hypothetischen Annahme, dass es sich um Menschenblut im Tanklastwagen
gehandelt hätte.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !28
24 Spiel mit Impfstoff: Kinder mit Pocken infiziert
Meldung in der NZZ vom 20. Juni 2000: Beim Spielen mit weggeworfenen Impfampullen haben sich in Wladiwostok im
fernen Osten Russlands mehrere Kinder mit einer abgeschwächten Form der Pocken infiziert. Die Kinder, acht Knaben und
Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren, seien mit Fieber und starken Hautausschlägen in ein Spital gebracht worden. Es
bestehe keine Ansteckungsgefahr und die abgeschwächte Form der Krankheit sei für die Kinder nicht lebensbedrohlich.
Möglicherweise würden sie jedoch ihr Leben lang Narben im Gesicht zurückbehalten.
Die Klinik, von welcher die Impfstoffampullen stammten, habe zum Schutz vor einem Angriff mit biologischen Waffen
entsprechend den Zivilschutzbestimmungen Dutzende von Kisten mit dem Impfstoff im Lager gehabt. Nachdem das
Haltbarkeitsdatum der Ampullen abgelaufen war, wurde der Impfstoff in den Abfall geworfen.
Allgemeine Virologie
150.
151.
152.
153.
Wo werden die Pockenviren taxonomisch eingeteilt? Charakteristika dieser Virusfamilie?
Worin unterscheidet sich die Vermehrung der Pockenviren von derjenigen anderer Viren mit der gleichen Art von
Nukleinsäure als Genom?
Es gibt drei Theorien zum Ursprung der Viren. Erklären sie diese. Welche würde für die Pockenviren zutreffen?
Welche Massnahmen eignen sich für die Konservierung von Viren und welche eignen sich nicht?
Spezielle Virologie
154.
155.
156.
157.
158.
Ordnen sie taxonomisch zu: Pockenviren, Vaccinia Viren, Kuhpockenviren, Melkerknoten Viren. Welche Viren sind
untereinander verwandt und welche nicht?
Erklären sie folgende Begriffe: Vakzination und Variolation. Worin bestehen die grundsätzlichen Unterschiede?
Wie unterscheidet sich die Tenazität der Pockenviren von derjenigen der Tollwutviren?
Weshalb besteht keine Ansteckungsgefahr?
Wie konnten sich die Kinder anstecken, wenn doch das Verfalldatum abgelaufen ist?
Denkfragen
Sie sind vom despotischen Herrscher eines Kleinstaates als Geisel genommen worden und haben nur Aussicht auf Freilassung,
wenn sie ihm ihr spezielles Know-how zur Entwicklung von Pockenviren als biologische Waffe zur Verfügung stellen.
159.
160.
161.
162.
163.
Welche Voraussetzungen müssten diese Pockenviren überhaupt erfüllen um als biologische Waffe in Frage zu
kommen?
Welche Wirkungen könnten sie überhaupt von dieser Waffe erwarten bezüglich Morbidität, Mortalität und Letalität?
Wie könnten sie allenfalls gentechnologisch diese Eigenheiten verändern?
Welche Verbreitungsarten würden sie verschweigen, bzw. vorschlagen, um ein Gelingen der Anwendung zu
sabotieren?
Wie schützen sie sich selbst, bzw. die eigenen Truppen?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !29
25 Big Brother im Pferdestall
Meldung in der NZZ vom 8. August 2000: Vor dem Transport zu den olympischen Spielen in Sydney müssen sich die Pferde
der Schweizer Springreiter Equipe einer Quarantäne unterziehen. Neben rein physischen Gesundheitsaspekten spielen
namentlich seuchenpolizeiliche Untersuchungen eine Rolle. Den Pferden wurden Blutproben entnommen, damit auf
verschiedene Virusinfektionen untersucht werden konnte.
Eine besondere Abklärung verlangte die Infektion mit Bornavirus.
Allgemeine Virologie
164.
165.
Wo werden die Bornaviren taxonomisch eingeteilt? Charakteristika dieser Viren?
Was für Faktoren sollten für die Quarantäne berücksichtigt werden, damit die Australier sicher sein können, dass
keine Pferdeviren aus der Schweiz importiert werden?
Spezielle Virologie
166.
167.
168.
169.
170.
Mit welchen Virusinfektionen müssen sie bei schweizerischen Pferden rechnen?
Welche Pferdeviren kommen in Australien vor, nicht aber in der Schweiz? (und umgekehrt)
Beschreiben sie wichtige Elemente zur Epidemiologie der Bornavirus Infektion? (Reservoir, Übertragung,
Inkubationszeit, Prävalenz, Inzidenz, Wirtsspektrum, Tenazität ...)
Wie diagnostizieren sie Borna bei einem Pferd?
Erklären sie die klinischen Symptome der Bornakrankheit beim Pferd mit den pathogenetischen Grundlagen der
Infektion.
Denkfragen
Bei verschiedenen Pferdesportarten kommen die Tiere in unterschiedliche Umgebungen. Springpferde werden eher isoliert
gehalten und begegnen sich in urbanen Stadien, während sich Military-Pferde häufig in freier Natur bewegen. Stellen sie sich
vor, sie seien für die Gesundheit und Seuchenfreiheit der Schweizer Pferde während der Olympiade in Sydney verantwortlich.
171.
172.
Welche Massnahmen erwägen sie um die Pferde vor Virusinfektionen zu schützen? Bedenken sie dabei die
Risikofaktoren der Umgebung und die Tatsache, dass Australien über eine einzigartige Flora und Fauna verfügt, in
welcher sich unzählige bisher unbekannte Viren befinden könnten.
Wie sorgen sie dafür, dass keine neuen Seuchen in die Schweiz eingeschleppt werden? Erläutern sie ihre
Massnahmen anhand von konkreten Beispielen.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !30
26 Staupe beim Hund und anderen Tierarten
Am 8. Oktober 2002 alarmierte der Internet-Dienst ProMed Tierärzte und Hundebesitzer bezüglich der Ausbreitung einer
Virusinfektion der Seehunde.
Die Hundebesitzer wurden aufgefordert, Spaziergänge an bestimmten Stränden Schottlands (Firth of Forth) zu unterlassen,
weil befürchtet werden müsse, dass sich die Hunde dort mit einem tödlichen Virus anstecken würden. Insbesondere wurden
sie aufgefordert, sich mit ihren Tieren nicht den Kadavern von verendeten Seehunden zu nähern. Die Warnung begründete
sich auf einem Ausbruch von Staupe bei Seehunden (Phocine distemper), welcher die lokale Seehundepopulation um etwa
10% dezimiert hatte.
Allgemeine Virologie
182.
183.
184.
Wo werden die Staupeviren taxonomisch eingeteilt? Charakteristika dieser Viren?
Welche Besonderheiten bezüglich Tenazität und Immunogenität weisen diese Viren auf?
Beschreiben Sie die Wirtspektren der verschiedenen "Staupeviren" unterschiedlicher Tierarten.
Spezielle Virologie
185.
186.
187.
188.
189.
190.
Mit welchen Viren anderer Tierarten ist das Virus der Hundestaupe verwandt? Welche weiteren Tierarten können an
Staupe erkranken?
Welches sind die typischen Symptome von Staupe und wie werden sie pathogenetisch erklärt?
Wie vermehrt sich das Staupevirus in einer infizierten Zelle?
Wie breitet sich das Staupevirus im Organismus aus, welche Krankheitsphasen können dabei unterschieden werden?
Beschreiben sie wichtige Elemente zur Epidemiologie der Staupevirus Infektion? (Reservoir, Übertragung,
Inkubationszeit, Prävalenz, Inzidenz, Wirtsspektrum, Tenazität ...)
Man unterscheidet die Klassische Form der Staupe von der Zentralnervösen Form sowie von Spezialformen.
Beschreiben Sie die einzelnen Formen mit Bezug auf die pathogenetischen Grundlagen.
Denkfragen
In der Warnung wird unter anderem erwähnt, dass Staupe für die Hunde tödlich enden könne. Die meisten Hunde seien jedoch
geimpft und könnten die Krankheit deshalb überstehen. Trotzdem müssten alle angesteckten Hunde auf unglaubliche Art und
Weise leiden (wörtlich "suffer incredibly").
191.
Der Hundebesitzer regt sich darüber auf, dass die Hunde trotz der Impfung so schrecklich leiden müssen. Was nützt
diese Impfung überhaupt? (Erklären Sie ihm die drei unterschiedlichen Grade des Impfschutzes). Welche
Krankheitsformen müssen sie trotz Staupeimpfung gewärtigen?
Ein Kunde von Ihnen möchte (morgen/in 3 Wochen/in 7 Monaten) mit seinem Hund nach Schottland reisen. Er macht sich
verständlicherweise Sorgen. Sein (7 Monate/7 Jahre) alter Hund wurde (noch nicht/vor 1 Monat/vor 21/2 Jahren) gegen
Staupe geimpft. Der Kunde erinnert sich zudem, dass der Hund sich während der Injektion plötzlich bewegt hat, sodass der
Tierarzt damals nicht sicher war, ob er jetzt subkutan oder intramuskulär gespritzt habe.
192.
Beurteilen Sie den Impfstatus und die Gefährdung des Hundes für jedes der oben angeführten Szenarien. Klären Sie
ihn zudem über das Risiko einer Staupeinfektion in der Schweiz auf.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !31
27 Sars – Schweres und akutes Atemwegssyndrom
Im Februar 2002 wurde die Welt auf eine schwere, ansteckende Pneumonie aufmerksam, deren Ursprung offensichtlich in der
chinesischen Provinz Guangdong lag. Bis Mitte April 2003 wurden Fälle dieser Krankheit aus allen fünf Erdteilen (22
verschiedene Länder) gemeldet. Obwohl von der WHO bis zum 15. April 2003 erst 3'235 Fälle, davon 154 mit Todesfolge
(4.76%), festgestellt worden waren, sprach man gemeinhin von einer neuen Pandemie.
Als mögliche Erreger wurden Bakterien (Mykoplasmen, Chlamydien) und Viren (Paramyxoviren, Coronaviren) genannt.
Insbesondere traten aber auch Fragen auf bezüglich der Herkunft der möglichen Erreger, der Ausbreitungswege, der
Prophylaxe- und Therapiemassnahmen sowie der Entwicklung von Impfstoffen.
Allgemeine Virologie
193.
194.
195.
196.
Erklären Sie folgende Begriffe aus der Epidemiologie: Pandemie, Epidemie, Endemie, Mortalität, Letalität,
Morbidität.
Nennen Sie die strukturellen Unterschiede zwischen Paramyxoviren und Coronaviren.
Welche Besonderheiten bezüglich Tenazität und Immunogenität weisen diese Viren auf?
Beschreiben Sie die Wirtspektren der verschiedenen Coronaviren unterschiedlicher Tierarten.
Spezielle Virologie
197.
198.
199.
200.
201.
202.
203.
Beschreiben Sie andere neu aufgetretene Paramyxoviren. Woher kamen sie, was wurde aus ihnen, wie ist ihre
Gefährlichkeit zu rangieren?
Beschreiben Sie andere neu aufgetretene Coronaviren. Woher kamen sie, was wurde aus ihnen, wie ist ihre
Gefährlichkeit zu rangieren?
Welches sind die typischen Symptome von Coroanvirus-Infektionen und wie werden sie pathogenetisch erklärt?
Wie vermehrt sich das Coronavirus in einer infizierten Zelle?
Wie breiten sich die verschiedenen Coronaviren im Organismus aus, welche Krankheitsphasen können dabei
unterschieden werden?
Beschreiben sie wichtige Elemente zur Epidemiologie der Coronaviren (Reservoir, Übertragung, Inkubationszeit,
Prävalenz, Inzidenz, Wirtsspektrum, Tenazität ...).
Man kennt bei Coronaviren bestimmte immunpathogenetische Komplikationen. Beschreiben Sie diese und erklären
Sie die physiologischen Grundlagen.
Denkfragen
Am 16. April 2003 berichtete die NZZ über ein von der WHO und dem CDC (Center for disease control and prevention,
USA) organisiertes Treffen mit Impfstoffherstellern. Dabei wurden die Hersteller aufgefordert, innert 6 bis 12 Monaten einen
Impfstoff gegen Sars zu entwickeln. Man äusserte auch die Bereitschaft, im Falle von Sars die äusserst strengen
Sicherheitsanforderungen an Impfstoffe "nach unten anzupassen", damit verhindert würde, dass es die üblichen 6 bis 10 Jahre
dauert, bis der Impfstoff auf dem Markt sei.
204.
Um welche Sicherheitsanforderungen handelt es sich? Nennen Sie mindestens drei. Wie beurteilen Sie die "NachUnten-Anpassung" für die Sicherheitsanforderung von Impfstoffen? Nehmen Sie dabei Bezug auf bekannte
Impfstoffe gegen Coronaviren.
Schweizer Experten erklärten, für Sars kämen konventionelle Impfstoffe nicht in Frage. Stattdessen wurden folgende
Vorschläge diskutiert: 1. Subunit Impfstoff für S-Protein, produziert in Hefe. 2. Rekombinantes Masernvirus als Adjuvans und
Vektor für S-Protein. 3. Virosom als Mediator für DNA-Immunisierung.
205.
Weshalb kommen konventionelle Impfstoffe nicht in Frage? Erklären Sie die Grundlagen zu den einzelnen
Vorschlägen und beurteilen Sie deren Potentiale und Risiken.
Am 17. April 2003 berichteten die Medien, dass ein neues Coronavirus als Ursache für Sars feststehe.
206.
Welche Beweise sind notwendig um diese Aussage zu untermauern? Wie würden Sie vorgehen um diese Beweise zu
erbringen?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !32
28 Finde das Virus
Ein Bauer stellt ihnen eine schwerkranke Kuh vor. Sie ist 4 Jahre alt, wirkt völlig apathisch und frisst nicht. Vor zwei Tagen
war sie noch ganz gesund, zeigte aber gestern Anzeichen einer Verdauungsstörung. Nun hält sie den Kopf gesenkt und man
erkennt mehrere Tränenbäche in ihrem Gesicht. Ausserdem hat sie Nasenausfluss und wässrigen Durchfall. Bei der
Untersuchung stellen sie 40,5° Fieber fest sowie Anzeichen einer Pneumonie und eine Hämaturie.
Allgemeine Virologie
207.
208.
209.
210.
Beschreiben sie 7 Wege über welche Viren ausgeschieden und übertragen werden können.
Sie müssen eine Blutprobe virologisch Untersuchen. Welche Möglichkeiten stehen ihnen zur Gewinnung der Probe
zur Verfügung und was können sie mit den unterschiedlichen Proben anfangen?
In welchen Formen kann ein Virus in einer Probe vorliegen und welche Nachweisprinzipien stehen ihnen zur
Verfügung?
Erklären sie 5 verschiedene Mechanismen über welche Viren krank machen können.
Spezielle Virologie
211.
212.
213.
214.
215.
216.
217.
Es gibt zwei verschiedene ätiologische Formen von Bösartigem Katarrhalfieber. Vergleichen sie diese.
In welche Virusfamilie gehören die Erreger des Bösartigen Katarrhalfiebers und wie wird diese Familie weiter
taxonomisch aufgeteilt?
Erklären sie die Begriffe "lytische Replikation" und "Latenz".
Die Erreger des Bösartigen Katarrhalfiebers und diejenigen von IBR/IPV gehören in die gleiche Virusfamilie, werden
aber trotzdem unterschiedlich eingeteilt. Erläutern sie die Unterschiede.
Wie breiten sich die verschiedenen Herpesviren im Organismus aus und welche Krankheiten verursachen sie dabei?
Beschreiben sie wichtige Elemente zur Epidemiologie der Herpesviren (Reservoir, Übertragung, Inkubationszeit,
Prävalenz, Inzidenz, Wirtsspektrum, Tenazität ...).
Man kennt bei Herpesviren mindestens 4 Wege zur Überlistung des Immunsystems. Beschreiben Sie diese und
erklären Sie die Grundlagen.
Denkfragen
Der Bauer vermutet, dass seine Kuh durch die Schafe seines Nachbarn angesteckt worden sind.
218.
Wie gehen sie vor, um die oben geäusserte Vermutung zu bestätigen oder zu widerlegen und wie beraten sie den
Bauern im Hinblick auf die zukünftige Vermeidung solcher Krankheitsfälle?
219.
Ein weiterer Nachbar des Bauern hält Ziegen. Welche Rolle könnten diese im vorliegenden Fall spielen und wie
würden sie vorgehen um die Sachlage zu beweisen?
220.
Ein weiterer Nachbar des Bauern hält Hirsche. Welche Rolle könnten diese im vorliegenden Fall spielen und welche
Ratschläge würden sie diesem Nachbarn erteilen?
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !33
29 Übertragung der Geflügelpest durch Menschen
Die NZZ vom 20. Mai 2005 meldete, dass die WHO nicht mehr ausschliesse, dass die in Asien grassierende lebensgefährliche
Geflügelpest auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Immer häufiger träten Neuinfektionen in den gleichen
Haushalten auf. Dies wäre ein Hinweis darauf, dass der Erreger-Typ H5N1 mutiert sein könnte. Sollten sich diese
Befürchtungen bestätigen, droht laut WHO eine Pandemie.
Allgemeine Virologie
221.
222.
223.
224.
Erklären Sie folgende Begriffe: Pandemie, Epidemie, Endemie, Zoonose, Pathogenität, Virulenz.
Legen sie die strukturellen Unterschiede zwischen Orthomyxoviren und Paramyxoviren dar.
Erläutern sie die Unterschiede zwischen Rekombination und Reassortierung sowie zwischen drift und shift.
Erklären sie folgende Begriffspaare aus der allgemeinen Virologie: Enhancement/Interferenz; Rekombination/
Komplementierung; Transkapsidation/Reassortierung.
Spezielle Virologie
225.
226.
227.
228.
229.
230.
231.
Erläutern sie den Begriff H5N1 und seine Grundlagen.
Beschreiben sie die taxonomischen Merkmale der Influenzaviren.
Erklären sie die Begriffe Hühnergrippe, Rindergrippe, Geflügelpest, Pseudogeflügelpest und illustieren sie ihre
Ausführungen mit Beispielen.
Legen sie die Epidemiologie der Influenzaviren dar. Berücksichtigen sie dabei sowohl den Menschen als auch
verschiedene Tierarten.
Erläutern sie den Wirkmechanismus des antiviralen Mittels Amantadin anhand der Replikation von Influenzaviren.
Erörtern sie den Wirkmechanismus des antiviralen Mittels Oseltamivir (Tamiflu®) und erklären sie den Unterschied
zwischen drug und prodrug.
Erläutern sie im Zusammenhang mit der Grippe die Symptome "Kopfschmerz und Muskelschmerz" im Unterschied
zu "Husten, Niesen und Nasenaufluss".
Denkfragen
Seit einigen Jahren prophezeien verschiedene Forscher immer wieder eine neue Grippepandemie.
232.
Was sind die epidemiologischen und virologischen Voraussetzungen für die Entstehung einer neuen Pandemie und
welche davon sind heute erfüllt, bzw. welche nicht?
233.
Weshalb gibt es keine Impfstoffe gegen "alle Influenzaviren" und wo sehen sie Ansatzpunkte um solche zu
entwickeln?
234.
Entwerfen sie ein Konzept zur weltweiten Eradikation von Influenza. Nehmen sie dabei Bezug auf die globalen
Bekämpfungskonzepte gegen Pocken und Polio.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !34
30 Bekämpfung der Blauzungenkrankheit
Die Blauzungenkrankheit war bis vor wenigen Jahren auf bestimmte Endemiegebiete beschränkt, breitete sich jedoch
kontinuierlich von Süden (Endemie im Mittelmeerraum) nach Norden aus. Im Jahr 2006 gab es unvermutet Ausbrüche in
Belgien, Deutschland und Frankreich. 2007 erreichte die Infektion mit dem Blauzungen Virus (BTV) erstmals auch die
Schweiz. 2008 wurden die schweizer Schafe und Rinder in einer gross angelegten Campagne erstmals gegen BTV Serotyp 8
geimpft.
Allgemeine Virologie
235.
236.
237.
238.
Beschreiben sie das Virus der Blauzungenkrankheit (taxonomische Einteilung; Grösse; Struktur; Genom; Tenazität;
Charakteristika).
Legen sie die Epidemiologie von Arboviren dar. (Verwenden sie mindestens zwei unterschiedliche Beispiele).
Evolution der Viren (verschiedene Möglichkeiten im Vergleich zu BTV).
Beschreiben sie die Unterschiede zwischen Blauzungenviren und Influenzaviren. (Taxonomie; Wirtsspektrum;
Variabilität; Tenazität; Übertragung und Epidemiologie)
Spezielle Virologie
239.
240.
241.
242.
243.
244.
245.
Erläutern sie die Grundlagen zur Bestimmung der BTV Serotypen.
Vermehrung des BTV (zelluläre Ebene; Organismus; Population).
Erklären sie die Begriffe Wirtsspektrum, Virämie, iatrogene Übertragung, vertikale Übertragung und illustieren sie
ihre Ausführungen mit Beispielen im Kontext von BTV.
Beschreiben sie die klinischen Symptome der Blauzungenkrankheit und erklären sie diese anhand der
pathogenetischen Grundlagen.
Stellen sie die Pathogenese der Blauzungenkrankheit dar und verknüpfen sie diese Darstellung mit der jeweiligen
Bedeutung für die Übertragung.
Diagnostik der Blauzungenkrankheit. Beschreiben sie die klinischen Leitsymptome bei Rind und Schaf. Begründen
sie ihre Art und Weise der Probenentnahme. Stellen sie kurz die notwendigen Laboruntersuchungen dar.
Impfung gegen Blauzungenkrankheit. Bezeichnen sie die Virusbestandteile, gegen die sie Immunität haben möchten
und beschreiben sie die dazu notwendige Immunität. Unterscheiden sie dabei: "notwendig für Schutz vor Krankheit"
und "notwendig für Ausmerzung der Blauzungenkrankheit".
Denkfragen
Das plötzliche Auftreten der Blauzungenkrankheit nördlich der Alpen hat überrascht, insbesondere weil es sich nicht um
einmalige Ausbrüche handelte, sondern um eine Epidemie.
246.
Was war so ungewöhnlich in Bezug auf die epidemiologischen und virologischen Voraussetzungen für die
Entstehung dieser BTV Epidemie? (Warum waren die "Experten" so überrascht?)
247.
Was ist ihre Prognose für die Eradikation von BTV in der Schweiz? Unterscheiden sie dabei zwischen der jetzigen
Impfstrategie und einer Strategie, die sie selber entwerfen würden.
248.
Entwickeln sie einen Impfstoff, welcher Rinder vor allen BTV Serotypen schützen würde. Vergleichen sie ihren
Ansatz mit den Eigenschaften der zur Zeit verfügbaren BTV Impfstoffe. (Gegen welche Virusstrukturen würden sie
Immunität haben wollen? Welcher Art sollte die Immunität sein? Wo liegen die Probleme bei der Entwicklung und
Anwendung solcher Impfstoffe?)
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !35
31 Schmallenbergvirus in der Schweiz
Das in Norddeutschland entdeckte Schmallenbergvirus sorgt seit dem Sommer 2011 in ganz Europa für Unruhe. Etliche
Länder sind betroffen und die Fälle ziehen sich wie ein breites Band von Südwesten nach Nordosten über den Kontinent. Die
Schweiz liegt unmittelbar süd-lich davon und es konnte davon ausgegangen werden, dass die Fälle sich nach Süden und Osten
ausweiten werden, also auch in die Schweiz.
Medienmitteilung vom 20. Juli 2012: Bei Kühen auf zwei Betrieben im Kanton Bern, wurde das Schmallenbergvirus
nachgewiesen.
Allgemeine Virologie
249.
250.
251.
252.
Beschreiben sie das Schmallenbergvirus (taxonomische Einteilung; Grösse; Struktur; Genom; Tenazität;
Charakteristika).
Übertragungswege des Schmallenbergvirus. (mindestens zwei unterschiedliche Wege).
Klinische Symptome der Schmallenbervirusinfektion und deren pathogenetische Basis.
Beschreiben sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Blauzungenvirus und dem
Schmallenbergvirus. (Taxonomie; Wirtsspektrum; Variabilität; Tenazität; Übertragung und Epidemiologie)
Spezielle Virologie
253.
254.
255.
256.
Erläutern sie die Grundlagen zur Diagnostik des Schmallenbergvirus.
Vermehrung des Schmallenbergvirus (zelluläre Ebene; Organismus; Population).
Diagnostik der Schmallenbergvirusinfektion. Beschreiben sie die Leitsymptome. Begründen sie ihre Art und Weise
der Probenentnahme. Stellen sie kurz die notwendigen Laboruntersuchungen dar.
Impfung gegen das Schmallenbergvirus. Bezeichnen sie die Virusbestandteile, gegen die sie Immunität haben
möchten und beschreiben sie die dazu notwendige Immunität.
Denkfragen
Die Medienmitteilung des BVET führt weiter aus: "Der Schweizerische Veterinärdienst wird die Lage weiterhin beobachten.
Bekämpfungsmassnahmen sind keine geplant. Das Schmallenbergvirus ist für den Menschen ungefährlich."
257.
Was muss unter dem Begriff "beobachten" in diesem Zusammenhang verstanden werden? Stellen sie ihr eigenes
Konzept dar, indem sie dessen Vorteile und Nachteile erläutern.
258.
Beurteilen sie die Aussage "Das Schmallenbergvirus ist für den Menschen ungefährlich" unter Bezug zu anderen
Viren.
259.
Was wäre ihre Prognose für eine Eradikation des Schmallenbergvirus in der Schweiz? Unterscheiden sie dabei
zwischen mindestens drei verschiedenen Strategien und erläutern sie deren jeweilige Vorteile und Nachteile.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !36
32 Rindergrippe
Sie erhalten ein e-mail aus der Praxis mit folgendem Inhalt:
Sehr geehrte Frau Kollegin, Herr Kollege,
Wir haben einen Betrieb der uns Sorgen macht. Es ist ein perfekt geführter Mutterkuhbetrieb mit nur 20 Kühen. Stall und
Management sind vorbildlich. Immer schon gab es viele Rindergrippefälle. Durch die gute Überwachung und intensive
Betreuung hat es zwar noch keine Todesfälle gegeben, aber der Aufwand ist gross und zeitweise sind 1/3 der Kälber immer
wieder krank. Wir haben schon Nasentupferproben genommen, Herr XY von der Tiergesundheitsberatung war schon zur
Betriebsberatung da usw. Wir sind noch auf keine grünen Zweig gekommen. Heute sind wieder 6 Kälber gleichzeitig krank.
Allgemeine Virologie
260.
261.
Beschreiben sie die zwei wichtigsten viralen Erreger der Rindergrippe in der Schweiz (taxonomische Einteilung;
Grösse; Struktur; Genom; Charakteristika).
Unterscheiden sind primäre und sekundäre sowie endemische und für die Schweiz exotische Erreger der
Rindergrippe. (mindestens 7 Viren).
Spezielle Virologie
262.
263.
264.
265.
Erläutern sie die Grundlagen zur Diagnostik einer PI-3 Infektion als Grundlage der vorliegenden Fälle.
Erläutern sie die Grundlagen zur Diagnostik einer BRSV Infektion als Grundlage der vorliegenden Fälle
Vermehrung von PI-3 (zelluläre Ebene; Organismus; Population).
Vermehrung von BRSV (zelluläre Ebene; Organismus; Population).
Denkfragen
Probenergebnisse Nasentupfer: 1. Kalb: ++ Pasteurella multocida
2. Kalb ++ Pasteurella multocida und + coliforme Keime und Mycoplasma bovis PCR negativ, PI-3 Virus (PCR) negativ,
BRSV (PCR) negativ
3. Kalb +++ Pasteurella multocida und ++ Staph. spr, Mycoplasma bovis PCR negativ, PI-3 Virus (PCR) negativ, BRSV
(PCR) POSITIV
266.
Interpretieren sie die Ergebnisse der Nasentupfer. Welches Agens verdächtigen sie als Primärerreger. Begründen sie
ihren Verdacht; begründen sie, weshalb sie andere Erreger aufgrund der Laborresultate ausschliessen. Welche
zusätzlichen Erreger sollten in die Laboruntersuchung mit einbezogen werden?
Seit einigen Jahren werden die Kühe dort mit Bovilis Bovigrip 2-malig 7 und 3 Wochen vor der Geburt des Kalbes geimpft.
Als wir das anfingen hatten wir das Gefühl es bringt etwas. Aber die Lage war inzwischen unbefriedigend, so "legten wir noch
einen drauf" und die Kälber wurden mit ca. 4 Wochen mit Rispoval intranasal geimpft (man lässt immer 5 Kälber
zusammenkommen weil die Flaschen 5 Dosen haben). Das hat auch nichts gebracht. Inzwischen impfen wir die Kälber schon
ab dem 7. Tag mit Rispoval intranasal.
267.
Wie beurteilen sie die Mutterschutzimpfung in diesem Zusammenhang? Erklären sie zuerst den erhofften
Wirkmechanismus und beurteilen sie danach die Aussicht auf Erfolg. Beurteilen sie ausserdem die Chancen und
Risiken bei der zusätzlichen intranasalen Impfung der Kälber (a) zum späteren Zeitpunkt; (b) zum früheren
Zeitpunkt.
Rispoval intranasal: Von der Firma wird angegeben, dass man die Impfdosis von 2 ml in EIN Nasenloch gibt. Der Landwirt
wollte es extragut machen und hat je 1 ml in jedes Nasenloch. Ist das von Nachteil (Mein Kollege könnte sich das so
vorstellen)?
268.
Wie beurteilen sie die Tatsache, dass der Bauer die Impfung durchführt und nicht der Tierarzt? Welche Chancen und
Risiken erkennen sie hier? Argumentieren sie separat bezüglich der Ausführung der Impfung und bezüglich der
biologischen Eigenschaften des Impfstoffs. Sie dürfen dabei von zwei unterschiedlichen Impfstoffprinzipien
ausgehen. Argumentieren sie PRO für die Impfung in nur 1 Nasenloch.
Informationen zu den Impfstoffen
Rispoval® RS ad us. vet.
Zusammensetzung
1 Dose enthält: Lebendes, attenuiertes bovines respiratorisches Syncytialvirus (BRSV) Stamm RB 94,
mind. 105.5 GKID50; Conserv.: Neomycinum (ut N. sulfas) max. 17.5 mcg, Gentamicinum (ut G. sulfas)
max. 25 mcg, Stabilisator Nr. 42/423.; Solv (2 ml): Natr. chlorid. 18 mg; Aqua ad iniect.
Eigenschaften / Wirkungen
Rispoval® RS ist zur Schutzimpfung gegen BRSV (bovines respiratorisches Syncytialvirus) bestimmt.
Indikationen
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !37
Aktive Immunisierung von Rindern gegen BRSV-bedingte Lungenerkrankungen.
Dosierung / Anwendung
2 ml i.m., unmittelbar nach Auflösen des Impfstoffes. Die Wirksamkeit der Vakzine ist bei anderer
Applikationsart nicht gewährleistet. Kälber, die vier Monate alt oder älter sind, erhalten 2 Dosen
Rispoval® RS im Abstand von drei Wochen.
Lagerungshinweise
Vor Licht schützen. Im Kühlschrank (2°C - 8°C) lagern und kühl transportieren. Nicht einfrieren.
Rispoval® RS + PI3 intranasal ad us. vet.
Zusammensetzung
Bovines Respiratorisches Synzytialvirus (BRSV), modifiziert, lebend, Stamm 375, zwischen 105,0 GKID50
und 107.2 GKID50
Bovines Parainfluenza 3 (PI3)-Virus, modifiziert, lebend, Stamm RLB103, zwischen 105,0 GKID50 und
108.6 GKID50
Eigenschaften / Wirkungen
Stimulation der aktiven Immunität gegen BRSV und PI3-Virus.
Indikationen
Für die aktive Immunisierung von Kälbern mit oder ohne maternale Antikörper ab einem Alter von 1
Woche gegen BRSV und PI3 zur Verringerung der Virusausscheidung beider Viren. Der Beginn des
Schutzes ist für BRSV nach 5 Tagen und für PI3 nach 10 Tagen nach der Impfung zu erwarten.
Dosierung / Anwendung
Rekonstitution des Impfstoffes, durch aseptisches Einfüllen des beiliegenden Lösungsmittels in das
Fläschchen mit der gefriergetrockneten (pulvrigen) Komponente. Gut schütteln und innert maximal 2
Stunden mit Hilfe eines intranasalen Applikators verabreichen.
Verabreichung:
• Die benötigte Dosis der rekonstituierten Impflösung in eine geeignete sterile Spritze aufziehen.
• Den intranasalen Applikator auf den Spritzenkonus aufsetzen, dabei auf einen festen Sitz des
Applikators achten.
• Das Tier und speziell den Kopf des Tieres gut fixieren.
• Den intranasalen Applikator zu ca. 2/3 in den Nasengang des Tieres einführen.
• Durch Drücken des Spritzenkolbens 2 ml der Impflösung ins Innere des Nasengangs verabreichen.
• Um die Übertragung infektiöser Organismen zu vermeiden, sollte der Applikator zwischen den Tieren
gewechselt werden.
Impfschema:
Kälbern ab einem Alter von 1 Woche wird mit Hilfe eines intranasalen Applikators eine 2 ml-Einzeldosis
des rekonstituierten Impfstoffs intranasal verabreicht.
Lagerungshinweise
Vor Licht schützen. Im Kühlschrank (2°C - 8°C) lagern und kühl transportieren. Nicht einfrieren.
Bovilis® Bovigrip ad us. vet.
Zusammensetzung
1 Dosis (= 5 ml) enthält:
inakt. PI-3-Virus 107.3 - 108.3 TCID50
inakt. BRS-Virus 105.5 - 106.4 TCID50
inakt. Mannheimia haemolytica 9 Å~ 109 Zellen
Aluminiumhydroxid 37,5 mg, Quil A (Saponin) 0,625 mg, Natriumtimerfonat 0,05 mg
Eigenschaften / Wirkungen
Als aktive Bestandteile enthält Bovilis® Bovigrip PI-3-virus (Parainfluenza-3) vom Stamm SF-4
Reisinger und BRS-Virus Stamm EV 908 sowie unter Eisenrestriktion angezüchtete Mannheimia
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !38
haemolytica vom Serotyp A1. Die immunisierende Wirkung des Impfstoffs wird verstärkt durch die
Adjuvantien Aluminiumhydroxid und Quil A. Als Konservierungsmittel wirkt Natriumtimerfonat.
Infolge von Kreuzimmunität schützt Bovilis® Bovigrip auch vor Infektionen mit M. haemolytica vom
Serotyp A6.
Indikationen
Aktive Immunisierung von Rindern gegen enzootische Pneumonie verursacht durch Parainfluenza-3und Mannheimia haemolytica-Infektionen der Serotypen A1 und A6 (infolge Kreuzresistenz), sowie
gegen Bovine Respiratorische Synzytialvirus-Infektionen.
Dosierung / Anwendung
Impfdosis: 5ml
Anwendung: Subkutane Injektion seitlich am Hals.
Grundimmunisierung:
Zweimalige Impfung im Abstand von ca. 4 Wochen, ab der 4. Lebenswoche. Bei hohem Infektionsdruck
ist es möglich, Kälber ab dem Alter von 2 Wochen zu immunisieren.
Lagerung
Im Kühlschrank (2 - 8°C) lagern. Vor Licht und Frost schützen.
Virologie / Prüfungsfragen 2015, Seite !39
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