Das 9. Festival - bureauexport Berlin

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Das 9. Festival „Women in Jazz“ in Halle (Saale)
01. – 09. Februar 2014
Vorwort
Event-Struktur
Künstler
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Seite 1
Vorwort
Das Festival „Women in Jazz“ wird auch 2014 das Publikum in seinen Bann ziehen und mit neuen Antworten versuchen, die ewige Frage zu beantworten:
„Wohin entwickelt sich der Jazz“. Eine Antwort haben die acht bisherigen Festivals in Halle bereits gegeben – die Jazzmusikerinnen bestimmen in der
Gegenwart die verschiedensten Entwicklungsperspektiven des Jazz entscheidend mit.
Für den Jazz insgesamt steht heute die Frage seiner nachhaltigen Erkennbarkeit bis hin zur Abgrenzung von anderen Musikrichtungen. Interessant ist es zu
beobachten, welchen Einfluss besitzen digitale Technologien für den Jazz, der in seinen Ursprüngen natürlich vorrangig durch rein akustische Spielweisen
geprägt war. Wenn man die Festivalkonzerte der vergangenen Jahre Revue passieren lässt, wird deutlich, dass sich der Jazz längst in eine musikalische
Plattform verwandelt hat, auf der akustische Instrumente mit elektronischen Klangerzeugern konkurrieren. Auch die Jazzerinnen beweisen auch hier ihre
Kreativität, ihre Eigenständigkeit und ihr Vermögen diese Entwicklungen für ihre Musik zu beherrschen.
Deutlich wird auch – die wichtigsten Innovationen im Jazz kamen in den vergangenen Jahren von außerhalb – von draußen, von der eher jazzabgewandten
Seite der Welt. Das 9. Festival wird diesem Aspekt seine besondere Aufmerksamkeit widmen und zum Grenzgänger werden. Die ausgewählten Projekte
werden wird in der Sprache des Jazz verweilen, Entwicklungsmerkmale des Jazz in sich aufnehmen, aber auch Einflüsse außerhalb der Jazzwelt mit einfließen
lassen. Das Europäische Jazzfestival „Women in Jazz“ blickt auf unsere direkten Nachbarn im vorderasiatischen Raum. Zwei Künstlerinnen kommen direkt aus
dem Nahen Osten – Achinoam Nini, genannt Noa, ist in Tel Aviv geboren, in der New Yorker Bronx jüdisch-orthodox erzogen worden und als 17-jährige nach
Israel zurück gekehrt und entwickelte sich zu eine der bekanntesten Sängerinnen. Die Posaunistin Reut Regev wuchs in Israel auf. Sie zog es nach New York,
wo sie sich musikalisch der Avantgarde- und Jazzszene verbunden fühlt. Das Projekt „Jazz aus der eurasischen Mitte“ wird in Halle entstehen. Die acht
Protagonisten aus acht verschiedenen Kulturkreisen werden ein Konzertprojekt gestalten, das nur anscheinend unvereinbare Stile und Kulturen mit einander
verbinden wird. Es vereint Impulse und Impressionen aus den verschiedensten Herkunftsländern zu einer gemeinsamen musikalischen Sprache. Mit der
deutsch-iranischen Jazzecho-Preisträgerin (Beste Jazzsängerin 2012) steht gleichfalls eine Künstlerin auf der Festivalbühne, die aus dem Nahen Osten kommend
hin in Deutschland ihre eigene musikalische Sprache entwickelt hat.
Women in Jazz versteht sich als ein Europäisches Jazzfestival. Gemäß dieser Orientierung bildet das Festival einen weiteren Teil der europäischen
Frauenjazzszene ab. Die Pianistin und Sängerin Clara Ponty kommt aus Frankreich, das mit Künstler(innen) aus Schweden, der Schweiz, Deutschland und
Luxemburg besetzte Quartett „Schneeweiss & Rosenrot“ (Publikums ECHO 2012) hat die neue CD „Pool“ im Gepäck und fünf deutsche Jazzmusikerinnen
werden mit einer echten Uraufführung unter dem Titel „Lines of Ladies“ das Festivalpublikum mit einer gehörigen Portion swingender Leichtigkeit begeistern.
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Seite 2
Event Struktur
VA – Nr.
1
2
-
-
3
-
VeranstaltungsTag & Zeit
Mitte Januar 14
Freitag,
31. 01. 2013
20 – 02 Uhr
Samstag,
01.02.2013
20 - 02
Samstag,
01.02.2013
11 – 18 Uhr
Samstag,
01.02.14
16 Uhr
Sonntag,
02.02.14
17 Uhr
Montag
03.02.2013
17 Uhr
Veranstaltungsort
Sparkasse
Rathausstraße
Volkspark
Veranstaltungsform
Ausstellung
NU – JAZZ
Künstler
Bemerkung
Raisa M. Galofre
(Kolumbien)
DJ – JANE
Live: ???
Ausstellung
Jazzfotografie
Volkspark
ELECTRIC JAZZ
DJ – JANE
Live: ???
CITY Halle
Eröffnung: StadtCenter
Rolltreppe
Finale: Hauptbahnhof Halle
8 weitere Stationen in der
halleschen City
Oper Halle
Ausstellungsetage
Konzerte &
Straßenmusik
Bands aus Mitteldeutschland
Gemeinsame Veranstaltung
mit der Citygemeinschaft
Halle e.V. & der
Stadtmarketing Halle GmbH
Ausstellung
Rüdiger Schestag
(Deutschland)
Ausstellung Jazzfotografie
(event.. 1 Woche eher)
Konzerthalle
Ulrichskirche
recording - concert
jazz enough
SoJAzz
Festival – Projekt
Konzerthalle
Ulrichskirche
Einführungsvortrag
und Vorstellung der
beteiligten
Künstlerinnen
Projektstart
„Jazz aus der Eurasischen Mitte“
Einführung: Philip Küppers (HSfür Musik Franz Liszt/ Studiengang Transkulturelle Musikwissenschaft - DE/Weimar)
Begrüßung durch
Dezernentin für Kultur &
Sport
Frau Dr. Marquardt
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Seite 3
-
Montag
03.02.2013
17 Uhr
Dienstag,
04.02.2014
Objekt 5
Jam - Session
Hallesche & Regionale Jazzszene
& Gäste
Oper Halle
Operncafé
Jazz Lyrik Trotha
5
Mittwoch,
05. 02. 14
Objekt 5
6
Donnerstag,
06.02.14
Oper Halle
Musikalisch –
Literarisches
Programm
jazzlounge
jazz zum hören &
tanzen
Festivalkonzert 1
6
Donnerstag,
06.02.14
Oper Halle
Festivalkonzert 1
Freitag,
07.02. 2014
Freitag,
07. 02. 14
Beginn: 20 Uhr
Konzerthalle
Ulrichskirche
Oper Halle
4
7
7
Gemeinsame Veranstaltung
mit Kulturverein Objekt 5
Seide (?)
DJ Kaote
Gemeinsame Veranstaltung
mit Kulturverein Objekt 5
Schneeweiss & Rosenrot
(D, Schweiz, Schweden,
Luxemburg)
Lucia Cadotsch (voc; keys)
Johanna Borchert (p; keys, voc)
Petter Eldh (b; synthesizer)
Marc Lohr (dr; electronics)
Noa (Israel / Italien)
Publikumspreis Jazz – Echo Preisträgerin
2011
Noa (voc) - Gil Dor (g) & Soli
String Quartet
Freitag,
07.02.14
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Öffentliche
Probe
Festivalkonzert 2
Festivalkonzert 2
Projektpräsentation
„Jazz aus der Eurasischen Mitte“
lines for ladies“,(Deutschland)
Anne Czichowsky (voc);
Sabine Kühlich (voc & sax),
Laia Genc (p; voc)
Judith Goldbach (b),
Mareike Wiening (dr)
Reut Regev Quartet (USA)
Reut Regev (tb);
Jean Paul Bourelly (g),
Uraufführung
Deutsche Jazzszene
Seite 4
8
Samstag,
08. 02. 2014
Oper Halle
Operncafé
jazz für kids & für
die ganze Familie
9
Samstag,
08.02.2014
Oper Halle
Festivalkonzert 3
9
Samstag,
08.02.2014
Oper Halle
Festivalkonzert 3
-
Sonntag,
09.02.2014
11 – 15 Uhr
Sonntag, 09. 02.
2014
Maritim Hotel Halle
Jazzlunch
jazz mit Messer &
Gabel
Festivalkonzert 4
10
Konzerthalle Ulrichskirche
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Mark Peterson (b),
Igal Foni (dr)
Anne Venske & Vriends
Es jazzt ein BiBaBuzemann
Uraufführung
Festival – Projekt
„Jazz aus der Eurasischen Mitte“
Caroline Thon (Sax / ld / D);
Negar Bouban (Oud / Iran);
Veronika Todorova (Akkordeon /
Bulgarien);
Simin Tander (voc / D /
Afghanistan);
Natalya Goncharova (p,
Aserbaidshan);
Nergiz Aliyeva (fl, Aserbaidshan);
Bodek Jahnke (perc/ Pl); Martin
Gjakonowski (b / Mazedonien)
Clara Ponty Quartet (Frankreich),
Clara Ponty (p;voc)
Gilles Coquard (Acoustic Bass;
back up vocals)
Olivier Louvel (g)
Damien Schmitt (dr; back up
vocals)
Christine Berger – Brandt (voc) &
Christian Stefan (g)
Uraufführung
Jasmin Tabatabai & das David
Klein Quartett (D/Iran/Schweiz)
Jazz – Echo Preisträgerin
2012
Deutsch-Iranische Künstlerin
Seite 5
Künstlerinnen der Festivalkonzerte
SCHNEEWEISS & ROSENROT
„Das Berliner Quartett mit Musikern aus ganz Europa steht für die Zukunft des Jazz. Multikulturell und frei von Allen Grenzen.» -Rebecca Hack, 3 SAT Kulturzeit „Woher nur kommen all diese Töne und Geräusche? Wie schafft es ein Quartett aus Pianistin, Sängerin, Kontrabassist und Schlagzeuger, ein derart
vielschichtiges Klanggefüge zu erzeugen?“, schreibt Frank von Niederhäusern in seinem Kulturtipp und ergänzt: „ Ein hochkreativer Mix!“ Beschrieben ist
damit das dritte gemeinsame Album „Pool“, das die vier Musiker(innen) aus vier Ländern neu produziert haben. Die Gewinner des Neuen Deutschen
Jazzpreises 2012 spielen Pop-Chansons mit musikalischen Mitteln, die Ihnen der Jazz bietet.
„Pool“ ist die kompositorische Gemeinschaftsarbeit der vier Künstler aus Schweden, Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. Der Sound ist impulsiv und
einfallsreich, die Texte eher etwas nachdenklich. Alles zusammen ein Spiel mit dem Unerwarteten, geprägt von Ironie und Doppeldeutigkeit. Schneeweiss &
Rosenrot, ein Quartett, welches erst 2009 ihr Debütalbum produziert hat, steht heute schon mitten in der europäischen Jazzlandschaft.
NOA
„Ein Engel des Orients der aus der Bronx kam“ - Tollwood Festival 1998 Die israelische Sängerin Noa würde sich selbst wohl nie als Jazzmusikerin bezeichnen. Und doch erscheint die Einladung zu diesjährigen Festival „Women in
Jazz“ folgerichtig. Die in Tel Aviv geborene Sängerin verbracht ihre Jugend in den USA, in der New Yorker Bronx und ist dort ganz sicher auch mit dem Jazz in
Berührung gekommen. Noa, der Name stammt aus dem hebräischen und bedeutet „Die Bewegende“ kehrte mit 17 nach Israel zurück und gehört mit ihren
Liedern und Interpretationen seit vielen Jahren zu den großen international beachteten Stars aus dem Vorderasiatischen Raum. Ihr aktuelles Programm trägt
den Titel „The Israeli Songbook“. Sie interpretiert in hebräischer und im jemenitisch-jüdischen Dialekt eine Auswahl von Liedern aus der neueren hebräischen
Musiktradition. Dabei ist die musikalische Interpretation ihrer Lieder inspiriert von Musiker(innen), wie Paul Simon, Joni Mitchell und Leonard Cohen. Ihre
Musik basiert auf ihren jemenitischen Wurzeln, aber auch auf Elementen des Jazz, der Klassik und des Rocks, die in ihren ganz eigenen Sound einfließen.
Noa, die von ihrem musikalischen Partner Gil Dor und dem Solis String Quartet begleitet wird, bildet innerhalb des diesjährigen Festivals auch den
musikgeschichtlich bewusst gewählten Auftakt für einen Blick in die vorderasiatische zeitgenössische Musikwelt.
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Seite 6
ANNE CZICHOWSKY & SABINE KÜHLICH PRESENT:
LINES OF LADIES
„Fünf deutsche Jazzmusikerinnen lassen die Goldene Ära des Jazz wieder aufleben – eine Uraufführung“
Fünf deutsche Jazzmusikerinnen, Anne Czichowsky (voc); Sabine Kühlich (voc & sax), Laia Genc (p; voc), Judith Goldbach (b) und Mareike Wiening (dr) lassen
mit großen Können, Enthusiasmus und purem Spaß das glamouröse Zeitalter des Jazz wieder aufleben. Eigene swingende Kompositionen finden sich im
Repertoire genauso wie Ausflüge an die Strände Brasiliens und in die Bebop-Nachtclubs des New York der 50er Jahre. Das Ganze natürlich präsentiert in edlen
Outfits, wo auch die „shiny stockings“ (Seidenstrümpfe) nicht fehlen dürfen - ganz und gar ladylike.
Erstmals treffen hier mit Sabine Kühlich und Anne Czichowsky zwei deutsche Vollblutsängerinnen aufeinander, die als Improvisatorinnen, wie sie selbst
feststellen, „im internationalen Wettstreit siegeserfahren sind“ . (Sabine Kühlich gewann die Shure Vocal Competition in Montreux 2008, Anne Czichowsky den
Lady Summertime Vocal Contest in Finnland 2008 und den Landesjazzpreis Baden Württemberg 2011). Die „rhythm section“ dieses Quintetts besteht aus Laia
Genc am Klavier, Judith Goldbach am Kontrabass und Mareike Wiening am Schlagzeug. Die fünf hochkarätigen Damen - denn „diamonds are the girl‘s best
friend“ - transkribieren, arrangieren und komponieren 'lines for ladies'. Sie interagieren auf der Bühne in einer unfassbar swingenden Leichtfüßigkeit – und das
selbstverständlich mit high heels.
Reut Regev
Funky Groove - Reut Regev´s R*Time feat. Jean-Paul Bourelly (US/FR)
„Regev vereint die Ausdruckskraft der Avantgarde und die technische Präzision des Bop mit der Weitsichtigkeit einer Musikerin auf der Höhe ihrer Zeit...“ - Troy
Collins; All About Jazz Reut Regev wuchs in Israel auf, lernte Klavier, wechselte später zur Posaune. 1998 zog sie nach New York, wo Sie sich anfangs in der jiddischen Musikszene
engagierte. Schnell wechselte die Künstlerin in die New Yorker Avantgardeszene und wurde hier ein Aktivposten. Sie spielte mit Anthony Braxton und Butch
Morris, aber stand auch mit Frank Londons Klezmer Brass Allstars, den Rock-Rebellen von Firewater und Hazmat Modine auf der Bühne. Ihr scharfer, kantiger
Ton zeichnet die Schnittlinie zwischen Jazz-Avantgarde, Alternative Rock, Funk und Klezmer nach. Gemeinsam mit Myra Melford und Andrea Parkins wird sie
von der New York Times zum aktuellen Jazz-Equivalent für das ‘Riot Grrrl’-Phänomen im Rock der neunziger Jahre gekürt. In ihrer neuen Band R*time, die
zuweilen wie eine Latin-Version der Lounge Lizards klingt, bündelt sie ihre musikalische Erfahrung zu einem imaginären Soundtrack zwischen Film Noir und
Roadmovie. Mit Jean-Paul Bourelly hat sie einen Freefunk-Veteranen in ihren Reihen, dessen gitarristische ‘Street Credibility’ trotz Berliner
Lebensmittelpunkt auch in Brooklyn unverhallt geblieben ist. Reut Regevs musikalische Karriere und das Konzert während des Festivals in Halle lässt einen
zweiten Einblick auf die vorderasiatische zeitgenössische Musikwelt entstehen.
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Seite 7
Clara Ponty
“Clara Ponty appartient à une nouvelle génération de compositeurs-interprètes qui cultivent l'eclectisme de leur pratique et de leur inspiration” –
Konzertankündigung im Paris Jazz Club 2013 Clara Ponty ist natürlich die Tochter des bekannten Jazzgeigers Jean-Luc Ponty. Sie wuchs in Los Angeles auf, studierte Klavier und Geige. Bereits mit ihrem
dritten Album „Echos“ gelang ihr mit groovigen, melodischen Jazz im Jahr 2010 der Durchbruch in der internationalen Jazzszene. Produziert wurde dieses
Album vom deutschen Schlagzeuger und Produzenten Wolfgang Haffner, der neben Sebastian Studnitzky und Nils Wülker (beide Trompete) auf diesem
Album auch selbst zu hören ist. Heute lebt die Pianistin, Komponistin und Sängerin in Paris und hat mit französischen Jazzmusikern ein Quartet gebildet. Hier
tritt sie nicht nur als Pianistin in den Vordergrund, sondern begeistert auch mit ihrer Stimme (CD „Into the Light“).
Jazz aus der eurasischen Mitte
„Die wesentlichen Parameter von Musik sind Rhythmus, Melodie und Harmonie und stellen die musikalischen „Bausteine“ jeder musikalischer Aktivität dar! Die
Gewichtung der einzelnen Parameter innerhalb der Musik variiert stark nach Musiktradition der jeweiligen Region auf der Welt. Durch die Zusammenführung von
Musikern und Musikerinnen aus Vorderasien und Europa sollen durch das gemeinsame Musizieren vor Ort diese jeweils unterschiedlichen Gewichtungen der
musikalischen Parameter miteinander verwoben werden“ – Caroline Thon – Künstlerische Leiterin des Projektes “Jazz aus der eurasischen Mitte“ Das Projekt „Eurasien“ ist ein Projekt, welches auf der Idee der gleichberechtigten transnationalen Zusammenarbeit von Künstlerinnen und Künstlern basiert.
Es führt zum 9. Festivals „Women in Jazz“ 8 Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker, Künstlerinnen und Künstler mit einem ganz unterschiedlichen ethnischen,
aber auch musikhistorischen Hintergrund in Halle zusammen. Die Künstlerinnen kommen aus Aserbaidschan, dem Iran, aus Bulgarien und Deutschland. Eine
weitere Künstlerin hat ihre familiären Wurzeln in Afghanistan, lebt heute in Deutschland und Holland und hat ihre künstlerische Ausbildung und Karriere in
Europa vorangetrieben. Unterstützt werden Sie von zwei Künstlern aus Mazedonien und Polen. Musik ist das immaterielle Kulturerbe einer jeden Nation,
eines jeden Volkes oder einer jeden Völkergruppe. Die Spezifik des kulturellen Erbes, welches jeder(jede) Musiker(innen) in sich trägt, wird in dieses Projekt
einfließen. Das Projekt „Eurasien“ wird die Idee des Festivals „Women in Jazz“ Entwicklungsprozesse im Jazz zu dokumentieren, sowie sie öffentlich
stattfinden zu lassen, wieder aufgreifen. Das heißt, ausgewählte Momente der Zusammenarbeit zwischen den Künstlerinnen werden der interessierten
Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt wird geleitet von Caroline Thon (Saxofon / Deutschland). Beteiligt sind Negar Bouban (Oud / Iran), Veronika
Todorova (Akkordeon / Bulgarien), Simin Tander (Gesang / Deutschland / Afghanistan), Natalya Goncharova (Piano / Aserbaidshan), Nergiz Aliyeva (Flöte /
Aserbaidshan), Bodek Jahnke (Percussion / Polen) und Martin Gjakonowski (Bass / Mazedonien). Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Phillipp
Küppers (Hochschule für Musik Franz Liszt/ Studiengang Transkulturelle Musikwissenschaft - Deutschland/Weimar). Das Projekt wurde bei der Kunststiftung
Sachsen-Anhalt als Förderprojekt eingereicht.
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Seite 8
JASMIN TABATABAI
"Jasmins Gesang ist von dieser unprätentiösen Authentizität geprägt, die den Zuhörer aufhorchen lässt und fesselt, weil hier eine Künstlerin glaubhaft und
unmittelbar einen Inhalt vermittelt." – David Klein Es war eine Überraschung, die Auszeichnung mit dem ECHO JAZZ AWARD 2012 als „Beste Jazzsängerin national“ für das Album „Eine Frau“. Bis dahin hatte die
eher als Schauspielerin anerkannte Künstlerin Jasmin Tabatabai sich schon mehrfach musikalisch ausprobiert, doch weit ab vom Jazz. Da gab es in den 90er
Jahren die englisch-sprachige Country-(Trash-)Musik mit ihrer Band „Even Cowgirls get the Blues“, später Rockmusik mit den „bandits“ und nach der
Jahrtausendwende das ein oder andere Pop-Album. Witziger Weisetrat sie in einigen Berliner Clubs unter dem schönen Pseudonym „The Jazz Girl“ aus, aber
mit "anspruchsvoller" und "ernster" Jazz-Musik hatte Jasmin dagegen bisher eigentlich nichts am Hut. Im September 2012 dann Jasmin Tabatabais neues
Album mit dem Titel "Eine Frau". Und diesmal handelt es sich um eine Jazz-, Swing- und Chanson-Platte, komplett in deutscher Sprache. Die Songs, vom
Schweizer Pianisten und Arrangeur David Klein bearbeitet, sind fast 100 Jahre alte Chansons, die mit dieser Platte so etwas, wie ihre Widerauferstehung
erleben. Alle Komponisten der Chansons waren jüdischen Glaubens und mussten in den 30er Jahren Deutschland verlassen. Damit schließt sich der Blick des
Festivals auf die vorderasiatischen Künstlerinnen und die Entwicklung der zeitgenössischen Musik. Eine in Teheran geborene Künstlerin, die ihr Land mit ihrer
aus Deutschland stammenden Mutter mit 12 Jahren verlassen hat, weil es sich aus der Sicht der Mutter in diesem Land als Frau nicht mehr frei leben lässt, singt
in ihrer Wahlheimat Jazzchansons von jüdischen Komponisten, die wie Sie ihr Heimatland verlassen mussten.
DIE HALLESCHE JAZZSZENE
Die hallesche Jazzszene stellt sich vielschichtiger, kreativer und geschlossener dar, als noch vor einigen Jahren und hat in den vergangenen Jahren mit
interessanten Konzert- und Veranstaltungsprojekten auf sich aufmerksam gemacht. Bands, wie die UNI-BIG BAND, jazz enough, das Peter Bönisch Quartett,
Formationen um den Jazz-Gitarristen Ecki Gleim, Projekte der Musikschule „Allegro“ (Ltg. Christine Berger Brandt), aber auch die monatliche Session im Objekt
5, initiiert vom halleschen Bassisten Peter Häseler sind die Garanten für Entwicklung und Eigenständigkeit. Das Festival „Women in Jazz“ hat mit dieser Szene
von Anfang an zusammengearbeitet und ihr eine Plattform geboten. Die Kooperationen setzen sich fort (Cityjazz; gemeinsame Jam - Session) und erweitern
sich. Das 9. Festival „Women in Jazz“ wird gemeinsam mit Vertretern der halleschen Jazzszene neue Projekte gestalten. Dazu gehören:
- ein Recording – Concert mit zwei Jazzprojekten und Live-Produktion von zwei Tonträgern, die noch zum Festival für das Publikum zu erhalten sein werden,
- ein Jazz – Projekt für Kinder & die ganze Familie,
- ein Jazz – Literaturprojekt.
JAZZ IN NEUEN FORMEN – AUCH FÜR JUNGE LEUTE
Die Verbindung von Jazz & Live – Musik steht im Mittelpunkt von zwei Projekten im Volkspark. NU – JAZZ und ELECTRO-SWING steht im Mittelpunkt von zwei
Veranstaltungsprojekten im Volkspark.
Projekt „Eurasien“ / 9. Festival „Women in Jazz“
Seite 9
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