Th o m m e n - I n f o W. Thommen AG, Architekten & Planer, 4603 Olten Frühling 2013 Cubus 1+3, Bornfeld, Olten – Mehr über diesen Bau der W. Thommen AG lesen Sie auf Seite 6. Peter und Pia Mollet-Fluri, Eigentumswohnung im Cubus 1: «Das ganze Wohnbauprojekt mit dem neuen Minergie-A-Konzept hat uns von Anfang an beeindruckt.» THOMMEN-INFO – Ausgabe Frühling 2013 Inhalt Seiten 4/5 Wohnpark Birmenstorf Seiten 6 Cubus 1+3 Seiten 7 Bauten in Ausführung Seiten 8/9 Bürogebäude Beringen Seite 10 «Säli-Hof» Olten Seite 11 Belchenstrasse Olten Seite 12 Interview Heinz Bächler: 48 Jahre bei der W. Thommen AG 2 Architekten & Planer Bauvorhaben nachhaltig und konsequent umsetzen – seit 60 Jahren Geschätzte Leserinnen und Leser, werte Kunden und Freunde der W. Thommen AG Nach der Atomkatastrophe im Jahr 2011 in Japan erschütterte die Finanzkrise das Jahr 2012, und auch grosse und scheinbar stabile Volkswirtschaften gerieten ins Wanken, erfolgreiche Branchen rutschten ab. Die EU ergriff bislang unvorstellbare Massnahmen, um ein immer fragileres Wirtschaftssystem zu stabilisieren. Die Konjunktur wurde durch das ungünstige Wirtschafts- und Währungsumfeld zwar gebremst, aber nicht zum Erliegen gebracht. Nach acht Jahren Bau-Boom ist das Wachstum gegen Ende 2012 erstmals zurückgegangen, doch die Aussichten sind noch immer gut, wenn auch nicht mehr ganz so euphorisch zu sehen. Auch wir von der W. Thommen AG haben in den vergangenen Jahren viele interessante Bauwerke planen und realisieren dürfen und dabei stetig neue Erkenntnisse und Trends in der Planungs- wie Realisationsphase einfliessen lassen. Als Minergie-Fachpartner feierten wir im Frühjahr 2011 den schweizweit ersten Minergie-A-Spatenstich und durften im Herbst 2012 zwanzig Eigentumswohnungen glücklichen Eigentümern übergeben (siehe Seite 6). Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es eines der obersten Ziele, Ökologie und Ökonomie unter einem Dach zu vereinen und somit nachhaltige, wirtschaftliche Gebäude zu erstellen. Das Bauen ist eine Tätigkeit für Generalisten, für Leute , die das Ganze im Auge behalten. Teamarbeit bei Wettbewerben, Fragen des Kontextes und der Denkmalpflege, Bauausführung, Gebäudetechnik und das unternehmerische Kalkül sind in jedem Projekt miteinander abzuwägen – die für das Einzelne zuständigen Spezialisten müssen bereit sein, Hand in Hand zu arbeiten, denn das Resultat zielt nicht auf die Oberfläche, sondern auf strukturelle Qualitäten. Mit dem 60-jährigen Bestehen unserer Unternehmung möchte ich auch gerne die Gelegenheit nutzen, Ihnen werte Kunden, Partner und Freunde der W. Thommen AG, für Ihre Treue und Ihr Vertrauen in unsere Unternehmung und in unseren Dienstleistungen herzlichst zu danken. In wirtschaftlich ungewissen Zeiten sind Treue und Vertrauen nicht selbstverständlich, und das ganze Thommen-Team weiss dies zu schätzen. Minergie-Fachpartner Getreu dem Motto «Bauen für die Energiezukunft» und «Bauen im Einklang mit der Natur» hat die W. Thommen AG in den letzten Jahren verschiedene Bauten mit umweltfreundlichen und zukunftsgerichteten energetischen Systemen realisiert. Zwei Wege führen zum Minergie-AHaus: Die Nutzung von Solar energie in Form von Wärme oder Strom. inergie ist ein Qualitätslabel für Neubauten und modernisierte Altbauten aller Gebäudekategorien. Im Vordergrund steht der Komfort für die Nutzerschaft. Da sich die Bauqualität eines Gebäudes über den Energieverbrauch bewerten lässt, eignet sich diese Schlüsselgrösse dafür hervorragend. Als Mass für diese Bewertung dient der Energiebedarf je Quadratmeter beheizter Wohnfläche. Gute Minergie-A-Gebäude zeichnen sich durch die standortbezogene Wahl ihrer Energieerzeugung und deren Optimierung aus. Wenn das A-Konzept richtig verstanden wird, können die Gestaltungsfreiheiten für sinnvolle Lösungen genutzt werden. Erste Erfahrungen mit Minergie-A Seit der Lancierung sind bereits zahlreiche Minergie-A-Gebäude zertifiziert worden. Die Nachfrage nach dem neuen Standard ist gross, wenn auch kritische Meinungen zum Thema Minergie vorliegen. Zertifizierung nach ISO 9001 Die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme SQS hat im Juli 2010 die W. Thommen AG mit dem ISOZertifikat 9001:2008 ausgezeichnet. Die zertifizierten Bereiche betreffen die ganze M Mit den besten Wünschen Ihr Marc Thommen Impressum Frühling 2013 – Nr. 16 «Thommen-Info» ist die Hauszeitschrift der Firma W. Thommen AG W. Thommen AG, Architekten & Planer Ziegelackerstrasse 5, 4603 Olten Fon 062 289 06 06 Fax 062 289 06 66 www.wthommen.ch Ebenfalls gilt der Dank unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche mit einem unermüdlichen Einsatz zu Gunsten unserer Unternehmung viel dazu beigetragen haben, dass wir dieses Jahr jubilieren dürfen. Ohne ihren wiederkehrenden, unermüdlichen Einsatz wären viele interessante und wegweisende Projekte nicht umsetzbar gewesen. Speziell freue ich mich im Jubiläumsjahr auch auf die diversen Begegnungen mit Ihnen, werte Kundinnen und Kunden. Besondere Momente, interessante Unterhaltungen sowie ambitionierte Projekte werden uns auch in Zukunft begleiten. Architekten gestalten mit Ihren Werken nicht nur unsere Umgebung: Sie gestalten die Zukunft – in der Regel weit über ihre Generation hinweg. Unternehmung mit ihren Tätigkeitsgebieten Architektur, Baumanagement, Immobilienverwaltung sowie die eigenständige General- und Totalunternehmung OLTRA AG. Dass die jährlich durchgeführten Audits und Kontrollen der Normenforderungen bis anhin ohne Auflagen erfüllt wurden, ist auch ein Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besten Dank. Versand An Geschäftspartner und Freunde der W. Thommen AG Gesamtkonzept und Realisation agentur meo verlag ag, Olten Zertifikatsübergabe im Juli 2010, von links: Hansruedi Amstalden (Leitender Auditor SQS), Rolf Gartmann (Stellvertretener Geschäftsführer W. Thommen AG), Marc Thommen (Geschäftsführer W. Thommen AG), Rudolf Andres (Andres Quality System AG). Fotos Markus Wolf, div. Druck SuterKeller Druck AG, Zofingen Unternehmen der Zofinger-Tagblatt-Gruppe 3 WOHNPARK – Neubau an der Mülligerstrasse in Birmenstorf Architekten & Planer Wohnpark Mülligerstrasse – Zuhause sein Der Wohnpark Birmenstorf zeichnet sich durch eine moderne und zeitlose Architektur aus, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt. B irmenstorf liegt zwischen Zürich, Baden und Brugg und ist durch die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Nähe zum Autobahnanschluss Baden eine attraktive und pulsierende Wohngemeinde. Beim Wohnpark Mülligerstrasse garantiert die konsequente Verwendung hochwertiger Materialien im Aussen- und im Innenbereich eine hohe und fühlbare Lebensqualität. Heutige Wohnbedürfnisse mehr als erfüllt Die Grundrisse der Wohnungen wurden an die heutigen Wohnbedürfnisse angepasst. Besondere Schallschutzmassnahmen, ein Multimediasystem in allen Wohnungen, Parkettböden sowie schwellenfreie Duschen mit Rinnensystem machen die Wohnqualität hochwertig. Der grosszügige Wohn- und Essbereich, eine Wohnküche und die einladenden Bal- 4 kone und Terrassen bilden neben einem hohen Ausbaustandard das zentrale Element in Architektur und Ausgestaltung. Facts Minergie Zertifikat erreicht Die vier Gebäude des Wohnparks Mülligerstrasse sind mit dem Minergie-Zertifikat ausgezeichnet. Komfortlüftungen in allen Wohnungen, 3-fach-Verglasungen, eine zentrale Pelletheizung mit Unterstationen in den einzelnen Gebäuden tragen zu einer verbesserten Werterhaltung und deutlichen Energie-Kosteneinsparungen bei. Bauherrschaft: Konsortium Mülligerstrasse p.A. W. Thommen AG, Olten Projekt: Neubau Wohnpark Mülligerstrasse in Birmenstorf/AG Architekt: W. Thommen AG, Olten Baubeginn: Februar 2009 Bezug: Mai 2010 alle Wohnungen verkauft Nutzung 34 Eigentumswohnungen mit Einstellhalle Kubatur: 28 600 m3 Aushub: 10 000 m3 Beton: 1500 m3 Armierung: 700 t 5 EIGENTUMSWOHNUNGEN CUBUS 1+3 – Neubau im Bornfeld, Olten Architekten & Planer Bauten in Ausführung Klar strukturierte Baukörper D ie W. Thommen AG hat in Olten schweizweit den ersten Spatenstich für ein Neubau-Wohnbauprojekt in Minergie-A realisiert. «Minergie bedeutet mehr Umweltschutz und gleichzeitig mehr Komfort und Lebensqualität für die Wohnungsbesitzer. Die Werthaltigkeit bei einer Minergie-Wohnung ist besser, weil der Besitzer weniger von steigenden Energiepreisen betroffen ist», so der Geschäftsführer von Minergie Schweiz, Franz Beyeler, beim Spatenstichs der Neubauten Cubus 1+3. Der Energiebedarf für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung mittels Komfortlüftung sowie allenfalls Klimatisierung wird vollständig durch erneuerbare Energien abgedeckt – also durch Sonnenenergie, Biomasse, Erdwärme oder Wärme aus der Aussenluft. Die beiden kubischen Bauten bilden durch ihre Form und ihren klaren Linien eine Einheit und markieren eine starke Präsenz. 6 Bei der Gestaltung der insgesamt 20 Wohnungen wurde auf eine grosszügige Raumgestaltung mit offenen, modernen und geräumigen Nasszellen geachtet. Die grossen Fensterflächen sorgen für helle und lichtdurchflutete Räume. Die Wohnungen sind einerseits nach Nordwesten zur Stadt hin gerichtet und anderseits nach Südwesten in Richtung Naturgebiet Born orientiert. Durch die direkte Erschliessung an die neue Entlastungsstrasse (ERO) sowie mit der Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe sind die Erschliessungen optimal gelöst. Im Bornfeld wird städtisches Wohnen im Grünen realisiert. Die unmittelbare Nähe zum natürlichen Naherholungsgebiet und zur Stadt bieten hohe Lebensqualitäten. Facts Projekt: Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit 20 Eigentumswohnungen Bauherrschaft: OLTRA AG, Olten Architekt: W. Thommen AG, Olten Baubeginn: Mai 2011 Bezug: ab Oktober 2012 Geschäftshaus «Energy», Olten Wohn- und Geschäftshaus, Olten Umbau Buchzentrum, Hägendorf Projekt: Neubau Bürogebäude «Energy», Areal Belser, 4600 Olten Bauherrschaft: Aare Liegenschaften AG, Zielempgasse 16, 4600 Olten Baubeginn: April 2012 Mieterausbau/Bezug: Bis Ende 2014 Projekt: Neubau Wohn- und Geschäftshaus Neuhardstrasse 29+31, 4600 Olten Bauherrschaft: Bornblick AG, Zielempgasse 16, 4600 Olten 1. Etappe: Baubeginn März 2012, Bezug Frühling 2013 2. Etappe: Baubeginn Mai 2013, Bezug Sommer 2014 Projekt: Erweiterung und Umbau bestehendes Betriebsgebäude, Industriestr. Ost 10, 4614 Hägendorf Bauherrschaft: Genossenschaft Schweizer Buchzentrum, 4614 Hägendorf Baubeginn: August 2012 Inbetriebnahme: November 2013 Zwei unterirdische Geschosse (Parkierung, Archiv/Lager; Infrastruktur), fünf oberirdische Geschosse (Büronutzfläche, Sozialräume), ein Technikgeschoss (Infrastruktur/ Haustechnik). Insgesamt 11 200 m2 Büronutzfläche, zusätzliche Lager- und Archivräume im 1. und 2. UG. 160 Parkplätze in der unterirdischen Autoeinstellhalle im 1. und 2. UG Die Liegenschaft konnte bis Ende 2012 vollvermietet werden und wird ab Ende 2014 Hauptsitz der SBB Cargo. Neubau an zentralster Lage in Olten. Drei Geschosse Bürofläche, 2 000 m2 Büromietfläche, zehn erstklassige Maisonette-Mietwohnungen mit 2 ½- bis 4 ½-Zimmer in den darüber liegenden Geschossen mit Dachterrassen und Blick über die Stadt. Ausführung in Minergie-P. Moderner Ausbaustandard. Alle Wohnungen sind vermietet. Neu-, resp. Anbau Betriebsgebäude West. Gebäudegrösse 45 x 37 m, dreigeschossig. Untergeschoss und Erdgeschoss in Massivbau, 1. Obergeschoss in Stahlbau. Vorgehängte, hinterlüftete Metallfassaden mit Sinus-Blech-Verkleidung. Drei Andockrampen und drei Entsorgungsstellen. Sitz der Autogrill Schweiz. AG. Bis im Frühling 2013 waren 19 der insgesamt 20 Eigentumswohnungen verkauft. 7 BÜROGEBÄUDE UND KANTINE – Neubau der Sigpack Gruppe in Beringen Facts Projekt: Neubau Bürogebäude und Kantine in Beringen Bauherrschaft: Sigpack Systems AG, 8222 Beringen SH Architekt: W. Thommen AG, Olten Baubeginn: Oktober 2009 Bezug: Bürogebäude Januar 2011, Kantine Februar 2011 Kubatur: 48 705 m3 Aushub: 5 800 m3 Beton: 4 860 m3 Armierung: 480 t Bürogebäude und Kantine Das neue Bürogebäude der Sigpack Gruppe dient als Ersatz für den mit Spritzasbest belasteten Vorgängerbau sowie für die Zusammenführung aller PA-Aktivitäten im Kanton Schaffhausen. ls eine der führenden Unternehmungen im Bereich von Verpackung und Handlingsystemen, wurde die Sigpack-Gruppe 2004 durch die BoschGruppe übernommen. Die Liegenschaften in Beringen wurden 2008 erworben. A Nach Umzug der rund 400 Mitarbeitenden in das neue Gebäude, wurde das bestehende Gebäude abgebrochen. Der Bezug des Bürogebäudes fand Anfang Januar, die Inbetriebnahme der Kantine Anfang März 2011 statt. Der neue Gebäudekomplex wurde an der Hauptzufahrt des Werkgeländes platziert und bildet eine markante und moderne Eingangssituation. Die vier Bürogeschosse mit Dachzentrale weisen rund 7500 m2 Nettogeschossfläche (NGF) auf und wurden als Stahlbetonskelettkonstruktion im Stützenraster 7.20 x 7.20 m errichtet. Der Ein- 8 gangsbereich ist zweigeschossig verglast und erschliesst das Galeriegeschoss über eine freistehende Stahlwendeltreppe. Im Erdgeschoss liegen die elegante Empfangsanlage, ein Ausstellungsbereich für Kunden, Besprechungsräume sowie ein Vortragssaal. Alle Geschosse werden über zwei Erschliessungskerne mit Treppenanlagen und Waren- oder Personenaufzügen erschlossen. Pro Geschoss sind ein Nasszellenblock und technische Räume zur Unterverteilung von Elektrik und Medien vorhanden. Die variablen Bürogrundrisse ermöglichen eine flexible Nutzung entsprechend den Anforderungen der verschiedenen Abteilungen. Die Arbeitsplätze sind längs den durch hohe Fensterbänder gut belichteten Fassadenbereichen angeordnet. In den Innenzonen liegen Material-, Service, Besprechungs- und Gruppenräume. In der grossen Dachzentrale sind sämtliche Apparate und Anlagen der Haustechnik untergebracht. Das Kantinengebäude ist mit einem Verbindungsbau an das Bürogebäude angeschlossen. Die Fassade besteht weitgehend aus raumhohen Verglasungen, was dem Gast einen ungehinderten Blick nach draussen ermöglicht. Die Nutzflächen sind um einen Service-Kern angeordnet, in welchem sich nebst den Nasszellen auch die Abwäscherei befindet. Die Haustechnik ist für dieses Gebäude autonom in einer separaten Dachzentrale untergebracht. In Beringen ermöglicht ein 45 m mächtiger Grundwassersee in rund 50 m Tiefe die Nutzung von regenerativer Energieerzeugung zur Kühlung und Beheizung der Neubauten. Das thermisch genutzte Grundwasser wird über Wärmetauscher geleitet und über eine Versickerungsanlage zurückgeführt. Durch den zusätzlichen Einsatz energiesparender Beleuchtung und verstärkter Wärmedämmung erhielten die neuen Gebäude das Minergie-Zertifikat zugesprochen. Die Umgebung der beiden neuen Gebäudekomplexe wurde vollständig neu gestaltet. Die Anbindung an die bestehende Werkhalle, das Gebäude mit dem grössten Dach im Kanton Schaffhausen, wurde nicht nur durch Verbindungswege, sondern auch durch eine freistehende Überdeckung realisiert. Die Grünanlage wurde schlicht gehalten und auf das Wesentliche beschränkt. 9 WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS – Neubau «Säli-Hof» der Marcoda Immobilien AG, Olten WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS – Umbau Belchenstrasse in Olten Farbige Akzente gesetzt Grosszügig dank radikalem Umbau D as Wohnund Geschäftshaus «Säli-Hof» in Olten liegt an strategisch bester Lage. Direkte Einkaufsmöglichkeiten, die Nähe zum Bahnhof und zu den Berufs- und Fachhochschulen schaffen ideale Voraussetzungen für Büros oder ein neues Zuhause. Es war die Idee, grösstmögliche Flexibilität in der Raumnutzung zu gewähren und den Baukörper durch ein konsequent gehaltenes Erscheinungsbild zu prägen. Das Augenmerk gilt sicherlich der Hauptfassade mit den in fünf Farben gehaltenen und auf drei Ebenen montierten Glaselementen. Bei der Ausführung der Aussen- wie auch der· Innenbereiche wurde darauf geachtet, nur ausgewählte Baumateralien höchsten Standards zu verwenden. Mit dem Abbruch der Häuser am Maulbeerweg und an der Von Rollstrasse sowie dem 10 Rückbau der ehemaligen Von Roll-Hallen erfolgte im Frühjahr 2008 der Startschuss für den Neubau. Um die eng gesteckten Terminziele erfüllen zu können, war die W. Thommen AG als ausführender Architekt mit bis zu drei Bauleitern gleichzeitig präsent. Die Ansprüche an die Koordination der Arbeiten waren hoch, und es gelang, den «Säli-Hof» fristgerecht fertigzustellen . Der Neubau umfasst eine zweigeschossige, unterirdische Autoeinstellhalle mit 150 Parkplätzen und fünf oberirdische Geschosse mit Gewerbe- und Wohnflächen. Die flexibel grossen Büroflächen betragen im 1., 2. und 3. OG gesamthaft 8000 m2. Im Erdgeschoss eröffnete das Coop Center eine neue Filiale, welche mit rund 2000 m2 im Vergleich zum ehemaligen Quartier-Laden eine dreimal so grosse Verkaufsfläche aufweist. Im 3. und 4. OG gibt es zwölf attraktive 4½-ZimmerWohnungen mit grossen Terrassen. Facts Projekt: Neubau Wohn- und Geschäftshaus «Säli-Hof» in Olten Bauherrschaft: Marcoda Immobilien AG, Olten Projektierender Architekt: Aare Architektur + Design AG, Olten Baumanagement und Ausführung W. Thommen AG, Olten Baubeginn: März 2009 Bezug: Aug. 2010, alle Flächen bezogen Nutzung 12 Wohnungen, 8000 m2 Bürofläche, 2000 m2 Ladenfläche, Einstellhalle mit 150 Parkplätzen 3 Kubatur 85 000 m Aushub 35 000 m3 Beton 12 000 m3 Armierung 1100 t S eine Lage, zentral und doch sehr ruhig, zeichnet das Wohn- und Geschäftshaus an der Belchenstrasse in Olten aus. Es liegt einerseits mitten in Olten – unmittelbar am linken Ufer der Aare – und bietet andererseits verkehrstechnische Vorteile, welche für die Nutzer wertvoll sind. Da das Gebäude in die Jahre gekommen war, drängte sich ein radikaler Umbau auf. Es wurde zunächst ausgehöhlt und ein allseitig um drei Meter zurückversetztes Kellergeschoss gebaut. Die natürlich belüftete Autoeinstellhalle bietet Platz für 24 Autos. Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich Büroflächen. Die zwei luxuriösen 5½-Zimmer-Wohnungen im aufgestockten Attikageschoss lassen keine Wünsche offen: Hoher Ausbaustandard, moderne Grundrisse mit Nettowohnflächen bis 215 m2 und Dachterrassen mit bis zu 220 m2 Nutzfläche. Minergie-Standard Das ganze Gebäude ist im Minergie-Standard gebaut. Mit einer umfassenden und lückenlosen Dämmung der bestehenden Bauteile und dem kompletten Ersatz der Fenster durch qualitativ hochwertige Wärmeschutzverglasungen konnten die Primäranforderungen (Gütegrad der Gebäudehülle) gut eingehalten werden. Beim Wärmeversorgungskonzept fiel die Wahl auf eine monovalent betriebene Grundwasser-Wärmepumpe, nicht zuletzt wegen der damit möglichen Kühlung der Büroräume. Auch bei der Wärmeabgabe wurden Synergien genutzt. Anstelle von zwei Systemen mit entsprechenden Installationen wurden die beiden Aufgaben – Raumheizung und Raumkühlung – in einem System zusammengefasst. Die Büros im 1. und 2. Obergeschoss werden mit einem Deckenstrahl-System im Winter Architekten & Planer geheizt und im Sommer gekühlt. Die beiden Wohnungen im Attikageschoss werden mechanisch be- und entlüftet und sind mit hocheffizienten Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet. Beheizt werden die Wohnungen mit einer Niedertemperatur-Bodenheizung. Damit lassen sich optimale Jahresarbeitszahlen (Wirkungsgrad) der Wärmepumpe erreichen. Facts Projekt: Umbau Wohn- und Geschäftshaus Belchenstrasse 3, 4600 Olten Bauherrschaft: Privatperson Architekt: W. Thommen AG, Olten Baubeginn: September 2009 Bezug: 2010/2011, alle Flächen sind bezogen 11 INTERVIEW Architekten & Planer Heinz Bächler, heute 1984 1995 48 Jahre für die W. Thommen AG 1964 trat Heinz Bächler als Angestellter in die W. Thommen AG ein. Viele Jahre war er Leiter der Projektionsabteilung; ab 1984 gehörte er der Geschäftsleitung an. Per Ende 2012 hat sich Heinz Bächler sich aus der operativen Verantwortung zurückgezogen. Können Sie sich an Ihren ersten Arbeitstag bei der W. Thommen AG erinnern? Ja, das war im Nussbaum-Gebäude an der Neuhardstrasse im 1. Stock. Alle arbeiteten damals in einem grossen Raum, dem sogenannten «Zeichnungs- und BauführerSaal». Die Angstellten trugen weisse Arbeitsschürzen und Krawatten. Nur Walter Thommen hatte ein eigenes Büro. Sie stehen der W. Thommen AG weiter zur Verfügung? In meinem neuen Büro im 6. Stock betreue ich noch langjährige Projekte bis zur Fertigstellung. Zudem bin ich weiter da, wenn Not am Mann ist. 12 Was hat sich in der Architektur in den fast 50 Jahren verändert, in denen Sie tätig sind? Die 70er- und 80er-Jahre waren Auswüchse der Architektur- und Formensprache. Heute ist die Architektur wieder sachlicher und kompakter. Es wird viel mehr mit neuen Materialien kombiniert. Zudem haben heute Themen wie Umwelt- und Klimaschutz einen ganz anderen Stellenwert. Allgemein ist zu sagen, dass in vielen Gemeinden und Städten die Bauzonen- und Verkehrsplanung unterschätzt und viel zu spät professionell an die Hand genommen wurde. Und gesellschaftlich? Wo sehen Sie die grössten Unterschiede zwischen 1964 und 2013? Es gibt heute viel mehr Bürokratie. Und es fehlen «Machertypen», die im positiven Sinn risikofreudig sind und etwas wagen. Entscheidungsfindungen laufen heute oft viel träger ab. Alles wird x-mal hinterfragt. Was hat Sie über all die Jahre am meisten fasziniert an Ihrem Beruf? Jeder Gestaltungs- und Bauauftrag war eine kreative Herausforderung, um für alle Beteiligten eine architektonisch und wirtschaftlich optimale Lösung zu entwickeln. Das war meistens anspruchsvoll, aber auch sehr befriedigend. Und nun – bleibt mehr Zeit für Hobbys? Die Architektur wird für mich weiter wichtig bleiben. Aber es gibt sicher mehr Zeit für Familie, Fitness, Garten, gute Freundschaften, Reisen und die vielen schönen Dinge im Leben.