Thommen-Info - W. Thommen AG

Werbung
Th o m m e n - I n f o
W. Thommen AG, Architekten & Planer, 4603 Olten
Frühling 2013
Cubus 1+3, Bornfeld, Olten – Mehr über diesen Bau der W. Thommen AG lesen Sie auf Seite 6.
Peter und Pia Mollet-Fluri, Eigentumswohnung im Cubus 1:
«Das ganze Wohnbauprojekt mit dem neuen Minergie-A-Konzept
hat uns von Anfang an beeindruckt.»
THOMMEN-INFO – Ausgabe Frühling 2013
Inhalt
Seiten 4/5
Wohnpark Birmenstorf
Seiten 6
Cubus 1+3
Seiten 7
Bauten in Ausführung
Seiten 8/9
Bürogebäude Beringen
Seite 10
«Säli-Hof» Olten
Seite 11
Belchenstrasse Olten
Seite 12
Interview
Heinz Bächler:
48 Jahre bei der
W. Thommen AG
2
Architekten & Planer
Bauvorhaben nachhaltig und
konsequent umsetzen – seit 60 Jahren
Geschätzte Leserinnen und Leser,
werte Kunden und Freunde der W. Thommen AG
Nach der Atomkatastrophe im Jahr 2011 in Japan erschütterte die Finanzkrise das Jahr 2012, und auch grosse und scheinbar stabile Volkswirtschaften gerieten ins Wanken, erfolgreiche Branchen rutschten ab. Die EU ergriff bislang unvorstellbare Massnahmen, um ein immer fragileres Wirtschaftssystem zu stabilisieren.
Die Konjunktur wurde durch das ungünstige Wirtschafts- und Währungsumfeld zwar gebremst, aber nicht zum Erliegen gebracht. Nach acht Jahren Bau-Boom ist das Wachstum
gegen Ende 2012 erstmals zurückgegangen, doch die Aussichten sind noch immer gut,
wenn auch nicht mehr ganz so euphorisch zu sehen.
Auch wir von der W. Thommen AG haben in den vergangenen Jahren viele interessante
Bauwerke planen und realisieren dürfen und dabei stetig neue Erkenntnisse und Trends
in der Planungs- wie Realisationsphase einfliessen lassen. Als Minergie-Fachpartner feierten wir im Frühjahr 2011 den schweizweit ersten Minergie-A-Spatenstich und durften
im Herbst 2012 zwanzig Eigentumswohnungen glücklichen Eigentümern übergeben (siehe
Seite 6). Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es eines der obersten Ziele, Ökologie und Ökonomie unter einem Dach zu vereinen und somit nachhaltige, wirtschaftliche
Gebäude zu erstellen.
Das Bauen ist eine Tätigkeit für Generalisten, für Leute , die das Ganze im Auge behalten.
Teamarbeit bei Wettbewerben, Fragen des Kontextes und der Denkmalpflege, Bauausführung, Gebäudetechnik und das unternehmerische Kalkül sind in jedem Projekt miteinander
abzuwägen – die für das Einzelne zuständigen Spezialisten müssen bereit sein, Hand in
Hand zu arbeiten, denn das Resultat zielt nicht auf die Oberfläche, sondern auf strukturelle
Qualitäten.
Mit dem 60-jährigen Bestehen unserer Unternehmung möchte ich auch gerne die Gelegenheit nutzen, Ihnen werte Kunden, Partner und Freunde der W. Thommen AG, für Ihre Treue
und Ihr Vertrauen in unsere Unternehmung und in unseren Dienstleistungen herzlichst zu
danken. In wirtschaftlich ungewissen Zeiten sind Treue und Vertrauen nicht selbstverständlich, und das ganze Thommen-Team weiss dies zu schätzen.
Minergie-Fachpartner
Getreu dem Motto «Bauen für
die Energiezukunft» und «Bauen im Einklang mit der Natur»
hat die W. Thommen AG in den
letzten Jahren verschiedene
Bauten mit umweltfreundlichen
und zukunftsgerichteten energetischen Systemen realisiert.
Zwei Wege
führen zum
Minergie-AHaus:
Die Nutzung
von Solar
energie in
Form von
Wärme oder
Strom.
inergie ist ein Qualitätslabel für
Neubauten und modernisierte
Altbauten aller Gebäudekategorien. Im Vordergrund steht der Komfort für
die Nutzerschaft. Da sich die Bauqualität
eines Gebäudes über den Energieverbrauch
bewerten lässt, eignet sich diese Schlüsselgrösse dafür hervorragend. Als Mass für
diese Bewertung dient der Energiebedarf je
Quadratmeter beheizter Wohnfläche.
Gute Minergie-A-Gebäude zeichnen sich
durch die standortbezogene Wahl ihrer
Energieerzeugung und deren Optimierung
aus. Wenn das A-Konzept richtig verstanden
wird, können die Gestaltungsfreiheiten für
sinnvolle Lösungen genutzt werden.
Erste Erfahrungen mit Minergie-A
Seit der Lancierung sind bereits zahlreiche
Minergie-A-Gebäude zertifiziert worden.
Die Nachfrage nach dem neuen Standard ist
gross, wenn auch kritische Meinungen zum
Thema Minergie vorliegen.
Zertifizierung nach ISO 9001
Die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme SQS hat im
Juli 2010 die W. Thommen AG mit dem ISOZertifikat 9001:2008 ausgezeichnet. Die
zertifizierten Bereiche betreffen die ganze
M
Mit den besten Wünschen
Ihr Marc Thommen
Impressum
Frühling 2013 – Nr. 16
«Thommen-Info» ist die Hauszeitschrift
der Firma W. Thommen AG
W. Thommen AG, Architekten & Planer
Ziegelackerstrasse 5, 4603 Olten
Fon 062 289 06 06
Fax 062 289 06 66
www.wthommen.ch
Ebenfalls gilt der Dank unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche mit einem unermüdlichen Einsatz zu Gunsten unserer Unternehmung viel dazu beigetragen haben, dass wir
dieses Jahr jubilieren dürfen. Ohne ihren wiederkehrenden, unermüdlichen Einsatz wären
viele interessante und wegweisende Projekte nicht umsetzbar gewesen.
Speziell freue ich mich im Jubiläumsjahr auch auf die diversen Begegnungen mit Ihnen,
werte Kundinnen und Kunden. Besondere Momente, interessante Unterhaltungen sowie
ambitionierte Projekte werden uns auch in Zukunft begleiten. Architekten gestalten mit
Ihren Werken nicht nur unsere Umgebung: Sie gestalten die Zukunft – in der Regel weit
über ihre Generation hinweg.
Unternehmung mit ihren Tätigkeitsgebieten
Architektur, Baumanagement, Immobilienverwaltung sowie die eigenständige General- und Totalunternehmung OLTRA AG.
Dass die jährlich durchgeführten Audits und
Kontrollen der Normenforderungen bis anhin ohne Auflagen erfüllt wurden, ist auch
ein Verdienst aller Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Besten Dank.
Versand
An Geschäftspartner und Freunde
der W. Thommen AG
Gesamtkonzept und Realisation
agentur meo verlag ag, Olten
Zertifikatsübergabe im Juli 2010, von links: Hansruedi Amstalden (Leitender
Auditor SQS), Rolf Gartmann (Stellvertretener Geschäftsführer W. Thommen AG),
Marc Thommen (Geschäftsführer W. Thommen AG), Rudolf Andres (Andres Quality
System AG).
Fotos
Markus Wolf, div.
Druck
SuterKeller Druck AG, Zofingen
Unternehmen der Zofinger-Tagblatt-Gruppe
3
WOHNPARK – Neubau an der Mülligerstrasse in Birmenstorf
Architekten & Planer
Wohnpark Mülligerstrasse – Zuhause sein
Der Wohnpark
Birmenstorf zeichnet sich
durch eine moderne und
zeitlose Architektur aus,
die sich harmonisch in die
Landschaft einfügt.
B
irmenstorf liegt zwischen Zürich,
Baden und Brugg und ist durch die
hervorragende Anbindung an den
öffentlichen Verkehr und die Nähe zum Autobahnanschluss Baden eine attraktive und
pulsierende Wohngemeinde.
Beim Wohnpark Mülligerstrasse garantiert
die konsequente Verwendung hochwertiger
Materialien im Aussen- und im Innenbereich eine hohe und fühlbare Lebensqualität.
Heutige Wohnbedürfnisse
mehr als erfüllt
Die Grundrisse der Wohnungen wurden an
die heutigen Wohnbedürfnisse angepasst.
Besondere Schallschutzmassnahmen, ein
Multimediasystem in allen Wohnungen,
Parkettböden sowie schwellenfreie Duschen
mit Rinnensystem machen die Wohnqualität
hochwertig.
Der grosszügige Wohn- und Essbereich,
eine Wohnküche und die einladenden Bal-
4
kone und Terrassen bilden neben einem hohen Ausbaustandard das zentrale Element in
Architektur und Ausgestaltung.
Facts
Minergie Zertifikat erreicht
Die vier Gebäude des Wohnparks Mülligerstrasse sind mit dem Minergie-Zertifikat
ausgezeichnet. Komfortlüftungen in allen
Wohnungen, 3-fach-Verglasungen, eine
zentrale Pelletheizung mit Unterstationen
in den einzelnen Gebäuden tragen zu einer
verbesserten Werterhaltung und deutlichen
Energie-Kosteneinsparungen bei.
Bauherrschaft:
Konsortium Mülligerstrasse
p.A. W. Thommen AG, Olten
Projekt: Neubau Wohnpark
Mülligerstrasse in Birmenstorf/AG
Architekt: W. Thommen AG, Olten
Baubeginn: Februar 2009
Bezug: Mai 2010
alle Wohnungen verkauft
Nutzung
34 Eigentumswohnungen
mit Einstellhalle
Kubatur: 28 600 m3
Aushub: 10 000 m3
Beton: 1500 m3
Armierung: 700 t
5
EIGENTUMSWOHNUNGEN CUBUS 1+3 – Neubau im Bornfeld, Olten
Architekten & Planer
Bauten in Ausführung
Klar strukturierte Baukörper
D
ie W. Thommen AG hat in Olten
schweizweit den ersten Spatenstich
für ein Neubau-Wohnbauprojekt in
Minergie-A realisiert. «Minergie bedeutet
mehr Umweltschutz und gleichzeitig mehr
Komfort und Lebensqualität für die Wohnungsbesitzer. Die Werthaltigkeit bei einer
Minergie-Wohnung ist besser, weil der Besitzer weniger von steigenden Energiepreisen betroffen ist», so der Geschäftsführer
von Minergie Schweiz, Franz Beyeler, beim
Spatenstichs der Neubauten Cubus 1+3. Der
Energiebedarf für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung mittels Komfortlüftung sowie allenfalls Klimatisierung
wird vollständig durch erneuerbare Energien abgedeckt – also durch Sonnenenergie,
Biomasse, Erdwärme oder Wärme aus der
Aussenluft.
Die beiden kubischen Bauten bilden durch
ihre Form und ihren klaren Linien eine Einheit und markieren eine starke Präsenz.
6
Bei der Gestaltung der insgesamt 20 Wohnungen wurde auf eine grosszügige Raumgestaltung mit offenen, modernen und geräumigen Nasszellen geachtet. Die grossen
Fensterflächen sorgen für helle und lichtdurchflutete Räume.
Die Wohnungen sind einerseits nach Nordwesten zur Stadt hin gerichtet und anderseits nach Südwesten in Richtung Naturgebiet Born orientiert. Durch die direkte Erschliessung an die neue Entlastungsstrasse
(ERO) sowie mit der Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe sind die Erschliessungen
optimal gelöst.
Im Bornfeld wird städtisches Wohnen im
Grünen realisiert. Die unmittelbare Nähe
zum natürlichen Naherholungsgebiet und
zur Stadt bieten hohe Lebensqualitäten.
Facts
Projekt: Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit 20 Eigentumswohnungen
Bauherrschaft: OLTRA AG, Olten
Architekt: W. Thommen AG, Olten
Baubeginn: Mai 2011
Bezug: ab Oktober 2012
Geschäftshaus
«Energy», Olten
Wohn- und Geschäftshaus, Olten
Umbau Buchzentrum, Hägendorf
Projekt: Neubau Bürogebäude «Energy»,
Areal Belser, 4600 Olten
Bauherrschaft: Aare Liegenschaften AG,
Zielempgasse 16, 4600 Olten
Baubeginn: April 2012
Mieterausbau/Bezug: Bis Ende 2014
Projekt: Neubau Wohn- und Geschäftshaus
Neuhardstrasse 29+31, 4600 Olten
Bauherrschaft: Bornblick AG,
Zielempgasse 16, 4600 Olten
1. Etappe: Baubeginn März 2012,
Bezug Frühling 2013
2. Etappe: Baubeginn Mai 2013,
Bezug Sommer 2014
Projekt: Erweiterung und Umbau bestehendes Betriebsgebäude, Industriestr. Ost
10, 4614 Hägendorf
Bauherrschaft: Genossenschaft Schweizer
Buchzentrum, 4614 Hägendorf
Baubeginn: August 2012
Inbetriebnahme: November 2013
Zwei unterirdische Geschosse (Parkierung,
Archiv/Lager; Infrastruktur), fünf oberirdische Geschosse (Büronutzfläche, Sozialräume), ein Technikgeschoss (Infrastruktur/
Haustechnik). Insgesamt 11 200 m2 Büronutzfläche, zusätzliche Lager- und Archivräume im 1. und 2. UG. 160 Parkplätze in
der unterirdischen Autoeinstellhalle im 1.
und 2. UG
Die Liegenschaft konnte bis Ende 2012
vollvermietet werden und wird ab Ende
2014 Hauptsitz der SBB Cargo.
Neubau an zentralster Lage in Olten. Drei
Geschosse Bürofläche, 2 000 m2 Büromietfläche, zehn erstklassige Maisonette-Mietwohnungen mit 2 ½- bis 4 ½-Zimmer in den
darüber liegenden Geschossen mit Dachterrassen und Blick über die Stadt. Ausführung
in Minergie-P. Moderner Ausbaustandard.
Alle Wohnungen sind vermietet.
Neu-, resp. Anbau Betriebsgebäude West.
Gebäudegrösse 45 x 37 m, dreigeschossig.
Untergeschoss und Erdgeschoss in Massivbau, 1. Obergeschoss in Stahlbau. Vorgehängte, hinterlüftete Metallfassaden mit
Sinus-Blech-Verkleidung. Drei Andockrampen und drei Entsorgungsstellen.
Sitz der Autogrill Schweiz. AG.
Bis im Frühling 2013 waren 19 der insgesamt 20 Eigentumswohnungen verkauft.
7
BÜROGEBÄUDE UND KANTINE – Neubau der Sigpack Gruppe in Beringen
Facts
Projekt: Neubau Bürogebäude und
Kantine in Beringen
Bauherrschaft: Sigpack Systems AG,
8222 Beringen SH
Architekt: W. Thommen AG, Olten
Baubeginn: Oktober 2009
Bezug: Bürogebäude Januar 2011,
Kantine Februar 2011
Kubatur: 48 705 m3
Aushub: 5 800 m3
Beton:
4 860 m3
Armierung: 480 t
Bürogebäude und Kantine
Das neue Bürogebäude der
Sigpack Gruppe dient als
Ersatz für den mit Spritzasbest
belasteten Vorgängerbau
sowie für die Zusammenführung aller PA-Aktivitäten
im Kanton Schaffhausen.
ls eine der führenden Unternehmungen im Bereich von Verpackung
und Handlingsystemen, wurde die
Sigpack-Gruppe 2004 durch die BoschGruppe übernommen. Die Liegenschaften
in Beringen wurden 2008 erworben.
A
Nach Umzug der rund 400 Mitarbeitenden
in das neue Gebäude, wurde das bestehende
Gebäude abgebrochen. Der Bezug des Bürogebäudes fand Anfang Januar, die Inbetriebnahme der Kantine Anfang März 2011
statt.
Der neue Gebäudekomplex wurde an der
Hauptzufahrt des Werkgeländes platziert
und bildet eine markante und moderne Eingangssituation. Die vier Bürogeschosse mit
Dachzentrale weisen rund 7500 m2 Nettogeschossfläche (NGF) auf und wurden
als Stahlbetonskelettkonstruktion im Stützenraster 7.20 x 7.20 m errichtet. Der Ein-
8
gangsbereich ist zweigeschossig verglast
und erschliesst das Galeriegeschoss über
eine freistehende Stahlwendeltreppe. Im
Erdgeschoss liegen die elegante Empfangsanlage, ein Ausstellungsbereich für Kunden,
Besprechungsräume sowie ein Vortragssaal. Alle Geschosse werden über zwei Erschliessungskerne mit Treppenanlagen und
Waren- oder Personenaufzügen erschlossen.
Pro Geschoss sind ein Nasszellenblock und
technische Räume zur Unterverteilung von
Elektrik und Medien vorhanden. Die variablen Bürogrundrisse ermöglichen eine
flexible Nutzung entsprechend den Anforderungen der verschiedenen Abteilungen.
Die Arbeitsplätze sind längs den durch hohe
Fensterbänder gut belichteten Fassadenbereichen angeordnet.
In den Innenzonen liegen Material-, Service, Besprechungs- und Gruppenräume.
In der grossen Dachzentrale sind sämtliche
Apparate und Anlagen der Haustechnik
untergebracht. Das Kantinengebäude ist
mit einem Verbindungsbau an das Bürogebäude angeschlossen. Die Fassade besteht
weitgehend aus raumhohen Verglasungen,
was dem Gast einen ungehinderten Blick
nach draussen ermöglicht. Die Nutzflächen
sind um einen Service-Kern angeordnet, in
welchem sich nebst den Nasszellen auch die
Abwäscherei befindet. Die Haustechnik ist
für dieses Gebäude autonom in einer separaten Dachzentrale untergebracht.
In Beringen ermöglicht ein 45 m mächtiger
Grundwassersee in rund 50 m Tiefe die Nutzung von regenerativer Energieerzeugung
zur Kühlung und Beheizung der Neubauten.
Das thermisch genutzte Grundwasser wird
über Wärmetauscher geleitet und über eine
Versickerungsanlage zurückgeführt. Durch
den zusätzlichen Einsatz energiesparender
Beleuchtung und verstärkter Wärmedämmung erhielten die neuen Gebäude das
Minergie-Zertifikat zugesprochen.
Die Umgebung der beiden neuen Gebäudekomplexe wurde vollständig neu gestaltet. Die Anbindung an die bestehende
Werkhalle, das Gebäude mit dem grössten
Dach im Kanton Schaffhausen, wurde nicht
nur durch Verbindungswege, sondern auch
durch eine freistehende Überdeckung realisiert. Die Grünanlage wurde schlicht gehalten und auf das Wesentliche beschränkt.
9
WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS – Neubau «Säli-Hof» der Marcoda Immobilien AG, Olten
WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS – Umbau Belchenstrasse in Olten
Farbige Akzente gesetzt
Grosszügig dank radikalem Umbau
D
as
Wohnund
Geschäftshaus «Säli-Hof» in Olten liegt
an strategisch bester Lage.
Direkte Einkaufsmöglichkeiten, die Nähe
zum Bahnhof und zu den Berufs- und Fachhochschulen schaffen ideale Voraussetzungen für Büros oder ein neues Zuhause.
Es war die Idee, grösstmögliche Flexibilität
in der Raumnutzung zu gewähren und den
Baukörper durch ein konsequent gehaltenes
Erscheinungsbild zu prägen. Das Augenmerk gilt sicherlich der Hauptfassade mit
den in fünf Farben gehaltenen und auf drei
Ebenen montierten Glaselementen. Bei der
Ausführung der Aussen- wie auch der· Innenbereiche wurde darauf geachtet, nur ausgewählte Baumateralien höchsten Standards
zu verwenden.
Mit dem Abbruch der Häuser am Maulbeerweg und an der Von Rollstrasse sowie dem
10
Rückbau der ehemaligen Von Roll-Hallen
erfolgte im Frühjahr 2008 der Startschuss
für den Neubau. Um die eng gesteckten
Terminziele erfüllen zu können, war die W.
Thommen AG als ausführender Architekt
mit bis zu drei Bauleitern gleichzeitig präsent. Die Ansprüche an die Koordination der
Arbeiten waren hoch, und es gelang, den
«Säli-Hof» fristgerecht fertigzustellen .
Der Neubau umfasst eine zweigeschossige,
unterirdische Autoeinstellhalle mit 150 Parkplätzen und fünf oberirdische Geschosse mit
Gewerbe- und Wohnflächen. Die flexibel
grossen Büroflächen betragen im 1., 2. und
3. OG gesamthaft 8000 m2. Im Erdgeschoss
eröffnete das Coop Center eine neue Filiale,
welche mit rund 2000 m2 im Vergleich zum
ehemaligen Quartier-Laden eine dreimal so
grosse Verkaufsfläche aufweist. Im 3. und
4. OG gibt es zwölf attraktive 4½-ZimmerWohnungen mit grossen Terrassen.
Facts
Projekt: Neubau Wohn- und Geschäftshaus «Säli-Hof» in Olten
Bauherrschaft:
Marcoda Immobilien AG, Olten
Projektierender Architekt:
Aare Architektur + Design AG, Olten
Baumanagement und Ausführung
W. Thommen AG, Olten
Baubeginn: März 2009
Bezug: Aug. 2010, alle Flächen bezogen
Nutzung
12 Wohnungen, 8000 m2 Bürofläche,
2000 m2 Ladenfläche, Einstellhalle mit
150 Parkplätzen
3
Kubatur 85 000 m
Aushub 35 000 m3
Beton 12 000 m3
Armierung 1100 t
S
eine Lage, zentral und doch sehr
ruhig, zeichnet das Wohn- und Geschäftshaus an der Belchenstrasse
in Olten aus. Es liegt einerseits mitten in Olten – unmittelbar am linken Ufer der Aare
– und bietet andererseits verkehrstechnische
Vorteile, welche für die Nutzer wertvoll
sind.
Da das Gebäude in die Jahre gekommen
war, drängte sich ein radikaler Umbau
auf. Es wurde zunächst ausgehöhlt und ein
allseitig um drei Meter zurückversetztes
Kellergeschoss gebaut. Die natürlich belüftete Autoeinstellhalle bietet Platz für 24
Autos. Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich Büroflächen. Die zwei luxuriösen
5½-Zimmer-Wohnungen im aufgestockten
Attikageschoss lassen keine Wünsche offen:
Hoher Ausbaustandard, moderne Grundrisse mit Nettowohnflächen bis 215 m2 und
Dachterrassen mit bis zu 220 m2 Nutzfläche.
Minergie-Standard
Das ganze Gebäude ist im Minergie-Standard gebaut. Mit einer umfassenden und lückenlosen Dämmung der bestehenden Bauteile und dem kompletten Ersatz der Fenster
durch qualitativ hochwertige Wärmeschutzverglasungen konnten die Primäranforderungen (Gütegrad der Gebäudehülle) gut
eingehalten werden.
Beim Wärmeversorgungskonzept fiel die
Wahl auf eine monovalent betriebene
Grundwasser-Wärmepumpe, nicht zuletzt
wegen der damit möglichen Kühlung der
Büroräume. Auch bei der Wärmeabgabe
wurden Synergien genutzt. Anstelle von
zwei Systemen mit entsprechenden Installationen wurden die beiden Aufgaben
– Raumheizung und Raumkühlung – in
einem System zusammengefasst. Die Büros im 1. und 2. Obergeschoss werden mit
einem Deckenstrahl-System im Winter
Architekten & Planer
geheizt und im Sommer gekühlt. Die beiden Wohnungen im Attikageschoss werden
mechanisch be- und entlüftet und sind mit
hocheffizienten Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet. Beheizt werden
die Wohnungen mit einer Niedertemperatur-Bodenheizung. Damit lassen sich
optimale Jahresarbeitszahlen (Wirkungsgrad) der Wärmepumpe erreichen.
Facts
Projekt: Umbau Wohn- und Geschäftshaus Belchenstrasse 3, 4600 Olten
Bauherrschaft: Privatperson
Architekt: W. Thommen AG, Olten
Baubeginn: September 2009
Bezug: 2010/2011, alle Flächen sind
bezogen
11
INTERVIEW
Architekten & Planer
Heinz Bächler, heute
1984
1995
48 Jahre für die W. Thommen AG
1964 trat Heinz Bächler als Angestellter in die W. Thommen AG
ein. Viele Jahre war er Leiter der Projektionsabteilung; ab 1984
gehörte er der Geschäftsleitung an. Per Ende 2012 hat sich Heinz
Bächler sich aus der operativen Verantwortung zurückgezogen.
Können Sie sich an Ihren ersten Arbeitstag bei der W. Thommen AG erinnern?
Ja, das war im Nussbaum-Gebäude an der
Neuhardstrasse im 1. Stock. Alle arbeiteten damals in einem grossen Raum, dem
sogenannten «Zeichnungs- und BauführerSaal». Die Angstellten trugen weisse Arbeitsschürzen und Krawatten. Nur Walter
Thommen hatte ein eigenes Büro.
Sie stehen der W. Thommen AG weiter
zur Verfügung?
In meinem neuen Büro im 6. Stock betreue
ich noch langjährige Projekte bis zur Fertigstellung. Zudem bin ich weiter da, wenn Not
am Mann ist.
12
Was hat sich in der Architektur in den
fast 50 Jahren verändert, in denen Sie
tätig sind?
Die 70er- und 80er-Jahre waren Auswüchse
der Architektur- und Formensprache. Heute ist die Architektur wieder sachlicher und
kompakter. Es wird viel mehr mit neuen
Materialien kombiniert. Zudem haben heute Themen wie Umwelt- und Klimaschutz
einen ganz anderen Stellenwert.
Allgemein ist zu sagen, dass in vielen Gemeinden und Städten die Bauzonen- und
Verkehrsplanung unterschätzt und viel zu
spät professionell an die Hand genommen
wurde.
Und gesellschaftlich? Wo sehen Sie die
grössten Unterschiede zwischen 1964 und
2013?
Es gibt heute viel mehr Bürokratie. Und
es fehlen «Machertypen», die im positiven
Sinn risikofreudig sind und etwas wagen.
Entscheidungsfindungen laufen heute oft
viel träger ab. Alles wird x-mal hinterfragt.
Was hat Sie über all die Jahre am meisten
fasziniert an Ihrem Beruf?
Jeder Gestaltungs- und Bauauftrag war
eine kreative Herausforderung, um für alle
Beteiligten eine architektonisch und wirtschaftlich optimale Lösung zu entwickeln.
Das war meistens anspruchsvoll, aber auch
sehr befriedigend.
Und nun – bleibt mehr Zeit für Hobbys?
Die Architektur wird für mich weiter wichtig bleiben. Aber es gibt sicher mehr Zeit für
Familie, Fitness, Garten, gute Freundschaften, Reisen und die vielen schönen Dinge
im Leben.
Herunterladen