Überschriften in mehreren französischen Zeitungen und in Arte- TV (März 2003) ten Krebsrisiko führe!1. Es gab "erhöhte Werte an Aneuploidie", ein bekannter Indikator für Krebs. Die Forscher fordern die Berück- Die Mobilfunksender sichtigung dieser Ergebnisse bei der Festsetzung von Grenzwerten. auf dem Dach der fran- zösischen Schule Saint Cyr werden verdächtigt, für bereits acht Krebserkrankungen bei Kindern verantwortlich zu sein. Drei der Kinder erkrankten und starben an einer seltenen Form von Gehirntumoren, weitere an anderen seltenen Krebsarten. Zunehmend werden Kinderkrebsfälle in der näheren Umhebung der Schule entdeckt. Die Häufigkeit von Depressionen und Selbstmordfällen ist auff1i1lig. Die Funkanlagen sollen nun abgeschaltet und danach abgerissen werden. • "Die Exposition menschlicher Lymphozyten mit elektromagnetischen Feldern, die in Verbindung mi t Mobilfunk stehen, führt zu chromosomaler Instabilität." Universität Tel-Aviv (Israel), Fakultät für Humangenetik und Molekularbiologie, Prof Dr. M. Mashevich u.a., in Fachzeitschrift 'Bioelectromagetics' (24. Februar 2003) Die Strahlung zeige "gentoxische Effekte", löse bei menschlichen weissen Blutkörperchen Schäden am Erbgut aus. Dabei wird unter Feldbelastung sowohl die Erbsubstanz selbst geschädigt als auch die Zahl der Chromosomen verändert. Die Wissenschaftler betonen, diese Mutation könne zu einem erhöh- "Mobilfunkstrahlung verstärkt allergische Hautreaktionen bei Patienten mit atopischem Ekzem-Dermatitis-S yndrom." Dr. H. Kimata, Department of All-· ergy, Unitika Central Hospital, Kyoto/Japan (Dezember 2002) • "Mobilfunk irh Irak, das große Geschäft nach dem Krieg: America first. " Mehrere Veröffentlichungen in den Medien, so auch im 'Spiegel' (27. März 2003) 7 Tage nach Beginn des Irak-Krieges, nach vielen Blutbädern, Toten, Verletzten und Gefangenen, die US- Truppen standen 80 km vor Bagdad, da stritten sich die westlichen Politiker bereits darüb~r, weIche Mobilfunknetze nach dem Krieg im zukünftigen Irak eingeführt werden sollen: die europäischen GSMStandards oder die amerikanischen CDMATechniken. US-Kongressabgeordnete: rica first." "Ame- • "Es ist bekannt, dass im Körper natürliche elektrische Potenziale an Zellwänden auftreten. Äußere elektromagnetische Felder können diese überlagern und dadurch Zellfunktionen beeinflussen." Bundesamt für Strahlenschutz Bß imlntemet (September 2002) • "Ohne Weisheit ist wissenschaftlicher und technischer Fortschritt gefährlich. " Bhagwan Shree Rajneesh in 'Philosophia Perennis' (1978) Die Zitate stammen aus Presseagenturmeldungen, Fachveröffentlichungen, Büchern, Vorträgen, Tageszeitungen, dem Internet, den Nachrichten, wurden beim Autofahren im Radio gehört, im Fernsehen gesehen ... Bei den kleingedruckten Kommentaren ohne "Anführungszeichen" handelt es sich nicht um Original-Zitate, sondern um Ergänzungen, Erklärungen, Anmerkungen, Hinweise und/oder Fragen. Die Zitate wurden zusammengetragen von Wolfgang Maes 41464 Neuss Baubiologe IBN / Journalist DJV Elektroinstallationskonzept eines Einfamilienhauses Zur Reduzierung der elektrischen und magnetischen Wechselfelder gibt es mehr Möglichkeiten, als man vielleicht zunächst vermutet. Dies . trifft sowohl auf den Neubau als auch auf die Sanierung von elektrischen Installationen zu. Oft sind es dabei vor allem die einfachen und preiswerten Maßnahmen, die eine spürund messbare Verminderung der Felder bringen. Weitere sinnvolle Maßnahmen bedeuten zwar auf den ersten Blick Mehrkoste~, die sich jedOeJhbezogen auf den 'Gebäudege~ samtpreis relativieren. Die üblicherweise ca. 25 % Mehrkosten einer baubiologischen Elektroinstallation gegenüber einer konventionellen Ausführung bedeuten in der Regel nur einen ca. 1%igen Mehraufwand bezogen auf den Gebäudegesamtpreis. Am Beispiel eines im Raum Würzburg errichteten Einfamilien32 Wohnung + Gesundheit 9/03 - Nr. 108 hauses in Holz-Lehmbauweise können hier einige dieser Möglichkeiten vorgestellt werden: baubegleitenden Baubiologen wurde die weitere Planung de~ Gebäudes aufgebaut. Vor Beginn der Bauplanungen wurde eine Baugrundstücksuntersuchung nach dem Standard derbaubiologischen Messtechnik (SBM) durchgeführt. Die Messung des Baubiologischen Messtechnikers (IBN) ergab bei den meisten Parametern nur geringe Belastungen. Lediglich bei der Messung der elektromagnetischen Wellen wurde im Frequenzbereich 3 - 3000 MHz eine relativ hohe Feldstärke festgestellt. Ursache dafür ist vermutlich ein D-Netz Sender und eine Sendeanlage des amerikanischen Militärs in der Nähe des Baugrundstücks. Durch den Messtechniker wurde daher folgerichtig eine Abschirmung der Gebäudehülle mit EMV -Armierungsgewebe empfohlen. Aufgrund dieser Empfehlung und der Beratung durch den Mit'der Ausführung der Elektro7 installation wurde ein auf biologisches Bauen und gesundes Wohnen spezialisiertes Elektrounternehmen beauftragt. In mehreren Gesprächen wurde gemeinsam mit der Bauherrin ein maßgeschneidertes Konzept der Elektroinstallation entwickelt. Die Leitungen und Unterputzdosen wurden in abgeschirmter Ausführung gewählt. Lediglich im Technikraum, in der Waschküche und im Carport wurde auf die abgeschirmtenLeitungen und Dosen verzichtet. Der Technikraum und die Waschküche wurden bei der Grundrisspla~ nung entfernt von den Schlafräumen angeordnet. Der Vorschlag, den Hausanschlusskasten möglichst weit weg vom Gebäude in einer Hausan- . schlusssäule an der Straße unterzubringen, wurde vom Energieversor. gungsunternehmen bereitwillig aufgenommen. Als Zählerschrank im Technikraum wurde eine Ausführung gewählt, die allseitig aus Metall ist. Dadurch besteht die Möglichkeit, diesen Schrank in die Erdung einzubeziehen. Da dies jedoch nach den derzeitig geltenden VDE- Vorschriften nicht ganz korrekt ist, wurde auf die Erdung des Schranks vorläufig verzichtet. Erst wenn eine Nachmessung der elektrischen Felder im fertiggestellten Gebäude eine erhöhte Belastung durch den Zählerschrank ergibt, wird die Erdung nachgerüstet oder der Schrank anderweitig abgeschirmt. Die Sicherungen wurden im Zählerschrank untergebracht, mit dem Vorteil, dass kein zusätzlicher abgeschirmter Unterverteiler notwendig wurde . Um später Netz-/ Feldfreischalter nachrüsten zu können, erhielt jeder Raum im Gebäude eine eigene Zuleitung. Die Anzahl der Schalter und Steckdosen wurde auf ein zweckmäßiges Maß begrenzt. Dabei wurde die Installation so ausgeführt, dass einzelne Steckdosen auch wieder stromlos gemacht werden können. Dadurch ist - in eingeschränktem Umfang - die flexible spätere Veränderung von elektrosmogreduzierten Ruhezonen möglich. Von einer zu sparsamen Platzierung der Steckdosen habe ich abgeraten. Bei Nutzungsänderungen kann ansonsten der Einsatz von Verlängerungsleitungen notwendig werden. Abgeschirmte flexible Verlängerungsleitungen können zwar von verschiedenen Anbietern bezogen werelen, sind aber teurer (und unschöner) als unter Putz verlegte Leitungen und Dosen. Die Abschirmungen und Erdungsleiter der vorerst nicht benötigten Leitungen und Dosen blieben mit der Gebäudeerdung verbunden. Die Erdung der Abschirmung ist über. eine separate Klemmenleiste zentral im Zählerschrank ausgeführt. Auf eine gute Ausführung des Potenzialausgleichs zwischen Stromanschluss, Gebäudefundament und Sanitär- / Heizungsinstallation .wurde geachtet. Die Treppenhausbeleuchtung wur- de über eine Schwachstromsteuerung mit 12 V realisiert. Dies hat mehrere Vorteile: • Geringere Kosten der Schwachstromleitungen . • Keine abgeschirmten Dosen erforderlich. • Die Zuordnung der einzelnen Taster zu den jeweiligen Leuchten kann auch später noch geändert werden. Ein weiterer Grund war die mögliche spätere Realisierung einer Sprechanlage über die für die Treppenhausbeleuchtung sowieso verlegten Leitungen. Die Bauherrin wünscht~ für ihr neues Haus vorerst keine Sprechanlage. Es sollte nur eine Klingelanlage installiert werden. Für diesen Zweck mussten - zu einem vernachlässigbar geringen Preis - nur einige Adern mehr in den Leitungen vorgesehen werden. .Im gesamten Gebäude werden die Steckdosen mit der gleichen Polarität angeschlossen. Nach unserem innerbetrieblichen Standard ist die spannungsführende Buchse immer auf der linken Seite der Dose. Viele Elektrogeräte haben einen Schalter, der nur einen Leiter (Draht) abschaltet. Werden diese Geräte zufälligerweise falsch herum in die Steckdose gesteckt, dann ist das elektrische Feld im ausgeschalteten Zustand höher als im eingeschalteten. Wenn alle Steckdosen gleich polarisiert sind, dann kann ein einmal markierter Stecker in jede Steckdose gesteckt werden, ohne dass anjeder Dose die Polarität erneut geprüft werden muss. Optimierte Stromkreisaufteilung: Die Zuleitungen zu den einzelnen Zimmern wurden im Zählerschrank jeweils auf verschiedene Aussenleiter (Phasen) des Drehstromnetzes angeschlosssen. In einem Drehstromnetz sind die Spannungen und Ströme und daIPit auch die entstehenden Felder' phasen verschoben. Sehr vereinfacht ausgedrückt: Wenn im Draht I gerade eine positive Spannung gegen Erde anliegt, dann liegt im Draht 2 eine negative Spannung an. Da + 1 und - 1 bekanntlich Null ergeben, ist in unserem Fall auch das elektrische Feld zwischen zwei Zimmern reduziert. Licht-Dimmer und NiedervoltHalogenbeleuchtungen verursachen erhebliche elektrische und elektromagnetische Felder. Aus diesem Grund hat die Bauherrin darauf bewusst verzichtet. . Um Einkopplungen in niederfrequeiHe Felder zu verhindern, wurde das Abschirmgewebe gegen die bereits erwähnte Mobilfunk- und Radarstrahlung in die Gebäudeerdung mit einbezogen. Hochfrequente Strahlung wird von leitfähigen Flächen - wie das Abschirmgewebe - reflektiert wie von einem Spiegel. Eine Erdung ist für diese Spiegelwirkung . nicht erforderlich. Zwangsläufig koppelt jedoch das Abschirmgewebe in vorhandene niederfrequente Felder, z.B. von einem nicht abgeschirmten Elektrogerät, ein. Dieses Feld könnte - ohne die Erdung der Abschirmung - durch das Abschirmgewebe im gesamten Gebäude verteilt werden. Die Leitungen für eine geplante Photovoltaikanlage wurden vorgesehen. Die Wechselrichter sollen im vorhandenen Technikraum montiert werden. Nach Fertigstellung wurde die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen, der Erdung und auch die Abschirmung der Leitungen und Dosen überprüft. Kleinere Fehler wie z.B. eier nicht angeschlossene Beidraht eines kurz~n Leitungsstücks, konnten dadurch erkannt und sofort behoben werden. Die mittlerweile erfolgte Nachmessung eies fertig bezogenen Gebäudes durch den baubiologischen Messtechniker erbrachte keine Beanstandungen. Auch die Mobilfunkstrahlung war im Gebäude durch das Abschirmgewebe und sicherlich auch durch elen gewählten Baustoff Lehm . stark reduziert. Insgesamt wurden im Haus 40 Tonnen Lehm verarbeitet (siehe auch Bericht über das gleiche Bauvorhaben in W+G 105, Winter 2002, Seite 12 + 13). Dieses Objekt ist ein gutes Beispiel für das konstruktive Zusammenarbeiten von Baubiologe, Messtechniker und Handwerker. Eine Besichtigung des Hauses ist möglich. Bitte anmelden unter Tel. 0931/ 6192464. Werner Bopp, Elektromeister Bad Mergentheim Wohnung + Gesundheit 9/03 - Nr. 108 33