akzente Newsletter der Musikschule Binningen-Bottmingen | Ausgabe 5 | Frühling 2009 Interview Cellolehrerin Beata Schröder zum 30-Jahre-Dienstjubiläum Carte blanche Musik und Politik – Emotionen schwingen mit Macht Musik schlau? Einige Fakten zu einer viel diskutierten Frage > Seite 2 > Seite 2 > Seite 3 Editorial ‹Magic Shoes› – eine Auftragskomposition erlebt ihre Uraufführung Mehr Instrumentalunterricht in Bottmingen! von Mareike Wormsbächer und Florian Döling Ein Musical entsteht Liebe Eltern Liebe Musikschulfreunde Viele Eltern unserer Bottminger MusikschülerInnen sowie Lehrpersonen der Musikschule hatten in den letzten Jahren vermehrt nach erweitertem Unterrichtsangebot im Raum Bottmingen angefragt. Auch am 2007 durchgeführten Strategietag setzten sich Mitglieder des Musikschulrates, des Kollegiums und die Schulleitung das Ziel, die Präsenz der Musikschule in Bottmingen zu stärken. Heute können wir mit Freude und Dankbarkeit sagen: Ziel erreicht! Ab März 2009 wird der Keller des Schulhauses Burggarten für den Unterricht der Musikschule Binningen-Bottmingen zur Verfügung gestellt. Ein grosser Dank gebührt dem Gemeinderat Bottmingen, der einen Betrag von CHF 25‘000.für die Umgestaltung des ehemaligen Luftschutzkellers bewilligte und den Umbau im PrestissimoTempo ausgeführt hat. Nach den Fasnachtsferien werden Francisco Sanchez mit seiner Schlagzeug- und Marimbaphonklasse und Fabio Jegher mit der Elementaren Rhythmusschulung mit Schlagzeug nach Bottmingen umziehen und im hellen, grossen und schallisolierten Raum unterrichten. Geplant ist auch, hier den Bandunterricht abzuhalten. Seit Januar wird zudem das Fach Klavier auch in der Aula des Hämisgarten-Schulhauses in Bottmingen unterrichtet: Irina Georgieva, eine wunderbare Pianistin und inspirierende Pädagogin, betreut dort sechs Bottminger SchülerInnen. Wir freuen uns sehr, dass nun sechs von zwanzig Kursen in Bottmingen angeboten werden: Blockflöte, Trompete, Gitarre, Klavier, Schlagzeug und die Elementare Rhythmusschulung. Und die Tendenz ist steigend … Letizia Walser und Mareike Wormsbächer, Schulleitung Nach erfolgreichen fächerübergreifenden Projekten in den letzten Jahren wagt sich unsere Musikschule in Zusammenarbeit mit der Musikschule Leimental nun an ein neues Musical: ‹Magic Shoes› von Florian Döling (Abb.) wird im Mai ein hoffentlich grosses Publikum verzaubern! Möglich wurde die Realisierung der ‹Idee Musical› durch die Offenheit des Musikschulrates und die Zustimmung der zuständigen Gremien beider Gemeinden. Fast 100 Jugendliche aus beiden Musikschulen, der Sekundarschule Spiegelfeld und dem Gymnasium Oberwil werden mit Tanzgruppen und SchülerInnen beider Musikschulen in Solo-Rollen, in Background-Chor, Orchester und Bigband das Musical uraufführen! Dazu konnten wir mit Georg Darvas und Cornelius Hunziker (Neues Theater am Bahnhof, Dornach) ein erfahrenes Team für Regie, Bühnenbild, Kostüme und Licht gewinnen. Komponist und Libretto Florian Döling ist seit 2005 als Kontrabassund E-Bass-Lehrer an unserer Musikschule tätig. Der Komponist über seine Arbeit: Dass ich die grosse Herausforderung angenommen habe, ein komplettes Musical einschliesslich der Story zu schreiben, liegt in meiner bisherigen Arbeit begründet: 1999 komponierte ich mein erstes Musical nach der Buchvorlage ‹Geschichten von der Katz für die Maus› von Ursel Scheffler. Daraus wurde bei mir das ‹Miausical›, ein Kindermusical für Menschenkinder ab 5 Jahren. Danach folgte 2006 nach historischen Quellen das Musical ‹Geheimnisvolle Kirchenmauern›, auch wieder mit deutschen Songtexten. Der letzte, folgerichtige Schritt ist jetzt – inhaltlich vollkommen frei und ohne Vorgabe – das Musical ‹Magic Shoes›. Wie findet man die SolistInnen? Das Casting für die Haupt- und Nebenrollen im Juni 2008 lief ab wie von mir ‹befürchtet›: Es mangelte an männlichen Tänzern und Sängern! Lediglich die Anmeldung des 10-jährigen Piero Reggio lag vor, sodass die geplante Hauptrolle des Milan vorerst unbesetzt blieb. Daher rückte Musikschule mit, die am Wochenende einen Tanzwettbewerb musikalisch umrahmt. Auch der 15-jährige Milan, der begeisterter Streetdancer ist, nimmt mit seiner Tanzclique am Wettbewerb teil. Bei einer Probe verliebt sich Elena in Milan. Allerdings hat auch Linda, eine durchgestylte, eingebildete und arrogante Schulkameradin von Elena, ein Auge auf Milan geworfen. Deren Werben scheint Milan offensichtlich zu erliegen. Und dann gibt es da noch ein Geheimnis in der Vergangenheit von Elenas Mutter, von dem Elena bisher nichts wusste ... Herzliche Einladung Das Ergebnis wird ein begeisterndes, tanzund musikintensives Musical werden – eben ‹magic› –, in dem hoch motivierte junge Künstlerinnen und Künstler ihr Bestes geben! Vorhang auf für ‹Magic Shoes›! Das ganze Musical-Team freut sich auf Sie und Dich! auch zunehmend die Clique um Elena mit ihren vier Freundinnen in den Mittelpunkt der Handlung. Nachdem sich dann doch noch zwei passende männliche Darsteller angemeldet hatten, konnte ich auch die Liebesgeschichte – mittlerweile aber nicht mehr im Mittelpunkt – weiterführen und auflösen. Und wovon handelt ‹Magic Shoes›? Elena, die 14-jährige Tochter von Marianne, träumt seit frühester Kindheit davon, einmal als Tanzstar im Rampenlicht zu stehen, aber ihre Mutter ist strikt dagegen. Seit zwei Jahren hat Elena Saxophon-Unterricht. Dank ihrer guten Fortschritte spielt sie bereits in der Bigband der Freitag 15. Mai 2009, 19.00: Uraufführung im Kronenmattsaal, Binningen Samstag 16. Mai 2009, 19.00: Aufführung im Kronenmattsaal Sonntag 17. Mai 2009, 17.00: Aufführung in Therwil, Mehrzweckhalle Bahnhofschulhaus (Tramstation 10 Therwil, Fussweg 2 Minuten) Kartenpreise in Binningen: Erwachsene CHF 20, Jugendliche bis und mit 16 Jahre CHF 10. In Therwil wird eine Kollekte mit Richtwert CHF 20/10 erbeten. Kartenvorverkauf für die Binninger Aufführungen ab April 2009 in der Birsig Buchhandlung, Hauptstrasse 104, in Binningen. Öffnungszeiten: Mo 14–18.30, Di–Fr 9–12 und 14–18.30, Sa 9–16 Tel. 061 421 48 00 Externe Evaluation Musikschule Binningen-Bottmingen im Test von Mareike Wormsbächer Nach den Musikschulen von Allschwil, Gelterkinden und Arlesheim findet vom 7. bis 13. Mai auch in unserer Musikschule die erste Externe Evaluation statt. Um dem Entwicklungsstand der Schulen 4 Jahre nach Inkrafttreten des Bildungsgesetzes Rechnung zu tragen, werden die Schulen Basellands regelmässig einer Externen Evaluation unterzogen. Im Auftrag der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion wird nun das Amt für Volksschulen unsere Musikschule ‹von aussen bewerten›. Alain Veltin (Leiter der Fachstelle Musikschulen) und die PädagogInnen Barbara Mücke und Tom Kocher werden mit Evaluationsinstrumenten wie z. B. Dokumentenanalyse, Unterrichtsbeobachtungen, Interviews und Ratingkonferenzen u.a. ausgewählte SchülerInnen, Erziehungsberechtigte, Lehrpersonen, die Schulleitung und den Schulrat befragen. Wert wird auf die Orientierung am gesetzlichen Rahmen, die individuelle Ausprägung und das Entwicklungspotenzial der einzelnen Schulen gelegt. Die folgenden zwei von drei Untersuchungsbereichen werden vom Kanton vorgegeben: 1. Unterrichtsqualität: Rhythmisierung und Nutzung der Unterrichtszeit, didaktisches Konzept, Zielorientierung, Unterrichtsklima, Motivation der SchülerInnen u.a. 2. Führung der Schule: Wertschätzender Umgang der Schulleitung, Handlungskonzepte, Effizienz der Schulleitungsarbeit, Genderthematik als Führungsaufgabe, Umsetzung Berufsauftrag, Information/Kommunikation, pädagogische Orientierung, Formen der internen Evaluation u.a. Das dritte, vom Kollegium ausgewählte Thema lautet: ‹Das Schulklima an unserer Musikschule in Zusammenhang mit der Leitsatzumsetzung›. Die Evaluationsergebnisse werden uns im August in einem ausführlichen schriftlichen Bericht präsentiert. Wir sind gespannt auf die zusammenfassende Protokollierung, die Kernaussagen, die Empfehlungen und das Aufzeigen von Verbesserungspotenzial. akzente | Ausgabe 5 | Frühling 2009 Seite 2 Marimbaphon Beata Schröder Die Marimba, oft auch Marimbaphon genannt, ist ein Schlaginstrument und gehört zur Familie der Xylophone. Die Marimba besitzt einen bis zu 5 2/3 Oktaven grossen Tonumfang. Im Gegensatz zu einem Vibraphon mit Metallklangstäben hat sie Holzklangstäbe. Diese sind wie bei einer Klaviatur in zwei Reihen angeordnet. Unter jedem Holzklangstab ist zur intensiveren Schallabstrahlung ein Metallrohr senkrecht angebracht. Seine Länge ist so abgestimmt, dass die Luftsäule in seinem Inneren in Resonanz mit dem Klangstab schwingt. Da die Holzklangplatten dünner und weicher sind, klingt die Marimba dunkler und voller als ein Xylophon. Die Schlagklöppel heissen Marimba Mallets und werden aus Rattan oder Ahornholz, seltener aus Plastik hergestellt. 30 Jahre Cellolehrerin an der Musikschule Binningen-Bottmingen Liebe Beata, herzliche Gratulation zu Deinem Dienstjubiläum! Du unterrichtest bei uns seit 30 Jahren das Fach Violoncello. Was bedeutet Dir Deine Arbeit an unserer Schule? In meiner Tätigkeit als Musikerin war mir das Unterrichten von Kindern und Jugendlichen immer ein besonderes Anliegen. Dabei ging es mir immer, und das je länger je mehr, um die Förderung des ganzen Menschen, was ich im individuellen Unterricht zu verwirklichen suche. Kinder und Jugendliche über mehr oder weniger Jahre in ihrer Entwicklung zu begleiten, ist eine erfüllende Lebensaufgabe. Wie bist Du dazu gekommen, Cellolehrerin zu werden? Während meines Studiums an der Musikakademie in Zürich wurde ich vom Sekretariat angefragt, ob ich einen Schüler haben möchte. So kam ich zu meiner ersten Schülerin. Es folgte die Anfrage aus Adliswil, und in St. Gallen übernahm ich eine Schülerin von meinem Vater, der auch Cellist war. Es folgte eine Von-Mund-zuMund-Propaganda, und so rutschte ich in diese neue Lebenstätigkeit hinein. Welche Veränderungen hast Du in Deiner langen Tätigkeit als Cellolehrerin bei den SchülerInnen im Allgemeinen festgestellt? Die Schüler sind heute viel mehr informiert, haben zu viel mehr Dingen Zugang und haben sonst mehr Freizeitbeschäftigungen als früher. Musikunterricht läuft dann – nicht bei allen – unter ‹ferner liefen›. Das hat seine Konsequenzen im Üb-Verhalten und in der Ausdauer. Was hat sich im Laufe der Jahre in der Celloliteratur getan? Hat der Pop- und Jazzbereich auch bei Dir Einzug gehalten? Welche Strömungen sind erkennbar? Die neuere Literatur ist kinderfreundlicher geworden. Allerdings lässt sie oft den auch notwendigen strukturierten Aufbau vermissen. Ich habe immer wieder versucht, die in der Vergangenheit wenig vorhandene Literatur in Pop und Jazz in den Unterricht einzubauen und bin damit bei den Schülern nicht sehr gut gelandet. In neuerer Zeit gibt es auch leichtere Literatur dafür, die auch begehrter ist. Verhältnis. Auch lernen sich die Schüler untereinander kennen. Es schafft auch jedesmal neu Motivation und Begeisterung. Du unterrichtest auch Ensembles. Wie wichtig ist diese Arbeit im Bereich Violoncello? Ensembleunterricht gehörte nicht immer zu meinem Pensum. Mittlerweile könnte ich ihn nicht mehr missen. Die Schüler zeigen im Ensembleunterricht ganz andere Seiten ihres Wesens als im Einzelunterricht. Die soziale Komponente tritt stark in den Vordergrund. Wir danken Dir für das Interview und Deine wertvolle Arbeit an unserer Schule. Das Interview führte Mareike Wormsbächer Dieses Jahr findet das von Dir initiierte und organisierte Streicherwochenende im Berner Oberland bereits zum 21. Mal statt. Was reizt Dich an diesen sehr beliebten Wochenenden und der Arbeit mit bis zu 30 jungen und jüngsten StreicherInnen besonders? Für zwei Tage mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und zu leben gibt ein ganz anderes Carte blanche* Musik und Politik – Emotionen schwingen mit Die Marimba stammt ursprünglich aus Afrika. Heute gibt es Marimbatraditionen noch in zehn lateinamerikanischen Ländern: in Mexiko, Guatemala (dort ist sie das Nationalinstrument), Belize, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica, Kolumbien, Ecuador und – schon beinahe erloschen – in Brasilien. In den Staaten, in denen es noch eine lebendige Marimbakultur gibt, sind vor allem afro-amerikanische Gruppen Träger der Marimbatradition sowie auch indigene Gruppen, zu denen das Instrument offensichtlich durch Kulturkontakt kam. Sehr verbreitet ist die Marimba auch in Japan. Dort gibt es berühmte Spieler und bekannte Marimbaschulen. Heutzutage gehört die Marimba zum Standard-Instrumentarium der Percussionisten und wird an Konservatorien und Hochschulen gelehrt. Wie Xylophon und Vibraphon verbindet sie in idealer Weise Rhythmus mit Melodie und wird in Orchestern sowie in der Tanz- und Unterhaltungsmusik eingesetzt. Mit entsprechender Spieltechnik (zwei bis sechs Schlägel) lässt sich interessante und teils virtuose Musik spielen. Für Fragen und Interessenten steht unser Schlagzeug- und Marimbaphonlehrer Francisco Sanchez jederzeit zur Verfügung: [email protected], Tel. 061 631 29 28 von Albert Braun, Präsident des Einwohnerrates Binningen Wenn dieser Tage der Bevölkerung der Region Basel der Marsch gepfiffen und getrommelt wird, so gehört es auch für viele Politikerinnen und Politiker zum guten Ton mitzumachen. Ob diese FasnachtsteilnehmerInnen dabei den Ton besser oder weniger gut treffen als andere, wurde bisher von keiner Studie untersucht. Ebenfalls entzieht sich unserer Erkenntnis, ob die aktiven Fasnächtler mit Politik-Hintergrund jene Wirkung auf der Strasse entfalten, welche ihnen im Ratssaal oder im Sitzungszimmer verwehrt bleibt. Eine unbestrittene Wirkung erzielt haben die PolitikerInnen des Binninger Gemeindeparlamentes indessen vor wenigen Jahren, als sie auch für unsere Musikschule Wirkungs- und Leistungsziele erliessen. Damals wurde zwar hauptsächlich festgeschrieben, was zuvor schon gegolten hatte (Grundangebot, maximale Wartefrist, Information, Kosten, Beteiligung der Eltern). Diese Grössen werden jetzt aber regelmässig überprüft und bei Bedarf angepasst. Allerdings hat es der Einwohnerrat 2007 leider abgelehnt, das Angebot in beschränktem Masse auf KindergärtlerInnen und junge Erwachsene auszudehnen. Nicht in den Leistungsaufträgen steht, was eigentlich das Wichtigste der Musikschule ist: die musikalischen Talente unserer Jugend zu fördern, die Freude an der Musik zu vermitteln und das kulturelle Leben der Gemeinde zu bereichern. Das aber findet man im Musikschulleitbild. Wie es der Musikschule Binningen-Bottmingen gelingt, diese Ziele zu erreichen, erfahren wir durch die zahlreichen und vielfältigen Darbietungen: Ob Einzelvorträge, Aufführungen mit Schülerensembles, ob Dorfweihnacht oder Kon- Konzerttipp Pamina Blum, Querflöte, und Dorothee Neu, Harfe, werden sich in ihrem Konzert mit einem kontrastreichen Solo- und Duoprogramm präsentieren. Pamina Blum unterrichtet Querflöte und Kammermusik seit 2006 an unserer Schule. Dorothee Neu ist engagierte Interpretin Klassischer und Neuer Musik und erfahrene Harfenlehrerin. Zusammen bilden die zwei Musikerinnen ein Duo, das seit vielen Jahren im In- und Ausland konzertiert. Gespielt werden Werke von Barock bis zur Moderne. Die Harfe zählt zu den ältesten Instrumenten, erste Überlieferungen des Instrumentes gehen bis ins Jahr 3000 v.Ch. zurück. Die in Europa verbreitete Konzertharfe, auch Doppelpedalharfe genannt, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt. Sie verfügt über eine komplizierte Mechanik, bei der mit Hilfe von sieben Pedalen die Halbtöne verändert werden können. Mittwoch, 27. Mai, 19.30 Uhr Kronenmattsaal Binningen zerte mit AustauschschülerInnen anderer Länder, die Musikschule vermittelt Qualität und starke Stimmungsmomente. Dabei haben die Lehrenden wie die Lernenden ihren respektablen Anteil. Gerade Austauschprojekte wie jene mit Hamburg oder Helsinki sind ausserordentlich bereichernd und verlangen von den Verantwortlichen einen grossen Einsatz. Unterstützt wird das Ganze vom Musikschulrat, welcher mit der Schulleitung produktiv zusammenarbeitet. Nicht zuletzt profitiert der Binninger Einwohnerrat jährlich mindestens einmal vom Können der jungen Musikerinnen und Musiker der Musikschule. So kommen Harmonien ganz anderer Art in die Ratssitzung. Der Vergleich drängt sich auf: Ein Musikschulorchester bildet auch bei Dissonanzen eine klangliche Einheit, beim Einwohnerrat sind gegensätzliche Töne Ausdruck der politischen Lebendigkeit und schliessen Einigkeit nicht aus. In beiden ‹Orchestern› gehen die Emotionen manchmal hoch, nur braucht die Musik keine Abstimmungen, um ein Ergebnis zu erreichen. *An dieser Stelle laden wir in loser Reihenfolge Aussenstehende ein, einen Blick auf unsere Musikschule zu werfen. akzente | Ausgabe 5 | Frühling 2009 Seite 3 Macht Musik schlau? Aktuell Einige Fakten zu einer viel diskutierten Frage 1. Semester des Schuljahrs 2009/2010 von Christopher Zimmer* Wer hat nicht schon mal davon geträumt, das Mathebuch unter das Kissen zu legen und den Schulstoff im Schlaf zu lernen? So ein Wunder wurde in der letzten Zeit auch der Musik nachgesagt. Musik mache intelligent, hiess es, und ein regelrechter Pädagogik- und Medienhype brach aus. Doch ist da wirklich was Wahres dran oder ist alles nur ein Wunschtraum? Nun, ganz sicher funktioniere das mit der Musik nicht eins zu eins, und ein Allheilmittel für alle pädagogischen Missstände sei die Musik schon gar nicht, meint der Zürcher Hirnforscher Lutz Jäncke. Dennoch stecken in der Musik Möglichkeiten, die zwar keine Wunder bewirken, aber durchaus vielversprechend sind. Und die – wie neueste Forschungen zeigen – auch wissenschaftlich nachweisbar sind. Das Wunschdenken bekommt Hand und Fuss – wenn man sich an die Fakten hält. Musik wirkt unterstützend ‹Übung macht den Meister› – diese Redensart gilt nicht zuletzt auch für die Musik. Wer Musik ausübt, trainiert etwas, meist das Spiel eines Instruments. Dabei entwickelt ein Kind seine motorischen Fähigkeiten, lernt, sich zu konzentrieren und zu disziplinieren – und dies über längere Zeit, was die Ausdauer schult. Im Kern sind dies, so Jäncke, Fertigkeiten der Lebensbewältigung. Dazu weckt kaum etwas so sehr Gefühle wie die Musik. Ganz offensichtlich handelt es sich hierbei um eine konkrete Ausbildung von Fähigkeiten sowohl im emotionalen wie im rationalen Bereich. Und die Auswirkungen sind für alle erkennbar, für Kinder, Eltern und Lehrer. Dass dieser Effekt der Musikausübung auch positive Folgen für den Schulalltag hat, liegt auf der Hand. Musik sei, so Jäncke, ein hervorragendes und elegantes Mittel, das unterstützend wirken kann. stellt, dass sich das Gehirn durch Lernen verändert. Um nachzuweisen, dass dies auch für das menschliche Gehirn gilt, machten Jäncke und seine Forscherkollegen den Spitzenmusiker, der von klein auf bis ins hohe Alter Musik ausübt, zum Modellfall. Musik hat positive Nebeneffekte Unser Gehirn ist ein hochkomplexes Gebilde mit hundert Milliarden Nervenzellen und deren Verbindungen. Unser ganzes Handeln und Denken hat mit diesem erstaunlichen Organ zu tun. In der Hirnforschung stellt man nun zunehmend fest, dass einzelne Fähigkeiten dabei nicht ausschliesslich bestimmten Gehirnregionen zugeordnet werden können, sondern dass die Regionen miteinander vernetzt sind. Sie wirken zusammen, Aktivitäten einer Region haben Auswirkungen auf andere Regionen. So kommt es bei der Musikausübung zu sogenannten ‹Transfer-Effekten›, da viele Teile des Gehirns sowohl an der Verarbeitung von Musik als auch von Sprache beteiligt sind. Musik und Sprache sind eng miteinander verwoben. Wer Musik ausübt, so Jäncke, trainiert sein Sprachareal sozusagen gratis mit. Und wie es sich zeigt, scheint dasselbe auch für die Leistungen im Rechnen zu gelten. Musik belebt bis ins hohe Alter Lutz Jäncke hat 1992 begonnen, sich mit Musikforschung zu beschäftigen. Damals war die vorherrschende Meinung, dass die Entwicklung des Gehirns mit 25 Jahren abgeschlossen sei. Danach fände nur noch ein Degenerationsprozess statt. Doch in Tierversuchen wurde festge- Und tatsächlich: Das Gehirn erwies sich als formbar – bis ins hohe Alter und nicht nur bei Profimusikern. Ganz allgemein gilt für Senioren, die ein Instrument erlernen und spielen, dass sich das Gehirn verändert, d.h. dass die Formbarkeit (‹funktionelle Plastizität›) erhalten bleibt. Kein Wunder, dass Jäncke gerne Darwin zitiert, der geschrieben hat: «Wenn ich noch einmal leben würde, würde ich jeden Tag eine Stunde Musik hören, um dem Abbau meiner Gehirnfunktionen entgegenzuwirken.» Musik – Gehirn – Lernen: Vortrag von Prof. Dr. Lutz Jäncke, Montag, 6. April 2009, 19.00, Mehrzweckhalle Bahnhofschulhaus, Therwil Lutz Jäncke: Macht Musik schlau? Huber Verlag, 2008, 465 S., CHF 54.00 Interview mit Lutz Jäncke: http://www.neurowissenschaft.ch/fileadmin/Stern-kompriment.mov *Christopher Zimmer ist freischaffender Journalist und Mitarbeiter der ProgrammZeitung Basel. Rückblick Finnland Orchesterkonzert vom 6. Februar 2009 im Kronenmattsaal Im Folgenden erzählen zwei Schüler der Klasse, wie sie diesen Anlass erlebt haben: «Ich fand das ganze Orchesterkonzert sehr toll, denn es hatte tolle Filmmusik. Am besten gefiel mir ‹Fluch der Karibik›, weil es toll tönte und wie im Film war. Die Musik zu ‹The Phantom of the Opera› fand ich auch toll, denn es hatte Die Klasse 5a des Margarethenschulhauses in Binningen besuchte am 6.2.2009 das Orchesterkonzert im Rahmen des Austauschprojekts der Musikschule Binningen-Bottmingen mit der Musikschule des Konservatoriums Helsinki. Ich war positiv überrascht, wie gut die meisten der anwesenden Kinder und Jugendlichen zugehört haben. Offensichtlich war es für sie interessant. Das Programm war abwechslungsreich gestaltet, und besonders schön fand ich, dass die einzelnen Instrumente vorgestellt und präsentiert wurden. Für Kinder, welche bereits ein Instrument spielen oder einmal gespielt haben, war dies sicher speziell, und bei den anderen Kindern kann ich mir vorstellen, dass das eine oder andere durch diese Aufführung ‹gluschtig› gemacht wurde. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem Anlass, bedanke mich herzlich für die Einladung und würde es begrüssen, wenn es weiterhin solche Anlässe für interessierte Schulklassen gibt. (Markus Jeppesen, Klassenlehrer 5a) Phantom of the Opera› nicht alle gut finden, ist ja klar, weil heute andere Interpreten ‹in› sind. Ich höre auch am liebsten Lieder von z.B. Britney Spears, aber ich höre mir auch immer wieder gerne Orchester an. Schade fand ich, dass während dem Konzert ein paar Kinder geschwatzt haben.» (Peter) Rückblick aus der Sicht einer Gastfamilie: «Nun wurde es wieder ‹Alltag› bei uns im Haus. Es war eine ganz tolle Woche und wir haben es mit unsern Gastkindern sehr genossen. Sie gehörten von Anfang an zur Familie und es wurde rege ausgetauscht. Es war eine Bereicherung für beide Seiten. Es ist spannend, sich mit Menschen aus anderen Ländern auszutauschen und sie dann noch in der Familie erleben zu können. Auch das Abschlusskonzert war ein schönes und gelungenes Erlebnis!» (Familie von Gunten) Formulare und Informationen erhalten Sie beim Sekretariat: Telefon 061 421 90 79 [email protected] oder über www.msbibo.ch Bitte beachten Sie: Ohne schriftliche Abmeldung gilt Ihr Kind für das kommende Semester (10.08.09—23.01.2010) als angemeldet. Jubiläen Auch unser Fagottlehrer Matthias Bühlmann feierte bereits sein 15Jahre-Unterrichtsjubiläum! Herzliche Gratulation und weiterhin viel Freude und Erfolg im Unterricht! Aus unserem Kollegium Während den Osterferien wird das Jugendkammerorchester Birseck-Dorneck mit seinem Leiter Lukas Greiner mit einer Projektgruppe von Eurythmistinnen und einer Marionettenbühne in den Kosovo reisen. In der dortigen Musikschule wird das ca. 50köpfige Ensemble gemeinsam mit ansässigen SchülerInnen musizieren. Auf der 2-tägigen Hinreise gibt das Orchester auch Konzerte in der Waldorfschule von Zagreb. Wir danken Friedemann Stert und Florian Arbenz für die erfolgreiche und verlässliche halbjährige Vertretung im Fach Schlagzeug und Marimbaphon! Ab März wird der Unterricht nun wieder bei Francisco Sanchez und NEU in den Räumlichkeiten des Burggartenschulhauses stattfinden (siehe Editorial). Schenkungen Wir danken Herrn Ulrich Rudolf Moser aus Basel sehr herzlich für die Schenkung eines guten Yamaha-Klavieres! Wir danken Herrn und Frau BihlerBasler aus Binningen sehr herzlich für die Schenkung einer schönen Yamaha-Querflöte. Ein herzlicher Dank geht auch an Frau Kindhauser, die uns ein Klavier der Marke Chickering und den Transport schenkte. Das finnisch-schweizerische Leitungsteam einen sehr tollen Rhythmus. Die Musik zum Film‹Aladin› hingegen fand ich nicht toll, weil ich kein Fan von Aladin bin. Bei den Instrumenten gefielen mir die Blechinstrumente am besten, weil ich selber einmal Waldhorn spielte.» (Matteo) «Ich fand das Orchester sehr gut. Das Lied zum Phantom der Oper hat mich sehr berührt. Fast alles hat gestimmt. Es hätte aber ein bisschen kürzer sein können. Dass Lieder wie ‹The Meldeschluss für An- und Abmeldungen: Donnerstag, 30. April 2009 Wettbewerb Wir gratulieren Tobin Meyers, Schüler von Andreas Kamber, zum 4. Rang beim Nordwestschweizer Solisten- und Ensemblewettbewerb Frenkendorf in der Kategorie Waldhorn. Schülerkonzert, Dirigent Andreas Kamber akzente | Ausgabe 5 | Frühling 2009 Seite 4 Die Musikschule auf dem Podium Lust auf Video Impressum Die neue audio-visuelle Anlage akzente Newsletter der Musikschule Binningen-Bottmingen Auflage 1000 Exemplare erscheint 2x jährlich Veranstaltungskalender Änderungen vorbehalten März 2009 Mo 16.03.09, 18.30 Bereitstellungsraum od. Kronenmattsaal Vortragsabend Klasse Isabelle Ladewig Fr 20.03.09, 18.00 im Hause Instrumentendemonstration Mo 23.03.09, 18.30 Bereitstellungsraum Vortragsabend Klasse Sibylle Moor Sa 28.03.09, 09.00—18.00 im Hause Stufenprüfungen So 29.03.09, 17.00 Kronenmattsaal Abschlusskonzert Stufenprüfungen Mo 30.03.09, 18.30 Bereitstellungsraum od. Kronenmattsaal Vortragsabend Klasse Pamina Blum Dank der neuen audio-visuellen Anlage können sich unsere SchülerInnen in Zukunft auch auf Video sehen und hören. Gemeinsam mit der Lehrperson können wir per Videokamera und Mikrofon Ton- und Bildaufnahmen machen, via Laptop oder Beamer abspielen und (die ‹schmeichelhafteste› Version) auf DVD brennen. So lassen sich später gemeinsam mit SchülerIn und Lehrperson Spiel, Haltung und Ton in Ruhe analysieren und verbessern! Jetzt heisst es nur noch, die nicht ganz unkomplizierte Bedienungsanleitung zu verinnerlichen (Technische Unterstützung von Roland Schwab, Rodag-AG) – dann kann es losgehen! Tanzaufführung 2009 Redaktion Letizia Walser und Mareike Wormsbächer [email protected] SchülerInnen der Klassen von Oki Degen und Martina Rumpf Gestaltung Ariane Oppliger Korrektorat Christopher Zimmer April 2009 Mo 06.04.09 bis Mi 08.04.09 Lehrerweiterbildung Druck Buchdruckerei Lüdin, Binningen ‹akzente› wird unterstützt von Musik Hug, Basel Mai 2009 Mo 04.05.09, 18.30 Bereitstellungsraum od. Kronenmattsaal Vortragsabend Klasse Chantal Mathez Mo 11.05.09, 18.30 Bereitstellungsraum od. Kronenmattsaal Vortragsabend Klasse Rosmarie und Shigeki Inoue Fr 15.05.09, 19.00 Kronenmattsaal Premiere Musical ‹Magic Shoes› (UA) Sa 16.05.09, 19.00 Kronenmattsaal 2. Vorstellung Musical ‹Magic Shoes› (UA) So 17.05.09, 17.00 Bahnhofschulhaus, Therwil (Mehrzweckhalle) 3. Vorstellung Musical ‹Magic Shoes› (UA) Mo 18.05.09, 18.30 Bereitstellungsraum od. Kronenmattsaal Vortragsabend Klasse Shigeki Inoue Mo 25.05.09, 18.30 Bereitstellungsraum od. Kronenmattsaal Vortragsabend Klasse Beata Schröder Mi 27.05.09, 19.30 Kronenmattsaal Konzert mit Pamina Blum (Querflöte) und Dorothee Neu (Harfe) Die nächste Ausgabe von ‹akzente› erscheint im Herbst 2009 initiative «jugend + musik» Am 18. Dezember 2008 wurden die 154‘000 beglaubigten Unterschriften der Initiative «jugend + musik» der Bundeskanzlei in Bern übergeben! Juni 2009 Mo 15.06.09, 18.30 Bereitstellungsraum od. Kronenmattsaal Herausgeber Musikschule Binningen-Bottmingen Kronenweg 16 4102 Binningen Telefon 061 421 90 79 Telefax 061 421 90 30 [email protected] Christine Egerszegi-Obrist, Ständerätin, Präsidentin des Initiativkomitees. Vortragsabend Klasse Ghislaine Steiner Fr 19.06.09, 19.00 Kronenmattsaal Pop-Konzert Mo 22.06.09, 18.30 Bereitstellungsraum Vortragsabend Klasse Mareike Wormsbächer Empfehlenswert Infos: www.musikinitiative.ch Fotos: Hannes Degen Musik ist unser Markenzeichen. Grundkurs 2 Dieser Kurs richtet sich an Kinder, die in ähnlicher Weise wie im Grundkurs 1 weiterarbeiten wollen. Durch Singen, Tanzen, Musik hören und Musizieren auf Orff-Instrumenten setzen wir uns auf spielerische Art mit Musik auseinander. Dabei wird das Rhythmusgefühl, die Wahrnehmung und die musikalische Phantasie gestärkt. Kurzeit: Mittwoch- oder Donnerstagnachmittag, 14-tägig Kursort: Margarethen-Aula Binningen Auskünfte erteilt Ihnen gerne die Grundkurslehrerin Pascale Gerfin (Tel. 061 261 70 85). Blasinstrumente, Flügel und Klaviere, Keyboards, Gehörbildung Gehörbildung ist die Voraussetzung für jede Art des Musizierens und wird auch als Begleitung zum Instrumentalunterricht sehr empfohlen. Auf spielerische und lustvolle Art werden die Grundlagen des Musizierens wie Allgemeine Musiklehre, Blattlesen, Rhythmusübungen, Singen, Notenlesen und Notenschreiben vermittelt. Der nächste Kurs findet ab August 2009 jeweils Samstagvormittag in der Musikschule statt Preis: 100.- pro Semester (200.- für Externe) Für Fragen und InteressentInnen steht unsere Lehrperson Rosmarie Inoue (Tel. 061 312 20 17) gerne zur Verfügung. Schlaginstrumente, Rhythmusinstrumente, Saiteninstrumente, Mietinstrumente, Werkstätten, Zubehör, Musikbücher, Musiknoten, Musiksoftware, CDs und DVDs. Basel, Freie Strasse 70, Telefon 061 272 33 90, Fax 061 272 33 52 www.musikhug.ch