Bauen für mehr Marktanteile

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Wer hat die
schönste
Shoppingmall
im ganzen
Land?
Der Kampf um Kunden:
Bauen für mehr Marktanteile
Auch dieses Jahr veröffentlichte die Location Group ihre viel beachtete Retail-Marktstudie. Sie wartet wiederum mit einigen interessanten Fakten zur ShoppingcenterLandschaft Schweiz auf. So wird etwa
darauf verwiesen, dass die Schweiz «mit
einer Shoppingcenter-Dichte von rund 30
Quadratmetern GLA (gross leasable area/
Mietfläche) pro hundert Einwohner zu den
gesättigten Märkten Europas gehört.»
Zusammenfassend hält die Studie weiter
fest, dass es nicht nur darum geht, Konsumtempel mit den «üblichen und bekannten» Geschäften zu füllen, sondern darum,
einen für alle Beteiligten gewinnbringenden
Mietermix zu finden. Eine wichtige Rolle,
die keinesfalls aus den Augen gelassen
werden sollte, spielt dabei auch die Architektur, heisst es in der Studie weiter.
Die beiden Umstände (gesättigter Markt
und Architektur-Ansprüche) führen dazu,
dass die Betreiber der Schweizer Shoppingcenters unter Zugzwang stehen und
ihre Immobilien entweder baulich auf den
neusten Stand bringen müssen oder bei
der Neuerstellung einer solchen, die neusten Erkenntnisse berücksichtigen müssen.
Nur so gelingt es, in diesem hart umkämpften Markt die Gunst der Kunden nachhaltig
zu gewinnen.
die baustellen_Juni/11
Der Konkurrenzkampf in der schweizerischen Shoppingcenter-Landschaft wird
inzwischen mit harten Bandagen ausgetragen. Die Kunden lassen sich nicht mehr so
leicht «aus dem Häuschen» locken. Das haben auch grosse Einkaufszentren merken
müssen. Nur wer seine Konsumlandschaft auf dem neusten Stand
präsentiert, kann erfolgreich geschäften. Text: Andrin Federer // Fotos: fotolia, zvg.
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Die
Einkaufsarchitektur
ist mit vielen
Disziplinen
verwoben.
Sonnenhof: Auf dem Weg zu einer
attraktiven Citymall
Seit Mai dieses Jahres laufen auch die Umbauarbeiten im Einkaufszentrum Sonnenhof in Rapperswil am Zürichsee. Der Sonnenhof war schon arg in die Jahre
gekommen, und unter attraktivem Shopping versteht man heute etwas anderes.
Die Verantwortlichen haben hier eine attraktive Citymall mit mehr Raum im Innern,
besserem Licht und neuen Ladenfronten
geplant. Gleichzeitig werden ökologisch
angepasste Materialien und eine Erneuerung der gesamten technischen Versorgung sowie umfassenden Wärmeschutzmassnahmen die Energieeffizienz des
Shoppingcenters nachhaltig verbessern.
Auch saniert werden die zum gleichen Gebäudekomplex gehörenden 61 Wohneinheiten. Sie erhalten neue Bäder und neue
Küchen. Sämtliche Fenster der Immobilie
werden ersetzt und auch die Fassade erhält ein Facelifting. Als Investor zeigt sich
auch hier eine Bank: Der UBS-Immobilienfonds SIMA steckt rund 45 Millionen Franken in die Revitalisierung des Shoppingcenters Sonnenhof. Für die Architektur
zeichnet sich das Zürcher Büro Ramseier
& Associates Ltd. verantwortlich. Sie verfügen über entsprechendes Know-how,
wenn es um die Planung von Einkaufszentren (z. B. La Praille in Genf, Shopping Arena in St. Gallen) geht.
Zukünftig wird sich das Rapperswiler Einkaufszentrum auf grosszügigen Flächen,
verteilt auf drei Etagen, präsentieren. Zwei
Drittel der bestehenden Mieter sind auch in
Zukunft noch im Sonnenhof zu finden. Allerdings erhalten die bisherigen Geschäfte
ein neues Ladenlayout und neue Standorte
innerhalb der Shoppingmall. Dies hat seine
Gültigkeit insbesondere für die Migros.
Sämtliche Bereiche des Supermarktes und
das Restaurant werden in Zukunft auf einer
Etage zu finden sein. Die Filiale des MigrosKonkurrenten Coop wird schliessen. Die
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die baustellen_Juni/11
Nachfolgend stellen wir vier Beispiele dieser Bestrebungen in der Schweizer Shoppingcenter-Landschaft dar. In zwei Fällen,
den Shoppingcentern Sonnenhof in Rapperswil und Grossacker in St. Gallen, handelt es sich um eine so genannte Revitalisierung, in den beiden anderen Fällen um
nach neusten Erkenntnissen geplante Neuobjekte, nämlich den Lyssbachpark und
das Einkaufszentrum Rosenberg in Winterthur.
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Betreiber möchten den Ladenmix im Sonnenhof mit zusätzlichen Anbietern aus der
Modebranche ergänzen und so attraktiver
machen. Ziel ist es, verschiedene Labels
anzuziehen, die bis jetzt in Rapperswil noch
nicht präsent sind. Auch ist geplant, einen
weiteren Gastrobetrieb im Shoppingcenter
unterzubringen.
Der Umbau des Sonnenhofs findet unter
Betrieb statt. Der straffe Bauplan bringt es
allerdings mit sich, dass die bestehenden
Geschäfte ein wenig enger zusammenrücken müssen. Schon diesen November
soll die Fertigstellung des ersten Obergeschosses und damit eine Teileröffnung erfolgen. Läuft alles nach Plan, kann der revitalisierte Sonnenhof im August nächsten
Jahres den Abschluss der Umbauarbeiten
feiern.
Rosenberg: Neues städtisches
Eingangstor
Nach einer beinahe zehn Jahre dauernden
Baugeschichte konnte im Mai das aktuelle
Highlight der Winterthurer Einkaufswelt eröffnet werden. Anfänglich war geplant,
dass das rund 50-jährige Einkaufszentrum
Rosenberg saniert werden solle. Umfas-
sendere Abklärungen haben aber ergeben,
dass weder Bausubstanz noch die bestehenden Strukturen wie Raumhöhen und
Haustechnik den zukünftigen Bedürfnissen
genügen können. Im Jahr 2003 wurde von
der Bauherrschaft deshalb entschieden,
einen Neubau zu erstellen. Zur gleichen
Zeit hat sich die Migros entschlossen, zusätzlich 151 Wohneinheiten mit dem neuen
Shoppingcenter zusammen zu realisieren.
Der neue Rosenberg kann getrost als Vorzeigeprojekt in Sachen Ökologie und Wirtschaftlichkeit bezeichnet werden. Erstens
wurde das in aller Munde befindliche «bauliche Verdichten» exemplarisch umgesetzt,
obschon der Gebäudekomplex jetzt noch
sehr ins Auge sticht, insbesondere unter
Einbezug des umliegenden Quartiers.
Trotzdem ist das Verdichten gelungen,
denn das Winterthurer Quartier wird sich
in den nächsten Jahren ebenfalls verändern
und sich in Art und Weise dem Einkaufszentrum anpassen. Das heisst, dass die
neu entstehenden Gebäude sicher ebenfalls einiges höher werden, was zu einer
besseren Integration des Shoppingcenters
in das Quartier führen wird.
Das für die Architektur verantwortliche
Büro ww Atelier hat denn auch nach eigenen Angaben bewusst darauf verzichtet,
das Zentrum im Quartier zu integrieren.
Das grosse Bauvolumen hätte dies sowieso äusserst schwierig gemacht. Das homogene Gebäude zeichnet sich durch präzis gesetzte Einschnitte und Volumen aus.
So ist eine Bauskulptur mit eigener Identität entstanden.
In sich hat es die Fassade: Die Gebäudehaut ist mit Noppen übersät und erinnert so
an ein Glas prickelnden Champagner.
Trotzdem ist das Erscheinungsbild ruhig,
denn die Materialisierung wurde einheitlich
▲
Grossacker: Lebendigkeit als architektonisches Konzept
Ebenfalls in die Jahre gekommen ist das
St. Galler Einkaufszentrum Grossacker.
Die Bausubstanz ist mittlerweile 35-jährig.
Dementsprechend gross war der Erneuerungsbedarf. Davon betroffen waren die
haustechnischen Anlagen und Installationen. Aber auch die architektonische Gestaltung, das Parking und der Mietermix
machten es dem Shoppingcenter schwer,
sich gegen die Konkurrenz zu behaupten.
Der Spatenstich zur Revitalisierung ist diesen Frühling erfolgt. Das Redevelopment
erfolgt durch die WMI Real Estate Marketing AG, als Totalunternehmen zeichnet sich
die HRS Renovation AG verantwortlich. In
Zukunft wird die Architektur auf Lebendigkeit und Orientierungsqualität ausgerichtet.
Diese wird insbesondere durch die Art und
Intensität der Belichtung und Beleuchtung
gestützt. Dazu werden auch so genannte
Bubbles eingebaut. Diese Glaskuppeln
bringen natürliches Tageslicht und damit
ein kundenfreundliches Ambiente in das
erste Untergeschoss der Mall. Nach den
Erneuerungsarbeiten wird das Shoppingcenter über einen akzentuierten Eingang im
Westen verfügen. Durch Sichtbezüge soll
die doppelstöckige Eingangshalle im Osten eine Verbindung mit den beiden Verkaufsebenen herstellen. Auch neu gestaltet
wird der Aussenplatz im Erdgeschoss. Mit
einem neuen, modernen Beleuchtungskonzept und kreativen Farbkompositionen wird
ein attraktiver Begegnungsraum geschaffen.
Auf diesem anziehenden Marktplatz ist ausserdem ein Gartenrestaurant vorgesehen.
Ein Ziel der Umbauarbeiten ist es auch,
den Energieverbrauch des Shoppingcenters Grossacker merklich zu senken. Die
haustechnischen Anlagen – also Heizungen, Klima- und Kälteanlagen werden zukunftsweisenden, energetisch optimierten
Installationen weichen. So dürfte sich der
Energieverbrauch des Einkaufszentrums
fast halbieren. In der Parkgarage liegt der
Fokus in der Verbesserung der Sicherheit,
Kundenfreundlichkeit und Bequemlichkeit.
So werden im zweiten und dritten Untergeschoss Fussgängerzonen und Komfortparkplätze geschaffen. Die Treppenhäuser
sollen mit Licht und entsprechender Farbgestaltung prominent hervorgehoben werden.
die baustellen_Juni/11
Das Einkaufszentrum
Rosenberg in Winterthur ist
ein gelungenes Beispiel eines
Neubaus mit modernem
Mallkonzept.
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gewählt. Farben wurden nur sparsam benutzt und wenn, dann sind diese sehr präzise eingesetzt. Dies, so die Planer, verstärkt das Skulpturale.
Die spezielle Lage des Einkaufszentrums
führte zur Organisation der Grundrisse. So
sind die Zugänge zum Shoppingcenter
niveauversetzt, was im Höhenunterschied
zwischen Schaffhauser- und Seuzacherstrasse begründet liegt. Diese unterschiedlichen Eingangniveaus bringen es mit sich,
dass das Einkaufszentrum Rosenberg über
zwei Erdgeschosse verfügt. Die beiden
Eingänge werden jeder auf seiner Höhe
durch geometrische Einschnitte ins Gebäude definiert. Die unterschiedliche Überlagerung der verschiedenen Etagen öffnet
sich bis ins zweite Untergeschoss. Der Be-
sucher wird also schon in der Parkgarage
von einem sich nach oben öffnenden, lichtdurchfluteten Raum in Empfang genommen. Über Rollbänder und verglaste
Schräglifte findet er seinen Weg ins Zentrum der Mall. Die Wohneinheiten liegen
über dem Shoppingcenter. Die vier abgewinkelten Wohnhäuser formen interessante begrünte Aussenräume. Diese Oasen
bringen den Bewohnern viel Lebensqualität und natürlich Ruhe vor dem Strassenlärm. «Das Zentrum soll zu einem neuen,
zeitgemässen Wahrzeichen für das Rosenbergquartier werden. Ein Unikat, ein selbstbewusster Bau mit hohem Wiedererkennungswert. Die neue Pforte nach Winterthur
auf der Einfallachse von Norden», beschreiben die Architekten ihren Bau.
Gutes Klima und Wohlbefinden
Das gesamte System für die Gebäudeautomation im Lyssbachpark stammt aus dem
Haus von Sauter Building Control Schweiz AG. Dabei kam das neueste Automationssystem EY-modulo 5 zum Einsatz. Die Stationen kommunizieren durchgängig untereinander
und mit der Leitebene über das Technische Netzwerk (Ethernet TCP/IP) ohne zusätzliche Gateways und Router. Die eingesetzten Automationsstationen modu525 sind Teil
des Systems SAUTER EY-modulo 5, welches als bestes Automationssystem mit dem
«Gebäude-Effizienz-Award 2009» ausgezeichnet wurde. Über total 14 Schaltschränke
werden die gesamten HLK-Anlagen geregelt und gesteuert, ebenfalls sind die RWA und
einige Sanitäranlagen aufgeschaltet. Seit 100 Jahren sorgt das Unternehmen bereits für
Lyssbachpark: Einkaufserlebnis
zwischen den Metropolen
Ende März dieses Jahres wurde das neue
Shoppingcenter Lyssbachpark an zentraler
Lage zwischen den beiden kantonalen Metropolen Bern und Biel in Lyss nach 2,5
Baujahren eröffnet. Über ihre Immobilienfonds Real Estate Fund LivingPlus hat die
Credit Suisse rund 90 Millionen Franken in
das Projekt investiert. Das Einkaufscenter
Lyssbachpark überzeugt durch den schnell
erreichbaren Standort am Bahnhof Lyss,
durch genügend Parkplätze und das vielfältige Angebot: ein grosser Migros-Supermarkt – eingerichtet nach dem neuen
grosszügigen Ladenkonzept 2010 –, ein
neues Migros-Restaurant mit 179 Sitzplätzen und 96 Aussensitzplätzen in der Esplanade. Zum Lyssbachpark gehören auch
ein Wohn- und Pflegezentrum sowie 48
Wohnungen. Das Wohn- und Pflegezentrum umfasst 16 grosszügige 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen sowie 44 Pflegeplätze.
Betreiberin ist die Seniocare AG. Die 48
Wohnungen mit dem LivingServices-Angebot richten sich an ein gemischtes Publikum, das die Annehmlichkeiten einer sehr
zentralen und trotzdem ruhigen Lage
schätzt. Mit dem öV gelangt man bis direkt
vor das Einkaufscenter – zur centereigenen
Bushaltestelle. Geplant wurde der viergeschossige, 146 Meter lange Bau vom Berner Büro Itten + Brechbühl AG. Der
Gebäudekomplex bildet einen Riegel gegen die Bahnanlage. Gegenüber befinden
sich drei kleinere Volumen mit Passagendurchbrüchen. Sie binden den Lyssbachpark ans bestehende Strassennetz an. Im
Zwischenraum erstreckt sich eine grosszügige Esplanade. Sie lädt zum Flanieren und
Verweilen ein. Charakteristisch sind die
grünen Inseln, bepflanzt mit Nadelhölzern.
Farblich wird der offene Innenraum dadurch gekennzeichnet, dass die Fassaden
hell gehalten sind. Die Aussenfassaden
sind dunkel getönt und markieren damit die
Abgrenzung. ■
ein gutes Klima und Wohlbefinden in Lebensräumen und bietet ganzheitliche, energieeffiziente Lösungen für Gebäudeautomation aus einer Hand. Mit einem massgeschneiderten Serviceangebot begleitet das Unternehmen seine Kunden über den gesamten Leminimieren. Mit Sauter-Lösungen verfügen die Kunden über eine herstellerunabhängige
Spitzentechnologie, die sowohl bei Neubauten als auch bei Modernisierungsmassnahmen optimale Bedingungen schafft.
die baustellen_Juni/11
benszyklus der Anlagen und hilft mit, bei hohem Komfort die Betriebskosten zu
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