Themendienst Damit Reisen mit dem Zug noch verlässlicher wird: 7,5 Milliarden Euro für Gleise, Brücken, Tunnel und Co. Sieben Millionen Menschen fahren täglich mit der Bahn. Viele davon pendeln zur Arbeit oder reisen zu privaten oder beruflichen Terminen. Während der Fahrt wird gern Geschäftliches erledigt, ein gutes Buch gelesen oder im Netz gesurft. Viele genießen auch die gewonnenen Stunden in Familie. Und manch einer lässt seinen Blick einfach nur aus dem Fenster schweifen… (Berlin, 2. März 2017) Ab März sind hier neben abwechslungsreichen Landschaften auch wieder zahlreiche Großmaschinen und Arbeiter mit orangefarbenen Westen zu sehen: Die Bahn startet in die Bausaison 2017. Zukunft Bahn: Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Qualität für die Reisenden Mit dem Programm „Zukunft Bahn“ macht sich die DB fit und attraktiv für ihre Kunden. Basis dafür ist ein leistungsfähiges Schienennetz, auf dem die Züge möglichst reibungslos fahren können. Um das zu schaffen, wird in die Modernisierung sowie den Neu- und Ausbau der Infrastruktur investiert. Rund 7,5 Milliarden Euro fließen allein dieses Jahr in Gleise, Brücken, Tunnel und Technik. Zugleich werden enge Flaschenhälse im über 33.000 Kilometer langen Netz angepackt, etwa im Zulauf großer Knoten. Allein für 15 Großprojekte sind Spatenstiche geplant. Bis zu 850 Baustellen am Tag heißt das im Extremfall, um das anspruchsvolle Pensum zu bewältigen. Klar ist: Wo gebaut wird, steht Infrastrukturkapazität zeitweilig nicht oder nur begrenzt zur Verfügung, kann der Bahnverkehr nicht ohne Einschränkungen laufen. Auf der einen Seite steht der Wunsch nach einem zukunftsfähigen Netz – dafür sind zahlreiche Investitionen notwendig. Auf der anderen Seite müssen täglich rund 40.000 Züge über die Schienen geleitet werden – viele davon in eng getakteten Fahrplanmustern. Daher baut die Deutsche Bahn stets mit Bedacht und nicht auf „Teufel komm raus“. Das heißt, bei allen Aktivitäten steht immer die zentrale Frage im Vordergrund, wie die „Nebenwirkungen“ des Baugeschehens für den Kunden so gering wie möglich gehalten werden können. Hier ist die Deutsche Bahn 2016 einen großen Schritt vorangekommen. So gab es im Vergleich zu 2015 im vergangenen Jahr rund zwölf Prozent mehr Baustellen pro Tag im Netz. Gleichzeitig konnte die Anzahl der von Baumaßnahmen verursachten Verspätungsminuten um elf Prozent gesenkt werden. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Martin Walden Leiter Kommunikation Infrastruktur Tel. 030 297-62720 Fax 030 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 02/2017 1/3 Themendienst Effektiver Bauen durch Bündeln von Einzelmaßnahmen Die Koordination der Bauarbeiten in Europas größtem Schienennetz ist eine Mammutaufgabe. Die Planer müssen nicht nur das Baumaterial zur rechten Zeit an den richtigen Ort schaffen, sondern auch den Betrieb im Auge behalten, um die Auswirkungen der Arbeiten auf den Zugverkehr so gering wie möglich zu halten. Hier hat sich bewährt, räumlich nah beieinander gelegene Baumaßnahmen zeitlich in sinnvollen Korridoren zusammenzufassen. Ziel ist es, eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeiten möglichst schnell abwickeln zu können. Auf diese Weise können so viele Baustellen wie möglich vorab in den Fahrplan integriert werden, um eine langfristige Planbarkeit zu ermöglichen. Bereits ein Jahr im Voraus können die Verkehrsunternehmen ihre Konzepte, Personale und Fahrzeuge darauf abstimmen. Der Einsatz leistungsfähiger Großmaschinen ist im Korridor ebenfalls besser möglich, da diese rund um die Uhr arbeiten können. Komplexe Streckenmodernisierungen können so in kürzerer Zeit und zu geringeren Kosten als etwa beim Bauen „unter dem rollenden Rad“ durchgeführt werden. Beispiele in diesem Jahr sind Baukorridore auf den Strecken Hannover –Würzburg und Hannover – Berlin. Insgesamt hat die Bahn ihre Bauarbeiten in diesem Jahr in 66 Korridoren gebündelt. Allein zu Ostern wird rund um die Uhr zwischen Hamm und Köln, Köln und Mainz, Langerwehe und Düren, Frankfurt am Main und Mannheim sowie zwischen Bamberg und Forchheim in fünf Korridoren gearbeitet. Zusätzliche Feinsteuerung für Baustellen mit hoher Netzwirkung Einige Baustellen sind in ihrer Wirkung auf das Gesamtnetz besonders sensibel, haben bundesweite Auswirkungen auf den Schienenverkehr. Diese Maßnahmen hat die Bahn 2016 zusätzlich analysiert, um auch hier für die Reisenden weitere Verbesserungen zu schaffen. Sogenannte „Sperrzeitenfinder“ zeigen den Planern bestehende Sperrzeiten für Gleise wie in einem Schaufenster an. Diese Zeiten können dann für andere, kurzfristige Baumaßnahmen genutzt und zusätzliche Einschränkungen für den Schienenverkehr vermieden werden. In 2016 konnte dadurch auf über 890 Sperrzeiten verzichtet und damit die Baustellenplanung weiter optimiert werden. Auch beim Personal hat die Bahn nachjustiert und zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt, die für bessere Bau- und Betriebsabläufe sorgen sowie bei der Fahrplanerstellung und Disposition unterstützen. Damit können zum Beispiel Konflikte auf Umleitungsstrecken besser erkannt und vermieden werden. Denn wenn viele zeitgleiche Baustellen den Verkehr auf eine Umleitungsstrecke drängen, können schnell Überlastungen entstehen. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Martin Walden Leiter Kommunikation Infrastruktur Tel. 030 297-62720 Fax 030 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 02/2017 2/3 Themendienst Digitale Tools unterstützen Planung und vorausschauende Instandhaltung Ein wichtiger Weg, bei Planung Bau und Betrieb noch besser zu werden, ist die Digitalisierung. Die mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan vom Bund auf den Weg gebrachten Projekte mit digitalen Werkzeugen werden bei der Bahn effektiv umgesetzt. So setzt die DB beim Planen und Bauen großer Aus- und Neubauprojekte auf das Building Information Modeling (BIM). Dabei handelt es sich um eine digitale Plattform, die mehr Transparenz, mehr Kooperation und am Ende mehr Effizienz und Planbarkeit in die Umsetzung komplexer Infrastrukturprojekte bringen wird. Digitalisierung ist auch das Schlüsselwort bei der Instandhaltung von Bahnanlagen. Um potentielle Störungen zu erkennen und zu beheben, bevor diese überhaupt entstehen, kommt das digitale Diagnosesystem DIANA zum Einsatz. Dieses wird zum Beispiel für die Weichenantriebsdiagnose genutzt. Darüber hinaus soll mit dem Fiber Optic Sensing (FOS) künftig eine glasfaserbasierte Kontrolle der Gleise möglich werden. Die konsequente Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik trägt ebenfalls zu mehr Verlässlichkeit im Bahnbetrieb bei. Auf der Strecke zwischen Erfurt und Halle/Leipzig und ab Dezember auch zwischen Erfurt und Oberfranken, wird bereits die Zukunft eingeläutet. Dort fahren die Züge ohne Signale an der Strecke zuverlässig mit Hochgeschwindigkeit. Ergänzend prüft das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in einer Studie die Chancen und ein mögliches Vorgehen, um die heutige Leit- und Sicherungstechnik grundlegend digital zu erneuern. Kommunikation ist alles: Bauinformationen über verschiedene Kanäle Wichtig ist, dass für jedes Bauvorhaben die Kundeninformation reibungslos funktioniert. Daher werden für die größten Baumaßnahmen schon zwei Jahre im Voraus Baufahrpläne entwickelt, in denen Umleitungen, Ersatzverkehre oder Fahrzeitverlängerungen entlang bestimmter Korridore hinterlegt sind. Auf dieser Basis erhält der Reisende verlässliche Informationen zum Fahrplan und kann seine Reiseplanung frühzeitig darauf einstellen. Informiert wird über zahlreiche Kanäle von der APP wie DB Navigator oder Max Maulwurf über das Bauinfoportal bis hin zu Flyern, Aushängen und Plakaten unmittelbar vor Ort. Gemeinsam mit den Unternehmen im Personen- und Güterverkehr sowie den Aufgabenträgern im Personennahverkehr diskutiert die Bahn darüber hinaus aktuell an einem „Runden Tisch“ Themen, die Fahren und Bauen für alle, die täglich Deutschland in Bewegung halten, besser handelbar machen können. Ziel ist, die Auswirkungen der Bautätigkeit durch frühzeitige gemeinsame Abstimmung für den Kunden so gering wie möglich zu halten. Last but not least bindet die DB AG Verkehrsunternehmen bei Bauinformationsdialogen intensiver in die Planung und Vorbereitung von Baustellen ein. Mögliche Kritikpunkte werden dort konkret angesprochen und wenn möglich aufgelöst, um somit bereits im Vorfeld eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Martin Walden Leiter Kommunikation Infrastruktur Tel. 030 297-62720 Fax 030 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse 02/2017 3/3