Themendienst Strom sparen am Bahnhof Das Energiemanagement der DB Station&Service AG Die rund 5.400 Bahnhöfe der DB Station&Service AG sind für ca. drei Milliarden Reisende und Bahnhofsbesucher jährlich zentrale Mobilitätsdrehscheibe. Dabei verbrauchten die Bahnhöfe 2008 noch so viel Strom wie eine Großstadt mit ca. 115.000 Haushalten; bis Ende 2015 konnte der Stromverbrauch bereits um eine Strommenge von ca. 20.000 Haushalten reduziert werden. Im Jahr 2008 wurde mit dem Aufbau eines Energiemanagements begonnen. 2015 beschloss der Vorstand der DB Station&Service AG, die Verbesserung der Energieeffizienz an den Bahnhöfen konsequent voranzutreiben und führte ein Energiemanagementsystem nach ISO-Norm ein. (Berlin, Oktober 2016) Das Energiemanagement der DB Station&Service AG sorgt für die Optimierung und Senkung des Strom- und Energieverbrauchs an den Bahnhöfen. Energiemanager Peter Siemt kümmert sich zusammen mit den Energiebeauftragten in den Regionen und den Energieverantwortlichen in den jeweiligen Bahnhofsmanagements darum, dass energiesparende Maßnahmen an den Bahnhöfen möglichst schnell umgesetzt werden. Großes Einsparpotential bietet vor allem die Beleuchtung Allein wegen der großen Zahl der Bahnhöfe sind bereits kleine Effekte wertvoll. Vielerorts ist die Beleuchtung auch zur Gewährleistung der Sicherheit des Bahnbetriebs zwingend erforderlich. Hier besteht die Herausforderung darin, einerseits die vorgeschriebene Helligkeit zu gewährleisten und andererseits auch dabei keinen Strom unnötig einzusetzen. Wichtig für die Kunden: An Komfort oder Sicherheit wird nicht gespart Im Idealfall bemerken Kunden und Reisende die Strom-Einsparungen gar nicht. Zum Beispiel kommen LED-Leuchtmittel anstatt herkömmlicher Leuchtstoffröhren zum Einsatz. LED-Lampen sind in der Anschaffung zwar teurer, punkten aber mit längerer Lebensdauer, deutlich reduziertem Wartungsaufwand, Formstabilität und nicht zuletzt der Stromersparnis. So wurden zum Beispiel die Gleishalle im Münchner Hauptbahnhof, diverse Personenunterführungen und die Bahnsteigbeleuchtung in Mainz Hauptbahnhof fast vollständig auf LED umgestellt. Auch Wetterschutzhäuser, hinterleuchtete Wegeleitsysteme und Vitrinen sind zu großen Teilen mit LED-Technik ausgestattet. Neben der Energieeinsparung ergibt sich hier ein weiterer Effekt: Kai-Henning Wagner LED-Lampen sind deutlich schlagfester und fallen daher nicht so oft durch Sprecher Personenbahnhöfe Vandalismus aus. Tel. +49 (0) 30 297-62726 Fax +49 (0) 30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher 12/2016 CK/KM 1/3 Themendienst Energiesparmöglichkeiten am Bahnhof Wenn die Mitarbeiter des Energiesparmanagements einen Bahnhof untersuchen, schauen sie nicht nur auf die Beleuchtung. Alte Gebäude werden sukzessive energetisch saniert, um durch optimale Fassadendämmung und moderne Fenster Energieverluste zu vermeiden. Alte Heizungsanlagen können durch den Austausch von Brennern, Kesseln und Umwälzpumpen energetisch verbessert werden. Für Gebäude mit großem Wärmebedarf, etwa große Empfangshallen oder Vermietungsbereiche wie Büros und Geschäfte, lohnt sich unter Umständen der Einbau eines Blockheizkraftwerks, das neben Wärme auch Strom produziert. Dachflächen mit einer gewissen Mindestgröße können für Solaranlagen genutzt werden, wobei diese nur vereinzelt durch die DB betrieben werden. In der Regel werden Dächer von Bahnhofsgebäuden an Stromproduzenten vermietet. „Das Energiemanagement entwickelt sich aber stetig weiter. Die Technik, die wir heute einbauen, kann morgen schon wieder überholt sein“, so Siemt. „Daher müssen wir uns jeden Bahnhof regelmäßig anschauen, um zu sehen, wo wir Energie sparen können. Bei Neubau, Modernisierungen oder Umbauten von Stationen achten wir von Anfang an auf den Einsatz energieeffizienter Technik, um Beleuchtungs-, Wärme-, Kälte- und Lüftungsbedarf zu decken oder Barrierefreiheit oder Reisendeninformation sicherzustellen.“ „Grüner Bahnhof“ und weitere Projekte In verschiedenen Pilotprojekten erproben die Mitarbeiter des Energiemanagements den Einsatz energieeffizienter Techniken auf den Bahnhöfen. Vorzeigeprojekt ist der „Grüne Bahnhof“, Europas erster CO₂neutraler Bahnhof in Kerpen-Horrem in Nordrhein-Westfalen. Durch die Nutzung von Photovoltaik, Erdwärme und Regenwasserversickerung wird dieses Empfangsgebäude klimaneutral betrieben. Der zweite „Grüne Bahnhof“ entsteht aktuell in Lutherstadt Wittenberg, die Inbetriebnahme erfolgt im Dezember 2016. Für kleinere Haltepunkte wie Pinzberg in Bayern werden auch autarke Stromversorgungen durch den Einsatz von Photovoltaik- und Kleinwindanlagen erprobt. Weitere Projekte sind der Einsatz von Blockheizkraftwerken, die Entwicklung von LED-Bahnsteigbeleuchtungen und die Beleuchtung von 50 Wartehallen und Vitrinen im Münsterland mittels des Einsatzes von Photovoltaik. Kai-Henning Wagner Sprecher Personenbahnhöfe Tel. +49 (0) 30 297-62726 Fax +49 (0) 30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher 12/2016 CK/KM 2/3 Themendienst Zahlen, Daten und Fakten Bahnhöfe: 5.400 davon rd. 900 mit Empfangsgebäude Bahnsteige: 9.500 Zu beleuchtende Gesamtfläche so groß wie 1.300 Fußballfelder Personenunterführungen: 2.000 Aufzüge: ca. 2.000 Fahrtreppen: ca. 1.000 Fahrgastinformationsanlagen: ca. 6.400 Dynamische Schriftanzeiger: ca. 6.600 Heizungsanlagen: ca. 1.000 Stromeinsparung seit 2008: ca. 20.000 Haushalte (ausgehend vom durchschnittlichen Verbrauch eines 3-Personen-Haushalts von 3.800 kWh im Jahr) Kai-Henning Wagner Sprecher Personenbahnhöfe Tel. +49 (0) 30 297-62726 Fax +49 (0) 30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher 12/2016 CK/KM 3/3