Philosophisches Seminar Philosophisches Seminar Fächerübergreifender Bachelor Philosophie Grundlagen der Theoretischen Philosophie Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Einführung in die Naturphilosophie Seminar, SWS: 2 Eisner, Werner (verantwortlich) Fr, wöchentl., 16:00 - 18:00, 23.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Die Naturphilosophie wird zunächst anhand einiger klassischer philosophischer Autoren mehr historisch erschlossen (Aristoteles, Descartes, Leibniz, Spinoza etc.), um dann auf der Grundlage der modernen Naturwissenschaften moderne naturphilosophische Konzeptionen zu entwickeln und zu diskutieren. Basis ist hier die moderne Physik, besonders die Relativitäts- und die Quantentheorie; aber auch Aspekte der neueren Biologie (Evolutionsbiologie, Bewusstseins- und Wahrnehmungsforschung). Schließlich geht es auch um Fragen nach der Rolle des Menschen in der Natur, nach seinem Verhältnis zur modernen Technik etc., mit denen diese Einführung abgeschlossen wird. Bemerkung Magister: M2+3 Lehramt (auslaufend): L2+4 ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 23.10.2009. Literatur Esfeld, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 2002 (WBG) - Dieses Buch muss angeschafft werden. Böhme, Gernot (Hg.), Klassiker der Naturphilosophie, München 1989 (Beck) Drieschner, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 1981 (WBG) Weizsäcker, C.F.v.; Die Einheit der Natur, München 1971ff. (Hanser) Winter 2009/10 1 Philosophisches Seminar Elemente des Argumentierens Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 14:00 - 16:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Dieses Seminar ist ein Versuch, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass „die meisten Philosophiestudenten die formale Logik wie eine exotische Rechentechnik [lernen], und zwar anhand von primitiven Übungsbeispielen, die mit wirklich substantiellen philosophischen Argumenten nichts zu tun haben". (Holm Tetens, 9). Ziel soll darum nicht die abstrakte Präsentation formaler Argumentationstechniken sein, die in der Wissenschaft oder Alltagsrhetorik beliebig verwendbar sind, sondern die Ausbildung eines Blicks für die argumentative Struktur philosophischer Texte. Neben der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der traditionellen Logik und Rhetorik wird deshalb die gemeinsame Erörterung exemplarischer Passagen philosophischer Texte breiten Raum einnehmen, um deren Argumentation zu analysieren. Grundlage des Seminars wird ein Skript sein, das zur Zeit noch erarbeitet wird. Bemerkung Magisterstudium: Logik ( M 1 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Logik der Argumentationstheorien oder Entscheidungstheorien ( L 1 ) Literatur Literatur: Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren, 2. Auflage München 2006 (Der Autor verfolgt eine ähnliche Absicht wie dieses Seminar, legt aber nicht die traditionelle, sondern die formale Logik zugrunde.). Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Winter 2009/10 Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. 2 Philosophisches Seminar Erkenntnistheorie Vorlesung, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 12:00 - 14:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1137 - 016 Drägersaal Kommentar „Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit" (Ernst Cassirer) hat seinen Ursprung in der Philosophie des Mittelalters. Eine zentrale Bedeutung ist in diesem Zusammenhang der nominalistischen Kritik des Wilhelm von Ockham zuzusprechen, in dessen Folge die vormals objektive Geltung beanspruchenden Bestimmungen des Wissens in die Immanenz des erkennenden Subjekts eingezogen werden. Ausgehend von der durch Ockham formulierten Lehre sollen in dieser Vorlesung die in der Konsequenz des Nominalismus liegenden erkenntnistheoretischen Probleme der neuzeitlichen Philosophie dargestellt werden. Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Winter 2009/10 3 Philosophisches Seminar G. Berkeley. Zu Wahrnehmungspsychologie und Erkenntnistheorie des subjektiven Idealismus Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Gegenstand der gemeinsamen Lektüre ist der "Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, Part I" (1710). Veranlaßt durch die unauflöslichen inneren Schwierigkeiten, die den sensualistischen Empirismus von Locke belasten, kommt Berkeley zu einem neuen Erkenntnismodell, das innovative Züge trägt. Er radikalisiert die in der Tradition britischer Philosophie seit Hobbes und Locke vertretene nominalistische Position, indem er sie mit semiotischen Grundkonzepten verbindet; er revidiert das überlieferte Verhältnis von Wahrnehmung und Denken; und er entwirft einen universalen Perspektivismus, der durchaus dem seines älteren Zeitgenossen Leibniz vergleichbar ist. Besonders folgenreich für die Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie wurde seine "New Theory of Vision" von 1709; auf sie soll in der Übung ein Seitenblick geworfen werden. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur G. Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, Hamburg 1957 (F. Meiner, PhB Bd. 20) Kritik der teleologischen Urteilskraft Vorlesung, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Di, wöchentl., 16:00 - 18:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - F442 Kommentar Der zweite Teil der Kantischen Kritik der Urteilskraft ist der Gegenstand dieser Vorlesung. Vom Begriff der Zweckmäßigkeit in der Natur zum letzten Zweck der Natur bis zum Endzweck des Daseins einer Welt sind die Themen, die Kant in seiner dritten Kritik behandelt. Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). 4 Philosophisches Seminar Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 5 Philosophisches Seminar Technikphilosophie Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Technikphilosophie. Als akademische Disziplin und Teildisziplin der Philosophie ist Technikphilosophie ein noch vergleichsweise junges Gebiet. Es wurde vor kurzem wie folgt charakterisiert: "Nicht nur handelt es sich bei ihr um ein Fachgebiet ohne Tradition, sie ist vor allem ein Fachgebiet ohne eigene Fragestellung. Im Grunde ist die Technikphilosophie die ganze Philosophie noch einmal von vorn - diesmal unter Einbeziehung der Technik." (Nordmann, 2008, S. 10). Demgemäß sind in der Technikphilosophie die beiden großen Herangehensweisen der gegenwärtigen Philosophie, die kontinentale und die analytische Philosophie, vertreten. In dieser Veranstaltung werden wir uns auf die analytische Technikphilosophie konzentrieren. Bemerkung Literatur Zentrale Fragen, die in der Veranstaltung angesprochen werden sollen, sind z.B.: Wie verhalten sich Wissenschaft und Technologie zueinander? Ist Technologie mehr als lediglich angewandte Naturwissenschaft? Sind die Ingenieurwissenschaften autonome, Erkenntnis produzierende Disziplinen, wie die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften es sind? Wenn ja, wie kann technologische Erkenntnis charakterisiert werden und inwiefern unterscheidet sie sich von (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnis? Unterscheiden sich das Technische und das Natürliche grundsätzlich von einander? Wenn ja, worin genau? Hat die Technologieentwicklung eine Eigendynamik, oder können wir sie steuern? Können wir die Technologie kontrollieren; oder kontrolliert sie eher uns? Spezifisch moralische und ethische Fragen, die zu einzelnen Technologien auftreten, z.B. Fragen bez. Gentechnologie bei Pflanzen, genetische Veränderung und Klonierung von Tieren und Menschen, Informationstechnologie und Datenschutz, Verschmutzung der Umwelt, usw., werden in dieser Veranstaltung jedoch nicht im Fokus stehen. Die Veranstaltung ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch für Studierende in den technischen Disziplinen konzipiert, aber ist grundsätzlich offen für Interessierte aus allen Studiengängen. Besondere Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil des Philosophiestudiums: Teilnehmer von außerhalb der Philosophie sollten selbst mit der für den betreffenden Studiengang zuständigen Person klären, inwiefern sie die Leistung für die Veranstaltung in ihrem Studienprogramm anrechnen lassen können! Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Bitte melden Sie sich rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an. Magister: M3 Lehramt (auslaufend): L2 Textgrundlage des Seminars sind ein Reader mit aktuellen Texten und ein Buch: Alfred Nordmann, Technikphilosophie: zur Einführung (Junius, 2008). Das Buch sollten alle Teilnehmer selbst beschaffen, der Reader wird in der Form von herunterladbaren Dateien auf Stud.IP zur Verfügung gestellt werden. Tutorium zur Vorlesung "Erkenntnistheorie" Tutorium, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Tutorin: Rieke Staack Begleitend zur Vorlesung „Erkenntnistheorie" von Eckhard Homann sollen die in der Vorlesung behandelten Inhalte anhand ausgewählter Texte diskutiert und vertieft werden. Bei Bedarf wird auch eine Einführung in die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens gegeben (Verfassen von Referaten und Hausarbeiten, korrektes Zitieren, etc.). Winter 2009/10 6 Philosophisches Seminar Tutorium zur Vorlesung "Kritik der teleologischen Urteilskraft" Repetitorium/Tutoriumskurs, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Mi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Tutor: Gerhard Klassen Begleitendes Lektüre-Tutorium zur Vorlesung von Prof. Dr. Bensch. E-mail Adresse: [email protected] Literatur Literatur: Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft, Felix Meiner Verlag 2006 Grundlagen der Praktischen Philosophie Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Einführung in die Politische Philosophie Vorlesung, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 08:30 - 10:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - F107 Kommentar In dieser Vorlesung wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Politischen Philosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Positionen der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Vorstellungen von ‚Staat', die unserem modernen westlichen Rechtsstaat zugrunde liegen allmählich herausgebildet haben. Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss der Staat genügen um als ‚gerecht' erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die Geschichte der okzidentale politischen Philosophie zu geben. Sie richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 7 Philosophisches Seminar Ethik für Studierende der Lebenswissenschaften Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Mi, wöchentl., 08:00 - 10:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG NEUER RAUM: 4105 - E011 Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Wissenschafts- und Bioethik. Das Hauptziel der Veranstaltung ist es, Studierenden Anreize und Gelegenheit zur Reflexion über allgemeine moralische Aspekte der wissenschaftlichen Forschung sowie über spezielle Fragen aus der Bioethik zu bieten. In dieser Weise soll das Seminar einen Beitrag zur Entwicklung ethischer Schlüsselkompetenzen (Fähigkeit zur Reflexion, Bewertung, Diskussion, mündliche und schriftliche Präsentation einer argumentierten Stellungnahme) für angehende Wissenschaftler und Lehrer, sowie eines verantwortlichen Forscherbewusstseins, leisten. In 2 einführende Vorlesungen und 10 Diskussionssitzungen sollen verschiedene Themen aus der Wissenschaftsethik und Bioethik anhand von einführenden Texten und Referaten diskutiert werden. Zu diskutierende Fragen sind z.B.: Haben Wissenschaftler als Wissenschaftler, d.h. als Mitglieder einer bestimmten Berufsgruppe, eine besondere Verantwortung? Worin besteht eigentlich gute wissenschaftliche Praxis und welche kodifizierten Verhaltensregeln für Wissenschaftler gibt es? Wie ist mit Fehlverhalten von Wissenschaftlern, wie Fälschung von Forschungsergebnissen oder Ideendiebstahl, umzugehen? Was ist moralisch verantwortbarer Umgang mit Tieren in der Forschung? Welche moralischen Probleme können bez. Stammzellforschung und Gentechnologie auftreten? Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Die Veranstaltung wird in jedem Semester angeboten und ist in erster Linie als Veranstaltung für 2 LP für Studierende der Lebenswissenschaften konzipiert (im Wintersemester als Pflichtveranstaltung im B.Sc. Biologie, im Sommersemester als Pflichtveranstaltung im fü. B.Sc. & fü. M.Ed.). Als Leistungen für 2 LP werden eine kurze Präsentation und einige veranstaltungsbegleitende (sehr!) kurze schriftliche Arbeiten gefordert. Für >2 LP ist zusätzlich eine längere schriftliche Arbeit erforderlich. Bitte melden Sie sich unbedingt rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an! Die Teilnehmerzahl ist beschränkt und Studierende, die das Seminar als Pflichtveranstaltung belegen müssen, werden vorrangig zugelassen. Studierende aus anderen als den oben genannten Studiengängen sind selbstverständlich herzlich willkommen, die Teilnahme ist jedoch von der Verfügbarkeit freier Plätze abhängig. Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Textgrundlage des Seminars wird ein Reader sein, der in Stud.IP zur Verfügung stehen wird. 8 Philosophisches Seminar Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 9 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Philosophie des Organismus Vorlesung, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2009 - 30.01.2010, 2705 - 138 Kommentar In dieser Vorlesung erlaubt es sich der Dozent, eine Bilanz seiner Betrachtungen zur Philosophie des Organismus zu ziehen, d. h. zur Wirkungsgeschichte von Whiteheads Denken. Es sollen behandelt werden: (a) Die Öffnung des Naturbegriffs im Werk von A. N. Whitehead (b) Panpsychismus und Panentheismus: C. Hartshorne (c) Philosophie des aufgeklärten Common Sense (I): F. S. C. Northrop (d) Philosophie des aufgeklärten Common Sense (II): P. Weiss (e) Verhältnis von Natur- und Kulturwissenschaft (I): S. K.Langer (f) Verhältnis von Natur- und Kulturwissenschaft (II): D. M. Emmet (g) Verhältnis von Natur- und Kulturwissenschaft (III): M. Grene Literatur Begleitend zur Vorlesung wird ein Skript geliefert. Winter 2009/10 10 Philosophisches Seminar Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die politische Philosophie der Neuzeit" Tutorium, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette Kommentar In der ersten Vorlesung wird Näheres zu diesem Angebot mitgeteilt. Tutorium zur Vorlesung "Philosophie des Organismus" Tutorium, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich Kommentar Ort und Zeit wird in der 1. Vorlesung festgelegt. Tutorin: Radka Cacková Literatur Begleitend zu der im Titel genannten Vorlesungsreihe von K.-F. Kiesow findet ein Lektürekurs mit zwei populär gehaltenen Texten von L. v. Bertalanffy statt, der dem Grundgedanken einer organischen Biologie nahe stand. Dadurch soll Gelegenheit zu einer selbständigen Erarbeitung und Vertiefung des Themenstoffes gegeben werden. L. v. Bertalanffy: Vom Molekül zur Organismenwelt (1949) und ders.: Aber vom Menschen wissen wir nichts (1984). Tutorium zur Vorlesung "Zur Legitimation politischer Herrschaft der Neuzeit IV: Marx" Tutorium, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Kommentar Zeit und Ort werden in der 1. Vorlesung bekanntgegeben. Tutorin: Claudia Sticher Das Tutorium wird begleitend zur Vorlesung "Zur Legitimation politischer Herrschaft in der Neuzeit IV: Marx" angeboten. Gegenstand des Tutoriums sind zentrale Passagen der Politischen Schriften von Karl Marx. Sie sollen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bei Bedarf werden auch Fragen wissenschaftlichen Arbeitens besprochen. Für Rückfragen: [email protected] Winter 2009/10 11 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Zur Legitimation politischer Herrschaft in der Neuzeit IV: Marx Vorlesung, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Fr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2009 - 30.01.2010, 1137 - 016 Drägersaal Kommentar Nachdem in den vergangenen Semestern die Politischen Philosophien Hobbes‘, Lockes und Rousseaus und die Rechtsphilosophien Kants und Hegels thematisch waren, wird in diesem Semester vorgestellt, was Karl Marx (nicht: der Marxismus!) zur Legitimation politischer Herrschaft zu sagen hat. Das Vorhaben ist aus zwei Gründen nicht unproblematisch: Zum einen hat Marx keine geschlossene Theorie politischer Herrschaft hinterlassen. Sein ursprünglich geplantes Buch über den Staat blieb ungeschrieben, und der Schwerpunkt seiner theoretischen Arbeit verlagerte sich seit Beginn der 1850er Jahre auf das Feld der Ökonomie. Zum anderen aber haben sich die theoretischen Voraussetzungen der Marxschen Auffassungen im Laufe der Zeit durchaus verändert, so dass es nicht möglich ist, aus den Äußerungen, die sich zu Recht, Staat und Gesellschaft in verschiedenen Schriften finden, seine „Politische Theorie" einfach zu kompilieren. Die Vorlesung wird Marx‘ Kritik des bürgerlichen Staates und der bürgerlichen Staatstheorie in den verschiedenen Phasen seines Denkens vorstellen; sie wird die theoretischen Voraussetzungen, die dieser Kritik jeweils zugrunde liegen, erörtern und sie wird schließlich fragen, in welchem Verhältnis das Hauptwerk, die Kritik der Politischen Ökonomie im „Kapital", zu dieser Kritik steht. Literatur Literatur: Karl Marx, Friedrich Engels, Werke [MEW], Berlin 1956ff. Marx/ Engels Gesamtausgabe [MEGA], Berlin u.a. 1927-1935 u. 1975ff. Geschichte der Philosophie Winter 2009/10 12 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 13 Philosophisches Seminar Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. G. Berkeley. Zu Wahrnehmungspsychologie und Erkenntnistheorie des subjektiven Idealismus Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Gegenstand der gemeinsamen Lektüre ist der "Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, Part I" (1710). Veranlaßt durch die unauflöslichen inneren Schwierigkeiten, die den sensualistischen Empirismus von Locke belasten, kommt Berkeley zu einem neuen Erkenntnismodell, das innovative Züge trägt. Er radikalisiert die in der Tradition britischer Philosophie seit Hobbes und Locke vertretene nominalistische Position, indem er sie mit semiotischen Grundkonzepten verbindet; er revidiert das überlieferte Verhältnis von Wahrnehmung und Denken; und er entwirft einen universalen Perspektivismus, der durchaus dem seines älteren Zeitgenossen Leibniz vergleichbar ist. Besonders folgenreich für die Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie wurde seine "New Theory of Vision" von 1709; auf sie soll in der Übung ein Seitenblick geworfen werden. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Winter 2009/10 G. Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, Hamburg 1957 (F. Meiner, PhB Bd. 20) 14 Philosophisches Seminar Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 15 Philosophisches Seminar Ringvorlesung "Einführung in die Geschichte der Philosophie I" Vorlesung, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - A310 Kommentar 12. 10. Zum Begriff der Geschichte der Philosophie (Kuhne) 19. 10. Vorsokratiker (Bensch) 26. 10. Platon, Menon (Bensch) 02. 11. Platon, Politeia (Paprotny) 09. 11. Aristoteles, Metaphysik (Kuhne) 16. 11. Aristoteles, Nikomachische Ethik (Nickl) 23. 11. Stoa (Homann) 30. 11. Epikur 07. 12. Neuplatonismus (Homann) 14. 12. Augustinus (Nickl) 04. 01. Anselm von Canterbury (Homann) 11. 01. Thomas von Aquin (Nickl) 18. 01. Meister Eckhart (Paprotny) 25. 01. Philosophie der Renaissance (Wittkau-Horgby) Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 16 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Tutorium zur Ringvorlesung: "Einführung in die Geschichte der Philosophie I." Repetitorium/Tutoriumskurs, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 12:00 - 14:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Tutorin: Claudia Sticher Dieses Tutorium begleitet die Ringvorlesung "Einführung in die Geschichte der Philosophie I". Im Tutorium sollen zentrale Passagen aus Platons "Politeia" gemeinsam gelesen und erörtert werden. Zudem versteht sich das Tutorium als Unterstützung für die zu verfassende Textinterpretation, weshalb es auch eine Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken geben wird. Für weitere Rückfragen: [email protected] Tutorium zur Ringvorlesung: "Einführung in die Geschichte der Philosophie I." Repetitorium/Tutoriumskurs, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Mi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Tutorin Denise Biermann: Im Mittelpunkt dieses Turoriums zur Ringvorlesung steht das gemeinsame Lesen und Erarbeiten des vierten Buchs der Metaphysik des Aristoteles. Angesichts der zu verfassenden Textinterpretation wird außerdem eine kurze Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken angeboten. Bei Rückfragen bitte melden an: [email protected] Winter 2009/10 17 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Klassische Texte der Philosophie Winter 2009/10 18 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Biologie und philosophische Anthropologie. Eine Würdigung des oeuvre von M. Grene Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar M. Glicksman Grene hat seit vielen Jahren an zahlreichen kooperativen Projekten zur Philosophie der Biologie und zur Philosophie des Geistes als Autorin und Herausgeberin mitgewirkt. Mit ihrem gemeinsam mit D. J. Depew veröffentlichten Werk "The philosophy of biology. An episodic history", das den Bogen spannt von der Antike (Aristoteles und die Aristoteles-Nachfolge) über die Neuzeit (Descartes, Hobbes, Spinoza; Leibniz und Kant und der Zusammenhang mit der zeitgenössischen Biologie) bis zum naturwissenschaftlichen und philosophischen Denken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, hat sie nunmehr eine meisterhafte Summe ihres Forscherlebens gezogen. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene, besonders aber an philosophisch interessierte Studierende der Naturwissenschaft. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 M. Grene/D. J. Depew: The philosophy of biology. An episodic history, Cambridge 2004 Sekundärliteratur: R. E. Auxier/L. E. Hahn (Ed.), The Philosophy of Marjorie Grene, Chicago/La Salle (Ill.) 2002 (= The Library of Living Philosophers, Vol. XXIX) 19 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Winter 2009/10 20 Philosophisches Seminar Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 21 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 22 Philosophisches Seminar Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. 23 Philosophisches Seminar Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Fachdidaktik Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Rhetorik, Sprache und Kommunikation Winter 2009/10 24 Philosophisches Seminar Die Sprachphilosophie Tommasellos Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Fr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 09.10.2009 - 23.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Lehrveranstaltung dient der Vorstellung der neuartigen Konzeption des "recursive mind-reading", mit welcher der Autor das Problem des onto- und phylogenetischen Sprachursprungs einer Lösung näher zu bringen versucht.Das Werk fällt in den weiteren thematischen Kontext der Co-Evolution von Gehirn und Geist und unterhält Beziehungen zu den gegenwärtig aktuellen Strömungen einer analytischen Philosophie des Geistes. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird Wert darauf gelegt, daß die Arbeiten von Tomasello in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur M. Tomasello: Origins of Human Communication, Cambridge/London 2008 (Eine deutsche Übersetzung ist für Öktober 2009 angekündigt.) Elemente des Argumentierens Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 14:00 - 16:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Dieses Seminar ist ein Versuch, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass „die meisten Philosophiestudenten die formale Logik wie eine exotische Rechentechnik [lernen], und zwar anhand von primitiven Übungsbeispielen, die mit wirklich substantiellen philosophischen Argumenten nichts zu tun haben". (Holm Tetens, 9). Ziel soll darum nicht die abstrakte Präsentation formaler Argumentationstechniken sein, die in der Wissenschaft oder Alltagsrhetorik beliebig verwendbar sind, sondern die Ausbildung eines Blicks für die argumentative Struktur philosophischer Texte. Neben der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der traditionellen Logik und Rhetorik wird deshalb die gemeinsame Erörterung exemplarischer Passagen philosophischer Texte breiten Raum einnehmen, um deren Argumentation zu analysieren. Grundlage des Seminars wird ein Skript sein, das zur Zeit noch erarbeitet wird. Bemerkung Magisterstudium: Logik ( M 1 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Logik der Argumentationstheorien oder Entscheidungstheorien ( L 1 ) Literatur Literatur: Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren, 2. Auflage München 2006 (Der Autor verfolgt eine ähnliche Absicht wie dieses Seminar, legt aber nicht die traditionelle, sondern die formale Logik zugrunde.). Winter 2009/10 25 Philosophisches Seminar Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 26 Philosophisches Seminar Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Zur Philosophie des Unsagbaren Seminar, SWS: 1 Emrich, Hinderk (verantwortlich) / Ries, Wiebrecht (verantwortlich) Do, 14-täglich, 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das Seminar widmet sich anhand ausgewählter Texte von Nietzsche bis Ingeborg Bachmann einer Sprachkrise, die in in der Trennung zwischen sprachloser Wirklichkeit und sprachlichem Ausdruck zu Bewusstsein kommt. Es überlagern sich in dieser "Krise" zwei Erfahrungen: Gegenüber epiphanischen Erfahrungen der "Seele" in der Begegnung mit "Welt" zerfällt die gewohnte Sprache. Es gibt für das Unsagbare dieser "Erfahrungen" noch keine Sprache, denn sobald wir beginnen, sie auszusprechen, entwerten wir sie bereits auf seltsame Weise. Die zweite Erfahrung: das Individuum verrät seine unausprechliche Individualität gerade in der Sprache, in der es sie ausdrücken möchte. Es verstrickt sich in ein abstraktes Netz von festgelegten Bedeutungen und ist durch sie bereits nicht mehr es selbst. Die Teilnehmer/innen werden gebeten, auf den im Philosophischen Seminar befindlichen Aushang zu achten, der eine Liste der zu behandelnden Literatur enthhält. Bemerkung Magisterstudiengang: Ästhetik, Sprachphilosophie Lehramtsstudiengang: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie Vertiefungsmodul zu einem systematischen Schwerpunkt Winter 2009/10 27 Philosophisches Seminar Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Winter 2009/10 28 Philosophisches Seminar Biologie und philosophische Anthropologie. Eine Würdigung des oeuvre von M. Grene Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar M. Glicksman Grene hat seit vielen Jahren an zahlreichen kooperativen Projekten zur Philosophie der Biologie und zur Philosophie des Geistes als Autorin und Herausgeberin mitgewirkt. Mit ihrem gemeinsam mit D. J. Depew veröffentlichten Werk "The philosophy of biology. An episodic history", das den Bogen spannt von der Antike (Aristoteles und die Aristoteles-Nachfolge) über die Neuzeit (Descartes, Hobbes, Spinoza; Leibniz und Kant und der Zusammenhang mit der zeitgenössischen Biologie) bis zum naturwissenschaftlichen und philosophischen Denken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, hat sie nunmehr eine meisterhafte Summe ihres Forscherlebens gezogen. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene, besonders aber an philosophisch interessierte Studierende der Naturwissenschaft. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur M. Grene/D. J. Depew: The philosophy of biology. An episodic history, Cambridge 2004 Sekundärliteratur: R. E. Auxier/L. E. Hahn (Ed.), The Philosophy of Marjorie Grene, Chicago/La Salle (Ill.) 2002 (= The Library of Living Philosophers, Vol. XXIX) Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 29 Philosophisches Seminar Die Sprachphilosophie Tommasellos Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Fr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 09.10.2009 - 23.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Lehrveranstaltung dient der Vorstellung der neuartigen Konzeption des "recursive mind-reading", mit welcher der Autor das Problem des onto- und phylogenetischen Sprachursprungs einer Lösung näher zu bringen versucht.Das Werk fällt in den weiteren thematischen Kontext der Co-Evolution von Gehirn und Geist und unterhält Beziehungen zu den gegenwärtig aktuellen Strömungen einer analytischen Philosophie des Geistes. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird Wert darauf gelegt, daß die Arbeiten von Tomasello in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Winter 2009/10 M. Tomasello: Origins of Human Communication, Cambridge/London 2008 (Eine deutsche Übersetzung ist für Öktober 2009 angekündigt.) 30 Philosophisches Seminar Einführung in Ethik und Recht der Medizin Seminar, SWS: 2 Hoppe, Nils (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Frau B., 89 Jahre alt, wird bewußtlos und beatmet auf die neurologische Intensivstation einer Klinik aufgenommen. Sie ist auf intensivste medizinische Behandlung angewiesen und der behandelnde Neurologe, Dr. N., hält einen Hirntod für möglich. Arzt und Pflegepersonal diskutieren die weitere Vorgehensweise und sind sich einig, dass es besser wäre, Frau B. „gehen zu lassen". Gesetzlich, so Dr. N., seien ihnen ja die Hände gebunden und man dürfe Frau B. nicht beim Sterben helfen. Allerdings wäre es eine gute Idee, sie „schön warm zuzudecken" um für sie die verbleibenden Stunden „möglichst bequem zu gestalten". Bekanntlich entgleist bei so schweren Hirnschädigungen früher oder später die körpereigene Regulierung der Temperatur, es kommt zu Fieber. Bei Patienten, die wie Frau B. in einem geschwächten, dem Tode nahen Zustand sind, könne dies den Sterbeprozess beschleunigen, so Dr. N. Der Beispielfall wirft die Frage auf, wie sich Ärzte und Pflegepersonal verhalten dürfen. Diese Frage wiederum, kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: zum einen die regulatorische (nämlich - was gestattet der Gesetzgeber) und zum anderen die moralische Frage (nämlich - was ist moralisch geboten). Nicht in jedem Fall ist hier eine vollständige Überschneidung vorhanden. Das Seminar „Einführung in Ethik und Recht der Medizin" will anhand von Fallbeispielen und Diskussionen einen Einblick in medizinethische und -rechtliche Entscheidungsstrukturen und Problematiken geben und das Spannungsverhältnis zwischen Gesetz, Ethik und Praxis beleuchten. Bemerkung Literatur Die Fallbeispiele stammen aus den Themenkreisen Arzt-Patient-Beziehung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung, Transplantationsmedizin, Probleme am Lebensende, Forschung am Menschen und Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis. Für Hörer aller Fachbereiche Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Die Fallbeispiele und Literatur für die einzelnen Sitzungen werden den Studierenden als PDF oder Kopie zur Verfügung gestellt. Zur vertiefenden Lektüre sind die folgenden Texte geeignet. Schulz, S., Steigleder, K., Fangerau, H. & Paul, N.W. (2006) „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Frankfurt, Suhrkamp Verlag. Wiesing, U. (2004) „Ethik in der Medizin". Ditzingen, Reclam Verlag. Schöne-Seifert, B. (2007) „Grundlagen der Medizinethik". Stuttgart, Kröner Verlag. Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Winter 2009/10 Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. 31 Philosophisches Seminar Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 32 Philosophisches Seminar G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Winter 2009/10 33 Philosophisches Seminar Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). 34 Philosophisches Seminar Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 35 Philosophisches Seminar Technikphilosophie Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Technikphilosophie. Als akademische Disziplin und Teildisziplin der Philosophie ist Technikphilosophie ein noch vergleichsweise junges Gebiet. Es wurde vor kurzem wie folgt charakterisiert: "Nicht nur handelt es sich bei ihr um ein Fachgebiet ohne Tradition, sie ist vor allem ein Fachgebiet ohne eigene Fragestellung. Im Grunde ist die Technikphilosophie die ganze Philosophie noch einmal von vorn - diesmal unter Einbeziehung der Technik." (Nordmann, 2008, S. 10). Demgemäß sind in der Technikphilosophie die beiden großen Herangehensweisen der gegenwärtigen Philosophie, die kontinentale und die analytische Philosophie, vertreten. In dieser Veranstaltung werden wir uns auf die analytische Technikphilosophie konzentrieren. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Zentrale Fragen, die in der Veranstaltung angesprochen werden sollen, sind z.B.: Wie verhalten sich Wissenschaft und Technologie zueinander? Ist Technologie mehr als lediglich angewandte Naturwissenschaft? Sind die Ingenieurwissenschaften autonome, Erkenntnis produzierende Disziplinen, wie die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften es sind? Wenn ja, wie kann technologische Erkenntnis charakterisiert werden und inwiefern unterscheidet sie sich von (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnis? Unterscheiden sich das Technische und das Natürliche grundsätzlich von einander? Wenn ja, worin genau? Hat die Technologieentwicklung eine Eigendynamik, oder können wir sie steuern? Können wir die Technologie kontrollieren; oder kontrolliert sie eher uns? Spezifisch moralische und ethische Fragen, die zu einzelnen Technologien auftreten, z.B. Fragen bez. Gentechnologie bei Pflanzen, genetische Veränderung und Klonierung von Tieren und Menschen, Informationstechnologie und Datenschutz, Verschmutzung der Umwelt, usw., werden in dieser Veranstaltung jedoch nicht im Fokus stehen. Die Veranstaltung ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch für Studierende in den technischen Disziplinen konzipiert, aber ist grundsätzlich offen für Interessierte aus allen Studiengängen. Besondere Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil des Philosophiestudiums: Teilnehmer von außerhalb der Philosophie sollten selbst mit der für den betreffenden Studiengang zuständigen Person klären, inwiefern sie die Leistung für die Veranstaltung in ihrem Studienprogramm anrechnen lassen können! Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Bitte melden Sie sich rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an. Magister: M3 Lehramt (auslaufend): L2 Textgrundlage des Seminars sind ein Reader mit aktuellen Texten und ein Buch: Alfred Nordmann, Technikphilosophie: zur Einführung (Junius, 2008). Das Buch sollten alle Teilnehmer selbst beschaffen, der Reader wird in der Form von herunterladbaren Dateien auf Stud.IP zur Verfügung gestellt werden. 36 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Vertiefungsmodul zu einem historischen Schwerpunkt Winter 2009/10 37 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 38 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 39 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Forschungsmodul Winter 2009/10 40 Philosophisches Seminar Schlüsselkompetenzen Bitte beachten Sie auch die Angebote des Zentrums für Schlüsselkompetenzen und des Fachsprachenzentrums. (Für die entsprechenden Links drücken Sie bitte auf das Informationszeichen). Bereich A: Sprach-, Medien und Darstellungskompetenzen Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). Bereich B: Allgemeine Kompetenzen zur Förderung der Berufsbefähigung Winter 2009/10 41 Philosophisches Seminar Bachelorarbeit Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Fächerübergreifender Bachelor Religionswissenschaft / Werte und Normen Das Lehrangebot für das Studienfach Religionswissenschaft / Werte und Normen im Fächerübergreifenden Bachelorstudiengang finden Sie im Vorlesungsverzeichnis des Seminars für Religionswissenschaft (Für den Link drücken Sie bitte das Informationssymbol). Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 42 Philosophisches Seminar Einführung in Ethik und Recht der Medizin Seminar, SWS: 2 Hoppe, Nils (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Frau B., 89 Jahre alt, wird bewußtlos und beatmet auf die neurologische Intensivstation einer Klinik aufgenommen. Sie ist auf intensivste medizinische Behandlung angewiesen und der behandelnde Neurologe, Dr. N., hält einen Hirntod für möglich. Arzt und Pflegepersonal diskutieren die weitere Vorgehensweise und sind sich einig, dass es besser wäre, Frau B. „gehen zu lassen". Gesetzlich, so Dr. N., seien ihnen ja die Hände gebunden und man dürfe Frau B. nicht beim Sterben helfen. Allerdings wäre es eine gute Idee, sie „schön warm zuzudecken" um für sie die verbleibenden Stunden „möglichst bequem zu gestalten". Bekanntlich entgleist bei so schweren Hirnschädigungen früher oder später die körpereigene Regulierung der Temperatur, es kommt zu Fieber. Bei Patienten, die wie Frau B. in einem geschwächten, dem Tode nahen Zustand sind, könne dies den Sterbeprozess beschleunigen, so Dr. N. Der Beispielfall wirft die Frage auf, wie sich Ärzte und Pflegepersonal verhalten dürfen. Diese Frage wiederum, kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: zum einen die regulatorische (nämlich - was gestattet der Gesetzgeber) und zum anderen die moralische Frage (nämlich - was ist moralisch geboten). Nicht in jedem Fall ist hier eine vollständige Überschneidung vorhanden. Das Seminar „Einführung in Ethik und Recht der Medizin" will anhand von Fallbeispielen und Diskussionen einen Einblick in medizinethische und -rechtliche Entscheidungsstrukturen und Problematiken geben und das Spannungsverhältnis zwischen Gesetz, Ethik und Praxis beleuchten. Bemerkung Literatur Die Fallbeispiele stammen aus den Themenkreisen Arzt-Patient-Beziehung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung, Transplantationsmedizin, Probleme am Lebensende, Forschung am Menschen und Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis. Für Hörer aller Fachbereiche Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Die Fallbeispiele und Literatur für die einzelnen Sitzungen werden den Studierenden als PDF oder Kopie zur Verfügung gestellt. Zur vertiefenden Lektüre sind die folgenden Texte geeignet. Schulz, S., Steigleder, K., Fangerau, H. & Paul, N.W. (2006) „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Frankfurt, Suhrkamp Verlag. Wiesing, U. (2004) „Ethik in der Medizin". Ditzingen, Reclam Verlag. Schöne-Seifert, B. (2007) „Grundlagen der Medizinethik". Stuttgart, Kröner Verlag. Winter 2009/10 43 Philosophisches Seminar Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 44 Philosophisches Seminar Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. 45 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Masterstudiengang Religion im kulturellen Kontext Das Lehrangebot für den Masterstudiengang Religion im kulturellen Kontext finden Sie im Vorlesungsverzeichnis des Seminars für Religionswissenschaft (Für den Link drücken Sie bitte das Informationssymbol). Winter 2009/10 46 Philosophisches Seminar Elemente des Argumentierens Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 14:00 - 16:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Dieses Seminar ist ein Versuch, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass „die meisten Philosophiestudenten die formale Logik wie eine exotische Rechentechnik [lernen], und zwar anhand von primitiven Übungsbeispielen, die mit wirklich substantiellen philosophischen Argumenten nichts zu tun haben". (Holm Tetens, 9). Ziel soll darum nicht die abstrakte Präsentation formaler Argumentationstechniken sein, die in der Wissenschaft oder Alltagsrhetorik beliebig verwendbar sind, sondern die Ausbildung eines Blicks für die argumentative Struktur philosophischer Texte. Neben der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der traditionellen Logik und Rhetorik wird deshalb die gemeinsame Erörterung exemplarischer Passagen philosophischer Texte breiten Raum einnehmen, um deren Argumentation zu analysieren. Grundlage des Seminars wird ein Skript sein, das zur Zeit noch erarbeitet wird. Bemerkung Magisterstudium: Logik ( M 1 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Logik der Argumentationstheorien oder Entscheidungstheorien ( L 1 ) Literatur Literatur: Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren, 2. Auflage München 2006 (Der Autor verfolgt eine ähnliche Absicht wie dieses Seminar, legt aber nicht die traditionelle, sondern die formale Logik zugrunde.). Winter 2009/10 47 Philosophisches Seminar Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Masterstudiengang Lehramt an Gymnasien - Fach Philosophie Übersichtsmodul zur Theoretischen Philosophie und Praktischen Philosophie Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 48 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Fachpraktikum Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Fachwissenschaftliche Vertiefung Winter 2009/10 49 Philosophisches Seminar Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Winter 2009/10 50 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Einführung in die Naturphilosophie Seminar, SWS: 2 Eisner, Werner (verantwortlich) Fr, wöchentl., 16:00 - 18:00, 23.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Die Naturphilosophie wird zunächst anhand einiger klassischer philosophischer Autoren mehr historisch erschlossen (Aristoteles, Descartes, Leibniz, Spinoza etc.), um dann auf der Grundlage der modernen Naturwissenschaften moderne naturphilosophische Konzeptionen zu entwickeln und zu diskutieren. Basis ist hier die moderne Physik, besonders die Relativitäts- und die Quantentheorie; aber auch Aspekte der neueren Biologie (Evolutionsbiologie, Bewusstseins- und Wahrnehmungsforschung). Schließlich geht es auch um Fragen nach der Rolle des Menschen in der Natur, nach seinem Verhältnis zur modernen Technik etc., mit denen diese Einführung abgeschlossen wird. Bemerkung Magister: M2+3 Lehramt (auslaufend): L2+4 ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 23.10.2009. Literatur Esfeld, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 2002 (WBG) - Dieses Buch muss angeschafft werden. Böhme, Gernot (Hg.), Klassiker der Naturphilosophie, München 1989 (Beck) Drieschner, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 1981 (WBG) Weizsäcker, C.F.v.; Die Einheit der Natur, München 1971ff. (Hanser) Winter 2009/10 51 Philosophisches Seminar Einführung in Ethik und Recht der Medizin Seminar, SWS: 2 Hoppe, Nils (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Frau B., 89 Jahre alt, wird bewußtlos und beatmet auf die neurologische Intensivstation einer Klinik aufgenommen. Sie ist auf intensivste medizinische Behandlung angewiesen und der behandelnde Neurologe, Dr. N., hält einen Hirntod für möglich. Arzt und Pflegepersonal diskutieren die weitere Vorgehensweise und sind sich einig, dass es besser wäre, Frau B. „gehen zu lassen". Gesetzlich, so Dr. N., seien ihnen ja die Hände gebunden und man dürfe Frau B. nicht beim Sterben helfen. Allerdings wäre es eine gute Idee, sie „schön warm zuzudecken" um für sie die verbleibenden Stunden „möglichst bequem zu gestalten". Bekanntlich entgleist bei so schweren Hirnschädigungen früher oder später die körpereigene Regulierung der Temperatur, es kommt zu Fieber. Bei Patienten, die wie Frau B. in einem geschwächten, dem Tode nahen Zustand sind, könne dies den Sterbeprozess beschleunigen, so Dr. N. Der Beispielfall wirft die Frage auf, wie sich Ärzte und Pflegepersonal verhalten dürfen. Diese Frage wiederum, kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: zum einen die regulatorische (nämlich - was gestattet der Gesetzgeber) und zum anderen die moralische Frage (nämlich - was ist moralisch geboten). Nicht in jedem Fall ist hier eine vollständige Überschneidung vorhanden. Das Seminar „Einführung in Ethik und Recht der Medizin" will anhand von Fallbeispielen und Diskussionen einen Einblick in medizinethische und -rechtliche Entscheidungsstrukturen und Problematiken geben und das Spannungsverhältnis zwischen Gesetz, Ethik und Praxis beleuchten. Bemerkung Literatur Die Fallbeispiele stammen aus den Themenkreisen Arzt-Patient-Beziehung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung, Transplantationsmedizin, Probleme am Lebensende, Forschung am Menschen und Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis. Für Hörer aller Fachbereiche Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Die Fallbeispiele und Literatur für die einzelnen Sitzungen werden den Studierenden als PDF oder Kopie zur Verfügung gestellt. Zur vertiefenden Lektüre sind die folgenden Texte geeignet. Schulz, S., Steigleder, K., Fangerau, H. & Paul, N.W. (2006) „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Frankfurt, Suhrkamp Verlag. Wiesing, U. (2004) „Ethik in der Medizin". Ditzingen, Reclam Verlag. Schöne-Seifert, B. (2007) „Grundlagen der Medizinethik". Stuttgart, Kröner Verlag. Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Winter 2009/10 Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. 52 Philosophisches Seminar Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 53 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 54 Philosophisches Seminar Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). 55 Philosophisches Seminar Technikphilosophie Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Technikphilosophie. Als akademische Disziplin und Teildisziplin der Philosophie ist Technikphilosophie ein noch vergleichsweise junges Gebiet. Es wurde vor kurzem wie folgt charakterisiert: "Nicht nur handelt es sich bei ihr um ein Fachgebiet ohne Tradition, sie ist vor allem ein Fachgebiet ohne eigene Fragestellung. Im Grunde ist die Technikphilosophie die ganze Philosophie noch einmal von vorn - diesmal unter Einbeziehung der Technik." (Nordmann, 2008, S. 10). Demgemäß sind in der Technikphilosophie die beiden großen Herangehensweisen der gegenwärtigen Philosophie, die kontinentale und die analytische Philosophie, vertreten. In dieser Veranstaltung werden wir uns auf die analytische Technikphilosophie konzentrieren. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Zentrale Fragen, die in der Veranstaltung angesprochen werden sollen, sind z.B.: Wie verhalten sich Wissenschaft und Technologie zueinander? Ist Technologie mehr als lediglich angewandte Naturwissenschaft? Sind die Ingenieurwissenschaften autonome, Erkenntnis produzierende Disziplinen, wie die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften es sind? Wenn ja, wie kann technologische Erkenntnis charakterisiert werden und inwiefern unterscheidet sie sich von (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnis? Unterscheiden sich das Technische und das Natürliche grundsätzlich von einander? Wenn ja, worin genau? Hat die Technologieentwicklung eine Eigendynamik, oder können wir sie steuern? Können wir die Technologie kontrollieren; oder kontrolliert sie eher uns? Spezifisch moralische und ethische Fragen, die zu einzelnen Technologien auftreten, z.B. Fragen bez. Gentechnologie bei Pflanzen, genetische Veränderung und Klonierung von Tieren und Menschen, Informationstechnologie und Datenschutz, Verschmutzung der Umwelt, usw., werden in dieser Veranstaltung jedoch nicht im Fokus stehen. Die Veranstaltung ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch für Studierende in den technischen Disziplinen konzipiert, aber ist grundsätzlich offen für Interessierte aus allen Studiengängen. Besondere Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil des Philosophiestudiums: Teilnehmer von außerhalb der Philosophie sollten selbst mit der für den betreffenden Studiengang zuständigen Person klären, inwiefern sie die Leistung für die Veranstaltung in ihrem Studienprogramm anrechnen lassen können! Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Bitte melden Sie sich rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an. Magister: M3 Lehramt (auslaufend): L2 Textgrundlage des Seminars sind ein Reader mit aktuellen Texten und ein Buch: Alfred Nordmann, Technikphilosophie: zur Einführung (Junius, 2008). Das Buch sollten alle Teilnehmer selbst beschaffen, der Reader wird in der Form von herunterladbaren Dateien auf Stud.IP zur Verfügung gestellt werden. 56 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Geschichte der Philosophie II Winter 2009/10 57 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 58 Philosophisches Seminar Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 59 Philosophisches Seminar Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 60 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Klassische Texte der Philosophie Winter 2009/10 61 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Biologie und philosophische Anthropologie. Eine Würdigung des oeuvre von M. Grene Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar M. Glicksman Grene hat seit vielen Jahren an zahlreichen kooperativen Projekten zur Philosophie der Biologie und zur Philosophie des Geistes als Autorin und Herausgeberin mitgewirkt. Mit ihrem gemeinsam mit D. J. Depew veröffentlichten Werk "The philosophy of biology. An episodic history", das den Bogen spannt von der Antike (Aristoteles und die Aristoteles-Nachfolge) über die Neuzeit (Descartes, Hobbes, Spinoza; Leibniz und Kant und der Zusammenhang mit der zeitgenössischen Biologie) bis zum naturwissenschaftlichen und philosophischen Denken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, hat sie nunmehr eine meisterhafte Summe ihres Forscherlebens gezogen. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene, besonders aber an philosophisch interessierte Studierende der Naturwissenschaft. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 M. Grene/D. J. Depew: The philosophy of biology. An episodic history, Cambridge 2004 Sekundärliteratur: R. E. Auxier/L. E. Hahn (Ed.), The Philosophy of Marjorie Grene, Chicago/La Salle (Ill.) 2002 (= The Library of Living Philosophers, Vol. XXIX) 62 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Winter 2009/10 63 Philosophisches Seminar Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 64 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 65 Philosophisches Seminar Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. 66 Philosophisches Seminar Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Rhetorik, Sprache und Kommunikation Winter 2009/10 67 Philosophisches Seminar Elemente des Argumentierens Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 14:00 - 16:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Dieses Seminar ist ein Versuch, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass „die meisten Philosophiestudenten die formale Logik wie eine exotische Rechentechnik [lernen], und zwar anhand von primitiven Übungsbeispielen, die mit wirklich substantiellen philosophischen Argumenten nichts zu tun haben". (Holm Tetens, 9). Ziel soll darum nicht die abstrakte Präsentation formaler Argumentationstechniken sein, die in der Wissenschaft oder Alltagsrhetorik beliebig verwendbar sind, sondern die Ausbildung eines Blicks für die argumentative Struktur philosophischer Texte. Neben der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der traditionellen Logik und Rhetorik wird deshalb die gemeinsame Erörterung exemplarischer Passagen philosophischer Texte breiten Raum einnehmen, um deren Argumentation zu analysieren. Grundlage des Seminars wird ein Skript sein, das zur Zeit noch erarbeitet wird. Bemerkung Magisterstudium: Logik ( M 1 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Logik der Argumentationstheorien oder Entscheidungstheorien ( L 1 ) Literatur Literatur: Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren, 2. Auflage München 2006 (Der Autor verfolgt eine ähnliche Absicht wie dieses Seminar, legt aber nicht die traditionelle, sondern die formale Logik zugrunde.). Winter 2009/10 68 Philosophisches Seminar Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Vertiefungsmodul zu einem systematischen Schwerpunkt Winter 2009/10 69 Philosophisches Seminar Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Winter 2009/10 70 Philosophisches Seminar Biologie und philosophische Anthropologie. Eine Würdigung des oeuvre von M. Grene Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar M. Glicksman Grene hat seit vielen Jahren an zahlreichen kooperativen Projekten zur Philosophie der Biologie und zur Philosophie des Geistes als Autorin und Herausgeberin mitgewirkt. Mit ihrem gemeinsam mit D. J. Depew veröffentlichten Werk "The philosophy of biology. An episodic history", das den Bogen spannt von der Antike (Aristoteles und die Aristoteles-Nachfolge) über die Neuzeit (Descartes, Hobbes, Spinoza; Leibniz und Kant und der Zusammenhang mit der zeitgenössischen Biologie) bis zum naturwissenschaftlichen und philosophischen Denken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, hat sie nunmehr eine meisterhafte Summe ihres Forscherlebens gezogen. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene, besonders aber an philosophisch interessierte Studierende der Naturwissenschaft. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur M. Grene/D. J. Depew: The philosophy of biology. An episodic history, Cambridge 2004 Sekundärliteratur: R. E. Auxier/L. E. Hahn (Ed.), The Philosophy of Marjorie Grene, Chicago/La Salle (Ill.) 2002 (= The Library of Living Philosophers, Vol. XXIX) Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 71 Philosophisches Seminar Einführung in die Naturphilosophie Seminar, SWS: 2 Eisner, Werner (verantwortlich) Fr, wöchentl., 16:00 - 18:00, 23.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Die Naturphilosophie wird zunächst anhand einiger klassischer philosophischer Autoren mehr historisch erschlossen (Aristoteles, Descartes, Leibniz, Spinoza etc.), um dann auf der Grundlage der modernen Naturwissenschaften moderne naturphilosophische Konzeptionen zu entwickeln und zu diskutieren. Basis ist hier die moderne Physik, besonders die Relativitäts- und die Quantentheorie; aber auch Aspekte der neueren Biologie (Evolutionsbiologie, Bewusstseins- und Wahrnehmungsforschung). Schließlich geht es auch um Fragen nach der Rolle des Menschen in der Natur, nach seinem Verhältnis zur modernen Technik etc., mit denen diese Einführung abgeschlossen wird. Bemerkung Magister: M2+3 Lehramt (auslaufend): L2+4 ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 23.10.2009. Literatur Esfeld, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 2002 (WBG) - Dieses Buch muss angeschafft werden. Böhme, Gernot (Hg.), Klassiker der Naturphilosophie, München 1989 (Beck) Drieschner, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 1981 (WBG) Weizsäcker, C.F.v.; Die Einheit der Natur, München 1971ff. (Hanser) Winter 2009/10 72 Philosophisches Seminar Einführung in Ethik und Recht der Medizin Seminar, SWS: 2 Hoppe, Nils (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Frau B., 89 Jahre alt, wird bewußtlos und beatmet auf die neurologische Intensivstation einer Klinik aufgenommen. Sie ist auf intensivste medizinische Behandlung angewiesen und der behandelnde Neurologe, Dr. N., hält einen Hirntod für möglich. Arzt und Pflegepersonal diskutieren die weitere Vorgehensweise und sind sich einig, dass es besser wäre, Frau B. „gehen zu lassen". Gesetzlich, so Dr. N., seien ihnen ja die Hände gebunden und man dürfe Frau B. nicht beim Sterben helfen. Allerdings wäre es eine gute Idee, sie „schön warm zuzudecken" um für sie die verbleibenden Stunden „möglichst bequem zu gestalten". Bekanntlich entgleist bei so schweren Hirnschädigungen früher oder später die körpereigene Regulierung der Temperatur, es kommt zu Fieber. Bei Patienten, die wie Frau B. in einem geschwächten, dem Tode nahen Zustand sind, könne dies den Sterbeprozess beschleunigen, so Dr. N. Der Beispielfall wirft die Frage auf, wie sich Ärzte und Pflegepersonal verhalten dürfen. Diese Frage wiederum, kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: zum einen die regulatorische (nämlich - was gestattet der Gesetzgeber) und zum anderen die moralische Frage (nämlich - was ist moralisch geboten). Nicht in jedem Fall ist hier eine vollständige Überschneidung vorhanden. Das Seminar „Einführung in Ethik und Recht der Medizin" will anhand von Fallbeispielen und Diskussionen einen Einblick in medizinethische und -rechtliche Entscheidungsstrukturen und Problematiken geben und das Spannungsverhältnis zwischen Gesetz, Ethik und Praxis beleuchten. Bemerkung Literatur Die Fallbeispiele stammen aus den Themenkreisen Arzt-Patient-Beziehung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung, Transplantationsmedizin, Probleme am Lebensende, Forschung am Menschen und Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis. Für Hörer aller Fachbereiche Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Die Fallbeispiele und Literatur für die einzelnen Sitzungen werden den Studierenden als PDF oder Kopie zur Verfügung gestellt. Zur vertiefenden Lektüre sind die folgenden Texte geeignet. Schulz, S., Steigleder, K., Fangerau, H. & Paul, N.W. (2006) „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Frankfurt, Suhrkamp Verlag. Wiesing, U. (2004) „Ethik in der Medizin". Ditzingen, Reclam Verlag. Schöne-Seifert, B. (2007) „Grundlagen der Medizinethik". Stuttgart, Kröner Verlag. Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Winter 2009/10 Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. 73 Philosophisches Seminar Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 74 Philosophisches Seminar G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Winter 2009/10 75 Philosophisches Seminar Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). 76 Philosophisches Seminar Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 77 Philosophisches Seminar Technikphilosophie Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Technikphilosophie. Als akademische Disziplin und Teildisziplin der Philosophie ist Technikphilosophie ein noch vergleichsweise junges Gebiet. Es wurde vor kurzem wie folgt charakterisiert: "Nicht nur handelt es sich bei ihr um ein Fachgebiet ohne Tradition, sie ist vor allem ein Fachgebiet ohne eigene Fragestellung. Im Grunde ist die Technikphilosophie die ganze Philosophie noch einmal von vorn - diesmal unter Einbeziehung der Technik." (Nordmann, 2008, S. 10). Demgemäß sind in der Technikphilosophie die beiden großen Herangehensweisen der gegenwärtigen Philosophie, die kontinentale und die analytische Philosophie, vertreten. In dieser Veranstaltung werden wir uns auf die analytische Technikphilosophie konzentrieren. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Zentrale Fragen, die in der Veranstaltung angesprochen werden sollen, sind z.B.: Wie verhalten sich Wissenschaft und Technologie zueinander? Ist Technologie mehr als lediglich angewandte Naturwissenschaft? Sind die Ingenieurwissenschaften autonome, Erkenntnis produzierende Disziplinen, wie die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften es sind? Wenn ja, wie kann technologische Erkenntnis charakterisiert werden und inwiefern unterscheidet sie sich von (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnis? Unterscheiden sich das Technische und das Natürliche grundsätzlich von einander? Wenn ja, worin genau? Hat die Technologieentwicklung eine Eigendynamik, oder können wir sie steuern? Können wir die Technologie kontrollieren; oder kontrolliert sie eher uns? Spezifisch moralische und ethische Fragen, die zu einzelnen Technologien auftreten, z.B. Fragen bez. Gentechnologie bei Pflanzen, genetische Veränderung und Klonierung von Tieren und Menschen, Informationstechnologie und Datenschutz, Verschmutzung der Umwelt, usw., werden in dieser Veranstaltung jedoch nicht im Fokus stehen. Die Veranstaltung ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch für Studierende in den technischen Disziplinen konzipiert, aber ist grundsätzlich offen für Interessierte aus allen Studiengängen. Besondere Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil des Philosophiestudiums: Teilnehmer von außerhalb der Philosophie sollten selbst mit der für den betreffenden Studiengang zuständigen Person klären, inwiefern sie die Leistung für die Veranstaltung in ihrem Studienprogramm anrechnen lassen können! Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Bitte melden Sie sich rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an. Magister: M3 Lehramt (auslaufend): L2 Textgrundlage des Seminars sind ein Reader mit aktuellen Texten und ein Buch: Alfred Nordmann, Technikphilosophie: zur Einführung (Junius, 2008). Das Buch sollten alle Teilnehmer selbst beschaffen, der Reader wird in der Form von herunterladbaren Dateien auf Stud.IP zur Verfügung gestellt werden. 78 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Vertiefungsmodul zu einem historischen Schwerpunkt Winter 2009/10 79 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 80 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 81 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Masterarbeit Winter 2009/10 82 Philosophisches Seminar Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Ergänzungsstudiengang Lehramt an Gymnasien – Fach Philosophie Grundlagen der Theoretischen Philosophie Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Winter 2009/10 Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 83 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. Winter 2009/10 84 Philosophisches Seminar Elemente des Argumentierens Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 14:00 - 16:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Dieses Seminar ist ein Versuch, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass „die meisten Philosophiestudenten die formale Logik wie eine exotische Rechentechnik [lernen], und zwar anhand von primitiven Übungsbeispielen, die mit wirklich substantiellen philosophischen Argumenten nichts zu tun haben". (Holm Tetens, 9). Ziel soll darum nicht die abstrakte Präsentation formaler Argumentationstechniken sein, die in der Wissenschaft oder Alltagsrhetorik beliebig verwendbar sind, sondern die Ausbildung eines Blicks für die argumentative Struktur philosophischer Texte. Neben der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der traditionellen Logik und Rhetorik wird deshalb die gemeinsame Erörterung exemplarischer Passagen philosophischer Texte breiten Raum einnehmen, um deren Argumentation zu analysieren. Grundlage des Seminars wird ein Skript sein, das zur Zeit noch erarbeitet wird. Bemerkung Magisterstudium: Logik ( M 1 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Logik der Argumentationstheorien oder Entscheidungstheorien ( L 1 ) Literatur Literatur: Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren, 2. Auflage München 2006 (Der Autor verfolgt eine ähnliche Absicht wie dieses Seminar, legt aber nicht die traditionelle, sondern die formale Logik zugrunde.). Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Winter 2009/10 Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. 85 Philosophisches Seminar Erkenntnistheorie Vorlesung, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 12:00 - 14:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1137 - 016 Drägersaal Kommentar „Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit" (Ernst Cassirer) hat seinen Ursprung in der Philosophie des Mittelalters. Eine zentrale Bedeutung ist in diesem Zusammenhang der nominalistischen Kritik des Wilhelm von Ockham zuzusprechen, in dessen Folge die vormals objektive Geltung beanspruchenden Bestimmungen des Wissens in die Immanenz des erkennenden Subjekts eingezogen werden. Ausgehend von der durch Ockham formulierten Lehre sollen in dieser Vorlesung die in der Konsequenz des Nominalismus liegenden erkenntnistheoretischen Probleme der neuzeitlichen Philosophie dargestellt werden. G. Berkeley. Zu Wahrnehmungspsychologie und Erkenntnistheorie des subjektiven Idealismus Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Gegenstand der gemeinsamen Lektüre ist der "Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, Part I" (1710). Veranlaßt durch die unauflöslichen inneren Schwierigkeiten, die den sensualistischen Empirismus von Locke belasten, kommt Berkeley zu einem neuen Erkenntnismodell, das innovative Züge trägt. Er radikalisiert die in der Tradition britischer Philosophie seit Hobbes und Locke vertretene nominalistische Position, indem er sie mit semiotischen Grundkonzepten verbindet; er revidiert das überlieferte Verhältnis von Wahrnehmung und Denken; und er entwirft einen universalen Perspektivismus, der durchaus dem seines älteren Zeitgenossen Leibniz vergleichbar ist. Besonders folgenreich für die Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie wurde seine "New Theory of Vision" von 1709; auf sie soll in der Übung ein Seitenblick geworfen werden. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur G. Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, Hamburg 1957 (F. Meiner, PhB Bd. 20) Kritik der teleologischen Urteilskraft Vorlesung, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Di, wöchentl., 16:00 - 18:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - F442 Kommentar Der zweite Teil der Kantischen Kritik der Urteilskraft ist der Gegenstand dieser Vorlesung. Vom Begriff der Zweckmäßigkeit in der Natur zum letzten Zweck der Natur bis zum Endzweck des Daseins einer Welt sind die Themen, die Kant in seiner dritten Kritik behandelt. Winter 2009/10 86 Philosophisches Seminar Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 87 Philosophisches Seminar Technikphilosophie Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Technikphilosophie. Als akademische Disziplin und Teildisziplin der Philosophie ist Technikphilosophie ein noch vergleichsweise junges Gebiet. Es wurde vor kurzem wie folgt charakterisiert: "Nicht nur handelt es sich bei ihr um ein Fachgebiet ohne Tradition, sie ist vor allem ein Fachgebiet ohne eigene Fragestellung. Im Grunde ist die Technikphilosophie die ganze Philosophie noch einmal von vorn - diesmal unter Einbeziehung der Technik." (Nordmann, 2008, S. 10). Demgemäß sind in der Technikphilosophie die beiden großen Herangehensweisen der gegenwärtigen Philosophie, die kontinentale und die analytische Philosophie, vertreten. In dieser Veranstaltung werden wir uns auf die analytische Technikphilosophie konzentrieren. Bemerkung Literatur Zentrale Fragen, die in der Veranstaltung angesprochen werden sollen, sind z.B.: Wie verhalten sich Wissenschaft und Technologie zueinander? Ist Technologie mehr als lediglich angewandte Naturwissenschaft? Sind die Ingenieurwissenschaften autonome, Erkenntnis produzierende Disziplinen, wie die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften es sind? Wenn ja, wie kann technologische Erkenntnis charakterisiert werden und inwiefern unterscheidet sie sich von (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnis? Unterscheiden sich das Technische und das Natürliche grundsätzlich von einander? Wenn ja, worin genau? Hat die Technologieentwicklung eine Eigendynamik, oder können wir sie steuern? Können wir die Technologie kontrollieren; oder kontrolliert sie eher uns? Spezifisch moralische und ethische Fragen, die zu einzelnen Technologien auftreten, z.B. Fragen bez. Gentechnologie bei Pflanzen, genetische Veränderung und Klonierung von Tieren und Menschen, Informationstechnologie und Datenschutz, Verschmutzung der Umwelt, usw., werden in dieser Veranstaltung jedoch nicht im Fokus stehen. Die Veranstaltung ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch für Studierende in den technischen Disziplinen konzipiert, aber ist grundsätzlich offen für Interessierte aus allen Studiengängen. Besondere Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil des Philosophiestudiums: Teilnehmer von außerhalb der Philosophie sollten selbst mit der für den betreffenden Studiengang zuständigen Person klären, inwiefern sie die Leistung für die Veranstaltung in ihrem Studienprogramm anrechnen lassen können! Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Bitte melden Sie sich rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an. Magister: M3 Lehramt (auslaufend): L2 Textgrundlage des Seminars sind ein Reader mit aktuellen Texten und ein Buch: Alfred Nordmann, Technikphilosophie: zur Einführung (Junius, 2008). Das Buch sollten alle Teilnehmer selbst beschaffen, der Reader wird in der Form von herunterladbaren Dateien auf Stud.IP zur Verfügung gestellt werden. Tutorium zur Vorlesung "Erkenntnistheorie" Tutorium, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Tutorin: Rieke Staack Begleitend zur Vorlesung „Erkenntnistheorie" von Eckhard Homann sollen die in der Vorlesung behandelten Inhalte anhand ausgewählter Texte diskutiert und vertieft werden. Bei Bedarf wird auch eine Einführung in die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens gegeben (Verfassen von Referaten und Hausarbeiten, korrektes Zitieren, etc.). Winter 2009/10 88 Philosophisches Seminar Tutorium zur Vorlesung "Kritik der teleologischen Urteilskraft" Repetitorium/Tutoriumskurs, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Mi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Tutor: Gerhard Klassen Begleitendes Lektüre-Tutorium zur Vorlesung von Prof. Dr. Bensch. E-mail Adresse: [email protected] Literatur Literatur: Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft, Felix Meiner Verlag 2006 Grundlagen der Praktischen Philosophie Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 89 Philosophisches Seminar Einführung in die Politische Philosophie Vorlesung, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 08:30 - 10:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - F107 Kommentar In dieser Vorlesung wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Politischen Philosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Positionen der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Vorstellungen von ‚Staat', die unserem modernen westlichen Rechtsstaat zugrunde liegen allmählich herausgebildet haben. Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss der Staat genügen um als ‚gerecht' erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die Geschichte der okzidentale politischen Philosophie zu geben. Sie richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. Winter 2009/10 90 Philosophisches Seminar Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 91 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Philosophie des Organismus Vorlesung, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2009 - 30.01.2010, 2705 - 138 Kommentar In dieser Vorlesung erlaubt es sich der Dozent, eine Bilanz seiner Betrachtungen zur Philosophie des Organismus zu ziehen, d. h. zur Wirkungsgeschichte von Whiteheads Denken. Es sollen behandelt werden: (a) Die Öffnung des Naturbegriffs im Werk von A. N. Whitehead (b) Panpsychismus und Panentheismus: C. Hartshorne (c) Philosophie des aufgeklärten Common Sense (I): F. S. C. Northrop (d) Philosophie des aufgeklärten Common Sense (II): P. Weiss (e) Verhältnis von Natur- und Kulturwissenschaft (I): S. K.Langer (f) Verhältnis von Natur- und Kulturwissenschaft (II): D. M. Emmet (g) Verhältnis von Natur- und Kulturwissenschaft (III): M. Grene Literatur Begleitend zur Vorlesung wird ein Skript geliefert. Winter 2009/10 92 Philosophisches Seminar Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die politische Philosophie der Neuzeit" Tutorium, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette Kommentar In der ersten Vorlesung wird Näheres zu diesem Angebot mitgeteilt. Tutorium zur Vorlesung "Philosophie des Organismus" Tutorium, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich Kommentar Ort und Zeit wird in der 1. Vorlesung festgelegt. Tutorin: Radka Cacková Literatur Begleitend zu der im Titel genannten Vorlesungsreihe von K.-F. Kiesow findet ein Lektürekurs mit zwei populär gehaltenen Texten von L. v. Bertalanffy statt, der dem Grundgedanken einer organischen Biologie nahe stand. Dadurch soll Gelegenheit zu einer selbständigen Erarbeitung und Vertiefung des Themenstoffes gegeben werden. L. v. Bertalanffy: Vom Molekül zur Organismenwelt (1949) und ders.: Aber vom Menschen wissen wir nichts (1984). Tutorium zur Vorlesung "Zur Legitimation politischer Herrschaft der Neuzeit IV: Marx" Tutorium, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Kommentar Zeit und Ort werden in der 1. Vorlesung bekanntgegeben. Tutorin: Claudia Sticher Das Tutorium wird begleitend zur Vorlesung "Zur Legitimation politischer Herrschaft in der Neuzeit IV: Marx" angeboten. Gegenstand des Tutoriums sind zentrale Passagen der Politischen Schriften von Karl Marx. Sie sollen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bei Bedarf werden auch Fragen wissenschaftlichen Arbeitens besprochen. Für Rückfragen: [email protected] Winter 2009/10 93 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Zur Legitimation politischer Herrschaft in der Neuzeit IV: Marx Vorlesung, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Fr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2009 - 30.01.2010, 1137 - 016 Drägersaal Kommentar Nachdem in den vergangenen Semestern die Politischen Philosophien Hobbes‘, Lockes und Rousseaus und die Rechtsphilosophien Kants und Hegels thematisch waren, wird in diesem Semester vorgestellt, was Karl Marx (nicht: der Marxismus!) zur Legitimation politischer Herrschaft zu sagen hat. Das Vorhaben ist aus zwei Gründen nicht unproblematisch: Zum einen hat Marx keine geschlossene Theorie politischer Herrschaft hinterlassen. Sein ursprünglich geplantes Buch über den Staat blieb ungeschrieben, und der Schwerpunkt seiner theoretischen Arbeit verlagerte sich seit Beginn der 1850er Jahre auf das Feld der Ökonomie. Zum anderen aber haben sich die theoretischen Voraussetzungen der Marxschen Auffassungen im Laufe der Zeit durchaus verändert, so dass es nicht möglich ist, aus den Äußerungen, die sich zu Recht, Staat und Gesellschaft in verschiedenen Schriften finden, seine „Politische Theorie" einfach zu kompilieren. Die Vorlesung wird Marx‘ Kritik des bürgerlichen Staates und der bürgerlichen Staatstheorie in den verschiedenen Phasen seines Denkens vorstellen; sie wird die theoretischen Voraussetzungen, die dieser Kritik jeweils zugrunde liegen, erörtern und sie wird schließlich fragen, in welchem Verhältnis das Hauptwerk, die Kritik der Politischen Ökonomie im „Kapital", zu dieser Kritik steht. Literatur Literatur: Karl Marx, Friedrich Engels, Werke [MEW], Berlin 1956ff. Marx/ Engels Gesamtausgabe [MEGA], Berlin u.a. 1927-1935 u. 1975ff. Geschichte der Philosophie Winter 2009/10 94 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 95 Philosophisches Seminar Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. G. Berkeley. Zu Wahrnehmungspsychologie und Erkenntnistheorie des subjektiven Idealismus Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Gegenstand der gemeinsamen Lektüre ist der "Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, Part I" (1710). Veranlaßt durch die unauflöslichen inneren Schwierigkeiten, die den sensualistischen Empirismus von Locke belasten, kommt Berkeley zu einem neuen Erkenntnismodell, das innovative Züge trägt. Er radikalisiert die in der Tradition britischer Philosophie seit Hobbes und Locke vertretene nominalistische Position, indem er sie mit semiotischen Grundkonzepten verbindet; er revidiert das überlieferte Verhältnis von Wahrnehmung und Denken; und er entwirft einen universalen Perspektivismus, der durchaus dem seines älteren Zeitgenossen Leibniz vergleichbar ist. Besonders folgenreich für die Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie wurde seine "New Theory of Vision" von 1709; auf sie soll in der Übung ein Seitenblick geworfen werden. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Winter 2009/10 G. Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, Hamburg 1957 (F. Meiner, PhB Bd. 20) 96 Philosophisches Seminar Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 97 Philosophisches Seminar Ringvorlesung "Einführung in die Geschichte der Philosophie I" Vorlesung, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - A310 Kommentar 12. 10. Zum Begriff der Geschichte der Philosophie (Kuhne) 19. 10. Vorsokratiker (Bensch) 26. 10. Platon, Menon (Bensch) 02. 11. Platon, Politeia (Paprotny) 09. 11. Aristoteles, Metaphysik (Kuhne) 16. 11. Aristoteles, Nikomachische Ethik (Nickl) 23. 11. Stoa (Homann) 30. 11. Epikur 07. 12. Neuplatonismus (Homann) 14. 12. Augustinus (Nickl) 04. 01. Anselm von Canterbury (Homann) 11. 01. Thomas von Aquin (Nickl) 18. 01. Meister Eckhart (Paprotny) 25. 01. Philosophie der Renaissance (Wittkau-Horgby) Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 98 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Tutorium zur Ringvorlesung: "Einführung in die Geschichte der Philosophie I." Repetitorium/Tutoriumskurs, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 12:00 - 14:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Tutorin: Claudia Sticher Dieses Tutorium begleitet die Ringvorlesung "Einführung in die Geschichte der Philosophie I". Im Tutorium sollen zentrale Passagen aus Platons "Politeia" gemeinsam gelesen und erörtert werden. Zudem versteht sich das Tutorium als Unterstützung für die zu verfassende Textinterpretation, weshalb es auch eine Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken geben wird. Für weitere Rückfragen: [email protected] Tutorium zur Ringvorlesung: "Einführung in die Geschichte der Philosophie I." Repetitorium/Tutoriumskurs, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Mi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Tutorin Denise Biermann: Im Mittelpunkt dieses Turoriums zur Ringvorlesung steht das gemeinsame Lesen und Erarbeiten des vierten Buchs der Metaphysik des Aristoteles. Angesichts der zu verfassenden Textinterpretation wird außerdem eine kurze Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken angeboten. Bei Rückfragen bitte melden an: [email protected] Winter 2009/10 99 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Klassische Texte der Philosophie Winter 2009/10 100 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Biologie und philosophische Anthropologie. Eine Würdigung des oeuvre von M. Grene Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar M. Glicksman Grene hat seit vielen Jahren an zahlreichen kooperativen Projekten zur Philosophie der Biologie und zur Philosophie des Geistes als Autorin und Herausgeberin mitgewirkt. Mit ihrem gemeinsam mit D. J. Depew veröffentlichten Werk "The philosophy of biology. An episodic history", das den Bogen spannt von der Antike (Aristoteles und die Aristoteles-Nachfolge) über die Neuzeit (Descartes, Hobbes, Spinoza; Leibniz und Kant und der Zusammenhang mit der zeitgenössischen Biologie) bis zum naturwissenschaftlichen und philosophischen Denken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, hat sie nunmehr eine meisterhafte Summe ihres Forscherlebens gezogen. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene, besonders aber an philosophisch interessierte Studierende der Naturwissenschaft. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 M. Grene/D. J. Depew: The philosophy of biology. An episodic history, Cambridge 2004 Sekundärliteratur: R. E. Auxier/L. E. Hahn (Ed.), The Philosophy of Marjorie Grene, Chicago/La Salle (Ill.) 2002 (= The Library of Living Philosophers, Vol. XXIX) 101 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Winter 2009/10 102 Philosophisches Seminar G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Winter 2009/10 103 Philosophisches Seminar Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). 104 Philosophisches Seminar Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Fachdidaktik Winter 2009/10 105 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Vertiefungsmodul zu einem systematischen oder historischen Schwerpunkt Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Winter 2009/10 Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 106 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Biologie und philosophische Anthropologie. Eine Würdigung des oeuvre von M. Grene Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar M. Glicksman Grene hat seit vielen Jahren an zahlreichen kooperativen Projekten zur Philosophie der Biologie und zur Philosophie des Geistes als Autorin und Herausgeberin mitgewirkt. Mit ihrem gemeinsam mit D. J. Depew veröffentlichten Werk "The philosophy of biology. An episodic history", das den Bogen spannt von der Antike (Aristoteles und die Aristoteles-Nachfolge) über die Neuzeit (Descartes, Hobbes, Spinoza; Leibniz und Kant und der Zusammenhang mit der zeitgenössischen Biologie) bis zum naturwissenschaftlichen und philosophischen Denken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, hat sie nunmehr eine meisterhafte Summe ihres Forscherlebens gezogen. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene, besonders aber an philosophisch interessierte Studierende der Naturwissenschaft. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 M. Grene/D. J. Depew: The philosophy of biology. An episodic history, Cambridge 2004 Sekundärliteratur: R. E. Auxier/L. E. Hahn (Ed.), The Philosophy of Marjorie Grene, Chicago/La Salle (Ill.) 2002 (= The Library of Living Philosophers, Vol. XXIX) 107 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Die Sprachphilosophie Tommasellos Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Fr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 09.10.2009 - 23.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Lehrveranstaltung dient der Vorstellung der neuartigen Konzeption des "recursive mind-reading", mit welcher der Autor das Problem des onto- und phylogenetischen Sprachursprungs einer Lösung näher zu bringen versucht.Das Werk fällt in den weiteren thematischen Kontext der Co-Evolution von Gehirn und Geist und unterhält Beziehungen zu den gegenwärtig aktuellen Strömungen einer analytischen Philosophie des Geistes. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird Wert darauf gelegt, daß die Arbeiten von Tomasello in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Winter 2009/10 M. Tomasello: Origins of Human Communication, Cambridge/London 2008 (Eine deutsche Übersetzung ist für Öktober 2009 angekündigt.) 108 Philosophisches Seminar Einführung in die Naturphilosophie Seminar, SWS: 2 Eisner, Werner (verantwortlich) Fr, wöchentl., 16:00 - 18:00, 23.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Die Naturphilosophie wird zunächst anhand einiger klassischer philosophischer Autoren mehr historisch erschlossen (Aristoteles, Descartes, Leibniz, Spinoza etc.), um dann auf der Grundlage der modernen Naturwissenschaften moderne naturphilosophische Konzeptionen zu entwickeln und zu diskutieren. Basis ist hier die moderne Physik, besonders die Relativitäts- und die Quantentheorie; aber auch Aspekte der neueren Biologie (Evolutionsbiologie, Bewusstseins- und Wahrnehmungsforschung). Schließlich geht es auch um Fragen nach der Rolle des Menschen in der Natur, nach seinem Verhältnis zur modernen Technik etc., mit denen diese Einführung abgeschlossen wird. Bemerkung Magister: M2+3 Lehramt (auslaufend): L2+4 ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 23.10.2009. Literatur Esfeld, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 2002 (WBG) - Dieses Buch muss angeschafft werden. Böhme, Gernot (Hg.), Klassiker der Naturphilosophie, München 1989 (Beck) Drieschner, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 1981 (WBG) Weizsäcker, C.F.v.; Die Einheit der Natur, München 1971ff. (Hanser) Winter 2009/10 109 Philosophisches Seminar Einführung in Ethik und Recht der Medizin Seminar, SWS: 2 Hoppe, Nils (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Frau B., 89 Jahre alt, wird bewußtlos und beatmet auf die neurologische Intensivstation einer Klinik aufgenommen. Sie ist auf intensivste medizinische Behandlung angewiesen und der behandelnde Neurologe, Dr. N., hält einen Hirntod für möglich. Arzt und Pflegepersonal diskutieren die weitere Vorgehensweise und sind sich einig, dass es besser wäre, Frau B. „gehen zu lassen". Gesetzlich, so Dr. N., seien ihnen ja die Hände gebunden und man dürfe Frau B. nicht beim Sterben helfen. Allerdings wäre es eine gute Idee, sie „schön warm zuzudecken" um für sie die verbleibenden Stunden „möglichst bequem zu gestalten". Bekanntlich entgleist bei so schweren Hirnschädigungen früher oder später die körpereigene Regulierung der Temperatur, es kommt zu Fieber. Bei Patienten, die wie Frau B. in einem geschwächten, dem Tode nahen Zustand sind, könne dies den Sterbeprozess beschleunigen, so Dr. N. Der Beispielfall wirft die Frage auf, wie sich Ärzte und Pflegepersonal verhalten dürfen. Diese Frage wiederum, kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: zum einen die regulatorische (nämlich - was gestattet der Gesetzgeber) und zum anderen die moralische Frage (nämlich - was ist moralisch geboten). Nicht in jedem Fall ist hier eine vollständige Überschneidung vorhanden. Das Seminar „Einführung in Ethik und Recht der Medizin" will anhand von Fallbeispielen und Diskussionen einen Einblick in medizinethische und -rechtliche Entscheidungsstrukturen und Problematiken geben und das Spannungsverhältnis zwischen Gesetz, Ethik und Praxis beleuchten. Bemerkung Literatur Die Fallbeispiele stammen aus den Themenkreisen Arzt-Patient-Beziehung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung, Transplantationsmedizin, Probleme am Lebensende, Forschung am Menschen und Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis. Für Hörer aller Fachbereiche Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Die Fallbeispiele und Literatur für die einzelnen Sitzungen werden den Studierenden als PDF oder Kopie zur Verfügung gestellt. Zur vertiefenden Lektüre sind die folgenden Texte geeignet. Schulz, S., Steigleder, K., Fangerau, H. & Paul, N.W. (2006) „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Frankfurt, Suhrkamp Verlag. Wiesing, U. (2004) „Ethik in der Medizin". Ditzingen, Reclam Verlag. Schöne-Seifert, B. (2007) „Grundlagen der Medizinethik". Stuttgart, Kröner Verlag. Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Winter 2009/10 Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. 110 Philosophisches Seminar Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 111 Philosophisches Seminar G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Winter 2009/10 112 Philosophisches Seminar Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). 113 Philosophisches Seminar Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 114 Philosophisches Seminar Technikphilosophie Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Technikphilosophie. Als akademische Disziplin und Teildisziplin der Philosophie ist Technikphilosophie ein noch vergleichsweise junges Gebiet. Es wurde vor kurzem wie folgt charakterisiert: "Nicht nur handelt es sich bei ihr um ein Fachgebiet ohne Tradition, sie ist vor allem ein Fachgebiet ohne eigene Fragestellung. Im Grunde ist die Technikphilosophie die ganze Philosophie noch einmal von vorn - diesmal unter Einbeziehung der Technik." (Nordmann, 2008, S. 10). Demgemäß sind in der Technikphilosophie die beiden großen Herangehensweisen der gegenwärtigen Philosophie, die kontinentale und die analytische Philosophie, vertreten. In dieser Veranstaltung werden wir uns auf die analytische Technikphilosophie konzentrieren. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Zentrale Fragen, die in der Veranstaltung angesprochen werden sollen, sind z.B.: Wie verhalten sich Wissenschaft und Technologie zueinander? Ist Technologie mehr als lediglich angewandte Naturwissenschaft? Sind die Ingenieurwissenschaften autonome, Erkenntnis produzierende Disziplinen, wie die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften es sind? Wenn ja, wie kann technologische Erkenntnis charakterisiert werden und inwiefern unterscheidet sie sich von (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnis? Unterscheiden sich das Technische und das Natürliche grundsätzlich von einander? Wenn ja, worin genau? Hat die Technologieentwicklung eine Eigendynamik, oder können wir sie steuern? Können wir die Technologie kontrollieren; oder kontrolliert sie eher uns? Spezifisch moralische und ethische Fragen, die zu einzelnen Technologien auftreten, z.B. Fragen bez. Gentechnologie bei Pflanzen, genetische Veränderung und Klonierung von Tieren und Menschen, Informationstechnologie und Datenschutz, Verschmutzung der Umwelt, usw., werden in dieser Veranstaltung jedoch nicht im Fokus stehen. Die Veranstaltung ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch für Studierende in den technischen Disziplinen konzipiert, aber ist grundsätzlich offen für Interessierte aus allen Studiengängen. Besondere Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil des Philosophiestudiums: Teilnehmer von außerhalb der Philosophie sollten selbst mit der für den betreffenden Studiengang zuständigen Person klären, inwiefern sie die Leistung für die Veranstaltung in ihrem Studienprogramm anrechnen lassen können! Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Bitte melden Sie sich rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an. Magister: M3 Lehramt (auslaufend): L2 Textgrundlage des Seminars sind ein Reader mit aktuellen Texten und ein Buch: Alfred Nordmann, Technikphilosophie: zur Einführung (Junius, 2008). Das Buch sollten alle Teilnehmer selbst beschaffen, der Reader wird in der Form von herunterladbaren Dateien auf Stud.IP zur Verfügung gestellt werden. 115 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Übersichtsmodul Winter 2009/10 116 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Masterstudiengang Lehramt an Gymnasien - Fach Werte und Normen Übersichtsmodul zur Theoretischen Philosophie und Praktischen Philosophie Winter 2009/10 117 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 118 Philosophisches Seminar Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. G. Berkeley. Zu Wahrnehmungspsychologie und Erkenntnistheorie des subjektiven Idealismus Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Gegenstand der gemeinsamen Lektüre ist der "Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, Part I" (1710). Veranlaßt durch die unauflöslichen inneren Schwierigkeiten, die den sensualistischen Empirismus von Locke belasten, kommt Berkeley zu einem neuen Erkenntnismodell, das innovative Züge trägt. Er radikalisiert die in der Tradition britischer Philosophie seit Hobbes und Locke vertretene nominalistische Position, indem er sie mit semiotischen Grundkonzepten verbindet; er revidiert das überlieferte Verhältnis von Wahrnehmung und Denken; und er entwirft einen universalen Perspektivismus, der durchaus dem seines älteren Zeitgenossen Leibniz vergleichbar ist. Besonders folgenreich für die Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie wurde seine "New Theory of Vision" von 1709; auf sie soll in der Übung ein Seitenblick geworfen werden. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Winter 2009/10 G. Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, Hamburg 1957 (F. Meiner, PhB Bd. 20) 119 Philosophisches Seminar Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 120 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Fachpraktikum Winter 2009/10 121 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Klassische Texte der Philosophie Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 122 Philosophisches Seminar G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Winter 2009/10 123 Philosophisches Seminar Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. Grundlagen der Praktischen Philosophie Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. 124 Philosophisches Seminar Einführung in Ethik und Recht der Medizin Seminar, SWS: 2 Hoppe, Nils (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Frau B., 89 Jahre alt, wird bewußtlos und beatmet auf die neurologische Intensivstation einer Klinik aufgenommen. Sie ist auf intensivste medizinische Behandlung angewiesen und der behandelnde Neurologe, Dr. N., hält einen Hirntod für möglich. Arzt und Pflegepersonal diskutieren die weitere Vorgehensweise und sind sich einig, dass es besser wäre, Frau B. „gehen zu lassen". Gesetzlich, so Dr. N., seien ihnen ja die Hände gebunden und man dürfe Frau B. nicht beim Sterben helfen. Allerdings wäre es eine gute Idee, sie „schön warm zuzudecken" um für sie die verbleibenden Stunden „möglichst bequem zu gestalten". Bekanntlich entgleist bei so schweren Hirnschädigungen früher oder später die körpereigene Regulierung der Temperatur, es kommt zu Fieber. Bei Patienten, die wie Frau B. in einem geschwächten, dem Tode nahen Zustand sind, könne dies den Sterbeprozess beschleunigen, so Dr. N. Der Beispielfall wirft die Frage auf, wie sich Ärzte und Pflegepersonal verhalten dürfen. Diese Frage wiederum, kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: zum einen die regulatorische (nämlich - was gestattet der Gesetzgeber) und zum anderen die moralische Frage (nämlich - was ist moralisch geboten). Nicht in jedem Fall ist hier eine vollständige Überschneidung vorhanden. Das Seminar „Einführung in Ethik und Recht der Medizin" will anhand von Fallbeispielen und Diskussionen einen Einblick in medizinethische und -rechtliche Entscheidungsstrukturen und Problematiken geben und das Spannungsverhältnis zwischen Gesetz, Ethik und Praxis beleuchten. Bemerkung Literatur Die Fallbeispiele stammen aus den Themenkreisen Arzt-Patient-Beziehung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung, Transplantationsmedizin, Probleme am Lebensende, Forschung am Menschen und Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis. Für Hörer aller Fachbereiche Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Die Fallbeispiele und Literatur für die einzelnen Sitzungen werden den Studierenden als PDF oder Kopie zur Verfügung gestellt. Zur vertiefenden Lektüre sind die folgenden Texte geeignet. Schulz, S., Steigleder, K., Fangerau, H. & Paul, N.W. (2006) „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Frankfurt, Suhrkamp Verlag. Wiesing, U. (2004) „Ethik in der Medizin". Ditzingen, Reclam Verlag. Schöne-Seifert, B. (2007) „Grundlagen der Medizinethik". Stuttgart, Kröner Verlag. Winter 2009/10 125 Philosophisches Seminar Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. Geschichte der Rechts- und Staatsphilosophie Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar, das als Ergänzung zur Vorlesung ‚Einführung in die Politische Philosophie' verstanden werden kann, wird eine Einführung in die Geschichte der okzidentalen Rechts- und Staatsphilosophie von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gegeben. Anhand ausgewählter Quellentexte der neuzeitlichen Philosophen soll deren Rechts- und Staatsauffassung behandelt werden. Inhaltlich wird die Frage im Vordergrund stehen, wie sich die Staatsphilosophie in die weltanschaulichen und erkenntnistheoretischen Positionen der verschiedenen Philosophen eingliedert. Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand einer für das Gegenwartsverständnis zentral relevanten Frage, nämlich der Frage: ‚Welchen Kriterien muss das Recht genügen um ‚gerecht' zu sein bzw. als gerecht erfahren zu werden?' einen historischen Überblick über die okzidentale Rechtsphilosophie zu geben. Es richtet sich grundsätzlich an interessierte Studenten aller Fächer, insbesondere aber an Studenten der Fächer Philosophie, Politologie und Rechtswissenschaften. Winter 2009/10 126 Philosophisches Seminar John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 127 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Religionswissenschaft Winter 2009/10 128 Philosophisches Seminar Bildungssysteme und Sozialisationsprozesse Organisationssoziologie Seminar, SWS: 2 Koller, Bernd (verantwortlich) Fr, Einzel, 14:00 - 18:00, 23.10.2009 - 23.10.2009, 3109 - 410 V410 Fr, Einzel, 14:00 - 18:00, 06.11.2009 - 06.11.2009, 3109 - 410 V410 Fr, Einzel, 13:30 - 18:00, 15.01.2010 - 15.01.2010, 3109 - 410 V410 Sa, Einzel, 09:00 - 16:00, 16.01.2010 - 16.01.2010, 3109 - 111 V111 Fr, Einzel, 14:00 - 15:30, 22.01.2010 - 22.01.2010, 3109 - 407 V407 Sa, Einzel, 09:00 - 16:00, 23.01.2010 - 23.01.2010, 3109 - 407 V407 Kommentar Die Bildungsstrukturen in der Bundesrepublik sind nicht nach der Veröffentlichung der ersten und der dann folgenden PISA-Studien unter Druck geraten. Neben inhaltlichen Veränderungen werden bundesweit, zumeist in Kulturhoheit der Länder ständig strukturelle Veränderungen angedacht, vorbereitet, durchgeführt und dann erneut verändert. Organisationen, so auch Schulorganisationen sind Gegenstand und jeweils Abbild der verfassten Wirklichkeit. In diesem Seminar sollen die Ziele z. B. von Bildungsinstitutionen, deren soziale Strukturen, ihre verhaftung in der Gesellschaft und mögliche Auswirkungen auf den sozialen Wandel einführend, anhand von verschiedenen Texten, behandelt werden. Analytisch soll weiterhin verdeutlicht werden, dass es keine universellen Organisationsprinzipien und gleichermaßen zweckmäßige Organisationsformen gibt. Bemerkung Literatur Arbeitsformen sind Gruppen-/Einzelreferate, Gruppenarbeit und Diskussionsrunden im Plenum. Modul: BS Studienbereiche: SOZ 1, SOZ 3, LG 1, LGHR 1, LbS 1, G 1, G 2, H 1, H 7, BS 1, LG 4, LGHR 4, LbS 4, ESJ 1 G. Büschges / M. Abraham, Einführung in die Organisationssoziologie, Stuttgart 2009 N. Luhmann, Organisation und Entscheidung, Opladen/Wiesbaden 2000 (ergänzend) Kulturanthropologie und Weltgesellschaft Einführung in die Migrationssoziologie I Seminar, SWS: 2 Kürsat, Elcin Fr, Einzel, 16:00 - 17:00, 23.10.2009 - 23.10.2009, 3109 - 108 V108 , Einführungsseminar Block+SaSo, 09:00 - 18:00, 19.12.2009 - 20.12.2009, 3109 - 108 V108 Kommentar Im Blockseminar werden wir die Grundbegriffe der Migrationssoziologie - Integration, Assimilation, Akkulturation, etc. - sowie die ihnen zugrunde liegenden theoretischen Ansätze lernen. Wir werden den beiden klassischen Theoriesträngen der Migrationssoziologie, 1) Wanderungsursachen und -faktoren, 2) Eingliederungsprozess der Einwanderer/Innen in die Immigrationsgesellschaft nachgehen und ihre Anwendbarkeit auf die zeitgenössischen Migrationsbewegungen prüfen. Ich gebe Scheine nur auf der Grundlage einer schriftlichen Hausarbeit (schriftliches Referat) und ihre Präsentation in der Gruppe. Wir kommen zur Begrüßung, Einführung und Verteilung der Referatsthemen zusammen. Eine nachträgliche Vergabe der Referate ist nicht möglich. Ein Handapparat mit der Basisliteratur wird zur Verfügung stehen. Das Seminar wird im Wintersemester mit empirischen Schwerpunkten fortgeführt, aber es gibt keinen Zwang für die Teilnahme an beiden Seminaren. Bemerkung Modul: WK 1, Studienbereiche: SOZ 1, SOZ 4, G 1, G 4, H 6, H 7, LG 3, LbS 2 Masterarbeit Winter 2009/10 129 Philosophisches Seminar Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 Andere Studiengänge (Magister, Staatsexamen) Vorlesungen Kritik der teleologischen Urteilskraft Vorlesung, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Di, wöchentl., 16:00 - 18:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - F442 Kommentar Der zweite Teil der Kantischen Kritik der Urteilskraft ist der Gegenstand dieser Vorlesung. Vom Begriff der Zweckmäßigkeit in der Natur zum letzten Zweck der Natur bis zum Endzweck des Daseins einer Welt sind die Themen, die Kant in seiner dritten Kritik behandelt. Grundstudium Hauptstudium Aktuelle Arbeiten in Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsethik Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 17:00 - 19:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Im Seminar sollen aktuelle Arbeiten aus der Wissenschaftsphilosophie und der Wissenschaftsethik (breit verstanden), die primär von den Teilnehmern vorgeschlagen werden, diskutiert werden. Studierende, die mit der Vorbereitung oder Abfassung von Abschlussarbeiten oder Dissertationen in den genannten Bereichen beschäftigt sind, können ihre Projekte bzw. Arbeiten vorstellen. Bemerkung Winter 2009/10 Magister: M3+4 Lehramt (auslaufend): L2+3 130 Philosophisches Seminar Aristoteles, Metaphysik VII Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden der Philosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar soll das Buch VII der Aristotelischen Metaphysik, in dem der Begriff der Substanz entwickelt wird, durch gemeinsame Lektüre und ergänzende Referate erschlossen werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Philosophie ( L 4 ) Literatur Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe, übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Chr. Rapp (ed.), Aristoteles. Die Substanzbücher Z, H, Q, Berlin 1996. Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), 4. Auflage Stuttgart 2007. Biologie und philosophische Anthropologie. Eine Würdigung des oeuvre von M. Grene Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Do, wöchentl., 12:00 - 14:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar M. Glicksman Grene hat seit vielen Jahren an zahlreichen kooperativen Projekten zur Philosophie der Biologie und zur Philosophie des Geistes als Autorin und Herausgeberin mitgewirkt. Mit ihrem gemeinsam mit D. J. Depew veröffentlichten Werk "The philosophy of biology. An episodic history", das den Bogen spannt von der Antike (Aristoteles und die Aristoteles-Nachfolge) über die Neuzeit (Descartes, Hobbes, Spinoza; Leibniz und Kant und der Zusammenhang mit der zeitgenössischen Biologie) bis zum naturwissenschaftlichen und philosophischen Denken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, hat sie nunmehr eine meisterhafte Summe ihres Forscherlebens gezogen. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene, besonders aber an philosophisch interessierte Studierende der Naturwissenschaft. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Winter 2009/10 M. Grene/D. J. Depew: The philosophy of biology. An episodic history, Cambridge 2004 Sekundärliteratur: R. E. Auxier/L. E. Hahn (Ed.), The Philosophy of Marjorie Grene, Chicago/La Salle (Ill.) 2002 (= The Library of Living Philosophers, Vol. XXIX) 131 Philosophisches Seminar Didaktik der Philosophie/Werte und Normen: Grundpositionen der Ethik Seminar, SWS: 2 Wittkau-Horgby, Annette (verantwortlich) Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessanten und Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung und gemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wir miteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinne eines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des Faches Philosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. Detaillierte Literaturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben. Die Sprachphilosophie Tommasellos Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Fr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 09.10.2009 - 23.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Lehrveranstaltung dient der Vorstellung der neuartigen Konzeption des "recursive mind-reading", mit welcher der Autor das Problem des onto- und phylogenetischen Sprachursprungs einer Lösung näher zu bringen versucht.Das Werk fällt in den weiteren thematischen Kontext der Co-Evolution von Gehirn und Geist und unterhält Beziehungen zu den gegenwärtig aktuellen Strömungen einer analytischen Philosophie des Geistes. Die Übung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird Wert darauf gelegt, daß die Arbeiten von Tomasello in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Winter 2009/10 M. Tomasello: Origins of Human Communication, Cambridge/London 2008 (Eine deutsche Übersetzung ist für Öktober 2009 angekündigt.) 132 Philosophisches Seminar Einführung in die Naturphilosophie Seminar, SWS: 2 Eisner, Werner (verantwortlich) Fr, wöchentl., 16:00 - 18:00, 23.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Die Naturphilosophie wird zunächst anhand einiger klassischer philosophischer Autoren mehr historisch erschlossen (Aristoteles, Descartes, Leibniz, Spinoza etc.), um dann auf der Grundlage der modernen Naturwissenschaften moderne naturphilosophische Konzeptionen zu entwickeln und zu diskutieren. Basis ist hier die moderne Physik, besonders die Relativitäts- und die Quantentheorie; aber auch Aspekte der neueren Biologie (Evolutionsbiologie, Bewusstseins- und Wahrnehmungsforschung). Schließlich geht es auch um Fragen nach der Rolle des Menschen in der Natur, nach seinem Verhältnis zur modernen Technik etc., mit denen diese Einführung abgeschlossen wird. Bemerkung Magister: M2+3 Lehramt (auslaufend): L2+4 ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 23.10.2009. Literatur Esfeld, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 2002 (WBG) - Dieses Buch muss angeschafft werden. Böhme, Gernot (Hg.), Klassiker der Naturphilosophie, München 1989 (Beck) Drieschner, Michael; Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt 1981 (WBG) Weizsäcker, C.F.v.; Die Einheit der Natur, München 1971ff. (Hanser) Winter 2009/10 133 Philosophisches Seminar Einführung in Ethik und Recht der Medizin Seminar, SWS: 2 Hoppe, Nils (verantwortlich) Mi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Frau B., 89 Jahre alt, wird bewußtlos und beatmet auf die neurologische Intensivstation einer Klinik aufgenommen. Sie ist auf intensivste medizinische Behandlung angewiesen und der behandelnde Neurologe, Dr. N., hält einen Hirntod für möglich. Arzt und Pflegepersonal diskutieren die weitere Vorgehensweise und sind sich einig, dass es besser wäre, Frau B. „gehen zu lassen". Gesetzlich, so Dr. N., seien ihnen ja die Hände gebunden und man dürfe Frau B. nicht beim Sterben helfen. Allerdings wäre es eine gute Idee, sie „schön warm zuzudecken" um für sie die verbleibenden Stunden „möglichst bequem zu gestalten". Bekanntlich entgleist bei so schweren Hirnschädigungen früher oder später die körpereigene Regulierung der Temperatur, es kommt zu Fieber. Bei Patienten, die wie Frau B. in einem geschwächten, dem Tode nahen Zustand sind, könne dies den Sterbeprozess beschleunigen, so Dr. N. Der Beispielfall wirft die Frage auf, wie sich Ärzte und Pflegepersonal verhalten dürfen. Diese Frage wiederum, kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: zum einen die regulatorische (nämlich - was gestattet der Gesetzgeber) und zum anderen die moralische Frage (nämlich - was ist moralisch geboten). Nicht in jedem Fall ist hier eine vollständige Überschneidung vorhanden. Das Seminar „Einführung in Ethik und Recht der Medizin" will anhand von Fallbeispielen und Diskussionen einen Einblick in medizinethische und -rechtliche Entscheidungsstrukturen und Problematiken geben und das Spannungsverhältnis zwischen Gesetz, Ethik und Praxis beleuchten. Bemerkung Literatur Die Fallbeispiele stammen aus den Themenkreisen Arzt-Patient-Beziehung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung, Transplantationsmedizin, Probleme am Lebensende, Forschung am Menschen und Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis. Für Hörer aller Fachbereiche Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Die Fallbeispiele und Literatur für die einzelnen Sitzungen werden den Studierenden als PDF oder Kopie zur Verfügung gestellt. Zur vertiefenden Lektüre sind die folgenden Texte geeignet. Schulz, S., Steigleder, K., Fangerau, H. & Paul, N.W. (2006) „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Frankfurt, Suhrkamp Verlag. Wiesing, U. (2004) „Ethik in der Medizin". Ditzingen, Reclam Verlag. Schöne-Seifert, B. (2007) „Grundlagen der Medizinethik". Stuttgart, Kröner Verlag. Winter 2009/10 134 Philosophisches Seminar Einführung in Thomas von Aquin Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Do, wöchentl., 08:30 - 10:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt nach wie vor als der wichtigste Repräsentant des mittelalterlichen Denkens, doch man kommt in sein gewaltiges Werk gar nicht so einfach hinein. In diesem Seminar sollen einige grundlegende Texte seines Hauptwerks, der „Summa theologiae", (und evtl. andere Schriften) gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Thomas untrennbar Theologe und Philosoph ist, dass also die philosophischen Fragen meist in theologischem Horizont entwickelt werden. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Bis Semesterbeginn wird eine Textauswahl (dt.-lat.) als Kopiervorlage bereitgestellt. Eine gute Orientierung gibt Andreas Speer (Hg.): Thomas von Aquin. Die Summa theologiae . Werkinterpretationen, Berlin/New York 2005. Elemente des Argumentierens Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, wöchentl., 14:00 - 16:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Dieses Seminar ist ein Versuch, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass „die meisten Philosophiestudenten die formale Logik wie eine exotische Rechentechnik [lernen], und zwar anhand von primitiven Übungsbeispielen, die mit wirklich substantiellen philosophischen Argumenten nichts zu tun haben". (Holm Tetens, 9). Ziel soll darum nicht die abstrakte Präsentation formaler Argumentationstechniken sein, die in der Wissenschaft oder Alltagsrhetorik beliebig verwendbar sind, sondern die Ausbildung eines Blicks für die argumentative Struktur philosophischer Texte. Neben der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der traditionellen Logik und Rhetorik wird deshalb die gemeinsame Erörterung exemplarischer Passagen philosophischer Texte breiten Raum einnehmen, um deren Argumentation zu analysieren. Grundlage des Seminars wird ein Skript sein, das zur Zeit noch erarbeitet wird. Bemerkung Magisterstudium: Logik ( M 1 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Logik der Argumentationstheorien oder Entscheidungstheorien ( L 1 ) Literatur Literatur: Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren, 2. Auflage München 2006 (Der Autor verfolgt eine ähnliche Absicht wie dieses Seminar, legt aber nicht die traditionelle, sondern die formale Logik zugrunde.). Winter 2009/10 135 Philosophisches Seminar Emergenz Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Im Seminar sollen neuere Texte zum Begriff der Emergenz besprochen werden. Emergenz soll typischerweise das Auftauchen oder Bestehen von neuartigen Sachverhalten auf einer komplexeren („oberen") Ebene bezeichnen. Diese Sachverhalte sollen von einer weniger komplexen („unteren") Ebene aus nicht verständlich gemacht werden können. Diese Situation soll in verschiedenen Wissenschaften vorliegen, z.B. der Biologie, der Soziologie, der philosophy of mind, der Physik u.a. Die notorische Unklarheit des Emergenzbegriffs hat zu weitläufigen philosophischen Auseinandersetzungen geführt, denen in verschiedenen Gebieten nachgegangen werden soll. Bemerkung Magister: M1+2+3 Lehramt (auslaufend): L1+2+4 Literatur Für einen ersten Überblick siehe z.B. Hoyningen-Huene, Paul, 2007: "Reduktion und Emergenz". In: Wissenschaftstheorie. Ein Studienbuch , hg. von Andreas Bartels/Manfred Stöckler. Paderborn: mentis, pp. 177-197. Ernst Cassirer: Sprache und Symbol Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 10:00 - 12:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In Cassirers Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen" wird die Sprache als grundlegende symbolische Form vorgestellt, vermittels derer sich menschliches Selbst- und Weltverstehen vollzieht. Cassirers Werk steht, trotz gelegentlicher Auseinandersetzung mit der analytischen Sprachphilosophie seiner Zeit, in der Tradition der Weimarer Klassik und des Neukantianismus, insbesondere im Bereich des sprachphilosophischen und -theoretischen Denkens in Rezeption und Fortführung der Arbeiten Wilhelm von Humboldts. Die unabweisbare Verschränkung zwischen sprachphilosophischer Reflexion und kulturphilosophischer Theorie wird im Seminar berücksichtigt, die Cassirersche Sprachphilosophie und der Prozess der Symbolbildung werden kritisch untersucht und diskutiert, in ständiger Hinsicht auf Problemfelder der philosophischen Anthropologie, auch im Vergleich zu dem zu Cassirers Zeit vieldiskutierten Sprachproblem (etwa in den kulturanthropologisch geprägten Untersuchungen Arnold Gehlens). Dieses Seminar ist für Fortgeschrittene im Philosophiestudium geeignet, die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsvorbereitung ist Bedingung der Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Referate können ab September vereinbart werden. Bemerkung Magisterstudium: Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Winter 2009/10 136 Philosophisches Seminar Ethik für Studierende der Lebenswissenschaften Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Mi, wöchentl., 08:00 - 10:00, 14.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG NEUER RAUM: 4105 - E011 Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Wissenschafts- und Bioethik. Das Hauptziel der Veranstaltung ist es, Studierenden Anreize und Gelegenheit zur Reflexion über allgemeine moralische Aspekte der wissenschaftlichen Forschung sowie über spezielle Fragen aus der Bioethik zu bieten. In dieser Weise soll das Seminar einen Beitrag zur Entwicklung ethischer Schlüsselkompetenzen (Fähigkeit zur Reflexion, Bewertung, Diskussion, mündliche und schriftliche Präsentation einer argumentierten Stellungnahme) für angehende Wissenschaftler und Lehrer, sowie eines verantwortlichen Forscherbewusstseins, leisten. In 2 einführende Vorlesungen und 10 Diskussionssitzungen sollen verschiedene Themen aus der Wissenschaftsethik und Bioethik anhand von einführenden Texten und Referaten diskutiert werden. Zu diskutierende Fragen sind z.B.: Haben Wissenschaftler als Wissenschaftler, d.h. als Mitglieder einer bestimmten Berufsgruppe, eine besondere Verantwortung? Worin besteht eigentlich gute wissenschaftliche Praxis und welche kodifizierten Verhaltensregeln für Wissenschaftler gibt es? Wie ist mit Fehlverhalten von Wissenschaftlern, wie Fälschung von Forschungsergebnissen oder Ideendiebstahl, umzugehen? Was ist moralisch verantwortbarer Umgang mit Tieren in der Forschung? Welche moralischen Probleme können bez. Stammzellforschung und Gentechnologie auftreten? Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Die Veranstaltung wird in jedem Semester angeboten und ist in erster Linie als Veranstaltung für 2 LP für Studierende der Lebenswissenschaften konzipiert (im Wintersemester als Pflichtveranstaltung im B.Sc. Biologie, im Sommersemester als Pflichtveranstaltung im fü. B.Sc. & fü. M.Ed.). Als Leistungen für 2 LP werden eine kurze Präsentation und einige veranstaltungsbegleitende (sehr!) kurze schriftliche Arbeiten gefordert. Für >2 LP ist zusätzlich eine längere schriftliche Arbeit erforderlich. Bitte melden Sie sich unbedingt rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an! Die Teilnehmerzahl ist beschränkt und Studierende, die das Seminar als Pflichtveranstaltung belegen müssen, werden vorrangig zugelassen. Studierende aus anderen als den oben genannten Studiengängen sind selbstverständlich herzlich willkommen, die Teilnahme ist jedoch von der Verfügbarkeit freier Plätze abhängig. Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Magister: M4 Lehramt (auslaufend): L3 Textgrundlage des Seminars wird ein Reader sein, der in Stud.IP zur Verfügung stehen wird. 137 Philosophisches Seminar G. Berkeley. Zu Wahrnehmungspsychologie und Erkenntnistheorie des subjektiven Idealismus Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Mi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Gegenstand der gemeinsamen Lektüre ist der "Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge, Part I" (1710). Veranlaßt durch die unauflöslichen inneren Schwierigkeiten, die den sensualistischen Empirismus von Locke belasten, kommt Berkeley zu einem neuen Erkenntnismodell, das innovative Züge trägt. Er radikalisiert die in der Tradition britischer Philosophie seit Hobbes und Locke vertretene nominalistische Position, indem er sie mit semiotischen Grundkonzepten verbindet; er revidiert das überlieferte Verhältnis von Wahrnehmung und Denken; und er entwirft einen universalen Perspektivismus, der durchaus dem seines älteren Zeitgenossen Leibniz vergleichbar ist. Besonders folgenreich für die Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie wurde seine "New Theory of Vision" von 1709; auf sie soll in der Übung ein Seitenblick geworfen werden. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur G. Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, Hamburg 1957 (F. Meiner, PhB Bd. 20) Georg Simmel: Texte zur Kultur- und Religionsphilosophie Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Das reichhaltige, differenzierte Werk Georg Simmels stößt kaum auf Resonanz in den philosophischen Diskursen der Gegenwart; ausschließlich eine soziologische Rezeption findet statt, während die Bezüge des Denkers zur Philosophie des ausklingenden 18. und 19. Jahrhunderts wie auch seine kultur- wie religionsphilosophischen Arbeiten kaum wahrgenommen werden. Diese Lehrveranstaltung wird so wenig wie jede andere den Wissenschaftstrend beeinflussen oder umkehren können, jedoch gilt es hier, die Auseinandersetzung mit den Schriften eines zu Unrecht vernachlässigten Denkers zu führen, in resonanzvoller Aneignung und in kritischer Abgrenzung. In diesem Seminar sollen ausgewählte Schriften - vor allem „Die Religion" - refereriert und diskutiert werden. Hinzugezogen weiterhin werden kleinere Schriften zur Kulturphilosophie. Die entsprechende Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlage in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 138 Philosophisches Seminar G. W. Leibniz: Metaphysische Hauptschriften Seminar, SWS: 2 Kiesow, Karl-Friedrich (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar In dieser Übung sollen die philosophischen Hauptschriften von Leibniz, das sind neben der im Titel der Veranstaltung genannten "Monadologie" die "Metaphysische Abhandlung" und die "Vernunftprinzipien der Natur und der Genade" gelesen und interpretiert werden; außerdem soll der Zusammenhang mit den bahnbrechenden Entwicklungen zu umreißen, die dieser Autor auf dem Gebiete der Logik eingeleitet hat. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Studiengänge, Anfänger und Fortgeschrittene. Es wird darauf Wert gelegt, daß die Arbeiten von Leibniz, durchwegs von nur geringem Textumfang, in Referaten und Hausarbeiten erarbeitet werden. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Literatur Die Schriften von Leibniz können in allen im Umlauf befindlichen Ausgaben benutzt Sekundärliteratur: B. Mates, The Philosophy of Leibniz. Metaphysics and Language, Oxford/New York/Toronto 1986 John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Seminar, SWS: 2 Kuhne, Frank (verantwortlich) Mo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Rawls‘ 1971 erschienenes Buch zählt zu den Publikationen, die eine Renaissance der Politischen bzw. Praktischen Philosophie eingeleitet und eine breite Wirkung entfaltet haben. Im Seminar sollen ausgewählte Passagen gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 271, Frankfurt am Main 1979 Winter 2009/10 139 Philosophisches Seminar Kant, "Kritik der praktischen Vernunft" Seminar, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Do, wöchentl., 16:00 - 18:00, 22.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B310 Kommentar Die Kantlektüre der vergangenen beiden Semester wird in diesem Semester mit seiner zweiten Kritik - der Kritik der praktischen Vernunf t - fortgesetzt. Es werden die Bestimmungsgründe des Willens untersucht. Dass empirische Bestimmungsgründe des Willens, diesen nicht frei sein lassen können, damit stimmt schon Kant mit den Parolen heutiger Hirnforschung überein, aber die eigentliche Frage ist doch, wie Vernunft praktisch sein kann. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Winter 2009/10 140 Philosophisches Seminar Kolloquium der ZEWW Kolloquium, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Di, wöchentl., 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - A310 Kommentar Im Kolloquium der ZEWW, einer öffentlichen Veranstaltung für Hörer aller Fachgebiete, werden meist von auswärtigen Gästen Vorträge zu aktuellen Fragen der Philosophie und ihrer Nachbargebiete gehalten. Anschließend findet eine Diskussion statt. Bitte beachten Sie aktuelle Hinweise im Internet unter http://www.zeww.uni-hannover.de Programm: 13.10.09: Prof. Dr. Borchers: Ethik-Tools für die Güterabwägung? Zu inhaltlichen und methodischen Fragen der Tierversuchsethik 20.10.09: Prof. Dr. Döring: Warum emotional sein? Willensschwäche, Emotionen und der Begriff des Akteurs 27.10.09: Prof. Dr. Wüthrich: Raum und Zeit in der modernen Physik: Auf der Spur von Leibniz' Relationalismus in der Quantengravitation 03.11.09: Prof. Dr. Schmid: Das Paradox des Altruismus und die Grenzen motivationaler Autarkie 10.11.09: Prof. Dr. Hagengruber: Ethik in den Wissenschaften 17.11.09: Dr. Rios: Reductionism in the Social Sciences 24.11.09: Prof. Dr. Horn: Wie könnte eine erfolgreiche Moralbegründung aussehen? 01.12.09: Prof. Dr. Esser: Kopf oder Bauch? Zwei sozialwissenschaftliche Theorien der Entscheidung 08.12.09: Dr. Greve: Emergenz in der Soziologie 15.12.09: C. Werndl: Über die Äquivalenz der Vorhersagen von deterministischen und indeterministischen Beschreibungen 05.01.10: Prof. Dr. Gehring: Sterbepolitik in Europa: Von der Sterbehilfe zum assistierten Suizid 12.01.10: Prof. Dr. Manemann: Wie sollen wir zusammen leben? - Diagnosen zur Zeit 19.01.10: PD Dr. Walde: Willensfreiheit und Hirnforschung – Das Ende einer Illusion? 26.01.10: Prof. Dr. Wiesemann: Medizin und Philosophie oder Dornröschen schläft Winter 2009/10 141 Philosophisches Seminar Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Seminar, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Mi, wöchentl., 15:00 - 17:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar ACHTUNG! Die Veranstaltung beginnt am 21.10.2009. Bemerkung Literatur Das Buch von Duhem von 1906 ist ein Klassiker der Wissenschaftsphilosophie, der in wesentlichen Hinsichten nicht veraltet ist. Duhem war ein erfolgreicher Wissenschaftler (Physiker), Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph - eine Kombination, die selten genug ist. Das Buch soll im Seminar gelesen und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist zugleich eine Einführung in die Wissenschaftstheorie. Magister: M3+6 Lehramt (auslaufend): L2 Zur Vorbereitung kann die Einleitung dienen, die Lothar Schäfer der Ausgabe im MeinerVerlag von 1998 vorangestellt hat (diese Ausgabe ist anzuschaffen, Preis € 16,80), sowie die Artikel zu Duhem in den bekannten Enzyklopädien (Edwards, E. (Hg.), 1967: The Encyclopedia of Philosophy. New York: Macmillan; Mittelstraß, J. (Hg.), 1980 ff.: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Mannheim: Bibliographisches Institut.; Craig, Edward (Hg.), 1998: Routledge Encyclopedia of Philosophy. 9 Bde. London: Routledge). Probleme der Religionsphilosophie - aus philosophischer und theologischer Sicht (ev.: VM 7b, AM 3a) Seminar, SWS: 2 Johannsen, Friedrich / Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Do, wöchentl., 14:00 - 16:00, 15.10.2009 - 30.01.2010, 1211 - 105 Kommentar Neue Sichtweisen auf Probleme der Religionsphilosophie zu gewinnen, das ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Friedrich Johannsen vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt wird. Ausgewählte klassische Texte hierzu, die auf der Schnittlinie von Philosophie und Theologie liegen von Friedrich Schleiermacher, Franz Overbeck, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann und Paul Tillich -, werden in gemeinsamer Lektüre erschlossen, referiert und diskutiert. Bemerkung Magisterstudium: Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Winter 2009/10 Ein Reader mit den entsprechenden Texten wird den Studierenden in der ersten Sitzung im Wintersemester zur Verfügung gestellt. 142 Philosophisches Seminar Schönheit und Bewußtsein Seminar, SWS: 2 Möbuß, Susanne (verantwortlich) Di, wöchentl., 08:00 - 10:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Seit Beginn der systematischen Theoriebildung zur Ästhetik im Werk Alexander Gottlieb Baumgartens Mitte des 18. Jahrhunderts ist immer wieder versucht worden, eine explizite Auswirkung der Betrachtung des Schönen auf die Förderung des Erkenntnisgewinns und damit die Ausbildung der menschlichen Persönlichkeit zu thematisieren. Warum ist es aber gerade die Erfahrung von Schönheit, sowohl im Kontext des Naturschönen als auch des Artifiziellen, die den Intellekt anregt und ihm eine Qualität von Erkenntnis eröffnet, die durch keine andere Klasse von Objekten in vergleichbarer Weise gewährleistet zu werden scheint? Ist die enge Verknüpfung von Schönheit und Erfahrung ein Charakteristikum philosophischer Ästhetik, das im postmodernen Diskurs seine Faszination eingebüßt hat? Wie ist die Vorstellung des erkennenden Subjekts beschaffen, dessen intellektuelle Aufnahmefähigkeit durch die Betrachtung des Schönen in einzigartiger Weise angeregt wird? Und aus welchem Verständnis, welchem WertBegriff folgend definiert sich dasjenige, das als schön bestimmt werden soll? Fragen wie diesen wird im Seminar am Beispiel ausgewählter Texte der philosophischen Literatur zur Ästhetik nachzugehen sein, deren Zusammenstellung einen möglichst weit gefächerten Überblick über die Entwicklung dieser Kategorie von Texten leisten soll. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Winter 2009/10 143 Philosophisches Seminar Technikphilosophie Seminar, SWS: 2 Reydon, Thomas (verantwortlich) Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B410 (Seminarraum ZEWW) Kommentar Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Technikphilosophie. Als akademische Disziplin und Teildisziplin der Philosophie ist Technikphilosophie ein noch vergleichsweise junges Gebiet. Es wurde vor kurzem wie folgt charakterisiert: "Nicht nur handelt es sich bei ihr um ein Fachgebiet ohne Tradition, sie ist vor allem ein Fachgebiet ohne eigene Fragestellung. Im Grunde ist die Technikphilosophie die ganze Philosophie noch einmal von vorn - diesmal unter Einbeziehung der Technik." (Nordmann, 2008, S. 10). Demgemäß sind in der Technikphilosophie die beiden großen Herangehensweisen der gegenwärtigen Philosophie, die kontinentale und die analytische Philosophie, vertreten. In dieser Veranstaltung werden wir uns auf die analytische Technikphilosophie konzentrieren. Bemerkung Literatur Winter 2009/10 Zentrale Fragen, die in der Veranstaltung angesprochen werden sollen, sind z.B.: Wie verhalten sich Wissenschaft und Technologie zueinander? Ist Technologie mehr als lediglich angewandte Naturwissenschaft? Sind die Ingenieurwissenschaften autonome, Erkenntnis produzierende Disziplinen, wie die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften es sind? Wenn ja, wie kann technologische Erkenntnis charakterisiert werden und inwiefern unterscheidet sie sich von (natur-) wissenschaftlicher Erkenntnis? Unterscheiden sich das Technische und das Natürliche grundsätzlich von einander? Wenn ja, worin genau? Hat die Technologieentwicklung eine Eigendynamik, oder können wir sie steuern? Können wir die Technologie kontrollieren; oder kontrolliert sie eher uns? Spezifisch moralische und ethische Fragen, die zu einzelnen Technologien auftreten, z.B. Fragen bez. Gentechnologie bei Pflanzen, genetische Veränderung und Klonierung von Tieren und Menschen, Informationstechnologie und Datenschutz, Verschmutzung der Umwelt, usw., werden in dieser Veranstaltung jedoch nicht im Fokus stehen. Die Veranstaltung ist sowohl für Studierende der Philosophie als auch für Studierende in den technischen Disziplinen konzipiert, aber ist grundsätzlich offen für Interessierte aus allen Studiengängen. Besondere Vorkenntnisse sind dementsprechend nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil des Philosophiestudiums: Teilnehmer von außerhalb der Philosophie sollten selbst mit der für den betreffenden Studiengang zuständigen Person klären, inwiefern sie die Leistung für die Veranstaltung in ihrem Studienprogramm anrechnen lassen können! Für Fragen ist der Dozent per E-Mail erreichbar ([email protected]). Bitte melden Sie sich rechtzeitig (durch Eintrag auf der Stud.IP-Seite der Veranstaltung) für Teilnahme an. Magister: M3 Lehramt (auslaufend): L2 Textgrundlage des Seminars sind ein Reader mit aktuellen Texten und ein Buch: Alfred Nordmann, Technikphilosophie: zur Einführung (Junius, 2008). Das Buch sollten alle Teilnehmer selbst beschaffen, der Reader wird in der Form von herunterladbaren Dateien auf Stud.IP zur Verfügung gestellt werden. 144 Philosophisches Seminar Texte zur Ästhetik Seminar, SWS: 2 Paprotny, Thorsten (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 13.10.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Ausgewählte moderne Beiträge und Theorien zur Ästhetik und zur Kunst, von Ernst Cassirer, Susanne K. Langer, Arnold Gehlen u.a., sollen in dieser Blockveranstaltung vorgestellt und gemeinsam erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Rezeptionsbedingungen und -möglichkeiten von Kunst heute, auf das symbolische Verstehen des Schönen und auf das besondere Verhältnis von Kunst und Philosophie in wechselseitiger Bezogenheit. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Charles Darwin & Wilhelm Busch" im hannoverschen Wilhelm-BuschMuseum, um die grafische Umsetzung etwa der dort präsentierten Thematik aus philosophischer Sicht kennenzulernen, zu interpretieren und kritisch zu analysieren. Referatthemen können bereits in den Feriensprechstunden vereinbart werden. Kopiervorlagen der zu behandelnden Texte werden zu Semesterbeginn in der Bibliothek des Philosophischen Seminars bereitgestellt. Bemerkung Magisterstudium: Metaphysik ( M 2 ) Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Metaphysik, Ästhetik, Anthropologie oder außereuropäische Philosophie ( L 4 ) Texte zur Sprachphilosophie: Wilhelm von Ockham, Über die Termini Seminar, SWS: 2 Homann, Eckhard (verantwortlich) Di, Einzel, 18:00 - 20:00, 10.11.2009 - 10.11.2009, 1146 - B309, Vorbesprechung des Blockseminars Kommentar Die Metaphysik Ockhams steht für den epochalen Umbruch des spätmittelalterlichen Denkens zur neuzeitlichen Philosophie. In der Auseinandersetzung mit der Tradition entwickelt Ockham die Lehre, die als Nominalismus in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist. In diesem Seminar sollen die sprachphilosophischen Implikationen der ockhamschen Kritik an der traditionellen Metaphysik erörtert werden. Am Dienstag, den 10. November 2009 findet um 18.00 Uhr eine Vorbesprechung statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Bemerkung Magisterstudium: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ( M 3 ) Ästhetik, Sprachphilosophie ( M 5 ) Geschichte der Philosophie, Philosophische Klassiker ( M 6 ) Lehramtsstudium: Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie ( L 2 ) Literatur Literatur: Wilhelm von Ockham, Summe der Logik. Über die Termini, Hamburg 1984. Winter 2009/10 145 Philosophisches Seminar Zugänge zur Ethik: „Wertphilosophie und dialogisches Denken (Scheler, Buber, Levinas)” Seminar, SWS: 2 Nickl, Peter (verantwortlich) Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 12.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar In diesem Seminar sollen von den vielen Zugängen zur Ethik zwei etwas genauer vorgestellt werden: die Wertphilosophie, die vor allem mit dem Namen Max Scheler (1874-1928) verknüpft ist, und das dialogische Denken von Martin Buber (1878-1965) und Emmanuel Levinas (1906-1995). Wie kann man angemessen über Werte reden? Was sind Werte überhaupt, in welcher Form existieren sie, und stehen sie in einer allgemein gültigen Rangordnung? Anthropologisch lässt sich festhalten, dass Werte sich eher über das Gefühl erfassen lassen; die Wertphilosophie setzt daher so etwas wie eine Philosophie der Gefühle voraus. Den dialogischen Zugang zur Ethik erarbeiten wir uns anhand von Martin Bubers kleiner Schrift „Ich und Du", die zur Anschaffung empfohlen wird. Auch die vom „Anderen" bzw. vom „Antlitz des Anderen" ausgehende Ethik von Emmanuel Levinas soll im Seminar vorgestellt werden. Bemerkung Magisterstudium: Praktische Philosophie, Ethik, Geschichtsphilosophie ( M 4 ) Lehramtsstudium: Praktische Philosophie: Ethik, Sozial- und Rechtsphilosophie ( L 3 ) Literatur Literatur: Martin Buber: Ich und Du, Stuttgart (Reclam) 1995, 4€. Weitere Texte werden als Kopiervorlage bereitgestellt. Tutorien Tutorium zur Vorlesung "Kritik der teleologischen Urteilskraft" Repetitorium/Tutoriumskurs, SWS: 2 Bensch, Hans-Georg (verantwortlich) Mi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 21.10.2009 - 30.01.2010, 1146 - B309 Kommentar Tutor: Gerhard Klassen Begleitendes Lektüre-Tutorium zur Vorlesung von Prof. Dr. Bensch. E-mail Adresse: [email protected] Literatur Literatur: Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft, Felix Meiner Verlag 2006 Weitere Veranstaltungen Winter 2009/10 146 Philosophisches Seminar Kolloquium der ZEWW Kolloquium, SWS: 2 Hoyningen-Huene, Paul (verantwortlich) Di, wöchentl., 18:00 - 20:00, 13.10.2009 - 30.01.2010, 1101 - A310 Kommentar Im Kolloquium der ZEWW, einer öffentlichen Veranstaltung für Hörer aller Fachgebiete, werden meist von auswärtigen Gästen Vorträge zu aktuellen Fragen der Philosophie und ihrer Nachbargebiete gehalten. Anschließend findet eine Diskussion statt. Bitte beachten Sie aktuelle Hinweise im Internet unter http://www.zeww.uni-hannover.de Programm: 13.10.09: Prof. Dr. Borchers: Ethik-Tools für die Güterabwägung? Zu inhaltlichen und methodischen Fragen der Tierversuchsethik 20.10.09: Prof. Dr. Döring: Warum emotional sein? Willensschwäche, Emotionen und der Begriff des Akteurs 27.10.09: Prof. Dr. Wüthrich: Raum und Zeit in der modernen Physik: Auf der Spur von Leibniz' Relationalismus in der Quantengravitation 03.11.09: Prof. Dr. Schmid: Das Paradox des Altruismus und die Grenzen motivationaler Autarkie 10.11.09: Prof. Dr. Hagengruber: Ethik in den Wissenschaften 17.11.09: Dr. Rios: Reductionism in the Social Sciences 24.11.09: Prof. Dr. Horn: Wie könnte eine erfolgreiche Moralbegründung aussehen? 01.12.09: Prof. Dr. Esser: Kopf oder Bauch? Zwei sozialwissenschaftliche Theorien der Entscheidung 08.12.09: Dr. Greve: Emergenz in der Soziologie 15.12.09: C. Werndl: Über die Äquivalenz der Vorhersagen von deterministischen und indeterministischen Beschreibungen 05.01.10: Prof. Dr. Gehring: Sterbepolitik in Europa: Von der Sterbehilfe zum assistierten Suizid 12.01.10: Prof. Dr. Manemann: Wie sollen wir zusammen leben? - Diagnosen zur Zeit 19.01.10: PD Dr. Walde: Willensfreiheit und Hirnforschung – Das Ende einer Illusion? 26.01.10: Prof. Dr. Wiesemann: Medizin und Philosophie oder Dornröschen schläft Winter 2009/10 147