Info aktuell – Wahlen zum Europäischen Parlament

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Info aktuell
2014
Informationen zur politischen Bildung
WIchard Woyke
Wahlen zum Europäischen
Parlament
Zwischen dem 22. und dem 25. Mai 2014 wird zum
achten Mal das europäische Parlament gewählt.
etwa 400 Millionen Bürgerinnen und Bürger aus
den 28 Mitgliedstaaten der europäischen Union sind
aufgerufen, insgesamt 751 abgeordnete zu wählen.
Während in anderen Mitgliedstaaten Wahlen traditionell wochentags stattfinden, ist in deutschland durch Wahlgesetz bestimmt, dass der Wahltag
ein Sonn- oder Feiertag sein muss. Für 2014 hat die
Bundesregierung Sonntag, den 25. Mai als Wahltag
festgelegt. an diesem Tag können die Wählerinnen
und Wähler in deutschland darüber entscheiden,
welche Parteien die 96 deutschen Vertreter im europäischen Parlament stellen sollen.
Inhalt
Das Europäische Parlament am Vorabend der
Europawahlen 2014
2
Zur Geschichte des Europäischen Parlaments
4
Zusammensetzung und Arbeitsweise
6
Kompetenzen und Aufgaben
7
Arbeitsweise und Arbeitsalltag
10
Wahlbestimmungen
12
Das EP 2014 – mehr Macht, mehr
Verantwortung
15
1995 Beitritt zur eU
1999 einführung des euro
* Gründungsmitglied
2
Wahlen zum europäischen parlament
Die Organe der EU
Das Europäische Parlament am
Vorabend der Europawahlen 2014
Bedeutung und Selbstverständnis
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Zusammensetzung des EP nach Ländern
99 deutschland
19 Österreich
74 Frankreich
18 Bulgarien
73 Italien
13 Finnland
73 Vereinigtes königreich
13 dänemark
54 Spanien
13 Slowakei
51 Polen
12 Irland
33 rumänien
12 kroatien
26 Niederlande
12 Litauen
22 Belgien
9 Lettland
22 Griechenland
8 Slowenien
22 Ungarn
6 Zypern
22 Portugal
6 estland
22 Tschechische republik
6 Luxemburg
20 Schweden
6 Malta
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-
das Europäische Parlament (EP) ist das einzige direkt gewählte und damit unmittelbar demokratisch legitimierte organ der eU. Neben ihm fungieren weitere sechs organe:
Im Europäischen Rat – dem in der regel vierteljährlichen
Zusammentreffen der Staats- und regierungschefs der Mitgliedsländer – werden die politischen Leitlinien für die Union
aufgestellt.
der Rat der EU (auch Ministerrat oder einfach Rat genannt)
setzt sich aus den Fachministern der eU-Staaten zusammen
und entscheidet in monatlicher Sitzung über wichtige, die
Fachressorts betreffende Maßnahmen.
die Europäische Kommission im engeren Sinn besteht
aus 28 kommissarinnen und kommissaren – je eine(r) pro
Mitgliedstaat. Sie ist die „geborene“ europäische Instanz und
bildet zusammen mit Ministerrat und Parlament das entscheidungsdreieck der eU. ohne die Initiative der kommission kommen keine entscheidungen zustande.
der Gerichtshof der Europäischen Union – in ihm ist
ebenfalls jeweils ein richter / eine richterin pro Mitgliedstaat vertreten – ist für die Wahrung des rechts bei der anwendung und auslegung des Vertragsrechts zuständig und
gewährleistet so, dass eU-recht in allen Mitgliedstaaten auf
die gleiche Weise angewendet wird.
auch der Europäische Rechnungshof setzt sich aus je einem Vertreter / einer Vertreterin pro Mitgliedsland zusammen und hat die aufgabe, alle einnahmen und ausgaben
der europäischen Union zu prüfen und die ordnungsgemäße
Verwendung der europäischen haushaltsmittel zu überwachen.
Mit dem Inkrafttreten des Lissabonner Vertrags wurde die
Europäische Zentralbank (eZB) zum siebten organ der eU.
* ab der europawahl 2014
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
Das Europäische Parlament setzt sich weltweit für den Schutz der Menschenrechte
ein. 2013 erhält Malala Yousafzai aus Pakistan den „EU-Menschenrechtspreis“.
Gemeinsam bilden sie die weltweit einzige direkt, frei, gleich
und geheim gewählte übernationale Volksvertretung. Je höher
die Wahlbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger, desto stärker wird die Stellung des eP gegenüber den anderen, lediglich
mittelbar legitimierten Institutionen der europäischen Union (eU). angesichts der Tendenz, dass immer mehr entscheidungen vom Nationalstaat auf die eU verlagert werden – wie
jüngst zum Beispiel die Strafzahlungen für Fluglinien bei Verspätung oder die Begrenzung der Roaming-Gebühren aus dem
ausland – ist das ein für die bevorstehenden Wahlen bedenkenswerter Gesichtspunkt.
Nach seinem eigenen Selbstverständnis setzt sich das europäische Parlament für ein „europa der Bürger“ sowie für
die Wahrung der Menschenrechte und der Grundrechte ein
und engagiert sich für den sozialen ausgleich in europa. der
Schutz der Umwelt und der Verbraucher ist ihm ein ebenso
wichtiges anliegen wie die Förderung der Jugend. auch international hat sich das Parlament von Beginn an für den Schutz
und die Förderung der Menschenrechte stark gemacht. es setzt
sich für eine gerechte Gestaltung der Globalisierung und für
eine starke, friedenspolitische rolle der europäischen Union
ein. Seit 1988 verleiht das eP den mit 50 000 euro dotierten
Sacharow-Preis für geistige Freiheit – auch „eU-Menschenrechtspreis“ genannt – an Persönlichkeiten oder organisationen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der
Meinungsfreiheit einsetzen. 2013 erhielt ihn die pakistanische
kinderrechtsaktivistin Malala yousafzai.
picture-alliance / dpa / Sven hoppe
ullstein bild – reuters / VINceNT keSSLer
3
Die Politik der EU, insbesondere während der Eurokrise, trifft nicht überall auf
Zustimmung. Proteste in Athen 2012 gegen ein geplantes Sparpaket
einer Wirtschaftskrise vereint. Verursacht wurde sie primär
durch die Mitgliedstaaten. doch für die Maßnahmen zur Lösung der krise, denen im Wesentlichen gemeinschaftliche
Beschlüsse der Staats- und regierungschefs zugrunde lagen,
wird die eU verantwortlich gemacht. auch das europäische
Parlament wird dadurch in Mithaftung genommen.
Für die eU-Bürgerinnen und -Bürger ist es nicht leicht, zwischen den aktivitäten des eP und denen des europäischen rates
zu unterscheiden. dieser verabschiedete zur eindämmung der
krise mehrere politisch heftig diskutierte „rettungsschirme“,
so die 2010 eingerichtete europäische Finanzierungsstabilisierungsfazilität (eFSF) und den 2011 als Nachfolger eingerichteten
europäischen Stabilitätsmechanismus (eSM). Nachdem Griechenland offiziell im april 2010 eU-hilfe beantragt hatte, hatten
die eU-Staaten und der Internationale Währungsfonds (IWF)
zwei hilfspakete beschlossen, die Unterstützungsmaßnahmen
in Form von krediten, Beihilfen und einem Schuldenerlass vorsahen. Insgesamt haben die Geldgeber der griechischen regierung also Finanzhilfen in höhe von rund 237 Milliarden euro
zugesagt. davon wurden bisher ca. 215 Milliarden ausgezahlt.
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Europäische Bürgerinitiative
Seit Inkrafttreten des Lissabonner Vertrags 2009 gibt es auf
eU-ebene noch ein weiteres element partizipativer demokratie: die europäische Bürgerinitiative. Sie muss von mindestens
einer Million eU-Bürgerinnen und -Bürgern aus mindestens
einem Viertel der Mitgliedstaaten unterstützt werden. Mit einer europäischen Bürgerinitiative wird die europäische kommission aufgefordert, einen rechtsakt vorzuschlagen, den die
eU ihrer auffassung nach erlassen müsste – selbstverständlich
nur in Bereichen, in denen die eU zuständig und die kommission zu einem Vorschlag befugt ist [art. 11(4) eUV (Vertrag über
die europäische Union)]. als erste europäische Bürgerinitiative hat die Initiative „Right2Water“ (recht auf Wasser) bei der
eU-kommission im dezember 2013 mit mehr als 1,65 Millionen
die notwendigen Unterschriften vorgelegt. Somit müssen sich
die eU-Institutionen mit den Forderungen des Bündnisses beschäftigen – umsetzen müssen sie sie aber nicht.
Kritische Einflüsse auf die Wahl 2014
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Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
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Wahlen zum europäischen parlament
picture-alliance / dpa / ePa – andy rain
4
In einigen Mitgliedsländern findet die Europamüdigkeit Widerhall in europakritischen Parteien. In Großbritannien ist dies die UKIP (United Kingdom Independence Party) mit Nigel Farage an der Spitze, …
ropawahlen im Mai 2014 in Frankreich zur stärksten Partei
werden.
In deutschland kam die im Februar 2013 gegründete alternative für deutschland (afd) bei der Bundestagswahl 2013
auf 4,6 Prozent der abgegebenen Stimmen. Ihre kernforderungen sind die „geordnete auflösung des euro-Währungsgebietes“ und die Wiedereinführung nationaler Währungen
oder zumindest die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. die europäischen Verträge will sie so ändern,
dass künftig jedem Staat eine abkehr vom euro erlaubt wird.
aufgrund ihres relativ guten abschneidens bei der Bundestagswahl und infolge des Wegfalls der Sperrklausel von drei
Prozent, den das Bundesverfassungsgericht für die kommende
europawahl verfügte, könnte die afd mit einigen abgeordneten in das europaparlament einziehen.
picture-alliance / maxppp / Julio PeLaeZ
Zur Geschichte des Europäischen
Parlaments
… in Frankreich steigt die Zustimmungsrate für den Front National, der eine Renationalisierung anstrebt.
eine weitere rahmenbedingung für die anstehenden europawahlen ist eine verbreitete Europamüdigkeit in einigen Mitgliedstaaten etwa in Großbritannien, in Frankreich, aber auch
in deutschland.
So hat der britische Premierminister – nicht zuletzt in reaktion auf die erfolge der britischen anti-eU-Partei United
Kingdom Independence Party (UkIP) – für 2017 eine Volksabstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der eU angekündigt. Um der UkIP den Wind aus den Segeln zu nehmen und die eigene Wiederwahl nicht zu gefährden, haben
im Mai 2013 über 115 abgeordnete von camerons regierungspartei eine Gesetzesinitiative eingebracht, das referendum
bereits auf 2015 vorzuziehen. allerdings sind sie mit ihrem
antrag gescheitert. die europaskeptiker sind im aufwind,
Premierminister und regierung angeschlagen. Teile der konservativen Basis fordern deshalb eine klare Positionierung
gegen europa.
In Frankreich findet die extreme rechte – der Front National –
unter der Führung von Marine Le Pen laut Meinungsumfragen wachsende Unterstützung der Bevölkerung. der Front
National strebt eine renationalisierung (die préférence nationale, die nationalistisch organisierte Bevorzugung der
Franzosen) an und plädiert für den ausstieg aus der eurozone. Nach einigen Umfrageergebnissen könnte er bei den eu-
Mit dem ersten europäischen Vertrag, dem Vertrag zur Gründung der europäischen Gemeinschaft für kohle und Stahl
(eGkS, Montanunion), unterzeichnet 1951 von den Benelux-Staaten (Belgien, Niederlande und Luxemburg), Frankreich, Italien und der Bundesrepublik deutschland, konstituierte sich als gemeinsames organ die Parlamentarische
Versammlung. dieses Gremium bestand aus 78 von den Parlamenten der Mitgliedstaaten entsandten abgeordneten und
hatte überwiegend beratende Funktionen, wenngleich ein
Misstrauensvotum gegen die hohe Behörde, die Vorläuferin
der kommission, bereits möglich war.
Mit den römischen Verträgen (eWG und eUraToM 1958)
wurde die Parlamentarische Versammlung der eGkS zum
gemeinsamen organ der drei europäischen Gemeinschaften
und auf 142 Mitglieder erweitert. die Parlamentarische Versammlung trat erstmals im März 1958 zusammen und gab
sich den Namen „Parlament“. Mit dieser Umbenennung wollte sie kundtun, dass sie sich nicht mit den ihr in den Verträgen
ursprünglich zugewiesenen kontroll- und Beratungsaufgaben
zufrieden gab. Von den übrigen organen und den Mitgliedstaaten, die Machtverluste befürchteten, wurde dieses ansinnen allerdings reserviert aufgenommen.
So konnte es nicht überraschen, dass die kompetenzerweiterung des europäischen Parlaments auf sich warten ließ: obwohl
die Gründungsverträge der drei Gemeinschaften vorsahen,
dass „die Versammlung entwürfe für allgemeine unmittelbare
Wahlen nach einem einheitlichen Verfahren in allen Mitgliedstaaten“ ausarbeiten sollte und der Ministerrat „einstimmig
die entsprechenden Bestimmungen erlassen und sie den Mitgliedstaaten zur annahme gemäß ihren verfassungsrechtlichen Vorschriften empfehlen“ sollte, dauerte es bis 1976, ehe der
Ministerrat den rechtsakt über die ersten Direktwahlen erließ.
Und bis zur realen Umsetzung, also zur ersten direktwahl des
europäischen Parlaments in den Mitgliedstaaten, sollte es dann
noch weitere drei Jahre, bis zum Juni 1979, dauern.
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Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
picture-alliance / dpa / UPI
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Die ersten Wahlen zum Europaparlament finden 1979 statt. Auf einer Plakatwand in Rom werben die Parteien um Stimmen.
die sich in der einheitlichen europäischen akte (eea) von
1986/87 erstmals niederschlug. Sie war die erste umfassende
Vertragsreform nach Gründung der europäischen Gemeinschaft, führte zu einem wesentlichen ausbau der parlamentarischen rechte und zur förmlichen anerkennung als Europäisches Parlament.
Nach den ersten direktwahlen waren 410 abgeordnete aus
neun Mitgliedstaaten in das europäische Parlament eingezogen. Mit jeder erweiterung der eG/eU wuchs auch die Zahl der
Mitglieder des eP. Nach dem Beitritt kroatiens am 1. Juli 2013
sind es 766, und nach den achten direktwahlen werden es in
der Wahlperiode 2014-2019 definitiv 751 abgeordnete sein.
Entwicklung der Sitzstruktur im Europäischen Parlament 1952-2014
Europäische Union
Belgien
Deutschland
Frankreich
Italien
Luxemburg
Niederlande
Dänemark
1952
1958
1973
1979
1981
1986
1990
1994
1995
2004
2007
2009
2011
2013
10
14
14
24
24
24
24
25
25
24
24
22
22
22
78
142
198
18
36
36
18
36
36
18
04
10
Irland
Vereinigtes Königreich
Griechenland
36
06
14
36
410
81
81
81
434
81
81
81
518
536
567
626
732
785
736
754
766
2014
751
21
81
99
99
99
99
99
99
99
99
96
81
81
87
87
78
78
72
73
73
73
81
81
87
87
78
78
72
74
74
74
06
06
06
06
06
06
06
06
06
06
06
06
06
10
16
16
16
16
16
16
14
14
13
13
13
13
81
87
87
60
64
64
14
10
36
25
15
81
Spanien
Portugal
25
15
81
24
25
15
81
24
60
24
Finnland
Österreich
25
15
24
24
31
15
25
25
31
15
78
13
78
24
24
25
24
24
16
22
Estland
13
27
25
21
Schweden
27
54
14
18
19
06
18
12
14
54
Slowenien
07
17
18
13
Slowakei
54
54
13
13
22
13
19
20
06
11
73
22
54
26
73
22
06
05
73
12
22
06
Malta
12
26
22
13
19
26
22
14
09
Polen
72
50
09
13
12
54
Lettland
Litauen
25
19
20
06
21
21
18
20
06
08
09
09
05
05
06
06
06
14
13
13
13
13
54
50
12
51
12
51
07
07
08
08
24
22
22
22
08
11
51
08
Tschechien
24
24
Republik Zypern
06
06
06
06
06
06
35
33
33
33
32
Ungarn
Bulgarien
Rumänien
Kroatien
de.wikipedia.org/wiki/europäisches_Parlament
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
24
18
22
17
22
18
22
18
12
21
21
17
11
ullstein bild – allover
6
Das Hauptgebäude des EP in Straßburg ist benannt nach Louise Weiss, einer französischen Journalistin und Europapolitikerin der ersten Stunde.
Zusammensetzung und Arbeitsweise
Sitzverteilung
Gemäß art. 14(2) eUV setzt sich das eP „[...] aus Vertretern der
Unionsbürgerinnen und Unionsbürger zusammen. Ihre anzahl
darf 750 nicht überschreiten, zuzüglich des Präsidenten. die Bürgerinnen und Bürger sind im europäischen Parlament degressiv
proportional, mindestens jedoch mit sechs Mitgliedern je Mitgliedstaat vertreten. kein Mitgliedstaat erhält mehr als 96 Sitze“.
D -
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teien, im Falle des eP in multinationalen Fraktionen. diese sind
erforderlich, um bestimmte parlamentarische rechte zu erhalten – wie z. B. die Verteilung der redezeiten, Berichterstatter,
Vertreter in den ausschussvorständen, Mindeststimmenzahl
zur Bildung von Untersuchungsausschüssen sowie die anzahl
der Büros und der Sekretariatskräfte. Multinational bedeutet,
dass in einer Fraktion abgeordnete aus wenigstens einem Viertel der Mitgliedstaaten vertreten sein müssen (das sind bei 28
Mitgliedstaaten gegenwärtig sieben). abgeordnete, die sich
keiner Fraktion anschließen können, bleiben fraktionslos und
haben damit weniger rechte als ihre in Fraktionen organisierten kollegen. Neben den Fraktionen besteht das eP aus dem
Präsidenten, dem Präsidium, den Quästoren, der konferenz der
Präsidenten, den ausschüssen und den delegationen.
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Transnationale Fraktionen
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europäisches Parlament
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
Wahlen zum europäischen parlament
Präsident, Präsidium, Quästoren
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7
Mitglied in weiteren. alle Mitgliedstaaten und Parteien müssen durch eine anzahl von abgeordneten in den delegationen
vertreten sein. delegationen haben einen Vorsitzenden und
normalerweise zwei stellvertretende Vorsitzende. So leitete im
dezember 2013 die finnische Grünen-abgeordnete Tarja cronberg eine delegation des eP in den Iran, um kontakte mit dem
Parlament und der regierung in Teheran herzustellen sowie
Menschenrechtsfragen zu besprechen.
-
Kompetenzen und Aufgaben
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Konferenz der Präsidenten
D
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Gesetzgebungsrecht
E
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Ausschüsse
Im europäischen Parlament gibt es zurzeit 20 ständige ausschüsse, in denen die Fraktionen entsprechend ihrer Größe vertreten
sind und die den unterschiedlichen Fach- und Sachgebieten
entsprechen. dazu kommen bei Bedarf temporäre ausschüsse.
So richtete das eP im oktober 2009 einen nichtständigen ausschuss zur Wirtschafts- und Finanzkrise sowie im Juni 2010
einen nichtständigen ausschuss zu den politischen herausforderungen des künftigen, mehrjährigen Finanzrahmens ein. Im
März 2012 folgte die einrichtung eines Sonderausschusses zum
Thema „organisiertes Verbrechen, korruption und Geldwäsche“.
In den ausschüssen wird die Position erarbeitet, die das eP gegenüber Ministerrat und kommission in der gesetzgeberischen
Tätigkeit vertritt. hier werden zunächst die Gesetzesvorschläge
der eU-kommission beraten und verändert, bevor sie dem Plenum zur abstimmung zugeleitet werden. auch die Beiträge des
rats werden zunächst in den jeweiligen ausschüssen diskutiert.
Delegationen
D-
Mitwirkungsrechte des EP
nach dem Vertrag von Lissabon
Zustimmung
Mitentscheidung
u. a. über
erforderlich für:
• Beitritt neuer Mitglieder, • Freizügigkeit, Niederlassungsrecht
austrittsabkommen
• Feststellung, dass ein
Mitgliedstaat die Grund
werte der eU verletzt
• Europawahlverfahren
• Gegenseitige Anerkennung von abschlüssen
• Gemeinsames Asylsystem
• Mindestnormen für
arbeitsbedingungen,
chancengleichheit und
Gleichbehandlung
• Aufgaben, Ziele und
organisation der Strukturfonds
• Aufteilung der Sitze im • Justizielle und polizeieuropäischen Parlament liche Zusammenarbeit
• Gesundheitsförderung
• Verkehrspolitik
• Aufstellung des mehrjährigen Finanzrahmens • Harmonisierung des
gemeinsamen Markts
• Erweiterung der Befugnisse der eU
• Regelung des Kapital-
• Umweltpolitik
verkehrs mit drittländern
• Förderung bildungspolitischer und kultureller Zusammenarbeit
• Verbraucherschutz
• Sicherung der Energieversorgung
• Entwicklungspolitik
• Rahmenprogramm
Forschung, raumfahrt
• Statut der europäischen Parteien
Anhörung
zu sonstigen Fragen
der europäischen Gesetzgebung
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(ordentliches Gesetzgebungsverfahren)
8
Wahlen zum europäischen parlament
Ministerrat ist das europäische Parlament für die Verabschiedung europäischer Gesetze zuständig. Je nach Politikbereich
werden verschiedene Verfahren angewendet, die dem Parlament unterschiedlich große Möglichkeiten der einflussnahme zuweisen. ein förmliches recht zur Gesetzesinitiative steht
dem eP, anders als den nationalen Parlamenten, nicht zu. In
der eU hat die kommission alleiniges Initiativrecht für Gesetze. Somit werden Gesetzgebungsverfahren immer von ihr
eingeleitet. das eP und der rat verfügen jedoch über ein politisches Initiativrecht, das den Institutionen ermöglicht, die
kommission zu neuen Initiativen aufzufordern. Gesetzgebung
in der eU ist damit aufgabe des „institutionellen dreiecks“,
d. h. der beiden „europäischen“ organe kommission und Parlament sowie dem Ministerrat.
D
Beim ordentlichen Gesetzgebungsverfahren (art. 294
aeUV = Vertrag über die arbeitsweise der eU) kommt ein
europäisches Gesetz nur dann zustande, wenn sich im Parlament und im rat eine Mehrheit findet. Mit zwei Lesungen
ist das eP an der entscheidung beteiligt. Findet sich auch
nach einsatz des Vermittlungsausschusses nach der zweiten
Lesung keine Mehrheit, können die Parlamentarier den Gesetzesvorschlag endgültig mit absoluter Mehrheit ablehnen.
dieses Verfahren gilt für folgende Politikbereiche: Binnenmarkt, Zollunion, Wettbewerbs- und Strukturpolitik, handel, Verbraucherschutz und – seit dem Lissabonner Vertrag –
für Landwirtschaft, einwanderungs- und asylpolitik. Neben
dem ordentlichen Verfahren verankert der Vertrag von Lissabon auch das besondere Gesetzgebungsverfahren, das
anhörungs- und Zustimmungsverfahren früherer Verträge
zusammenfasst. So muss beim Zustimmungsverfahren das
Parlament bei rechtsakten und Verträgen zustimmen. es
kommt zum Beispiel bei Beitritts- und assoziierungsabkommen zur anwendung.
D
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infochart.de/Peter diehl
H
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Haushaltsbefugnis
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Für die kontrolle der korrekten und effizienten Verwendung der Gemeinschaftsfinanzen ist der haushaltskontrollausschuss zuständig. am ende eines haushaltsjahres obliegt
es dem Parlament, die kommission zu entlasten. dabei stützt
sich das Parlament im Wesentlichen auf die Berichte des europäischen rechnungshofes. Um erkannte Missstände abzustellen, wird die entlastung der kommission häufig unter auflagen und empfehlungen erteilt. die ablehnung der entlastung,
einige Male bereits praktiziert, bedeutet ein starkes politisches
Signal und kann zum rücktritt der kommission führen. ende
November 2013 hat das europäische Parlament dem eU-haushalt 2014 in höhe von 135,5 Milliarden euro zugestimmt.
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Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
Wahlen zum europäischen parlament
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ber 2013 für die Periode 2014-2020 in höhe von 960 Milliarden
euro erfolgt ist. der haushaltsplan der eU muss vom Präsidenten des europäischen Parlaments „festgestellt“, also genehmigt
werden.
Kontrollrechte
das europäische Parlament übt kontrolle über alle anderen
Institutionen der eU aus und übernimmt damit eine wichtige Funktion in der Gewaltenteilung. Sind Gesetze und haushaltspläne verabschiedet, ist es aufgabe des Parlaments, die
ordnungsgemäße und effiziente Umsetzung dieser haushaltspolitischen Vorgaben durch die exekutive, vor allem durch die
kommission, aber auch durch den Ministerrat, zu prüfen. ein
wichtiges kontrollinstrument des Parlaments sind gemäß
art. 230 aeUV anfragen an Ministerrat und kommission, die
schriftlich oder mündlich innerhalb einer gewissen Frist zu
beantworten sind. Bei jeder Parlamentssitzung sind Vertreter
des Ministerrates und der kommission anwesend, um den abgeordneten rede und antwort zu stehen.
die ratspräsidentschaft präsentiert dem eP zu Beginn der
halbjährlichen amtszeit ihr arbeitsprogramm und legt ihm
am ende einen rechenschaftsbericht vor. der europäische rat
informiert das Parlament im anschluss an seine Gipfeltreffen
und legt dem eP einen jährlichen Fortschrittsbericht vor.
Gemäß art. 284(3) aeUV unterbreitet die eZB dem europäischen Parlament, dem rat und der kommission sowie auch
dem europäischen rat einen Jahresbericht über die Tätigkeit
des europäischen Systems der Zentralbanken (eSZB) sowie
über die Geld- und Währungspolitik im vergangenen und im
laufenden Jahr. das eP kann auf dieser Grundlage eine allgemeine aussprache durchführen. auf ersuchen des eP können
der Präsident der europäischen Zentralbank und die anderen
Mitglieder des direktoriums vor die zuständigen ausschüsse
des europäischen Parlaments geladen und gehört werden. die
kommission unterbreitet dem Parlament regelmäßig Berichte, wie zum Beispiel ihren Jahresbericht über die Tätigkeiten
der Gemeinschaft und den Jahresbericht über die anwendung
des haushaltsplans. Stellt das Parlament fest, dass organe der
eU oder die öffentliche Verwaltung eines Mitgliedstaates gravierend gegen Gemeinschaftsrecht verstoßen haben, kann es
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
einen Untersuchungsausschuss einsetzen. Für solch einen antrag muss mindestens ein Viertel seiner Mitglieder stimmen,
und das eP hat mehrfach davon Gebrauch gemacht. aktuelle
Beispiele sind der nichtständige ausschuss zum klimawandel
(cLIM) von 2007-2009 oder der Sonderausschuss crIS, der 2009
zur Wirtschafts- und Finanzkrise eingesetzt wurde.
E
In der zweiten hälfte der 1990er-Jahre war das Verhältnis
zwischen eU-kommission und europäischem Parlament angespannt. ausgangspunkt der Spannungen waren Misswirtschaftsvorwürfe. Im ergebnis weigerte sich das eP am 17. dezember 1998, die kommission für ihre haushaltsführung im
Jahr 1996 zu entlasten. Im Januar 1999 fand ein Misstrauensvotum nicht die nötige Zweidrittelmehrheit. Um Licht in die
vom Parlament vermutete Misswirtschaft zu bringen, wurde
die einsetzung eines „rates der Weisen“ beschlossen. dieser
warf der kommission nicht nur einen fahrlässigen Umgang
mit Geldern vor, sondern auch ein institutionalisiertes Missmanagement und einen kontrollverlust über die Finanzen. Im
März 1999 kam die damalige eU-kommission unter Präsident
Jacques Santer einem drohenden Misstrauensvotum durch einen rücktritt zuvor.
Systemgestaltungs- und Informationsfunktion
D
D
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10
Wahlen zum europäischen parlament
und beeinflusst auf diesem Weg politische debatten. es pflegt
einen intensiven austausch mit Verbänden, Interessengruppen
und Nichtregierungsorganisationen und ist damit ein wichtiger
dialog- und ansprechpartner der Zivilgesellschaft. So hat das eP
mehrfach über die Struktur der eG/eU diskutiert und sowohl in
den 1980er-Jahren als auch während der erarbeitung der Verfassung in der ersten hälfte der 2010er-Jahre Vorschläge zur Struktur und ordnung der eU vorgelegt. Im Vertrag von Lissabon wurde diese Funktion des eP insofern gestärkt, als es nun neben der
kommission und den regierungen der Mitgliedstaaten gleichberechtigt entwürfe zur Änderung der Verträge vorlegen kann.
D
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Wahlfunktion
Nach jeder Wahl ermittelt das eP zunächst per abstimmung
seinen Präsidenten und seine 14 Vizepräsidenten für die hälfte einer Wahlperiode (2,5 Jahre).
Sehr bedeutsam ist die Wahl des kommissionspräsidenten
und der kommissare. Zunächst schlägt gemäß art. 17(7) eUV
der europäische rat mit qualifizierter Mehrheit nach entsprechenden konsultationen mit dem eP einen kandidaten für das
amt des kommissionspräsidenten vor; dabei berücksichtigt er
das ergebnis der Wahlen zum europäischen Parlament. das eP
wählt diesen kandidaten mit der Mehrheit seiner Mitglieder.
der rat nimmt, im einvernehmen mit dem gewählten Präsidenten, die Liste der anderen von den regierungen der Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Persönlichkeiten an. dabei kann
jede der Mitgliedsregierungen einen Vorschlag machen. der
kommissionspräsident, der/die hohe Vertreter/-in der Union
für außen- und Sicherheitspolitik (zugleich Vizepräsident/-in
der kommission) und die übrigen Mitglieder der kommission
stellen sich dann als kollegium einem Zustimmungsvotum des
europäischen Parlaments. Vor der einsetzung der neuen kommission darf das eP deren designierte Mitglieder vorladen und
prüfen, kann das kollegium jedoch nur als Ganzes ablehnen. So
wird sich das Parlament immer überlegen, ob es sinnvoll ist, bei
zwei oder drei als schwach angesehenen kandidaten der kommission im Ganzen die Zustimmung zu verweigern. auf der
Grundlage dieser Zustimmung wird die kommission vom europäischen rat mit qualifizierter Mehrheit ernannt.
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D
-
Arbeitsweise und Arbeitsalltag
Strukturen und Prozesse
Standorte: Sitz des europäischen Parlaments ist das französische Straßburg; dort finden zwölf Mal im Jahr knapp einwöchige
Plenarsitzungen statt. die Gründerväter wählten Straßburg aus
symbolischen Gründen. es sollte als Zeichen der Freundschaft
zwischen den ehemaligen erzfeinden deutschland und Frankreich nahe der Ländergrenze verstanden werden. In Brüssel, der
eigentlichen „hauptstadt“ der eU, tagen zumeist die ausschüsse
des eP sowie seine Fraktionen. kürzere Plenarsitzungen, die nicht
länger als zwei Tage dauern (sogenannte Mini-Plenarsitzungen),
finden ebenfalls in Brüssel statt. Schließlich hat in Luxemburg
die Parlamentsverwaltung ihren Sitz. Seit Jahren versuchen die
eU-Parlamentarier ihre Sitzungen in Brüssel abzuhalten, da hier
rat und kommission amtieren. Frankreich wehrt sich bislang
dagegen. da der rat über den Sitz des eP einstimmig beschließen muss, dürfte es vorläufig nicht zu einem Standortwechsel
von Straßburg nach Brüssel kommen.
Generalsekretariat und Mitarbeiter des EP: das Generalsekretariat unterstützt alle abgeordneten bei der Wahrnehmung ihres Mandats. Im Generalsekretariat arbeiten fast 5600
Personen, von denen etwa ein Fünftel Übersetzer/-innen und
dolmetscher/-innen sind. Zählt man die 900 Fraktionsmitarbeiter/-innen sowie die 1600 assistenten und assistentinnen
der abgeordneten hinzu, sorgen insgesamt mehr als 8000
Personen dafür, dass sich das parlamentarische „räderwerk“
dreht. das Generalsekretariat unterhält neben den Stellen in
Brüssel, Luxemburg und Straßburg zudem Informationsbüros in allen 28 Mitgliedsländern der europäischen Union. In
deutschland gibt es solche Informationsbüros in Berlin und in
München.
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Plenartagungen: die Plenartagung gilt als kern des parlamentarischen Lebens. Zu diesem anlass kommen alle abgeordneten
im Plenarsaal in Straßburg zusammen. Zusätzliche, kürzere Tagungen finden in Brüssel statt. die in den ausschüssen bereits
angenommenen Berichte werden während der Sitzungen erneut diskutiert, abgeändert und schließlich angenommen. Sie
spiegeln danach den offiziellen Standpunkt des europäischen
Parlaments wider.
Neben den Berichten verabschieden die europäischen abgeordneten auch „entschließungen“ oder befragen Vertreter der
kommission oder des rates direkt zu aktuellen Themen. darüber
hinaus empfangen sie Staats- und regierungschefs und Persönlichkeiten aus aller Welt.
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
aFP / Getty Images / Gerard cerles
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Der Sitz des Europaparlaments ist Straßburg, dort finden zwölfmal jährlich Plenartagungen statt.
© european Union 2011 Pe-eP / Pietro Naj-oleari
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Während der Plenartagungen werden die Redebeiträge simultan in alle 24 Amtssprachen der EU übersetzt.
Ausschüsse: eine Woche im Monat ist für die Sitzungen der
parlamentarischen ausschüsse in Brüssel vorgesehen. den
ausschüssen, in denen die verschiedenen politischen Strömungen des Parlaments gemäß dem Wahlergebnis vertreten sind, gehört jeweils eine unterschiedliche anzahl von
abgeordneten an. Ihre aufgabe ist es, die arbeit des Plenums
vorzubereiten. In den ausschusssitzungen finden eine erste aussprache und Probeabstimmungen über Berichte statt,
bei denen die europäischen abgeordneten ihren Standpunkt
zu Legislativvorschlägen oder zum Beispiel zum entwurf des
haushaltsplans der eU für das darauffolgende Jahr darlegen.
darüber hinaus arbeiten die abgeordneten „Initiativberichte“
aus, in denen sie bestimmte Vorgehensweisen in verschiedenen Materien vorschlagen. diese empfehlungen richten sich
an die kommission oder die regierungen der Mitgliedstaaten.
Fraktionen: Im Parlament schließen sich die abgeordneten
entsprechend ihrer politischen Zugehörigkeit zu transnationalen Fraktionen zusammen. Zur Bildung einer Fraktion bedarf
es mindestens 25 abgeordneter aus sieben verschiedenen Mitgliedstaaten. Parlamentarier, die keiner Fraktion angehören,
schließen sich den „Fraktionslosen Mitgliedern“ an. Während
der „Fraktionswochen“, die generell den Plenartagungen vorausgehen, koordiniert und formuliert jede Fraktion ihre Standpunkte zu allen Punkten auf der Tagesordnung für die anstehende
Plenartagung, um sie anschließend im Plenum zu vertreten.
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
Ergebnisse und Erfolge 2009-2014
In der vergangenen Wahlperiode hat das eP eine neue Tabakrichtlinie vorangetrieben, es hat die Zielsetzungen für die
Förderung von Bio-kraftstoffen grundlegend revidiert, die
Gemeinsame agrarpolitik reformiert und mit der einigung
zur Überwachung der größten europäischen Banken durch
die eZB den ersten Teil eines Statuts der europäischen Bankenunion verabschiedet.
Im Februar 2010 stoppte das eP das geplante Swift-abkommen, das den Zugriff von US-Behörden auf sensible Finanzdaten regeln sollte, und setzte höhere datenschutzanforderungen durch. darüber hinaus stießen Initiativberichte des eP
Gesetzgebungsverfahren und wichtige politische Maßnahmen an. die Banken in der europäischen Union müssen seit
2014 Bonuszahlungen an ihre Mitarbeiter in Grenzen halten.
Banker-Boni dürfen künftig prinzipiell nur noch so hoch ausfallen wie das feste Grundgehalt. das eP traf strengere regelungen für Finanzprodukte, die mit den Staatsschulden und
der Zahlungsunfähigkeit eines Landes spekulieren, und unternahm eine reform der europäischen Finanzaufsicht. das Parlament spielte auch eine führende rolle, als es darum ging, regeln für die wirtschaftspolitische Steuerung festzulegen, die
einfluss auf die Verbesserung der öffentlichen Finanzen und
die Belebung des Wachstums haben.
2012 führten europaweite Proteste dazu, dass „Acta“, ein
handelsabkommen zur eindämmung von Produktpiraterie,
durch das eP mehrheitlich abgelehnt wurde. „Acta“ sollte
zwar das geistige eigentum schützen, gefährdete aber aus
12
Wahlen zum europäischen parlament
Übersicht über das nationale Wahlrecht zur Europawahl 2014
Staat
Sitze
Wahltag
Wahlalter
aktiv/passiv
Wahlkreise
Vorzugsstimme(n)
Panaschieren
Sperrklausel
Sitzzuteilungsverfahren
Wahlpflicht
Belgien
21
So
18/21
3
ja
nein
nein
d’hondt
ja
Bulgarien
17
So
18/21
1
ja
nein
hare-Quote
(~5,88 %)
hare/Niemeyer
nein
Dänemark
13
So
18/18
1
ja
nein
nein
d’hondt
nein
Deutschland
96
So
18/18
1
nein
nein
nein
Sainte-Laguë
nein
6
So
18/21
1
nein
nein
nein
d’hondt
nein
Finnland
13
So
18/18
1
ja
nein
nein
d’hondt
nein
Frankreich
74
So
18/18
8
nein
nein
5 % je Wahlkreis
d’hondt
nein
Estland
Griechenland
21
So
18/25
1
nein
nein
3 % landesweit
„enishimeni analogiki“
ja
Großbritannien
73
do
18/21
11 + 1 (NI*)
nein (NI: ja)
nein (NI: ja)
nein
d’hondt (NI: STV**)
nein
Irland
11
Fr
18/21
3
ja
ja
nein
STV**
nein
Italien
73
Sa + So
18/25
5 (nation.
Verhältnisausgleich)
ja
nein
4 % landesweit
hare/Niemeyer
nein
Kroatien
11
So
18/18
1
ja
nein
5%
d’hondt
nein
Lettland
8
Sa
18/21
1
ja
nein
5 % landesweit
Sainte-Laguë
nein
Litauen
11
So
18/21
1
ja
nein
5 % landesweit
hare/Niemeyer
nein
Luxemburg
6
So
18/18
1
ja
ja
nein
hagenbach-Bischoff
(= d’hondt)
ja
Malta
6
Sa
18/18
1
ja
ja
nein
STV**
nein
Niederlande
26
do
18/18
1
ja
nein
nein
d’hondt
nein
Österreich
18
So
16/18
1
ja
nein
4 % landesweit
d’hondt
nein
Polen
51
So
18/21
13 (nation.
Verhältnisausgleich)
nein
nein
5 % landesweit
d’hondt (Unterverteilung: hare/Niemeyer)
nein
Portugal
21
So
18/18
1
nein
nein
nein
d’hondt
nein
Rumänien
32
So
18/23
1
nein
nein
5 % landesweit
d’hondt
nein
Schweden
20
So
18/18
1
ja
nein
4 % landesweit
Sainte-Laguë
(modifiziert)
nein
Slowakei
13
So
18/21
1
ja
nein
5 % landesweit
Quotenverfahren mit
droop-Quote
nein
Slowenien
8
So
18/18
1
ja
nein
4 % landesweit
d’hondt
nein
54
So
18/18
1
nein
nein
nein
d’hondt
nein
Tschechien
21
Fr + Sa
18/21
1
ja
nein
5 % landesweit
d’hondt
nein
Ungarn
21
So
18/18
1
nein
nein
5 % landesweit
d’hondt
nein
Zypern
6
So
18/25
1
ja
nein
nein
Quotenverfahren mit
droop-Quote
ja
Spanien
* NI = Nordirland
** Single Transferable Vote (STV, übertragbare einzelstimmgebung)
www.wahlrecht.de
Sicht von kritikern den datenschutz und ermöglichte reglementierungen bis hin zu Internetsperren. außerdem wurde
die mangelnde Transparenz der Verhandlungen beklagt.
Während der Beratungen mit den Mitgliedstaaten über
den Mittelfristigen Finanzrahmen 2014-2020, die im November 2013 erfolgreich beendet wurden, hat das Parlament
seine haushaltspolitischen Befugnisse effektiv zur Geltung
gebracht.
Schließlich setzen sich die abgeordneten stark für die
Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in der eU ein. So
unterstützten sie die Initiative der „Jugendgarantie“-Programme, welche dafür sorgen soll, dass arbeitslosen Jugendlichen spätestens nach vier Monaten arbeitslosigkeit
eine Beschäftigung, Lehrstelle oder Weiterbildung angeboten wird.
Wahlbestimmungen
Allgemeine Wahlbestimmungen
A
¬D
-
-
¬ das Wahlergebnis muss nach abschluss der Wahl in allen
Mitgliedstaaten ermittelt werden;
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
Wahlen zum europäischen parlament
die konstituierende Sitzung des europäischen Parlaments
muss am ersten dienstag nach einem Monat ab ende der
Wahl stattfinden;
das abgeordnetenmandat ist generell unvereinbar mit einem amt in der regierung eines Mitgliedstaates;
die Inhaber von politischen Ämtern oder Verwaltungsämtern bei Institutionen der Gemeinschaft (eG/eU) dürfen
nicht gleichzeitig dem eP angehören.
¬ einheitlich festgelegt wurden in den Mitgliedsländern neben dem oben erwähnten Zeitpunkt der Wahl auch das
Verhältniswahlsystem auf der Grundlage von Listen (mit
ausnahme Nordirlands, Irlands und Maltas, wo das Verhältniswahlsystem mit übertragbaren einzelstimmen anwendung findet) und die Bestimmungen über die Unvereinbarkeit eines Mandats im eP mit einem nationalen Mandat.
ausnahmeregelungen für Großbritannien und Irland gab es
bis 2009.
R
schuf aber erste rechtliche und finanzielle rahmenbedingungen, damit die Parteien in allen Mitgliedstaaten gleichberechtigt
arbeiten können. damit konnten die Parteien im europawahlkampf 2004 erstmals Gelder aus dem eU-haushalt zur Finanzierung ihrer aktivitäten erhalten.
Bei der europawahl 2014 wird es zwar keinen allgemeinen länderübergreifenden Wahlkampf geben. doch in einer im Juli 2013
vom eP verabschiedeten entschließung werden die kandidaten
für das amt des Präsidenten der eU-kommission aufgefordert,
ihr politisches Programm in allen eU-Ländern persönlich vorzustellen und mehrere öffentliche diskussionen zu veranstalten.
die Namen der europäischen Parteien sollen neben denen der
nationalen Parteien auf dem Stimmzettel stehen.
D-
-
-
-
A
-
D
ullstein bild – aP
Länderübergreifende europäische Mandate sind in der
eU-Wahlrichtlinie bislang nicht vorgesehen. dazu fehlte es bisher an rechtlichen Grundlagen und politischen Voraussetzungen. das im Jahr 2003 beschlossene europäische Parteienstatut
Stimmabgabe und Wahl sind in den Mitgliedsländern unterschiedlich geregelt. Polen beispielsweise hat sein Staatsgebiet in mehrere Wahlkreise aufgeteilt. Stimmabgabe in Warschau bei den Europawahlen 2009
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
13
picture-alliance / dpa-Grafik / dpa-infografik 10942; Quelle: europäisches Parlament
14
Wahlen zum europäischen parlament
K
Während das eP an Bedeutung gewinnt, verzeichnet die
Wahlbeteiligung der eU-Bürgerinnen und -Bürger bislang einen gegenläufigen Trend: Sie ist von durchschnittlich knapp
63 Prozent im Jahr 1979 auf 43 Prozent im Jahr 2009 zurückgegangen. In kroatien, das der Union am 1. Juli 2013 beigetreten
ist, stimmten sogar nur 20 Prozent der Wahlberechtigten über
ihre europaabgeordneten ab.
Generell wurden die Wahlen zum eP in vielen Mitgliedsländern in den vergangenen Jahren als weniger bedeutsam
gewertet und häufig instrumentalisiert, um den nationalen
regierungen einen denkzettel zu verpassen, weil vor allem
nationale aspekte den Wahlkampf prägten.
A
Somit haben die europawahlen für sich genommen bislang
keinen Schub für das eP in richtung einer stärkeren rolle im
entscheidungsprozess bewirkt.
Direktwahlen in Deutschland
In deutschland werden 2014 96 eP-abgeordnete gewählt. die
Wahl erfolgt nach dem Verhältniswahlsystem nach Bundesoder Landeslisten.
Aktiv wahlberechtigt sind alle in deutschland lebenden Bürgerinnen und Bürger der europäischen Union, die am Wahltag
mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens drei Monaten
innerhalb der europäischen Union wohnen, nach Mitteilung
des Bundeswahlleiters derzeit 64,4 Millionen Wahlberechtigte.
Wählbar ist jede in deutschland lebende Person, die mindestens 18 Jahre alt ist und seit mindestens einem Jahr die
Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaates der europäischen
Union besitzt.
D
Kandidatenaufstellung: Jede/-r Stimmberechtigte hat eine
Stimme, mit der die Bundes- bzw. Landesliste einer Partei gewählt werden kann. die Parteien bestimmen selbst, ob sie mit
einer gemeinsamen Liste für alle Bundesländer (Bundesliste)
oder mit einzelnen Landeslisten antreten. es können auch
mehrere Landeslisten zusammengezogen werden. die Listen
sind „geschlossen“, das heißt, auf ihnen stehen die Bewerberinnen und Bewerber in einer festgelegten reihenfolge: Für jede
aufgeführte Person können für den Fall ihres ausscheidens
Nachrücker benannt werden.
D
-
Sperrklausel: Bis zur europawahl von 2009 bestand eine
Fünfprozentklausel. auch eine Landeslistenpartei konnte nur
dann mit ihren kandidaten ins Parlament einziehen, wenn
sie bundesweit über fünf Prozent der abgegebenen gültigen
Stimmen auf sich vereinigen konnte. So reichten 1994 die bundesweiten 4,7 Prozent für die PdS nicht für Parlamentsmandate aus, obwohl sie in den neuen Bundesländern zwischen 16,6
und 27,3 Prozent der Stimmen erhalten hatte. dagegen konnte
die cSU, die nur in Bayern antritt, bisher mit Landesergebnissen zwischen 45 und 64 Prozent jedes Mal die bundesweit geforderte Fünfprozenthürde überspringen.
A
-
reUTerS / Fabrizio Bensch
Somit muss das europawahlgesetz schnell geändert werden.
das Fehlen einer jeglichen Sperrklausel ermöglicht es nun
kleineren Parteien in deutschland, in der 8. Wahlperiode vertreten zu sein. die 96 deutschen abgeordneten dürften sich
auf eine größere anzahl von Parteien verteilen.
Sitzverteilung: die 96 Sitze werden nach der Wahl auf alle
Parteien, die den einzug ins europaparlament geschafft haben,
verteilt. Seit 2009 erfolgt dieser Vorgang nach dem Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren (divisorverfahren mit Standardrundung) entsprechend dem Verhältnis der im gesamten Wahlgebiet auf sie entfallenen Stimmen. Für eine Partei, die mit
einzelnen Landeslisten angetreten ist, werden die ermittelten
Sitze auf die Landeslisten unterverteilt. die so einer Bundesoder Landesliste zugesprochenen Sitze werden an die Bewerber entsprechend ihrer reihenfolge auf der Liste vergeben. Ist
die Landesliste erschöpft, bleiben weitere Sitze unbesetzt.
D
Das Europaparlament wird als einziges EU-Organ direkt von den Bürgerinnen und
Bürgern gewählt und bezieht daraus wesentlich seine Legitimation.
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
Wahlen zum europäischen parlament
sowie ihr jeweiliger Listenrang werden von den Parteien oder
politischen Vereinigungen in geheimer Wahl ermittelt.
Wahlvorschläge: Paragraf 8 des europawahlgesetzes schreibt
vor, wer Wahlvorschläge einreichen kann: „Wahlvorschläge können nach Maßgabe des § 9 abs. 5 von Parteien und von sonstigen mitgliedschaftlich organisierten, auf Teilnahme an der politischen Willensbildung und Mitwirkung in Volksvertretungen
ausgerichteten Vereinigungen mit Sitz, Geschäftsleitung, Tätigkeit und Mitgliederbestand in den Gebieten der Mitgliedstaaten
der europäischen Union (sonstige politische Vereinigungen)
eingereicht werden“.
D
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Das EP 2014 – mehr Macht, mehr
Verantwortung
15
A
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ABei der achten direktwahl des eP im Mai 2014 werden die großen europäischen Parteifamilien erstmals mit europaweiten
Spitzenkandidaten antreten. Für die Sozialdemokraten/Sozialisten kandidiert der bisherige eP-Präsident Martin Schulz, für
die konservativen der langjährige luxemburgische Premierminister Jean-claude Juncker. als weitere kandidaten treten an:
für die Grünen die deutsche Ska keller und der Franzose José
Bové, für die Liberalen der Belgier Guy Verhofstadt und der Finne olli rehn und für die Linken der Grieche alexis Tsipras. damit werden den Wählerinnen und Wählern erkennbare personelle und übernationale alternativen angeboten.
D
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Wie bereits frühere Verträge hat auch der Vertrag von Lissabon
dem eP mehr politische Gestaltungsmacht gegeben. Mehr Zuständigkeit bedeutet aber auch mehr Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, den nationalen Parlamenten und der europäischen Union insgesamt.
E
-
-
Noch stärker fällt die Unterstützung für die direktwahl des
kommissionspräsidenten in der Zukunft aus. Sieben von zehn
Befragten votierten in dieser Frage klar und unmissverständlich mit Ja und begründeten dies mit der ansicht, dass dadurch
die Beschlüsse der eU zusätzlich legitimiert würden und die demokratie in der eU gestärkt würde.
A
andreas Solaro / aFP / Getty Images
picture-alliance / dpa / Stephanie Pilick
reUTerS / Francois Lenoir
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Samuel dietz / Getty Images
ullstein bild – Müller-Stauffenberg
ullstein bild –Unkel
aP Photo / Geert Vanden Wijngaert
In Zukunft bedürfen alle von der eU geschlossenen internationalen abkommen – einschließlich der handelsabkommen –
der Zustimmung des eP. das bedeutet zum Beispiel, dass die
eU-kommission bei der aushandlung des geplanten Freihandelsabkommens mit den USa auch das Votum des eP berücksichtigen muss, will sie dafür eine Mehrheit bekommen.
Seit dem Lissabonner Vertrag entscheidet das eP außerdem gemeinsam mit dem Ministerrat über den gesamten
eU-haushalt. Bisher war es für nur knapp die hälfte aller
eU-ausgaben zuständig. das eP wird nunmehr in allen Politikbereichen mit darüber entscheiden können, wie viel Geld
wofür ausgegeben wird.
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Die Spitzenkandidaten der Europaparteien: Jean-Claude Juncker (EVP), Martin Schulz (SPE), Ska Keller (GPE), José Bové (GPE), Guy Verhofstadt (ALDE), Olli Rehn (ALDE),
Alexis Tsipras (EL)
Informationen zur politischen Bildung aktuell Nr. 25/2014
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Wahlen zum europäischen parlament
A
A
-
-
Der Zeitplan 2014
In der kommenden Wahlperiode sieht sich das europäische
Parlament neuen herausforderungen gegenüber. So gilt es den
Beitrittsprozess weiterhin zu überwachen, der sich im augenblick auf Verhandlungen mit der Türkei und seit Januar 2014
auch mit Serbien konzentriert.
14. bis 17. April das eP der vergangenen Wahlperiode hält seine letzte Plenarsitzung ab.
22. bis 25. Mai Wahlen zum neuen eP. Im anschluss daran nominiert der europäische rat (die Staats- und regierungschefs
der 28 Mitgliedstaaten) einen kandidaten für das amt des Präsidenten der eU-kommission.
1. bis 3. Juli das neue eP tritt in Straßburg zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. es wählt seinen Präsidenten und
die Mitglieder des Präsidiums.
14. bis 17. Juli Plenarsitzung des eP – ab diesem Zeitpunkt
kann der neue Präsident der eU-kommission gewählt werden.
Herbst der europäische rat nimmt im einvernehmen mit dem
gewählten kommissionspräsidenten die von den regierungen der Mitgliedstaaten vorgeschlagenen künftigen eU-kommissare an. die so gebildete kommission muss vom eP in Gänze bestätigt werden.
1. November amtsantritt der neuen eU-kommission.
Literaturhinweise und
Internetadressen
Weitere Adressen
www.europa-digital.de
www.elections2014.eu/de
H
D
-
ABundeszentrale für politische Bildung (hg.): europäische Union
(reihe Informationen zur politischen Bildung 279), überarb. aufl.,
2012, 72 S.
D
Varwick, Johannes (hg.): die europäische Union – krise, Neuorientierung, Zukunftsperspektiven, Schwalbach am Taunus 2014, 144 S.
Bundeswahlleiter
www.bundeswahlleiter.de
Gremien und Institutionen
www.eu-kommission.de www.europarl.europa.eu
www.europa.euwww.europarl.de
Im gegenwärtigen EP vertretene deutsche Parteien
www.cdu.dewww.fdp.de
www.csu.de
www.gruene.de
www.die-linke.de www.spd.de
Redaktionsschluss
März 2014
Herausgeberin
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, adenauerallee 86,
53113 Bonn, Fax-Nr.: 02 28/995 15-309, e-Mail: [email protected]
H
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Impressum
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Redaktion
C
Manuskript
Prof. dr. dr. h. c. Wichard Woyke, Münster
Titelbild
picture-alliance / dpa
Gesamtgestaltung
K
Druck
STark druck Gmbh & co.kG, 75181 Pforzheim
Vertrieb
IBro, kastanienweg 1, 18184 roggentin,
Fax: 03 82 04/66-273 oder e-Mail: [email protected]
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