Gruppentherapie bei Patienten mit somatoformen Störungen

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Gruppentherapie bei
Patienten mit somatoformen
Störungen
Gliederung
1. Grundlagen somatoformer Störungen
l
l
Psychopathologie und Prävalenz
Gesundheitspolitische Bedeutung
2. Kognitiv-behaviorale Gruppentherapie
somatoformer Störungen
Dipl.-Psych. Gaby Bleichhardt
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
l
l
l
Aufbau einer Therapiebeziehung
Erklärungsmodell
Therapiebausteine
3. Ergebnisse einer Evaluationsstudie
Kritik am Klassifikationsansatz
Was sind somatoforme Störungen?
n
n
„Das gemeinsame Merkmal der Somatoformen Störungen ist
das Vorhandensein von körperlichen Symptomen, die einen
medizinischen Krankheitsfaktor nahelegen und die durch einen
medizinischen Krankheitsfaktor, durch die direkte Wirkung einer
Substanz oder durch eine andere psychische Störung nicht
vollständig erklärt werden können.” (DSM-IV, S. 509)
DSM-IV:
Somatisierungsstörung
undifferenzierte somatoforme Störung
Konversionsstörung
Schmerzstörung
Hypochondrie
körperdysmorphe Störung
somatoforme Störung nnb
Lipowski (1986): die Häufigkeit von Personen mit
somatoformen Symptomen in Allgemeinarztpraxen
zwischen 6 und 19 % liegt
Prävalenz für Somatisierungsstörung in einer großen
epidemiologischen Studie deutlich unter 1% (Escobar
et al. 87a, Escobar et al. 87b, Escobar et al. 89).
é
Problem: Die überwiegende Mehrzahl derjenigen, die
sich aufgrund unklarer Beschwerden in ärztliche
Behandlung begeben, fällt in die „Restkategorie“
undifferenzierte somatoforme Störung
Prävalenz des
Somatisierungssyndroms
Der erweiterte Klassifikationsansatz:
Das Somatisierungssyndrom
Neuformulierungen durch z. B.:
Escobar et al.: „SSI 4/6“, „abridged somatization
disorder“
Kroenke et al.: „multisomatoform disorder“
Rief und Hiller: „Somatisierungssyndrom“
n
Escobar, Gara, Silver, Waitzkin, Holman and
Compton (1998a): Untersuchung an > 4.000
Personen, die medizinische Dienste in Anspruch
nahmen: 22% für SSI 4/6
n
Kirmayer & Robbins (1991): Stichprobe von 685
Patienten eines Allgemeinkrankenhauses: 17% SSI
4/6
Rief und Hiller (1999): Cut-Off-Wert von etwa 7
somatoformen Symptomen erbringt eine maximale
Differenzierung zwischen geringer und hoher
Beeinträchtigung
n
Fydrich & Schmitz (1996) diagnostizierten bei 113
von 442 Patienten in einer psychosomatischen Klinik
(26%) eine abrigded somatization disorder
1
Gesundheitspolitische Bedeutung
des Störungsbildes 1(2)
Es liegt nahe, dass Somatisierungspatienten
aufgrund von:
l Arztbesuchen
l Medikamenteneinnahmen
l Krankenhausaufenthalten und Operationen
l Arbeitsunfähigkeitszeiten
l Berentungen
ein erhebliches Ausmaß an Gesundheitskosten
verursachen.
Allgemeine Hinweise zum Umgang mit
Patienten mit somatoformen Störungen 1(2)
Nach Warwick (1995):
1. Viele Untersuchungen, bei denen Pat. erklärt wurde, was das Problem nicht
ist. In der Diagnostik-Phase sollte deshalb betont werden, dass eine
zufriedenstellende und verständliche Erklärung gesucht wird.
2. Selektive Interpretation der Aussagen des Fachmanns > Mündliche und
schriftliche Zusammenfassung der Therapiesitzungen geben
3. Pat. verlassen die Arztpraxen häufig mit dem Eindruck, sie seien Simulanten
und lästig. Deshalb reagieren sie sensibel auf Situationen, in denen sie sich
nicht ausreichend ernst genommen fühlen.
4. Psychologische Behandlungen werden oft fremdmotiviert begonnen. Pat hofft,
die Behandlung möglichst schnell zu beenden, um zu belegen, dass er nicht
verrückt ist. Behandlungen sind oft ein geheimnisvolles Unternehmen, so
dass hier ausreichend Informationen gegeben werden müssen. Ängste und
Erwartungen thematisieren.
„Oberziele“ in der Psychotherapie
somatoformer Störungen
Gesundheitspolitische Bedeutung
des Störungsbildes 2(2)
l
Arztbesuche: Kroenke und Mangelsdorf (1989) fanden in
einer großen Patientengruppe einer internistischen Praxis
bei nur 16% eine identifizierbare Ursache für
Beschwerden
l
Krankenhausaufenthalte: Fink (1992) analysierte Daten
aus großen Gesundheitsregistern. Von 282 Personen, die
als „High-Utilizer“ definiert wurden, fanden sich bei 19%
durchgängig keine organischen Ursachen
l
Arbeitsunfähigkeit: Escobar et al. (1989): 15,5% der
Personen mit SSI 4/6 waren aktuell arbeitsunfähig
(Vergleichswert der Gesamtstichprobe: 4,4%).
Allgemeine Hinweise zum Umgang mit
Patienten mit somatoformen Störungen 2(2)
Nach Kaplan et al. (1988):
• Ermutige persönliche Entwicklung durch Aufbau einer
vertrauensvollen Beziehung
• Diskutiere nicht über die Realität der Beschwerden
• Evaluiere respektvoll die Symptome, wie sie
auftreten; widerstehe der Versuchung, zu früh
Verbindungen zwischen körperlichen Symptomen und
psychologischen Stressoren herzustellen
• Erarbeite angemessene therapeutische Ziele;
erstrebe nicht immer eine „Heilung“
Ein multifaktorielles Erklärungsmodell
somatoformer Störungen
Auslöser
1. Vermittlung eines alternativen
psychosomatischen Erklärungsmodells
(Stress, soziale Belastung, körperliche Erkrankungen
Überforderung)
Körperliche
Veränderung
(Missempfindungen, Beschwerden)
2. Reduktion körperlicher Beschwerden
Krankheitsverhalten
(Schonverhalten, Arztbesuche)
Symptomverstärkung
3. Verbesserung der Lebensqualität
Aufmerksamkeitsprozesse
(Scheinwerfermodell)
Bewertung
Aus: Rief und Hiller (1998)
(ABC-Modell, Erklärungen der
Beschwerden)
2
Interventionsbausteine bei
somatoformen Störungen
Auslöser
Entspannungstraining
(Stress, soziale Belastung, körperliche Erkrankungen
Überforderung)
Biofeedback
Psychoedukation:
Stress und VNS
Körperliche
Veränderung
Abbau von Schonverhalten
Krankheitsverhalten
(Schonverhalten, Arztbesuche)
Exposition an
körperlichen
Missempfindungen
Baustein 1: Stress, Entspannung
und Biofeedback
Symptomtagebücher
(Missempfindungen, Beschwerden)
(Scheinwerfermodell)
Bewertung
(ABC-Modell, Erklärungen der
Beschwerden)
Flexibilisierung der
Interpretation für
körperliche Beschwerden
• Körperliche Symptome können eine natürliche und
ungefährliche Anpassungsleistung des Organismus auf
Aufmerksamkeits
umlenkung
Aufmerksamkeitsprozesse
Symptomverstärkung
• Biofeedback hat „Eisbrecherfunktion“
eine psychische oder körperliche Belastung darstellen
(statt Zeichen einer körperlichen Erkrankung zu sein)
• Positive Beeinflussung körperlicher Reaktionen möglich
• > Steigerung der Selbstwirksamkeitserwartung
Kognitive
Umstrukturierung
Baustein 2: Aufmerksamkeitsfokussierung
und -umlenkung
• Sensibilisierung für das Thema Aufmerksamkeit mit einer
„Körperreise“
Informationsblatt:
Körperliche Beschwerden und Aufmerksamkeit
• Aufmerksamkeit ist wie ein Scheinwerfer. Manche Sinneseindrücke werden
dadurch besonders intensiv, in dem wir die Aufmerksamkeit darauf lenken,
während andere Sinneseindrücke verschwinden, auf welche die Aufmerksamkeit
nicht gelenkt wird.
• Ableitung der Funktionsweise der Aufmerksamkeit
(Fokussierung > Intensivierung )
• In unserem Körper laufen viele Prozesse ab, die wir üblicherweise nicht
wahrnehmen. Erst wenn wir ganz bewusst die Aufmerksamkeit darauf lenken,
werden sie uns deutlich.
• Entwicklung und Erprobung von Bewältigungsstrategien:
Wahrnehmungs- und Genussübungen
Baustein 3: Veränderung von
Kognitionen
• Aufmerksamkeit ist bewusst lenkbar. In vielen Fällen verändert sich zwar die
Aufmerksamkeitsrichtung automatisch (“unbewusst”), oftmals können wir die
Aufmerksamkeit jedoch auch bewusst steuern.
Informationsblatt:
Das ABC-Modell
A Auslösende Situation
Ich wache morgens mit Rückenschmerzen auf.
• Zusammenhang von Gedanken und körperlichen
Vorgängen: Die Zitronenübung
• Einführung des ABC-Modells (Arbeitsblatt)
• Identifikation von Kognitionen
• Sammeln alternativer Kognitionen
B Bewertung/Gedanken
“Wenn ich das schon morgens habe, wird es den ganzen Tag so
sein.”
“Die Schmerzen gehen vielleicht nie mehr weg!”
“Ich muß mich schonen.”
“Ich halte überhaupt nichts mehr aus”
C Consequenzen
Verhalten: im Bett liegen bleiben, viele Pausen machen, Schonhaltung,
Treffen mit Freunden absagen, Rückzug, Reduktion auch angenehmer
Aktivitäten etc.
Gefühle: Verzweiflung, Traurigkeit, Einsamkeit, Angst, Unsicherheit etc.
Körper: Fortbestehen der Schmerzen, Intensivierung der Schmerzen
3
Alternative Sichtweisen finden
Baustein 4: Veränderung von
Schonverhalten
Krankheit bedeutet für mich:
l
l
l
l
l
l
l
l
Ich bin schwach und leide mehr
als andere
Ich bin ständig eingeschränkt
Ich bin nicht mehr
leistungsfähig
Ich bin wertlos
Ich bin hilflos
Meine Beschwerden werden
immer nur schlimmer
Ich ergebe mich dem Schicksal
meiner Krankheit
Den Tag schaffe ich nicht mehr
l
l
l
l
l
l
l
Ich achte auf meinen Körper
und respektiere meine Grenzen
Auch wenn ich Beschwerden
habe, kann ich ... machen
Ich bin mir meiner gesunden
Anteile bewusst
Ich suche aktiv nach Lösungen
Es wird wieder bergauf gehen
Ich kann auf meine
Beschwerden positiv einwirken
Schritt für Schritt komme ich
voran
Teufelskreis des Schonverhaltens
Verm eidun gsv erhalten als aufrec hterhalten der Fa ktor
bei so m a toform en Störu nge n
R ed uktion
d er körp erlich en
B elas tb arkeit
H äufig ere
körp erlich e
M iß em pfind un g en
Erh öhu n g d es
Sch on- u nd
V erm eid un gs verh altens
B ew ertu ng
als krank
• Sammeln von Beispielen für „Sich-Schonen“
• Gegenüberstellung kurz- und langfristiger
Konsequenzen des Schonverhaltens,
Teufelskreismodell
• Entwicklung eines „Aufbau-Trainings“ - CAVE:
Belastung verstärkt Beschwerden kurzfristig
Entwicklung und Evaluation
eines Therapieprogrammes für
Personen mit somatoformen
Störungen
Dipl.-Psych. Gaby Bleichhardt, Universität Mainz
Dipl.-Psych. Barbara Timmer, Klinik Roseneck, Prien a. Ch.
Prof. Dr. Winfried Rief, Universität Marburg
Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Bayern
Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee
Design
Fragestellungen
N = 191 Patienten mit Somatisierungssyndrom (SSI-8)
n
n
n
Welche kurz- und längerfristigen Effekte hat das
stationäre Behandlungsprogramm auf die
körperliche und psychische Symptomatik der
Somatisierungspatienten?
Welche spezifischen Effekte zeigt eine speziell zur
Bewältigung somatoformer Beschwerden
ausgerichtete Intervention?
Welche Variablen ermöglichen die Vorhersage
eines Therapieerfolges?
STANDARDBEHANDLUNG:
-Kognitiv-behaviorale Einzeltherapie
-Offene Gruppentherapie
-Selbstsicherheitstraining
-Indikativgruppen für komorbide psychische Störungen
-Etc.
Randomisierung in Kohorten
Standard +
Gruppentherapie
„Somatisierung“ N = 107
Standard +
Entspannungstraining (PME) N = 84
Wartekontrollgruppe N = 34
4
Messinstrumente (Auswahl)
Messzeitpunkte
Anmeldung
ca. 4 Monate (M = 4,3, SD = 3,3)
• Standardisierte Interviews nach DSM-IV mittels
Internationaler Diagnose-Checklisten IDCL (Hiller et al.)
Aufnahme
• Interview zu Gesundheitskosten (neu entwickelt)
ca. 7 Wochen
• Screening für Somatoforme Störungen SOMS (Rief et al.)
• Symptom Checklist (SCL-90-R)
Entlassung
ca. 12 Monate
1-Jahres
Katamnese
• EuroQol zur Erhebung der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität
• Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ)
Charakterisierung der
Stichprobe
Stichproben
SOMA+Standard PME+Standard
107
N
Alter
Mittelwert (SD)
Gesamtstichprobe
Wartekontrollgruppe
191
34
84
44.4 (9.6) 43.3 (11.3) 44.1 (10.3) 45.0 (10.0)
% weiblich
77.6%
67.9%
73.0%
82.4%
Drop-Outs N
4
3
7
-
96,1%
92,7%
94,6%
Completer-Rate
SOMA+Standard
PME+Standard
Gesamtstichprobe
Schulabschluss:
Mittlere Reife oder
Abitur
65.8%
48.8%
58.0%
Partnersituation:
fester (Ehe-)Partner
66.9%
69.0%
67.9%
Arbeitsunfähigkeit im
letzten Jahr
15.6 Wo.
12.8 Wo.
14.3 Wo.
17.6%
22.6%
19.9%
Summe der somatoformen
Symptome bei Aufnahme
(IDCL-Interview)
10.0 (2.6)
10.3 (2.7)
10.1 (2.6)
Somatisierungsstörung
30.8%
23.8%
27.7%
komorbide affektive
Störung
66.4%
75.0%
70.2%
Rentenwunsch
Anzahl somatoformer Symptome
Somatisierung (SCL-90-R)
(Interview IDCL)
11
Soma+Standard
PME+Standard
10
1,6
n.s.
1,5
4,3 Monate
1,4
9
ANOVA m. Messwdh.
Zeit: p<.001
Gruppe: n.s.
Zeit x Gruppe: n.s.
Soma+Standard
PME+Standard
Wartekontrollgr.
1,3
1,2
8
1,1
ANOVA m. Messwdh.
Zeit: p<.001
Gruppe: n.s.
Zeit x Gruppe: n.s.
1
7
0,9
0,8
6
Aufnahme
1-Jahres Katamnese
Soma+Standard
10
6,8
PME+Standard
10,3
7,5
Aufnahme
Entlassung
Soma+Standard
1,51
1
1-Jahres Katamnese
1,1
PME+Standard
1,55
1,07
1,16
Wartekontrollgr.
1,5
1,48
5
Heutiger Gesundheitszustand
Allgemeine Lebenszufriedenheit
(FLZ)
(EuroQoL)
65
60
55
Soma+Standard
PME+Standard
Wartekontrollgr.
30
ANOVA m. Messwdh.
Zeit: p<.001
Gruppe: n.s.
Zeit x Gruppe: n.s.
25
Soma+Standard
PME+Standard
Wartekontrollgr.
ANOVA m. Messwdh.
Zeit: p<.001
Gruppe: n.s.
Zeit x Gruppe: n.s.
20
50
n.s.
n.s.
45
40
15
4,3 Monate
4,3 Monate
10
Aufnahme
1-Jahres Kat.
Aufnahme
1-Jahres Kat.
Soma+Standard
47,3
59,3
Soma+Standard
13
26,7
PME+Standard
47,3
54
PME+Standard
11,5
25,6
Wartekontrollgr.
45,1
45,5
Wartekontrollgr.
13,6
17,7
Anzahl jährlicher Arztbesuche
Allgemeine Selbstwirksamkeit
(gesundheitsökonomisches Interview)
2,8
43
Soma+Standard
PME+Standard
2,6
Soma+Standard
PME+Standard
38
2,4
33
ANOVA m. Messwdh.
Zeit: p<.001
Gruppe: n.s.
Zeit x Gruppe: n.s.
28
23
2,2
2
1,8
Aufnahme
40,4
23,9
PME+Standard
40,4
33,2
Vorhersage des Therapieerfolgs
Prädiktoren
(Aufnahme):
Alter
Anzahl somatoformer Symptome
Depressivität
subj. Gesundheitszustand
subj. berufl. Belastbarkeit
Soma- vs. PME-Gruppe
Therapiemotivation
Krankheitserleben
Behandlungserwartungen
Aufnahme
Entlassung
1-Jahres Katamnese
Soma+Standard
2,3
2,65
2,57
PME+Standard
2
2,46
2,55
1-Jahres Kat.
Soma+Standard
Therapieerfolgskriterien
(Differenzwerte Aufnahme - 1-J. Kat.):
Symptomatik:
Anzahl somatoformer Symptome
subj. Gesundheit
gesundheitl. Lebenszufriedenheit
„Doctor Shopping“:
Anzahl der Arztbesuche
ANOVA m. Messwdh.
Zeit: p<.001
Gruppe: n.s.
Zeit x Gruppe: n.s.
Rückgang der Beschwerdenanzahl
(SOMS-7)
Aufnahme bis 1-Jahres Katamnese
Lineare Regressionsanalyse
Signifikante
Prädiktoren:
subj. berufl.
Belastbarkeit
R² = .14
Methode: Einschluss
β−Gewichte
Sign.Niveau
.22
.033
Weitere in die Analyse eingegangene Variablen (in der
Reihenfolge der Höhe der β -Gewichte):
Behandlungserwartungen, Depressivität, subj.
Gesundheitszustand, Gruppenzugehörigkeit, Alter,
Krankheitserleben, Therapiemotivation
6
Verbesserung des subj.
Gesundheitszustands (EuroQoL)
Verbesserung der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität (FLZ)
Aufnahme bis 1-Jahres Katamnese
Lineare Regressionsanalyse
R² = .11
Methode: Einschluss
Aufnahme bis 1-Jahres Katamnese
Lineare Regressionsanalyse
Signifikante
Prädiktoren:
β−Gewichte
Sign.Niveau
Signifikante
Prädiktoren:
β−Gewichte
Sign.Niveau
Krankheitserleben
-.35
.005
Therapiemotivation
.43
.010
Therapiemotivation
.41
.010
subj. berufl.
Belastbarkeit
.30
.005
Weitere in die Analyse eingegangene Variablen (in der
Reihenfolge der Höhe der β -Gewichte):
Behandlungserwartungen, Depressivität, Gruppenzugehörigkeit,
Alter, Anzahl somatoformer Symptome, subj. berufl. Belastbarkeit
Rückgang der Arztbesuche
(Interview zum Gesundheitsverhalten)
Weitere in die Analyse eingegangene Variablen (in der
Reihenfolge der Höhe der β -Gewichte):
Krankheitserleben, Behandlungserwartungen, Depressivität, Alter,
subj. Gesundheitszustand, Anzahl somatoformer Symptome,
Gruppenzugehörigkeit
„Diese Therapieform ist für die Behandlung
meiner Beschwerden erfolgversprechend“
Beurteilung durch Stundenbögen
Aufnahme bis 1-Jahres Katamnese
Lineare Regressionsanalyse
Methode: Einschluss
R² = .10
Signifikante
Prädiktoren:
β−Gewichte
Sign.-Niveau
SOMA- vs. PMEGruppe
.18
.031
Behandlungserwartungen
Therapiemotivation
-.37
.016
.47
.004
Weitere in die Analyse eingegangene Variablen (in der Reihenfolge
der Höhe der β -Gewichte):
Krankheitserleben, Alter, Depressivität, Alter, subj. berufl. Belastbarkeit,
Anzahl somatoformer Symptome, subj. Gesundheitszustand
Zusammenfassung und Diskussion 1(2)
l
Die Studie kann den Erfolg der stationären,
verhaltensmedizinischen Behandlung eindeutig belegen.
l
Längerfristige Therapieeffekte zeigen sich u.a. in der
Verminderung von Beschwerdenanzahl, Depressivität,
Arztkonsultationen sowie einer Verbesserung des
subjektiven Gesundheitszustandes und der allgemeinen
Lebenszufriedenheit.
(Mittelwert über 8 Therapiesitzungen)
%
45
40,8
40
33
35
Der differentielle Effekt der Gruppentherapie
„Somatisierung“ ist im Gruppenvergleich statistisch nicht
nachzuweisen. Dies ist vermutlich zurückzuführen auf:
trifft zu
eher ja
mittelmäßig
eher nein
trifft nicht zu
30
25
20,4
20
15
10
3,9
5
1,9
0
Zusammenfassung und Diskussion 2(2)
l einen Decken-Effekt (Indikativgruppe vs. umfangreiche
Gesamtbehandlung
l
l
R² = .15
Methode: Einschluss
die kaum realisierbare Trennung von „Experimental-“ und
„Kontrollgruppe“ im klinischen Setting
l Hohe Therapiemotivation, größere subj. berufliche
Belastbarkeit, ein weniger dramatisches Krankheitserleben,
eine geringere Erwartung an die psychologische Behandlung
sowie die Teilnahme an der Gruppentherapie
„Somatisierung“ (Rückgang der Arztbesuche) erweisen sich
als pos. Prädiktoren für einen Therapieerfolg.
l Aus der geringen Drop-Out-Rate sowie subjektiver
Bewertungen der Soma-Gruppe lässt sich auf eine sehr gute
Akzeptanz der neu entwickelten Gruppentherapie schließen.
7
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