1 Aufgaben des Faches Pädagogik/Psychologie am

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RAHMENRICHTLINIEN
FACHGYMNASIUM
GESUNDHEIT UND SOZIALES
PÄDAGOGIK/PSYCHOLOGIE
Schuljahrgänge 11 – 13
An der Erarbeitung der Rahmenrichtlinien haben mitgewirkt:
Dr. Friedrich, Renate
Halle (betreuende Dezernentin des LISA)
Dr. Leipziger, Hartmut
Halle
Dr. Schmidt, Steffi
Quedlinburg
Schulze, Diana
Dessau
Spangenberg, Mike
Aschersleben
Vorwort
Bildung und Ausbildung sind Voraussetzungen für die Entfaltung der Persönlichkeit eines jeden
Menschen wie auch für die Leistungsfähigkeit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Schule ist
also kein Selbstzweck, sondern hat die jeweils junge Generation so gründlich und umfassend wie
möglich auf ihre persönliche, berufliche und gesellschaftliche Zukunft nach der Schulzeit
vorzubereiten. Dazu soll sie alle Schülerinnen und Schüler fördern, wo sie Schwächen haben, und
in ihren Stärken fordern. Jede(r) soll die ihr bzw. ihm mögliche Leistung erbringen können und die
dafür gebührende Anerkennung erhalten.
Dies gilt grundsätzlich nicht nur für Lerninhalte, sondern für alle Bereiche der persönlichen
Entwicklung einschließlich des Sozialverhaltens. Gleichwohl haben gerade Rahmenrichtlinien die
Schule als Ort ernsthaften und konzentrierten Lernens zu begreifen und darzustellen. Lernen
umfasst dabei über solides Grundwissen hinaus alles, was dazu dient, die Welt in ihren
verschiedenen Aspekten und Zusammenhängen besser zu verstehen und sich selbst an sinnvollen
Zielen und Aufgaben zu entfalten.
Die Rahmenrichtlinien weisen verbindliche Unterrichtsziele und –inhalte aus. Sie können und
sollen jedoch nicht die pädagogische Verantwortung der einzelnen Lehrerin und des einzelnen
Lehrers ersetzen:
-
Die Vermittlung der verbindlichen Unterrichtsinhalte füllt keineswegs alle Unterrichtsstunden
aus. Daneben besteht auch Zeit für frei ausgewählte Themen oder Schwerpunkte. Dies
bedeutet nicht zwangsläufig neue oder mehr Unterrichtsinhalte. Weniger kann unter
Umständen mehr sein. Entscheidend für eine erfolgreiche Vermittlung von Wissen und
Schlüsselkompetenzen ist, dass dem Erwerb elementarer Grundkenntnisse und –fertigkeiten
ausreichend Zeit und Raum gewidmet wird. Soweit erforderlich, ist länger daran zu verweilen
und regelmäßig darauf zurück zu kommen.
-
Rahmenrichtlinien beschreiben nicht alles, was eine gute Schule braucht. Ebenso bedeutsam
für die Qualität einer Schule ist die Lern- und Verhaltenskultur, die an ihr herrscht. Eine
Atmosphäre, die die Lernfunktion der Schule in den Vordergrund stellt und die Einhaltung von
Regeln des Miteinanders beachtet, kann nicht über Vorschriften, sondern nur durch die
einzelne Lehrkraft und das Kollegium in enger Zusammenarbeit mit Eltern und Schülern
erreicht werden.
Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei den hier vorliegenden Rahmenrichtlinien um eine Anpassung an die veränderte Schulgesetzgebung handelt.
Die in diesem Heft enthaltenen Rahmenrichtlinien treten am 1. August 2004 in Kraft. Ich bitte alle
Lehrerinnen und Lehrer um Hinweise oder Stellungnahmen, damit wir die Rahmenrichtlinien weiter
überarbeiten und Verbesserungen einbringen können. Allen, die an der Entstehung dieser
veränderten Rahmenrichtlinien mitgewirkt haben, danke ich herzlich.
Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern bei der Planung und Gestaltung ihres Unterrichts viel
Erfolg und Freude bei der pädagogischen Arbeit.
Magdeburg, im Mai 2004
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz
Kultusminister
Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Aufgaben des Faches Pädagogik/Psychologie am Fachgymnasium
Gesundheit und Soziales ......................................................................................... 6
2
Ziele und fachdidaktische Konzeption...................................................................... 7
3
Zur Arbeit mit den Rahmenrichtlinien ....................................................................... 9
4
Grundsätze der Unterrichtsgestaltung.....................................................................10
4.1
Didaktische Grundsätze..........................................................................................10
4.2
Unterrichtsverfahren und Unterrichtsorganisation ...................................................10
4.3
Leistungen und ihre Bewertung ..............................................................................11
5
Inhalte.....................................................................................................................13
5.1
Themenübersicht ....................................................................................................13
5.2
Schuljahrgang 11 (Einführungsphase) ....................................................................15
5.3
Schuljahrgängen 12/13 (Qualifikationsphase).........................................................24
6
Anhang ...................................................................................................................39
6.1
Analyse von Fallbeispielen .....................................................................................39
6.2
Literaturverzeichnis.................................................................................................45
5
1
Aufgaben des Faches Pädagogik/Psychologie am
Fachgymnasium Gesundheit und Soziales
Das Fach Pädagogik/Psychologie vermittelt als profilgebendes Fach des Pflichtbereiches am
Fachgymnasium Gesundheit und Soziales den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in
wissenschaftliche Sichtweisen und trägt zur Persönlichkeitsbildung bei.
Die Schülerinnen und Schüler eignen sich grundlegende Fachkenntnisse an und machen
sich mit wesentlichen sozialwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen vertraut.
Im Unterricht werden sowohl Grundlagen der Fachwissenschaft als auch fachspezifische
Arbeitsmethoden der Pädagogik und Psychologie vermittelt, um einen Beitrag zur
Studierfähigkeit zu leisten und die eigenständige Auseinandersetzung der Schülerinnen und
Schüler mit menschlichem Verhalten und Erleben zu fördern. So sollen sie z. B. eigene
Unsicherheiten reduzieren sowie Selbstvertrauen und Reflexionsbereitschaft erwerben und
bereit sein, anderen Menschen offen und sensibel gegenüberzutreten.
Die Schülerinnen und Schüler haben im Fach Pädagogik/Psychologie ein breites Spektrum
sozialer Dienstleistungsberufe im pädagogischen, sozialen und gesundheitlichen Berufsfeld
im Blick, welches sie über die Erlangung einer allgemeinen Studierfähigkeit in den
unterschiedlichsten Studien- und Ausbildungsgängen anstreben können. Sie erwerben
grundlegende
Kenntnisse
und
Kompetenzen,
die
sie
befähigen,
den
vielfältigen
Anforderungen des Studiums der humanen Dienstleistungsberufe gerecht zu werden.
Das Fach Pädagogik/Psychologie bietet damit eine Vielzahl von Berührungspunkten
insbesondere mit den Fächern Biologie, Informatik, Mathematik, Sozialkunde, Deutsch,
Gesundheit, Ethikunterricht und evangelischer und katholischer Religionsunterricht.
6
2
Ziele und fachdidaktische Konzeption
Das Fach Pädagogik/Psychologie orientiert sich an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen
und Schüler. Es greift alltagsnahe erzieherische und psychische Phänomene auf und erklärt
pädagogische und psychologische Gesetzmäßigkeiten mithilfe wissenschaftlicher Theorien.
Dabei orientiert sich das Fach an Forschungsmethoden und grundlegenden Theorieansätzen
beider Wissenschaften.
Mit der fachdidaktischen Konzeption wird eine Vernetzung der Inhalte beider Wissenschaften
angestrebt. Ausgehend von den Unterrichtsthemen wird schwerpunktmäßig einmal die
psychologische und zum anderen die pädagogische Betrachtungsweise favorisiert.
Die in den Rahmenrichtlinien aufgeführten Ziele sind im Sinne eines handlungsorientierten
Unterrichts auf die Entwicklung einer grundlegenden beruflichen Handlungskompetenz
ausgerichtet. Diese wird hier verstanden als die Bereitschaft und Fähigkeit der/des
Einzelnen, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Situationen sachgerecht,
sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich
in den Dimensionen von Fach-, Personal- und Sozialkompetenz.
Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und die Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichen
Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet
und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen.
Personalkompetenz
bezeichnet
die
Bereitschaft
und
Fähigkeit,
als
individuelle
Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie,
Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene
Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst
personale Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die
Entwicklung von Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.
Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben
und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen, zu verstehen sowie sich mit
anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen.
Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.
7
Im Schuljahrgang 11 (Einführungsphase) werden zentrale Themen der beiden Teilgebiete
Pädagogik und Psychologie exemplarisch aufgegriffen und Grundlagen für eine Verknüpfung
von pädagogischem sowie psychologischem Fachwissen gelegt. Gleichzeitig erhalten die
Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Anwendung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden.
In den Schuljahrgängen 12 und 13 (Qualifikationsphase) werden schwerpunktmäßig
ausgewählte psychologische und pädagogische Themen behandelt. Die Schülerinnen und
Schülern sollen nicht nur die Inhalte der Wissenschaften Pädagogik und Psychologie
begreifen, sondern gerade im Umgang mit diesen Inhalten ihr eigenes Erleben und Verhalten
sowie das ihrer sozialen Umgebung analysieren und damit besser verstehen lernen. Durch
die Vermittlung spezifischen psychologischen Wissens sind die Schülerinnen und Schüler in
der Lage, pädagogische Konsequenzen für den Erziehungsprozess abzuleiten.
Im Hinblick auf den wissenschaftspropädeutischen Anspruch soll ein besonderes Augenmerk
auf die eigenständige Auseinandersetzung mit den Inhalten gelegt werden. Die Schülerinnen
und Schüler werden angeregt, Fachwissen auch aus anderen Bereichen einzusetzen,
geeignete Methoden gegeneinander abzuwägen und ihren Arbeitsprozess eigenständig zu
planen und zu reflektieren.
8
3
Zur Arbeit mit den Rahmenrichtlinien
Entsprechend der Schul- und Klassensituation wird empfohlen, mit den Vorgaben der
Rahmenrichtlinien in den Fachkonferenzen spezifische Planungskonzepte zu entwickeln,
nach denen am Fachgymnasium Gesundheit und Soziales inhaltlich abgestimmt unterrichtet
werden kann.
Für die Planung bilden die unter Kapitel 2 aufgeführten Ziele und die fachdidaktische
Konzeption den verbindlichen Rahmen. Für die Schuljahrgänge sind die Themen mit den
vorgegebenen Zielen und Inhalten verbindlich festgelegt. Die Reihenfolge der Themen und
Inhalte kann innerhalb der Einführungsphase und der Qualifikationsphase verändert werden,
wenn die Sachlogik nicht leidet.
Die in den Rahmenrichtlinien ausgewiesenen Themen sind mit Zeitrichtwerten (ZRW)
versehen. Diese tragen Empfehlungscharakter und stellen eine Orientierung dar, mit der das
angestrebte Zielniveau erreicht werden soll. Von ihnen kann je nach Unterrichtssituation
abgewichen werden. Die angegebenen Zeitrichtwerte gehen davon aus, dass ein Drittel
dieser ausgewiesenen Unterrichtszeit in eigenständiger pädagogischer Verantwortung
genutzt wird für:
–
die zusätzliche bzw. vertiefende Behandlung von Inhalten entsprechend den Interessen
der Schülerinnen und Schüler,
–
die Berücksichtigung aktueller Entwicklungen in der Wissenschaft,
–
das Üben fachspezifischer Arbeitstechniken,
–
Wiederholungen, Zusammenfassungen, Systematisierungen.
Die Hinweise zum Unterricht sollen Anregungen zur Gestaltung einzelner Themen, zur
Anwendung
unterschiedlicher
Methoden,
zum
Einsatz
moderner
Medien,
zur
Weiterentwicklung von Fachkompetenz, Personalkompetenz und Sozialkompetenz geben.
Neben Anmerkungen bzw. Beispielen zur Unterrichtsgestaltung geben sie Querverweise
(durch ⇒ gekennzeichnet) auf andere Fächer und Themen. Sie tragen ebenfalls
Empfehlungscharakter und stellen eine Planungshilfe dar.
9
4
Grundsätze der Unterrichtsgestaltung
4.1
Didaktische Grundsätze
Die Weiterentwicklung von Handlungskompetenz lässt sich mit dem handlungsorientierten
Unterricht, der fachliche und handlungsbezogene Strukturen miteinander verknüpft, als
didaktisches Konzept realisieren.
Im Unterricht müssen die Schülerinnen und Schüler in angemessener Weise zum selbstständigen Informieren, Planen, Entscheiden, Ausführen, Kontrollieren und Bewerten sowie
Reflektieren befähigt werden.
4.2
Unterrichtsverfahren und Unterrichtsorganisation
Bei der Planung von Unterrichtsverfahren und bei der Unterrichtsorganisation sind
allgemeine Ziele, reale Lernvoraussetzungen sowie schulspezifische Bedingungen zu
berücksichtigen.
Im Fach Pädagogik/Psychologie finden die verschiedenen Unterrichts- und Sozialformen ihre
Berechtigung. Sie leisten in Bezug auf die Entwicklung von Handlungskompetenz ihre
entsprechenden Beiträge.
Das methodische Vorgehen im Unterricht orientiert sich am Lerngegenstand sowie am
differenzierten Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler. Es hat den Anspruch zu
erfüllen, jede Schülerin und jeden Schüler zu fördern und unterschiedliche Kompetenzen
pädagogisch zu nutzen und weiterzuentwickeln.
Der Unterricht bietet auf der Basis einer breit gefächerten Fachkompetenz und fächerübergreifender Fragestellungen zahlreiche Möglichkeiten zur Binnendifferenzierung.
Zur Unterstützung des methodischen Vorgehens im Unterricht sollen neue Medien zum
Einsatz gebracht werden.
10
4.3
Leistungen und ihre Bewertung
Die Kontrolle der Leistungen gibt sowohl den Schülerinnen und Schülern sowie Eltern als
auch den Lehrkräften Gelegenheit, sich über den Leistungsstand zu informieren. Sie liefern
dadurch wichtige Hinweise für die weitere Planung und Durchführung des Unterrichts.
Lernkontrollen dienen darüber hinaus der Bewertung der Leistungen. Für die Leistungsbewertung gilt in besonderem Maße der Anspruch auf möglichst weitgehende Objektivität
des Urteils und Vergleichbarkeit der Maßstäbe.
In allen Fragen, die Leistungsnachweise und Leistungsbewertung betreffen, ist die aktuelle
Erlasslage zu beachten.
Bei allen im Rahmen von Lernkontrollen zu stellenden Aufgaben ist darauf zu achten, dass
keine Aufgabenstellung die persönliche Integrität der Schülerinnen und Schüler verletzt oder
diese zur ungewollten Preisgabe von Informationen veranlasst, die die eigene oder die
Intimsphäre anderer betreffen.
Leistungsbewertungen verlangen über punktuelle Lernkontrollen und die Bewertung
einzelner Leistungen hinaus ein intensives Beobachten des gesamten Lernprozesses.
Aufgabe der Fachkonferenzen ist es, Kriterien und Grundsätze der Leistungsbewertung zu
erörtern und durch Absprachen und Kooperation ein möglichst hohes Maß an Einheitlichkeit
in den Anforderungen und Bewertungsmaßstäben zu erreichen.
Als Kriterien der Leistungsbewertung gelten allgemein:
–
Umfang und Verfügbarkeit der Kenntnisse,
–
Qualität der Arbeitsergebnisse,
–
Eigenständigkeit der Leistung,
–
Kreativität und Beherrschung fachspezifischer Arbeitsmethoden,
–
sorgfältige und fachgerechte Ausführung in Fachsprache und Darstellung,
–
Sicherheit der Interaktion und Argumentation,
–
Mitwirkung an der Unterrichtsgestaltung.
Zur Leistungsbewertung werden schriftliche, mündliche und fachpraktische Lernkontrollen in
ausgewogenem Verhältnis sowie die Mitarbeit am Unterricht herangezogen. Die Vermittlung
einer umfassenden Handlungskompetenz macht es erforderlich, dass die Leistungen
kontinuierlich sowie auf vielfältige Weise überprüft und bewertet werden.
11
Belegarbeiten und Facharbeiten müssen wissenschaftspropädeutischen Forderungen
genügen. Für ihre Bewertung gelten insbesondere die Kriterien:
−
Erfassen und Analysieren gegebener Problemstellungen,
−
selbstständiges Entwickeln und Anwenden von Lösungswegen mithilfe fachspezifischer Methoden,
−
Formulieren sachlogischer Aussagen und deren logische Verknüpfung,
−
Abfassen sprachlich korrekter Texte,
−
korrekte Formgestaltung.
Bewertungsrichtlinien für die Mitwirkung am Unterricht sind:
−
klares und geordnetes Darstellen und Beurteilen von Sachverhalten,
−
Erkennen von Problemstellungen und Entwickeln von Lösungswegen,
−
Vertreten von Standpunkten und Mitgestalten bzw. Leiten von Diskussionen,
−
Erläutern von Lösungen fachspezifischer Problemstellungen.
Lernkontrollen sind so zu gestalten, dass sie zum Handeln auffordern und alle
Anforderungsbereiche berücksichtigt werden.
12
5
Inhalte
5.1
Themenübersicht
Schuljahrgang 11 (Einführungsphase)
Thema
Zeitrichtwert (in Stunden)
Einführung in die Wissenschaften Psychologie und
Pädagogik
15
Aktuelle psychische Prozesse im pädagogischen
Kontext
– Wahrnehmung
– Gedächtnis
– Denken
– Motivation
– Emotion
Ausgewählte empirische Methoden und deren
Anwendung im Erziehungsprozess
50
Interaktion und Kommunikation im pädagogischen
Kontext
– Interaktion
– Gruppe
– Kommunikation
– Erziehungsstile
40
13
15
Schuljahrgänge 12/13 (Qualifikationsphase)
Schuljahrgang 12
Thema
Zeitrichtwert (in Stunden)
Verhaltenserklärung auf der Grundlage des
Integrierenden Modells
10
Erziehungsmaßnahmen aus lerntheoretischer Sicht
–
Erziehungsmaßnahmen
–
Lerntheorien
Entwicklungspsychologische Grundlagen für den
Erziehungsprozess
–
Entwicklung
–
Determinanten der Entwicklung
–
Entwicklungsprozesse
–
Entwicklung in verschiedenen Altersstufen
–
Entwicklungsauffälligkeiten
–
Sozialpädagogik
Persönlichkeit und Persönlichkeitstheorien
–
Persönlichkeit
–
Grundlagen der Persönlichkeitstheorie
–
ausgewählte Persönlichkeitstheorien
30
90
30
Schuljahrgang 13
Zeitrichtwert (in Stunden)
Thema
Hauptströmungen der Psychologie als Grundlage
pädagogischen Handelns
20
Ausgewählte pädagogische Konzepte
20
Ausgewählte psychische Phänomene im
pädagogischen Kontext
– aggressives Verhalten
– Angst
– Stress
Pädagogisch - psychologisches Handeln im
praktischen Kontext
90
14
30
5.2
Schuljahrgang 11 (Einführungsphase)
Thema: Einführung in die Wissenschaften
Psychologie und Pädagogik
ZRW: 15 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
erläutern den Gegenstand von Psychologie und Pädagogik,
–
vergleichen und erläutern Merkmale und Funktionen der Alltagstheorie und der wissenschaftlichen Theorie,
–
kennen grundlegende Tätigkeiten im Umgang mit psychischen Phänomenen im
pädagogischen Prozess,
–
unterscheiden Hauptmethoden beider Wissenschaften und erkennen Anwendungsmöglichkeiten.
Inhalte
– Psychologie und Pädagogik als
Wissenschaften
•
Erleben und Verhalten
•
Erziehung und Bildung
Hinweise zum Unterricht
Bildungs- und Erziehungsziele
– Alltagstheorien und wissenschaftliche
Theorien
Merkmale und Funktionen
– grundlegende Tätigkeiten im Umgang mit psychischen Phänomenen im
pädagogischen Prozess
•
Beschreiben
•
Erklären
•
Vorhersagen
•
Verändern
•
Bewerten
Darstellung der Tätigkeiten am Beispiel
eines ausgewählten psychischen
Phänomens und einem Beispiel der
Erziehungswirklichkeit,
z. B Lernleistung, Stress, Mitarbeit im
Unterricht, Selbstständigkeitserziehung
Teilbereiche und Disziplinen beider
Wissenschaften
15
Inhalte
– Hauptmethoden
•
Beobachtung
•
Befragung
•
Experiment
•
Test
Hinweise zum Unterricht
Begriffsbestimmung (Überblick)
Demonstration der Hauptmethoden aus dem
Erfahrungsbereich der Schülerinnen und
Schüler
– Anwendung grundlegender Tätigkeiten in Berücksichtigung grundlegender
Verbindung mit den Hauptmethoden an
pädagogischer und psychologischer
einem Beispiel
Fragestellungen im praktischen Handeln,
z. B. Spiel, Zeichnung
Auswertung von Videoaufnahmen
⇒ Fachpraxis
16
Thema: Aktuelle psychische Prozesse
im pädagogischen Kontext
ZRW: 50 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
erläutern den Prozess der Wahrnehmung,
–
beschreiben Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung und wenden diese beispielhaft an,
–
erklären Einflussfaktoren der Wahrnehmung,
–
kennen und erläutern Gedächtnisprozesse und Gedächtnismodelle,
–
stellen wesentliche Gesetzmäßigkeiten der Gedächtnisprozesse dar,
–
leiten aus dem gedächtnispsychologischen Wissen Konsequenzen für das schulische
Lernen ab,
–
kennen und erläutern Denkprozesse und Denkformen,
–
wenden Problemlösestrategien an,
–
erläutern die Bedeutung von kognitiven Prozessen und leiten Schlussfolgerungen für
die eigene Lernmotivation ab,
–
unterscheiden zwischen Erlebensaspekt, physiologischem und Verhaltensaspekt von
Emotionen,
–
erklären Zusammenhänge zwischen Kognition, Emotion und Motivation.
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
Wahrnehmung
– Wahrnehmungsbegriff und Stufen des
Wahrnehmungsprozesses
•
Reizaufnahme und Empfindung
•
Identifikation und Einordnung
⇒ Biologie
physiologische Grundlagen der
Wahrnehmung
–
Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung
Gestaltgesetze
•
Wahrnehmungskonstanz
•
Ganzheitlichkeit und Selbstorganisation
Alltagsbeispiele aus dem visuellen,
akustischen und taktilen Bereich
individuelle und soziale Faktoren
individuelle Wertvorstellungen,
Interessen, Bedürfnisse
•
Emotionen
•
Erfahrungen
•
gesellschaftliche Wert- und
Normvorstellungen
ausgewählte Experimente
•
–
•
Beispiele aus dem Erziehungsprozess
17
Inhalte
– Personenwahrnehmung im
pädagogischen Prozess
•
Bedingungen
•
Effekte/Fehler
Hinweise zum Unterricht
Vorurteile, Stereotype, soziale Einstellungen
Primacy-Effekt, Halo-Effekt, Kontrasteffekt
„sich selbst erfüllende Prophezeiung“
Darstellung an eigenen Fallgeschichten
⇒ Deutsch
–
Wahrnehmungsstörungen
Ursachen für LRS
Gedächtnis
– Gedächtnisbegriff - Gedächtnisprozesse
⇒ Biologie
physiologische Grundlagen für das
Gedächtnis
⇒ Wahrnehmung
⇒ Informatik
–
vergleichende Betrachtung zu anderen
Modellen, z. B. Einspeichermodell
Mehrspeichermodell
•
Ultrakurzzeitgedächtnis
•
Kurzzeitgedächtnis
•
Langzeitgedächtnis
•
Annahmen und Gesetzmäßigkeiten der Gedächtnisprozesse
•
Einprägen
•
Behalten und Vergessen
•
Abrufen
Enkodierungsmodelle, z. B.
Merkmalanalyse/Mustererkennung,
Netzwerk, Schemata,Skripten
⇒ Gehirnphysiologie
Kodierungsmechanismen, Elaboration,
Wiederholung, Organisation
Bedeutung von Wiederholung und Übung
Gedächtnishemmungen und ihre
Konsequenzen
–
Gedächtnisformen - Wissensarten
•
prozedurales Gedächtnis
•
bildhaftes und verbales Gedächtnis
•
semantisches und episodisches
Gedächtnis
18
Inhalte
– Optimierung von Lernprozessen
•
Gedächtnisstrategie
•
Organisation des Lernstoffes
•
Einfluss der Situation
Hinweise zum Unterricht
⇒ Gedächtnishemmungen
Aussagen zum eigenen Lernen, z. B.
Vorbereitung einer Klassenarbeit oder eines
Kurzvortrages (Mnemotechniken,
hierarchischer Abrufplan, Texterfassung,
aktives Lesen, Anfertigen von Stichpunkten,
Mappingtechniken)
Arbeitsplatzgestaltung, Lernort, Zeitplanung,
soziale Einflüsse, Eltern, Gleichaltrige,
Lehrerinnen/Lehrer
Denken
– schlussfolgerndes Denken
•
induktives Denken
•
deduktives Denken
•
analoges Denken
–
problemlösendes Denken
Subjektivität von Problemen und
Problemlöseprozessen
•
reproduktives und produktives
Denken
•
konvergierendes und divergierendes Denken
•
Problemlösestrategien
•
Erkennen und Definieren von Problemen am
Beispiel der Analyse und Erarbeitung von
Aufgabenstellungen für Lernkontrollen
Analogiebildung, Umstrukturierung,
Neuakzentuierung, Suchraumerweiterung/
-verengung, Abkoppeln von funktionaler
Fixiertheit
Motivation
–
–
Begriffsbestimmung
•
Motivation, Motiv, Bedürfnis
ein ausgewähltes Beispiel:
Leistungsmotivation
•
Motivation sexuellen Verhaltens
•
Motivation aggressiven Verhaltens
•
•
•
Motivation prosozialen Verhaltens
Motivation der Macht
Maslowsche Bedürfnishierarchie
Risikowahlmodell, intrinsische und
extrinsische Motivation
sexuelle und nicht sexuelle Motivation
Ärgeraggression, instrumentelle Aggression
Spontanaggression
Altruismus
Machtformen
Motivationstheorien
⇒ Schuljahrgang 13, „Ausgewählte
psychische Phänomene im
pädagogischen Kontext“
19
Inhalte
Emotion
– Begriffsbestimmung
•
Emotion und Emotionalität
•
–
Aspekte der Emotionen:
Erlebensaspekt, physiologischer
Aspekt, Verhaltensaspekt
Wechselwirkung zwischen Kognition,
Emotion und Motivation
Hinweise zum Unterricht
Angst vs. Ängstlichkeit
Aspektbegriff nach
MEYER/SCHÜTZE-WOHL/REISENZEIN
Begriff der Komponenten nach LAZARUS
Darstellung an einem pädagogischen
Beispiel
(Mitarbeit im Unterricht, Berufsfindung,
Prüfungsvorbereitung)
20
Thema: Ausgewählte empirische Methoden
und deren Anwendung im Erziehungsprozess
ZRW: 15 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
beschreiben die Vorgehensweise bei empirischen Untersuchungen und führen ausgewählte Untersuchungen selbstständig durch,
–
schätzen die Güte empirischer Untersuchungen kritisch ein,
–
beschreiben und interpretieren Untersuchungsergebnisse,
–
leiten Schlussfolgerungen für weitere Untersuchungen und für den Erziehungsprozess
ab.
–
Inhalte
Anforderungen an wissenschaftliche
Methoden
•
•
•
Objektivität
Reliabilität
Validität
Hinweise zum Unterricht
⇒ Einführung in die Wissenschaften
Psychologie und Pädagogik
Methode, Beobachtung, Befragung,
Experiment
Planung, Durchführung und Auswertung
eines Schülerexperimentes anhand einer
konkreten psychologischen Fragestellung
Planung, Durchführung und Auswertung
einer Beobachtung/Befragung auf der
Grundlage einer konkreten pädagogischen
Fragestellung und der Berücksichtigung der
individuellen und schulspezifischen Situation
kritischer Vergleich von wissenschaftlichen
Tests mit „Leistungstests“ in der Schule,
„Bewerbungstests“ und „Tests“ in Illustrierten
–
Vorgehensweise bei empirischen
Untersuchungen
•
Fragestellung
•
Hypothesenbildung
•
Definition und Operationalisierung
von Begriffen/Variablen
•
•
•
Planung und Durchführung der
Untersuchung
Auswertung, Darstellung und
Interpretation der Daten
Hypothesenprüfung,
Schlussfolgerungen
unabhängige Variable, abhängige Variable,
Einflussvariable, Item, Gesamtpopulation,
Stichprobenauswahl
Idealnorm und statistische Norm
Korrelation und Signifikanz
21
Thema: Interaktion und Kommunikation
im pädagogischen Kontext
ZRW: 40 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
kennen Gesetzmäßigkeiten der Interaktion und Kommunikation und ihre Auswirkungen
auf soziale Prozesse,
–
verfügen über grundlegende Kenntnisse zu Gruppenprozessen,
–
sind befähigt, Kommunikationsstörungen zu erkennen, ihnen vorzubeugen und diese zu
beheben,
–
kennen die Elemente einer Beratung,
–
charakterisieren verschiedene Erziehungskonzepte,
–
analysieren, vergleichen und werten einzelne Erziehungsstile an praxisnahen Beispielen
kritisch.
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
Interaktion
– Begriffsbestimmung
wechselseitige Beeinflussung
Gruppe
– Gruppen und Gruppenprozess
– Merkmale und Formen von Gruppen
Bezug zu Gruppen, denen die Schülerinnen
und Schüler angehören
Modetrends, Jugendsprache
⇒ Deutsch
Primär- und Sekundärgruppe
formelle und informelle Gruppen
– Phasen der Gruppenbildung
Experimente zur Gruppenentstehung
(NASA-Experiment, Rettungsboot,
Ferienlager-Experiment von SHERIF)
Gruppennorm, Gruppendynamik,
Gruppenbildung, Gruppenstruktur
(Soziogramm)
– soziale Rollen
Gruppen- und Rollenkonflikte
– Gruppe und Leistung
Vor- und Nachteile der Gruppenarbeit
22
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
Kommunikation
–
–
Begriffsbestimmung
soziale Kommunikation
–
Kommunikation als Regelkreis
soziale Kommunikation als System
Kommunikation als Mittel der Interaktion
Formen der Kommunikation
verbale Kommunikation
•
nonverbale Kommunikation
Überblick über die Kommunikationsformen
und deren Zusammenhänge (s. MORRIS)
–
Arten von Botschaften
versteckte Botschaften
Du-Botschaften
Ich-Botschaften
Unterstellungen, Killerphrasen
Lösungsbotschaften
–
theoretische Grundlagen
•
Axiome nach WATZLAWICK
–
•
•
–
erfolgreiche und gestörte Kommunikation
•
Vermeidung und Behebung von
Kommunikationsstörungen
•
–
Kommunikationsmodell nach
SCHULZ von THUN
Kommunikationsanalyse
Kommunikation im Beratungsgespräch
Kommunikation als Informationsvermittlung
und als Beziehungsgestaltung
⇒ Deutsch
praxisnahe Möglichkeiten erfolgreicher
Kommunikation:
•
Ich-Botschaften
•
aktives Zuhören
•
empathisches Verhalten
•
Metakommunikation
Diskussion persönlicher Erfahrungen
Klärung von Kommunikationsstörungen auf
der Basis der theoretischen Grundlagen
Elemente der Beratung
Exploration, Anamnese und Interview als
ausgewählte Methoden der Psychodiagnostik
Streitschlichter-Programm/Meditation
Besuch einer Beratungsstelle
Erziehungsstile
– Aspekte der Erziehungsstilforschung
•
Typenkonzept nach LEWIN
dimensionsorientiertes Konzept
nach TAUSCH/TAUSCH
Erziehungsstile und Persönlichkeitsentwicklung
•
–
Vergleich der Konzepte
Einbeziehung von Schülererfahrungen
Auswirkungen von Erziehungsstilen in Familie,
Schule etc.
Analyse von Erzieherverhalten
⇒ Erziehungsbegriff
23
5.3
Schuljahrgängen 12/13 (Qualifikationsphase)
Schuljahrgang 12
Thema: Verhaltenserklärung auf der Grundlage
des Integrierenden Modells
ZRW: 10 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
beschreiben menschliches Verhalten als Ergebnis des Zusammenwirkens von aktuellen
psychischen Prozessen, situativen Bedingungen, personalen Dispositionen und deren
Entwicklungsprozesse,
–
übertragen die Erkenntnisse über das Zusammenwirken der grundlegenden Aspekte
des psychischen Systems auf praxisrelevante Situationen im Bildungs- und Erziehungsprozess.
Inhalte
– Integrierendes Modell nach
NOLTING/PAULUS
•
grundlegende Aspekte des
psychischen Systems
•
•
•
•
aktueller Prozess
situative Bedingungen
personale Dispositionen
Entwicklungsprozesse
Hinweise zum Unterricht
induktives Vorgehen: Erklären einzelner
Verhaltensakte in konkreten Bildungs- und
Erziehungssituationen und Erkennen der vier
grundlegenden Aspekte des psychischen
Systems
Durchführung und Erklärung eines
Experiments (Schülerexperiment zur
Mengenschätzung bzw. zur Einweg-,
Zweiwegkommunikation)
–
Zusammenwirken zwischen aktuellen
psychischen Prozessen, der Situation
und personeller Dispositionen
Dispositionen in pädagogischen Situationen,
s. NOLTING/PAULUS
–
Einbeziehung der Bedingungen der
bisherigen und weiteren Entwicklung in
die Verhaltenserklärung
vorangegangene und künftige
Lernbedingungen
⇒ Leistungsmotivation
–
komplexes Betrachten einer
Einbeziehung der Bedingungen pädapädagogischen Situation unter
gogischer Situationen
Berücksichtigung des Zusammenwirkens
der Aspekte des Integrierenden Modells Möglichkeiten der Verhaltensänderung
24
Thema: Erziehungsmaßnahmen aus
lerntheoretischer Sicht
ZRW: 30 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
charakterisieren die Lerntheorien,
–
analysieren Verhaltensänderungen unter Nutzung verschiedener Lerntheorien,
–
erklären und beurteilen Erziehungsmaßnahmen aus lerntheoretischer Sicht.
Inhalte
Erziehungsmaßnahmen
– unterstützende und gegenwirkende
Erziehungsmaßnahmen
Lerntheorien
•
•
•
•
•
•
•
•
•
–
Schema des klassischen
Konditionierens
Kontiguität
Reizgeneralisierung
Reizdifferenzierung
Löschung
Gegenkonditionierung
Desensibilisierung
Reizüberflutung
Vermeidung
Hinweise zum Unterricht
Rollenspiele, Fallbeispiele
Begriffe und Gesetzmäßigkeiten, vgl.
PAWLOW
klassische Experimente von PAWLOW,
WATSON „Little Albert“
Alltagsbeispiele (Angst, Sucht, Stress)
⇒ Emotionen
operantes Konditionieren
Gesetzmäßigkeiten
klassische Experimente von SKINNER
•
positive und negative Verstärkung Einbeziehen von Alltagsbeispielen
•
kontinuierliche und intermittierende
Verstärkung
•
differentielle Verstärkung
•
Bestrafung
•
Löschung
•
Shaping
•
Token
•
Time-out
•
–
Lernen am Modell
Phasen
•
Bedingungen und Effekte des
Modelllernens
Modelllernen nach BANDURA
Experimente von BANDURA „Rocky“
kognitives Lernen
Begriffslernen
•
Regellernen
•
Lernen durch Einsicht
⇒ Lernen lernen
⇒ Denken
•
–
•
25
Thema: Entwicklungspsychologische Grundlagen
für den Erziehungsprozess
ZRW: 90 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
kennen die Entwicklungspsychologie als Teilbereich der Psychologie,
–
erläutern Determinanten und Prozesse, die dazu führen, dass sich Menschen
entwickeln,
–
stellen Zusammenhänge zwischen Reifen und Lernen an Beispielen dar,
–
beschreiben Entwicklungsbesonderheiten verschiedener Altersstufen der menschlichen Entwicklung,
–
kennen Entwicklungsaufgaben ausgewählter Altersstufen und leiten Bewältigungsstrategien ab,
–
erkennen Konsequenzen für den Erziehungsprozess,
–
geben einen Überblick über mögliche Entwicklungsauffälligkeiten,
–
stellen Merkmale und Ursachen ausgewählter Entwicklungsauffälligkeiten dar und
leiten Konsequenzen für den Erziehungsprozess ab,
–
erläutern Aufgaben und Methoden der Sozialpädagogik.
Inhalte
Entwicklung
– Entwicklungsbegriff
–
Gegenstand und Methoden der
Entwicklungspsychologie
Hinweise zum Unterricht
Merkmale der Entwicklung
Diskussion zum Entwicklungsbeginn
⇒ Biologie, Gesundheit, Ethik
Querschnitt- und Längsschnittuntersuchung
als spezifische Methoden
Determinanten der Entwicklung
– Person/Individuum
– Umwelt
– Zusammenwirken der Determinanten
Vergleich unterschiedlicher entwicklungstheoretischer Ansätze
Einbeziehung praktischer Beispiele
Entwicklungsprozesse
– Reifen als endogen gesteuerte
zeitabhängige Veränderung
– Lernen als erfahrungsbedingte Verhaltensänderung bzw. Ausbildung eines
Verhaltenspotentials
– Zusammenwirken von Reifen und
Lernen
Erfassen alltagspsychologischer
Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler
zu den Prozessen Reifen und Lernen
Diskussion an Beispielen (Laufen und
Sprechen lernen, Schulreife)
26
Inhalte
Entwicklung in verschiedenen
Altersstufen
– Stufen/Phasen menschlicher
Entwicklung
Hinweise zum Unterricht
Kennzeichnung der einzelnen Stufen mit
unterschiedlichen Entwicklungsbesonderheiten
–
Entwicklung psychischer Prozesse und
Dispositionen an einem ausgewählten
Beispiel
⇒ Schuljahrgang 11, „Aktuelle psychische
Prozesse im pädagogischen Kontext“
(Denken, Wahrnehmung, Sprache,
Einstellung, Emotion)
–
Entwicklungsaufgaben und Bewältigungsstrategien in ausgewählten
Altersstufen
Entwicklungsaufgaben nach HAVIGHURST
Bedeutung der Sozialisation in der
Entwicklung
–
Konsequenzen für den
Erziehungsprozess
Berücksichtigung sensibler und kritischer
Phasen (Reinlichkeitserziehung, Selbstständigkeitserziehung, Sexualerziehung
u. a.)
Entwicklungsauffälligkeiten
– Überblick
–
–
Merkmale und Ursachen ausgewählter
Auffälligkeiten
Umgang mit auffälligen Kindern
Sozialpädagogik
– Gegenstand und Aufgaben der Sozialpädagogik
Erkennen der Vielfalt an Auffälligkeiten
Begriffsklärung: Norm, Störung,
Behinderung
⇒ Gesundheit
ADS/ADHS, Hochbegabung, Überängstlichkeit, Aggressivität, Essstörungen,
Sprachstörungen, Deprivation, Hospitalisierung
Entstehung und Wandel der Sozialpädagogik
–
Methoden der Sozialpädagogik
Betrachtung von Konzepten sozialpädagogischer Arbeit
–
ausgewählte sozialpädagogische
Besuch einer sozialpädagogischen
Einrichtungen als Organisationseinheiten Einrichtung
27
Thema: Persönlichkeit und Persönlichkeitstheorien
ZRW: 30 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
besitzen Kenntnisse über die zentralen Aussagen ausgewählter Persönlichkeitstheorien,
–
sind in der Lage, an einer Auswahl von Persönlichkeitstheorien die zugrunde liegenden
Menschenbilder darzustellen und diese mit weiteren Persönlichkeitstheorien zu
vergleichen,
–
erkennen die unterschiedliche Reichweite der Theorien und ihre praktische Relevanz
für die Entwicklung von Möglichkeiten zur Beeinflussung der Persönlichkeit im
Bildungs- und Erziehungsprozess,
–
kennen unterschiedliche diagnostische Verfahren zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen einschließlich ihres persönlichkeitstheoretischen Hintergrundes und können
sie kritisch betrachten.
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
Persönlichkeit
– Mensch und Persönlichkeit
Abgrenzung vom wertenden alltagspsychologischen Persönlichkeitsbegriff
Brainstorming zum Begriff Persönlichkeit
– Individuum und Individualität
Unterscheidung zwischen biologischen
(Mensch/Individuum) und psychologischen
(Persönlichkeit/Individualität) Kategorien
– personale Dispositionen
psychische und physische Komponenten der
Persönlichkeit – Differenzierung und
Integration
Grundlagen der Persönlichkeitstheorie
– Anforderungen an eine Persönlichkeitstheorie
– Aussagen einer Persönlichkeitstheorie
über
•
Menschenbild
⇒ PERVIN
•
Struktur
Prozess
•
Entwicklung der Persönlichkeit
•
Einfluss des Menschenbildes auf die
Entwicklung der Persönlichkeitstheorie
relativ stabile Komponenten der
Persönlichkeit und ihre Strukturierung
Zusammenhang zwischen den
Persönlichkeitskomponenten und der
aktuellen Situation im Prozess
⇒ Entwicklungspsychologie
28
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
– Methoden der Analyse der Persönlichkeit
•
Verhaltensbeobachtung
Anwenden von Methoden zur Analyse und
Möglichkeiten der Veränderung der
Persönlichkeit auf der Grundlage der
jeweiligen Theorie
•
Persönlichkeitsfragebogen,
Diskussion der Praxisrelevanz bezüglich
Persönlichkeitstest
Schule, Familie und Beruf
– Möglichkeiten der Veränderung der
Persönlichkeit
ausgewählte Persönlichkeitstheorien
Erziehung und Bildung, Beratung, Therapie
– Psychoanalyse von FREUD
Beschäftigung mit den Herangehensweisen
der Tiefenpsychologie (freies Assoziieren,
Interpretieren von Fehlleistungen, Traumdeutung) zur Demonstration der Grundannahmen dieser Persönlichkeitstheorie
Einsatz didaktischer Übungen (Gefühle
merken, Assoziationsübung)
•
•
•
•
•
Menschenbild: Energiesystem,
Triebsteuerung
Bewusstseinszustände und
Instanzenmodell
Triebkonzept und Abwehrmechanismen
Phasen der psychosexuellen
Entwicklung
Psychoanalyse als Therapie
– lerntheoretischer Ansatz von SKINNER
•
Menschenbild des Behaviorismus
•
Reaktion als strukturelle
Schlüsseleinheit
•
operantes Konditionieren als
Prozess
•
Verstärkerpläne als
Entwicklungsbedingung
ausführliche Behandlung von mindestens
zwei Persönlichkeitstheorien aus
verschiedenen psychologischen
Hauptströmungen (Paradigmen)
weitere Theorien im Überblick
⇒ Schuljahrgang 12,
Entwicklungsauffälligkeiten
Analyse von Alltagsbeispielen
kritische Auseinandersetzung unter
Einbeziehung der psychosozialen
Entwicklungsstufen von ERIKSON
Erläuterung projektiver Verfahren (z. B.
RORSCHACH–Test) und Darstellung der
Bedeutung für die Psychoanalyse als
Therapieform (Filme oder Bücher „Betty“,
„Schattenmund“)
Vergleich der Grundannahmen von FREUD
und SKINNER
Situationsanalyse an ausgewählten
Fallbeispielen
29
•
Inhalte
Analyse und Veränderung von
Situationsfaktoren zur
Verhaltensbeurteilung und
Verhaltensänderung
– Eigenschaftstheorien der Persönlichkeit
•
Theorie der Persönlichkeitswesenszüge von ALLPORT
•
faktorenanalytische Theorien von
CATTEL oder EYSENCK
Hinweise zum Unterricht
Vorschlag für theoriegeleitete
Interventionsmaßnahmen
Information über Token-Ökonomie
Brainstorming zur Beschreibung von
Persönlichkeitseigenschaften und Zuordnung entsprechender Verhaltensweisen
•
Analyse des Einflusses von Erbund Umweltfaktoren auf die Entwicklung von Grundwesenszügen
kritische Auseinandersetzung mit der
Theorie unter Berücksichtigung der Person–
Umwelt–Problematik
Ergebnisse der Alters–Trend–Forschung,
Einbeziehung der Zwillingsforschung
•
Persönlichkeitsfragebogen als
Analyseinstrument
Diskussion der Aussagekraft von
Persönlichkeitsfragebögen vor dem Hintergrund der Theorie der Persönlichkeitswesenszüge
– personenzentrierte Theorie von
ROGERS
•
Menschenbild der humanistischen
Psychologie
Vergleich mit Grundannahmen von FREUD
und SKINNER
•
Selbstkonzept – Real – Selbst und
Ideal - Selbst
Entwicklung eines Schülerfragebogens zur
Erfassung der Differenz zwischen Real –
Selbst und Ideal – Selbst für ausgewählte
Eigenschaften
•
Kongruenz und Inkongruenz
zwischen Selbstkonzept und
aktueller Erfahrung
Beschreibung typischer Situationen, in
denen es zu Inkongruenz kommen kann und
Möglichkeiten ihrer Bewältigung
•
Bedingungen für die Entwicklung
eines positiven oder negativen
Selbstkonzepts
•
Empathie, Kongruenz und positive
Wertschätzung als wesentliche
Bedingungen der
klientenzentrierten Therapie
Eltern–Kind–Beziehung als zentrale
Determinante der Selbstverwirklichung
Diskussion wesentlicher Erkenntnisse für die
Erziehung in Familie und Schule
Bezug zum Thema Kommunikation: „Aktives
Zuhören“ und Grundhaltungen
30
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
– sozial kognitive Theorie von BANDURA
•
Menschenbild (reziproker
Determinismus)
Möglichkeit des Vergleichs mit den Theorien
von FREUD und SKINNER
•
Konzept des Selbst, der Effektivität Anwendung der drei Konzepte an einem
der eigenen Handlung
praktischen Beispiel (Surfen lernen)
(Kompetenzerwartung) und der
Ziele
•
Beobachtungslernen und
Selbstregulierung als zentrale
Prozesse
⇒ Schuljahrgang 12, Entwicklung und
Entwicklungsprozesse
•
soziale Faktoren und individuelle
Erfahrung als bestimmende
Faktoren der Entwicklung
Darstellung am Beispiel der Entwicklung
aggressiven oder prosozialen Verhaltens
•
Verhaltensänderung durch
Diskussion individueller Möglichkeiten zur
Aneignung kognitiver Kompetenzen Verhaltensänderung aus dem
und von Verhaltenskompetenzen
Erfahrungsbereich der Schülerinnen und
Schüler
Schlussfolgerungen für die Erziehung in
Schule und Familie
31
Schuljahrgang 13
Thema: Hauptströmungen der Psychologie
als Grundlage pädagogischen Handels
ZRW: 20 Stunden
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler
–
besitzen einen Überblick über die Hauptströmungen der Psychologie,
–
sind in der Lage, die Hauptströmungen der Psychologie hinsichtlich der Grundannahmen, Gegenstände, Forschungs- und Interventionsmethoden sowie Menschenbilder zu vergleichen,
–
bewerten die verschiedenen paradigmatischen Ansätze kritisch,
–
interpretieren Alltagsbeispiele aus der Sicht der unterschiedlichen Hauptströmungen
und zeigen Handlungsmöglichkeiten unter den Paradigmen auf.
Inhalte
– Beschreibung und Erklärung des
psychischen Phänomens aus der Sicht
der Hauptströmungen
– Hauptströmungen der Psychologie
•
Tiefenpsychologie
•
Behaviorismus
•
Ganzheitspsychologie
•
•
Hinweise zum Unterricht
Einstieg über Fallbeispiel (s. Anhang) oder
über einen Fragebogen unter Vorgabe
geschlossener Fragen zu psychologischen
Sachverhalten
Einordnen der humanistischen Psychologie
und des systemischen Ansatzes
Kognitivismus
Biopsychologie
– Vergleich der Hauptströmungen
hinsichtlich der Aspekte
•
Grundannahmen
•
Hauptuntersuchungsgegenstände
•
zentrale inhaltliche Behauptungen
•
wesentliche Forschungs- und
Interventionsmethoden
•
Gründer und wichtige Vertreter
mögliche Ergänzungen: historische
Entwicklungslinien, berühmte
innerpsychologische Kontroversen
– parallele Betrachtung von Hauptströmungen der Psychologie und dem
integrierenden Modell
Fallbeispiel (s. Anhang)
32
Thema: Ausgewählte pädagogische Konzepte
ZRW: 20 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler
–
kennen und beschreiben verschiedene Ansätze alternativer Pädagogiken,
–
setzen sich kritisch mit pädagogischen Konzepten auseinander,
–
erkennen psychologische Hintergründe.
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
Behandlung zweier pädagogischer Konzepte
ausführlich und weitere im Überblick
– theoretische Grundlagen der
Reformpädagogik
•
Ziele
•
Methoden
•
institutionelle Rahmenbedingungen
z. B. Montessori-Pädagogik,
Waldorf-Pädagogik,
Freinet-Pädagogik,
Odenwald-Schule
– Vergleich „herkömmliche“ Pädagogik mit
anderen pädagogischen Konzepten
Besuch von pädagogischen Einrichtungen
33
Thema: Ausgewählte psychische Phänomene
im pädagogischen Kontext
ZRW: 90 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler
–
erkennen und beschreiben vielfältige Erscheinungsformen und Bedingungen eines
psychischen Phänomens,
–
leiten aus der Sicht der vier Aspekte des psychischen Systems konkrete Fragestellungen zur Erklärung psychischer Phänomene ab,
–
kennen unterschiedliche Theorien zur Erklärung psychischer Phänomene und können
diese in konkreten Fallbeispielen vergleichend anwenden,
–
kennen unterschiedliche Möglichkeiten der Diagnostik und des konkreten Umgangs mit
psychischen Phänomenen,
–
erkennen, dass beim Analysieren und Bewerten psychischer Phänomene kritisch und
verantwortungsbewusst vorzugehen ist.
Inhalte
aggressives Verhalten
Hinweise zum Unterricht
Alltagsbeispiele
– Begriffsbestimmung
•
Aggression
•
aggressives Verhalten und Gewalt
•
Aggressivität
Problematik des Begriffs Aggression:
Verhalten oder Emotion, enge oder weite
Definition, s. KNOPF, s. NOLTING
– Arten der Aggression, unterschieden
nach:
Klassifikation der Vielfalt beobachtbarer
Aggression
•
Erscheinungsformen
z. B. physische, verbale, gestische,
vandalistische Aggression
•
Motiven
z. B. Vergeltungsaggression,
Abwehraggression, Erlangungsaggression,
spontane Aggression
•
Handlungskontext
z. B. individuelle und kollektive Aggression
34
Inhalte
– Erklärungsmodelle
•
Triebtheorien
•
Frustrations-Aggressionstheorie
•
Lerntheorien
•
Integrierendes Modell nach
NOLTING/PAULUS
– Verminderung aggressiven Verhaltens
•
•
•
•
•
Aggressionen abreagieren
die Anreger verändern
die Anreger anders bewerten
Aggressionshemmungen fördern
alternatives Verhalten lernen
Hinweise zum Unterricht
Zuordnung der genannten Erklärungsmodelle
zu den unterschiedlichen Hauptströmungen
Triebtheorien der Psychoanalyse und der
Verhaltensbiologie
Beziehungen zwischen Frustration und
aggressivem Verhalten
Theorie von DOLLARD/MILLER
Experimente von BERKOWITZ und HARRIS
⇒ Schuljahrgang 12,
„Erziehungsmaßnahmen aus lerntheoretischer Sicht“
Analyse von Fallbeispielen nach dem
Integrierenden Modell; Einbeziehung von
aktuellen Beispielen aus den Medien, Exkurs
MILGRAM
NOLTING: Verwendung von Beispielen unter
Einbeziehung von Schülererfahrungen
Katharsis–Hypothese
Verminderung von Provokationen und
Herabsetzungen
eigene Ärgerbewältigung
Umgang mit sozialen Konflikten in Schule,
Beruf, Familie
Sozialtraining nach PETERMANN
⇒ Schuljahrgang 11, Kommunikation
Angst
– Begriffsbestimmung
•
•
Angst als Zustand und Angst als
Disposition (Ängstlichkeit)
Aspekte der Angst
Erfassen alltagspsychologischer
Vorstellungen über Angst und das Erleben
von Angst
⇒ Schuljahrgang 11, Emotionen
Zuordnung der genannten Merkmale zu den
Aspekten
35
Inhalte
– Klassifikation von Ängsten
•
generalisierte Angst
•
bereichsspezifische Angst
•
Phobien
Hinweise zum Unterricht
Klassifikation auch unter den Aspekten
Intensität und Dauer
– Erklärungsmodelle
•
psychoanalytische Theorie
⇒ Angstabwehrmechanismen
▪
•
Entstehung verschiedener
Angstarten nach FREUD
▪
projektive Verfahren als
Diagnoseinstrument
▪
Psychoanalyse als therapeutisches Mittel
behavioristische Modelle
▪
Film oder Buch „Betty“ von UDE-PESTEL
⇒ Schuljahrgang 12,
„Erziehungsmaßnahmen aus lerntheoretischer Sicht“
Experiment: „Kleiner Albert“
klassisches Konditionieren (Reizkopplung)
operantes Konditionieren (Geräusch als
Bestrafung)
s. HENNENHOFER/HEIL
Konditionierung einer
Schmerz–Furcht–Reaktion
▪
•
Verhaltensbeobachtung und
physiologische Messverfahren
als Diagnoseinstrument
▪
verhaltenstherapeutische Mittel Ableitung der Grundprinzipien der
Verhaltenstherapie
kognitive Theorie
▪
Angsttheorie nach MANDLER
▪
Fragebogen als diagnostisches
Mittel
kognitive Umbewertung als
Darstellung am Beispiel Angst und Leistung
Mittel der Angstbewältigung
in der Schule
Angsttherapie am Beispiel des
„Paniksyndroms“, „soziale Angst“
▪
Entstehung der Angst aus der Verknüpfung
von Körpererfahrung und der Kognition
eigener Hilflosigkeit
s. SELIGMANN
– Emotionstheorien
z. B. JAMES–LANGE–Theorie,
LAZARUS–SCHACHTER–Theorie
36
Inhalte
Stress
– Begriffsbestimmung
•
Arten
•
Stressoren
•
Reaktionen
– Stressreaktionen
•
physiologische Stressreaktionen
Hinweise zum Unterricht
Erfassen alltagspsychologischer
Vorstellungen über Stress
Begriff Stress
⇒ Gesundheit, Gesundheitsbegriff
⇒ Biologie und Gesundheit, Nervensystem
AAS nach SELYE
⇒ PELLETIER/PEPPER
•
psychische Stressreaktionen
psychosomatische Störungen, chronische
Erkrankungen, allergische Reaktionen
Verhaltensmuster
⇒ ZIMBARDO, Fallbeispiel „Das Trauma
nach der Vergewaltigung“
– Ursachen von Stress
Schülererfahrungen
statistisches Material
– diagnostische Verfahren
z. B. Fragebogen, Test
⇒ Neurobiologie
– Elemente des Stressverarbeitungsprozesses
Zusammenhänge der bisherigen
Erkenntnisse
– Bewältigungsstrategien
•
problemzentrierte Bewältigung
⇒ LAZARUS
•
emotionszentrierte Bewältigung
Veränderung der Körperreaktion
•
Veränderung kognitiver Strategien
Neubewertung von Stressoren
⇒ MEICHENBAUM, Neustrukturierung von
Kognitionen
•
Unterstützung aus der Umwelt
Unterstützung durch soziale Netzwerke
Struktur der materiellen Umwelt
•
Entspannung (Meditation, progressive
Muskelentspannung, autogenes Training,
Hypnose)
Biofeedback
37
Thema: Pädagogisch - psychologisches Handeln
im praktischen Kontext
ZRW: 30 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler
–
beschreiben und erklären auf der Grundlage pädagogisch - psychologischen Wissens
konkrete Verhaltens- und Erlebensprozesse im praktischen Kontext,
–
leiten theoriebezogene pädagogische Konsequenzen ab,
–
erkennen die Grenzen pädagogischer und psychologischer Theorien und bewerten
zielbezogen Interventionsmöglichkeiten,
–
reflektieren verantwortungsbewusst eigenes und fremdes Erleben und Verhalten.
Inhalte
Hinweise zum Unterricht
– Anwendung grundlegender Tätigkeiten im ausgewählte Fallbeispiele:
pädagogisch - psychologischen Handeln
•
Schüler lügt
•
Diagnostizieren und Beschreiben
•
Suchtverhalten
konkreter Verhaltens- und
•
Spenderverhalten
Erlebensprozesse
•
Gesprächsverhalten
•
hilfreiches Verhalten
•
Erklären unter Berücksichtigung des
Integrierenden Modells und aus
Sicht von Hauptströmungen
•
Ableiten von Interventionsmöglichkeiten
•
Vergleichen und Bewerten von
pädagogischen Handlungsalternativen
38
6
Anhang
6.1
Analyse von Fallbeispielen
Das Alltagsbeispiel „Schüler A“
Wir alle sind in unserem Alltag darauf angewiesen, psychische und soziale Vorgänge zu
erklären und zu interpretieren. Anders wären wir nicht in der Lage, uns sinnvoll zu verhalten.
Betrachten wir nun eine solche tägliche Situation, einen Konfliktfall aus dem Bereich der
Schule.
Der Fall des Schülers A
Der Lehrer, der die Klasse 8 neu übernommen hat, hält dort die erste Unterrichtsstunde. Der
Schüler A starrt gedankenverloren auf das Heft des Nachbarn. Die Lehrkraft wurde bereits
von einem Kollegen auf das problematische Verhalten des Schülers A und dessen
schwierige häusliche Bedingungen hingewiesen: Die Eltern hatten nie viel Zeit für A und
leben nun in Scheidung. Er ermahnt den Schüler freundlich aufzupassen, aber dieser
antwortet sehr unwirsch: „Ja, is’ schon gut, Mann!“ Einige Schülerinnen und Schüler kichern
und sehen die Lehrkraft erwartungsvoll an. Dieser ärgert sich über A, sagt aber nichts. Etwas
später, als A seinem Nachbarn etwas ins Heft kritzelt, sagt die Lehrkraft energisch: „Lass
das! Du solltest wirklich aufpassen!“ Schüler A schneidet darauf hin seinem grinsenden
Nachbarn eine Grimasse und sagt zu diesem: „Haste gehört, du Eiermann?“ Die Klasse
lacht. Die Lehrkraft fährt A an: „Soll ich dich tatsächlich gleich in der ersten Stunde ins
Klassenbuch eintragen?“ Darauf reißt A seinem Nachbarn ein Blatt aus dem Heft, knüllt es
zusammen und bewirft damit eine andere Schülerin.
Analyse für den Fall „Schüler A“ nach den fünf Hauptströmungen der Psychologie
Die oben beschriebene Situation lässt sich auf fünf unterschiedliche Weisen wahrnehmen
und erklären. Jeder der beschriebenen Alltagserklärungen liegt eine wissenschaftlich begründbare Sichtweise zu Grunde. Die jeweilige Perspektive wird zunächst in der Alltagssprache beschrieben und danach in der wissenschaftlichen Terminologie des jeweiligen
Paradigmas (Termini sind jeweils gesperrt gedruckt):
39
Erklärung 1:
Die Perspektive der Tiefenpsychologie
Der Schüler A leidet unter einem ungestillten Liebesbedürfnis. Seine Eltern haben ihm,
möglicherweise seit seiner frühen Kindheit, zu wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung
geschenkt. Dieser Mangelzustand und der ständig wiederholte Versuch, diesen zu kompensieren, bestimmt seine gesamte Persönlichkeit und prägt insbesondere sein heutiges
Verhalten: Er versucht, die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen auf sich zu ziehen, was ihm
bei seinen Mitschülern gut gelingt. Ohne dass ihm dies bewusst ist, erkennt er im Verhalten
seiner Lehrkraft die Ablehnung seiner Eltern wieder, was ihn nur noch wütender macht.
Andererseits ist ihm auch eine negative Reaktion der Lehrkraft immer noch lieber, als gar
keine Beachtung zu bekommen. Da dem Schüler A seine eigenen Motive für sein Verhalten
unbekannt sind, kann er dieses auch nicht bewusst kontrollieren.
Nach dem psychodynamischen Modell der Tiefenpsychologie bestimmen Kindheitserfahrungen und Konflikte die Grundstruktur des psychischen Apparats und seine Dynamik. Diese
Grundstruktur prägt die gesamte Persönlichkeit und beeinflusst so ihren Umgang mit
aktuellen Situationen. Im Falle des Schülers A handelt es sich um eine narzisstische
Störung. Emotionale Vernachlässigung in der Kindheit haben dem psychischen Apparat eine
lebenslange Tendenz zur Kompensation dieses Mangels aufgeprägt. Diese strukturiert, für A
unbewusst, alle seine aktuellen Handlungen und sein Empfinden. Im Verhalten seiner
Sozialpartner erkennt er unbewusst seine frühen Bezugspersonen und überträgt nun die
Konflikte seiner Kindheit auf diese.
Erklärung 2:
Die Perspektive der Ganzheitspsychologie
Das Verhalten des Schülers A ist nur zu verstehen, wenn man gleichzeitig das Verhalten der
Lehrkraft und der ganzen Klasse in Betracht zieht: Die Lehrkraft kommt schon (durch den gut
gemeinten Hinweis des Kollegen) mit einem „Vorurteil“ gegenüber A in die Klasse. Von da an
achtet er besonders auf das, was A tut. Dieser empfindet die „Sonderbehandlung“ aber als
ungerecht, und je mehr er nun vom Lehrer ermahnt wird, desto trotziger reagiert er. Dabei
unterstützt ihn die Klasse, möglicherweise ungewollt, durch Lachen und bewundernde
Blicke. Dieses Verhalten der Klasse wiederum trägt dazu bei, dass der Lehrer immer
extremer reagiert. Er möchte den drohenden Prestigeverlust abwenden und außerdem
„vorbeugen“, dass ihm die Klasse zukünftig nicht „aus dem Ruder läuft“.
Das Grundmodell der Ganzheitspsychologie betrachtet alle Phänomene als unreduzierbare
Ganzheiten; d. h. miteinander interagierende Teile bilden zusammen eine neue Qualität, die
den Teilen selber nicht zukommt („Das Ganze ist etwas anderes als die Summe seiner
Teile“; „Emergenzprinzip“). Deshalb lassen sich die Eigenschaften von Ganzheiten auch
nicht aus denen der Teile erklären: Im vorliegenden Fall ist deshalb die Klasse samt
Lehrkraft und Schüler A als ganzheitliches Gefüge (System) zu betrachten. Jedes Verhalten
40
wirkt sich auf alle Beteiligten aus, und es wirkt auf sich selbst zurück (Prinzip der
Rückkopplung). Die vorliegende Störung ist somit nicht ein Problem des Schülers A, sondern
Symptom für einen misslungenen Interaktionsprozess zwischen allen Beteiligten. Dieser hat
in einem wechselseitigen Aufschaukelungsprozess (positive Rückkopplung) den aktuellen
kritischen Zustand herbeigeführt.
Erklärung 3:
Die Perspektive des Behaviorismus
Der Schüler A befindet sich in einer Situation, auf die er „allergisch“, d. h. mit besonderer
Aggressivität reagiert. Dieses Verhalten hat er wohl zu Hause gelernt, und es wird ausgelöst
durch Ermahnungen und Tadel von Erwachsenen. Dazu kommt, dass diese aggressiven
Reaktionen in der Schule von seinen Mitschülern offensichtlich bewundert werden: Die
Klasse kichert und lacht, wenn A besonders „mutig“ Frechheiten von sich gibt. Dadurch wird
Aggressivität für den Schüler A zu einem besonders erfolgreichen Verhalten; auch die
Sanktionen des Lehrers können daran kaum etwas ändern.
Grundlegendes Modell ist hier das Reiz-Reaktions-Schema des Behaviorismus: Im Zentrum
steht das offene, beobachtbare Verhalten und die dieses auslösenden Reizbedingungen.
Der Schüler A hat in der Vergangenheit gelernt, auf Ermahnungen und Zurechtweisungen
von Erwachsenen (Reiz) mit aggressivem Verhalten zu reagieren (Reaktion). Ist dieses
Verhalten erfolgreich, so erhöht sich seine Auftretenshäufigkeit in solchen Situationen, es
wird verstärkt. In unserem Fall geschieht dies durch die nonverbalen Reaktionen der Klasse,
durch Lachen und erwartungsvolle Blicke, aber auch durch die Aufmerksamkeitszuwendung
der Lehrkraft.
Erklärung 4:
Die Perspektive der Psychobiologie
Der Schüler A befindet sich in einer typisch pubertären Entwicklungskrise. In seinem für
diese Phase charakteristischen Drang nach Autonomie möchte er die Reaktionen seines
sozialen Umfeldes „testen“. Er fordert ranghöhere Personen heraus und lernt an ihren
Reaktionen, wo die Grenzen seines Autonomiestrebens liegen, um sich in Zukunft darauf
einzustellen.
Die Psychobiologie betrachtet Verhalten in seiner evolutionär-adaptiven Funktion. Verhalten
hat genetische Komponenten, erhält aber seine aktuelle Form stets durch den Einfluss soziokultureller Lernprozesse. Der Schüler A befindet sich in einem Entwicklungsstadium, in dem
zunehmend Verhaltenssysteme des Erwachsenen ausgebildet werden: die Vorbereitung auf
Familiengründung und Fortpflanzung und ein damit verbundenes wachsendes Verlangen
nach Autonomie. Auch erste Ansätze des Verhaltensystems „Paarung“ sind in seinem
„Imponiergehabe“ und seinen noch ungeschickten „Annäherungsversuchen“ („bewirft eine
Schülerin“) zu erkennen. Verhaltenssysteme, die sich aufgrund genetischer Prädisposition
41
herausbilden, müssen in das bestehende Verhaltensrepertoire integriert und gleichzeitig an
die komplementären Verhaltensweisen der konkreten kulturellen Umgebung angepasst
werden, was in einzelnen Fällen zu erheblichen Konflikten, insbesondere mit ranghöheren
Individuen führen kann.
Erklärung 5:
Die Perspektive des Kognitivismus
Der Schüler A besitzt aufgrund vorangegangener Erfahrungen eine negative Einstellung
gegenüber Lehrerinnen und Lehrern und der Schule. Er erwartet, dass sein Verhalten sein
Ansehen in der Klasse steigert. Der Lehrer andererseits handelt aufgrund der Informationen,
die er von seinem Kollegen erhalten hat, erzieherisch: Er möchte dem „Neuen“, dessen
kritisches Verhalten er erwartet, und der gesamten Klasse gleich zu Beginn klar machen,
dass er sich nichts gefallen lassen wird. Er rechnet damit, dass sich so eine respektvolle
Einstellung des Schülers A und der Klasse ihm gegenüber herausbildet. Um dies zu
erreichen, setzt er immer härtere erzieherische Mittel ein.
Aus der Sicht des Kognitivismus wird angenommen, dass Handlungen zielgerichtet sind und
durch aktive Informationsverarbeitungsprozesse gesteuert werden, wobei zur Steuerung
Pläne verwendet werden, die auf dem Hintergrund von gespeicherten Informationen
(Wissen) eingesetzt werden: Der Schüler A hat (durch seine Erfahrung) bestimmte Informationen über Lehrerinnen, Lehrer und Schule („Einstellungen“), wie auch der Lehrer
Informationen besitzt über den Schüler A. Dieser hat nun das (Handlungs-)Ziel, der Klasse
und der Lehrkraft zu imponieren und verfolgt zu seiner Erreichung selbstwertdienliche
Strategien (z. B. Herabsetzung des Konkurrenten). Die Lehrkraft seinerseits hat bestimmte
Vorstellungen von seiner Arbeit in der Klasse, aber auch bestimmte Erziehungsziele. Er setzt
nun sein Repertoire an Handlungsplänen (Ermahnungen, Drohungen, Klassenbucheintragungen) ein, um diese Ziele zu erreichen. Dabei prüft er stets den Erfolg einer Teilhandlung und wählt danach eine weitere aus.
Diese fünf Wahrnehmungs- und Erklärungsmuster entsprechen denen von fünf wissenschaftlichen Hauptströmungen der Psychologie. Vergleicht man diese Sichtweisen, so kann
man feststellen, dass jede von ihnen eine eigene, in sich geschlossene Welt darstellt, in der
ganz
unterschiedliche
Dinge
gesehen
werden,
diese
in
ganz
unterschiedliche
Zusammenhänge gestellt werden, diese auf ganz unterschiedliche Weise erforscht werden.
42
Analyse von Fallbeispielen nach dem Integrierenden Erklärungsmodell
Aggressionsanreger
Leid
Reifung
Effekte:
Nutzen
(Bisheriges)
Lernen
Personale Dispositionen
(nicht beobachtbar, z. T. erschließbar,
z. T. Vermutungen)
Neigt zu Verärgerung?
Sieht oft böse Absichten? Strebt nach
Durchsetzung, Gewinn u. a.?
Hat moralische Normen gegen
Aggressionen? Ist ängstlich in Bezug auf
Strafrisiko?
Hat eingeschliffene aggressive
Gewohnheiten? Beherrscht aggressive
Fertigkeiten gut? Hat intellektuelle,
kommunikative Defizite für alternatives
Verhalten?
Aktuelle Prozesse
(Verhalten beobachtbar, innere Prozesse z. T. erschließbar oder erfragbar)
Was sieht, was übersieht die Person?
Wie interpretiert und bewertet sie das
Ereignis?
Was fühlt sie?
Was ist ihr Ziel? Welche Befriedigung
sucht sie?
Ist Verhalten geplant oder impulsiv?
Verhalten: Was genau tut (auch Mimik,
Gestik) oder sagt die Person?
Situationsfaktoren
(zum Gutteil beobachtbar
oder erfragbar)
Welche aversiven Ereignisse, Anreize
und Gelegenheiten, Modelle usw.
regen das Verhalten an?
Welche Effekte ruft es in der Umwelt
hervor (Nachgeben o. a.)?
Welche gegenläufigen Faktoren (z. B.
Strafandrohung, Appelle) gibt es?
Gegenüber welchen Personen tritt das
aggressive Verhalten auf?
Gemeinsam mit wem wird die
Aggression ausgeübt? Im Beisein von
wem?
Entwicklungsbedingungen
(z. T. erfragbar oder beobachtbar,
z. T. Vermutungen)
Auf welchen Erfahrungen können die
Dispositionen beruhen?
Aversive Erfahrungen, Modelle,
Aggressionserfolge, Belehrungen,
Einsichten u. a.?
In welchen Umwelten? Durch welche
selbstinitiierten Lernprozesse?
Welcher alterstypische Reifungsstand,
welche Anlagen konnten bedeutsam
sein?
Literatur:
vgl. Nolting, H.-P.: Lernfall Aggression, Reinbek 2000, S. 192 f.
43
Parallele Betrachtung von Hauptströmungen der Psychologie und dem Integrierenden Modell
Behaviorismus Kognitivismus
Humanistische
Psychologie
äußeres
Verhalten
(Bewegungen)
Denken
ganzheitlich kognitiv-emotionale
Prozesse
situativen
subjektive
Bedingungen Situationsbedeutung, mitbestimmt
durch unbewusste
Impulse
objektive
Situation als
Auslöser,
Hinweisreiz oder
Bekräftiger
subjektive
Situationsbedeutung, bestimmt
durch aktuelle
gedankliche
Verarbeitung
subjektive
Situationsbedeutung, „individuelle
Welt“
Dispositionen Eigenschaften
(Charakterzüge)
Habits
(Verhaltensgewohnheiten)
kognitive
Strukturen (z. B.
Pläne, Begriffe)
Selbstkonzept,
Werthaltungen
u. a.
Besondere
Psychoanalyse
Betonung bei
aktuellen
Prozessen
Motivation,
Motiv-Konflikte,
größtenteils
unbewusst
–––––
–––––
stärkere
Gewichtung der
Person gegenüber
der Situation
stärkere
Gewichtung der
Situation gegenüber der Person
dynamische
Wechselwirkung
zwischen Person
und Situation
stärkere
Gewichtung der
Person gegenüber
der Situation
Verhalten wird
über die gesamte
Lebensspanne
hinweg gelernt
(konditioniert)
Lernprozesse, vor
allem kognitive;
Individuum als
Mit-Gestalter der
Entwicklung: z. T.
auch Reifungsprozesse
kognitives Lernen,
Individuum als
Selbstgestalter,
Selbstverwirklichungstendenz
Entwicklungs- angeborene
bedingungen Triebe, verschiedene Reifungsstadien, prägender Einfluss früher
Lebenserfahrung
Literatur:
–––––
–––––
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