Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität

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Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität
2009
GEPRÜFTE &
ZERTIFIZIERTE
ERGEBNISSE
Rein quantitative Vorstellungen
werden der komplexen Wirklichkeit
nicht gerecht: Sonst zählt nur noch,
was gezählt werden kann.
– Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Heller M.A. ,
Professor am Lehrstuhl für Palliative Care und Organisationsethik, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Lesehilfe
In diesem Bericht werden für die Darstellung der Ergebnisse
bestimmte Begriffe verwendet, die vorab einer Erläuterung
­bedürfen.
Zur Ergebnisdarstellung werden verschiedene Grafiken und
Tabellen verwendet. Auch sie werden zum besseren Verständnis
erläutert.
So soll Ihnen nicht nur das Lesen, sondern auch die
­Interpretation der dargestellten Ergebnisse erleichtert werden.
Klappen Sie die vorderen und hinteren UmschlagInnenseiten auf, um zur Lesehilfe zu gelangen.
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den letzten beiden Seiten.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität
2009
Das beste Krankenhaus wählen
kann nur, wer über umfassende Informationen
verpflichtet. Ganz gezielt fördern wir daher die
verfügt. Dies gilt in besonderem Maße für Er-
ethische Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen
gebnisse zum Behandlungserfolg, die Ihnen
und Mitarbeiter. Wir schaffen Strukturen für ei-
ausschließlich die Kliniken bereitstellen können.
nen Ethischen Dialog. „Muslimische Patienten
Dazu zählen Angaben zur sachgerechten Indi-
– Problemfelder im Klinikalltag“, „Phänomen
kationsstellung, Auskünfte über Komplikations-
Schmerz“ … sind nur einige der Themen, die
raten, erforderliche Korrektureingriffe oder die
im „Ethischen Salon“ vorgestellt und diskutiert
Sterblichkeitsrate.
werden. Alle Mitarbeiter sind eingeladen, sich an
diesen Diskussionen zu beteiligen und Erkennt-
Zahlen allein ermöglichen jedoch nur bedingt
nisse in ihre tägliche Arbeit einzubringen.
eine Einschätzung der Behandlungsqualität. Wir
schaffen mit der Darstellung unserer Ergebnisse
„Ethische Fallbesprechungen“ ermöglichen es
in diesem Bericht eine Verbindung zwischen der
den behandelnden Ärzten und Pflegekräften, in-
Darstellung von Krankheiten, den Möglichkeiten
dividuelle Grenzsituationen ihrer Patienten, die
ihrer Behandlung und dem Behandlungserfolg.
eigenen Wahrnehmungen und Bewertungen der
Nicht die guten Ergebnisse eines Jahres stehen
Situation, gemeinsam zu erörtern
Dr. jur. Bernard gr. Broermann,
Gründer und Gesellschafter der
Asklepios Kliniken
im Mittelpunkt, sondern die Entwicklung der
Ergebnisse in den letzten Jahren. Unser Auftrag
Die Aufgabe der in den Asklepios Kliniken wir-
ist es, kranke Menschen auf fachlich höchstem
kenden „Ethikkomitees“ besteht u. a. darin,
Niveau zu versorgen. Daran arbeiten wir konti-
Leitlinien zu relevanten ethischen Fragen zu er-
nuierlich.
arbeiten. Dazu gehört der Umgang mit Patientenverfügungen.
Ein Krankenhaus ist und bleibt für Sie als Patient ein besonderer Ort. Der Krankenhausalltag
Die Achtung des Menschen, die Berücksichti-
unterscheidet sich deutlich von Ihrem täglichen
gung der Wünsche und individuellen Bedürf-
Leben zu Hause. Alle Fortschritte in der Medizin
nisse unserer Patienten sind wichtige Bestand-
können nicht verhindern, dass sich Menschen
teile unserer Arbeit in den Asklepios Kliniken.
im Krankenhaus in einer existenziellen Extrem-
Damit Sie gesund werden und bleiben, ist das
situation befinden: durch die Diagnose schwerer,
Erreichen und Beibehalten einer hohen Behand-
zum Teil lebensbedrohlicher Krankheiten, durch
lungsqualität für uns selbstverständlich. Dafür
Schmerzen, durch die Frage „Was wird?“.
setzen sich 33.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Asklepios Kliniken täglich für Sie ein
Als Patient wünschen Sie sich nicht nur eine Be-
– rund um die Uhr! Ihnen zolle ich meinen Dank
handlung mit kleinstmöglichen Risiken und Ne-
und meine Anerkennung.
benwirkungen. Sie erheben ebenfalls zu Recht
den Anspruch, in einer besonders belastenden
Situation würdevoll, mit Respekt und Einfühlungsvermögen behandelt zu werden. Ihren Vorstellungen und Wünschen fühlen wir uns zutiefst
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Inhalt
ANSPRUCH UND VERFAHREN
Qualität sichtbar machen
7
Die Asklepios Philosophie
8
Asklepios steht für Qualität
9
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei Asklepios
12
Das BQS-Verfahren
15
DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
17
Das gesunde Herz
18
Wenn das Herz Hilfe braucht
20
Ein Besuch im Herzkatheterlabor
36
Herzinfarkt?
39
Herzerkrankungen – ein Überblick
42
Mit Sport gegen die Todesursache Nummer 1
44
Wenn das Herz aus dem Takt gerät
46
Schwangerschaft herzkranker Frauen
48
Vorgeburtliche Diagnostik von Herzfehlern
50
Deutsches Kinderherzzentrum der Asklepios Klinik Sankt Augustin
54
Halsschlagaderoperation
88
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Im Überblick: weitere Leistungsbereiche
99
Behandlung von Brustkrebs
100
Geburtshilfe
110
Gynäkologische Operationen
118
Einsatz und Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken
128
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch
158
Entfernung der Gallenblase
166
Lungenentzündung
176
Vermeidung von Druckgeschwüren 184
AUSBLICK
Qualitätsverbesserung aktiv betreiben
191
Medical Boards steuern die medizinische Ergebnisqualität
192
Wettbewerb um Qualität
194
Wir schreiten voran …
196
ANHANG
Das Unternehmen
198
Ergebnisverzeichnis
202
Impressum & Danksagung
206
Umfragebogen
207
Nachfragen und Anregungen
Lesehilfe
hintere Umschlagseite
Innenklappen der Umschlagseiten
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 „Ich möchte im
Krankenhaus nicht nur
medizinisch kompetent,
sondern auch mit Achtung
behandelt werden.“
Ein würdevoller Umgang und
die Berücksichtigung der
individuellen Bedürfnisse
sind wichtige Eckpfeiler der
Asklepios Philosophie.
Qualität sichtbar machen
Die Qualität einer Krankenhausbehandlung ist von vielen Einzelfaktoren abhängig. Die Asklepios Kliniken stellen die medizinischen Behandlungsergebnisse in verständlicher Form dar. Dabei werden wissenschaftliche Methoden genutzt und die Ergebnisse im Vergleich zu den
anderen bundesdeutschen Krankenhäusern dargestellt.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Die Asklepios Philosophie
Gemeinsam für Gesundheit
Das Unternehmen Asklepios hat sich seit 1984
stehen der stetige Kompetenzzuwachs und eine
zu einem der größten privatwirtschaftlich tätigen
von den Patienten und Ärzten anerkannte hohe
Klinikunternehmen in Deutschland entwickelt.
medizinische Qualität der Leistungen in jeder
Betrieben werden Kliniken aller Versorgungs-
einzelnen Klinik und Abteilung.
stufen, von Kliniken der Grund- und Regelversorgung bis zu Häusern der Maximalversorgung.
Es ist sozialer Konsens kranke Menschen – un-
Als Träger von Rehabilitationskliniken hat As-
abhängig von ihrer wirtschaftlichen Lage – mit
klepios die Möglichkeit die gesamte stationäre
den verfügbaren Mitteln der modernen Medizin
Versorgung aus einer Hand zu leisten („Thera-
zu behandeln. Hierfür leistet Asklepios durch
peutische Kette“). Die Versorgungspalette wird
Qualität und Produktivität einen entschei-
durch Pflegeeinrichtungen und andere komple-
denden Beitrag.
mentäre Sozialeinrichtungen ergänzt. Die zu Asklepios gehörenden Kliniken und Einrichtungen
Die Gesundheitsbranche ist in Bewegung. Der
werden nach einer Philosophie geführt:
Fortschritt macht keine Pause. Der Anteil alter
Menschen an der Bevölkerung wächst, die der
Gemeinsam für Gesundheit
jungen sinkt. Immer hartnäckiger wird die Frage
nach einer gerechten Finanzierung und Organi-
Ziel ist es, die bestmögliche medizinische Ver-
sation sozialer Sicherungssysteme gestellt. Unter
sorgung der uns anvertrauten Patienten sicher-
diesen Umständen bleibt es für Asklepios essen-
zustellen. Damit steht das Wohl der Patienten im
ziell, auch weiterhin den kranken Menschen als
Mittelpunkt unseres Handelns. Durch die hohe
Mittelpunkt des Geschehens zu begreifen: Was
Kompetenz unserer Mitarbeiter können wir eine
dient dem Einzelnen, ohne die Gesellschaft zu
hervorragende Qualität in Diagnostik und The-
überfordern?
rapie anbieten.
Die hier beschriebene Philosophie wird gelebt
In den Asklepios Kliniken und Einrichtungen
und gehört zu unserem Alltag. Dies wird an der
kommen sowohl innovative medizinische Ver-
Förderung innovativer Behandlungsmethoden
fahren als auch langjährig bewährte Verfahren
ebenso deutlich wie an der kontinuierlichen
zum Einsatz. Angeboten werden Methoden,
Optimierung von Leistungsangeboten, der Stär-
deren Anwendung wissenschaftlich abgesichert
kung von Kompetenzen und der Optimierung
ist und die Vorteile für den Patienten aufweisen.
der medizinischen Ergebnisqualität.
Das Unternehmen verfolgt das Ziel der Entwicklung, Weiterentwicklung und Durchführung von
innovativen medizinischen Konzepten in jeder
einzelnen Klinik und Abteilung. Im Mittelpunkt
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Asklepios steht für Qualität
Alle Kliniken und Einrichtungen von Asklepios
Für die Prüfung des Qualitätsmanagements in
arbeiten kontinuierlich an der Optimierung ih-
den Krankenhäusern werden unterschiedliche
res medizinischen Leistungsangebotes und ih-
Ansätze und Verfahren genutzt. Stichwortartig
rer Abläufe. Ziel des internen Qualitätsmanage-
seien hier genannt:
ments ist die systematische Verbesserung der
Behandlungsergebnisse unter optimaler Nutzung der vorhandenen Ressourcen.
Ob die Prozesse „stimmen“, spürt der Patient
• Kooperation für Transparenz und Qualität im
Gesundheitswesen (KTQ®)
• DIN-EN-ISO-Zertifizierungen
am eigenen Leib. Längere Wartezeiten oder verschobene Termine können ein Indiz für nicht
optimal funktionierende Prozesse sein. Ob und
• Joint Commission on Accreditation of Health
Care Organizations (JCAHO)
was die Kliniken tun, um Prozesse zu optimieren, um Kommunikationsmängeln entgegenzuwirken oder um unbeabsichtigte Zwischenfälle
• European Foundation for Quality Management (EFQM)
zu vermeiden, bemerkt der Patient in der Regel
jedoch nicht.
Die kontinuierliche Optimierung und Weiterentwicklung von Prozess- und Strukturqualität ist
Gegenstand von Qualitätsmanagementverfahren. Die Kliniken können ihr Qualitätsmanagement extern überprüfen und zertifizieren lassen.
Die zeitliche Befristung dieser Zertifikate soll dafür sorgen, dass es nicht bei einer „einmaligen
Aktion“ bleibt, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess stattfindet. Um dies nachzuweisen, müssen sich die Kliniken in gewissem
zeitlichen Abstand zur Erstzertifizierung erneut
überprüfen (rezertifizieren) lassen.
Der Mensch steht im Mittelpunkt aller Bemühungen. Gemeinsam sorgen wir in der Asklepios
Gruppe durch die stetige Sicherung und Steigerung
der Behandlungsqualität für seine Gesundheit.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Asklepios steht für Qualität
Zertifizierte Kliniken
Akutkliniken
Asklepios Klinikum Bad Abbach
Asklepios Harzkliniken Bad Harzburg
Asklepios Klinik Bad Oldesloe
Asklepios Stadtklinik Bad Tölz
Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen
Asklepios Klinik Birkenwerder
Asklepios Harzkliniken Clausthal-Zellerfeld
Kreiskrankenhaus Eggenfelden
Asklepios Harzkliniken Goslar
Asklepios Klinik Altona, Hamburg
Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg
Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
Asklepios Klinik Harburg, Hamburg
Asklepios Klinik Nord, Hamburg
Asklepios Klinik Wandsbek, Hamburg
Asklepios Westklinikum Hamburg
Fachklinik Helmsweg
Asklepios Orthopädische Klinik Hohwald
Asklepios Klinikum Homberg
Asklepios Südpfalzkliniken Kandel/
Germersheim
Asklepios Klinik Langen
Asklepios Klinik Lich
Asklepios Orthopädische Klinik
Lindenlohe
Asklepios Klinikum Melsungen
Asklepios Fachkliniken München-Gauting
Collm Klinik Oschatz
Asklepios Klinik Parchim
Asklepios Klinik Pasewalk
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen
Asklepios-ASB Klinik Radeberg
Asklepios Klinikum Uckermark
Asklepios Klinikum Schwalmstadt
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz
Asklepios Kliniken Seesen
Asklepios Klinik Seligenstadt
Kreiskrankenhaus Simbach
Asklepios Klinik St. Augustin
Asklepios Kliniken Weißenfels
Asklepios Klinik Westerland/Sylt
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden
Rehakliniken
Asklepios Helenenklinik Bad Wildungen
Asklepios Burgseekliniken Bad Salzungen
Asklepios Klinikum Bad Abbach Zentrum
für Rehabilitation
Asklepios Neurologische Klinik Falkenstein
Asklepios Weserberglandklinik Höxter
Asklepios Klinik Schaufling
Fachkliniken für psychiatrische Erkrankungen
SALUS Fachkrankenhaus Bernburg
Asklepios Fachklinikum Brandenburg
Asklepios Fachklinikum Göttingen
Asklepios Fachklinikum Lübben
Asklepios Fachklinikum Teupitz
Asklepios Fachklinikum Stadtroda
Asklepios Fachklinikum Wiesen
SALUS Fachkrankenhaus Uchtspringe
Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn
Kliniken für Forensische Psychiatrie
SALUS Landeskrankenhaus für
Forensische Psychiatrie Bernburg
KTQ®-zertifiziert
Zertifizierung nach KTQ® geplant
zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000
Eine so umfassende Zertifizierung von Kliniken und Einrichtungen
hebt die Asklepios Gruppe in der deutschen Krankenhauslandschaft
hervor.
10 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Asklepios steht für Qualität
Die Asklepios Kliniken haben sich für eine Zertifizierung nach dem krankenhausspezifischen
Verfahren KTQ® entschieden. Bei der Zertifizierung nach KTQ® wird nicht nur die Qualität einzelner Fachabteilungen bewertet, sondern
prozessorientiert die gesamte Leistung von der
Vorbereitung des stationären Aufenthaltes eines
Patienten bis zu den Entlassungsmodalitäten.
Im Rahmen des KTQ®-Verfahrens erhalten die
Kliniken Hinweise auf ihre Stärken und Verbesserungspotenziale und damit einen Anstoß für
weitere interne Verbesserungen.
Sowohl Akutkliniken wie auch psychiatrische
Ein­richtungen
und
Rehabilitations-Einrich-
tungen sind zertifiziert oder bemühen sich aktuell um eine Zertifizierung bzw. Rezertifizierung.
Das Zertifikat ist aber nicht nur ein Gütesiegel
für ein internes Qualitätsmanagement, sondern
hat auch Vorteile für den Patienten. Die Leistungen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens werden transparent. Damit geben KTQ®Qualitätsberichte den Patienten Orientierung
und können als Entscheidungshilfe für die Wahl
der Klinik dienen.
Ziel ist es, alle Kliniken der Asklepios Gruppe zu
einer Zertifizierung nach KTQ® zu führen. Bei
der überwiegenden Anzahl der Asklepios Kliniken ist dies bereits gelungen; die Zertifizierung
weiterer Kliniken ist geplant bzw. eingeleitet.
Seit 2005 ist die Veröffentlichung von Qualitätsberichten („Strukturierter Qualitätsbericht“)
alle zwei Jahre Pflicht. Im Herbst dieses Jahres
werden die Kliniken erneut einen strukturierten
Als bundesweit erstes Gesundheitsunternehmen hat
­Asklepios 2002 die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz zur
KTQ®-Zertifizierung geführt.
Auch bei der Zertifizierung einer psychiatrischen Einrichtung war Asklepios Vorreiter. Als eine der ersten drei
psychiatrischen Kliniken bundesweit wurde das SALUS
Fachkrankenhaus in Bernburg nach KTQ® zertifiziert.
Qualitätsbericht veröffentlichen. Er wird in begrenztem Umfang auch Informationen zur medizinischen Ergebnisqualität enthalten.
Der hier vorgelegte Bericht zur medizinischen
Die Asklepios Klinik Helenenheim in Bad Wildungen
wurde 2006 nach KTQ® zertifiziert; als bundesweit erste
Rehabilitationseinrichtung.
Ergebnisqualität der Asklepios Gruppe ergänzt
die Qualitätsberichte auf Ebene der einzelnen
Kliniken um eine umfassende Darstellung der
medizinischen Ergebnisqualität in der Asklepios
Gruppe und weiterer Klinikergebnisse.
Die Asklepios-ASB Klinik Radeberg wurde im Jahr 2008
als erste Klinik bundesweit zum 3. Mal nach KTQ® zertifiziert.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 11
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei Asklepios
Zahlreiche Kliniken und Klinikverbände informieren inzwischen über den Erfolg der von ih-
• wie umfassend (alle oder ausgewählte Indikatoren)
nen durchgeführten Behandlungen. Und das ist
• wie aufbereitet
gut so. Es entspricht dem Wunsch nach einer
veröffentlicht werden soll. Um Ihnen die Ein-
Entscheidungshilfe und nach Informationen.
ordnung des hier vorliegenden Berichtes bzw.
Die Verpflichtung im gesetzlichen Qualitätsbe-
der berichteten Ergebnisse zu verdeutlichen, ist
richt auch über Ergebnisse der medizinischen
nachfolgend der von den Asklepios Kliniken
Behandlung zu berichten, unterstützt diesen
verfolgte Ansatz skizziert.
Wunsch.
Asklepios Kliniken setzen auf das BQS-Verfahren
Es gibt verschiedene Auffassungen darüber
• was (Indikatoren)
Wir halten es für sinnvoll, auf ein bundesweit
• aufgrund welchen Verfahrens (BQS-Verfahren,
etabliertes Verfahren zu setzen, das von einer
Abrechnungsdaten, Angaben zur Letalität)
unabhängigen externen Institution durchgeführt
• zu welchem Zeitpunkt (Ergebnis der Vorjahres,
wird. Deshalb haben wir uns für das Verfahren
weiter zurückliegende Ergebnisse)
der externen Qualitätssicherung der BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung entschieden. Deren Gesellschafter sind die Bundesärztekammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft,
die Spitzenverbände der Krankenkassen und der
Verband der Privaten Krankenversicherungen.
Auch wenn dieses Verfahren noch einzelne
Schwächen haben mag, so ist es doch das beste und objektivste, das derzeit in Deutschland
zur Verfügung steht, wenn eine Aussage zur Behandlungsqualität in den deutschen Krankenhäusern getroffen werden soll.
• Die Dokumentation ist bundesweit einheitlich, verpflichtend und schafft damit Transparenz und valide Referenzwerte.
• Die Qualitätsindikatoren und Referenzbereiche (Was ist gute Behandlungsqualität?)
12 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei Asklepios
werden von Fachexperten – quer durch die
Bundesrepublik – entwickelt und kontinuier-
• Es wird auf medizinisch-wissenschaftliche Literatur als Referenz verwiesen.
lich an aktuelle Erkenntnisse angepasst.
• Die unterschiedliche Erkrankungsschwere der
• Die Herleitung der Indikatoren ist eindeutig beschrieben und beinhaltet neben einer
Patienten wird durch die sogenannte „Risikoadjustierung“ berücksichtigt.
Beschreibung des Qualitätsziels auch eine
Erläuterung, warum das Erreichen des Quali-
In den nachfolgenden Kapiteln sind die Ergeb-
tätsziels als gute Gesundheitsversorgung ge-
nisse der medizinischen Behandlungsqualität für
wertet werden kann. Die zugrunde liegenden
die Asklepios Kliniken dargestellt.
Messmethoden und Rechenregeln werden
dargestellt und hergeleitet.
• Der Ergebnisdarstellung für die Jahre 2005 bis
2008 liegen die Daten sowie das Aus- und Be-
• Neben Indikatoren für die Prozess- und Er-
wertungsverfahren der BQS zugrunde.
gebnisqualität wird auch, anders als bei allen
anderen Verfahren, die Indikationsstellung,
der Grund für eine Maßnahme, betrachtet.
• Es gelten die von der BQS definierten Begrifflichkeiten und Rechenregeln.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 13
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei Asklepios
Hoher Stellenwert einer verständlichen
Eine „Lesehilfe“ im Umschlag dieses Berichtes
Darstellung
soll Ihnen das Verständnis der Indikatoren,
Fachbegriffe, der Ergebnisdarstellung und ins-
Besonderen Wert legen die Asklepios Kliniken
besondere die Interpretation der medizinischen
auf eine verständliche Darstellung der Behand-
Ergebnisqualität erleichtern. Sie ist so gestaltet,
lungsqualität.
dass Sie sie beim Lesen der Ergebnisse zur Hand
nehmen können.
• Medizin muss verständlich sein! Deshalb werden Fachbegriffe „laienverständlich“ übersetzt
Umfassende Darstellung
und erläutert.
Erstmals legen die Asklepios Kliniken in diesem
• Die Beschreibung der Krankheitsbilder und
Jahr einen Bericht über alle Leistungsbereiche
Therapieansätze soll Ihnen eine Einordnung
des BQS-Verfahrens vor. Berichtet wird zu allen
der Ergebnisse erleichtern und zum besseren
Qualitätsindikatoren der jeweiligen Leistungs-
Verständnis (was wird wann in welcher Phase
bereiche (Vollständigkeit).
der Therapie gemessen und bewertet) beitragen.
Das Schwerpunktthema des diesjährigen Berichtes sind die „Erkrankungen des Herzens
• Die Indikatoren werden ebenso erläutert wie
und der Gefäße“. Die Krankheitsbilder, ihre Be-
das Qualitätsziel und die dazugehörenden Er-
handlungsmöglichkeiten sowie die bei der Be-
gebnisse.
handlung erreichten Ergebnisse sind besonders
detailliert und umfassend beschrieben.
Nachweis der Ergebnisse
Die in diesem Bericht veröffentlichten Ergebnisse
der Externen Stationären Qualitätssicherung der
Jahre 2005 bis 2008 der Asklepios Kliniken wurden von der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS) ausführlich geprüft. Für die korrekte Darstellung der Ergebnisse hat die BQS den
Asklepios Kliniken ein Zertifikat ausgestellt.
Die konsequente Dokumentation aller
Behandlungsschritte macht medizinische Leistung
nachvollziehbar.
14 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei Asklepios
Das BQS-Verfahren
Die BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung und ihr Verfahren
Die Verfahrensgrundlage. Seit dem Jahr 2001 gibt
entwickelt worden. Ihre Herleitung wird darge-
es in Deutschland für die Qualitätsdarstellung
legt und begründet. Bewertet wird in der Regel
der Krankenhäuser ein bundesweit einheitliches
die Zielerreichung, zum Beispiel die Einhaltung
Verfahren. Es wurde von den Spitzenverbänden
des Referenzbereiches von 0 bis 8,5 Prozent. Das
der Krankenkassen, dem Verband der privaten
Bewertungsverfahren wird kontinuierlich wei-
Krankenversicherung, der Deutschen Kranken-
terentwickelt.
hausgesellschaft, der Bundesärztekammer und
dem Deutschen Pflegerat auf Grundlage eines
Die Ergebnisse. Für jeden Qualitätsindikator wird
gesetzlichen Auftrages vereinbart. Für die orga-
das Ergebnis aller Patienten (Bundesrate) im Ver-
nisatorische Umsetzung und die Weiterentwick-
gleich zu den Ergebnissen der Asklepios Kliniken
lung des Verfahrens ist die BQS zuständig. Die
dargestellt. So ist eine Aussage zur Qualität der
genannten Verbände, wissenschaftlichen Fach-
Gesamtversorgung im stationären Bereich mög-
gesellschaften und Patientenvertreter benennen
lich. Betrachtet werden neben Indikatoren zur
und entsenden praxiserfahrene Fachexperten für
Indikationsqualität (Entscheidung für einen Ein-
die externe Qualitätssicherung der Krankenhäu-
griff entsprechend den Regeln der BQS) auch die
ser aus Medizin und Pflege in die Fachgruppen
Qualität der Prozesse sowie die Ergebnisqualität
der BQS sowie die Arbeitsgruppen der Landes-
(Behandlungserfolg). Darüber hinaus kann jedes
geschäftsstellen Qualitätssicherung (LQS).
Krankenhaus prüfen, ob es die Behandlungsziele erreicht und sich und seine Ergebnisse in
Die Datenbasis. Die Daten für die externe Qua-
das Gesamtergebnis einordnen.
litätssicherung werden bundesweit von den
Krankenhäusern dokumentiert und der BQS zur
Der Umgang mit den Ergebnissen. Die bundes-
Verfügung gestellt. Diese prüft die Daten der sta-
weiten Auswertungen im Rahmen der externen
tionären Behandlung und wertet sie aus.
Qualitätssicherung werden durch die BQS veröffentlicht. Angegeben werden Durchschnitts-
Die Bewertung. Für die Einschätzung des Be-
werte. Eine Identifikation eines einzelnen
handlungserfolges, der medizinischen Ergebnis-
Krankenhauses durch Dritte ist nicht möglich.
qualität, sind von der BQS-Fachgruppe für jeden
Darüber hinaus erhalten die Krankenhäuser ge-
Leistungsbereich (zum Beispiel Einsatz eines
sondert ihre Einzelergebnisse. In diesem Jahr
künstlichen Hüftgelenks)
werden die Kliniken erneut Ergebnisse einzelner
• Qualitätsziele (Gute Qualität ist, wenn ...),
Qualitätsindikatoren im Strukturierten Quali-
• Qualitätsindikatoren (zum Beispiel Beweg-
tätsbericht veröffentlichen. Eine umfangreiche
lichkeit nach der Operation) und
• Referenzbereiche (Grenzen für unauffällige
Darstellung der BQS-Ergebnisse wird nicht gefordert.
Ergebnisse)
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 15
„Durch die Behandlung
meiner Herzkrankheiten
möchte ich meine
Lebensqualität
zurückgewinnen.“
Erkrankungen des Herzens
werden in den Asklepios
Kliniken nach modernen
medizinischen Standards
behandelt – bei Neugeborenen
und Erwachsenen.
Fokus: Erkrankungen des
Herzens und der Gefäße
Störungen des Herzrhythmus, eine Schwäche des Herzmuskels, Verengungen in den Herzkranzgefäßen, Fehlfunktionen der Herzklappen:
Erkrankungen des Herzens sind außerordentlich vielfältig. Ihre Behandlung erfordert eine hohe medizinische Kompetenz. Wir geben Ihnen
detailliert Einblick in die Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen
Herzkrankheiten und die bei der Behandlung erzielten Ergebnisse.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 17
Das gesunde Herz
„Nach unserer Kenntnis ist das Herz nicht Sitz der Seele,
auch nicht das Organ, mit dem Sie lieben oder hassen. Es
hat nur eine Funktion: Blut pumpen …“
• den Herzkammern und den sich anschließen-
Christiaan N. Barnard
Diese Klappen sorgen dafür, dass das Blut nur in
Chirurg, der 1976 die erste Herztransplantation durchführte
den Gefäßen (Pulmonalklappe und Aortenklappe), der Lungenschlagader bzw. der Körperschlagader.
eine Richtung fließen kann. Ihre Funktionsweise
entspricht der von Rückschlagventilen.
Auch das Herz selbst benötigt für seine anstren-
Unser Herz, unsere „Pumpe“, ist ein wahres
gende Tätigkeit Sauerstoff und Nährstoffe. Die
Wunderwerk. Hinter dem Brustbein liegend
Versorgung erfolgt direkt über drei große Herz-
sorgt es dafür, dass unser Kreislaufsystem funk-
kranzgefäße (Koronararterien), welche direkt
tioniert.
oberhalb der Aortenklappe aus der Aorta abzweigen.
Das Herz
• pumpt in Ruhe ca. fünf Liter Blut pro Minute
durch den Körper.
• schlägt 60- bis 70-mal in der Minute und das
ein Leben lang!
Und so funktioniert unser Herz:
Dadurch, dass sich der Herzmuskel regelmäßig
anspannt und zusammenzieht, pumpt er Blut
durch den Körper. Beide Herzhälften pumpen
zur selben Zeit dieselbe Blutmenge. Allerdings
Und bei Anstrengung kann es noch viel mehr!
pumpen sie das Blut in unterschiedliche Gefäße:
Fünfmal so viel kann es dann leisten.
• Die rechte Herzkammer transportiert das
Das Herz des Menschen ist ein Hohlmuskel und
sauerstoffarme Blut aus dem Körper über die
besteht aus vier Kammern:
Pulmonalklappe in die Lungenschlagader und
• zwei Vorkammern (Atria) und
damit in die Lunge, wo es mit Sauerstoff an-
• zwei Hauptkammern (Ventrikel).
gereichert wird.
Durch eine Wand („Herzscheidewand“) ist das
• Aus der Lunge gelangt das sauerstoffreiche
Herz in zwei Hälften, eine rechte und eine linke
Blut über den linken Vorhof durch die Mitral-
Seite, unterteilt.
klappe in die linke Herzkammer und von dort
über eine weitere Herzklappe, die Aortenklap-
Zusätzlich gibt es vier Herzklappen, jeweils zwei
pe, in die Hauptschlagader (Aorta). So wird
zwischen
eine ausreichende Versorgung des Gewebes
• den Vorhofkammern und den Herzkammern
und der Organe mit Sauerstoff und Nährstof-
(Trikuspidalklappe und Mitralklappe) sowie
18 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
fen sichergestellt.
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Über die Venen fließt das nun wieder sauerstoff-
Um das Blut zu sammeln und zu pumpen, muss
arme Blut zurück zum Herzen und der Kreislauf
das Herz durch sehr kleine elektrische Impulse
beginnt von Neuem. Genau genommen handelt
„angetrieben“ werden. Dies geschieht bei einem
es sich beim Herzen also nicht nur um eine, son-
gesunden Herzen durch einen „natürlichen
dern um zwei synchron nebeneinander arbei-
Schrittmacher“, den Sinusknoten. Er veranlasst
tende Pumpen.
das Zusammenziehen (Kontraktion) der Herzkammern und sorgt für einen regelmäßigen und
Der Blutstrom wird durch das zeitlich abge-
rhythmischen Herzschlag.
stimmte Öffnen und Schließen der Herzklappen
gesteuert. Sie verhindern, dass das Blut in die
falsche Richtung fließt.
2
10
6
11
9
3
7
12
8
4
1. Untere Hohlvene
2. Obere Holvene
3. Rechter Vorhof
4. Trikuspidalklappe
5
5. Rechte Herzkammer
6. Linker Vorhof
7. Mitralklappe
1
8. Linke Herzkammer
9. Aortenklappe
10. Hauptschlagader/Aorta
11. Sinusknoten (gelb)
12. AV-Knoten
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 19
Wenn das Herz Hilfe braucht
Michael Schinke ist ein positiver Mensch und außerdem „von schnellem Entschluss“. Ein Herzschrittmacher
ist nötig, damit sein Herz weiterhin regelmäßig im Takt
schlägt? Na, dann muss es wohl sein! Nur nicht mehr vor
Weihnachten. „Weihnachten wird so viel gefeiert, da hat
der Arzt vielleicht eine unruhige Hand.“
Zwei Jahre ist es her, da merkt Michael Schinke,
Nun ist es Anfang Januar. Seit gestern befindet er sich
wieder in der Asklepios Klinik Harburg. Hier kennt er
sich schon aus und am Abend vor dem Eingriff erinnert er
sich an die letzten anderthalb Jahre. Er lässt seine eigenen
Erkrankungen Revue passieren und auch zahlreiche Krankengeschichten, die er in dieser Zeit zu hören bekommen
hat. Aber der Reihe nach ...
Eigentlich geht er regelmäßig zu seinem Haus-
dass er kurzatmiger ist als früher und ihm viele
alltägliche Dinge wie das Laufen oder das Tragen
gut gefüllter Einkaufstaschen immer schwerer
fallen. Hektik, wie bei der Reise in den Urlaub,
kann er nur noch schwer ertragen. „Jetzt fange
ich wohl an, körperlich abzubauen“, denkt er. Er
ist immerhin schon 68 Jahre alt.
arzt, um sich durchchecken zu lassen, aber in
diesem Jahr ist er wegen zahlreicher anderer
Dinge nicht dazu gekommen. Als ihm das Treppensteigen immer schwerer fällt und er öfter
auf einem Treppenabsatz stehen bleiben muss,
um Luft zu schnappen, und sein Herz so stark
schlägt, entschließt er sich doch kurzfristig einen
Termin bei seinem Hausarzt Dr. Andreas Steen
zu vereinbaren.
Bei Dr. Steen sind er und seine Frau Edda schon
viele Jahre in Behandlung. Dr. Steen stellt einen Bluthochdruck fest. Das ist neu. Er führt ein
Elektrokardiogramm (EKG) durch und horcht
das Herz von Michael Schinke ab. Außerdem
nimmt er ihm Blut für die Durchführung von Laboruntersuchungen ab. Die von Michael Schinke geschilderten Beschwerden und die Untersuchungsergebnisse lassen Dr. Steen vermuten,
dass eine der Herzklappen, die Aortenklappe,
nicht mehr richtig funktioniert.
Herzklopfen, schnelles Ermüden oder das Gefühl, dass es bei jedem Herzschlag im Kopf
rauscht oder dröhnt, gelten als Anzeichen für
20 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
eine Aortenklappeninsuffizienz, eine „undichte“
Aortenklappe. Die Aortenklappe ist die Herzklappe zwischen der linken Kammer des Herzens und der Hauptschlagader (Aorta). Über
die Aorta wird das Blut aus dem Herzen in den
Blutkreislauf gepumpt. Ist diese Klappe undicht,
strömt bei jedem Herzschlag ein Teil des Blutes
aus der Aorta wieder in die Kammer zurück (s.
„Das gesunde Herz“, S. 18). Diese vermehrte Belastung führt zu Leistungsschwäche und Luftnot
und kann den Herzmuskel dauerhaft schwächen
(Herzinsuffizienz).
Weitere Untersuchungen sind notwendig. Deshalb überweist Dr. Steen Michael Schinke an
einen niedergelassenen Herzspezialisten, einen
Kardiologen. Michael Schinke hat Glück und
kann sich innerhalb von 14 Tagen bei Dr. Klaus
Niemann vorstellen. Auch Dr. Niemann misst
den Blutdruck und horcht sein Herz ab. Außerdem führt er eine Ultraschalluntersuchung des
schluss eines Herzkranzgefäßes kann zum
Herzens (Echokardiographie) und ein Belas-
Herzinfarkt (s. „Herzinfarkt?“, S. 39) führen. Die
tungs-EKG durch und lässt ein Röntgenbild des
Koronarangiographie ist eine Darstellung der
Brustkorbs machen. Die Untersuchungsergeb-
Herzkranzgefäße mit einem Röntgenkontrast-
nisse bestätigen den Verdacht des Hausarztes
mittel.
und zeigen eine starke Schädigung der Aortenklappe.
Als Gründe für die Durchführung der Herz­
katheteruntersuchung, als Indikation für eine
Anschließend geht alles ganz schnell: Michael
Koronarangiographie,
gelten
deutliche
Be-
Schinke darf noch nach Hause fahren, um ei-
schwerden des Patienten im Herz- bzw. Brust-
nige Dinge einzupacken. Seine Frau Edda, die
korbbereich. Hinweiszeichen für eine Durchblu-
das sonst für ihn übernehmen würde, ist gerade
tungsstörung der Herzkranzgefäße (Ischämie)
verreist. Und dann geht es sofort mit dem Taxi
sind zum Beispiel die sogenannte Angina Pecto-
weiter in die Asklepios Klinik Harburg, in die Dr.
ris (Brustenge) oder Veränderungen, die bei der
Niemann ihn eingewiesen hat.
Durchführung eines Belastungs-EKG auftreten
(s. Ergebnis 2, S. 56).
In der Asklepios Klinik Harburg folgen weitere
Untersuchungen. Um festzustellen, ob der Herz-
Die Untersuchung wird an einem sogenannten
muskel bereits irreparabel geschwächt ist, wie
Herzkathetermessplatz durchgeführt. Über ei-
„groß“ der Klappenfehler ist und um zu prüfen,
nen Herzkatheter, der von der Leiste oder einem
ob zusätzlich seine Herzkranzgefäße verengt
Pulsgefäß am Unterarm aus bis in das Herz
sind, wird eine Herzkatheteruntersuchung (Ko-
herangeschoben wird, werden die Herzkranz-
ronarangiographie) durchgeführt (s. „Ein Besuch
gefäße während der Untersuchung mit einem
im Herzkatheterlabor“, S. 36).
Kontrastmittel gefüllt. Kontrastmittel können
gelegentlich Nebenwirkungen auslösen und
Aufgabe der Herzkranzgefäße ist es, den Herz-
beispielsweise zu einer Verschlechterung der
muskel selbst mit Blut zu versorgen. Ein Ver-
Nierenfunktion führen. Die Menge des verab-
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 21
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
reichten Kontrastmittels sollte daher – unabhän-
Aus dem Untersuchungsergebnis, der Darstel-
gig davon, ob ausschließlich eine Darstellung
lung der Herzkranzgefäße, lässt sich die weitere
oder eine Aufdehnung der Herzkranzgefäße er-
Behandlung ableiten (s. Ergebnis 2, S. 56).
folgt, möglichst gering sein. Dies gilt auch, wenn
beide, die Darstellung und die Aufdehnung der
Ein verengtes oder verschlossenes Herzkranz-
Herzkranzgefäße, innerhalb eines Eingriffes
gefäß kann aufgedehnt (Katheterintervention,
(Einzeitig-PCI) vorgenommen wird (s. Ergebnis
Ballondilation) oder überbrückt (Stentimplanta-
3, S. 57).
tion) werden. Bei einer Stentimplantation wird
eine „hohle“ Gefäßprothese, ein sogenannter
Diese Kontrastmittelfüllung wird mittels Rönt-
Stent, in das Gefäß eingelegt, um die Wand nach
genstrahlen sichtbar gemacht. Die Durch-
außen abzustützen bzw. von innen zu schienen.
leuchtung ist mit einem Strahlenrisiko für den
Eingriffe, um ein Herzkranzgefäß aufzudehnen
Patienten und die untersuchenden Personen
oder zu überbrücken, werden als perkutane ko-
verbunden und sollte daher so kurz wie möglich
ronare Interventionen (PCI) bezeichnet.
ausfallen (s. Ergebnis 4, S. 58).
Voraussetzung für eine Aufdehnung der HerzUm die mit dem Herzkathetereingriff verbun-
kranzgefäße ist eine eingeschränkte oder eine
dene Strahlenbelastung einschätzen zu können,
unterbrochene Durchblutung in den Herzkranz-
wird die Menge an Strahlung, die von der be-
gefäßen (s. Ergebnis 5, S. 58).
strahlten Körperfläche aufgenommen wurde,
ermittelt (Flächendosisprodukt). Die Strahlen-
Ziel ist es, die Durchblutungsstörungen in den
belastung muss dokumentiert werden und soll
Herzkranzgefäßen zu beheben. Die Intervention
möglichst gering ausfallen (s. Ergebnis 6, S. 59).
ist erfolgreich, wenn sie
22 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
• zu einem Verschwinden von Beschwerden
Deshalb ist es wichtig, im Vorfeld der Darstellung
oder Befunden der Durchblutungsstörung an
oder der Aufdehnung der Herzkranzgefäße die
den Herzkranzgefäßen führt und
beim Patienten bestehenden Risikofaktoren zu
ermitteln (s. Ergebnis 8, S. 60).
• ohne Komplikationen verläuft und bei der Gefäßdarstellung mit Röntgen zu einem guten
Die Sterblichkeitsrate in Folge einer Darstellung
Ergebnis führt (s. Ergebnis 7, S. 60).
der
Herzkranzgefäße
(Koronarangiographie)
oder der Aufdehnung bzw. des Einsatzes einer
Ein ausgesprochener Notfall liegt immer dann
Gefäßprothese (PCI) sollte so gering wie mög-
vor, wenn der Verdacht auf einen Herzinfarkt
lich ausfallen (s. Ergebnis 10, S. 61).
besteht. In diesen Fällen ist es wichtig, dass die
Durchblutung der Herzkranzgefäße so schnell
Der Befund der Herzkatheteruntersuchung von
wie möglich wiederhergestellt wird.
Michael Schinke ist erfreulicherweise „unauffällig“. Seine Herzkranzgefäße sind, seinem Alter
Herzkathetereingriffe sind mit statistisch ge-
entsprechend, „in Ordnung“.
ringen, im Einzelfall möglicherweise schwerwiegenden Risiken verbunden. Die Darstellung
Bei Michael Schinke werden außerdem Funk-
und Aufdehnung der Herzkranzgefäße kann im
tionstests von Lunge, Leber und Niere durch-
schlimmsten Fall zum Beispiel einen lebensbe-
geführt. Auch eine spezielle Untersuchung sei-
drohlichen Herz- oder Schlaganfall zur Folge
ner Halsgefäße, eine Dopplersonographie, wird
haben. Die Komplikationen werden unter der
Bezeichnung MACCE (Major Adverse Cardiac
and Cerbrovascular Events) zusammengefasst.
Das Risiko, eine Komplikation zu erleiden, ist
umso größer, je älter die Patienten sind und je
stärker die Verengung der Herzkranzgefäße ausgeprägt ist. Auch das Vorhandensein von weiteren Erkrankungen oder eine hohe Dringlichkeit für diesen Eingriff gelten als Risikofaktoren
1
(s. Ergebnis 9, S. 61).
2
3
4
5
1. Obere Hohlvene
2. Hauptschlagader/Aorta
3. Lungenarterie
4. Verengtes Herzkranzgefäß
6
5. Herzkranzgefäß
6. Untere Hohlvene
Abbildung: Focus/SPL
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 23
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
durchgeführt. Dabei wird die Durchblutung der
Herzmuskel es nicht mehr, unterstützen Me-
Halsschlagader mit einem Ultraschallgerät ge-
dikamente die Pumpkraft des Herzens. In fort-
messen und geprüft, ob eine bislang unbemerkte
geschrittenem Stadium lässt sich eine Opera-
Verengung der Halsschlagadern (Stenose) vor-
tion meist nicht mehr umgehen. Sonst besteht
liegt. Michael Schinke fällt dabei wieder ein, dass
die Gefahr, dass das Herz irreversibel, das heißt
eine entfernte Cousine von ihm, Emma Dahl, vor
nicht „reparierbar“, geschädigt wird oder akut
einiger Zeit an der Halsschlagader operiert wur-
versagt.
de. Ihre Halsschlagader war deutlich verengt.
Um dem Risiko eines Schlaganfalls vorzubeu-
Bei Michael Schinke ist eine Operation unum-
gen, wurde diese Verengung operativ entfernt (s.
gänglich. Mit Medikamenten allein kann seine
„Halsschlagaderoperation“, S. 88). Der untersu-
undichte Aortenklappe nicht behandelt werden.
chende Arzt beruhigt Michael Schinke: In seinen
Halsschlagadern finden sich nur wenige Ablage-
Für den Ersatz seiner Aortenklappe stehen neu-
rungen (Plaque) und das Blut kann ungehindert
erdings zwei unterschiedliche Methoden zur
fließen.
Verfügung. Die Aortenklappe kann während
einer Operation am offenen Herzen (konventi-
Die ihn betreuenden Ärzte in der Asklepios
onell chirurgisch) oder in geeigneten Fällen im
Klinik Harburg erklären ihm, dass er eine neue
Zusammenhang mit einer Herzkatheteruntersu-
Herzklappe braucht. Operationen am Herzen
chung (kathetergestützt) ersetzt werden.
werden jedoch in der Asklepios Klinik Harburg
nicht durchgeführt. Michael Schinke wird in die
Kathetergestützt werden Aortenklappen ins-
Asklepios Klinik St. Georg gefahren. Hier stehen
besondere Patienten eingesetzt, die wegen ihres
Spezialisten für Herzoperationen zur Verfügung.
höheren Lebensalters und aufgrund weiterer,
„Noch einmal alle Untersuchungen“, denkt
schwerwiegender Erkrankungen gar nicht mehr
­Michael Schinke und ist positiv überrascht, dass
operiert werden können oder bei denen ein Ein-
in der Asklepios Klinik St. Georg die Befunde
griff mit einem hohen Risiko verbunden wäre.
aus der Asklepios Klinik Harburg vorliegen. Er-
Diese Eingriffe werden derzeit nur in wenigen
gänzende Untersuchungen sind nicht nötig.
spezialisierten Zentren angeboten.
Dr. Jens Mayer wird die Operation durchführen.
In der Regel wird die Aortenklappe jedoch durch
Am Tag vor der Operation erläutert er ­ Michael
eine Operation am offenen Herzen, konventi-
Schinke noch einmal ausführlich, „was mit ihm
onell chirurgisch, ersetzt und auch Michael
los ist“. Erkrankungen der Aortenklappe stel-
Schinke soll nach dieser Methode operiert wer-
len bei Erwachsenen die häufigste Form der
den.
Herzklappenerkrankung dar. Michael Schinke
steht mit seiner Erkrankung also „nicht alleine
Im Rahmen der Operation wird der Herzchirurg
da“. Verschleiß ist eine der Ursachen, aber auch
die erkrankte Klappe entfernen und durch eine
Entzündungen können die Herzklappe schädi-
Klappenprothese ersetzen. Es stehen verschie-
gen. Dabei können Verkalkungen zu einer un-
dene Prothesentypen zur Verfügung:
zureichenden Öffnung (Aortenstenose) oder zu
• mechanische Klappenprothesen,
einem mangelhaften Verschluss der Aortenklap-
• biologische Klappenprothesen und
pe (Aortenklappeninsuffizienz) führen. So wie
• menschliche Klappen aus Spenderherzen.
es bei Michael Schinke der Fall ist.
Mechanische Klappenprothesen bestehen aus
In leichten Fällen kann das Herz diese Mehr-
Metall und bestimmten Kunststoffen und sind
belastung noch selbst ausgleichen und der Pa-
nahezu unbegrenzt haltbar. Sie werden daher
tient verspürt keine Beschwerden. Schafft der
insbesondere bei jüngeren Menschen einge-
24 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
setzt. Patienten, die eine mechanische Aortenklappe erhalten, müssen aber ihr Leben lang gerinnungshemmende Medikamente einnehmen.
Damit soll das Risiko, dass sich Blutgerinnsel
bilden, reduziert werden.
Biologische Klappenprothesen bestehen aus
tierischen Materialien. Diese Klappenmodelle
unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess. Ihre Haltbarkeit beträgt voraussichtlich 10
bis maximal 20 Jahre. Daher werden sie insbesondere bei älteren Menschen verwendet. Anders als bei mechanischen Klappen ist hier keine
lebenslange Einnahme blutverdünnender Medikamente notwendig.
Eine menschliche Aortenklappe, eine Klappe
aus einem Spenderherzen, wird insbesondere
bei jüngeren Patienten mit angeborenem, kom-
Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchge-
pliziertem Herzfehler (s. „Herzerkrankungen
führt. Um an den Herzbeutel zu gelangen, wird
– ein Überblick“, S. 42) eingesetzt. Diese Klap-
der Brustkorb entlang des Brustbeins geöffnet.
pen verschleißen nicht schneller als die eigenen
Der Patient wird an eine Herz-Lungen-Maschi-
Klappen. Es besteht allerdings die Gefahr, dass
ne angeschlossen. Die Pumpe der Herz-Lungen-
der Körper die Klappen als „fremd“ erkennt und
Maschine übernimmt während der Operation
abstößt.
die Arbeit des Herzens, ein „Sauerstoffversorger“ (Oxygenator) die Funktion der Lunge. Das
Der einzusetzende Klappentyp wird für jeden
Herz befindet sich dann in einem künstlichen
Patienten individuell ausgewählt. Michael Schin-
Stillstand.
ke erhält eine biologische Klappenprothese. Ich
habe eine „schweinige Klappe“ erhalten, erzählt
Eine Herzoperation ist mit Risiken verbunden
er später seinen Freunden und Bekannten.
und Komplikationen lassen sich bei einem noch
so sorgfältigen Vorgehen nicht immer verhin-
Da die Untersuchung der übrigen Klappen und
dern.
der Herzkranzgefäße einen unauffälligen Befund
ergeben hat, ist bei Michael Schinke „nur“ die
Möglich sind mechanische Störungen, die dazu
Aortenklappe zu ersetzen (isolierte Aortenklap-
führen, dass die Klappe nicht einwandfrei funk-
penchirurgie).
tioniert.
Und dann ist es so weit: Michael Schinke be-
Das Mittelfell, in dem das Herz liegt, kann sich
kommt seine neue Herzklappe. Angst hat er
nach Operationen des Herzens entzünden
nicht. Trotz der Risiken, die mit dem Eingriff
(postoperative Mediastinitis). Diese Entzündung
verbunden sind. Warum soll gerade bei ihm „et-
stellt eine schwere und lebensbedrohliche Kom-
was passieren“? 10 bis 15 Jahre wird seine neue
plikation dar. (s. Ergebnis 12a , S. 64)
Klappe voraussichtlich halten, hat ihm Dr. Mayer
versichert.
Durch den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine
während der Operation kann es zu einer Nierenfunktionsstörung (Retentionsstörung) kommen.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 25
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Etwas mehr als drei Stunden hat die Operation
gedauert. Nach der OP ruft Dr. Mayer bei Edda
Schinke an und berichtet ihr, dass der Eingriff gut
verlaufen sei. Komplikationen sind nicht aufgetreten. Richtig überzeugt ist Frau Schinke allerdings erst, als ihr Mann Michael sie am nächsten Tag selbst anruft. „Das Schwarze kannst du
in den Schrank zurückhängen, das brauchst du
noch nicht“, scherzt er mit schwarzem Humor.
Edda Schinke ist beruhigt: Wenn ihr Mann schon
wieder so witzeln kann, ist er auf dem Weg ganz
der Alte zu werden.
Bereits am Tag nach der Operation darf Michael
Schinke aufstehen. Nach vier Tagen kann er einen ersten kleinen Spaziergang machen. Jeden
Tag kommt eine Krankengymnastin, um mit ihm
das Laufen zu trainieren. Um die Gefahr einer
Infektion und einer Herzhautentzündung (Endokarditis) zu reduzieren, erhält Michael SchinDann ist der Körper nicht in der Lage, bestimmte
ke Antibiotika.
Schadstoffe und Flüssigkeiten in ausreichendem
Maße auszuscheiden (s. Ergebnis 13a, S. 65).
Als „langweilig“ empfindet Michael Schinke die
Tage im Krankenhaus. Den Besuch seiner Kin-
Auch neurologische Komplikationen können
der und seiner Enkel hat er sich „als nicht nötig“
nach der Operation auftreten (s. Ergebnis 14a,
verbeten. Da er und seine Frau außerhalb Ham-
S. 66). Das können vorübergehende Störungen,
burgs wohnen und seine Frau Edda keinen Füh-
die lediglich Minuten andauern, sein – z. B. eine
rerschein besitzt, kann sie ihn nur jeden zweiten
transitorische ischämische Attacke (TIA). Aber
Tag besuchen.
auch ein Schlaganfall (Apoplex) oder Koma sind
möglich. Als Risikofaktoren für die o. g. Schä-
Vor der Entlassung führt Dr. Mayer bei ­Michael
digungen gelten u. a. ein Patientenalter über 70
Schinke noch einige Tests durch. So überprüft
Jahre oder Bluthochdruck (arterielle Hyperto-
er durch eine Ultraschalluntersuchung des Her-
nie). Auch neurologische Vorerkrankungen stel-
zens (Echokardiographie) das Ergebnis der Ope-
len ein Risiko dar.
ration. Der Eingriff ist ein Erfolg: Die „neue“
Herzklappe funktioniert einwandfrei. Das beru-
Komplikationen, die zum Tod des Patienten
higt Michael Schinke sehr. Er ist froh, als er nach
führen, lassen sich bei Operationen am Herzen
Hause darf.
nicht ganz ausschließen. Das Risiko, zu versterben, wird von mehreren Faktoren, wie einem
Besonders herzlich verabschiedet er sich von
höheren Lebensalter oder dem Vorhandensein
seinem Zimmernachbarn Gustav Wienhold. Sie
von Vorerkrankungen, beeinflusst. So wenig Pa-
haben sich gut verstanden und ihre Gespräche
tienten wie möglich sollten nach einer Operati-
haben ein wenig Abwechslung in den Kranken-
on an den Herzklappen während des Kranken-
hausalltag gebracht. Natürlich haben sich Mi-
hausaufenthaltes (In-Hospital-Letalität) oder
chael Schinke und Gustav Wienhold auch über
danach versterben (s. Ergebnisse 15a, S. 67; 16a,
ihre „Wehwehchen“ ausgetauscht. 88 Jahre alt
S. 68; 17, S. 69; 19a, S. 70).
ist Gustav Wienhold. Eine nicht funktionieren-
26 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
de Aortenklappe ist nur eines von seinen „Zip-
Das Risiko von Patienten, zu versterben, wenn
perlein“. Zusätzlich sind mehrere seiner Herz-
sie sich einer Operation an der Aortenklappe mit
kranzgefäße stark verengt. Gustav Wienhold ist
gleichzeitiger Operation der Herzkranzgefäße
sowohl an der Herzklappe als auch an den Herz-
unterziehen, ist gegenüber weniger komplexen
kranzgefäßen operiert worden. Auch diese Ope-
Operationen ebenfalls erhöht. Selbstverständ-
ration wurde von Dr. Mayer am offenen Herzen
lich sollte die Sterblichkeitsrate – sowohl wäh-
durchgeführt.
rend des Krankenhausaufenthaltes und auch
danach – trotzdem möglichst gering ausfallen (s.
Dabei wurde nicht nur seine Aortenklappe er-
Ergebnisse 15b, S. 67; 16c, S. 68; 17, S. 69; 19b,
setzt, sondern auch die verengten und verstopf-
S. 70).
ten großen Herzkranzgefäße „überbrückt“, er
hat vier Bypässe erhalten.
Doch zurück zu Michael Schinke: Bereits 8 Tage
nach der Operation kann er die Asklepios Klinik
Operationen am Herzen, bei denen die Aorten-
St. Georg verlassen. Er kommt in eine stationäre
klappe ersetzt und Herzkranzgefäße überbrückt
Rehabilitationseinrichtung. Eine Sozialarbeiterin
werden, sind gegenüber der alleinigen Klappen-
der Asklepios Klinik St. Georg hat für diesen rei-
operation mit einem höheren Risiko für den Pa-
bungslosen Übergang gesorgt und alles organi-
tienten verbunden. Die Art der Komplikationen
siert.
ist aber einem isolierten Eingriff an der Aortenklappe vergleichbar (Infektionen, Blutungen). Es
In der Reha wird zunächst seine körperliche Be-
kann zu einer Mittelfellentzündung (s. Ergebnis
lastbarkeit eingeschätzt. Ausgerichtet auf seinen
12b, S. 64) oder zu Nierenfunktionsstörungen
gesundheitlichen Zustand und seine Bedürfnisse
(s. Ergebnis 13b, S. 65) kommen; auch neurolo-
wird für Michael Schinke ein Bewegungspro-
gische Komplikationen (s. Ergebnis 14b, S. 66)
gramm entwickelt. Gymnastik, ein tägliches Trai-
können auftreten.
ning auf dem Fahrradergometer und Schwim-
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 27
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
men stehen hier auf dem Programm. Aber auch
alle drei großen Herzkranzgefäße stark verengt.
Informationen und Schulungen, wie er künftig
Sie hat in einem isolierten Eingriff an den Herz-
dafür sorgen kann, sich ausreichend zu bewegen
kranzgefäßen drei Bypässe erhalten.
und sich gesund zu ernähren, werden angeboten. Seine Krankengymnastin rät ihm, sich nach
Wenn nur eine oder wenige isolierte Gefäßab-
dem Ende der Reha einer Herzsportgruppe (s.
lagerungen zur Minderversorgung des Herzens
„Mit Sport gegen die Todesursache Nummer 1“,
führen (Arteriosklerose), wird meist keine Ope-
S. 44) anzuschließen.
ration erforderlich, sondern die Behandlung
kann mittels Herzkatheter (und Stenteinlage)
In der Reha trifft Michael Schinke auf weitere
erfolgen. Dies gilt auch, wenn der Betroffene
Leidensgenossen: Viele Patienten sind wie er
neue und stark zunehmende Beschwerden (die
ebenfalls wegen „Herzgeschichten“ in Behand-
sogenannte instabile Angina Pectoris) verspürt
lung. Mit Ole Sternhagen und Annemarie Wich-
und ihm deshalb ein Herzinfarkt droht. Bei ei-
mann, die er bei verschiedenen Übungen und
ner instabilen Angina Pectoris kommt es durch
Trainings wiedertrifft, versteht er sich besonders
Risse in den Ablagerungen zusätzlich zu einer
gut.
Anlagerung von Blutplättchen und es kann sich
ein Thrombus (Blutgerinnsel) bilden. Wenn der
Ole Sternhagen ist erst 43 Jahre und hat bereits
Thrombus das Herzkranzgefäß vollständig ver-
einen Herzinfarkt hinter sich. Das schnelle Han-
stopft, können die durch diese Ader versorgten
deln seiner Arbeitskollegen hat ihm das Leben
Teile der Herzmuskels absterben (Infarkt). Gele-
gerettet (s. „Herzinfarkt?“, S. 39). Annemarie
gentlich spürt der Patient den Verschluss kleiner
Wichmann dagegen hatte sich gerade mit 60 Jah-
Herzkranzgefäße gar nicht („stummer Infarkt“).
ren in den Ruhestand verabschiedet, als sie die
Wenn ein Patient aber bereits mehrere Infarkte
Diagnose „Koronare Herzkrankheit“ (s. „Herz-
erlitten hat, wird das Herz von den Narben
erkrankungen – ein Überblick“, S. 42) erhielt. Bei
stark erweitert und es kommt zu einer schweren
Menschen mit einer „Koronaren Herzkrankheit“
Herzinsuffizienz.
(KHK) ist die Durchblutung der Herzkranzgefäße gestört. Bei Annemarie Wichmann waren
Um eine Umleitung für ein Herzkranzgefäß
zu legen (Bypass), entnehmen die Operateure
meistens ein Stück aus der Brustwandarterie und
pflanzen es in das Gefäßsystem des Herzens ein.
Diese Überbrückung, der Bypass, sorgt dafür,
dass das Herz auch hinter den verstopften Stellen wieder ausreichend mit Blut und Nährstoffen
versorgt wird.
Eine Bypassoperation wird am offenen Herzen durchgeführt. Sie kann durch eine spezielle
Technik am schlagenden Herzen oder – wie die
konventionelle Klappenoperation – an der HerzLungen-Maschine durchgeführt werden.
Als Material für die Überbrückung dienen Arterien- oder Venenstücke, die im gleichen Eingriff
entnommen werden und oberhalb und unterhalb des Engpasses eingenäht werden.
28 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Heute wird für die Umleitung regelhaft die innere Brustwandarterie genommen, da sich im Verlauf der nächsten Jahre eine deutlich geringere
Rate an erneuten Herzinfarkten oder AnginaPectoris-Anfällen im versorgten Gebiet gegenüber den reinen Venenbypässen gezeigt hat (s.
Ergebnis 18, S. 69).
Das Risiko, bei einer alleinigen Bypass-Operation Komplikationen zu erleiden, ist deutlich
niedriger als bei Operationen, bei denen zusätzlich ein Eingriff an den Herzklappen erfolgt (s.
Ergebnisse 15c, S. 67; 16e und 16f, S. 69; 17, S.
69; 19c, S. 70). Trotzdem können sich auch bei
diesem Eingriff Komplikationen wie eine Mittelfellentzündung (s. Ergebnis 12c, S. 64), eine Nierenfunktionsstörung (s. Ergebnis 13c, S. 65) oder
neurologische Komplikationen (s. Ergebnis 14c,
S. 66) ereignen.
Nach drei weiteren Wochen liegt auch der Auf-
kop ab. Im EKG zeigt sich „Vorhofflimmern“,
enthalt in der Rehabilitationsklinik hinter Mi-
eine Herzrhythmusstörung. Das Herz ist völlig
chael Schinke. Er freut sich auf sein Zuhause und
aus dem Takt und schlägt mit nur 45 Schlägen
darauf, dass nun wieder ein weitgehend norma-
pro Minute, sein Puls geht unregelmäßig.
les Leben, ohne besondere Einschränkungen,
beginnt.
Vorhofflimmern gilt als Volkskrankheit, da es mit
großem Abstand die häufigste Rhythmusstö-
Er muss sich noch etwas schonen, soll sich aber
rung darstellt. Für den Betroffenen macht es sich
regelmäßig bewegen und das in der Reha er-
insbesondere durch einen unregelmäßigen und
lernte Sportprogramm fortführen. Er mag es gar
meist zu schnellen Puls bemerkbar (s. „Wenn
nicht, wenn seine Frau Edda ihn ermahnt: „Lass
das Herz aus dem Takt gerät“, S. 46). Eine Herz-
das lieber sein“, „Ich mach das schon“, „Ruh
rhythmusstörung, bei der der Puls anhaltend auf
dich aus“. Er wehrt diese Ermahnung immer ab,
über 100 Schläge pro Minute beschleunigt ist,
will endlich wieder aktiv sein und sein altes Le-
wird als Tachykardie bezeichnet. Ein gesundes
ben weiterführen. Auch wenn er die Angst sei-
Herz schlägt in Ruhe 60- bis 80-mal pro Minute.
ner Frau, nach 48 gemeinsamen Ehejahren al-
Beim Vorhofflimmern spricht man dann von ei-
leine dazustehen, versteht, denkt er manchmal:
ner absoluten Tachyarrhythmie. Aber auch ein zu
„Dann war es das eben! Aber ich hatte ein schö-
langsamer unregelmäßiger Puls kann auftreten.
nes, erfülltes Leben.“
Dann spricht man von einer Brady­arrhythmie,
wie sie bei Michael Schinke vorliegt.
Ein halbes Jahr lang fühlt Michael Schinke
sich gut und dann ist da wieder so ein Gefühl,
Als Risikofaktoren für ein Vorhofflimmern gelten
„mit dem Herzen stimmt was nicht“. Sein Herz
ein hoher Blutdruck (Hypertonus) und höheres
rast, er schwitzt stark und ihm ist gelegentlich
Lebensalter. Beides trifft bei Michael Schin-
schwindlig. Alarmiert sucht Michael Schinke sei-
ke nicht zu. Das Auftreten von Vorhofflimmern
nen Hausarzt Dr. Steen auf. Der tastet den Puls,
wird jedoch auch von einer Herzmuskelschwä-
misst den Blutdruck, hört ihn mit dem Stethos-
che oder einer Durchblutungsstörung der Herz-
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 29
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Vorhofflimmern kann mit Medikamenten begegnet werden und erfordert gelegentlich eine
Strombehandlung in Kurzbetäubung (Kardioversion). Wenn diese Behandlungen nicht mehr
helfen oder die Nebenwirkungen zu stark sind,
können Therapiealternativen (Herzschrittmacher, Ablationsbehandlung) in Betracht gezogen
werden.
Dr. Steen rät Michael Schinke sich erneut in
der Asklepios Klinik Harburg vorzustellen. Hier
müssen weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden. Michael Schinke folgt dieser
Empfehlung und wird erneut in die Asklepios
Klinik Harburg eingewiesen.
Wieder folgen EKG, Blutdruckmessung und jetzt
auch ein Langzeit-EKG. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Herzrhythmusstörungen von Michael Schinke eine Schrittmacherimplantation sinnvoll erscheinen lassen.
kranzgefäße begünstigt. Hierunter finden sich
Bei anderen Patienten kann eine elektrophysi-
auch vermehrt Patienten mit Zuckerkrankheit.
ologische Untersuchung (EPU; Rhythmusherzkatheter) zur weiteren Abklärung sinnvoll sein.
Beim Vorhofflimmern werden die Vorkammern
Eine EPU ist eine spezielle Herzkatheterunter-
des Herzens elektrisch völlig ungeordnet erregt.
suchung, bei der dünne Elektrokatheter über die
Während der Rhythmus beim Gesunden (nor-
Adern direkt in die Herzkammern vorgeschoben
maler Sinusrhythmus) durch den Sinusknoten
werden, um ein EKG aus mehreren Bereichen
koordiniert wird, damit sich die Vorkammern
abzuleiten. So kann festgestellt werden, in wel-
gleichzeitig zusammenziehen und so das Blut
chem Bereich des Herzens Rhythmusstörungen
weitertransportieren, bewegen sie sich beim
entstehen.
Vorhofflimmern völlig unkoordiniert. Die Vorkammern scheinen zu zittern, zu „flimmern“.
Im Rahmen einer solchen Untersuchung kön-
Dadurch kann das Blut nicht richtig gepumpt
nen mit Hilfe eines Spezialkatheters Rhythmus-
werden und es können kleine Blutgerinnsel ent-
störungen nicht nur lokalisiert, sondern auch di-
stehen. Diese Blutgerinnsel können sich gele-
rekt behandelt werden. Die Spitze des Katheters
gentlich sogar ablösen und eine Ader verstopfen
kann bis auf ca. 50 °C erhitzt werden. An den
(Thromboembolie). Dadurch steigt vor allem das
Stellen im Herzgewebe, die von dieser Spitze
Schlaganfallrisiko.
berührt werden, wird das Gewebe dann verödet.
In der Folge ist die Ausbreitung der elektrischen
Zunächst tritt die Rhythmusstörung oft anfalls-
Impulse dort eingeschränkt und Rhythmusstö-
weise auf. Allerdings ist Vorhofflimmern fast im-
rungen werden verhindert. Dieses Verfahren
mer eine chronische und meist fortschreitende
wird als „Katheterablation“ bezeichnet und stellt
Erkrankung: Die Rhythmusstörungen nehmen
eine der wenigen wirklich heilenden Eingriffe
zu, die einzelnen Episoden werden länger, bis sie
der Herzmedizin dar, da Rückfälle hier sehr sel-
in ein anhaltendes Vorhofflimmern übergehen.
ten sind.
30 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Aber eine Katheterablation kommt bei Michael
ständig ist, zunächst, welche Aufgabe der Herz-
Schinke nicht primär in Frage; da durch die vor-
schrittmacher für sein Herz übernehmen soll:
ausgehende Klappenoperation die dauerhaften
Um das Blut zu sammeln und zu pumpen, muss
Erfolgsaussichten als gering eingeschätzt wer-
das Herz durch sehr kleine elektrische Impulse
den. Die Ärzte in der Asklepios Klinik Harburg
„angetrieben“ werden. Dies geschieht bei einem
empfehlen Michael Schinke, sich einen Herz-
gesunden Herzen durch den Sinusknoten. Er
schrittmacher einsetzen zu lassen.
veranlasst das Zusammenziehen (Kontraktion)
der Herzkammern und sorgt für einen regelmä-
Wenn Herzrhythmusstörungen nicht durch
ßigen und rhythmischen Herzschlag. Funktions-
schnellen Herzschlag (Tachykardie, Herzrasen),
störungen bei der Erregung des Herzens führen
sondern durch einen zu langsamen Herzschlag
häufig zu einem verlangsamten und unregelmä-
symptomatisch werden, wird das Anlegen eines
ßigen Herzschlag (Bradykardie/Bradyarrythmie).
Herzschrittmachers (Implantation) in Betracht
Symptome wie Schwindelgefühl, Müdigkeit oder
gezogen. Wann das Einsetzen, die Implantation,
Schwächeanfälle sind die Folge.
eines Herzschrittmachers medizinisch gerechtfertigt ist, wird in der Leitlinie der Deutschen
Dr. Bechtel zeigt Michael Schinke einen Herz-
Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreis-
schrittmacher. Herzschrittmachersysteme sind
laufforschung beschrieben und festgelegt (s. Er-
in der Lage, regelmäßige Impulse zu geben und
gebnis 21, S. 74).
damit den Takt des Herzens zu regulieren bzw.
zu korrigieren. Eigentlich interessiert sich Mi-
Für Michael Schinke ergeben die Leitlinien ein-
chael Schinke nicht so sehr für „Technik“. Aber
deutig die Rechtfertigung zum Einsetzen eines
wie sein „neues Antriebsmodell“ funktioniert,
Herzschrittmachers. Im Aufklärungsgespräch
das will er doch ganz genau wissen. Daher erläu-
erklärt ihm ein neuer Arzt, Dr. Sven Bechtel,
tert ihm Dr. Bechtel den Aufbau und die Funk-
der für den Einsatz des Herzschrittmachers zu-
tionsweise eines Schrittmachersystems. Das be-
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 31
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
steht im Wesentlichen aus zwei Komponenten,
• Wird der Reiz innerhalb des Herzens vom Vor-
der Elektronik (Aggregat) mit Batterie und den
hof nicht auf die Kammer übertragen, kommt
Schrittmacherelektroden (Sonden). Das Aggre-
der Zweikammerschrittmacher zum Einsatz.
gat registriert ständig die Herztätigkeit. Bei ver-
Hierbei werden zwei Elektroden platziert,
langsamter Herztätigkeit werden über die Son-
die sicherstellen, dass sowohl Vorhof als auch
den elektrische Impulse an das Herz abgegeben.
Kammer stimuliert werden.
Ist die Entscheidung für einen Herzschrittma-
Zur Auswahl des richtigen Herzschrittmacher-
cher gefallen, gilt es, das richtige Schrittmacher-
systems liegen Leitlinien der medizinischen
system auszuwählen.
Fachgesellschaft vor (s. Ergebnis 22, S. 74).
Je nach Krankheitsbild ist es wichtig, das Herz
Dr. Bechtel erläutert Michael Schinke, was wäh-
an verschiedenen Stellen zu unterstützen – im
rend des Eingriffs, der nur in lokaler Betäubung
Vorhof (Atrium), in der Herzkammer (Ventrikel)
durchgeführt wird, auf ihn zukommen wird:
oder an beiden Stellen. Verschiedene Schrittmachersysteme stehen dabei zur Auswahl und sind
• Im Bereich des Brustmuskels wird eine Tasche
für die unterschiedlichen Anforderungen geeig-
unter der Haut gebildet, die das Aggregat mit
net.
der Batterie aufnimmt.
• Beim sogenannten Einkammerschrittmacher
• Die Sonde bzw. die Sonden des Herzschritt-
wird die Elektrode in dem Teil des Herzmus-
machers werden über eine Vene hinter dem
kels (Vorhof oder Kammer) verankert, der sti-
Schlüsselbein in die Herzkammer und/oder
muliert werden soll.
den Vorhof geschoben. Durch eine Röntgenuntersuchung, die Durchleuchtung, wird
kontrolliert, ob die Sonde richtig sitzt. Die
Durchleuchtungszeit kann je nach Schrittmachersystem und Schwierigkeit des Eingriffs
variieren. Je kürzer die Durchleuchtungszeit
ist, desto geringer ist die Strahlenbelastung für
den Patienten (s. Ergebnis 24, S. 75).
• Elektrode(n) und Schrittmacheraggregat werden anschließend miteinander verbunden.
Wie lange der gesamte Eingriff dauert, ist nicht
sicher vorhersehbar, da er von der Anatomie
des Patienten, der Art der implantierten Systeme und der Erfahrung des Operateurs abhängig
ist. In der Regel dauert eine solche Operation
zwischen 20 und 80 Minuten. Lange Operationszeiten können zu höheren Infektionsraten
führen und erhöhen damit das Risiko für den
Patienten.
Sind die Operationszeiten einer Klinik bei der
Implantation gleicher Schrittmachersysteme im
Vergleich zu Operationszeiten anderer Einrich-
32 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
tungen deutlich länger, kann dies auf ein Quali-
Michael Schinke entscheidet sich für den Ein-
tätsproblem hinweisen (s. Ergebnis 25a und 25b,
griff. „Setzt mir bloß kein Auslaufmodell ein!“,
S. 76).
scherzt er, als er auf dem OP-Tisch liegt und der
Eingriff beginnen soll. Da der Eingriff unter ört-
Dr. Bechtel erklärt Michael Schinke, dass eine
licher Betäubung durchgeführt wird, kann Dr.
Herzschrittmacher-Implantation ein kleinerer
Bechtel ihm erzählen, was gerade passiert. Der
chirurgischer Eingriff ist. Trotz sorgfältiger Vor-
Herzschrittmacher soll bei Michael Schinke die
gehensweise kann es auch bei kleinen Operati-
elektrische Eigenaktivität des Herzens messen.
onen zu Komplikationen (perioperative Kompli-
Deshalb ist es erforderlich, die Wahrnehmungs-
kationen) kommen. Sie sind jedoch selten.
schwelle des Schrittmachers einzustellen.
• Beim Einsetzen können die Gefäße oder der
Ist die Wahrnehmungsschwelle des Herzschritt-
Herzmuskel verletzt werden (chirurgische
machers zu niedrig eingestellt, können Stör-
Komplikation) (s. Ergebnis 26a, S. 77).
signale fälschlicherweise als Eigenaktivität des
Herzens gedeutet werden. Dann unterbleibt die
• Es können Fehlfunktionen der Sonden bzw.
eigentlich erforderliche Stimulation des Her-
des Aggregats auftreten. In wenigen Fällen
zens. Daher sollte die Wahrnehmungsschwelle
ist es möglich, dass die Schrittmachersonde
des Herzschrittmachers (Signalamplitude) mög-
aus ihrer Position im Vorhof oder in der Herz-
lichst hoch sein (s. Ergebnis 28a und 28b, S. 79).
kammer verrutscht (Sondendislokation) und
danach nicht mehr voll funktionsfähig ist (s.
Den Eingriff hat Michael Schinke als „etwas un-
Ergebnis 27a und 27b, S. 78).
angenehm“, aber als aushaltbar empfunden. Er
ist froh, dass er die Asklepios Klinik Harburg
• Todesfälle nach Herzschrittmacher-Implanta-
schon bald nach dem Eingriff verlassen kann.Von
tionen (Letalität) sind möglich, kommen aber
Krankenhäusern hat er, obwohl alles gut verlau-
extrem selten vor (s. Ergebnis 23, S. 74).
fen ist und er sich gut betreut gefühlt hat, erst
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 33
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
ist, geöffnet. Das Aggregat wird von den Sonden
gelöst und durch ein neues Aggregat ersetzt. Die
Sonden können in der Regel weiter genutzt werden.
Um die Gefahr von Infektionen beim Aggregatwechsel zu minimieren, sollte die Eingriffsdauer
auch hier möglichst kurz sein (s. Ergebnis 25c,
S. 76).
Bei einem Gerätewechsel kann es im Bereich der
Tasche zu Komplikationen in Form von Hämatomen und Wundinfektionen kommen (s. Ergebnis 26b, S. 77).
Um zu prüfen, ob der Herzschrittmacher seine
Aufgabe, die elektrische Eigenaktivität des Herzens (Herzfrequenz) zu messen, erfüllt, wird wie
beim Einsatz des Herzschrittmachers die Wahrnehmungsschwelle des Herzschrittmachers (Signalamplitude) bestimmt (s. Ergebnis 30a und
30b, S. 82).
Um sicherzustellen, dass das Herz auch nach
dem Wechsel des Aggregats auf den Impuls des
Herzschrittmachers reagiert, wird gemessen, ab
welcher Reizschwelle das Herz reagiert. Diese
einmal genug. Beim Abschlussgespräch mit Dr.
Reizschwellenbestimmung erfolgt während des
Bechtel bekommt er einen Nachsorgepass mit,
Eingriffs (s. Ergebnis 31a und 31b, S. 83).
in dem die Termine für die Nachsorgeuntersuchungen eingetragen sind. Dabei wird u. a. über-
Zur Nachuntersuchung findet sich Michael
prüft, ob die Sonden noch regelgerecht funkti-
Schinke erneut in der Asklepios Klinik Harburg
onieren oder nach einigen Jahren die Batterie
ein. Ihm ist wichtig, dass die Ärzte die Nachsor-
erschöpft ist und ein Austausch des Schrittma-
geuntersuchung durchführen, die ihn operiert
cheraggregats notwendig wird. Michael Schin-
und behandelt haben und ihn schon kennen.
ke hofft, dass sein Herzschrittmacher möglichst
Dass alle Unterlagen sofort verfügbar sind, ist
lange einwandfrei „läuft“.
ein weiterer Vorteil, findet Michael Schinke.
Die Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats
Die Nachuntersuchung zeigt: Es ist alles in Ord-
ist abhängig von der nutzbaren Batteriekapazi-
nung. Die Sonden sitzen an ihrem Platz und das
tät und von seinem Energieverbrauch. In der Re-
Aggregat, die Batterie, alles funktioniert ein-
gel ist ein Aggregatwechsel nach sieben bis acht
wandfrei. Und das, hofft Michael Schinke, wird
Jahren nötig (s. Ergebnis 29, S. 80).
auch noch lange so bleiben. Er wünscht sich,
dass ihm ein Revisionseingriff, bei der das Herz-
Bei einem Aggregatwechsel wird die Tasche im
schrittmacheraggregat oder die Sonde erneuert
Brustmuskel, in der der Schrittmacher platziert
werden muss, erspart bleibt.
34 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Eine Revision oder eine Explantation des Herz-
Im Rahmen des Revisionseingriffes ist zu prüfen,
schrittmachers (s. Ergebnis 32, S. 84) wird erfor-
ob der Herzschrittmacher seine Funktion erfüllt.
derlich,
Die Signalamplitude ist zu messen (s. Ergeb-
• wenn beispielsweise ein Sondenbruch oder
nis 30c und 30d, S. 82). Auch die Höhe der Si-
ein Verrutschen der Sonde (Dislokation) zu
gnalamplitude ist zu bestimmen (s. Ergebnis 28c
einer Fehlfunktion des Herzschrittmachers
und 28d, S. 79) wie die Reizschwelle, ab der das
führt,
Herz auf einen Impuls des neuen Herzschrittma-
• die Hauttasche, in die der Schrittmacher ein-
chers reagiert (s. Ergebnis 31c und 31d, S. 83).
gesetzt worden ist, perforiert ist oder
• eine Infektion auftritt.
Mittlerweile ist es Frühling geworden. Für den
Sommer planen Michael und Edda Schinke ei-
Wenn eine Revision oder eine Explantation eines
nen schönen Urlaub auf Helgoland. Hier haben
Herzschrittmachers erforderlich ist, sollte der
sie viele Jahre gelebt und Gelegenheit, Freunde
Eingriff selbstverständlich möglichst komplika-
und Bekannte zu treffen. Michael Schinke hat ja
tionslos verlaufen:
auch viel zu erzählen.
• Wie bei der Erstimplantation eines Herzschrittmachers sollten auch bei einem Revi-
Erstmal freut er sich jedoch auf die Spargelzeit.
sionseingriff möglichst wenige chirurgische
Spargel mit Lachs oder Schinken – das ist doch
Komplikationen auftreten (s. Ergebnis 26c, S.
auch eine wichtige Entscheidung.
77).
• Dislokationen, das Verrutschen der Sonde,
sind zu vermeiden (s. Ergebnis 27c und 27d, S.
78).
Michael Schinke und seine Frau Edda genießen ihr
Leben nach der schweren Zeit und hoffen noch auf
viele gemeinsame Jahre – bei guter Gesundheit selbstverständlich!
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 35
Ein Besuch im Herzkatheterlabor
Ihre Beschwerden weisen auf eine Erkrankung des Herzens hin? Eine Veränderung an den Herzklappen soll untersucht werden? Die Herzkranzgefäße sind möglicherweise verengt? Es besteht der Verdacht auf einen Herzfehler?
Spezielle Katheter ermöglichen es außerdem,
bestimmte Herz-Kreislauf-Werte zu messen, wie
z. B. die Blutmenge, die in einer Minute aus dem
Herzen herausgepumpt wird.
Es wird zwischen zwei Verfahren unterschieden,
dem
In diesen Fällen steht ein Besuch im Herzka-
• Rechtsherzkatheter (venöser Katheter)
theterlabor an. Dort, wo andere diagnostische
und dem
Verfahren nicht ausreichen, um krankhafte Ver-
• Linksherzkatheter (arterieller Katheter).
änderungen des Herzens darzustellen, wird eine
Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Ein-
Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt
gesetzt wird dieses Verfahren zur
von der jeweiligen Fragestellung ab:
• Darstellung von Herz und Gefäßen, die durch
Bei
sichtbar werden, und zur
punktiert der Arzt eine Vene in der Leisten- oder
• Ermittlung des Drucks in den Herzkammern
und den Herzkranzgefäßen.
der
Rechtsherzkatheteruntersuchung
Röntgenkontrastmittel auf einem Monitor
Armbeuge. Anschließend führt der Arzt den
Katheter über das Gefäßsystem bis in die rechte Herzkammer und in die Lungengefäße. Dies
geschieht unter Röntgenkontrolle. Über den
Katheter kann der Arzt Röntgenkontrastmittel
einspritzen oder den Druck in der rechten Herzkammer und in der Lungenschlagader messen.
Dieses Verfahren wird eingesetzt, wenn der Verdacht auf einen Herzklappenfehler besteht, ein
Defekt der Herzscheidewände oder eine Funktionsstörung des Herzens (z. B. Herzmuskelerkrankung) vorliegt. Es kommt auch zum Einsatz, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung des
Lungenkreislaufes besteht.
Ziel der Linksherzkatheteruntersuchung ist
vor allem die Darstellung der Herzkranzgefäße
(Koronarangiographie). Der Herzkatheter wird
36 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
dafür über die Arterie in der Leistenbeuge oder
Von dem Befund der Herzkatheteruntersu-
des Unterarms bis zu den Herzkranzgefäßen
chung hängt das weitere Vorgehen, die in-
und sogar über die Aortenklappe in die linke
dividuell zugeschnittene Therapie, ab. Wird
Herzkammer vorgeschoben.
bei der Darstellung der Herzkranzgefäße am
Linksherzkathetermess­platz eine Verengung der
Um die feinen Herzkranzgefäße und deren Eng-
Herzkranzgefäße festgestellt, kann die Veren-
stellen auf einem Röntgenmonitor darstellen zu
gung durch den Einsatz eines Ballonkatheters
können, werden über den Katheter jeweils weni-
beseitigt werden. Es erfolgt eine Aufdehnung
ge Milliliter eines Röntgenkontrastmittels in die
von Herzkranzgefäßen.
Herzkranzgefäße gespritzt.
Die Aufdehnung von Herzkranzgefäßen
Herzkatheter-Untersuchungen werden in der
kann direkt im Anschluss an die diagnostische
Regel beim wachen Patienten durchgeführt. Die
Herzkatheteruntersuchung oder in einem ge-
Einstichstelle wird örtlich betäubt. Die Untersu-
sonderten Eingriff durchgeführt werden. Dabei
chung ist daher für den Patienten weitgehend
wird mit Hilfe eines speziellen Katheters ein
schmerzfrei. Während des Eingriffs müssen die
kleiner Ballon bis zur Verengung des betroffenen
Patienten still auf dem Rücken liegen. Das Herz
Herzkranzgefäßes geschoben. Der Ballon wird
wird bei der Herzkatheter-Untersuchung mit-
anschließend für die Dauer von wenigen Se-
hilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) über-
kunden unter hohem Druck entfaltet. Durch die
wacht.
Aufdehnung kann die Gefäßverengung beseitigt
und ein ungehinderter Blutfluss durch das Herz-
Nach der Untersuchung wird an der Einstich-
kranzgefäß wieder hergestellt werden.
stelle ein Druckverband angelegt, der etwa zwei
bis sechs Stunden liegen bleiben muss. Um eine
Das Verfahren der Ballondilatation wird insbe-
Nachblutung aus der Einstichstelle zu vermei-
sondere durchgeführt, wenn lediglich kurze Ver-
den, sollen die Patienten zunächst Bettruhe hal-
engungen oder Verschlüsse der Herzkranzge-
ten und in den Tagen danach starke körperliche
fäße beseitigt werden sollen.
Anstrengungen vermeiden.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 37
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Da sich in den letzten Jahren herausgestellt hat,
Eingriff erfolgreich verläuft, kann durch eine
dass eine alleinige Ballondilatation häufig mit
Aufdehnung und/oder Stabilisation der Herz-
Rückfällen verbunden war, wird heute häufig
kranzgefäße die körperliche Leistungsfähigkeit
eine Gefäßstütze aus feinem Edelstahlgeflecht,
der betroffenen Patienten wieder hergestellt
ein Stent, in die aufgeweitete Verengung des
werden.
Herzkranzgefäßes eingesetzt. Dadurch wird die
Aufdehnung des verengten Herzkranzgefäßes
Moderne Diagnostik in der Asklepios Klinik St.
stabilisiert und eine erneute Verengung des auf-
Georg
gedehnten Herzkranzgefäßes (Restenose) verhindert.
Seit 2003 steht in der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg ein besonderes Verfahren für
Das Einbringen eines solchen Stents erfolgt
die Durchführung von Herz-Katheter-Unter-
ebenfalls mit Hilfe eines Ballonkatheters, der
suchungen und -behandlungen zur Verfügung,
durch das Aufblasen des Ballons entfaltet wird.
ein Stereotaxis-Arbeitsplatz. Das Besondere:
Ob der Stent „richtig liegt“, wird anschließend
Stereotaxis ist eine „normale“ Katheteranlage,
unter Röntgensicht überprüft. Hierfür ist erneut
bei der zum optimalen Platzieren des Katheters
die Gabe von Kontrastmittel notwendig.
eine magnetische Navigation zu Hilfe genommen werden kann. EDV-gesteuert per Joystick
Um nach einer Ballondilatation und dem Setzen
wird der Herzkatheter durch die Blutgefäße und
eines Stents das Auftreten eines Blutgerinnsels
Herzkammern gesteuert. Die behandelnden
(Thrombus) im behandelten Herzkranzgefäß
Ärzte können jederzeit genau verfolgen, wo sich
zu verhindern, muss der Patient vorübergehend
der Katheter gerade befindet. Schwer zugäng-
mehrere blutgerinnungshemmende Medika-
liche Stellen können leichter erreicht, der Kathe-
mente einnehmen. Wie lange dies notwendig
ter präziser platziert werden, als dies per Hand
ist, hängt vom Schweregrad der Erkrankung und
möglich ist.
von dem verwendeten Stent ab.
Ein positiver Nebeneffekt für Patienten und
Sofern das Herz vor dem Eingriff nicht bereits
Ärzte: Die Durchleuchtungszeit ist meist gerin-
durch einen Herzinfarkt geschädigt ist und der
ger und damit auch die Strahlenbelastung.
38 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Herzinfarkt?
Zögern Sie nicht, wenn folgende Alarmzeichen,
allein oder in Kombination miteinander, auftreten:
•Starke Schmerzen im Brustkorb, die in die
Arme, die Schulterblätter, den Hals, den
Schon der Verdacht auf einen Herzinfarkt reicht: Rufen Sie
sofort den Rettungsdienst und äußern Sie ­Ihren Verdacht.
Und keine Scheu vor einem Fehlalarm: Ein Herzinfarkt
bedeutet Lebensgefahr und deshalb zählt jede Minute.
Kiefer oder den Oberbauch ausstrahlen
und mit Luftnot, Übelkeit, Erbrechen einhergehen,
seinen Beitrag zur Funktion des Herzens, dem
•ein Gefühl der Beklemmung: ein starker
Pumpen von Blut, nicht mehr leisten. Es kommt
Druck im Brustkorb und/oder ein Engege-
zu einem Blutdruckabfall. Die eingeschränkte
fühl, das mit heftiger Angst einhergeht,
Blutzirkulation führt zur Luftnot und die Organe
werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff
•eine blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter
Schweiß,
Schwächeanfall
(auch
versorgt.
ohne
Schmerz), evtl. Bewusstlosigkeit.
Je nachdem, welches Herzkranzgefäß betroffen
ist, kann sich der Herzinfarkt durch unterschied-
•Vor allem bei Frauen kann sich ein Herz-
liche Symptome bemerkbar machen:
infarkt auch nur durch Luftnot, Übelkeit,
Erbrechen und/oder Schmerzen im Ober-
• Beschwerden im Oberbauchbereich sind eher
bauch ankündigen. Aber auch ein „stum-
Anzeichen für einen Hinterwandinfarkt und
mer Infarkt“, der sich nicht durch Schmer-
auf den Verschluss der rechten Herzkranzarte-
zen oder andere Beschwerden bemerkbar
rie zurückzuführen.
macht, kann auftreten.
• Wenn die linke Herzkranzarterie verschlossen
Der Herzinfarkt ist eine der häufigsten Todesur-
ist, entsteht meist ein Vorderwandinfarkt, der
sachen in Deutschland. Jeder Dritte stirbt, bevor
sich eher durch Schmerzen im Brustbereich
er die Klinik erreicht.
bemerkbar macht.
Ausgelöst wird der Herzinfarkt durch das Ver-
Ein Herzinfarkt kommt – so der allgemeine Ein-
stopfen eines Herzkranzgefäßes (s. „Das gesun-
druck – überraschend, sozusagen aus „heiterem
de Herz“, S. 18). In der Folge stirbt der Herz-
Himmel“. Doch viele Patienten haben bereits
muskel, der von diesem Blutgefäß versorgt wird,
Stunden oder Tage vor dem Auftreten des In-
innerhalb von vier bis sechs Stunden ab. Er kann
farktes Beschwerden: Schmerzen oder ein Ge-
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 39
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
fühl der Enge im Brustbereich (Angina Pectoris).
Weitere Untersuchung im Krankenhaus
Symptome, die als „Unwohlsein“ wahrgenommen, aber nicht mit einem Herzinfarkt in Verbin-
Die Ärzte und das Pflegepersonal in der Not-
dung gebracht werden.
fallaufnahme haben Routine: Mittels EKG und
wiederholten Blutuntersuchungen können sie
Das können Sie selbst bei Verdacht auf Herz-
schnell und präzise feststellen, ob der Verdacht
infarkt tun:
auf einen Herzinfarkt zutrifft, und andere Er-
• Rufen Sie sofort den Notarzt!
krankungen ausschließen.
• Bewahren Sie Ruhe.
• Lagern Sie den Patienten in sitzender Position
und sorgen Sie für eine gute Luftzufuhr.
Rund drei Stunden nach Beginn des Infarktes
zeigen sich typische Veränderungen der Blut-
• Lockern Sie eng anliegende Kleidung.
werte; die Enzymkonzentration im Blut steigt
• Halten Sie einen Überblick über die Kranken-
an. Sie gibt Auskunft darüber, ob und wie stark
geschichte und die verordneten Medikamente
der Herzmuskel geschädigt ist. Deshalb wird bei
bereit.
einem Verdacht auf einen Herzinfarkt immer
die Enzymkonzentration im Blut bestimmt.
Die Aufgabe des Notarztes
Bei einem Herzinfarkt zeigen sich häufig soNoch in der Wohnung oder im Notarztwagen
fort typische Veränderungen im EKG; beispiels-
wird ein Elektrokardiogramm (EKG) geschrie-
weise kommt es zur Hebung der sogenannten
ben. Der Notarzt gibt Schmerz- und Beruhi-
ST-Strecke im EKG. Neben den typischen Ver-
gungsmittel sowie gerinnungshemmende Me-
änderungen im EKG kann eine Ultraschallun-
dikamente. Über eine Nasensonde werden die
tersuchung des Herzens (Echokardiographie)
Patienten mit Sauerstoff versorgt.
Auskunft darüber geben, ob es sich um einen
40 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzinfarkt handelt und welches Ausmaß dieser
Rehabilitation und Nachsorge
hat.
Noch im Krankenhaus beginnt die physiotheraWährend alles getan wird, um einen Herzinfarkt
peutische Betreuung der Herzinfarkt-Patienten.
sicher zu diagnostizieren, bekommt der Patient
An den Krankenhausaufenthalt schließt sich
Sauerstoff; seine Herzaktivitäten und der Blut-
eine Rehabilitation an. Die Belastungsfähigkeit
druck werden sorgfältig überwacht.
wird schrittweise gesteigert. Darüber hinaus
werden Möglichkeiten für die Reduzierung der
Die Therapie
Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel etc.) aufgezeigt.
Manchmal ist es schwierig, einen Herzinfarkt
sicher von anderen Erkrankungen, wie bei-
In regelmäßigen Abständen wird geprüft, ob sich
spielsweise Erkrankungen der Lunge (Symp-
Hinweise für erneute Durchblutungsstörungen
tom „Atemnot“) oder auch einer Gallenkolik
des Herzens ergeben. Außerdem wird geprüft,
(Symptom „Schmerzen im Oberbauch“) zu un-
ob sich die Pumpfunktion, die Größe des Her-
terscheiden. Sobald durch das erste Untersu-
zens verändert oder Herzrhythmusstörungen
chungsergebnis sicher ist, dass ein Herzinfarkt
auftreten.
vorliegt, wird eine spezielle Behandlung eingeleitet. Zunächst wird eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Das oder die verengten
Herzkranzgefäße werden je nach Ausmaß der
Verengung bzw. des Verschlusses mit einer Aufdehnung der Herzkranzgefäße wieder durchgängig gemacht (s. „Ein Besuch im Herzkatheterlabor“, S. 36) oder es wird ein Bypass gelegt.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 41
Herzerkrankungen – ein Überblick
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick
über die verschiedenen Herzerkrankungen geben. Die
Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
– zu vielfältig sind die Erkrankungen, die einzeln oder in
Kombination miteinander sowie zusammen mit weiteren
Begleiterkrankungen auftreten können.
äußeren Belastungen, z. B. Zigarettenrauch oder
Infektionen, sind einige der Ursachen für erworbene Herzerkrankungen.
Angeborene Herzfehler
Bei angeborenen Herzfehlern wird unterschieden zwischen:
Herzfehlern mit einer Kurzschlussverbindung
(Shunt). Diese können zwischen der rechten und
Bereits bevor ein Kind das Licht der Welt er-
der linken Herzhälfte als Kammerscheidewand-
blickt, kann es an einer Fehlbildung des Herzens
defekt (Ventrikelseptumdefekt; VSD) oder Vor-
leiden. Diese angeborenen Herzfehler können
hofscheidewanddefekt
immer häufiger bereits vor der Geburt entdeckt
ASD) auftreten und zählen zu den häufigsten
werden; ein angeborener Herzfehler kann jedoch
Fehlbildungen.
(Atriumseptumdefekt;
auch nach der Geburt lange unbemerkt bleiben.
Herzfehler gehören zu den häufigen Fehlbil-
Fehlern in den großen Gefäßen wie z. B. eine Kurz-
dungen, etwa jedes hundertste Kind kommt mit
schlussverbindung zwischen der Lungen- und
einem solchen Herzfehler zur Welt.
Körperschlagader des ungeborenen Kindes
(Persistierender Ductus arteriosus; PDA) oder
Die Ursachen von angeborenen Herz- und Ge-
eine angeborene Verengung am Übergang von
fäßmissbildungen sind ebenso vielfältig wie die
Aortenbogen in die absteigende Aorta (Aorten­
Art und Ausprägung möglicher Herzfehler. So
isthmusstenose). Solche Fehlbildungen können
können z. B. durch Gifte oder Medikamenten-
länger ohne Symptome bleiben und werden
einnahmen während der Schwangerschaft Stö-
gelegentlich erst im späteren Erwachsenenalter
rungen der Herzentwicklung entstehen, sie können
entdeckt.
jedoch auch genetisch bedingt sein (z. B. Chromosomenanomalie: Trisomie 21 bei Kindern mit
Komplexen Fehlbildungen des Herzens, wie z. B. dem
Down-Syndrom).
kompletten Fehlen einer Herzklappe in Kombination mit einem Kurzschluss auf Kammerebe-
Davon zu unterscheiden sind die Erkrankungen
ne oder eine Fallot-Tetralogie (TOF), die etwa 10
des Herzens, die wir im Laufe unseres Lebens
Prozent aller angeborenen Herzfehler ausmacht.
erworben haben. Natürliche Alterungsprozesse,
Hierbei ist nicht nur die Pulmonalklappe verengt
Stoffwechselerkrankungen und der Einfluss von
und es liegt eine Fehllage der Hauptschlagader
42 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
(Aorta) vor, sondern es existiert gleichzeitig eine
Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
Kurzschlussverbindung zwischen der rechten
Wenn ein Herzkranzgefäß vollständig verschlos-
und linken Kammer (Ventrikelseptumdefekt)
sen ist, kann der Herzmuskel gar nicht mehr mit
und eine Rechtsherzvergrößerung. Diese Feh-
Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
ler verursachen schon beim Säugling schwere
Der betroffene Teil des Herzmuskels (Myokard)
Symptome und werden oft rasch diagnostiziert.
stirbt binnen vier bis acht Stunden vollständig
ab. Menschen, die bereits an einer vorüberge-
Die Kinderherzchirurgie hat in den vergangenen
henden Durchblutungsstörung der Herzkranz-
Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Viele
gefäße (Angina Pectoris) leiden, sind besonders
Missbildungen des Herzens und der Gefäße
gefährdet, einen Herzinfarkt zu erleiden. Neben
können heute im Säuglings- oder Kindesalter
dem verbleibenden Muskelschaden kommt es
korrigiert oder gelindert werden. Auch operative
beim akuten Infarkt besonders häufig zu Herz-
Eingriffe bei ungeborenen Kindern sind neuer-
rhythmusstörungen. Wenn die elektrische Herz-
dings möglich. Die Aussicht von Patienten mit
aktion in Kammerflimmern übergeht, kann das
angeborenen Herzfehlern, ein weitgehend nor-
Herz nicht mehr pumpen, es bleibt mecha-
males Leben zu führen, hängt vom Diagnose-
nisch stehen (plötzlicher Herztod). Daher ist
zeitpunkt und der Schwere der Herzerkrankung
bei Verdacht auf Infarkt umgehend der Notarzt
ab.
zu informieren, der stets eine Aufnahme in das
nächstgelegene Krankenhaus mit Katheterver-
Erworbene Erkrankungen des Herzens
sorgung anstrebt.
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Herzrhythmusstörungen
Herzkranzgefäße versorgen das Herz mit Blut.
Auch ohne Vorliegen einer strukturellen Herz-
Fett- bzw. Kalkablagerungen in den Herzkranz-
veränderung kann die normale Folge des Herz-
gefäßen (Koronararterien), auch als „Plaque“
schlags gestört sein. Man unterscheidet Stö-
bezeichnet, führen zu einer Verengung der Herz-
rungen bei der Bildung der elektrischen Impulse
kranzgefäße. Diese Ablagerungen bewirken, dass
oder ihrer Weiterleitung im Herzen.
der Herzmuskel nur noch eingeschränkt mit Blut
versorgt werden kann.
Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche)
Wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, aus-
Angina Pectoris (Enge der Brust)
reichend Blut zu pumpen, liegt eine Herzmus-
Infolge einer Verengung der Herzkranzgefäße
kelschwäche (Herzinsuffizienz) vor. Durch die
ist die Durchblutung und Sauerstoffversorgung
verminderte Pumpleistung können die Organe,
des Herzens vorübergehend vermindert. Der Be-
insbesondere bei Belastung, nur noch unzurei-
troffene hat Schmerzen in der Brust und das
chend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt
Gefühl, sein Brustkorb wird eingeengt. Dieses
werden. Es kann zu einem Blutstau in der Lunge
beklemmende Gefühl wird häufig als sehr be-
und in anderen Organen kommen. Als Ursache
drohlich wahrgenommen. Ein Anfall von Angi-
einer Herzmuskelschwäche gelten beispielswei-
na Pectoris kann durch eine starke körperliche
se ein lange bestehender hoher Blutdruck oder
oder seelische Belastung hervorgerufen werden.
ein erlittener Herzinfarkt. Auch Herzklappen-
Diese Anfälle können bei bestimmten Belastun-
fehler oder Entzündungen des Herzens können
gen, zum Beispiel beim Sport, immer wieder auf-
zu einer Schwächung des Herzmuskels führen.
treten (stabile Angina Pectoris). Wenn typische
Symptome erstmalig auftreten oder ihre Häufigkeit und Schwere rasch zunimmt, spricht man
von der „instabilen Angina Pectoris“, die immer
einen Notfall darstellt.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 43
Mit Sport gegen die Todesursache Nummer 1
Gezielte Therapie für Herzkranke in Seligenstadt
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigten
auch für das Jahr 2008: Todesursache Nummer 1 sind in
Deutschland Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Immerhin
43 Prozent aller Deutschen sterben an einem Herzinfarkt
oder Schlaganfall. Fast 90 Prozent der Verstorbenen sind
über 65 Jahre alt. Eine Krankheit der Alten also? Keineswegs! Herzpatienten werden immer jünger und dies wird
zukünftig erhebliche Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben. In der Asklepios Klinik Seligenstadt wurde
daher eine gezielte Therapie für herzkranke Patienten
entwickelt. Bereits seit fünf Jahren wird von und in der
Klinik eine spezifische sportmedizinische Bewegungstherapie angeboten.
Die Bedeutung von Sport für Herz-Kreislauf-Erkrankte
Sport steigert die Leistungsfähigkeit von Herzpatienten erheblich. Durch sportliche Betätigung
verbessert sich nicht nur deren Sauerstoffzufuhr
in der Muskulatur. Auch die Stimmung hebt sich.
Herz und Psyche werden entlastet. Patienten mit
koronarer Herzkrankheit sollten daher frühzeitig
mit körperlichen Aktivitäten beginnen.
Ein ganz spezielles Trainingsprogramm unter
ärztlicher Aufsicht
In der Regel absolvieren die Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt eine Rehabilitationsmaßnahme und kehren dann in ihren Alltag
zurück. Die sportlichen Anregungen aus der Rehabilitationsklinik setzen allerdings nur wenige
tatsächlich um. Das Krankheitsereignis wird in
der Regel schnell vergessen.
Das Risiko, erneut zu erkranken, ist aber relativ
hoch. Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass die
Herzpatienten immer jünger werden. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind damit
keine typischen Alterserscheinungen mehr. Eine
schnelle und dauerhafte Rehabilitation ist also
auch von gesamtgesellschaftlichem Interesse.
Für Folgebeschwerden nach einer Erkrankung
des Herzens ist vor allem Bewegungsmangel
verantwortlich. Daher empfehlen die Ärzte in
der Asklepios Klinik Seligenstadt all ihren Herzpatienten eine spezifische sportmedizinische
44 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Bewegungstherapie. Besonders ältere Patienten
Es wird zwischen zwei Übungsgruppen unter-
schätzen das Gefühl in den Räumlichkeiten der
schieden:
Klinik unter ärztlicher Aufsicht zu trainieren; es
gibt ihnen Sicherheit. Jüngere Patienten haben
• In der ersten Gruppe trainieren Patienten, die
einen anderen Anspruch an eine Rehabilitation.
ein vom Arzt und Übungsleiter speziell vor-
Sie finden durch die sportmedizinische Bewe-
gegebenes und verordnetes, kontinuierlich
gungstherapie wieder Vertrauen zu ihrem Kör-
überwachtes Trainingsprogramm absolvieren.
per und den Einstieg in den Sport.
Jeweils 6 bis 8 Patienten bilden eine Gruppe,
die für einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten
Die Motivation der Patienten
gemeinsam trainiert. Dieses Training wird von
den Krankenkassen bezuschusst. Der Patient
Viele der Patienten streben unmittelbar nach der
trägt einen Eigenanteil.
Erkrankung wieder ihr altes Leben und damit
leider auch die negativen Lebensgewohnheiten
• Patienten der zweiten Gruppe absolvieren ihr
an. Trotz umfangreicher Aufklärung nehmen sie
Training zunehmend unabhängig von der me-
die Alarmzeichen ihres Körpers oft nicht ernst
dizinischen Überwachung. Sie können ohne
genug. Diese Patienten müssen dann evtl. als
den Sportmediziner trainieren, haben aller-
Notfall erneut aufgenommen werden.
dings jederzeit die Möglichkeit, ihn oder einen Übungsleiter hinzuzuziehen. Auch dieser
Gezielte Sporttherapie kann hier vorbeugen!
Gruppe wird somit ein hohes Maß an medizi-
Daher ist den behandelnden Ärzten der Askle-
nischer Überwachung und Sicherheit geboten.
pios Klinik Seligenstadt die Ernsthaftigkeit, mit
Die Kosten sind analog zu einem ortsansäs-
der das Training absolviert wird, wichtig.
sigen Fitness-Studio vom Trainierenden selbst
zu übernehmen.
Die Erfahrungen der letzten fünf Jahre zeigen,
dass die sportmedizinische Betreuung und das
Das Ziel
Training in der Gruppe gerade für ältere Patienten enorme soziale und kommunikative Vor-
Alle Herzpatienten sollen für eine Umgestal-
teile haben. Durch die medizinische Betreuung
tung ihrer Lebensführung sensibilisiert werden.
und die Möglichkeiten des Austausches unter-
Nichts ist so einfach und offensichtlich auch so
einander fühlen sie sich sicherer und wohler. Sie
schwer wie körperliche Aktivitäten. Dabei hält
kommen schnell zu sichtbaren Ergebnissen und
Bewegung nicht nur den Körper in Schwung,
Erfolgen und nehmen das Training in der Regel
sondern auch den Geist. Sport ist kommuni-
länger in Anspruch als jüngere Patienten, die
kativ und ausgleichend. Für Patienten, die sich
schnell wieder so selbstbewusst sind, dass sie al-
nie bewusst bewegt haben, sich falsch ernähren,
leine trainieren können.
Nikotin und Alkohol konsumieren, ist es natürlich besonders schwer, die Lebensgewohnheiten
Das Trainingskonzept
umfangreich zu ändern. Doch gerade für diese
Patienten lohnt sich das Kardiosportprogramm
Der Fokus liegt auf einem Training der Ausdauer.
umso mehr.
Jeder Teilnehmer wird für die individuelle Trainingssteuerung mit einem Pulsmesser ausgerüstet. Für die Übungen stehen Kardio-FitnessGeräte wie Oberkörperergometer, Ellipsen- und
Crosstrainer, Fahrrad- und Sitzergometer zur
Verfügung. Die Trainingsdaten werden zentral
erfasst und ausgewertet.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 45
Wenn das Herz aus dem Takt gerät
Jeder kennt es: vor Aufregung beginnt das Herz „zu rasen“ oder es bleibt „vor Angst stehen“. Der unregelmäßige
Herzschlag ist jedoch kein Grund, einen Arzt aufzusuchen.
Der Sinusknoten (s. „Das gesunde Herz“, S.
18) funktioniert als natürlicher Schrittmacher
des Herzens. Er sendet regelmäßig Impulse an
den zwischen Vorhof und Herzkammer liegenden AV-Knoten (Atrioventrikularknoten). Dieser
Anders verhält es sich, wenn das Herz auch im Normalzustand „aus dem Takt“ gerät und zusammen mit einem
Schwindelgefühl auftritt oder mit einem Druck auf der
Brust einhergeht. Dann kann eine Herzerkrankung dahinterstecken.
AV-Knoten leitet die elektrischen Reize zu den
Herzkammern und stößt das Zusammenziehen
des Herzmuskels an. 60- bis 70-mal je Minute
schlägt das Herz eines Erwachsenen.
Wenn die Weiterleitung des Impulses gestört ist,
kommt es zu Herzrhythmusstörungen.
Wird der Herzschlag durch diese Störung beschleunigt, liegt eine Tachykardie vor; das Herz
46 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
macht dann über 100 Schläge/Minute. Wenn
sich der Herzschlag verlangsamt, weniger als 50mal je Minute schlägt, wird dies als Bradykardie
bezeichnet.
Die Auswirkungen dieser Herzrhythmusstörungen sind sehr unterschiedlich:
• Bei einer Tachykardie sorgt das schnelle Zusammenziehen des Herzmuskels dafür, dass
das Herz nicht mehr ausreichend pumpen
oder eine Überfunktion der Schilddrüse können
kann und der Körper nicht mehr genügend
zu Herzrhythmusstörungen führen. Störungen
mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Es
des Reizbildungs- und -leitungssystems können
besteht Lebensgefahr!
jedoch auch angeboren sein (s. „Erkrankungen
des Herzens – ein Überblick“, S. 42).
• Ein verlangsamter Herzschlag, eine Bradykardie, macht sich durch Erschöpfung, Schwindel
Beim Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung
oder durch Ohnmacht bemerkbar.
sollten Sie unbedingt ein Arzt aufsuchen!
Im Extremfall kann eine Herzrhythmusstörung
Ob das Herz „richtig“ schlägt, kann der Arzt
„aus dem Nichts“ heraus zum Herzstillstand
durch eine Pulsmessung erkennen. Ergänzend
und damit zum Tod führen. Jedoch verursacht
wird eine Elektrokardiographie (EKG) durchge-
die große Mehrzahl der Herzrhythmusstörun-
führt. Bei einem gesunden Herz zeigt das EKG
gen keine Beschwerden. Sie werden bei einer
bei allen Menschen ein ähnliches Bild. Durch
Routineuntersuchung eher zufällig entdeckt und
Herzrhythmusstörungen verändert sich dieses
bedürfen in der Regel keiner weiteren Behand-
Bild.
lung.
Krankhafte Veränderungen des Herzrhythmus
Als Hauptursachen von im Laufe des Lebens er-
können mit Medikamenten behandelt werden.
worbenen Herzrhythmusstörungen gelten die
Schlägt das Herz zu langsam (Bradykardie),
Verengung der Herzkranzgefäße und der Herzin-
kann ein Herzschrittmacher eingesetzt werden.
farkt. Weitere Ursachen für eine Herzrhythmus-
In besonderen Fällen können die Herzfasern,
störung sind beispielsweise Herzklappenfehler
von denen Rhythmusstörungen ausgehen, im
oder eine Entzündung des Herzmuskels (My-
Rahmen einer Herzkatheter-Behandlung verö-
okarditis). Auch Stress, Medikamente, Alkohol
det werden.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 47
Schwangerschaft herzkranker Frauen
Ein gesundes Kind! Das wünschen sich auch herzkranke
Frauen. Kinderwunsch und die Risken einer Schwangerschaft müssen bei Frauen mit Herzfehlern jedoch sorgfältig abgewogen werden.
Bei einigen Herzerkrankungen, wie einem Herzklappenfehler oder einer Herzmuskelschwäche,
ist es die Erkrankung selbst, die das gesundheitliche Risiko für Mutter und Kind erhöht. Aber
auch die Einnahme von Medikamenten zur Behandlung der bestehenden Herzerkrankung,
Eine Schwangerschaft hat bereits auf ein gesundes HerzKreislauf-System große Auswirkungen: das Blutvolumen
nimmt zu und das Herz muss mehr pumpen. Auch der
Blutdruck und die Herzfrequenz nehmen während der
Schwangerschaft zu. Deshalb kann eine Schwangerschaft
für ein krankes Herz eine besondere Belastung darstellen.
kann zu Problemen während der Schwangerschaft führen.
Wie groß die Belastung durch eine Schwangerschaft wäre und ob der Kinderwunsch sich erfüllen lässt, hängt vom vorliegenden Herzfehler und der persönlichen Gesundheitssituation
ab. Und davon, ob das Herz bereits „repariert“
wurde; beispielsweise durch eine Operation an
den Herzklappen oder den Herzkranzgefäßen
(Bypass) oder durch eine Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Katheterintervention).
Die Belastung durch eine Schwangerschaft kann
für die Patientin mit einer Herzerkrankung lebensbedrohlich sein. Herzrhythmusstörungen
können ebenso auftreten wie eine Entzündung
der Herzklappen. Es kann zu einer Thrombose
oder Embolie kommen. Und auch Gefäßschäden im Gehirn (Schlaganfall) sind möglich. Es
besteht die Gefahr, eine Fehl- oder Frühgeburt
zu erleiden oder dass das Kind mit einer Schädigung zur Welt kommt.
Allgemeine
Risikoeinschätzungen,
welche
Herzerkrankung mit welchem Risiko für eine
Schwangere mit Herzfehler – und möglicherweise auch für das ungeborene Kind – einhergeht,
können lediglich die Basis für eine persönliche
48 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Risikobewertung darstellen. Die Einschätzung
gelten daher als Risikopatientinnen. Sie soll-
des Risikos muss auf Basis der persönlichen Ge-
ten in einem Zentrum entbinden, das über alle
sundheitssituation erfolgen und sollte gemein-
Möglichkeiten einer gynäkologischen, anästhe-
sam durch erfahrene Spezialisten für Herzfehler
siologischen und kardiologischen Behandlung
(Kardiologen) und Frauenärzte (Gynäkologen)
verfügt.
vorgenommen werden.
Und auch nach der Entbindung bleibt die GeUnd auch das Risiko für das Kind, möglicherwei-
fährdung zunächst bestehen. Herz und Kreislauf
se an einem angeborenen Herzfehler zu leiden,
müssen sich erst „normalisieren“ und es besteht
muss geklärt werden (genetische Beratung).
ein erhöhtes Thromboserisiko.
Während ihrer Schwangerschaft bedürfen Pa-
Doch trotz aller Gefahren kann sich auch für
tientinnen mit Herzfehlern einer besonderen
Frauen mit Herzfehler der Kinderwunsch erfül-
Begleitung. Deshalb entwickeln der betreuen-
len. Mit einer entsprechenden medizinischen Be-
de Kardiologe und der Frauenarzt gemeinsam
gleitung lassen sich heute für viele Patientinnen
einen Betreuungsplan. Die durchzuführenden
eine Schwangerschaft und Geburt bewältigen.
Vorsorgeuntersuchungen werden festgelegt; die
möglicherweise erforderliche medikamentöse
Behandlung abgestimmt.
Auch die Geburt ist für Patientinnen mit Herzfehlern mit Risiken verbunden. Das Blutvolumen, das jede Minute vom Herz in den Körper
gepumpt wird, steigt. Das Herz muss mehr leisten – für ein vorgeschädigtes Herz eine besondere Belastung. Schwangere mit Herzfehlern
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 49
Vorgeburtliche Diagnostik von Herzfehlern
Von dem Moment an, an dem bekannt ist, dass sie ein
Kind erwarten, machen sich die werdenden Eltern Gedanken um die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes.
Die meisten Kinder werden gesund geboren. Um jedoch
frühzeitig Hinweise auf mögliche Krankheiten oder Fehlbildungen zu erhalten, gehören heute vorgeburtliche (pränatale) Untersuchungen zum Standard der Schwangerschaftsvorsorge.
Diese vorgeburtlichen Untersuchungen (pränatale Diagnostik) wurden in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit dem Ziel eingeführt, den voraussichtlichen
Geburtstermin bestimmen sowie Mehrlings-Schwangerschaften frühzeitig erkennen zu können. Heute stehen medizinische Untersuchungen, mit deren Hilfe der
Gesundheitszustand des ungeborenen Kindes im Mutterleib überprüft wird, im Mittelpunkt der pränatalen
­Diagnostik.
Welche Möglichkeiten der vorgeburtlichen Untersuchung gibt es?
Neben Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) gehören Doppleruntersuchungen und die
Hormonbestimmung im mütterlichen Blut zu
den vorgeburtlichen Untersuchungen. Es handelt sich hierbei um nicht invasive, „von außen“
angewandte Untersuchungsverfahren.
Eine Doppleruntersuchung (Dopplersonographie)
wird durchgeführt, wenn bei der normalen Ultraschalluntersuchung im Rahmen der Vorsorge
auffällige Befunde festgestellt werden. Diese Untersuchungsmethode ermöglicht es, den Blutfluss
in den Blutgefäßen des Ungeborenen wie der
Nabelschnur, der Hauptschlagader oder in den
Gefäßen des Gehirns zu überprüfen. Mögliche
Herzfehler oder andere Fehlbildungen der inneren Organe können erkannt und beurteilt werden. Auch eine Mangelversorgung des Kindes
kann mit dieser Untersuchungsmethode festgestellt werden. Diese Untersuchung erfolgt in der
Regel nach der 20. Schwangerschaftswoche und
kann während der verbleibenden Schwangerschaftsdauer angewendet werden.
Genetische Veränderungen, wie beispielsweise
das Down-Syndrom, können weder mit dem
Ultraschall noch mit der Doppleruntersuchung
diagnostiziert werden. Allerdings können bestimmte körperliche Auffälligkeiten Hinweise auf eine Chromosomenbesonderheit geben.
Ein Ausschluss von genetischen Störungen ist
nur durch eine Fruchtwasseruntersuchung (Am-
50 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
niozentese), eine Gewebeentnahme des Mutterkuchens (Chorionzottenbiopsie) oder eine
Blutentnahme aus der Nabelschnur (Fetalblut­
entnahme) möglich.
Die vorgeburtliche Untersuchung beginnt mit
der ersten Ultraschalluntersuchung zwischen
der 10. und der 12. Schwangerschaftswoche. Im
Rahmen der üblichen Schwangerschaftsvorsorge kann der behandelnde Frauenarzt den Fötus
mit Hilfe des Ultraschalls schmerzfrei und ohne
Risiken für die Entwicklung untersuchen. Bereits jetzt lassen sich aus der Größe des Embryos
das Alter und der Geburtstermin bestimmen. In
dieser Phase der Schwangerschaft kann bereits
ein Teil der Herzfehlbildungen erkannt werden.
Eine Wasseransammlung im Nacken des Kindes
Herzens beurteilt. Durch die Echokardiographie
wird als Nackenfalte im Ultraschall erkennbar
können die Blutflüsse im Herzen dargestellt und
und kann auf eine Fehlbildung hinweisen. Bei
geprüft werden, ob die Herzklappen funktionie-
auffälligen Untersuchungsergebnissen werden
ren. Auch die Herzfrequenz kann beurteilt wer-
ggf. weitere Untersuchungen, wie beispielsweise
den. Eine Echokardiographie ermöglicht es, bei
eine genetische Untersuchung, durchgeführt.
entsprechender Erfahrung des Untersuchenden,
einen Herzfehler entweder auszuschließen oder
In der 19. bis 22. Schwangerschaftswoche, beim
in hohem Maße verlässlich zu diagnostizieren.
2. Screening im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge, lässt sich im Ultraschall erkennen, ob
Zwischen der 29. und der 32. Schwangerschafts-
die Organe richtig angelegt sind und sich der
woche findet das 3. Screening (Vorsorgeuntersu-
Fötus gut entwickelt. In dieser Phase erfolgt die
chung) statt. Dabei werden das Wachstum des
endgültige Beurteilung der Herzfunktion. Bei
Kindes und die Funktion der inneren Organe
Hinweisen auf eine Fehlbildung des Herzens
überprüft. Auch Fehlbildungen können jetzt
kann das Herz des Kindes mittels einer ergän-
noch erkannt werden.
zenden Ultraschalluntersuchung, einer Dopplersonographie des kindlichen Herzens (Echokar­­-
Angeborene Herzfehler lassen sich – dank mo-
d­iographie) untersucht werden. Dabei werden
derner Ultraschalldiagnostik – immer häufiger
die Lage, die Größe und die Symmetrie des
bereits vor der Geburt entdecken. Die verbes-
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 51
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Wie häufig treten Herzfehler auf?
Angeborene Herzfehler gehören zu den häufigsten Fehlbildungen; zirka jedes 100. Kind wird
mit einem Herzfehler geboren. Die Häufigkeit,
mit der die verschiedenen angeborene Herzfehler auftreten, ist sehr unterschiedlich (vgl. Kompetenznetz Angeborene Herzfehler,
http://www.kompetenznetz-ahf.de/angeborene-herzfehler).
In welcher Schwangerschaftswoche lassen sich
Fehlbildungen des Herzens erkennen?
Bereits in der 12. bis 16. Schwangerschaftswoche lassen sich rund 60 Prozent der erkennbaren
Herzfehler diagnostizieren.
Kann jeder Frauenarzt bei einer „normalen“
Ultraschalluntersuchung eine Fehlbildung des
Herzens feststellen?
Voraussetzung für ein frühzeitiges Erkennen von
Fehlbildungen sind moderne Ultraschallgeräte.
Darüber hinaus bedarf es einer großen Erfahrung des behandelnden Arztes, um auf den Ultraschallbildern seltene Entwicklungsstörungen
des Fötus erkennen zu können.
Vor diesem Hintergrund hat die DEGUM, die
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Meserten Möglichkeiten in der Ultraschalltechnik
dizin, ein Mehrstufenkonzept bei der Erkennung
bieten jedoch keine Garantie. Nicht immer kön-
von Entwicklungsstörungen entwickelt:
nen Fehlbildungen bereits im Mutterleib mit der
Ultraschalldiagnostik in den exakten Auswirkungen für das Kind erkannt werden.
• Der niedergelassene Frauenarzt erkennt, dass
„etwas anders ist und veranlasst eine weiterführende Untersuchung.
Wann besteht ein erhöhtes Risiko für einen angeborenen Herzfehler?
• Weiterführende Untersuchungen können von
Ärzten mit einer ausgeprägten Qualifikation
Ein erhöhtes Risiko besteht bei einer familiären
und Erfahrung in der weitergehenden Dia-
Vorbelastung wie einer angeborenen Herzer-
gnostik von Fehlbildungen durchgeführt wer-
krankung der Mutter oder des Vaters oder wenn
den. Hierfür sind neben der Erfahrung bei der
die bereits geborenen Kinder an einem Herzfeh-
Durchführung von Ultraschalluntersuchungen
ler leiden. Weitere Risikofaktoren sind die Ein-
auch Kenntnisse in der Dopplersonographie
nahme von Medikamenten, zum Beispiel bei der
(s. o.), der Untersuchung des kindlichen Her-
Behandlung von Epilepsie.
zens (Echokardiographie) oder auch der inva-
52 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
siven Diagnostik, wie einer Punktion der feta-
Wie können angeborene Herzfehler behandelt
len Nabelschnur, erforderlich.
werden?
• Bei
Untersuchungsergebnissen
In dem Beratungsgespräch wird gemeinsam
sollten die Patientinnen in ein auf die präna-
auffälligen
mit den Eltern erörtert, wo die bestmögliche
tale Untersuchung spezialisiertes Zentrum
Betreuung des Neugeborenen gegeben ist und
überwiesen werden. In enger Zusammenar-
Spezialisten für die Behandlung von Kinder-
beit mit Herzspezialisten, Kinderärzten und
herzen (Kinderkardiologie) zur Verfügung ste-
Kinderherzchirurgen sowie weiteren Fachex-
hen. Für die Geburtsplanung ist es besonders
perten wird geklärt, welche Prognose für das
wichtig, dass mögliche Herzfehler frühzeitig
Kind besteht und welche Möglichkeiten der
erkannt werden. Viele Herzfehler können nach
Behandlung bestehen.
der Geburt durch eine oder mehrere Operationen korrigiert werden, beispielsweise im Kin-
Wie werden die künftigen Eltern darauf vorbe-
derherzzentrum der Asklepios Klinik Sankt Au-
reitet, dass ihr Kind möglicherweise mit einem
gustin (s. „Deutsches Kinderherzzentrum der
Herzfehler geboren wird?
Asklepios Klinik Sankt Augustin“, S. 54).
„Ihr Kind hat einen Herzfehler und bedarf nach
der Geburt einer intensiven Behandlung, es muss
ggf. mehrfach operiert werden“ – diese Information ist für die werdenden Eltern ein Schock und
eine außerordentliche seelische Belastung. Hier
ist ein ausführliches Beratungsgespräch, mit
Einfühlungsvermögen und Zeit, erforderlich. In
diesem Gespräch sind die Art (s. „Herzerkrankungen – ein Überblick“, S. 42) und die Auswirkungen des Herzfehlers detailliert darzustellen
und zu erläutern. Außerdem sollten mit weiteren
Spezialisten die Möglichkeiten und Grenzen einer Behandlung besprochen werden.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 53
Deutsches Kinderherzzentrum der
Asklepios Klinik Sankt Augustin
Operationen angeborener Herzfehler werden in Deutschland in 33 Zentren durchgeführt. Jährlich werden rund
4.500 bis 5.000 Operationen angeborener Herzfehler
(AHF) durchgeführt.
Die Abteilung Kinderherz- und Thoraxchirurgie
des DKHZ gehört schon allein aufgrund der Anzahl der behandelten Kinder und Jugendlichen
deutschlandweit zu den ersten Zentren; dies
geht aus dem jährlich erhobenen Qualitätssicherungsbericht der Deutschen Gesellschaft für
Das Deutsche Kinderherzzentrum Asklepios Klinik Sankt
Augustin (DKHZ) ist bundesweit die einzige eigenständige Institution, die ausschließlich auf die Behandlung von
Patienten mit angeborenen Herzfehlern vom Säuglingsbis ins Erwachsenenalter spezialisiert ist. Die Seltenheit
und Verschiedenheit der angeborenen Herzfehler erfordert
die Zusammenarbeit und den interdisziplinären Austausch hoch kompetenter Spezialisten der vorgeburtlichen
Untersuchung (Pränatalmedizin) und der Humangenetik, der Kinderkardiologie, der Kardioanästhesiologie,
der Kinderherzintensivmedizin und der Kinderherz- und
Thoraxchirurgie. Im Deutschen Kinderherzzentrum Asklepios Klinik Sankt Augustin steht den Patienten ein solches
Team aus hoch spezialisierten Medizinern und Mitarbeitern zur Verfügung.
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie hervor.
Hohe Operationszahlen alleine sagen jedoch
nichts über die Behandlungsqualität aus. Da sehr
unterschiedliche angeborene Herzfehler auftreten können, ist auch das Spektrum der durchzuführenden Operationen außerordentlich vielfältig. Die Eingriffe sind unterschiedlich komplex
und auch die Risiken, die mit der jeweiligen
Operation verbunden sind, unterscheiden sich
deutlich voneinander. Bei einem Vergleich der
Operationsergebnisse muss diesen unterschiedlichen Risiken Rechnung getragen werden.
Um die Behandlungsqualität objektiv abbilden
zu können, hat das Deutsche Kinderherzzentrum zusammen mit der European Association
for Cardiothoracic Surgery (EACTS) ein System
für die Beurteilung der mit den Operationen
verbundenen Risiken entwickelt. Ziel war es unter anderem, die Operationserfolge der europäischen Herzzentren für angeborene Herzfehler
zu vergleichen. Voraussetzung hierfür ist, dass
die Herzzentren sämtliche Daten zu den Operationen angeborener Herzfehler offenlegen und
an eine zentrale Datenbank übermitteln.
Das Deutsche Kinderherzzentrum Asklepios
Klinik Sankt Augustin stellt sich dem Vergleich:
54 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
EACTS
STS
DKHZ
Arterielle Switch-Operation (ASO)
6,7 %
3,4 %
0%
Vergleich der Operationsergebnisse des DKHZ
mit anderen Zentren in
Europa und Nordamerika
Vorhofseptumdefekt
0,3 %
0%
0%
Analyse der häufigsten Herzfeh-
Atrioventrikulärer Septumdefekt
7,0 %
2,1 %
0%
ler der europäischen Daten-
Hemifontan (Bidirektionale Glenn-OP)
4,9 %
0,7 %
0%
bank (EACTS), der nordame-
Aortenisthmusstenose
3,1 %
2,5 %
0%
rikanischen Datenbank (STS)
Konduit Implantation im RVOT
6,0 %
Fontan, TCPC
3,2 %
1,9 %
3,8 %
33,1 %
18,8 %
7,4 %
OPERATION
HLHS, Norwood Operation
30-Tage-
30-Tage-
30-Tage-
­Sterblichkeit
­Sterblichkeit
­Sterblichkeit
0%
Mitralklappenrekonstruktion
2,2 %
0%
Lungenvenenfehlmündung-Korrektur
1,8 %
0%
Persistierender-Ductus-arteriosus-Verschluss
2,7 %
3,1 %
0%
Fallot-Korrektur
3,6 %
2,0 %
0%
Aortenklappenrekonstruktion
3,5 %
3,8 %
0%
Kammerscheidewanddefekt
1,4 %
0,7 %
0%
und die Ergebnisse des DKHZ
Asklepios Klinik Sankt Augustin
Die Tabelle zeigt alle Operationen, die im Jahr
2008 im DKHZ Asklepios Klinik Sankt Augustin mehr als 10-mal ausgeführt wurden. Dabei
werden Angaben zur Sterblichkeit (Letalität)
nach Operationen angeborener Herzfehler aus
der europäischen Datenbank (EACTS), der nord­
amerikanischen Datenbank (STS) mit den Ergebnissen am DKHZ verglichen. Hier zeigt sich,
dass fast alle Operationen im DKHZ Asklepios
Klinik Sankt Augustin mit einer niedrigeren
Sterblichkeit als in vergleichbaren Zentren Europas oder Nordamerikas durchgeführt werden.
Fazit: Im Deutschen Kinderherzzentrum Asklepios
Klinik Sankt Augustin werden hoch komplexe
Operationen von angeborenen Herzfehlern durchgeführt. Die Sterblichkeitsrate bei diesen Operationen ist gering. Sie liegt zum Teil deutlich unter
den Sterblichkeitsraten vergleichbarer Zentren in
Europa und Amerika.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 55
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße
(Koronarangiographie & PCI)
Koronarangiographie & PCI / Indikation zur Koronarangiographie (Ergebnis 1)
Abb. 1 / Anteil von Koronarangiographien bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom oder mit
stabiler Angina Pectoris oder mit Ruhe- oder Belastungsdyspnoe oder mit objektiven (apparativen) Ischämiezeichen bei Belastung (Belastungs-EKG oder andere Tests)
Referenzbereich: 80 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,49 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
94,88 %
2007
91,58 %
2006
87,91 %
2005
94,51 %
Entwicklung Asklepios
%
70
80
90
Eine Herzkatheteruntersuchung ist nicht ohne Risiko für den Patienten. Mit diesem Indikator wird geprüft, wie häufig die Entscheidung für die Herzkatheteruntersuchung durch entsprechende Befunde
wie z. B. Anzeichen für Durchblutungsstörungen
(Ischämie) gestützt werden.
100
Koronarangiographie & PCI / Therapieempfehlung (Ergebnis 2)
Abb. 2 / Anteil von Koronarangiographien (ohne verbrachte Fälle) mit Therapieempfehlung
„interventionell“ oder „herzchirurgisch“ oder anschließende PCI im selben Aufenthalt an
allen Koronarangiographien mit Indikation „V.a. KHK bzw. Ausschluss KHK“ oder „bekannte
KHK“ oder elektive Kontrolle nach Koronarintervention“
Referenzbereich: 21,3 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
39,73 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
39,75 %
%
0
10
20
30
40
56 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
50
60
70
80
90
100
Mit Hilfe der Herzkatheteruntersuchung lässt sich
feststellen, ob die Herzkranzgefäße verengt oder sogar verschlossen sind und welches Ausmaß die
Verengung hat. Feststellen lässt sich auch, welche
und wie viele Gefäße betroffen sind. Das Untersuchungsergebnis erlaubt eine Entscheidung über die
weitere Behandlung. Mit Hilfe dieses Indikators
wird festgestellt, ob aus dem Ergebnis der Herzkatheteruntersuchung auch weitere Behandlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Koronarangiographie & PCI / Kontrastmittelmenge (Ergebnis 3)
Die Gabe von Röntgenkontrastmittel kann zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen. Deshalb soll
sowohl bei der Darstellung oder der Aufdehnung wie auch bei der kombinierten Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße innerhalb eines Eingriffs so wenig Kontrastmittel wie möglich verabreicht werden. Der Indikator zeigt an, wie viel Kontrastmittel „im Mittel“ verabreicht wird.
3a / Kontrastmittelmenge bei der Darstellung der
Herzkranzgefäße
Abb. 3a / Median der Kontrastmittelmenge von allen Koronarangiographien
(ohne Einzeitig-PCI)
Referenzbereich: 0 bis 150 ml • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
90 ml
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
75 ml
2007
80 ml
2006
95 ml
2005
100 ml
Entwicklung Asklepios
ml
3b / Kontrastmittelmenge bei der Aufdehnung der
Herzkranzgefäße
0
100
200
300
Abb. 3b / Median der Kontrastmittelmenge von allen PCI (ohne Einzeitig-PCI)
Referenzbereich: 0 bis 200 ml • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
130 ml
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
120 ml
2007
160 ml
2006
180 ml
2005
150 ml
Entwicklung Asklepios
ml
3c / Kontrastmittelmenge bei der Darstellung und
Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Einzeitig-PCI)
0
100
200
300
Abb. 3c / Median der Kontrastmittelmenge von allen Einzeitig-PCI
Referenzbereich: 0 bis 250 ml • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
170 ml
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
150 ml
2007
160 ml
2006
180 ml
Entwicklung Asklepios
ml
0
100
200
300
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 57
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Koronarangiographie & PCI / Durchleuchtungsdauer (Ergebnis 4)
Um die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten, sollte die Durchleuchtungsdauer einer Herzkatheteruntersuchung und -behandlung so niedrig wie möglich sein. Betrachtet wird hier, wie lange die Durchleuchtung in der Regel dauert.
4a / Durchleuchtungsdauer bei der Darstellung
der Herzkranzgefäße
Abb. 4a / Median der Durchleuchtungsdauer von allen Koronarangiographien
(ohne Einzeitig-PCI)
Referenzbereich: 0 bis 5 Min. • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,8 Min.
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
3,0 Min.
2007
3,0 Min.
2006
3,2 Min.
2005
3,0 Min.
Entwicklung Asklepios
Minuten
0
1
2
3
4
5
6
4b / Durchleuchtungsdauer bei der Aufdehnung
der Herzkranzgefäße
Abb. 4b / Median der Durchleuchtungsdauer von allen PCI (ohne Einzeitig-PCI)
Referenzbereich: 0 bis 12 Min. • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
8,50 Min.
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
8,30 Min.
2007
8,40 Min.
2006
9,90 Min.
Entwicklung Asklepios
Minuten
0
2
4
6
8
10
12
14
Koronarangiographie & PCI / Indikation zur PCI (Ergebnis 5)
Abb. 5 / Anteil von PCI bei Patienten ohne akutes Koronarsyndrom, ohne stabile Angina
Pectoris, ohne Ruhe- oder Belastungsdyspnoe und ohne Nachweis von Ischämiezeichen bei
Belastung an allen PCI ohne Indikation „akutes Koronarsyndrom“
Referenzbereich: 0 bis 10 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
4,37 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,41 %
Entwicklung Asklepios
2007
4,06 %
%
0
2
4
58 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
6
8
10
12
Eine Aufdehnung der Herzkranzgefäße und der
Einsatz einer Gefäßprothese sollte selbstverständlich nur dann durchgeführt werden, wenn es deutliche Anzeichen für eine Verengung der Herzkranzgefäße gibt. Mit diesem Indikator wird ermittelt, wie
oft eine Aufdehnung der Herzkranzgefäße erfolgte,
ohne dass die entsprechenden Voraussetzungen hierfür vorlagen.
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Koronarangiographie & PCI / Flächendosisprodukt (Ergebnis 6)
Um die mit dem Herzkathetereingriff verbundene Strahlenbelastung einschätzen zu können, wird die Menge an Strahlung (gray units – Gy), die von der bestrahlten Körperfläche (cm²) aufgenommen wurde, ermittelt (Flächendosisprodukt). Das Flächendosisprodukt soll möglichst gering ausfallen. Der Qualitätsindikator
wird 2008 erstmalig ausgewertet. Voraussetzung für diese Auswertung ist eine Dokumentation der verabreichten Strahlenbelastung.
6a / Dokumentation der Strahlenbelastung
Angegeben wird, wie oft das Flächendosisprodukt
nicht dokumentiert wird.
Abb. 6a / Anteil von Prozeduren mit Angabe „Flächendosisprodukt nicht bekannt“
Referenzbereich: 0 bis 40,7 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
7,18 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
11,77 %
%
6b / Strahlenbelastung bei der Darstellung der
Herzkranzgefäße
0
10
20
30
40
50
Abb. 6b / Median des Flächendosisproduktes von allen Koronarangiographien (ohne Einzeitig-PCI) mit bekanntem Flächendosisprodukt
Referenzbereich: 0 bis 4354,3 cGy×cm²
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2324 cGy×cm²
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1700 cGy×cm²
cGy×cm²
6c / Strahlenbelastung bei der Aufdehnung der
Herzkranzgefäße
0
2000
4000
6000
8000
10000
Abb. 6c / Median des Flächendosisproduktes von allen PCI (ohne Einzeitig-PCI) mit bekanntem Flächendosisprodukt
Referenzbereich: 0 bis 7800 cGy×cm²
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3572 cGy×cm²
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2543 cGy×cm²
cGy×cm²
6d / Strahlenbelastung bei der Darstellung und
der Aufdehnung der Herzkranzgefäße (EinzeitigPCI)
0
2000
4000
6000
8000
10000
Abb. 6d / Median des Flächendosisprodukts von allen Einzeitig-PCI mit bekanntem
Flächendosisprodukt
Referenzbereich: 0 bis 9520 cGy×cm²
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
4785 cGy×cm²
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
3700 cGy×cm²
cGy×cm²
0
2000
4000
6000
8000
10000
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 59
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Koronarangiographie & PCI / Erreichen des Interventionsziels (Ergebnis 7)
Der Eingriff ist erfolgreich, wenn es gelingt, die Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen zu beheben, und der Eingriff ohne Komplikationen verläuft. Insbesondere wenn der Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt besteht, ist die schnelle Wiederherstellung der Durchblutung der Herzkranzgefäße von besonderer Bedeutung. Geprüft wird, bei wie vielen Behandlungen das Ziel des Eingriffs (Interventionsziel) erreicht wird.
Abb. 7a / Anteil von PCI mit Erreichen des wesentlichen Interventionsziels an allen PCI
7a / Wiederherstellung der Durchblutung bei
­allen Patienten
Referenzbereich: 85 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
93,93 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
94,46 %
2007
93,09 %
2006
91,88 %
2005
93,15 %
Entwicklung Asklepios
%
70
80
90
100
Abb. 7b / Anteil von PCI mit Erreichen des wesentlichen Interventionsziels an allen PCI mit
Indikation akutes Koronarsyndrom mit ST-Hebung bis 24 h nach Stellung der Diagnose
7b / Wiederherstellung der Durchblutung bei
­Patienten mit Herzinfarkt
Referenzbereich: 85 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
94,02 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
93,62 %
2007
95,00 %
2006
93,39 %
2005
92,71 %
Entwicklung Asklepios
%
70
80
90
100
Koronarangiographie & PCI / Dokumentation (Ergebnis 8)
Abb. 8 / Anteil von Patienten mit unvollständigen Angaben zum Diabetes mellitus oder zur
Niereninsuffizienz an allen Patienten mit PCI und Verweildauer > 1 Tag
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
6,30 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
3,20 %
Entwicklung Asklepios
2007
5,07 %
%
0
1
2
60 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
3
4
5
6
7
Vor der Durchführung eines Eingriffs sollte bekannt
sein, ob bei den zu behandelnden Patienten Risikofaktoren, wie eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder eine Erkrankung der Nieren (Niereninsuffizienz), vorliegen. Dieser Indikator überprüft die
Dokumentationsqualität und gibt an, bei wie vielen
Patienten die Dokumentation unvollständig war.
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Koronarangiographie & PCI / MACCE (Ergebnis 9)
Die Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße kann in seltenen Fällen schwere Komplikationen,
wie den Tod des Patienten, einen Herz- oder Schlaganfall, zur Folge haben. Die Komplikationen werden unter der Bezeichnung MACCE (Major Adverse Cardiac and Cerbrovascular Events) zusammengefasst. Nachfolgend ist dargestellt, wie häufig es bei den durchgeführten Behandlungen zu schwerwiegenden Komplikationen (MACCE) gekommen ist.
9a / Schwerwiegende Komplikationen bei der
Darstellung der Herzkranzgefäße
Im Jahr 2008 lag der Anteil von Patienten, bei denen bei der Darstellung der
Herzkranzgefäße schwerwiegende Komplikationen (MACCE) auftraten, bei 1,17
Prozent. Der Referenzbereich reicht von 0 bis 2,9 Prozent.
9b / Schwerwiegende Komplikationen bei der
Aufdehnung der Herzkranzgefäß
Bei der Aufdehnung der Herzkranzgefäße waren im Jahr 2008 3,43 Prozent aller
Patienten von schwerwiegenden Komplikationen betroffen. Eine gute Behandlungsqualität ist gegeben, wenn das Ergebnis im Bereich von 0 bis 5,5 Prozent
liegt.
9c / Schwerwiegende Komplikationen bei der
Darstellung und der Aufdehnung der Herzkranzgefäße
Bei Patienten, bei denen keine akuten Durchblutungsstörungen (akutes Koronarsyndrom) oder keine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) vorliegen, sollten schwerwiegende Komplikationen (MACCE) bei der erstmals durchgeführten Aufdehnung der Herzkranzgefäße oder beim Einsatz einer Gefäßprothese nur
sehr selten auftreten. Der Referenzbereich reicht von 0 bis 1,8 Prozent. Bei 0,33
Prozent der Behandlungen sind schwerwiegende Komplikationen aufgetreten.
9d / Schwerwiegende Komplikationen bei der
Aufdehnung der Herzkranzgefäße bei Patienten
mit einem Herzinfarkt
Bei Patienten mit einem Herzinfarkt (akutes Koronarsyndrom), bei denen zur
Wiederherstellung der Durchblutung erstmals eine Aufdehnung der Herzkranzgefäße durchgeführt wurde, sind bei 8,54 Prozent der Patienten schwerwiegende
Komplikationen aufgetreten.
Koronarangiographie & PCI / Todesfälle (Ergebnis 10)
Der Tod des Patienten zählt zu den schwersten Komplikationen. Die Sterblichkeitsrate sollte so gering wie
möglich ausfallen. Die BQS prüft, wie viele der behandelten Patienten während (intraprozedural) oder nach
dem Eingriff (postprozedural) verstorben sind.
Mit der In-Hospital-Letalität (Ergebnis 10c) wird ermittelt, wie viele Patienten während des stationären
Aufenthaltes versterben. Für jeden Eingriff, auch die Aufdehnung der Herzkranzgefäße, kann eine zu erwartende Rate errechnet werden. Die tatsächlich in den Kliniken beobachtete Todesrate kann davon abweichen.
Um Krankenhäuser miteinander besser vergleichen zu können, wird im BQS-Verfahren für die Aufdehnung
der Herzkranzgefäße eine risikoadjustierte Krankenhaussterblichkeit (Ergebnis 10d) berechnet. Dieser Wert
beschreibt die Rate an Todesfällen, die erreicht worden wäre, wenn alle Krankenhäuser bezüglich zusätzlicher
Risikofaktoren dieselbe Patientenzusammenstellung gehabt hätten. Eine gute Behandlungsqualität ist gegeben, wenn die Rate zwischen 0 und 4,7 Prozent beträgt.
10a / Sterblichkeit bei der Darstellung der
­Herzkranzgefäße
1,01 Prozent der Patienten, bei denen ausschließlich eine Darstellung der Herzkranzgefäße erfolgte, sind verstorben. Der Referenzbereich liegt bei 0 bis 2,6 Prozent.
10b / Sterblichkeit bei der Aufdehnung der
­Herzkranzgefäße
Die Sterblichkeitsrate bei der Aufdehnung der Herzkranzgefäße und dem Einsatz
einer Gefäßprothese (PCI) liegt im Jahr 2008 bei 3,07 Prozent.
10c / Verhältnis der beobachteten zu der erwarteten Sterblichkeitsrate bei Aufdehnung der
­Herzkranzgefäße
Das Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Sterblichkeitsrate lag in den
Asklepios Kliniken bei 1,08. Der Referenzbereich reicht von 0 bis 2,2.
10d / Risikoadjustierte Sterblichkeitsrate bei
Aufdehnung der Herzkranzgefäße
Die risikoadjustierte Sterblichkeitsrate liegt in den Asklepios Kliniken im Jahr
2008 bei 2,33 Prozent. Bundesweit beträgt die Rate 2,28 Prozent.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 61
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Gesamtüberblick: Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Ergebnis 11)
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei der Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße 2008
Nachfolgend können Sie sich bei
der Durchsicht der Einzelergebnisse der Kliniken, die diese medizinische Leistung anbieten, selbst
ein Bild von der hohen Behandlungsqualität machen:
Ischämiezeichen
92,49
>= 80,0 %
94,88
Therapieempfehlung
39,73
>= 21,3 %
39,45
4,37
<= 10,0 %
2,41
alle PCI mit Indikation „akutes Koronarsyndrom mit ST-Hebung bis 24 h“
94,02
>= 85,0 %
93,62
alle PCI
93,93
>= 85,0 %
94,46
Patienten mit Koronarangiographie(n);
ohne PCI
0,97
<= 2,9 %
1,17
Patienten mit PCI
2,49
<= 5,5 %
3,43
Patienten mit Erst-Standard-PCI
0,46
<= 1,8 %
0,33
Patienten mit Erst-PCI bei ST-Hebungsinfarkt
7,05
<= 13,8 %
8,54
Patienten mit Koronarangiographie(n);
ohne PCI
0,87
<= 2,6 %
1,01
Patienten mit PCI
2,16
n. d.* / %
3,07
Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur erwarteten Rate
1,05
<= 2,2 %
1,08
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität
2,28
<= 4,7 %
2,33
Patienten mit Angabe „Diabetes mellitus unbekannt“ oder „ Niereninsuffizienz unbekannt“
6,30
n. d.* / %
3,20
alle Koronarangiographien (ohne PCI)
2,80
<= 5 min
3,00
alle PCI
8,50
<= 12 min
8,30
alle Koronarangiographien (ohne PCI)
2324
<= 4354,3 cGy×cm²
1700
alle PCI ohne Einzeitig-PCI
3572
<= 7800 cGy×cm²
2543
alle Einzeitig-PCI
4785
<= 9520 cGy×cm²
3700
Prozeduren mit Angabe „Flächendosisprodukt nicht bekannt“
7,18
<= 40,7 %
11,77
alle Koronarangiographien (ohne PCI)
90,00
<= 150 ml
75
alle PCI ohne Einzeitig-PCI
130,00
<= 200 ml
120
alle Einzeitig-PCI
170,00
<= 250 ml
150
innerhalb des Referenzbereiches
Referenzbereich nicht definiert
* n. d. = nicht definiert
Fallzahl Darstellung der Herzkranzgefäße
Fallzahl Aufdehnung der Herzkranzgefäße
Indikation zur Koronar­
angiographie
Indikation zur PCI
Erreichen des wesentlichen Interventionsziels bei PCI
MACCE
In-Hospital-Letalität
Durchleuchtungsdauer
(Median in min)
Flächendosisprodukt
Kontrastmittelmenge
62 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Status
Asklepios Gesamtrate
Schwerwiegende Komplikationen
(MACCE) treten nur selten auf.
Der Tod eines Patienten stellt die
schwerste Komplikation dar; sie
lässt sich auch bei noch so sorgfältigem Vorgehen nicht immer vermeiden. Für das Jahr 2008 ist eine
geringe Sterblichkeitsrate zu verzeichnen.
Referenzbereich/
Einheit
Die mit dem Eingriff verbundenen
Belastungen, sei es die Gefahr einer Nierenfunktionsstörung durch
die Gabe von Kontrastmitteln oder
die Strahlenbelastung, werden im
Interesse der Patienten so gering
wie möglich gehalten.
Indikatoren
Bundesrate
Jeder Patient erwartet, dass er
sich nur dann einer Untersuchung bzw. Behandlung unterziehen muss, wenn es hierfür eine
eindeutige Indikation gibt. Dies
gilt selbstverständlich auch für die
Darstellung und Aufdehnung der
Herzkranzgefäße. In den ­Asklepios
Kliniken erfolgt eine sachgerechte
Indikationsstellung, eine Darstellung der Herzkranzgefäße wird
nur bei eindeutigen Anzeichen
durchgeführt. Aus den Untersuchungsergebnissen wird anschließend die weitere Behandlung abgeleitet. Und auch hier gilt: Eine
Aufdehnung der Herzkranzgefäße wird nur dann vorgenommen, wenn dies medizinisch indiziert ist.
Bad Oldesloe
Bad Tölz
Bad Wildungen
Eggenfelden
Goslar
Hamburg-Altona
Hamburg-Barmbek
Hamburg-St. Georg
Hamburg-Harburg
Hamburg-Nord
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Westklinikum
Langen
Melsungen
Pfarrkirchen
Radeberg
Schwedt
Schwalmstadt
Seligenstadt
Simbach
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
95
376
151
38
407
1091
1166
2329
952
1082
673
72
891
21
24
81
1392
834
24
336
31
151
36
0
146
535
490
900
498
378
314
39
524
5
0
24
418
384
0
142
89,2
97,4
92,3
85,7
95,8
88,7
96,2
94,3
97,6
97,8
93,2
88
95,9
95,2
100
94,4
97,6
92,2
93,3
86,4
35,4
38,8
29,5
25
41
37,5
39,5
49,6
40,2
39,6
73,7
51,2
45
28,2
40,3
0
38,5
0
0
0
10
3,3
5,5
1,1
1,4
0
7,5
16,7
0
0
0
1,3
6,8
0
100
90,9
100
95,2
94,2
90,9
93
88,7
96,9
93,1
85,7
97,3
100
93,1
98,3
91,3
93,5
90,7
94,4
95,9
96,8
95,3
93
93,8
98,4
94,3
94,9
94,7
100
95,8
88,3
98,2
93,7
1,5
0,9
0,9
0,4
0,9
0,6
1,7
2,3
0,7
2,6
0
1
0
0
1,2
0,6
0
1,4
2,8
3,4
3,2
3,6
2,8
5,4
3
6,5
13,5
2,8
0
0
3
2,5
2,1
0
0
0
0
0
0,8
0,9
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
12,5
10
6,3
4,8
9,4
11,5
12,4
9,4
11,1
42,9
4,2
0
7,4
6,6
7,7
1,5
0,9
0
0,4
0,6
0,6
1,5
1,7
0,5
2
0
1
0
0
1,2
0,6
0
0,7
2,8
2,8
2,6
3,6
2,5
4,8
2,7
6,5
5,4
2,6
0
0
2,7
2,5
2,1
0
0,7
1,2
1
0,9
1,3
1,4
1,1
0,8
1,6
0,9
0,7
0
0
1,3
0,9
1
0
1,5
2,5
2,2
1,9
2,8
3,1
2,4
1,7
3,5
1,9
1,6
0
0
2,8
2
2,2
0
0
0
0
3,5
8,1
2,5
4,9
0
0
0
0
0
7,3
6,1
0,9
3
2,5
2,2
3,7
3
2,3
3
4,2
2,5
2,1
3,1
3,1
1,8
2,2
2,9
3
12
11,9
6,5
7,8
7
8,4
6
11,8
8,9
7,4
7,7
11,4
7,2
9
7
9
1400
2079
1200
1592,5
1670
1986
1450
725
1807
1860
4147
1864
2102
3590
1880
1360
3004,5
2300
5188
2349
2886,5
5000
5500
3095
2939
3414
3451,5 1213,5
2792
0
0
4
84
9096,5
1742
9495
4889
4904
0
0,8
0,7
31,6
100
1
1,2
6,4
0,2
0
0
1,3
0,2
0
125
60
115
100
80
80
50
110
60
45
50
70
50
50
215
300
130
100
120
150
110
80
95
60
110
225
160
160
145
140
180
160
100
120
115
150
160
110
0
0
4,1
296
4,2
4,2
3,3
0,5
0,5
2,9
9,2
1920,5 4016,5 3036,5 782,5
3188
2769
5045
6916
4322
9459
7412,5
54,2
0
55,8
1,2
0
0
80
90
95
70
40
105
170
105
130
170
170
180
6380
170
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 63
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzchirurgie
Nachfolgend werden die Ergebnisse der Herzchirurgie dargestellt. Präsentiert werden die
Ergebnisse von Eingriffen
• an den Herzklappen (Aortenklappenchirurgie, isoliert),
• an den Herzkranzgefäßen (Koronarchirurgie, isoliert) sowie von
• kombinierten Eingriffen an Herzklappen und Herzkranzgefäßen (kombinierte Koronarund Aortenklappenchirurgie).
Da für die unterschiedlichen Eingriffe in weiten Teilen identische Indikatoren herangezogen
werden, erfolgt die Darstellung der Ergebnisse – soweit möglich – indikatorbezogen. So sollen Redundanzen vermieden und ein besserer Überblick über die Ergebnisse der gesam­ten
Herzchirurgie ermöglicht werden.
Herzchirurgie / Mittelfellentzündung (postoperative Mediastinitis) (Ergebnis 12)
Eine Entzündung des Mittelfells (postoperative Mediastinitis) wird unter anderem durch eine Infektion der
benachbarten Organe ausgelöst. Sie soll nach Operationen am Herzen möglichst selten auftreten. Betrachtet
wird, wie häufig bei Patienten, bei denen vor der Operation keine Mittelfellentzündung bestand, nach einem
Eingriff am Herzen eine Mittelfellentzündung auftrat.
Seit dem Jahr 2005 ist es bei Patienten, die in den Asklepios Kliniken an der
Aortenklappe operiert wurden, nicht mehr zu einer Mittelfellentzündung gekommen. Die Bundesrate liegt im Jahr 2008 bei 0,32 Prozent.
12a / Eingriffe an den Herzklappen
Bei kombinierten Eingriffen an den Herzkranzgefäßen und den Herzklappen ist
seit dem Jahr 2005 keine Mittelfellentzündung aufgetreten. Ein Referenzbereich
ist nicht definiert. Die Bundesrate im Jahr 2008 beträgt 0,52 Prozent.
12b / Kombinierter Eingriff an Herzkranzgefäßen
und Herzklappen
Bei 0,87 Prozent der an den Herzkranzgefäßen operierten Patienten kam es nach
dem Eingriff zu einer Mittelfellentzündung.
Patienten, bei denen keine oder lediglich geringe Risikofaktoren bestanden, sind
im Jahr 2008 zu 1,12 Prozent von einer Mittelfellentzündung betroffen gewesen.
Hier reicht der Bereich für eine gute Behandlungsqualität von 0 bis 1,3 Prozent.
12c / Eingriff an den Herzkranzgefäßen
64 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzchirurgie / Postoperative Nierenfunktionsstörung (Ergebnis 13)
Eine Nierenfunktionsstörung sollte nach Eingriffen am Herzen möglichst selten auftreten. Treten Nierenfunktionsstörungen auf, werden diese anhand bestimmter Kriterien klassifiziert (RIFLE-Klassifikation). Die Klassifikation reicht von „injury“ (Nierenschädigung) über „failure“ (Nierenversagen) bis zu der Notwendigkeit
einer dauerhaften Nierenersatztherapie („Loss“). Dieser Indikator zeigt an, bei wie vielen Patienten, deren
Nierenwerte vor der Operation unauffällig waren, Nierenfunktionsstörungen aufgetreten sind.
13a / Eingriffe an den Herzklappen
Abb. 13a / Anteil von Patienten mit modifizierter RIFLE-Klassifikation „Injury“, „Failure“ oder
„Loss“ an allen Patienten ohne präoperative Nierenersatztherapie mit einer präoperativen
glomerulären Filtrationsrate (GFR) > 60 ml/min/1,73 m², die in ihrer ersten Operation elektiv
oder dringlich isoliert konventionell chirurgisch an der Aortenklappe operiert wurden
Referenzbereich: 0 bis 11,5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
4,51 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,00 %
%
13b / Kombinierter Eingriff an Herzkranzgefäßen
und Herzklappen
0
2
4
6
8
10
12
Abb. 13b / Anteil von Patienten mit modifizierter RIFLE-Klassifikation „Injury”, „Failure” oder
„Loss” an allen Patienten ohne präoperative Nierenersatztherapie mit einer präoperativen
glomerulären Filtrationsrate (GFR) > 60 ml/min/1,73 m², die in ihrer ersten Operation elektiv
oder dringlich isoliert koronarchirurgisch und an der Aortenklappe operiert wurden und ohne
neurologische Vorerkrankungen des ZNS bzw. ohne nachweisbares präoperatives neurologisches Defizit (Rankin 0)
Referenzbereich: 0 bis 16,7 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
7,33 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,22 %
%
13c / Eingriff an den Herzkranzgefäßen
0
3
6
9
12
15
18
Abb. 13c / Anteil von Patienten mit modifizierter RIFLE-Klassifikation „Injury”, „Failure” oder
„Loss” an allen Patienten ohne präoperative Nierenersatztherapie mit einer präoperativen
glomerulären Filtrationsrate (GFR) > 60 ml/min/1,73 m², die in ihrer ersten Operation elektiv
oder dringlich isoliert koronarchirurgisch operiert wurden
Referenzbereich: 0 bis 7 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,24 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,14 %
%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 65
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzchirurgie / Neurologische Komplikationen (Ergebnis 14)
Nach der Operation am Herzen soll es nur selten zu neurologischen Komplikationen (zerebrovaskuläre, die
Hirnblutgefäße betreffende Ereignisse) kommen. Das Risiko neurologischer Komplikationen steigt mit dem
Alter, einem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder einem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie). Es ist
auch erhöht, wenn bereits vor der Operation neurologische Vorerkrankungen bestanden.
Abb. 14a / Anteil von Patienten mit postoperativem zerebrovaskulären Ereignis mit einer
Dauer von > 24 h und funktionell relevantem neurologischen Defizit bei Entlassung (Rankin
>= 2) an allen Patienten, die in ihrer ersten Operation isoliert konventionell chirurgisch an
der Aortenklappe operiert wurden
14a / Eingriffe an den Herzklappen
Referenzbereich: 0 bis 3,6 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,26 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,00 %
Entwicklung Asklepios
2007
0,00 %
%
0
1
2
3
4
Abb. 14b / Anteil von Patienten mit postoperativem zerebrovaskulären Ereignis mit einer Dauer von > 24 h und funktionell relevantem neurologischen Defizit bei Entlassung (Rankin >=
2) an allen Patienten, die in ihrer ersten Operation elektiv oder dringlich koronarchirurgisch
und an der Aortenklappe operiert wurden und ohne neurologische Vorerkrankung des ZNS
bzw. ohne nachweisbares präoperatives neurologisches Defizit (Rankin 0)
14b / Kombinierter Eingriff an Herzkranzgefäßen
und Herzklappen
Referenzbereich: 0 bis 5,2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,67 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,00 %
Entwicklung Asklepios
2007
0,00 %
%
0
1
2
3
4
5
6
Abb. 14c / Anteil von Patienten mit postoperativem zerebrovaskulären Ereignis mit einer
Dauer von > 24 h und funktionell relevantem neurologischen Defizit bei Entlassung (Rankin
>= 2) an allen Patienten, die in ihrer ersten Operation elektiv oder dringlich isoliert koronarchirurgisch operiert wurden und ohne neurologische Vorerkrankung des ZNS bzw. ohne
nachweisbares präoperatives neurologisches Defizit (Rankin 0)
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,88 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,52 %
Entwicklung Asklepios
%
2007
0
0,20 %
1
66 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
4
14c / Eingriff an den Herzkranzgefäßen
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzchirurgie / Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität (Ergebnis 15)
Das Risiko, an bzw. während einer Operation an den Herzklappen oder den Herzkranzgefäßen zu versterben, ist auch abhängig von den Vor- und Begleiterkrankungen der Patienten. Um hier einen fairen Vergleich
zwischen den spezialisierten Zentren durchführen zu können, muss eine „Risikoadjustierung“ durchgeführt
werden. Betrachtet wird die Rate an Todesfällen, die erreicht worden wäre, wenn alle Krankenhäuser bezüglich zusätzlicher Risikofaktoren dieselbe Patientenzusammenstellung gehabt hätten. Durch dieses Verfahren
lassen sich also Komplikations- und Sterblichkeitsraten von Zentren mit einem hohen Anteil an Risikopatienten mit Zentren mit einem niedrigen Anteil an Risikopatienten vergleichen.
15a / Eingriffe an den Herzklappen
Abb. 15a / Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer ersten
Operation isoliert konventionell chirurgisch an der Aortenklappe operiert wurden und mit
vollständiger Dokumentation zum AKL-SCORE
Referenzbereich: 0 bis 6,2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,25 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
3,20 %
%
15b / Kombinierter Eingriff an Herzkranzgefäßen
und Herzklappen
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Abb. 15b / Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer ersten
Operation koronarchirurgisch und an der Aortenklappe operiert wurden und mit vollständiger
Dokumentation zum KBA-SCORE
Referenzbereich: 0 bis 11,2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
5,69 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
5,43 %
%
15c / Eingriff an den Herzkranzgefäßen
Um die Risiken, die mit dem Eingriff an den Herzkranzgefäßen einhergehen, einschätzen zu können,
werden verschiedene Risikofaktoren wie das Alter,
eine frühere Herzoperation, das Vorliegen einer Zuckerkrankheit oder die Notwendigkeit zur Durchführung der Operation (Notfall-OP) herangezogen.
Die Einschätzung des individuellen Risikoprofils der
Patienten erfolgt mit Hilfe des EuroSCORE (European System for Cardiac Operative Risk Evaluation).
2
4
6
8
10
12
14
Abb. 15c / Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität nach logistischem EuroSCORE bei allen
Patienten, die in ihrer ersten Operation isoliert koronarchirurgisch operiert wurden und mit
vollständiger Dokumentation zum EuroSCORE
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,23 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,41 %
Entwicklung Asklepios
2007
0,80 %
%
15d Eingriffe an den Herzkranzgefäßen – Risikoadjustierung nach dem KCH-Score
0
0
1
2
3
4
Die BQS hat den EuroSCORE weiterentwickelt und wendet ergänzend den sogenannten KCH-Score an. Bei Anwendung dieses Scores liegt die risikoadjustierte
Sterblichkeitsrate während des Krankenhausaufenthaltes bei 3,70 Prozent und
damit innerhalb des Referenzbereiches (0 bis 5,25 Prozent).
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 67
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzchirurgie / Sterblichkeitsrate während des Krankenhausaufenthaltes
(In-Hospital-Letalität) (Ergebnis 16)
Betrachtet wird die Sterblichkeitsrate der Patienten, die während des gleichen Aufenthaltes im Krankenhaus
versterben (In-Hospital-Letalität). Bei der Betrachtung wird differenziert nach der Sterblichkeitsrate aller
Patienten und der Sterblichkeitsrate von Patienten, die sich einem geplanten oder dringlichen Eingriff am
Herzen unterzogen haben.
Abb. 16a / Anteil von Patienten, die im Krankenhaus verstarben an allen Patienten, die in
ihrer ersten Operation isoliert konventionell chirurgisch an der Aortenklappe operiert wurden
16a / Eingriffe an den Herzklappen – alle
­Patienten
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,46 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,68 %
2007
2,50 %
2006
3,10 %
2005
3,88 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
2,07 Prozent der Patienten, die sich erstmals einem geplanten oder dringlichen
Eingriff an der Aortenklappe unterziehen mussten, sind im Jahr 2008 verstorben.
Ein Referenzbereich ist nicht definiert.
Abb. 16c / In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer ersten Operation koronarchirurgisch und an der Aortenklappe operiert wurden
16b / Eingriffe an den Herzklappen – Patienten
mit elektiver oder dringlicher Operation
16c / Kombinierter Eingriff an Herzkranzgefäßen
und Herzklappen – alle Patienten
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
5,79 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
7,69 %
2007
2,40 %
2006
2,60 %
2005
2,06 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
5,81 Prozent der Patienten, die sich erstmals einem geplanten oder dringlichen
Eingriff an der Aortenklappe und den Herzkranzgefäßen unterziehen mussten,
sind im Jahr 2008 verstorben. Ein Referenzbereich ist nicht definiert.
68 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
16d / Kombinierter Eingriff an Herzkranzgefäßen
und Herzklappen – Patienten mit elektiver oder
dringlicher Operation
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
16e / Eingriffe an den Herzkranzgefäßen – alle
Patienten
Abb. 16e / In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer ersten Operation isoliert
koronarchirurgisch operiert wurden
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,06 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
3,95 %
2007
2,40 %
2006
1,70 %
2005
2,10 %
Entwicklung Asklepios
%
16f / Eingriffe an den Herzkranzgefäßen – Patienten mit elektiver oder dringlicher Operation
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
1,75 Prozent der Patienten, die sich erstmals einem geplanten oder dringlichen
Eingriff an den Herzkranzgefäßen unterziehen mussten, sind im Jahr 2008 verstorben.
Herzchirurgie / Sterblichkeitsrate (Ergebnis 17)
Die Sterblichkeitsrate der Patienten nach Operationen am Herzen soll möglichst gering sein. Neben
der Operationstechnik hat auch das Risikoprofil des
Patienten Einfluss auf das Behandlungsergebnis.
Bei der Betrachtung der Sterblichkeit wird zwischen
der Sterblichkeitsrate während des Krankenhausaufenthaltes (In–Hospital-Letalität) und der Sterblichkeitsrate nach der Entlassung (Follow-up-Rate)
unterschieden.
Die Follow-up-Rate, bei der der Status des Patienten 30 Tage nach der Operation erfasst und eingeschätzt wird, wird in den Asklepios Kliniken nicht erhoben
(0 Prozent). Unsere Übersicht über den Verlauf umfasst die 7 bis 10 Tage nach
der Operation während des stationären Aufenthaltes. Ein Feedback über den
weiteren Krankheitsverlauf erfolgt vorwiegend durch die Übermittlung des Rehabilitationsberichtes der Patienten. Sofern außerhalb des stationären Aufenthaltes Komplikationen auftreten, stellen sich die Patienten in aller Regel erneut
bei dem Herzchirurgen vor, der sie behandelt hat. Die intern erhobene „Rückläuferquote“ erlaubt somit einen Hinweis auf die Qualität der durchgeführten Herz­
operationen.
Herzchirurgie / Verwendung körpereigener Gefäße bei Eingriffen an den
Herzkranzgefäßen (Koronarchirurgie, isoliert) (Ergebnis 18)
Bei der Bypass-Operation werden körpereigene Gefäße des Patienten entnommen und als Umgehung
für das verstopfte Herzkranzgefäß eingesetzt. Bei der
Verwendung der inneren Brustwandarterie (Arteria
mammaria interna) zeigt sich eine deutlich geringere Rate an erneuten Herzinfarkten oder AnginaPectoris-Anfällen. Deshalb sollte möglichst oft die
innere Brustwandarterie als Bypass für die Herzkranzgefäße verwendet werden. Wie häufig dies geschieht, wird mit diesem Indikator überprüft.
Abb. 18 / Anteil von Patienten mit Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna
als Bypassgraft an allen Patienten, die in ihrer ersten Operation elektiv oder dringlich isoliert
koronarchirurgisch operiert wurden mit Verwendung eines Bypassgrafts
Referenzbereich: 85 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,54 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
91,09 %
2007
92,00 %
2006
87,60 %
2005
86,32 %
Entwicklung Asklepios
%
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 69
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzchirurgie / Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Sterblichkeitsrate
(Ergebnis 19)
Für jeden Eingriff gibt es eine zu erwartende Sterblichkeitsrate. Die tatsächlich in den Kliniken zu beobachtende Rate kann von der erwarteten Rate abweichen. Idealerweise sollte das Verhältnis von beobachteter zu
erwarteter Rate an Todesfällen geringer sein, also kleiner 1.
Abb. 19a / Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur erwarteten In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer ersten Operation isoliert konventionell chirurgisch an der
Aortenklappe operiert wurden und mit vollständiger Dokumentation zum AKL-SCORE
19a / Eingriffe an den Herzklappen
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,97
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,95
0
1
2
3
4
Abb. 19b / Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur erwarteten In-Hospital-Letalität nach logistischem KBA-SCORE
19b / Kombinierter Eingriff an Herzkranzgefäßen
und Herzklappen
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,00
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,95
0
1
2
3
4
Abb. 19c / Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur erwarteten In-Hospital-Letalität nach logistischem EuroSCORE bei allen Patienten, die in ihrer ersten Operation isoliert
koronarchirurgisch operiert wurden und mit vollständiger Dokumentation zum EuroSCORE
19c / Eingriffe an den Herzkranzgefäßen
– Verhältnis nach dem EuroSCORE
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,41
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,47
Entwicklung Asklepios
2007
0
0,28
1
2
3
4
Auch das Verhältnis von beobachteten zur erwarteten In-Hospital-Letalität
wird ergänzend nach dem KCH-Score bewertet. Hier beträgt das Verhältnis 1,24.
70 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
19d / Eingriffe an den Herzkranzgefäßen
– Verhältnis nach dem KCH-Score
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Gesamtüberblick: Operationen am Herzen (Ergebnis 20)
Herzoperationen bei Erwachsenen werden in der Asklepios Gruppe ausschließlich in den Asklepios Kliniken
in Hamburg, St. Georg, und der Cardioclinic, durchgeführt. Herzoperationen bei Kindern und Jugendlichen
werden im BQS-Verfahren nicht erfasst. Dementsprechend gibt es keine BQS-Ergebnisse zu den Herzoperationen im Deutschen Kinderherzzentrum Asklepios Klinik Sankt Augustin.
Die Ergebnisse des Jahres 2008 zeigen die hohe Qualität und Professionalität bei der Durchführung dieser
Operationen:
Komplikationen, wie eine Entzündung des Mittelfells, eine Nierenfunktionsstörung oder neurologische Komplikationen, wie beispielsweise ein Schlaganfall, treten nur selten auf.
Die risikoadjustierten Sterblichkeitsraten während des Krankenhausaufenthaltes liegen innerhalb der Bereiche für eine gute Behandlungsqualität.
Und noch etwas wird bei der Betrachtung der Ergebnisse deutlich: Herzchirurgische Leistungen werden seit
Jahren auf hohem Niveau angeboten.
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei Operationen an der Aortenklappe 2008
Hamburg-St. Georg
Hamburg Cardioclinic
Fallzahl
Status
Asklepios Gesamtrate
Referenzbereich/
Einheit
innerhalb des Referenzbereiches
Referenzbereich nicht definiert
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
112
37
bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation ohne präoperative Mediastinitis bzw. Wundinfektion des Thorax
0,32
n. d. / %
0,00
0
0
bei Patienten mit Risikoklasse 0 oder Risikoklasse 1
0,23
<= 1,6 %
0,00
0
0
Nierenfunktionsstörung
4,51
<= 11,5 %
0,00
0
0
Neurologische Komplikationen
1,26
<= 3,6 %
0,00
0
0
In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer
ersten Operation konventionell chirurgisch und an der
Aortenklappe operiert wurden
3,46
n. d. / %
2,68
1,8
5,4
In-Hospital-Letalität bei Patienten mit elektiver oder
dringlicher Operationsindikation
2,90
n. d. / %
2,07
1,8
2,9
Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur
erwarteten In-Hospital-Letalität nach logistischem
AKL-Score
0,97
0,95
0,7
1,5
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität nach logistischem AKL-Score
3,25
3,20
2,4
5,0
Postoperative Mediastinitis
Letalität
<= 6,2 %
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 71
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei Operationen an den Herzkranzgefäßen 2008
Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna
Hamburg-St. Georg
Hamburg Cardioclinic
Fallzahl
Status
Asklepios Gesamtrate
Referenzbereich/
Einheit
innerhalb des Referenzbereiches
Referenzbereich nicht definiert
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
448
238
92,54
>= 85 %
91,09
92,2
89,1
bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation, ohne präoperative Mediastinitis bzw.
Wundinfektion des Thorax
0,45
n. d. / %
0,87
0,7
1,3
bei Patienten mit Risikoklasse 0 oder Risikoklasse 1
0,46
<= 1,3 %
1,12
0,8
1,8
Nierenfunktionsstörung
3,24
<= 7,0 %
1,14
0,8
1,8
Neurologische Komplikationen
0,88
<= 2,0 %
1,52
1,6
1,3
In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer
ersten Operation isoliert koronarchirurgisch operiert
wurden
3,06
n. d. / %
3,95
3,4
4,9
In-Hospital-Letalität bei Patienten mit elektiver oder
dringlicher Operationsindikation
2,09
n. d. / %
1,75
1,3
2,5
Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur
erwarteten In-Hospital-Letalität nach logistischem
KCH-SCORE 3.0
1,00
1,24
1,2
1,3
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität nach logistischem KCH-SCORE 3.0
2,99
3,70
3,5
4,0
Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur
erwarteten In-Hospital-Letalität nach logistischem
EuroSCORE
0,41
0,47
0,4
0,5
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität nach logistischem EuroSCORE
1,23
1,41
1,3
1,6
Postoperative Mediastinitis
Letalität
72 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
<= 5,2 %
n. d. / %
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei kombinierten Eingriffen an der Aortenklappe und den Herzkranzgefäßen 2008
Hamburg-St. Georg
Hamburg Cardioclinic
Fallzahl
Status
Asklepios Gesamtrate
Referenzbereich/
Einheit
innerhalb des Referenzbereiches
Referenzbereich nicht definiert
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
60
26
bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation ohne präoperative Mediastinitis bzw. Wundinfektion des Thorax
0,52
n. d. / %
0,00
0,0
0,0
bei Patienten mit Risikoklasse 0 oder Risikoklasse 1
0,40
<= 2,50 %
0,00
0,0
0,0
Nierenfunktionsstörung
7,33
<= 16,7 %
2,22
0,0
7,7
Neurologische Komplikationen
1,67
<= 5,2 %
0,00
0,0
0,0
In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer
ersten Operation koronarchirurgisch und an der Aortenklappe operiert wurden
5,79
n. d. / %
7,69
4,8
14,3
In-Hospital-Letalität bei Patienten mit elektiver oder
dringlicher Operationsindikation
5,01
n. d. / %
5,81
3,3
11,5
Verhältnis der beobachteten In-Hospital-Letalität zur
erwarteten In-Hospital-Letalität nach logistischem
KBA-Score
1,00
0,95
0,7
1,3
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität nach logistischem KBA-Score
5,69
5,43
4,2
7,6
Postoperative Mediastinitis
Letalität
<= 11,2 %
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 73
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher
Herzschrittmacher / Leitlinienkonforme Indikationsstellung (Ergebnis 21)
Abb. 21 / Anteil von Patienten mit leitlinienkonformer Indikation zur Herzschrittmacherimplantation an allen Patienten
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
95,49 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
96,17 %
%
70
80
90
Für den Patienten ist es wichtig, dass die Indikation
für das Einsetzen eines Herzschrittmachers richtig
gestellt wird. Wann der Einsatz eines Herzschrittmachers medizinisch gerechtfertigt ist, wurde in einer Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaft
festgelegt. Geprüft wird, bei wie vielen Patienten
eine leitliniengerechte Indikationsstellung erfolgt ist.
100
Herzschrittmacher / Leitlinienkonforme Systemwahl (Ergebnis 22)
Abb. 22 / Anteil von Patienten mit leitlinienkonformer Systemwahl zum Herzschrittmacher an
allen Patienten
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
95,34 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
94,61 %
Entwicklung Asklepios
2007
95,19 %
%
70
80
90
Je nach Krankheitsbild muss das Herz, wenn es zu
langsam schlägt (Bradykardie), an verschiedenen
Stellen unterstützt werden. Zur Auswahl des dazu
richtigen Systems liegen Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaft vor. Ermittelt wird, inwieweit diese Leitlinien bei der Wahl des Schrittmachersystems eingehalten werden.
100
Herzschrittmacher / Todesfälle (Ergebnis 23)
Beim Einsatz eines Herzschrittmachers sollten möglichst wenige Patienten versterben.
Abb. 23 / Anzahl von verstorbenen Patienten an allen Patienten
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,30 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,94 %
2007
1,08 %
2006
0,91 %
2005
1,71 %
Entwicklung Asklepios
%
0
74 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
1
2
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Durchleuchtungszeit (Ergebnis 24)
Beim Einsatz des Herzschrittmachers wird die Lage der Sonden durch eine Röntgenuntersuchung kontrolliert. Die Durchleuchtungszeit kann je nach Schrittmachersystem (Einkammer- oder Zweikammersysteme)
zwischen 9 und 18 Minuten liegen. Sie sollte möglichst kurz sein. Je kürzer die Durchleuchtzeit ist, desto geringer ist die Strahlenbelastung für den Patienten.
24a / Durchleuchtungszeit bei Einkammer­
systemen
Ermittelt wird der Anteil von Patienten mit einer
Durchleuchtungszeit bis 9 Minuten.
Abb. 24a / Anteil von Patienten mit Durchleuchtungszeit bis 9 min an allen Patienten mit
Angabe einer gültigen Durchleuchtungszeit und implantiertem VVI
Referenzbereich: 75 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
93,27 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
96,19 %
2007
97,36 %
2006
93,92 %
2005
91,51 %
Entwicklung Asklepios
%
24b / Durchleuchtungszeit bei Mehrkammer­
systemen
Ermittelt wird der Anteil von Patienten mit einer
Durchleuchtungszeit bis 18 Minuten.
70
80
90
100
Abb. 24b / Anteil von Patienten mit Durchleuchtungszeit bis 18 min an allen Patienten mit
Angabe einer gültigen Durchleuchtungszeit und implantiertem DDD
Referenzbereich: 80 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,08 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,47 %
2007
98,81 %
2006
97,50 %
2005
97,67 %
Entwicklung Asklepios
%
70
80
90
100
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 75
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Eingriffsdauer (Ergebnis 25)
Die Eingriffsdauer beim Einsatz eines Herzschrittmachers oder beim Wechsel des Aggregats sollte möglichst
kurz sein. Längere OP-Zeiten bringen ein höheres Infektionsrisiko mit sich.
Abb. 25a / Anteil von Patienten mit einer Eingriffsdauer bis 60 min an allen Patienten mit
Angabe einer gültigen Eingriffsdauer und implantiertem VVI
Referenzbereich: 60 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
87,01 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
91,98 %
2007
90,28 %
2006
90,46 %
2005
83,99 %
Entwicklung Asklepios
%
50
60
70
80
90
100
Abb. 25b / Anteil von Patienten mit einer Eingriffsdauer bis 90 min an allen Patienten mit
Angabe einer gültigen Eingriffsdauer und implantiertem DDD
Referenzbereich: 55 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
90,29 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
92,60 %
2007
92,32 %
2006
90,82 %
2005
89,35 %
Entwicklung Asklepios
%
50
60
70
80
90
Referenzbereich: 80 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,03 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,01 %
2007
98,12 %
2006
95,98 %
Entwicklung Asklepios
70
80
76 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
90
25b / Eingriffsdauer beim Einsatz von Mehrkammersystemen
Ermittelt wird, wie hoch der Anteil von Patienten
ist, bei denen der Eingriff weniger als 90 Minuten
dauert.
100
Abb. 25c / Anteil von Patienten mit Eingriffsdauer <= 60 min an allen Patienten mit gültiger
Angabe der OP-Dauer
%
25a / Eingriffsdauer beim Einsatz von Einkammersystemen
Ermittelt wird, wie hoch der Anteil von Patienten
ist, bei denen der Eingriff weniger als 60 Minuten
dauert.
100
25c / Eingriffsdauer beim Aggregatwechsel des
Herzschrittmachers
Um die Gefahr von Infektionen beim Aggregatwechsel zu minimieren, sollte die Eingriffsdauer möglichst kurz sein. Ermittelt wird, wie hoch der
Anteil von Patienten ist, bei denen der Eingriff weniger als 60 Minuten dauert.
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Chirurgische Komplikationen (Ergebnis 26)
Sowohl beim Einsatz wie auch bei der Revision von Herzschrittmachersystemen oder dem Aggregatwechsel können Komplikationen auftreten. Chirurgische Komplikationen wie z. B. Blutungen sollten nur selten
auftreten. Bei allen Herzschrittmachereingriffen wird ermittelt, wie häufig die Patienten von chirurgischen
Komplikationen betroffen sind.
26a / Chirurgische Komplikationen bei der Herzschrittmacher-Implantation
Abb. 26a / Anteil von Patienten mit chirurgischen Komplikationen an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,97 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,99 %
2007
0,75 %
2006
1,94 %
Entwicklung Asklepios
%
26b / Chirurgische Komplikationen beim Herzschrittmacher-Aggregatwechsel
0
1
2
3
4
Abb. 26b / Anteil von Patienten mit chirurgischen Komplikationen an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 1 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
0,44 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,46 %
Entwicklung Asklepios 2007
0,42 %
%
26c / Chirurgische Komplikationen bei der Herzschrittmacher-Revision
0
1
2
3
4
Abb. 26c / Anteil von Patienten mit chirurgischen Komplikationen an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
1,09 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,64 %
2007
0,41 %
Entwicklung Asklepios 2006
1,13 %
2005
1,57 %
%
0
1
2
3
4
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 77
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Lageveränderung der Sonden (Ergebnis 27)
Während und nach der Operation können die Herzschrittmacherelektroden verrutschen. Diese Komplikation, ein „Verrutschen“ der Sonden, kann sowohl beim Einsatz eines Herzschrittmachers wie auch bei einem
Revisionseingriff auftreten. In der Folge ist die Funktion des Herzschrittmachers beeinträchtigt. Der Qualitätsindikator „Lageveränderung der Sonden“ gibt Auskunft darüber, bei wie vielen der behandelten Patienten diese Komplikation aufgetreten ist.
Abb. 27a / Anteil von Patienten mit Sondendislokation einer Vorhofsonde an allen Patienten
mit implantierter Vorhofsonde
27a / Lageveränderung der Sonde im Vorhof
Referenzbereich: 0 bis 3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,50 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,94 %
Entwicklung Asklepios
2007
1,07 %
%
0
1
2
3
4
Abb. 27b / Anteil von Patienten mit Sondendislokation einer Ventrikelsonde an allen Patienten mit implantierter Ventrikelsonde
27b / Lageveränderung der Sonde im Ventrikel
Referenzbereich: 0 bis 3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
1,08 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,47 %
Entwicklung Asklepios 2007
0,59 %
%
0
1
2
3
4
Abb. 27c / Anteil von Patienten mit Sondendislokation im Vorhof an allen Patienten mit mindestens einer revidierten Vorhofsonde und einem Sondenproblem im Vorhof als Indikation
27c / Lageveränderung der Vorhofsonden bei der
Herzschrittmacher-Revision
Referenzbereich: 0 bis 3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
1,07 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,00 %
Entwicklung Asklepios 2007
2,19 %
%
0
1
2
3
4
Abb. 27d / Anteil von Patienten mit Sondendislokation im Ventrikel an allen Patienten mit mindestens einer revidierten Ventrikelsonde und einem Sondenproblem im Ventrikel als Indikator
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
0,91 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,00 %
Entwicklung Asklepios 2007
1,17 %
%
0
1
2
78 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
3
4
5
6
27d / Lageveränderung der Ventrikelsonden bei
der Herzschrittmacher-Revision
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Wahrnehmungsschwelle des Herzschrittmachers (Ergebnis 28)
Der Herzschrittmacher misst die elektrische Eigenaktivität des Herzens, die Herzfrequenz. Die Wahrnehmungsschwelle des Herzschrittmachers (intrakardiale Signalamplitude) soll möglichst hoch sein (Ergebnisse
28a und 28b). Ist sie zu niedrig eingestellt, können Störsignale fälschlicherweise als Eigenaktivität des Herzens gedeutet werden. Die eigentlich erforderliche Stimulation des Herzens unterbleibt dann. Auch bei Revisionseingriffen wird die Wahrnehmungsschwelle der neu eingesetzten (revidierten) Sonden überprüft (Ergebnisse 28c und 28d). An die Sonden werden die gleichen Anforderungen wie beim erstmaligen Einsatz
gestellt: Die Wahrnehmungsschwelle des Herzschrittmachers (Signalamplitude) soll möglichst hoch sein.
28a / Wahrnehmungsschwelle der Vorhofsonde
bei der Herzschrittmacher-Implantation
Bei Vorhofsonden sollte die Signalamplitude mindestens 1,5 mV (Millivolt) betragen.
Abb. 28a / Anteil von Vorhofsonden mit Amplitude von >= 1,5 mV an allen Vorhofsonden mit
gültiger Amplitude
Referenzbereich: 80 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,12 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
95,90 %
%
28b / Wahrnehmungsschwelle der Ventrikelsonde
bei der Herzschrittmacher-Implantation
Die Wahrnehmungsschwelle bei Ventrikelsonden
sollte bei mindestens 4 mV (Millivolt) liegen.
90
100
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
98,46 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
98,94 %
Entwicklung Asklepios
2007
99,07 %
70
80
90
100
Abb. 28c / Anteil von Vorhofsonden mit einer Signalamplitude von >= 1,5 mV an allen Vorhofsonden mit gültiger Amplitude bei Patienten mit Sondenproblemen
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,47 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
100,00 %
Entwicklung Asklepios
2007
100,00 %
%
28d / Wahrnehmungsschwelle der Ventrikelsonde
bei der Revision eines Herzschrittmachers
Die Wahrnehmungsschwelle bei Ventrikelsonden
sollte bei mindestens 4mV (Millivolt) liegen.
80
Abb. 28b / Anteil von Ventrikelsonden mit Amplitude von >= 4 mV an allen Ventrikelsonden
mit gültiger Amplitude
%
28c / Wahrnehmungsschwelle der Vorhofsonde
bei der Revision eines Herzschrittmachers
Bei Vorhofsonden sollte die Signalamplitude mindestens 1,5 mV (Millivolt) betragen.
70
70
80
90
100
Abb. 28d / Anteil von Ventrikelsonden mit einer Signalamplitude von >= 4 mV an allen revidierten Ventrikelsonden mit gültiger Amplitude bei Patienten mit Sondenproblemen
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,13 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,20 %
Entwicklung Asklepios
2007
100,00 %
%
70
80
90
100
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 79
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Laufzeit des Herzschrittmachers (Ergebnis 29)
Um die Zahl der Wechseloperationen möglichst klein zu halten, sollte die Laufzeit des Aggregats, also der
Batterie, möglichst lang sein. Für einen sachgerechten Vergleich muss die Laufzeit der Batterie dokumentiert
werden.
Ein Herzschrittmacheraggregat soll mindestens 4 Jahre laufen (Ergebnisse 27b und 27c). Geprüft wird, bei
wie vielen Patienten die Laufzeit des implantierten Herzschrittmachersystems weniger als 4 Jahre beträgt.
Dabei wird zwischen verschiedenen Systemtypen (Einkammersysteme: AAI oder VVI; Zweikammersysteme
VDD oder DDD) unterschieden.
Darüber hinaus wird geprüft, bei wie vielen Patienten eine längere Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats von mehr als 6 Jahren erreicht wird (Ergebnisse 27d und 27e).
29a / Dokumentation der Laufzeit
Abb. 29a / Anteil von Patienten mit dokumentierter gültiger Laufzeit an allen Patienten
Referenzbereich: 80 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
91,63 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
95,63 %
%
70
80
90
100
Abb. 29b / Anteil von Patienten mit einer Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats unter 4
Jahren an allen Patienten mit bekanntem Implantationsdatum und Angabe zum „AAI“ oder
„VVI“ zum explantierten Herzschrittmachersystem
29b / Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats
weniger als 4 Jahre bei Einkammersystemen
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,92 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,60 %
%
0
1
2
3
Abb. 29c / Anteil von Patienten mit einer Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats unter 4
Jahren an allen Patienten mit bekanntem Implantationsdatum und Angabe „VDD“ oder „DDD“
zum implantierten Herzschrittmacher-System
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,52 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,70 %
%
0
1
80 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
29c / Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats
weniger als 4 Jahre bei Zweikammersystemen
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
29d / Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats
über 6 Jahre bei Einkammersystemen
Abb. 29d / Anteil von Patienten mit einer Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats über
6 Jahre an allen Patienten mit bekanntem Implantationsdatum und Angabe zum „AAI“ oder
„VVI“ zum explantierten Herzschrittmachersystem
Referenzbereich: 75 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
90,69 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
92,00 %
%
29e / Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats
über 6 Jahre bei Zweikammersystemen
50
60
70
80
90
100
Abb. 29e / Anteil von Patienten mit einer Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats über 6
Jahre an allen Patienten mit bekanntem Implantationsdatum und Angabe „VDD“ oder „DDD“
zum explantierten Herzschrittmacher-System
Referenzbereich: 50 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
76,91 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
81,69 %
%
40
50
60
70
80
90
100
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 81
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Amplitudenbestimmung (Ergebnis 30)
Ob der Herzschrittmacher seine Aufgabe, die elektrische Eigenaktivität des Herzens (intrakardiale Signale)
zu messen, erfüllt, kann nur festgestellt werden, wenn auch eine Bestimmung der Amplitude vorgenommen
wird. Daher überprüft dieser Indikator die Häufigkeit der Amplitudenbestimmung.
Abb. 30a / Anteil von Vorhofsonden mit bestimmter Amplitude an allen Vorhofsonden (Ausschluss: Patienten mit Vorhofflimmern)
30a / Amplitudenbestimmung der Vorhofsonden
beim Herzschrittmacher-Aggregatwechsel
Referenzbereich: 64,6 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
90,03 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
95,49 %
Entwicklung Asklepios
2007
93,66 %
%
60
70
80
90
100
Abb. 30b / Anteil von Ventrikelsonden mit bestimmter Amplitude an allen Ventrikelsonden
(Ausschluss: Patienten mit Vorhofflimmern)
30b / Amplitudenbestimmung der Ventrikelsonden beim Herzschrittmacher-Aggregatwechsel
Referenzbereich: 75 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
93,56 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
98,03 %
Entwicklung Asklepios
2007
97,17 %
%
60
70
80
90
100
Abb. 30c / Anteil von Vorhofsonden mit bestimmter Amplitude an allen revidierten Vorhofsonden bei Patienten mit Sondenproblemen (Ausschluss: Patienten mit Vorhofflimmern)
30c / Amplitudenbestimmung der Vorhofsonden
im Rahmen der Herzschrittmacher-Revision
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,23 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
100,00 %
Entwicklung Asklepios
2007
100,00 %
%
70
80
90
100
Abb. 30d / Anteil von Ventrikelsonden mit bestimmter Amplitude an allen revidierten Ventrikelsonden (Ausschluss: Patienten mit Vorhofflimmern)
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
98,83 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
100,00 %
Entwicklung Asklepios
2007
100,00 %
%
70
80
82 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
90
100
30d / Amplitudenbestimmung der Ventrikelsonden im Rahmen der Herzschrittmacher-Revision
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Messung der Reizschwelle des Herzens (Ergebnis 31)
Um sicherzustellen, dass das Herz auch auf den Impuls des Herzschrittmachers reagiert, wird während des
Aggregatwechsels und bei Revisionseingriffen gemessen, ab welcher Reizschwelle das Herz bzw. die Sonde auf einen Impuls reagiert. Der Indikator zeigt an, wie häufig eine Reizschwellenbestimmung durchgeführt
wird.
31a / Messung der Reizschwelle der Vorhofsonden beim Herzschrittmacher-Aggregatwechsel
Abb. 31a / Anteil von Vorhofsonden mit gemessener Reizschwelle an allen Vorhofsonden
(Ausschluss: Patienten mit Vorhofflimmern oder VDD-Sonde)
Referenzbereich: 61,5 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
89,10 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
95,13 %
Entwicklung Asklepios
2007
90,08 %
%
31b / Messung der Reizschwelle der Ventrikelsonden beim Herzschrittmacher-Aggregatwechsel
60
70
80
90
100
Abb. 31b / Anteil von Ventrikelsonden mit gemessener Reizschwelle an allen Ventrikelsonden
Referenzbereich: 75 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
93,52 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,90 %
Entwicklung Asklepios
2007
97,21 %
%
31c / Messung Reizschwelle bei Vorhofsonden
im Rahmen der Herzschrittmacher-Revision
60
70
80
90
100
Abb. 31c / Anteil von Vorhofsonden mit gemessener Reizschwelle an allen revidierten Vorhofsonden bei Patienten mit Sondenproblemen
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,43 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
100,00 %
Entwicklung Asklepios
2007
100,00 %
%
31d / Messung Reizschwelle bei Ventrikelsonden
im Rahmen der Herzschrittmacher-Revision
70
80
90
100
Abb. 31d / Anteil von Ventrikelsonden mit gemessener Reizschwelle an allen revidierten
Ventrikelsonden bei Patienten mit Sondenproblemen
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,13 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,20 %
Entwicklung Asklepios
2007
100,00 %
%
70
80
90
100
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 83
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Herzschrittmacher / Indikation zur Herzschrittmacher-Revision (Ergebnis 32)
Eine Revision oder eine Explantation des Herzschrittmachers kann erforderlich werden, wenn beispielsweise
ein Sondenbruch oder ein Verrutschen der Sonde (Dislokation) zu einer Fehlfunktion des Herzschrittmachers
führt, eine Infektion auftritt oder die Tasche, in der sich die Batterie (Aggregat) befindet, verletzt ist.
Mit den nachstehenden Indikatoren wird ermittelt, bei wie vielen Patienten aufgrund auftretender Komplikation (s. o.) eine Revision oder eine Entfernung des Schrittmachers erforderlich ist.
Abb. 32a / Anteil von Patienten mit Dislokation, Sondenbruch, Isolationsdefekt, Konnektordefekt, Zwerchfellzucken, Oversensing, Undersensig, Stimulationsverlust/Reizschwellenanstieg,
Infektion, Perforation oder sonstigem Sondenproblem
32a / Revision aufgrund von Sondenproblemen
Referenzbereich: 0 bis 6 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
6,97 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
6,57 %
%
0
1
2
3
4
5
6
7
Abb. 32b / Anteil von Patienten mit Pektoraliszucken, Taschenhämatom, Infektion, Aggregatperforation oder anderem Taschenproblem als Indikation zu Revision, Systemwechsel oder
Explantation des Schrittmachers
32b / Revision aufgrund von Taschenproblemen
Referenzbereich: 0 bis 3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,95 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,09 %
%
0
1
2
3
4
5
6
7
Abb. 32c / Anteil von Patienten mit „Infektion“ oder „Aggregatperforation“ als Indikation
zu Revision/Systemwechsel/Explantation des Schrittmacheraggregats oder „Infektion“ als
Indikation zu Revision/Systemwechsel/Explantation
Referenzbereich: 0 bis 1 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,59 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,52 %
Entwicklung Asklepios
2007
0,39 %
%
0
84 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
1
2
32c / Revision aufgrund von Infektion oder
­Verletzung
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Gesamtüberblick: Herzschrittmacher (Ergebnis 33)
Die Ergebnisse der Asklepios Kliniken beim Einsetzen eines Herzschrittmachers, einem Aggregatwechsel oder
einem Wechsel des Schrittmachersystems lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Ein Herzschrittmacher-System wird dann eingesetzt, wenn dies medizinisch erforderlich ist. Es erfolgt eine
leitliniengerechte Systemauswahl. Die verwendeten Aggregate laufen in der Regel länger als 6 Jahre, bevor
ein Wechsel erfolgen muss. Revisionseingriffe aufgrund von Infektionen oder Problemen mit der Tasche, in
der das Aggregat liegt, sind selten; allein Sondenprobleme machen in einigen Fällen einen Zweiteingriff, eine
Revision, erforderlich.
Unabhängig davon, ob erstmalig ein Herzschrittmacher eingesetzt oder das Aggregat gewechselt werden
muss: Die Eingriffe werden für die betroffenen Patienten so schonend wie möglich durchgeführt. Indizien
hierfür sind geringe Durchleuchtungszeiten und damit eine geringe Strahlenbelastung oder eine kurze Eingriffsdauer.
Komplikationen treten nur selten auf. Die Komplikationsraten konnten in den letzten Jahren verringert werden.
Vor Beendigung des Eingriffs erfolgt routinemäßig eine Funktionsprüfung des Herzschrittmachers und der
Sonden: Beim erstmaligen Einsatz wird geprüft, ob der Herzschrittmacher seine Aufgabe, die elektrische Eigenaktivität des Herzens zu messen, erfüllt. Und auch beim Wechsel des Aggregats oder bei einem Revisionseingriff wird geprüft, ob das Herz auf den Impuls des Herzschrittmachers reagiert.
Ergebnisse der Asklepios Kliniken beim Wechsel des Herzschrittmacher-Aggregats 2008
Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats
Reizschwellenbestimmung
Amplitudenbestimmung
Hamburg-Altona
Hamburg-St. Georg
Hamburg-Wandsbek
Pasewalk
Radeberg
Schwedt
26
31
29
29
44
22
31
AAI oder VVI: unter 4 Jahre
0,92
= 0,0 %
1,60
0
0
0
0
0
0
14,3
AAI oder VVI: über 6 Jahre
90,69
>= 75,0 %
92,00
100
100
100
80
83,3
100
85,7
VDD oder DDD: unter 4 Jahre
1,52
= 0,0 %
0,70
0
0
4,3
0
0
0
0
VDD oder DDD: über 6 Jahre
76,91
>= 50,0 %
81,69
92,3
100
87
75
75
86,7
90,9
Patienten mit dokumentierter
gültiger Laufzeit
91,63
>= 90,0 %
95,63
100
100
93,1
89,7
100
100
96,8
97,03
>= 80,0 %
97,01
96,2
100
96,6
93,1
100
100
100
Chirurgische Komplikationen
0,44
<= 1,0 %
0,46
0
0
0
0
0
0
0
Vorhofsonden
89,10
>= 61,5 %
95,13
100
100
91,3
76,5
100
100
100
Ventrikelsonden
93,52
>= 75,0 %
97,90
100
100
93,1
100
100
94,7
96,8
Vorhofsonden
90,03
>= 64,6 %
95,49
92,9
96,2
91,3
100
96,8
94,1
100
Ventrikelsonden
93,56
>= 75,0 %
98,03
100
100
92,3
100
100
100
100
Eingriffsdauer
Perioperative Komplikationen
Goslar
Fallzahlen
Status
Asklepios Gesamtrate
Bundesrate
innerhalb des Referenzbereiches
Sentinel Event
Referenzbereich/
Einheit
Indikatoren
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 85
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Ergebnisse der Asklepios Kliniken beim Einsatz eines Herzschrittmachers 2008
Bad Oldesloe
Bad Tölz
Bad Wildungen
Eggenfelden
39
96,17
88,6
96,4
92,7
94,9
>= 90,0 %
94,61
91,4
98,2
90,2
82,1
87,01
>= 60,0 %
91,98
60
100
85,7
100
DDD
90,29
>= 55,0 %
92,60
91,3
95,2
93,1
92,9
VVI
93,27
>= 75,0 %
96,19
90
100
71,4
100
DDD
97,08
>= 80,0 %
97,47
95,7
95,2
100
85,7
Chirurgische Komplikationen
0,97
<= 2,0 %
0,99
2,9
5,4
2,4
0
Sondendislokation im Vorhof
1,50
<= 3,0 %
0,94
0
0
3,4
0
Sondendislokation im Ventrikel
1,08
<= 3,0 %
0,47
3
0
0
0
Vorhofsonden
92,12
>= 80,0 %
95,90
92
95,5
96,4
91,7
Ventrikelsonden
98,46
>= 90,0 %
98,94
100
100
100
100
1,30
= 0,0 %
0,94
0
0
0
0
Asklepios Gesamtrate
Status
41
Referenzbereich/
Einheit
Asklepios Gesamtrate
55
Bundesrate
35
Bundesrate
innerhalb des Referenzbereiches
Sentinel Event
Referenzbereich/
Einheit
Indikatoren
Fallzahl
Leitlinienkonforme Indikationsstellung bei bradykarden
Herzrhythmusstörungen
95,49
>= 90,0 %
Leitlinienkonforme Systemwahl bei bradykarden Herzrhythmusstörungen
95,34
VVI
Eingriffsdauer
Durchleuchtungszeit
Perioperative Komplikationen
Intrakardiale Signalamplituden
Letalität
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei der Herzschrittmacher-Revision 2008
Goslar
Hamburg-Altona
70
Eggenfelden
39
Bad Wildungen
Bad Tölz
Fallzahl
Bad Oldesloe
innerhalb des Referenzbereiches
außerhalb des Referenzbereiches
Status
Indikatoren
49
61
74
189
0
0
0,5
Schrittmacher-Taschenprobleme
0,95
<= 3,0 %
1,09
2,6
1,4 12,2
Sondenprobleme
6,97
<= 6,0 %
6,57
5,1
7,1
6,1 13,1 2,7
Infektion
0,59
<= 1,0 %
0,52
2,6
1,4
6,1
0
0
0
Chirurgische Komplikationen
1,09
<= 2,0 %
0,64
0
0
0
0
0
0
Sondendislokation im Vorhof
1,07
<= 3,0 %
0,00
0
0
0
0
Sondendislokation im Ventrikel
0,91
<= 3,0 %
0,00
0
0
0
0
Reizschwellenbestimmung bei revidierten Sonden
Vorhofsonden
97,47
>= 95,0 %
100,00
100 100 100 100
Ventrikelsonden
99,13
>= 95,0 %
99,20
100 100 100 100 100 100
Amplitudenbestimmung bei revidierten Sonden
Vorhofsonden
97,23
>= 95,0 %
100,00
100 100 100 100
100
Ventrikelsonden
98,83
>= 95,0 %
100,00
100 100 100 100
100
Intrakardiale Signalamplituden bei
revidierten Sonden
Vorhofsonden
90,88
>= 80,0 %
96,83
100 100 100 100
100
Ventrikelsonden
98,31
>= 90,0 %
97,37
100
100
Indikation zur Revision
Perioperative Komplikationen
86 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
50
100 100
6,3
0
0
0
100
Weißenfels
97,9
98,1
97,4
97,9
97,2
97,8
99,2
100
96
81,9
100
97,1
91,9
100
98,6
92,3
96,8
94
87
97,9
99,4
83,3
94,4
97,2
98,9
100
95
98
93,1
100
92,9
100
92,3
97,9
97,4
96,8
84
93,5
100
100
87,5
96,8
100
100
91,9
63,6
78,6
100
92,9
100
78,6
80
100
100
92,9
76,5
100
100
100
93,3
91,7
98,8
91,5
95,4
63,3
94,9
100
91,7
100
87
93,3
99,1
100
96
51,5
100
100
100
92,5
100
100
100
97,3
90,9
92,9
100
100
100
92,9
100
96,8
100
92,9
100
100
100
100
98,3
100
98,8
97,6
100
83,3
97,4
100
100
100
95,7
100
98,1
100
94
87,5
100
2,1
0,6
0
0,7
0
1,1
0
0
0
0
0
1,4
2,7
0
0,7
0
1,6
6
0
0
0
1,7
0
0
2,3
0
0
5,1
1,7
0
0
4,3
0
1,8
3,8
0
0
0
0
0
0
0,7
0
2,1
0
0
0
0
0
0
5,4
0
0
0
0
0
0
100
99,2
96,5
97,3
94,5
100
97,8
100
97,2
98,3
100
93,5
81,8
97,8
96,2
96,2
87,8
93,3
92
100
99,4
99,2
99,3
98,1
100
99,2
97,6
98,1
98,6
100
100
100
98,3
99,3
100
95,2
100
100
0
0
1,7
2,1
0,9
1,1
0,8
0
1,9
0
0
0
0
0
0,7
0
3,1
4
0
Weißenfels
Seesen
46
St. Augustin
Schwalmstadt
50
Simbach
Sebnitz
63
Seesen
Schwedt
39
Schwalmstadt
Radeberg
140
Sebnitz
Pfarrkirchen
65
Schwedt
Pasewalk
37
Radeberg
Oschatz
70
Pfarrkirchen
Melsungen
24
Pasewalk
Langen
72
Oschatz
50
Melsungen
Kandel Germersheim
40
Langen
Hamburg-Wandsbek
129
Kandel Germersheim
Hamburg-Nord
89
Hamburg-Westklinikum
Hamburg-Harburg
214
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-St. Georg
145
Hamburg-Nord
Hamburg-Barmbek
114
Hamburg-Harburg
Hamburg-Altona
158
Hamburg-St. Georg
48
Hamburg-Barmbek
Goslar
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
139
174
219
107
160
23
54
59
82
42
117
55
87
172
43
75
63
26
22
60
0
1,1
0,9
0
3,1
0
0
0
0
0
2,6
0
0
0
2,3
0
1,6
7,7
0
0
2,9
5,7
7,3
3,7
8,1
0
7,4
0
1,2
2,4
8,5
1,8
4,6
8,7
9,3
14,7
4,8
3,8
18,2
13,3
0
0
1,4
0
0,6
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2,3
0
1,6
3,8
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
3,3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
75
100
100
80
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
0
100
100
100
0
100
100
100
0
0
0
0
0
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
83,3
100
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 87
Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)
Emma Dahl, 73, leidet seit einigen Tagen wiederholt unter Sehstörungen auf dem rechten Auge. Sie treten ganz
plötzlich auf, es wird dunkel auf dem Auge. Nach einigen
Minuten verschwinden diese Symptome jedoch immer
wieder von alleine. Einmal ist die Störung auch während
des wöchentlichen Bridgespielens mit ihren Freundinnen
aufgetreten.
Die Karotis, die Halsschlagader, entspringt nah
am Herzen aus der großen Körperschlagader.
Auf jeder Halsseite verläuft eine Halsschlagader,
die sich in eine innere und äußere Halsschlag­
ader gabelt. Die innere Halsschlagader transportiert mit dem Blut Sauerstoff und Nährstoffe
in das Gehirn. Die äußere Halsschlagader übernimmt die äußere Versorgung des Kopfes sowie
der oberen Halsorgane wie Schilddrüse oder
Kaumuskulatur.
Ihr Hausarzt, dem sie von diesen Symptomen berichtet,
nimmt ihre Hinweise sehr ernst. „Plötzlich auftretende
Sehstörungen oder Einschränkungen des Gesichtsfeldes
können genauso wie Schwindel, vorübergehende Lähmungen oder Gefühlsstörungen Frühwarnzeichen für
einen Schlaganfall sein“, erklärt er ihr. Er vermutet, dass
eine Verengung der Halsschlagader (Stenose) die Sehstörungen hervorgerufen hat.
Häufigste Erkrankung der Halsschlagader ist
eine Verengung (Karotisstenose). Die Verengung
wird durch Ablagerungen an der Arterienwand
(Gefäßplaque) hervorgerufen. Die Karotisstenose kann sich über viele Jahre langsam entwickeln
und über lange Zeit ohne Symptome bleiben
(asymptomatische Stenose). Wenn die Erkrankung jedoch weiter voranschreitet, wird die Halsschlagader zunehmend enger, der Stenosegrad
steigt. Bei einer hochgradigen Verengung der
Halsschlagader können dann vorübergehende
Ausfallerscheinungen, wie beispielsweise eine
kurzzeitige Lähmung eines Armes oder Beines,
Sprachstörungen oder Sehstörungen auftreten.
Dann wird die Erkrankung als symptomatische
Karotisstenose bezeichnet und es ist ein „kleiner
Schlaganfall“ entstanden.
Eine Verengung der Halsschlagader kann einseitig vorliegen. Es können jedoch auch beide
Halsschlagadern betroffen sein (beidseitige bzw.
kontralaterale Stenose). Die Verengung oder sogar der komplette Verschluss der Halsschlagader
(A. carotis) können zu einer verminderten Blut-
88 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
1. Gefäßablagerungen/-verengungen
2. Blutgerinnsel
3. Halsschlagader
4. Aortenbogen
1
versorgung des Gehirns und zu einem Schlaganfall (Apoplex) führen. Durch die unzureichende
2
Blutzufuhr werden die Gehirnzellen nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und sterben ab.
3
In Deutschland haben etwa drei Prozent der
älteren Bevölkerung eine Karotisstenose; ihre
Halsschlagader ist deutlich verengt. Jedes Jahr
4
erleiden in Deutschland rund 200.000 Menschen
einen Schlaganfall. In rund 15 Prozent der Fälle
Abbildung: Focus/SPL
wird der Schlaganfall von einer Verengung oder
einem Verschluss der Halsschlagader ausgelöst
Plötzlich auftretende, insbesondere einseitige
die sich etwas unterscheiden: z. B. entspricht eine
Lähmungserscheinungen und/oder Gefühls-
60%-Stenose nach NASCET einer 75%-Stenose
störungen im Gesicht, in einem Arm oder Bein
nach ECST. Da die Entscheidung (Indikations-
sind mögliche Anzeichen für einen akuten
stellung) zu einem operativen Eingriff wesent-
Schlaganfall, ebenso wie akute Sprachstörun-
lich vom Stenosegrad abhängt, in Deutschland
gen oder akute Sehstörungen. Diese Symptome
aber nebeneinander NASCET- und ECST-Krite-
sind manchmal begleitet von Kopfschmerzen,
rien verwendet werden, ist es wichtig, die jeweils
Benommenheit oder Verwirrtheit. Nach einem
benutzte Stenosegrad-Definition zu kennen.
abgelaufenen Schlaganfall bilden sich die Symptome oft teilweise zurück, oft bestehen Restsym-
Um Klarheit zu bekommen, ob bei Emma Dahl
ptome wie beispielsweise Sprachstörungen oder
eine Karotisstenose vorliegt, sind einige Un-
Lähmungen dauerhaft fort. Sie können unter-
tersuchungen notwendig: Zunächst hört der
schiedlich stark ausgeprägt sein, manchmal sind
Hausarzt bei Emma Dahl die Halsschlagader
Schlaganfallpatienten dauerhaft bettlägerig oder
mit einem Stethoskop ab. Auf diese Weise kann
können sich nur im Rollstuhl bewegen.
er Beschleunigungen und Verwirbelungen des
Blutstroms, die zur Verengung der Halsschlag-
Das Risiko, einen gefäßbedingten Schlagan-
ader beitragen, feststellen. Diese Methode ist
fall zu erleiden, ist vom Stenosegrad, dem Grad
aber unsicher, es können Stenosen übersehen
der Verengung abhängig. Für die Messung des
werden. Sein Kollege, mit dem er die Praxis ge-
Stenosegrades gibt es amerikanische Kriterien
meinsam führt, ist auf Gefäßuntersuchungen
(NASCET) und europäische Kriterien (ECST),
spezialisiert. So braucht Emma Dahl nur das
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 89
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
das Gefäß an der Operationsstelle nicht zu eng
wird, wird ein „Flicken“ eingesetzt. Der Flicken
besteht meist aus Kunststoffmaterial. Diese Operation wird als Thrombendarteriektomie (TEA)
bezeichnet. Der Eingriff kann unter Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung durchgeführt
werden und dauert etwa eine Stunde. Während
der Zeit, in der die betroffene Halsschlagader
abgeklemmt ist, um die Verengung zu entfernen,
wird das Gehirn über die Halsschlagader der anderen Seite mit Blut versorgt.
Alternativ kann die Engstelle auch mit Hilfe eines
Ballonkatheters aufgedehnt werden, wobei meist
ein Stent (ein kleines Drahtröhrchen) eingelegt
wird, das die Arterie zusätzlich offen halten soll;
dieses Verfahren wird als Karotisangioplastie bezeichnet. Dabei wird über die Schlagader der
Leiste ein Ballonkatheter eingeführt, bis zur verengten Stelle der Halsschlagader vorgeschoben
und dort aufgeblasen.
Untersuchungszimmer zu wechseln, damit eine
Bei Emma Dahl liegt eine symptomatische Karo-
spezielle Ultraschalluntersuchung des Halses
tisstenose vor. Die Halsschlagader ist bereits zu
durchgeführt werden kann. Dabei kann der Arzt
mehr als 70 Prozent verengt. Um die Verengung
die Halsarterien genau ausmessen und den Grad
zu beseitigen, soll bei Emma Dahl eine Thromb­
der Verengung bestimmen.
endarteriektomie (TEA) durchgeführt werden.
Zusätzlich wird eine Schichtaufnahme des Schä-
Wenn sich im Laufe der Operation kleine Kalk­
dels, eine Computertomographie (CCT), ver-
ablagerungen loslösen, kann es während des
anlasst, um andere Ursachen wie Blutungen
Eingriffs zu einem Schlaganfall kommen. Des-
oder einen Tumor auszuschließen. Die Untersu-
halb muss bei der Entscheidung zur Operation
chungen werden ergänzt durch eine gründliche
(Indikationsstellung) eine sorgfältige Abwä-
körperliche Untersuchung. So sollen bestehende
gung zwischen dem Risiko der Operation und
Risikofaktoren, wie ein hoher Blutdruck oder Di-
dem Risiko eines möglichen Schlaganfalls ohne
abetes (Zuckerkrankheit) ermittelt werden.
Operation erfolgen. Das Risiko für einen gefäßbedingten Schlaganfall ist vom Verengungsgrad
Die Untersuchungsergebnisse bestätigen den
des Gefäßes abhängig. In einer Leitlinie wurde
Verdacht. Die rechte Halsschlagader von Emma
durch die medizinische Fachgesellschaft be-
Dahl ist deutlich verengt. Um dem Risiko eines
schrieben, wann eine operative Behandlung der
Schlaganfalls vorzubeugen, soll die Verengung
Karotisstenose mittels der oben beschriebenen
operativ entfernt werden.
Thrombendarteriektomie (TEA) durchgeführt
werden soll.
Dabei wird die Halsschlagader an der verengten
Stelle mit einem kleinen Schnitt geöffnet und
Operiert werden sollten Patienten, wenn
das Verschlussmaterial entfernt. Anschließend
• eine Halsschlagader deutlich verengt ist (Ste-
wird das Gefäß wieder zusammengenäht. Damit
nosegrad von mehr als 60 % nach NASCET
90 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
bzw. 75 % nach ECST), ohne dass der Patient
Auch bei Patienten, bei denen die Verengung der
bereits Symptome dadurch erlitten hat (s. Er-
Halsschlagader bereits weiter fortgeschritten ist
gebnis 34, S. 92);
und Symptome hervorruft (symptomatische Ka-
• eine Verengung der Halsschlagader vorliegt
rotisstenose), sollten sich Komplikationen wie
(Stenosegrad von mehr als 50 % nach NAS-
Schlaganfälle oder Tod nicht bzw. nur äußerst
CET bzw. 70 % nach ECST), wenn es bereits
selten ereignen (s. Ergebnis 38, S. 94).
zu Durchblutungsstörungen des Gehirns (TIA
oder kleiner Schlaganfall) mit nachfolgenden
Für jeden Eingriff, auch für die Thrombend­
Lähmungserscheinungen oder anderen Aus-
arteriektomie (TEA), gibt es eine zu erwartende
fällen gekommen ist (s. Ergebnis 35, S. 92).
Komplikationsrate. Die tatsächlich auftretende
Komplikationsrate (beobachtete Rate) kann von
Die Thrombendarteriektomie (TEA) ist ein vor-
der erwartenden Rate abweichen (s. Ergebnis 39,
beugender Eingriff. Patienten, deren Halsschlag-
S. 95).
aderverengung durch eine Operation beseitigt
werden kann, erleiden in der Regel wesentlich
Für einen fairen Vergleich zwischen den Kran-
seltener einen Schlaganfall als Patienten, die nur
kenhäusern ist die Berücksichtigung der unter-
Medikamente zur Verbesserung der Durchblu-
schiedlichen Risikoprofile der Patienten erfor-
tung erhalten.
derlich. Die Rate an schweren Schlaganfällen
oder Todesfällen nach einer Operation an der
Ein Schlaganfall, der im Zusammenhang mit
Halsschlagader sollte – auch bei Berücksichti-
der Operation einer oder beider Halsschlag­
gung der unterschiedlichen Risikoprofile der
adern (kontralateraler Verschluss oder kontrala-
Patienten – so niedrig wie möglich ausfallen (s.
terale Stenose) zur Invalidität oder gar zum Tod
Ergebnis 40, S. 96).
des Patienten führt, stellt eine schwerwiegende
Komplikation der Thrombendarteriektomie dar.
Bei Emma Dahl ist die Operation gut verlaufen.
Bei der Behandlung aller Patienten – unabhän-
Komplikationen in Form eines Schlaganfalls sind
gig davon, ob sie an einer oder an beiden Hals-
in zeitlichem Zusammenhang mit der Operation
schlagadern operiert wurden – sollten Kompli-
(auch kurz davor oder danach) nicht aufgetreten.
kationen wie schwere Schlaganfälle oder Tod
Sie muss über einen längeren Zeitraum hinweg
äußerst selten auftreten (s. Ergebnis 36, S. 92).
blutverdünnende
Medikamente
einnehmen,
um einem Verschluss des Gefäßes vorzubeugen.
Das Risiko, während oder nach der Thromb­
Außerdem muss sie regelmäßig Kontrollunter-
endarteriektomie (TEA) einen Schlaganfall zu
suchungen durchführen lassen. Dabei wird un-
erleiden, wird u. a. durch die Qualität der durch-
tersucht, ob sich erneut eine Engstelle in den
geführten Therapie beeinflusst. Darüber hinaus
Gefäßen ausbildet.
spielen patientenbezogene Risikofaktoren wie
beispielsweise das Alter, der Stenosegrad oder
Für Emma Dahl gilt es, nach der Operation
der körperliche Zustand der Patienten eine Rol-
alle behandelbaren Risikofaktoren, die Ablage-
le.
rungen in den Gefäßen begünstigen (Arteriosklerose), zu therapieren oder auszuschalten. Als
Besonders
bei
beschwerdefreien
Patienten
Nichtraucherin fällt Emma Dahl ein Verzicht auf
(asymptomatische Karotisstenose) sollten Kom-
das Rauchen leicht. Schwieriger ist es für sie, ihre
plikationen, die im Zusammenhang mit dem
Ernährung auf eine cholesterinarme Kost umzu-
Eingriff stehen, möglichst selten auftreten. Und
stellen und auf ihr Gewicht zu achten. Damit sie
dies unabhängig davon, ob eine oder beide
sich regelmäßig bewegt, hat sie sich zur Wasser-
Hauptschlagadern von der Verengung betroffen
gymnastik angemeldet.
sind (s. Ergebnis 37, S. 93).
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 91
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Karotis-Rekonstruktion / Indikation bei asymptomatischer Karotisstenose
(Ergebnis 34)
Abb. 34 / Anteil von Patienten mit Stenosegrad >= 60 % (NASCET) an Patienten mit asymptomatischer Karotisstenose (Indikationsgruppe A)
Referenzbereich: 85 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,34 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
96,76 %
2007
92,08 %
2006
89,98 %
2005
90,41 %
Entwicklung Asklepios
%
70
80
90
Dieser Indikator zeigt an, wie hoch der Anteil von
Patienten mit einer Verengung von mehr als 60 Prozent an allen behandelten Patienten ohne Beschwerden ist. Eine Operation an der Halsschlagader, eine
Thrombendarteriektomie (TEA), sollte bei Patienten
ohne Beschwerden nur dann durchgeführt werden,
wenn die Halsschlagader bereits zu mehr als 60
Prozent verengt ist.
100
Karotis-Rekonstruktion / Indikation bei symptomatischer Karotisstenose
(Ergebnis 35)
Abb. 35 / Anteil von Patienten mit Stenosegrad >= 50 % (NASCET) an Patienten mit symptomatischer Karotisstenose, elektiv (Indikationsgruppe B)
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
96,93 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,10 %
2007
95,49 %
2006
93,07 %
2005
96,74 %
Entwicklung Asklepios
%
70
80
90
Eine Operation an der Halsschlagader sollte durchgeführt werden, wenn eine Verengung der
Halsschlagader bereits zu kurzfristigen Durchblutungsstörungen des Gehirns (TIA) und Lähmungserscheinungen geführt hat. Dargestellt ist
hier, bei wie vielen der Patienten mit Beschwerden
eine Verengung der Halsschlagader von mehr als 50
Prozent vorliegt.
100
Karotis-Rekonstruktion / Schwere Schlaganfälle oder Tod (Ergebnis 36)
Abb. 36 / Anteil von Patienten mit schwerem Schlaganfall oder Tod an allen Patienten
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,49 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,45 %
2007
1,27 %
2006
1,33 %
2005
0,71 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
92 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
Ein schwerer Schlaganfall (Rankin 4, 5, 6) um den
Eingriff herum, der zur Invalidität oder gar zum
Tod des Patienten führt, stellt eine schwerwiegende
Komplikation dar. Die Rate dieser schweren Komplikationen soll so niedrig wie möglich ausfallen.
Dieser Indikator zeigt an, bei wie vielen Patienten,
bei denen eine Halsschlagaderoperation durchgeführt wurde, schwerwiegende Komplikationen aufgetreten sind.
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei
­asymptomatischer Karotisstenose (Ergebnis 37)
Bei Patienten mit asymptomatischer Karotisstenose macht die Verengung der Halsschlagader noch keine Beschwerden. Die Komplikationsrate bei der Behandlung beschwerdefreier Patienten, bei denen eine Halsschlagader zu mehr als 75 Prozent verengt oder verschlossen ist, sollte so gering wie möglich ausfallen. Geprüft wird, wie häufig es bei der Operation beschwerdefreier Patienten zu schwerwiegenden Komplikationen
gekommen ist.
37a / Bei Verengung über 60 Prozent und ohne
Verschluss oder Verengung der Gegenseite über
75 Prozent
Abb. 37a / Anteil von Patienten mit perioperativen Schlaganfällen oder Tod an Patienten
mit asymptomatischer Karotisstenose >= 60 % (NASCET) ohne kontralateralen Verschluss
oder kontralaterale Stenose >= 75 % (NASCET) unter Ausschluss der Karotischirurgie unter
besonderen Bedingungen
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,19 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,72 %
2007
1,41 %
2006
0,75 %
2005
1,10 %
Entwicklung Asklepios
%
37b / Bei Verengung über 60 Prozent und mit
Verschluss oder Verengung der Gegenseite über
75 Prozent
0
1
2
3
Abb. 37b / Anteil von Patienten mit perioperativen Schlaganfällen oder Tod an Patienten mit
asymptomatischer Karotisstenose >= 60 % (NASCET) mit kontralateralem Verschluss oder
kontralateraler Stenose >= 75 % (NASCET) unter Ausschluss der Karotischirurgie unter
besonderen Bedingungen
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,86 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
6,94 %
2007
0,00 %
2006
1,67 %
2005
5,66 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 93
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei
­symptomatischer Karotisstenose (Ergebnis 38)
Bei einer symptomatischen Karotisstenose geht die Verengung der Halsschlagader mit vorübergehenden Ausfallerscheinungen, wie kurzzeitigen Lähmungen oder Schwindelanfällen, einher. Komplikationen wie ein
Schlaganfall während des Eingriffs oder der Tod des Patienten sollen so selten wie möglich auftreten. Die im
Jahr 2008 aufgetretenen Komplikationsraten sind nachfolgend dargestellt
Abb. 38a / Anteil von Patienten mit perioperativen Schlaganfällen oder Tod an Patienten mit
symptomatischer Karotisstenose mit einem Stenosegrad >= 70 % (NASCET), elektiv unter
Ausschluss der Karotischirurgie unter besonderen Bedingungen
38a / Bei Verengung der Halsschlagader über 70
Prozent
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,02 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,88 %
2007
5,14 %
2006
4,76 %
2005
1,72 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Abb. 38b / Anteil von Patienten mit perioperativen Schlaganfällen oder Tod an Patienten mit
symptomatischer Karotisstenose mit einem Stenosegrad von 50 bis 69 % (NASCET), elektiv
unter Ausschluss der Karotischirurgie unter besonderen Bedingungen
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,89 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,27 %
2007
2,53 %
2006
2,78 %
2005
1,54 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
94 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
4
5
6
7
8
38b / Bei Verengung der Halsschlagader zwischen 50 und 69 Prozent
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Karotis-Rekonstruktion / Verhältnis der beobachteten zur erwarteten
Komplikationsrate (Ergebnis 39)
Für jeden Eingriff gibt es eine zu erwartende Komplikationsrate. Die tatsächlich in den Kliniken beobachtete Rate kann von der zu erwartenden Rate abweichen. Idealerweise sollte das Verhältnis von beobachteter zu
erwartender Komplikationsrate geringer sein, also kleiner als 1 (die beobachtete Rate ist kleiner als erwartet).
Es wird nach Risikofaktoren differenziert.
39a / Schlaganfälle oder Tod – Karotis-Score I
Abb. 39a / Verhältnis der beobachteten Rate an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen zur erwarteten Rate an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen bei allen
Patienten mit vollständiger Dokumentation zum Karotis-Score I
Referenzbereich: 0 bis 2,7 • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,97
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,26
2007
1,22
2006
0,87
2005
0,72
Entwicklung Asklepios
39b / Schwere Schlaganfälle oder Tod – KarotisScore II
0
1
2
3
4
Abb. 39b / Verhältnis der beobachteten Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen
zur erwarteten Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen bei allen Patienten mit
vollständiger Dokumentation zum Karotis-Score II
Referenzbereich: 0 bis 3,9 • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,93
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,11
2007
0,88
2006
0,94
2005
0,52
Entwicklung Asklepios
0
1
2
3
4
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 95
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Karotis-Rekonstruktion / Risikoadjustierte Komplikationsrate (Ergebnis 40)
Um das unterschiedliche Risiko der Patienten, die in den Kliniken behandelt werden, berücksichtigen zu können, werden sogenannte risikoadjustierte Raten ermittelt. Dargestellt wird die Rate an Komplikationen wie
Schlaganfällen oder Tod, die erreicht worden wäre, wenn das Krankenhaus bezüglich aller berücksichtigten
Risikofaktoren wie beispielsweise Alter, Schwere der Erkrankung und Begleiterkrankungen denselben „Patientenmix“ gehabt hätte wie alle anderen Kliniken.
Abb. 40a / Risikoadjustierte Rate an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen bei allen
Patienten mit vollständiger Dokumentation zum Karotis-Score I
40a / Schlaganfälle oder Tod – Karotis-Score I
Referenzbereich: 0 bis 7,5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,68 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
3,46 %
2007
3,40 %
2006
2,40 %
2005
2,07 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Abb. 40b / Risikoadjustierte Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen bei allen
Patienten mit vollständiger Dokumentation zum Karotis-Score II
Referenzbereich: 0 bis 5,7 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,39 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,65 %
2007
1,30 %
2006
1,45 %
Entwicklung Asklepios
2005
%
0
1
0,78 %
2
3
96 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
4
5
6
7
8
40b / Schwere Schlaganfälle oder Tod – KarotisScore II
Fokus: Erkrankungen des Herzens und der Gefäße
Gesamtüberblick: Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion) (Ergebnis 41)
Operationen an der Halsschlagader stellen hohe Anforderungen an die medizinische Versorgung. Erforderlich sind neben einer umfassenden Abwägung des Risikos und der Chancen dieses Eingriffes eine sorgfältige
Durchführung der Operation und eine gründliche Überwachung der Patienten. In den Asklepios Kliniken erfolgt eine ausgewogene Indikationsstellung; auch die geringe Rate der Komplikationen spricht für eine sehr
hohe Behandlungsqualität.
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei Operationen an der Halsschlagader 2008
Weißenfels
39
25 162 195 24 107 50 102 85
29
Schwedt
51
Pasewalk
Seesen
Hamburg-Wandsbek
Goslar
38
Hamburg-Nord
Eggenfelden
Hamburg-Harburg
Birkenwerder
Hamburg-Altona
Bad Wildungen
Fallzahl
Status
Asklepios Gesamtrate
Bundesrate
innerhalb des Referenzbereiches
kein Referenzbereich definiert
* n. d. = nicht definiert
Referenzbereich/
Einheit
Indikatoren
Indikation bei asymptomatischer Karotisstenose
92,34 >= 85 %
96,76
93,8 100 100 100 96,3 91,8 100 100 100 100 95,5 100
Indikation bei symptomatischer Karotisstenose
96,93 >= 90 %
99,10
100 100 100 100 97,8 98,1 100 97,6 100 100 100 100
Perioperative Schlaganfälle oder
Tod bei asymptomatischer Karotisstenose I
Patienten ohne kontralateralen Verschluss oder
kontralaterale Stenose >=
75 % (NASCET)
1,19
n. d.* / %
1,72
0
0
9,1
Perioperative Schlaganfälle oder
Tod bei asymptomatischer Karotisstenose II
Patienten mit kontralateralem Verschluss oder
kontralateraler Stenose >=
75 % (NASCET)
1,86
n. d.* / %
6,94
0
0
0
Perioperative Schlaganfälle oder
Tod bei symptomatischer Karotisstenose I
Patienten ohne kontralateralen Verschluss oder
kontralaterale Stenose >=
70 % (NASCET)
3,02
n. d.* / %
2,88
0
0
0
Perioperative Schlaganfälle oder
Tod bei symptomatischer Karotisstenose II
Patienten mit kontralateralem Verschluss oder
kontralateraler Stenose
von 50 bis 69 % (NASCET)
2,89
n. d.* / %
2,27
12,5 0
0
Verhältnis der beobachteten Rate zur erwarteten
Rate nach logistischem
Karotis-Score I
0,97
<= 2,7
1,26
Risikoadjustierte Rate
nach logistischem KarotisScore I
2,68
<= 7,5 %
3,46
Beobachtete Rate unter
allen Patienten
1,49
n. d.* / %
1,45
0
0
0
Verhältnis der beobachteten Rate zur erwarteten
Rate nach logistischem
Karotis-Score II
0,93
<= 3,9
1,11
0
0
Risikoadjustierte Rate
nach logistischem KarotisScore II
1,39
<= 5,7 %
1,65
0
0
Perioperative Schlaganfälle oder
Tod risikoadjustiert nach logistischem Karotis-Score I
Schwere Schlaganfälle oder Tod
0
2,3
0
8
9,1
0
5,6
0
6,3
0
0
0
0
0
0
0
0
0 16,7
0,7 0,9 1,5
0
2,4
0
1,2 1,9 0,9
2,9 1,8 2,5 4,1
0
6,5
0
3,3 5,3 2,6 5,6 7,1
4
0
2,1
0
0,9
0
2,4
0
1,6
0
0,8 1,7 0,9 2,8 4,5
0
3,6
0
2,4
0
1,1 2,5 1,3 4,2 6,7
1
0
0
0
3,1 1,7
0 13,3
16,7 0 16,7 12,5 0
2
1
7,7
2
0
2,6
4,7 6,9
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 97
„Ich möchte Medizin
verstehen und umfassend
informiert werden. Nur
so kann ich die für
mich geeignete Klinik
auswählen.“
Eine transparente, umfassende
und verständliche Darstellung
von Ergebnissen ist den
Asklepios Kliniken ein
besonderes Anliegen.
Im Überblick: die Ergebnisse
weiterer Leistungsbereiche
Durch die große Auswahl spezialisierter Fachabteilungen erhalten Sie in
den Asklepios Kliniken eine umfassende Behandlung aus einer Hand.
Motivierte und kompetente Teams sorgen gemeinsam für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
Auf den folgenden Seiten stellen wir die Ergebnisse weiterer Behandlungsbereiche der Asklepios Kliniken dar.
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 99
Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
Es ist Routine: Wie in jedem Jahr hat Anja Sommer bei
ihrer Frauenärztin, Dr. Maren Sander, einen Termin, um
die Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Bei der
letzten Vorsorgeuntersuchung vor einem Jahr war alles in
Ordnung. Daher ist es für Anja Sommer ein Schock, als
ihr Dr. Sander mitteilt, dass sie in der linken Brust eine
Verhärtung tasten kann. Sie selber hat bisher nichts bemerkt.
Diese Veränderung kann sich als harmlos herausstellen. Sie kann aber auch das erste Anzeichen für eine bösartige Erkrankung sein. So sind
tastbare Knoten zwar ein Alarmsignal, aber keineswegs ein sicheres Zeichen für Brustkrebs. Die
meisten Knoten erweisen sich als gutartig.
Ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt, kann durch eine Tastuntersuchung allein nicht festgestellt werden. Weiteren
Aufschluss geben eine Röntgenuntersuchung
(Mammographie) und eine Ultraschalluntersuchung (Mammasonographie) der Brust.
Wenn die Befunde der Röntgen- und der Ultraschalluntersuchung das Ergebnis der Tastuntersuchung bestätigen, wird über ein speziell
entwickeltes Nadelsystem, unter Ultraschallkontrolle, etwas Gewebe aus dem Knoten entnommen. Die dabei gewonnenen Gewebeproben werden feingeweblich (histologisch) von
einem Spezialisten (Pathologen) untersucht.
Diese Gewebeentnahme (Biopsie) ist dadurch
ohne Operation möglich. Die Frage „gutartig
oder bösartig?“ kann so in der Regel eindeutig
geklärt werden (s. Ergebnis 42, S. 105).
Sollte die Diagnose „Brustkrebs“ lauten, bedeutet dies heute nicht mehr zwangsläufig den
Verlust der Brust. Wann immer möglich und von
der Patientin gewünscht, wird so operiert, dass
die Brust erhalten bleiben kann (brusterhaltende
Therapie). Studien haben gezeigt, dass sich bei
kleinen Tumoren die Überlebensraten zwischen
Frauen, denen die Brust entfernt wird (Mastekto-
100 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
1. Brusttumor/-knoten
2. Brustwarze
3. Milchgänge
4. Brustdrüsen
5. Brustmuskel
1
6. Rippen
7. Brustfettgewebe
2
5
3
4
6
7
Abbildung: Focus/SPL
mie), und Frauen, bei denen nur der vom Tumor
gehört auch, dass ausreichend Gelegenheit be-
befallene Teil der Brust entfernt wird (brusterhal-
stehen sollte, sich – ohne Zeitdruck – mit Freun-
tende Therapie), nicht unterscheiden. Vorausset-
den und Angehörigen zu beraten, ggf. auch die
zung für eine brusterhaltende Therapie ist aller-
Meinung eines weiteren Arztes (Zweitmeinung)
dings eine Nachbestrahlung der Restbrust.
einzuholen und gemeinsam mit den behandelnden Ärzten festzulegen, wie es weitergehen soll.
Die Eigenschaften des Tumors sind durch die
Medizinisch spielen dabei einige Tage Abstand
vorangegangenen Untersuchungen in der Re-
zwischen der Diagnose und der Operation keine
gel genau bekannt. Dies ermöglicht eine umfas-
wesentliche Rolle (s. Ergebnis 43, S. 105).
sende Beratung für oder gegen eine brusterhaltende Therapie.
Wenn durch eine Röntgenuntersuchung unklare
Veränderungen der Brust entdeckt wurden, die
Die Diagnose Brustkrebs ist sowohl für die Be-
nicht tastbar sind, werden diese kurz vor einer
troffenen wie auch ihre Angehörigen sehr belas-
Operation durch den Röntgenarzt markiert. An-
tend. Sie wird häufig als lebensbedrohend emp-
hand dieser Markierungen, in der Regel kleine
funden. Viele Patientinnen befürchten, dass ein
Metalldrähte, weiß der Operateur, welches Ge-
Warten auf den Beginn der Therapie ihre Hei-
webe er entfernen muss. Um sicherzustellen,
lungschancen vermindert. Vor dem Hintergrund
dass das auffällige Gewebe vollständig entfernt
dieser psychisch sehr belastenden Situation wün-
ist, wird noch während der Operation (intraope-
schen viele Frauen einen möglichst frühzeitigen
rativ) durch eine weitere Röntgennahme über-
Operationstermin. Trotz dieses Wunsches sollten
prüft, ob der auffällige Bezirk auch vollständig
sich die Betroffenen jedoch die Zeit nehmen,
entfernt wurde (s. Ergebnis 44, S. 105).
sich umfassend über die Erkrankung und die
unterschiedlichen Behandlungsverfahren sowie
Ist die Entscheidung für eine brusterhaltende
deren Vor- und Nachteile zu informieren. Dazu
Therapie gefallen, wird nur der vom Tumor be-
101
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
untersucht. Es soll gerade so viel umliegendes
Gewebe entfernt werden, dass bei der feingeweblichen Untersuchung der Schnittränder keine Tumorzellen mehr zu finden sind und ein sogenannter Sicherheitsabstand eingehalten wird.
Die Angabe des Sicherheitsabstandes ist ein
Indiz für eine sachgemäß durchgeführte Brustkrebsoperation (s. Ergebnis 46, S. 106).
Tumore wachsen zunächst in der Brust und können dann in den ableitenden Lymphknoten, die
dem Knoten am nächsten liegen, Absiedelungen
bilden. Dies sind zumeist die Lymphknoten in
der Achselhöhle (Axilla). Normalerweise sind die
Lymphknoten nicht tastbar. Bei entzündlichen
Veränderungen oder bösartigen Erkrankungen
schwellen sie an, sie werden druckempfindlich
und können schmerzen.
Um festzustellen, ob die Lymphknoten von Tumorzellen befallen sind, werden Lymphknoten
aus der Achselhöhle entnommen und untersucht. Die Entfernung von Lymphknoten aus
der Achselhöhle ist für die Stadieneinteilung des
fallene Teil der Brust entfernt (s. Ergebnis 45, S.
Brustkrebses und die Beurteilung der erforder-
106). Der „Rest“ der Brust bleibt erhalten. Die-
lichen Nachbehandlung von großer Bedeutung.
se Operationsmethode wird als brusterhaltende Therapie (BET) bezeichnet. Eine brusterhal-
Die ersten Lymphknoten im Lymphabfluss
tende Therapie ist beispielsweise dann möglich
eines Tumors werden als Wächterlymphknoten
und sinnvoll, wenn nach Entfernung des Kno-
(Sentinel-Lymphknoten) angesehen. Die Wahr-
tens noch ausreichend gesundes Drüsengewe-
scheinlichkeit, dass sie als Erste von Tumorzellen
be erhalten bleibt, um eine wohlgeformte, aus-
befallen werden, ist sehr hoch. In einem frühen
reichend große Brust zu modellieren. Nach der
Stadium der Brustkrebserkrankung kann auf die
Operation muss die Brust bestrahlt werden, um
Entfernung aller Lymphknoten aus der Achsel-
ein Wiederauftreten in der gleichen Brust zu ver-
höhle verzichtet werden, vorausgesetzt, es wird
hindern. Eine gesamte Entfernung der Brustdrü-
ein sogenannter Wächterlymphknoten aus der
se (Mastektomie) ist aus medizinischer Sicht nur
Achselhöhle entnommen (s. Ergebnis 47, S. 107).
erforderlich, wenn der Knoten eine bestimmte
Dieser besonders markierte Lymphknoten wird
Größe überschritten hat oder sich in der glei-
dann repräsentativ für die gesamten Lymphkno-
chen Brust mehrere Tochterknoten nachweisen
ten der Achselhöhle entfernt (Sentinel-Lymph-
lassen.
knoten-Biopsie – SLNB) und noch während
der Operation feingeweblich untersucht. Durch
Unabhängig davon, ob eine brusterhaltende
dieses Verfahren lassen sich Nebenwirkungen
Therapie durchgeführt oder die gesamte betrof-
der
fene Brust entfernt wird, wird etwas von dem
weitgehend vermeiden. Unter anderem wird da-
umliegenden Gewebe mit entfernt (Sicherheits-
durch die Ansammlung von Gewebeflüssigkeit
abstand). Dieses Gewebe wird vom Pathologen
im Arm der operierten Seite verhindert.
102 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
ausgedehnten
Lymphknotenentfernung
Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
Sollte sich jedoch bei dieser Untersuchung her-
Nachteile, wie beispielsweise Wasseransamm-
ausstellen, dass der Wächterlymphknoten befal-
lungen im Arm (Ödeme) oder Bewegungsein-
len ist, müssen auch die weiteren Lymphknoten
schränkungen, mit sich bringen (s. Ergebnis 49,
aus der Achselhöhle entfernt werden. Eine relativ
S. 107).
sichere Aussage über den Befall der Lymphknoten ist jedoch nur möglich, wenn eine bestimmte
Aus dem während der Operation entfernten
Anzahl entfernt und feingeweblich untersucht
Brusttumor wird im Rahmen der feingeweb-
wurde. Die Anzahl der aus der Achselhöhle ent-
lichen Untersuchung die Hormonempfindlich-
fernten Lymphknoten ist ein Qualitätskriterium
keit der Krebszellen bestimmt; es wird eine Hor-
für die Operation des Brustkrebses. Um aussa-
monrezeptoranalyse durchgeführt. Hormone
gekräftig zu sein, sollte die Anzahl der aus der
sind Stoffe, die beispielsweise den Stoffwechsel
Achselhöhle entfernten Lymphknoten bei 10
und das Wachstum im Körper regulieren. Bösar-
und mehr Lymphknoten liegen, sofern keine
tige Brusttumoren können über „Empfangssta-
Entfernung des Wächterlymphknotens erfolgt
tionen“, sogenannte Hormonrezeptoren, verfü-
(s. Ergebnis 48, S. 107).
gen. Diese Tumorzellen werden dann unter dem
Einfluss von Hormonen zum Wachstum ange-
In frühen Stadien eines Brustkrebses (z. B. DCIS)
regt. Mit Hilfe einer Hormonrezeptoranalyse
kann auf die Entfernung der Lymphknoten
wird geprüft, ob in den Tumorzellen „Empfangs-
(Axilladissektion) verzichtet werden. In diesen
stationen“ zu finden sind, die auf weibliche Ge-
Fällen ist der Befall der Lymphknoten sehr un-
schlechtshormone (Östrogen oder Progesteron)
wahrscheinlich. Eine Entfernung der Lymphkno-
reagieren. Die Anwesenheit dieser Rezeptoren
ten aus der Achselhöhle würde für die Patientin
bzw. deren Ausprägungsgrad gibt Hinweise auf
103
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
die Empfindlichkeit der Tumorzellen. Das Ergeb-
Alle Untersuchungsergebnisse und der Opera-
nis, der Hormonrezeptorstatus, ist für die wei-
tionsbericht werden in der Tumorkonferenz von
tere Behandlung und die Nachkontrollen nach
allen an der Behandlung Beteiligten erörtert.
einer Brustkrebsoperation von entscheidender
Dabei werden auch die Therapiemöglichkeiten
Bedeutung (s. Ergebnis 50, S. 108).
diskutiert und eine Empfehlung speziell für die
jeweilige Patientin erarbeitet.
Als zusätzlicher Indikator für die Prognose beim
Brustkrebs gilt der HER-2/neu-Status (s. Er-
Es bestehen unterschiedliche Möglichkeiten,
gebnis 51, S. 108). An den HER-2/neu-Rezep-
den Brustkrebs zu behandeln. Neben der Opera-
tor können Hormone andocken und dadurch
tion kommen die Strahlen- oder Chemotherapie
eine aggressive Tumorzellvermehrung auslö-
oder auch eine Antihormontherapie zur Anwen-
sen. Wenn festgestellt wird, dass der Tumor un-
dung. Welche Behandlungsmethode geeignet ist,
ter Hormoneinfluss zum Wachstum angeregt
hängt von der Art des Tumors und dem Stadium
wird, kann durch eine „antihormonelle Thera-
der Erkrankung ab. Auch der Grad der Ausbrei-
pie“ dieses Wachstum verringert bzw. behindert
tung, beispielsweise, ob die Lymphknoten der
werden. Die Gabe von Antihormonen gegen die
Achsel befallen sind, spielt bei der Entscheidung
weiblichen Geschlechtshormone erfolgt dabei in
über die Behandlungsmethode eine Rolle.
der Regel in Form einer Tablette, die täglich eingenommen werden muss.
Alle Patientinnen sollten vor ihrer Entlassung,
beim Abschlussgespräch gefragt werden, ob ihre
Daten an das Krebsregister weitergeleitet werden dürfen. Deren Aufgabe ist es, Ursachenforschung zu betreiben und mögliche Gründe für
das Entstehen und die Ausbreitung von Krebserkrankungen zu ermitteln. Diese Aufgabe können
sie jedoch nur wahrnehmen, wenn sie über auftretende Krebserkrankungen informiert werden
(s. Ergebnis 52, S. 108).
104 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
Behandlung von Brustkrebs / Prätherapeutische histologische
Diagnosesicherung (Ergebnis 42)
Bei möglichst vielen Patientinnen sollte bereits im
Vorfeld einer Operation (prätherapeutisch) geklärt
sein, ob die feingewebliche (histologische) Untersuchung den Verdacht auf auffälliges Gewebe bestätigt
hat. Ermittelt wird, bei wie vielen Patientinnen diese feingewebliche Untersuchung vor der Operation
durchgeführt wurde.
Abb. 42 / Anteil von Patientinnen mit prätherapeutischer histologischer Diagnosesicherung
an allen Patientinnen mit Ersteingriff bei Primärerkrankung bei maligner Neoplasie
Referenzbereich: 70 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
89,83 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
92,97 %
%
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Behandlung von Brustkrebs / Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und
­Operationsdatum (Ergebnis 43)
Medizinisch spielen einige Tage Abstand zwischen
der Diagnose und der Operation keine wesentliche Rolle. Dargestellt wird, bei wie vielen Patientinnen ein angemessener zeitlicher Abstand zwischen der Diagnose und der Operation bestand. Als
angemessen gilt, um eine ausreichende Beratungszeit zur Verfügung zu haben, ein Zeitraum von 6 bis
20 Tagen.
Abb. 43 / Anteil von Patientinnen mit angemessenem zeitlichen Abstand zwischen prätherapeutischer Diagnose und OP-Datum (Median in Tagen)
Referenzbereich: 6 bis 20 Tage • Qualitätsaussage: angemessener Zeitraum
Bundesrate
2008
13
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
12
Entwicklung Asklepios
2007
10
Tage
0
5
10
15
20
25
Behandlung von Brustkrebs / Intraoperatives Präparatröntgen (Ergebnis 44)
Nicht tastbare Veränderungen der Brust werden vor
der Operation unter Röntgenkontrolle markiert. Um
Gewissheit zu bekommen, dass der auffällige Bereich auch vollständig entfernt wurde, wird während der Operation (intraoperativ) erneut geröntgt.
Beide Aufnahmen werden miteinander verglichen.
Dieser Indikator misst, bei wie vielen Operationen
mit Markierung des auffälligen Gewebes eine Röntgenkontrolle während der Operation erfolgt ist.
Abb. 44 / Anteil von Operationen mit intraoperativem Präparatröntgen nach präoperativer
Drahtmarkierung gesteuert durch Mammographie
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
94,16 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,15 %
Entwicklung Asklepios
2007
96,85 %
%
80
85
90
95
100
105
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
Behandlung von Brustkrebs / Indikation zur brusterhaltenden Therapie
(Ergebnis 45)
Abb. 45 / Anteil von Patientinnen mit brusterhaltender Therapie an allen Patientinnen mit
Primärerkrankung und invasivem Mammakarzinom im Stadium pT1 und abgeschlossener
operativer Therapie
Referenzbereich: 60 bis 85 % • Qualitätsaussage: angemessene Rate
Bundesrate
2008
82,79 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
85,32 %
%
50
60
70
80
90
Wenn die Größe des Tumors und das Stadium des
Brustkrebses es zulassen, wird nur der vom Tumor
befallene Teil der Brust, mit einem Sicherheitsabstand, entfernt (brusterhaltende Therapie – BET).
Neben medizinischen Gründen spielt der Wunsch
der Patientin eine entscheidende Rolle für das Vorgehen. Dargestellt ist, bei wie vielen Patientinnen eine
brusterhaltende Therapie durchgeführt wurde.
100
Behandlung von Brustkrebs / Sicherheitsabstand (Ergebnis 46)
Abb. 46a / Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen zum Sicherheitsabstand an
Patientinnen mit Primärerkrankung und Histologie „invasives Mammakarzinom (Primärtumor)
oder DCIS“ und brusterhaltender Therapie und abgeschlossener operativer Therapie
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
96,14 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
98,70 %
Entwicklung Asklepios
2007
97,73 %
%
80
85
90
95
100
Abb. 46b / Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen zum Sicherheitsabstand an
Patientinnen mit Primärerkrankung und Histologie „invasives Mammakarzinom (Primärtumor)
oder DCIS“ und Mastektomie und abgeschlossener operativer Therapie
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
93,24 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,82 %
Entwicklung Asklepios
2007
95,19 %
%
80
85
106 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
90
95
46a / Sicherheitsabstand bei brusterhaltender
Therapie
Bei einer brusterhaltenden Operation wird ausschließlich der betroffene Bereich, mit einem Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe, entfernt. Dieser Indikator misst, bei wie vielen Patientinnen eine
Angabe des Pathologen zum Sicherheitsabstand vorliegt.
100
46b / Sicherheitsabstand bei Mastektomie
Mit diesem Indikator wird geprüft, bei wie vielen
Patientinnen, denen die Brust entfernt wurde, Angaben des Pathologen bezüglich des Sicherheitsabstandes zum gesunden Gewebe vorliegen.
Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
Behandlung von Brustkrebs / Indikation zur Entfernung des
Wächterlymphknotens (Ergebnis 47)
In einem frühen Stadium der Brustkrebserkrankung kann auf die Entfernung aller Lymphknoten
aus der Achselhöhle verzichtet werden, wenn der sogenannte Wächterlymphknoten aus der Achselhöhle entnommen wird (Sentinel-Lymphknoten-Biopsie
– SLNB). Dieser Indikator misst die Häufigkeit, mit
der der Wächterlymphknoten entfernt wird.
Abb. 47 / Anteil von Patientinnen mit alleiniger SLNB an Patientinnen mit Primärerkrankung
und invasivem Mammakarzinom im Stadium pT1 und negativem pN-Staging und ohne präoperative tumorspezifische Therapie (primär-operative Therapie abgeschlossen)
Referenzbereich: 63,5 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
81,26 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
92,32 %
Entwicklung Asklepios
2007
75,24 %
%
50
60
70
80
90
100
Behandlung von Brustkrebs / Anzahl Lymphknoten (Ergebnis 48)
Die Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle (Axilladissektion) ist für die Stadieneinteilung des Brustkrebses und die Beurteilung der erforderlichen Nachbehandlung von großer Bedeutung.
Eine relativ sichere Aussage ist jedoch nur möglich,
wenn eine bestimmte Anzahl von Lymphknoten entfernt und feingeweblich untersucht wird. Es sollten
10 und mehr Lymphknoten entfernt werden. Festgestellt wird, bei wie vielen Patientinnen mehr als 10
Lymphknoten entfernt wurden.
Abb. 48 / Anteil von Patientinnen mit Entfernung von >= 10 Lymphknoten an allen Patientinnen mit Primärerkrankung und invasivem Mammakarzinom mit Axilladissektion und
Lymphknotenbefall und abgeschlossener operativer Therapie, ohne präoperative tumorspezifische Therapie
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
95,25 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,31 %
%
80
85
90
95
100
Behandlung von Brustkrebs / Entfernung von Lymphknoten aus der
Achselhöhle in frühen Stadien des Brustkrebses (Ergebnis 49)
Bei einer frühen Form des Brustkrebses (DCIS) ist
eine möglichst geringe Rate von Lymphknotenentfernungen anzustreben. Dieser Indikator zeigt die
Rate von Lymphknotenentfernungen bei DCIS an.
Abb. 49 / Anteil von Patientinnen mit primärer axillärer Lymphknotenentfernung ohne Markierung an allen Patientinnen mit DCIS und abgeschlossener operativer Therapie bei Primärerkrankung
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
4,29 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
3,17 %
%
0
2
4
6
8
107
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
Behandlung von Brustkrebs / Hormonrezeptoranalyse (Ergebnis 50)
Abb. 50 / Anteil von Patientinnen mit immunhistologischer Hormonrezeptoranalyse an allen
Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom und abgeschlossener Therapie
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
98,95 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,63 %
Entwicklung Asklepios
2007
99,44 %
%
80
85
90
95
Aus dem Brusttumor wird im Rahmen der feingeweblichen Untersuchung die Hormonempfindlichkeit der Krebszellen bestimmt (Hormonrezeptor­
analyse). Eine Hormonrezeptorbestimmung sollte
möglichst bei allen Patientinnen durchgeführt werden. Dieser Indikator gibt an, bei wie vielen Patientinnen diese Bestimmung durchgeführt wird.
100
Behandlung von Brustkrebs / HER-2/neu-Status (Ergebnis 51)
Abb. 51 / Anteil von Patientinnen mit HER-2/neu-Analyse an allen Patientinnen mit abgeschlossener operativer Therapie bei Primärerkrankung
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,97 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,00 %
Entwicklung Asklepios
2007
99,21 %
%
80
85
90
95
Als zusätzlicher Indikator für die Prognose beim
Brustkrebs gilt der HER-2/neu-Status. Er soll ebenfalls möglichst oft bestimmt werden. Dargestellt ist
die Häufigkeit, mit der eine HER-2/neu-Analyse
durchgeführt wird.
100
Behandlung von Brustkrebs / Meldung an ein Krebsregister (Ergebnis 52)
Abb. 52 / Anteil von Patientinnen mit Meldung an ein epidemiologisches Landeskrebsregister/klinisches Krebsregister an allen Patientinnen mit maligner Neoplasie und abgeschlossener operativer Therapie
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
90,92 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,03 %
%
80
85
108 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
90
95
100
Voraussetzung für die Arbeit der Krebsregister ist
eine solide Datenbasis. Diese ist ausschließlich
durch eine hohe Melderate zu erreichen. Dieser Indikator misst die Melderate an die Krebsregister.
Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)
Gesamtüberblick: Behandlung von Brustkrebs (Ergebnis 53)
Der Gesamtüberblick über die Ergebnisse des Jahres bei der Behandlung von Brustkrebs zeigt die hohe Qualität der medizinischen Versorgung:
Der Verdacht „Brustkrebs“ wird vor der Operation durch eine feingewebliche Untersuchung abgeklärt. Die Betroffenen erhalten ausreichend
Zeit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen, sich beraten zu lassen
und eine Zweitmeinung einzuholen. Eine Kontrolle, ob das auffällige
Gewebe vollständig entfernt wurde (intraoperatives Präparatröntgen)
gehört zum Standard. Unabhängig davon, ob brusterhaltend operiert
wird, wird der Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe bestimmt.
Das Verfahren der Entfernung eines Wächterlymphknotens wird – wo
immer möglich – angewendet.
Soweit unter medizinischen Gesichtspunkten möglich, wird brusterhaltend operiert. Durch einen hohen Anteil an spezialisierten und zertifizierten Brustzentren liegt der Anteil der brusterhaltenden Operationen in den Asklepios Kliniken etwas oberhalb des Referenzwertes von
85 Prozent.
Über die unmittelbare medizinische Behandlung hinaus wird in den
Asklepios Kliniken ein besonderes Augenmerk auf die psychoonkologische Begleitung der Patientinnen und die Nachsorge gelegt.
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei der Behandlung von Brustkrebs 2008
Parchim
Schwedt
Wiesbaden
Weißenfels
Oschatz
Sebnitz
Langen
Lich
Kandel Germersheim
Hamburg-Harburg
53 181 230 220
Hamburg-Barmbek
34
Hamburg-Altona
117 145 30
Goslar
74
Eggenfelden
84 151 206 33 164 120 79
Bad Oldesloe
Hamburg-Nord
Fallzahl
Status
Asklepios Gesamtrate
Bundesrate
innerhalb des Referenzbereiches
außerhalb des Referenzbereiches
Referenzbereich/
Einheit
Indikatoren
Prätherapeutische histologische
Diagnosesicherung
89,83
>= 70,0 %
92,97
95,2 97,4 94,2 93,9 90,9 85 93,7 79,7 94,9 98,6 100 100 90,6 91,2 92,2 95,9
Intraoperatives Präparatröntgen
94,16
>= 95,0 %
99,15
100 100 100 100 96 100 100 83,3 97,7 100 100
Patientinnen
mit HER-2/neuAnalyse
97,97
>= 95,0 %
99,00
96,5 100 100 100 96 100 98,5 96 100 100 100 100 100 100 100 99,4
Patientinnen
mit immunhistochemischer
Hormonrezeptoranalyse
98,95
>= 95,0 %
99,63
100 100 100 100 98,8 100 100 98,7 100 100 100 100 100 100 100 99,5
96,14
>= 95,0 %
98,70
100 99 97,7 100 97 100 96,6 100 97,9 100 100 100 100 96,2 100 99,3
93,24
>= 95,0 %
97,82
100 100 98,5 100 96,6 100 93,3 91,3 95,2 100 100 100 100 95,2 100 98,1
Primäre Axilladissektion bei
DCIS
4,29
<= 5,0 %
3,17
Anzahl Lymphknoten
92,25
>= 95,0 %
97,31
100 90,3 97,2 100 96,9 96,4 100 100 100 100 100 100 100 95,3 100 97,6
Indikation zur Sentinel-Lymphknoten-Biopsie
81,26
>= 63,5 %
92,32
90 98,6 98,5 83,3 89,8 85,2 93,9 88,5 85,7 96,5 91,7 100 63,6 94,9 94,4 98,8
Indikation zur brusterhaltenden
Therapie
82,79 >= <= 60–85 % 85,32
94,4 85,9 82,4 70 81,8 86,4 95,1 88,9 95,8 87 73,3 92,9 85,3 88 77,5 82,9
Meldung an ein Krebsregister
90,92
>= 95,0 %
97,03
100 100 97,5 100 93,1 100 97,3 100 99,2 98 100 100 100 100 100 100
13
>= <= 6–20 Tage
12
Hormonrezeptoranalyse und
HER-2/neuAnalyse
bei brusterhalAngabe Sicher- tender Therapie
heitsabstand
bei Mastektomie
Zeitlicher Abstand zwischen
Diagnose und Operationsdatum
(Median in Tagen)
0
9
13
11,1
14
14,3
9
10
0
13
0
0
7,5 5,5
0
17
0
12
0
10
100 100 100 100
0
9
0
13
17
0
2,9
9
29
109
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Geburtshilfe
Schwanger! Melanie Reiss freut sich riesig, als ihre Frauenärztin ihr das Untersuchungsergebnis mitteilt. Sie
kann es kaum erwarten, ihren Mann Tim anzurufen und
ihm die freudige Nachricht zu übermitteln. Schon lange
wünschen sie sich Nachwuchs und nun hat es endlich
geklappt. Was es wird, ein Junge oder ein Mädchen, das
möchten sie und ihr Mann gar nicht wissen. Hauptsache,
das Kind ist gesund!
Auch für uns als großes Krankenhausunternehmen ist und bleibt die Geburtshilfe etwas Besonderes. Immerhin erblicken in unseren Kliniken
jährlich über 18.000 neue Erdenbürger das Licht
der Welt. In keinem Bereich sind die Vorstellungen der Beteiligten so unterschiedlich wie bei der
Schwangerschaft und Entbindung. Sie reichen
von der Alleinbetreuung durch die Hebamme in
häuslicher Atmosphäre über Unterwassergeburt
und Aromatherapie bis hin zum geplanten Kaiserschnitt. In kaum einem Bereich der Medizin
können wir so sehr auf die Wünsche der „Patientinnen“ eingehen wie in der Geburtshilfe.
Die werdenden Eltern informieren sich frühzeitig über die unterschiedlichen Angebote der Geburtskliniken. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt
der Schwangerschaft werden die Kreißsäle besucht und erste Kontakte zu den Hebammen
und Ärzten geknüpft. Bei allen Unterschieden
in den Ansprüchen, eines setzen die werdenden
Eltern voraus: In der Geburtsklinik wird alles getan, damit Mutter und Kind gut versorgt werden
und sie sich wohlfühlen.
Die Sicherheit in der Geburtshilfe in Deutschland hat ein sehr hohes Niveau erreicht. „So wenig Technik wie möglich und so viel wie nötig“
ist die Devise in den Geburtskliniken der Asklepios Gruppe. Wenn erforderlich, stehen für Mutter und Kind die entsprechenden medizinischen
Möglichkeiten zur Verfügung. Wir sind auf das
Außergewöhnliche vorbereitet, ohne es unsere
Patienten spüren zu lassen.
110 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Geburtshilfe
Ein Baby, ein Neugeborenes, kann auf unterschiedliche Weise zur Welt kommen. Die meisten Frauen wünschen sich eine natürliche, spontane Geburt. Dieser Wunsch lässt sich bei den
meisten Geburten auch erfüllen. Verläuft die natürliche Geburt aus unterschiedlichen Gründen
nicht optimal, können als Hilfsmittel für eine
schnellere Entbindung eine Saugglocke oder
Geburtszange eingesetzt werden.
Während der Geburt kann es unerwartet und
unvorhersehbar zu kritischen Situationen für
die werdende Mutter oder das Kind kommen.
rie, etwas Blut entnommen. Noch im Kreißsaal
Dann wird ein Kaiserschnitt durchgeführt. Da-
wird aus dieser Blutprobe der Blutsäurewert, der
bei kommt das Baby nicht über den natürlichen
sogenannte pH-Wert, bestimmt. Dieser Wert
Geburtsweg, die Scheide, zur Welt, sondern
gibt darüber Auskunft, wie gut das Kind wäh-
wird über einen Schnitt in der Bauchdecke aus
rend der Geburt mit Sauerstoff versorgt war (s.
der Gebärmutter geholt. In dieser Situation ist
Ergebnis 55, 113).
ein gutes Zusammenspiel von Hebammen, Geburtshelfern, Narkoseärzten und -pflegern so-
Der pH-Wert ist normal, wenn er höher als 7,11
wie Kinderärzten und Kinderkrankenschwes-
ist; darunter spricht man von einer Übersäue-
tern erforderlich. Das ganze Team ist gefordert.
rung des Blutes, einer „Azidose“. Ein pH-Wert
Gut gestaltete und erprobte Abläufe sind wich-
in der Nabelschnurarterie zwischen 7,11 und 7,0
tig, um diese kritischen Situationen bestehen zu
ist grenzwertig niedrig. Ein pH-Wert unter 7,0 ist
können. Die Zeit von dem Entschluss zum Kai-
kritisch und spricht für eine unzureichende Sau-
serschnitt bis zur Entwicklung/Entbindung des
erstoffversorgung des Kindes unter der Geburt.
Kindes, die sogenannte EE-Zeit, sollte möglichst
Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Neu-
kurz sein und weniger als 20 Minuten betragen
geborene einen bleibenden Schaden erlitten hat.
(s. Ergebnis 54, S. 113).
Jedoch sollten diese pH-Werte in den geburtshilflichen Kliniken die absolute Ausnahme dar-
Gesundheitszustand des Neugeborenen
stellen (s. Ergebnis 56, S. 113).
Nach der Geburt des Kindes und der Durchtren-
Eine, fünf und zehn Minuten nach der Entbin-
nung der Nabelschnur wird aus einem Nabel-
dung werden die Lebensfrische-Werte bestimmt.
schnurgefäß, der sogenannten Nabelschnurarte-
Nach einem bestimmten Schema, dem Apgar-
111
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Geburtshilfe
Reifung der Lungen bereits innerhalb des Mutterleibes beschleunigt werden. Für die Behandlung der Lungenreife des Kindes im Mutterleib
erhält die Mutter innerhalb von 24 Stunden
zweimal eine Kortisonspritze. Die Wirksamkeit
der Behandlung ist nach ca. 48 Stunden gegeben. Der Start in das Leben ist für die so vorbehandelten Frühgeborenen risikoärmer als ohne
diese Vorbehandlung (s. Ergebnis 60, S. 115).
Nach der Geburt
Während der Geburt schiebt sich der Kopf des
Kindes durch den Scheidenausgang. Dabei wird
das Gewebe zwischen Scheide (Vagina) und
Darmausgang, der Damm, stark gedehnt. Es
kann zu einem Dammriss kommen.
Dammrisse werden je nach Ausdehnung in verschiedene Schweregrade eingeteilt:
• I. Grad: Haut und Unterhautgewebe sind verletzt.
• II. Grad: Teile der Dammmuskulatur sind zusätzlich verletzt.
Schema, wird der Zustand des Neugeborenen
• III. und IV. Grad: Auch der Schließmuskel des
eingeschätzt. Untersucht wird beispielsweise, ob
Darms ist betroffen bzw. der Darm selber ist
das Kind regelmäßig atmet und wie häufig der
verletzt.
Puls schlägt (s. Ergebnis 57, S. 114).
Kleine Dammrisse sind unproblematisch. Nach
Zu früh geboren
entsprechender Versorgung heilen sie in der Regel von alleine. Dammrisse des III. und IV. Grades
Frühgeborene müssen nach der Entbindung in-
müssen fachgerecht ärztlich versorgt werden.
tensiver überwacht und betreut werden als reife
Diese Verletzungen können auch bei guter Ver-
Neugeborene. Neugeborene, die mehr als fünf
sorgung später zu Komplikationen beim Stuhl-
Wochen zu früh das Licht der Welt erblickt ha-
gang (Stuhlinkontinenz) führen.
ben, sollten unmittelbar nach der Geburt von
einem Kinderarzt untersucht und versorgt wer-
Um die Gefahr eines Dammrisses zu verringern
den (s. Ergebnis 58, S. 114).
und um den Durchtritt des kindlichen Kopfes
zu erleichtern und zu beschleunigen, kann der
Eine große Gefährdung für Frühgeborene, die
Damm während der Geburt eingeschnitten wer-
mehr als 6 Wochen vor dem errechneten Ter-
den. Es wird ein sogenannter Dammschnitt (Epi-
min geboren werden (vor der 34. Schwanger-
siotomie) durchgeführt (s. Ergebnis 61, S. 116).
schaftswoche), besteht in einer durch Atemnot
bedingten Unreife der Lungen.
Trotz aller medizinischen Fortschritte können
auch heute noch Frauen bei der Geburt sterben
Durch die Verabreichung von Kortisonspritzen
(s. Ergebnis 59, S. 114). Das kommt jedoch äu-
an die Mutter kann bei drohender Frühgeburt die
ßerst selten vor.
112 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Geburtshilfe
Geburtshilfe / E-E-Zeit bei Notfallkaiserschnitt (Ergebnis 54)
Kurze EE-Zeiten, die Zeiten von der Entscheidung
für einen Kaiserschnitt und seiner Durchführung,
sprechen für ein gut funktionierendes Team und eingespielte Abläufe. Dieser Indikator stellt dar, wie
häufig der Entschluss zum Kaiserschnitt bis zur
Entbindung des Kindes länger als 20 Minuten dauerte.
Abb. 54 / Anteil von Geburten mit EE-Zeit > 20 min an allen Geburten mit Notfallkaiserschnitt
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,28 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,10 %
%
0
1
2
3
Geburtshilfe / Nabelschnur-pH (Ergebnis 55)
Die Bestimmung des pH-Wertes aus der Nabelarterie sollte möglichst bei allen Neugeborenen durchgeführt werden. Dargestellt ist die Häufigkeit, mit der
der Nabelschnur pH-Wert bestimmt wird.
Abb. 55 / Anteil von Einlingen mit Bestimmung des Nabelarterien-pH-Wertes an allen lebend
geborenen Einlingen
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
98,90 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,11 %
2007
98,99 %
2006
98,43 %
2005
97,60 %
Entwicklung Asklepios
%
85
80
95
100
Geburtshilfe / Azidoserate bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-pHBestimmung (Ergebnis 56)
Ein pH-Wert unter 7,0 ist kritisch und zeigt eine
unzureichende Sauerstoffversorgung des Kindes
während der Geburt an. Dies bedeutet jedoch nicht
zwangsläufig, dass das Neugeborene einen bleibenden Schaden erlitten hat. Ein pH-Wert unter 7,0
sollte aber die absolute Ausnahme darstellen. Ermittelt wird, wie hoch der Anteil der Neugeborenen mit
einem pH-Wert unter 7,0 ist.
Abb. 56 / Anteil von Einlingen mit Azidose (pH <7,0) an allen reifen lebend geborenen Einlingen mit Nabelarterien-pH-Bestimmung
Referenzbereich: 0 bis 0,3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,17 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,19 %
2007
0,14 %
2006
0,17 %
2005
0,22 %
Entwicklung Asklepios
%
0
0,2
0,4
0,6
113
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Geburtshilfe
Geburtshilfe / Kritisches Outcome (Ergebnis 57)
Abb. 57 / Anteil von reifen Lebendgeborenen mit kritischem Outcome (5 Minuten Apgar unter
5 und pH-Wert unter 7,0 oder 5 Minuten Apgar unter 5 und Base Excess < -16) an allen
reifen Lebendgeborenen mit gültigen Angaben zu 5-Minuten-Apgar und pH-Wert
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,03 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,03 %
2007
0,02 %
2006
0,01 %
2005
0,05 %
Entwicklung Asklepios
%
0
0,02
0,04
Von einem kritischen Gesundheitszustand (Outcome) des reifen Neugeborenen (älter als 37
Schwangerschaftswochen) spricht man bei einem
5-Minuten-Apgar von unter 5 und einem Nabelschnurarterien-pH-Wert von unter 7,0. Mit diesem
Qualitätsindikator wird der Anteil der reifen Kinder, die sich in einem kritischen Gesundheitszustand
befinden, ermittelt.
0,06
Geburtshilfe / Anwesenheit eines Pädiaters (Ergebnis 58)
Abb. 58 / Anteil von Frühgeborenen, bei denen ein Pädiater vor der Geburt eingetroffen ist, an
allen lebend geborenen Frühgeborenen mit einem Schwangerschaftsalter von 24+0 bis unter
35+0 Wochen
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
93,97 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
96,98 %
Entwicklung Asklepios
2007
93,74 %
%
70
80
90
Damit der Start in das Leben auch für ein Frühgeborenes gut und sicher erfolgt, sollte der Kinderarzt
bereits zur Geburt im Kreißsaal anwesend sein. So
wird gewährleistet, dass das Frühgeborene von Anfang an kompetent versorgt wird. Wie häufig ein
Kinderarzt bereits zur Geburt anwesend war, lässt
sich an diesem Indikator ablesen.
100
Geburtshilfe / Mütterliche Todesfälle (Ergebnis 59)
Trotz aller medizinischen Fortschritte können auch
heute noch Mütter bei der Geburt versterben.
Im Jahr 2008 sind bundesweit 26 Mütter bei
der Geburt verstorben, davon 2 in ­Asklepios
Kliniken. Die beiden mütterlichen Todesfälle wurden einer intensiven Untersuchung unterzogen. Bei beiden Fällen zeigte sich ein
schicksalhafter Verlauf.
114 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Geburtshilfe
Geburtshilfe / Behandlung der Lungenunreife (Ergebnis 60)
Der Anteil der Frühgeborenen unterhalb der 34. Schwangerschaftswoche, die über eine Kortisontherapie der
Mutter eine vorgeburtliche Lungenreife-Behandlung erhalten haben, sollte möglichst hoch sein. Dargestellt
ist, wie häufig die Mutter eine vorgeburtliche Lungenreife-Behandlung erhalten hat. Dabei wird nach der
Dauer des Krankenhausaufenthaltes vor der Entbindung differenziert.
60a / Kortisontherapie der Mutter unabhängig
von der Dauer des Krankenhausaufenthaltes
Abb. 60a / Anteil von Geburten mit antenataler Kortikosteroidtherapie an Geburten mit einem
Schwangerschaftsalter von 24+0 bis unter 34+0 Wochen unter Ausschluss von Totgeburten
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
80,82 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
77,78 %
2007
66,20 %
2006
72,49 %
2005
67,56 %
Entwicklung Asklepios
%
60b / Kortisontherapie der Mutter bei Aufnahme
der Mutter 2 Tage vor der Entbindung
50
60
70
80
90
100
Abb. 60b / Lungenreife-Behandlung bei Frühgeborenen, bei denen die Mutter 2 Tage vor der
Entbindung in die Klinik aufgenommen wurde
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,93 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
93,28 %
2007
69,28 %
2006
87,66 %
2005
84,66 %
Entwicklung Asklepios
%
60c / Kortisontherapie der Mutter bei Aufnahme
der Mutter 1 Tag vor der Entbindung
60
70
80
90
100
Abb. 60c / Lungenreife-Behandlung bei Frühgeborenen, bei denen die Mutter 1 Tag vor der
Entbindung in die Klinik aufgenommen wurde
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
90,39 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
91,56 %
2007
69,31 %
2006
85,64 %
2005
82,50 %
Entwicklung Asklepios
%
60
70
80
90
100
115
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Geburtshilfe
Geburtshilfe / Dammrissrate gesamt – mit und ohne Dammschnitt (Ergebnis 61)
Die Rate der Dammrisse Grad III und IV sollte, unabhängig davon, ob ein Dammschnitt (Episiotomie)
durchgeführt wurde oder nicht, möglichst gering sein. Ob durch einen Dammschnitt ein Dammriss verhindert werden kann, ist medizinisch umstritten. Dargestellt werden die Dammrissraten bei Geburten mit und
ohne Dammschnitt.
61a / Dammrissrate Grad III oder IV bei
­Spontangeburt
Abb. 61a / Anteil von Geburten mit Dammriss Grad III oder IV an allen spontanen
­Einlingsgeburten
Referenzbereich: 0 bis 3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,40 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,40 %
2007
1,55 %
2006
1,40 %
2005
1,65 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
Abb. 61b / Anteil von Geburten mit Dammriss Grad III oder IV an allen spontanen Einlingsgeburten ohne Episiotomie
61b / Dammrissrate Grad III oder IV bei Geburten
ohne ­Dammschnitt
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,96 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,10 %
2007
1,08 %
2006
1,10 %
2005
1,17 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
Abb. 61c / Anteil von Geburten mit Dammriss Grad III oder IV an allen spontanen Einlingsgeburten mit Episiotomie
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,71 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,85 %
2007
3,69 %
2006
2,72 %
2005
3,61 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
116 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
4
61c / Dammrissrate Grad III oder IV bei Geburten
mit ­Dammschnitt
Geburtshilfe
Gesamtüberblick: Geburtshilfe (Ergebnis 62)
Die Qualitätsindikatoren in der Geburtshilfe stellen Komplikationsraten in den Fokus. Allerdings sollte dies
nicht dazu führen, dass die Übersicht darüber verloren geht, was sich tagtäglich überaus Erfreuliches in den
Kreißsälen der Asklepios Kliniken ereignet: Neues Leben erblickt das Licht der Welt. Im Jahr 2008 wurden
18.312 Kinder geboren.
Wiesbaden
Seligenstadt
Sebnitz
Schwedt
Pasewalk
Parchim
Oschatz
Lich
Langen
Homberg
0
Hamburg-Nord
Westerland/Sylt
Kandel Germersheim
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Harburg
Hamburg-Barmbek
Hamburg-Altona
0
Goslar
956
Eggenfelden
84
Bad Tölz
483 520 726 538 2719 2812 830 1906 1029 441 853 724 804 379 356 415 410 281 262 542
Bad Oldesloe
Weißenfels
Fallzahl
Status
Referenzbereich
innerhalb des Referenzbereiches
außerhalb des Referenzbereiches
Referenzbereich nicht definiert
Sentinel Event
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
Asklepios Gesamtrate
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei Geburtshilfe 2008
E-E-Zeit bei Notfallkaiserschnitt
2,28
Anwesenheit eines Pädiaters bei Frühgeborenen
93,97 >= 90,0 % 96,98
Bestimmung Nabelarterien-pH-Wert
98,90 >= 95,0 % 99,11
99,6 99 98,5 99,8 99,5 99,1 99,5 100 99,1 98,4 96,8 98,9 99,5 100 99,7 99,8 98,5 100 100
97 98,8 98,4
Azidose bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-pH-Bestimmung
0,17
<= 0,3 %
0,19
0,2 0,4
Kritisches Outcome bei Reifgeborenen
0,03
=0%
0,03
1,40
<= 3,0 %
1,40
0,96
n. d.* / %
2,71
n. d.* / %
bei spontanen Einlingsgeburten
Dammriss
bei spontanen Einlingsgeburten
Grad III oder ohne Episiotomie
IV
bei spontanen Einlingsgeburten
mit Episiotomie
bei Geburten mit einem
Schwangerschaftsalter von 24+0
bis unter 34+0 Wochen unter
Ausschluss von Totgeburten
=0%
2,11
0
100
0
0
50
80
75 99,4 98,2 66,7 100 100
0
0
0
0
0
0
0
100
100
0
0
0
100 100 100
0
0
0
0
100 100 100
0
0,4
0,2
0
0
0,2
0,2
0,3
0
0,3
0,3
0
0
0
0,4
0
0,2
0
0
0
0
0,1
0
0
0
0
0
0,1
0
0
0,3
0
0
0
0
0
0,2
0
0
1,3 0,8
1,3
0
1,5
2,4
2,6
2,5
1,6
1,4
1,2
0,2
1,2
0
0,4
0
0,4
0
0
0
2,2
1,1
1,10
1,5
1
0,8
0
1,4
1,1
2
1,6
1,2
0,8
1,3
0
1,4
0
0,5
0
0,9
0
0
0
2,5
1,2
2,85
1
0
3,6
0
1,7
8,5
9,5
9,3
4,5
3,6
0
0,8
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,8
0
50
0
60
100
0
0
0
0
0
100 90,6 70,8
bei Geburten mit einem
Schwangerschaftsalter von 24+0
bis unter 34+0 Wochen unter
Ausschluss von Totgeburten und 92,93 >= 95,0 % 93,28
mit einem präpartalen stationären Aufenthalt von mindestens zwei Kalendertagen
= 0 Fälle
14,3
0
80,82 n. d.* / % 77,78
26
0
0,2
bei Geburten mit einem
Schwangerschaftsalter von 24+0
bis unter 34+0 Wochen unter
Ausschluss von Totgeburten und 90,39 n. d.* / % 91,56
Antenatale
mit einem präpartalen statioKortikosteronären Aufenthalt von mindesidtherapie
tens einem Kalendertag
Mütterliche Todesfälle
0
2
1
0
0
0
100 62,5
100 66,7 66,7
97,4 83,6
100
100 100 100
100
96,8 88
100
100
100
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
100
0
0
0
0
0
117
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gynäkologische Operationen
Martina Habermeier, 35 Jahre, hat heute einen Untersuchungstermin bei ihrer Frauenärztin. Die Vorsorgetermine
nimmt sie regelmäßig wahr. Bislang war immer alles in
Ordnung. Bei der gynäkologischen Untersuchung, einer
Abtastuntersuchung, fühlt ihre Ärztin die inneren Organe
und vor allem die Gebärmutter und die Eierstöcke von
außen über die Bauchdecke ab. Über die Scheide kontrolliert sie von innen Muttermund und Gebärmutterhals.
Glücklicherweise kann ihre Frauenärztin auch in diesem
Jahr keine Auffälligkeiten feststellen.
Die Gebärmutter (Uterus) liegt im kleinen Becken. Sie wird durch elastische Bänder, die von
allen Seiten der Gebärmutter zur Beckenwand
ziehen, in ihrer Lage gehalten. Sie besteht aus
dem Muttermund, dem Gebärmutterhals und
dem Gebärmutterkörper. Die Gebärmutter ist
von Blase und Darm umgeben. Die Harnleiter
liegen in unmittelbarer Nähe.
Die Eierstöcke (Ovarien) liegen zu beiden Seiten der Gebärmutter neben Harnblase und Enddarm. Sie erfüllen vielfältige Aufgaben im Körper einer Frau:
• Die monatliche Produktion von Eizellen ist für
die Fortpflanzung von großer Bedeutung.
• Die Eierstöcke sind wichtige Hormonproduzenten. In der ersten Zyklushälfte wird
überwiegend das Hormon Östrogen gebildet.
Nach dem Eisprung in der Zyklusmitte bilden
die Eierstöcke überwiegend das Gelbkörperhormon.
Gynäkologische Untersuchungen
Im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung erkundigt sich der behandelnde Frauenarzt nicht nur nach möglichen Beschwerden
seiner Patientin, sondern beispielsweise auch
nach Vorerkrankungen in der Familie. Denn gerade bösartige Erkrankungen der Brust und der
Eierstöcke zeigen eine familiäre Häufung.
Neben einer Tastuntersuchung führt der Frauenarzt einen routinemäßigen Vorsorgeabstrich
durch. Dieser Abstrich trägt dazu bei, Verände-
118 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Gynäkologische Operationen
1. Eierstock
2. Eileiter
3. Gebärmutterkörper
4. Gebärmutterhals
5. Gebärmuttermund
2
6. Scheide
1
3
7. Harnblase
8. Harnleiter
8
9. Darm
10. Schambein
4
7
5
10
6
9
Abbildung: Focus/SPL
rungen des Gebärmutterhalses bereits frühzeitig
halb auch nicht behandelt werden. Sie werden
zu erkennen und zu beeinflussen. Die konse-
mittels Ultraschall beobachtet. Große Myome
quente Durchführung des Abstrichs im Rahmen
können durch den Einsatz von Medikamenten
der Vorsorgeuntersuchung hat dazu geführt,
verkleinert werden. Erst wenn die Myome Be-
dass die Krebserkrankungen des Gebärmutter-
schwerden wie Schmerzen oder verstärkte Re-
halses in den letzten Jahren deutlich zurückge-
gelblutungen verursachen oder stark wachsen,
gangen sind. Seit einigen Jahren gibt es sogar
sollte die Entfernung der Gebärmutter in Erwä-
eine Impfung, um einem Gebärmutterhalskrebs
gung gezogen werden.
vorzubeugen.
Bei der Abtastuntersuchung erhält der FrauenHäufig werden bei der Tastuntersuchung Ver-
arzt auch Hinweise über die Größe der Eierstö-
änderungen an der Gebärmutter festgestellt,
cke. Besteht ein Verdacht auf Veränderung wer-
die sich bei weiterer Untersuchung als gutartige
den weitere Untersuchungen wie zum Beispiel
(benigne) Tumoren herausstellen. Es sind soge-
eine Ultraschalluntersuchung der inneren Ge-
nannte Myome, gutartige Muskelgeschwüls-
schlechtsorgane durchgeführt (transvaginale So-
te der Gebärmutter. In der Regel verursachen
nographie). So kann festgestellt werden, ob die
Myome keine Beschwerden und müssen des-
Eierstöcke vergrößert sind.
119
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gynäkologische Operationen
Bei den Routineuntersuchungen werden häu-
die Kürettage. So kann der Arzt eine weitere
figer Eierstockzysten festgestellt. Zysten sind
Ausdehnung der bösartigen Veränderungen auf
flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Auch wenn sie
den Innenraum der Gebärmutter ausschließen.
möglicherweise recht groß sind, müssen sie nicht
Im Zusammenhang mit einer Konisation kommt
bösartig sein. Die Entstehung von Zysten im Zy-
es nur sehr selten zu Komplikationen wie Nach-
klus der Frau ist normal, sie verschwinden auch
blutungen oder Verletzungen der Gebärmutter,
von alleine. Ein Großteil dieser Zysten (Funkti-
Entzündungen oder Thrombosen.
onszysten) verursacht keine Beschwerden und
ist daher nicht behandlungsbedürftig. Davon
Ein Großteil der gynäkologischen Operationen
abzugrenzen sind Zysten und Veränderungen
wird heute mit der sogenannten Schlüsselloch-
der Eierstöcke, die im Rahmen einer bösartigen
chirurgie (laparoskopische Operation) durchge-
Veränderung der Eierstöcke entstehen (Ovarial-
führt. Die Schlüssellochchirurgie bietet viele Vor-
karzinom).
teile, hat aber auch ihre besonderen Risiken. So
kann es z. B. beim ersten Einstich in den Bauch-
Die BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssiche-
raum trotz aller Sicherheitsmaßnahmen zu einer
rung betrachtet im Rahmen der externen Qua-
Verletzung u. a. des Darms kommen.
litätssicherung ausschließlich die operative Therapie gynäkologischer Erkrankungen. Zu den
Organverletzungen bei laparoskopischen Ope-
gynäkologischen Operationen, die betrachtet
rationen können erhebliche Konsequenzen ha-
werden, gehören Eingriffe an der Gebärmutter
ben. Die Rate an Organverletzungen sollte ge-
und an den Eierstöcken.
ring ausfallen (Ergebnis 66, S. 123).
Gynäkologische Eingriffe
Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie)
Zur Abklärung auffälliger Befunde am Gebärmut-
Die Entfernung der Gebärmutter erfordert – wie
termund kann eine Konisation erforderlich sein.
andere Eingriffe auch – immer eine medizinische
Bei diesem Eingriff schneidet der Arzt ein ke-
Begründung, eine Indikation. Die Entscheidung
gelförmiges Gewebestück aus Muttermund und
für eine Gebärmutterentfernung muss ganz in-
Gebärmutterhals, das die verdächtigen Gewebe-
dividuell, auf die Situation der betreffenden Frau
bereiche und möglichst einen Rand des gesun-
ausgerichtet, getroffen werden. Dazu gehört
den Gewebes umfasst (s. Ergebnis 63, S. 122).
auch, die betroffenen Frauen über die Möglichkeiten der Behandlung und ihre Vor- und Nach-
Zeigen die Ergebnisse der feingeweblichen Un-
teile aufzuklären und sie in die Entscheidungs-
tersuchung häufig keine bösartigen Verände-
findung einzubeziehen.
rungen, kann dies darauf hinweisen, dass die
Indikationsstellung zur Konisation zu großzügig
Die Entfernung der Gebärmutter wird von den
war. Das Ergebnis kann aber auch auf eine unzu-
Medizinern als Hysterektomie bezeichnet.
reichende Materialgewinnung bzw. Technik der
Konisation zurückzuführen sein (s. Ergebnis 64,
Gründe für das Entfernen der Gebärmutter sind
S. 122).
u. a.:
• große Muskelgeschwülste (Myome),
Wenn das Ergebnis der histologischen Untersu-
• Krebserkrankungen der Gebärmutter,
chung zeigt, dass die verdächtigen Bezirke voll-
• Krebserkrankungen der Eierstöcke,
ständig entfernt wurden, ist die Therapie in der
• nicht behandelbare Blutungen aus der Gebär-
Regel abgeschlossen. Mit der Konisation erfolgt
immer eine Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut im Bereich des Gebärmutterhalses,
120 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
mutter,
• Entzündungen im Bereich der inneren Genitalorgane.
Gynäkologische Operationen
Auch bei Blutungsstörungen der Gebärmutter
Nach der Entfernung der Gebärmutter (post­
wie zu häufigen und/oder zu starken Regelblu-
operativ) können Komplikationen wie Wundin-
tungen sowie bei einer Absenkung der Gebär-
fektionen auftreten. Die Rate der Wundinfekti-
mutter kann eine Entfernung gerechtfertigt sein.
onen lässt sich durch die Gabe von Antibiotika
Dies gilt auch, wenn die Gebärmutter deutlich
um den Operationszeitpunkt herum deutlich re-
vergrößert ist oder Verwachsungen im Unter-
duzieren (s. Ergebnis 69, S. 125).
bauch vorliegen.
Durch die Operation selbst und die Bettruhe
Bundesweit wurde im Jahr 2008 bei rund 147.351
nach der Operation wird die Entstehung von
Frauen eine Entfernung der Gebärmutter durch-
Blutgerinnseln in den Gefäßen, sogenannten
geführt; 4.690 dieser Eingriffe wurden in Askle-
Thrombosen, gefördert. Als Folge einer Throm-
pios Kliniken vorgenommen.
bose kann sich eine Lungenembolie ereignen.
Dabei gelangt ein Blutgerinnsel z. B. aus den
Nach der Entfernung der Gebärmutter ist eine
Venen eines Beines in die Lunge. Eine Lungen-
Schwangerschaft nicht mehr möglich. Die In-
embolie kann auch heute noch tödlich verlaufen.
dikation zur Gebärmutterentfernung sollte bei
Die Bildung von Thrombosen stellt deshalb ein
Frauen unter 35 Jahren besonders streng gestellt
gefürchtetes Risiko nach Operationen dar (s. Er-
und Alternativen sorgfältig abgewogen werden
gebnis 68, Seite 124). Die Thromboseprophyla-
(s. Ergebnis 65, S. 122).
xe durch Gabe von Heparin gehört heute zum
Standard.
Bei einer laparoskopischen Hysterektomie wird
die Gebärmutter mittels Bauchspiegelung ent-
Eingriffe an den Eierstöcken
fernt. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt
ein Zugang zur Bauchhöhle geschaffen. Über
Ein Großteil der gynäkologischen Operationen
dieses Schlüsselloch wird ein Laparoskop – ein
wird über eine Bauchspiegelung durchgeführt.
Instrument, mit dem der Bauchraum betrachtet
werden kann – in die Bauchhöhle eingeführt. An
Auch bei Eingriffen an den Eierstöcken müssen
das Laparoskop wird eine Videokamera ange-
die entnommenen Gewebeproben feingeweb-
schlossen. Damit haben alle an der OP beteilig-
lich untersucht werden (s. Ergebnis 70, S. 125).
ten Ärzte und Schwestern einen Überblick über
Für jedes Operationsverfahren sollte ein ein-
den Stand der Operation. Anschließend werden
deutiger Operationsgrund, eine eindeutige In-
zwei bis drei weitere Zugänge geschaffen, über
dikation zur Operation bestehen. Dieses setzt
die spezielle Greif- und Schneideinstrumente
eine gründliche und gewissenhafte Diagnostik
in die Bauchhöhle eingebracht werden können.
voraus. Bei Operationen an den Eierstöcken soll
Nach dem Lösen der Gebärmutter wird sie im
dementsprechend die Rate der feingeweblichen
Bauchraum in einen Bergebeutel verbracht und
Normalbefunde bzw. der gutartigen Funktions-
über einen der gelegten Zugänge entfernt. Dieses
zysten, die im Normalfall von selbst verschwin-
Verfahren eignet sich nur für Patientinnen ohne
den, möglichst gering sein (s. Ergebnis 71, S.
Gebärmutterkrebs – sonstbestünde die Gefahr,
125).
dass Krebszellen verschleppt werden und sich in
der Bauchhöhle ausbreiten.
Bei gutartigen Erkrankungen an den Eierstöcken
sollten diese Organe möglichst erhalten bleiben
Bei der operativen Entfernung der Gebärmutter
(s. Ergebnis 72, S. 126).
(Hysterektomie) kann es auch bei einem erfahrenen Operateur zur Verletzung der benachbarten Organe wie Harnblase, Darm oder Harnleiter kommen (s. Ergebnis 67, S. 124).
121
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gynäkologische Operationen
Gynäkologische Operationen / Konisation fehlende Histologie (Ergebnis 63)
Abb. 63 / Anteil von Patientinnen ohne postoperative Histologie an allen Patientinnen mit
Konisation
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,03 %
Asklepios Kliniken Gesamt
%
2008
0
Bei einer Konisation gewonnene Gewebeproben
müssen feingeweblich untersucht werden. Der Anteil von Patientinnen, bei denen eine Konisation ohne feingewebliche Untersuchung erfolgte, soll
dementsprechend möglichst gering sein.
1
0,38 %
2
3
4
5
6
7
8
Gynäkologische Operationen / Konisation und feingeweblicher Normalbefund
(Ergebnis 64)
Abb. 64 / Anteil von Patientinnen mit führender Histologie „Ektopie“ oder mit histologischem
Normalbefund an allen Patientinnen mit Konisation
Referenzbereich: 0 bis 12,5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
4,25 %
Asklepios Kliniken Gesamt
%
2008
0
2
Die Ergebnisse der Konisation stellen ein Indiz für
die Qualität der vorher durchgeführten diagnostischen Maßnahmen oder die Einhaltung von Leitlinien dar. Der Anteil von Patientinnen mit Konisation und dem feingeweblichen Normalbefund
„Ektopie“ soll dementsprechend möglichst gering
sein.
0,77 %
4
6
8
10
12
14
Gynäkologische Operationen / Indikation zur Gebärmutterentfernung
(Hysterektomie) (Ergebnis 65)
Abb. 65 / Anteil von Patientinnen unter 35 Jahre an Patientinnen mit Hysterektomie
Referenzbereich: 0 bis 2,5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,87 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,99 %
2007
1,54 %
2006
1,64 %
2005
2,30 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
122 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
Nach der Entfernung der Gebärmutter ist eine
Schwangerschaft nicht mehr möglich. Die Indikation zur Gebärmutterentfernung sollte bei Frauen unter 35 Jahren besonders streng gestellt werden, Alternativen sollten sorgfältig abgewogen werden. Die
Rate an Frauen unter 35 Jahren mit Gebärmutterentfernung sollte dementsprechend gering sein.
Gynäkologische Operationen
Gynäkologische Operationen / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen
(Ergebnis 66)
Auch Eingriffen mit der sogenannten Schlüssellochchirurgie (laparoskopische Operationen/Bauchspiegelungen) sind nicht ohne Risiko. Eine schwerwiegende Komplikation ist die Verletzung von Bauchorganen,
z. B. von Blase oder Darm. Diese Komplikationen sollten sich möglichst selten ereignen. Ermittelt wird, wie
häufig Organverletzungen auftreten.
66a / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen
– alle Patientinnen
Abb. 66a / Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei laparoskopischen Operationen
an allen Patientinnen der Gruppe 1
Referenzbereich: 0 bis 1,9 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
0,33 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,34 %
2007
Entwicklung Asklepios 2006
0,42 %
2005
0,27 %
%
66b / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen
– alle Patientinnen ohne Karzinom, ohne Endometriose und ohne Voroperation im gleichen OPGebiet
0,11 %
0
1
2
3
Abb. 66b / Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei laparoskopischen Operationen
an allen Patientinnen der Gruppe 5
Referenzbereich: 0 bis 2,3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
Asklepios Kliniken Gesamt
Entwicklung Asklepios
%
0
0,29 %
2008
0,19 %
2007
0,00 %
2006
0,19 %
2005
0,00 %
1
2
3
123
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gynäkologische Operationen
Gynäkologische Operationen / Organverletzung bei Gebärmutterentfernung
(Hysterektomie) (Ergebnis 67)
Verletzungen der Harnblase, des Harnleiters oder des Darms sollten bei der Entfernung der Gebärmutter
möglichst selten auftreten. Dieser Indikator zeigt an, wie häufig es bei der Gebärmutterentfernung zu Verletzungen gekommen ist.
Abb. 67a / Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei Hysterektomie an allen Patientinnen der Gruppe 1
67a / Organverletzungen bei Gebärmutterentfernung – alle Patientinnen
Referenzbereich: 0 bis 4,1 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,46 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,15 %
2007
1,13 %
2006
1,34 %
2005
1,33 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
Abb. 67b / Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei Hysterektomie an allen Patientinnen der Gruppe 5
Referenzbereich: 0 bis 3,6 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,93 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,70 %
2007
0,74 %
2006
0,91 %
2005
0,91 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
67b / Organverletzungen bei Gebärmutterentfernung – alle Patientinnen ohne Karzinom, ohne
Endometriose und ohne Voroperation im gleichen
OP-Gebiet
5
Gynäkologische Operationen / Thromboseprophylaxe bei Gebärmutterent­
fernung (Hysterektomie) (Ergebnis 68)
Abb. 68 / Anteil von Patientinnen mit medikamentöser Thromboseprophylaxe an allen Patientinnen mit Hysterektomie und gültiger Altersangabe >= 40 Jahre
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,25 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,58 %
%
94
95
96
124 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
97
98
99
100
Die Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen, die
sogenannte Thrombose, stellt ein gefürchtetes Risiko
nach Operationen dar. Um das Risiko der Thrombosebildung zu verhindern, gehört die Gabe von Heparin zur Verdünnung des Blutes heute zum Standard
bei der Entfernung der Gebärmutter. Der Indikator
gibt an, wie viele Patientinnen im Rahmen der Gebärmutterentfernung eine Thromboseprophylaxe erhalten haben.
Gynäkologische Operationen
Gynäkologische Operationen / Antibiotikaprophylaxe bei Gebärmutter­
ent­fernung (Hysterektomie) (Ergebnis 69)
Bei einer Gebärmutterentfernung sollte möglichst oft
ein Antibiotikum gegeben werden, um einer Infektion vorzubeugen.
Abb. 69 / Anteil von Patientinnen mit Antibiotikaprophylaxe an allen Patientinnen mit Hysterektomie
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
94,41 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,33 %
2007
98,77 %
2006
93,01 %
2005
91,06 %
Entwicklung Asklepios
%
75
80
85
90
95
100
Gynäkologische Operationen / Postoperativer feingeweblicher Befund bei
­Eingriffen an den Eierstöcken (Ovareingriffe) (Ergebnis 70)
Die bei Eingriffen an den Eierstöcken gewonnenen
Gewebeproben sollen feingeweblich (histologisch)
untersucht werden. Gemessen wird die Rate der fehlenden feingeweblichen Untersuchungen.
Abb. 70 / Anteil von Patientinnen mit fehlender postoperativer Histologie an allen Patientinnen der Gruppe 1
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,29 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,86 %
%
0
1
2
3
4
5
6
Gynäkologische Operationen / Indikation bei Eingriffen an den Eierstöcken
(Ovareingriffe) (Ergebnis 71)
Operationen sollten nur bei eindeutiger Indikation erfolgen. Dieser Grundsatz gilt auch für Operationen an den Eierstöcken. Das Vorhandensein von
Funktionszysten der Eierstöcke (Follikel- und Corpus-luteum-Zysten) ist in der Regel kein Grund für
eine Operation, da sie sich häufig von alleine wieder zurückbilden. Durch eine sorgfältige Vordiagnostik, unter anderem mit Ultraschall, lässt sich weitgehend vermeiden, dass bei einem feingeweblichen
Normalbefund bzw. bei einer Funktionszyste eine
Operation durchgeführt wird. Die Rate der Patientinnen mit diesem feingeweblichen Normalbefund
soll dementsprechend gering sein.
Abb. 71 / Anteil von Patientinnen mit Follikel- bzw. Corpus-luteum-Zyste oder Normalbefund
als führender histologischer Befund an allen Patientinnen der Gruppe 2
Referenzbereich: 0 bis 20 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
19,07 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
13,24 %
%
0
5
10
15
20
25
30
125
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gynäkologische Operationen
Gynäkologische Operationen / Organerhalt bei Eingriffen an den Eierstöcken
(Ovareingriffe) (Ergebnis 72)
Abb. 72 / Anteil von Patientinnen mit organerhaltenden Ovareingriffen an Patientinnen mit
benigner Histologie und im Alter <= 40 Jahre
Referenzbereich: 72 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
88,11 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
87,39 %
%
50
60
70
80
90
Bei gutartigen Erkrankungen der Eierstöcke sollte, insbesondere bei Frauen, die jünger als 40 Jahre
sind, organerhaltend operiert werden.
100
Bundesrate
Referenzbereich
Asklepios Gesamtrate
Indikatoren
alle Patientinnen
0,33
<= 1,9 %
0,34
ohne Entlassungsdiagnose Karzinom,
­Endometriose und ohne Voroperation
0,29
<= 2,3 %
0,19
alle Patientinnen
1,46
<= 4,08 %
1,15
ohne Entlassungsdiagnose Karzinom,
­Endometriose und ohne Voroperation
0,93
<= 3,57 %
0,70
fehlende Histologie
2,29
<= 5,0 %
1,86
Follikel- bzw. Corpus-luteum-Zyste oder
histologischer Normalbefund
19,07
<= 20,0 %
13,24
88,11
>= 72,0 %
87,39
fehlende Malignitätskriterien
4,25
<= 12,5 %
0,77
fehlende Histologie
1,03
<= 5,0 %
0,38
Antibiotikaprophylaxe bei Hysterektomie
94,41
>= 90,0 %
99,33
Indikation bei Hysterektomie
1,87
<= 2,5 %
1,99
Thromboseprophylaxe bei Hysterektomie
99,25
>= 95,0 %
99,58
innerhalb des Referenzbereiches
Fallzahl Gebärmutterentfernungen (Hysterektomie)
Fallzahl Eingriffe an den Eierstöcken
Organverletzungen bei
laparoskopischen Operationen
Organverletzungen bei
Hysterektomie
Indikation bei Ovareingriffen
Organerhaltung bei Ovareingriffen
Konisation
126 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Status
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei gynäkologischen Operationen 2008
Gynäkologische Operationen
Gesamtüberblick: gynäkologische Operationen (Ergebnis 73)
Die Ergebnisse für den Leistungsbereich „Gynäkologische Operationen“, zu denen die Entfernung der Gebärmutter und Eingriffe an den Eierstöcken zählen, zeigen die hohe Qualität, mit der diese Operationen in den
Asklepios Kliniken durchgeführt werden.
Gebärmutterentfernung
• Es erfolgt eine sachgerechte Indikationsstellung.
• Eine Antibiotika- und Thromboseprophylaxe zur Vermeidung von Komplikationen gehört in den Asklepios
Kliniken zum Standard.
• Organverletzungen bei laparoskopischen Operationen und bei der Entfernung der Gebärmutter treten nur
selten auf.
Eingriffe an den Eierstöcken
• Auch hier erfolgt eine sachgerechte Indikationsstellung.
• So weit unter medizinischen Gesichtspunkten möglich, wird organerhaltend operiert.
Bad Oldesloe
Bad Tölz
Eggenfelden
Goslar
Hamburg-Altona
Hamburg-Barmbek
Hamburg-Harburg
Hamburg-Nord
Hamburg-Wandsbek
Homberg
Kandel Germersheim
Langen
Lich
Oschatz
Parchim
Pasewalk
Schwedt
Sebnitz
Seligenstadt
Weißenfels
Wiesbaden
Ausnahmslos alle Ergebnisse liegen in den von der BQS definierten Bereichen für eine gute Behandlungsqualität. Darüber hinaus fällt das Ergebnis in zahlreichen Qualitätsindikatoren besser aus als im Bundesdurchschnitt der Krankenhäuser (Bundesrate).
111
51
247
211
278
162
126
418
109
116
224
127
153
193
122
136
170
178
158
141
216
21
19
35
45
82
90
83
135
76
25
81
40
41
49
47
53
22
61
29
47
51
0
0
0
0
0,5
0,7
0,8
0,5
0
0
0
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,7
0
0
0,5
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1,8
3,9
0,4
0
2,2
0
3,2
2,4
0
0,9
1,3
2,4
0
0,5
0,8
0
2,9
0,6
0
0,7
0,5
0
4,7
1,5
0
1,5
0
3,5
0,4
0
1,5
1,1
0
0
0
0
0
1,1
0
0
1,9
0
0
10,5
11,4
0
6,1
0
1,2
3,7
1,3
0
0
0
0
0
0
1,9
0
1,6
3,4
0
0
7,7
0
8,3
7,7
28,3
6,1
14,6
5,6
30,4
20
5,6
5
4,2
10,5
5
6,7
0
51,9
33,3
11,1
8,7
100
58,3
92,9
87,5
82,4
89,1
78,4
72,3
92,2
77,8
96,6
94,4
86,7
86
88,5
91,4
84,4
88,2
95,7
90,9
90,3
0
0
0
10
0
0
14,3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
10
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
100
94,1
99,6
99,5
97,8
100
100
100
94,5
100
99,6
98,4
100
100
100
100
100
100
100
100
99,5
3,2
2,1
3,5
2,3
1,2
1,7
1,2
1,7
3,5
3,6
1
0,9
2,3
2,2
0
3,3
4,9
0,6
3,3
0
0,5
100
100
99,6
100
98,5
100
100
97,6
100
100
100
100
100
100
100
100
100
99,4
100
100
100
127
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Einsatz und Wechsel von künstlichen
Hüft- und Kniegelenken
Endoprothetik: Behandlung auf hohem Niveau
Endoprothetische Leistungen wie das Einsetzen von
künstlichen Hüft- und Kniegelenken und der Wechsel der
implantierten Prothesen gehören zu den Schwerpunkten
der Asklepios Gruppe. Die Ergebnisse des Jahres 2008
bestätigen erneut die herausragende Qualität, mit der das
Einsetzen und der Wechsel von künstlichen Hüft- und
Kniegelenken angeboten werden.
128 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Gelenkersatz
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks
Das Hüftgelenk stellt die Verbindung zwischen
Beinen und Rumpf her und sorgt für eine hohe
Beweglichkeit. Am Ende des Oberschenkelhalses sitzt der kugelförmige Hüftkopf. Er liegt
in der Hüftpfanne des Beckens. Beide, Hüftkopf
und Gelenkkörper, sind mit einer dicken Knorpelschicht ausgekleidet. Zwischen dem Knorpel
des Oberschenkelkopfes und dem der Hüftpfan-
Marta Voss, 68, betreibt mit ihrem Mann Ernst einen
Bauernhof. Auch wenn sie den Hof inzwischen an ihren
Sohn übergeben haben: Über einen Mangel an Arbeit
kann Martha Voss nicht klagen. Ein großer Garten und
die Versorgung des Federviehs gehören zu ihren Aufgaben.
Und auch im Hofladen ist ihre Mitarbeit gerne gesehen.
ne befindet sich der Gelenkspalt. Dieser Gelenkspalt wird mit der „Gelenkschmiere“ gleitfähig
gehalten. Knorpel und Gelenkschmiere wirken
wie ein Stoßdämpfer; sie schützen die Knochen
vor Abrieb. Stabilisiert wird das gesamte Gelenk
von der Gelenkkapsel, starken Bändern und der
umgebenden „Muskelmanschette“.
Belastung, Fehlstellungen und natürliche Alterungsprozesse lassen das Hüftgelenk auf Dauer
abnutzen. Dabei wird der für die Gelenkfunktion
wichtige Knorpel eines Gelenks immer dünner.
Diesen Verschleiß nennt man Arthrose.
Keine Zeit also, sich auszuruhen. Trotz der Schmerzen,
die sie seit Langem in der rechten Hüfte spürt und die ihr
manche Nacht den Schlaf rauben. Auch ihre Beweglichkeit
ist inzwischen stark eingeschränkt. „Was von alleine gekommen ist, geht auch wieder alleine“ war jahrzehntelang
ihr Motto. Als sie immer stärkere Schmerzmittel benötigt,
entschließt sich Martha Voss, der Empfehlung ihres Orthopäden zu folgen. Sie wird sich ein künstliches Hüftgelenk einsetzen lassen.
Vor der Operation
Ist die Erkrankung fortgeschritten, reiben die
Knochen aufeinander und es entsteht ein unmittelbarer Kontakt zwischen Hüftkopf und Pfanne.
Das führt häufig zu erheblichen Schmerzen. Die
betroffenen Patienten können ihre Hüfte nur
noch eingeschränkt bewegen. Irgendwann ist
der Ersatz des Hüftgelenks dann nicht mehr zu
umgehen.
Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks, einer
Hüft-Endoprothese, steht an.
129
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Die Operation
In den Asklepios Kliniken ist das Einsetzen einer sogenannten Total-Endoprothese (TEP) bei
einem künstlichen Hüftgelenk Standard: Jährlich werden in den Asklepios Kliniken rund 4.555
künstliche Hüftgelenke neu eingesetzt. Das sind
rund 3,1 % der im Jahr 2008 bundesweit implantierten Hüft-Endoprothesen.
Beim Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks wird
ein Teil des Oberschenkels und des Hüftknochens ersetzt. Die Hüft-TEP ist dem natürlichen
Hüftgelenk nachempfunden. Die Pfanne wird
im Becken des Patienten am Ort der ursprünglichen Hüftpfanne eingesetzt. Der Hüftkopf mit
Prothesenstiel wird in die Markhöhle des Oberschenkels eingeführt.
Vor der Operation erfolgen die klinische Dia-
Beim Ersatz eines Hüftgelenks (Implantation)
gnostik und die Anamnese, das heißt die Er-
handelt sich nicht nur um eine Operation am
hebung der medizinischen Vorgeschichte, der
Knochen, sondern auch um eine Operation des
Entwicklung der Krankheit und des aktuellen
umliegenden Gewebes. Um ein optimales Ope-
Gesundheitszustandes des Patienten.
rationsergebnis zu erzielen, ist neben der Verwendung eines bewährten Implantates auch der
Dabei werden u. a. eine Funktionsprüfung des
schonende Umgang mit den Weichteilen (Mus-
Gelenks und eine Einschätzung der Schmerzen
keln und Sehnen), die das Hüftgelenk umgeben,
vorgenommen. Ergänzt wird diese Einschätzung
wichtig. Das künstliche Gelenk muss fest mit
durch Röntgenbilder der betroffenen Gelenke.
dem körpereigenen Knochen verbunden wer-
Ein künstliches Hüftgelenk sollte nur dann im-
den.
plantiert werden, wenn dies medizinisch notwendig, indiziert, ist. Von der BQS müssen bei
Bei der operativen Entfernung (Resektion) der
einer Entscheidung für einen künstlichen Ge-
Gelenkkapsel können Gefäßverletzungen (Läsi-
lenkersatz bestimmte Indikationskriterien, wie
onen) oder Nervenschäden entstehen:
Schmerzen bei Belastung bzw. in Ruhe und/oder
• Mögliche Folgen einer Gefäßverletzung sind
Einschränkungen der Beweglichkeit, sogenann-
Blutungskomplikationen oder Durchblutungs-
te „Klinische Indikationskriterien“, erfüllt sein.
störungen (Ischämien), die den Patienten be-
Auch auf dem Röntgenbild sollte der Verschleiß
des Hüftgelenks sichtbar sein (Radiologische Indikationskriterien) (s. Ergebnis 74, S. 133).
einträchtigen können.
• Vorübergehende Nervenschäden nach der Erst­
implantation eines künstlichen Hüftgelenks
sind zwar selten, sie sind für den Patienten je-
Ziel des Hüftgelenkersatzes ist es, dem Patienten
doch mit Schmerzen oder Missempfindungen,
Schmerzfreiheit und eine alltagstaugliche Hüft-
wie zum Beispiel Kribbeln oder auch Läh-
gelenksbeweglichkeit und, gerade bei jüngeren
mungen, verbunden. Auch Bewegungsdefizi-
Patienten, eine bedingte Sportfähigkeit zu er-
te, die zu Gangunregelmäßigkeit oder zur Ab-
möglichen. Dieser Zustand sollte möglichst lan-
hängigkeit von orthopädischen Hilfsmitteln
ge erhalten bleiben.
führen, können die Folge sein.
130 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Gelenkersatz
Gefäßläsionen und Nervenschäden sollten mög-
mäß der Leitlinien der entsprechenden Fachge-
lichst selten auftreten (s. Ergebnis 75, S. 133).
sellschaft soll die Antibiotikagabe in den Kliniken
zum Standard gehören (s. Ergebnis 79, S. 134).
Für die Funktionsfähigkeit des neuen Hüftgelenks und den Erfolg des Eingriffes ist es wichtig,
Nach dem Einsetzen wird das künstliche Gelenk
dass das Implantat während der Operation exakt
auf seine Beweglichkeit geprüft und anschlie-
platziert wird und die Achsen anatomisch kor-
ßend wird die Wunde verschlossen.
rekt ausgerichtet sind (s. Ergebnis 76, S. 133).
Nach der Operation
Auch eine Luxation, das Ausrenken des Gelenks
gehört zu den schwerwiegenden Komplikati-
Auch bei häufig durchgeführten Routineopera-
onen nach einer Operation, die es zu vermeiden
tionen lassen sich Risiken nie ganz vermeiden.
gilt (s. Ergebnis 77, S. 134).
Risiken, die sich bei jeder Operation ereignen
können, wird durch den Einsatz von erfahrenen
Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks
Operateuren, einer guten Operationstechnik
kann mit erheblichen Blutverlusten verbunden
und leitliniengerechtem Operieren begegnet.
sein. Blutungskomplikationen können beispielsweise durch eine Verletzung von Gefäßen oder
Durch die Implantation von Fremdmaterialien
eine Beeinträchtigung der Blutgerinnung her-
wie einer Hüft-TEP erhöht sich das Risiko einer
vorgerufen werden (s. Ergebnis 78, S. 134).
Wundinfektion. Durch die Antibiotikaprophylaxe, aseptisches Operieren und diszipliniertes Ver-
Eine Gabe von Antibiotika während der Opera-
halten im Operationssaal kann diese Rate positiv
tion senkt das Risiko einer Wundinfektion. Ge-
beeinflusst werden (s. Ergebnis 80, S. 135).
131
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Zu den allgemeinen postoperativen Kompli-
Patienten, die ein neues Hüftgelenk bekommen,
kationen zählen beispielsweise die tiefen Bein-
haben häufig ein höheres Lebensalter und be-
venenthrombosen, Blutgerinnsel, die die tiefer
reits mehrere, oft schwere Nebenerkrankungen.
liegenden Venen des Beines verstopfen. Diese
Für diese stellt die Operation ein derart hohes
Blutgerinnsel können sich ablösen und durch
Risiko dar, dass sie in seltenen Fällen auch daran
das Herz in die Lunge gelangen und die Blutge-
sterben können (s. Ergebnis 85, S. 137).
fäße in der Lunge verschließen (Lungenembolie). Diese Komplikationen sollten nur sehr sel-
Nach der OP soll das Bein während der Behand-
ten auftreten (s. Ergebnis 81, S. 135).
lung durch die Krankengymnastin möglichst frei
und vollständig zu strecken und zu beugen sein.
Auftretende Komplikationen machen ggf. eine
Die Streckung sollte vollständig mindestens 0
erneute Operation, eine Reintervention, erfor-
Grad betragen; bei der Beugung des Gelenks
derlich. Da diese für die Patienten belastend ist,
sollten 70 Grad erreicht werden. Bereits am Tag
sollten die Folgeoperationen die absolute Aus-
nach der OP beginnt die Krankengymnastik. Ab
nahme darstellen (s. Ergebnis 82, S. 135).
dem 2. Tag nach der OP erfolgt das Gehtraining
mit Gehstützen (s. Ergebnis 83, S. 136).
Ziel des künstlichen Hüftgelenkersatzes ist, die
Funktion der Hüfte wieder herzustellen. Die Patienten sollen wieder sicher und ohne Schmerzen
gehen können. Operationsbedingte Einschränkungen des Gehens, wie Gangauffälligkeiten
und Schmerzen, sollten möglichst wenig auftreten. Ob dies gelingt, hängt neben der Operationstechnik auch vom Alter und der Verfassung
der Patienten sowie der frühzeitigen Mobilisierung durch den Krankengymnasten ab.
Nur bei Patienten, die bei der Entlassung, ggf.
unter Schmerzmedikation und mit Unterstützung von Gehhilfen, gehfähig sind, können weitere Rehabilitationsmaßnahmen durchgeführt
werden (s. Ergebnis 84, S. 137).
132 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Gelenkersatz
Hüft-TEP / Indikation (Ergebnis 74)
Ein künstliches Hüftgelenk sollte nur dann eingesetzt werden, wenn Patienten unter Schmerzen leiden, in der Beweglichkeit eingeschränkt sind und
der Verschleiß des Hüftgelenks im Röntgenbild
sichtbar ist.
Abb. 74 / Anteil von Patienten mit mindestens einem Schmerzkriterium oder mindestens
einem Bewegungseinschränkungskriterium und mindestens 5 Punkten im modifizierten Kellgren- und Lawrence-Score
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
87,71 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
96,86 %
2007
90,40 %
2006
76,34 %
2005
80,70 %
Entwicklung Asklepios
%
70
75
80
85
90
95
100
Hüft-TEP / Gefäßläsion und Nervenschäden (Ergebnis 75)
Mit diesem Indikator wird geprüft, bei wie vielen
der behandelten Patienten Gefäßläsionen oder Nervenschäden aufgetreten sind.
Abb. 75 / Anteil von Patienten mit Gefäßläsion oder Nervenschäden als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative chirurgische Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
0,36 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,37 %
2007
0,36 %
2006
0,50 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
Hüft-TEP / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur (Ergebnis 76)
Der Hüftgelenkersatz soll eine Verbesserung der Lebensqualität bewirken. Dies gelingt nur, wenn das
Implantat richtig liegt, sich die Lage der Prothese,
auch nach der Operation, nicht verändert (Dislokation). Auch ein Bruch (Fraktur) soll sowohl während wie nach der OP nicht auftreten.
Abb. 76 / Anteil von Patienten mit Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur als
behandlungsbedürftige intra- oder postoperative Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,98 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,81 %
2007
0,93 %
2006
1,10 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
133
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Hüft-TEP / Endoprothesenluxation (Ergebnis 77)
Ein Ausrenken des Gelenks (Luxation) soll nur selten vorkommen. Dieser Indikator prüft, bei wie vielen der behandelten Patienten diese Komplikation
aufgetreten ist.
Abb. 77 / Anteil von Patienten mit Endoprothesenluxation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,44 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,48 %
2007
0,48 %
2006
0,38 %
2005
0,83 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
6
Hüft-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen (Ergebnis 78)
Blutungskomplikationen nach der Implantation
eines künstlichen Hüftgelenks sollten selten vorkommen. Ermittelt wird, wie häufig Wundhämatome
oder Nachblutungen aufgetreten sind.
Abb. 78 / Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 8 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,29 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,90 %
2007
1,00 %
2006
1,29 %
2005
1,86 %
Entwicklung Asklepios
%
0
2
4
6
8
10
Hüft-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe (Ergebnis 79)
Abb. 79 / Anteil von Patienten mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe an allen Patienten
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,25 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,98 %
2007
99,93 %
2006
99,57 %
2005
91,67 %
Entwicklung Asklepios
%
88
90
92
134 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
94
96
98
100
Um das Risiko von Wundinfektionen zu reduzieren,
fordern die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaft generell bei allen Implantationen eines künstlichen Hüftgelenks eine Antibiotikaprophylaxe. Natürlich nur dann, wenn keine medizinischen Gründe
dagegen sprechen. Der Indikator gibt Auskunft darüber, ob die Leitlinien eingehalten werden und eine
Antibiotikagabe zum Behandlungsstandard gehört.
Gelenkersatz
Hüft-TEP / Postoperative Wundinfektionen (Ergebnis 80)
Kommt es häufig zu postoperativen Wundinfektionen, kann dies auf ein schwerwiegendes Hygieneproblem hinweisen. Mit diesem Indikator wird
ermittelt, wie häufig es nach der Operation zu
Wundinfektionen gekommen ist.
Abb. 80 / Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,65 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,50 %
2007
0,48 %
2006
0,79 %
2005
1,69 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
Hüft-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen (Ergebnis 81)
Eine Häufung von allgemeinen postoperativen
Komplikationen kann ein Hinweis auf ein Qualitätsproblem sein. Geprüft wird, in welchem Umfang
es zu Komplikationen, beispielsweise in Form eines
Blutgerinnsels (Thrombose), kommt.
Abb. 81 / Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen Komplikation
an allen Patienten (außer sonstige Komplikationen)
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,24 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,08 %
2007
1,36 %
2006
1,22 %
2005
7,12 %
Entwicklung Asklepios
%
0
2
4
6
8
Hüft-TEP / Reoperation wegen Komplikation (Ergebnis 82)
Auftretende Komplikationen machen ggf. eine erneute Operation, eine Reintervention, erforderlich.
Ermittelt wird, wie häufig ein Zweiteingriff, eine
Reintervention, erforderlich wurde.
Abb. 82 / Anteil von Patienten mit erforderlicher Reoperation wegen Komplikation an allen
Patienten
Referenzbereich: 0 bis 9 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,87 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,54 %
%
0
3
6
9
12
135
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Hüft-TEP / Postoperative Beweglichkeit (Ergebnis 83)
Eine hohe postoperative Beweglichkeit ist Grundvoraussetzung für die weitere aktive Übungstätigkeit des
Patienten. Sie ist zugleich Indiz für eine gelungene Behandlung. Mit diesem Indikator wird die Beweglichkeit
nach der Operation gemessen. Voraussetzung hierfür ist, dass das Ergebnis der Messung in der Patientenakte dokumentiert ist.
Abb. 83a / Anteil von Patienten mit postoperativer Beweglichkeit (Streckung mindestens 0
Grad, Beugung mindestens 70 Grad) an allen Patienten mit dokumentierter postoperativer
Beweglichkeit nach Neutral-Null-Methode
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,36 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,04 %
2007
98,74 %
2006
95,45 %
2005
76,70 %
Entwicklung Asklepios
%
70
75
80
85
90
95
100
Abb. 83b / Anteil von Patienten mit nach der Neutral-Null-Methode dokumentierter postoperativer Beweglichkeit an allen Patienten
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
88,78 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,91 %
2007
95,93 %
2006
88,73 %
Entwicklung Asklepios
%
70
75
80
136 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
85
90
95
83a / Beweglichkeit nach dem Einsatz eines
künstlichen Hüftgelenks
Der Indikator gibt an, wie häufig eine gute postoperative Beweglichkeit erreicht wird.
100
83b / Dokumentation der Beweglichkeit nach der
Neutral-Null-Methode
Um den Erfolg der Operation nachweisen zu können, muss die postoperative Beweglichkeit nach einer standardisierten Methode (Neutral-Null-Methode) gemessen werden.
Gelenkersatz
Hüft-TEP / Gehfähigkeit bei der Entlassung (Ergebnis 84)
Nach der Operation soll der Patient in der Lage
sein, möglichst uneingeschränkt laufen zu können.
Einschränkungen des Gehens aufgrund der Operation sollen nur selten auftreten. Gemessen wird, inwieweit postoperativ eine Einschränkung des Gehens besteht.
Abb. 84 / Anteil von Patienten mit operationsbedingter Einschränkung des Gehens bei Entlassung an allen Patienten mit den Entlassungsgründen 1, 2, 6, 8, 9
Referenzbereich: 0 bis 2,3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
Asklepios Kliniken Gesamt
0,34 %
2008
0,13 %
Entwicklung Asklepios 2007
%
0,78 %
0
1
2
4
Hüft-TEP / Letalität (Ergebnis 85)
Möglichst wenig Patienten, die sich ein künstliches
Hüftgelenk einsetzen lassen, sollten versterben.
Abb. 85 / Anteil verstorbener Patienten an allen Patienten
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,20 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,15 %
2007
0,36 %
2006
0,21 %
2005
0,14 %
Entwicklung Asklepios
%
0
0,2
0,4
0,6
0,8
137
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Einsatz eines künstlichen Kniegelenks
Helga Kienast, 66, kommt nachts wegen ihrer schmerzenden Kniegelenke häufig nicht zur Ruhe. Tagsüber kann
sie sich mit der Betreuung ihres Enkelkindes Max ablenken. 2 Jahre alt ist der kleine Racker. Schade nur, dass sie
dem Kleinen beim Toben auf dem Spielplatz oder beim
Spazierengehen immer weniger hinterherkommt. Nicht
nur wegen der Schmerzen in den Kniegelenken, sondern
auch, weil sie nicht mehr so beweglich ist.
„Verschleiß der Kniegelenke“ lautet die Diagnose ihres
Arztes. Er rät Helga Kienast, sich zunächst rechts ein neues künstliches Kniegelenk einsetzen zu lassen.
Das Knie verbindet den Oberschenkel mit dem
Unterschenkel. Es gibt den Beinen nicht nur Stabilität, sondern es sorgt auch für die Beweglichkeit des Beines wie das Beugen und Strecken. Das
Kniegelenk wird aus drei Knochen gebildet, dem
Oberschenkelknochen (Femur), dem Schienbein
(Tibia) und der Kniescheibe (Patella).
Die Gelenkknochen sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Das macht sie gleitfähig. Zusätzlich ist der Gelenkspalt mit Gelenkflüssigkeit, als „Gelenkschmiere“ gefüllt. Das gesamte
Kniegelenk wird von einer Gelenkkapsel umschlossen, die aus zwei Schichten besteht:
• Die innere Schicht produziert die Gelenkflüssigkeit, die den Gelenkspalt ausfüllt.
• Die äußere Schicht dient vor allem der Stabilität des Gelenks.
Das Kniegelenk wird von Bändern und Muskulatur stabilisiert. Im Kniegelenk liegen die Menisken. Sie übernehmen die Funktion eines „Stoßdämpfers“. Die Menisken haben außerdem eine
stabilisierende Funktion und tragen dazu bei,
dass die Gelenkflüssigkeit besser verteilt wird.
Störungen in diesem komplexen Zusammenspiel von Gelenk, Bändern, Muskeln reduzieren die Stabilität und können zu verschleißbedingten Veränderungen führen. Die Knie werden
steif und dick. Jeder Schritt tut weh. Die zu bewältigende Gehstrecke wird immer kürzer und
insbesondere das Treppensteigen ist äußerst
schmerzhaft. Mit zunehmender Ausprägung
führt die Erkrankung im Alltag zu erheblichen
138 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Gelenkersatz
Einschränkungen der Beweglichkeit und Leis-
Bundesweit wurden im Jahr 2008 rund 135.270
tungsfähigkeit.
künstliche Kniegelenke eingesetzt; davon 5.043
in den Kliniken der Asklepios Gruppe.
Dieser Verschleiß des Kniegelenks (Gonarthrose) betrifft Frauen häufiger als Männer.
Entscheidung für eine Operation
Wenn sich das Gelenk abnutzt oder dauerhaft
Ein künstliches Kniegelenk sollte selbstverständ-
entzündet, hilft manchmal nur noch eine Opera-
lich nur dann eingesetzt werden, wenn dies me-
tion. Das künstliche Kniegelenk sollte eingesetzt
dizinisch notwendig ist. Dafür gibt es im BQS-
werden, wenn beispielsweise
Verfahren eindeutige Festlegungen (s. Ergebnis
• heftige Schmerzen bestehen und die Gelenk-
86, S. 141).
beweglichkeit eingeschränkt ist und
• eindeutige Zeichen im Röntgenbild bestehen.
Während der Operation
Zusätzliche Kriterien für den Einsatz eines
Eine Gabe von Antibiotika während der Ope-
künstlichen Kniegelenks sind das Lebensalter
ration senkt das Risiko einer Wundinfektion.
des Patienten (60 Jahre oder höher) und/oder
Gemäß der Leitlinie der entsprechenden Fach-
eine erhebliche Fehlstellung des Kniegelenks.
gesellschaft soll die Antibiotikagabe in den Kliniken zum Standard gehören und möglichst
Beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenks be-
häufig erfolgen (s. Ergebnis 87, S. 141).
steht die Möglichkeit, entweder die beschädigten
Flächen in Form einer Teilprothese (sogenannte
Bei der Operation am Kniegelenk kann es zu
„Schlittenprothese“) zu ersetzen oder eine Total-
Verletzungen der Gefäße (Läsionen) oder auch
Endoprothese (TEP) einzusetzen. Im Folgenden
zu Nervenschäden kommen. Diese Komplika-
wird ausschließlich die Knie-Total-Endoprothe-
tionen sollten möglichst selten auftreten (s. Er-
se (Knie-TEP) betrachtet.
gebnis 88, S. 141).
139
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Neben spezifischen Komplikationen wie Wundinfektionen können nach der Operation weitere
sogenannte allgemeine postoperative Komplikationen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Blutgerinnsel, die die Beinvenen verschließen können (tiefe Beinvenenthrombosen), eine
Lungenembolie, aber auch Herz-Kreislauf-Probleme. Sie sollten nur selten auftreten (s. Ergebnis 92,. S. 143).
Schwere Komplikationen, wie beispielsweise Wundinfektionen, Frakturen, aber auch Läsionen oder Nervenschäden können ggf. eine
Zweitoperation, eine Reintervention, erforderlich machen (s. Ergebnis 93, S. 143).
Durch den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks sollen die Beweglichkeit des Kniegelenks
verbessert und die Schmerzen deutlich reduziert werden. Die Reduktion der Schmerzen, für
den Patienten deutlich spürbar, lässt sich nur
schwer objektiv einschätzen. Die Beweglichkeit
des Kniegelenks, die Möglichkeit, es zu beugen
Wenn bei der Operation Gefäße verletzt werden
oder zu strecken, ist für alle Bewegungsabläufe
oder die Blutgerinnung beeinträchtigt ist, kön-
des täglichen Lebens von großer Bedeutung. Der
nen Blutungskomplikationen, wie Wundhäma-
Grad der Beweglichkeit kann mit bestimmten
tome und Nachblutungen, entstehen (s. Ergeb-
Messmethoden sicher eingeschätzt werden (s.
nis 89, S. 142).
Ergebnis 94, S. 143).
Nach der Operation
Patienten können nur dann in die Rehabilitationseinrichtung entlassen werden, wenn sie in
Wie bei der Implantation einer Hüft-TEP kann
der Lage sind, sich selber zu versorgen. Dazu ge-
beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenks
hört auch, dass sie kleine Strecken unter Zuhilfe-
auch ein Bruch, eine Fraktur, auftreten. Auch
nahme von Gehhilfen selbstständig bewältigen.
Frakturen, die durch einen Sturz nach der Ope-
Dies gelingt dann, wenn sie sich nach der Ope-
ration entstehen, werden hier mitberücksichtigt
ration möglichst uneingeschränkt und schmerz-
(s. Ergebnis 90, S. 142).
frei bewegen können. Es sollen möglichst wenig
operationsbedingte Einschränkungen auftreten
Nach jeder Operation kann sich die Wunde ent-
(s. Ergebnis 95, S. 144).
zünden. Eine postoperative Wundinfektion stellt
eine unerwünschte Komplikation dar und soll
Selbstverständlich soll die Sterblichkeitsrate bei
nur selten auftreten. Das Infektionsrisiko wird
der Implantation eines künstlichen Kniegelenks
durch eine Antibiotikaprophylaxe während und
außerordentlich gering sein (s. Ergebnis 96, S.
um die Operation herum, aber auch durch asep-
144).
tisches Operieren und diszipliniertes Verhalten
im Operationssaal minimiert (s. Ergebnis 91, S.
142).
140 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Gelenkersatz
Knie-TEP / Indikation (Ergebnis 86)
Das Einsetzen einer Knie-Endoprothese ­benötigt einen eindeutigen Grund, eine Indikation, für die
Operation. Mit diesem Indikator wird geprüft, ob
die für eine Entscheidung zur Operation erforderlichen Voraussetzungen, wie Schmerzen und/oder
röntgenologische Kriterien, erfüllt sind.
Abb. 86 / Anteil von Patienten mit einem der genannten Schmerzkriterien und mindestens 4
Punkten im modifizierten Kellgren- und Lawrence-Score an allen Patienten
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,65 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
98,20 %
2007
95,96 %
2006
91,72 %
2005
86,29 %
Entwicklung Asklepios
%
70
75
80
85
90
95
100
Knie-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe (Ergebnis 87)
Geprüft wird, ob die Leitlinien der medizinischen
Fachgesellschaft, bei allen Implantationen eines
künstlichen Kniegelenks eine Antibiotikaprophylaxe durchzuführen, umgesetzt werden. Mit der Gabe
von Antibiotika wird das Risiko von Wundinfektionen reduziert.
Abb. 87 / Anteil von Patienten mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe an allen Patienten
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,39 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,90 %
2007
99,87 %
2006
99,81 %
2005
97,68 %
Entwicklung Asklepios
%
80
85
90
95
100
Knie-TEP / Gefäßläsion oder Nervenschaden (Ergebnis 88)
Verletzungen der Gefäße oder Nervenschäden sollten möglichst selten auftreten. Gemessen wird die
Häufigkeit, mit der Gefäßverletzungen oder Nervenschäden aufgetreten sind.
Abb. 88 / Anteil von Patienten mit Gefäßläsion oder Nervenschäden als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative chirurgische Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,16 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,12 %
2007
0,32 %
2006
0,26 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
141
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Knie-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen (Ergebnis 89)
Abb. 89 / Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 8 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,15 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,61 %
2007
0,98 %
2006
1,26 %
2005
2,55 %
Entwicklung Asklepios
%
0
2
4
6
8
Wundhämatome und Nachblutungen sind für den
Patienten mit Schmerzen und einer erhöhten Infektionsgefahr verbunden. Mit diesem Indikator
wird geprüft, wie viele der behandelten Patienten
von Wundhämatomen oder Nachblutungen betroffen sind.
10
Knie-TEP / Fraktur (Ergebnis 90)
Abb. 90 / Anteil von Patienten mit Fraktur als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative chirurgische Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,17 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,18 %
2007
0,11 %
2006
0,12 %
2005
0,23 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
Beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenks oder bei
einem Sturz nach der Operation kann es zu einem
Bruch kommen. Ermittelt wird, bei wie vielen der
operierten Patienten eine Komplikation in Form
eines behandlungsbedürftigen Bruches auftritt.
4
Knie-TEP / Postoperative Wundinfektion (Ergebnis 91)
Abb. 91 / Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,44 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,22 %
2007
0,38 %
2006
0,24 %
2005
0,87 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
142 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
4
Nach jeder Operation kann sich die Wunde entzünden. Eine postoperative Wundinfektion stellt eine
unerwünschte Komplikation dar und soll nur selten
auftreten. Dieser Indikator misst, wie häufig nach
der Operation Wundinfektionen aufgetreten sind.
Gelenkersatz
Knie-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen (Ergebnis 92)
Als allgemeine postoperative Komplikationen können beispielsweise Lungenembolien oder Thrombosen auftreten. Sie dürfen nur sehr selten auftreten.
Gemessen wird, wie häufig es zu mindestens einer
der Komplikationen kommt.
Abb. 92 / Anteil von Patienten mit mindestens einer postoperativen Komplikation an allen
Patienten (außer sonstige Komplikationen)
Referenzbereich: 0 bis 5,2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,70 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,45 %
2007
1,54 %
2006
1,55 %
2005
8,06 %
Entwicklung Asklepios
%
0
2
4
6
8
10
Knie-TEP / Reoperation wegen Komplikation (Ergebnis 93)
Eine Zweitoperation, eine Reintervention, kann erforderlich werden, wenn beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenks schwere Komplikationen wie Knochenbrüche (Frakturen), Nervenschäden oder auch
Wundinfektionen auftreten. Sie dürfen nur sehr selten auftreten.
Abb. 93 / Anteil von Patienten mit erforderlicher Reoperation wegen Komplikation an allen
Patienten
Referenzbereich: 0 bis 6 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,39 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,11 %
%
0
2
4
6
8
Knie-TEP / Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/90 (Ergebnis 94)
Durch den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks
sollen die Beweglichkeit des Kniegelenks wieder hergestellt und die Schmerzen reduziert werden. Geprüft wird, bei wie vielen Patienten, bei denen die
Beweglichkeit ermittelt und in der Patientenakte dokumentiert wurde, eine Streckung des Beines von 0
Grad und eine Beugung von mindestens 90 Grad
erreicht wird.
Abb. 94 / Anteil von Patienten mit postoperativer Beweglichkeit (Streckung mindestens 0
Grad, Beugung mindestens 90 Grad) an allen Patienten mit dokumentierter postoperativer
Beweglichkeit an allen Patienten
Referenzbereich: 80 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
83,63 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
89,71 %
2007
84,99 %
2006
76,55 %
2005
62,71 %
Entwicklung Asklepios
%
50
60
70
80
90
100
143
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Knie-TEP / Gehfähigkeit bei der Entlassung (Ergebnis 95)
Abb. 95 / Anteil von Patienten mit operationsbedingter Einschränkung des Gehens bei Entlassung an allen Patienten mit den Entlassungsgründen 1, 2, 6, 8, 9
Referenzbereich: 0 bis 1,7 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
0,27 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,02 %
Entwicklung Asklepios 2007
0,45 %
%
0
1
2
Nach dem Einsatz eines künstlichen Kniegelenks
sollen sich die Patienten möglichst uneingeschränkt
und schmerzfrei bewegen können. Gemessen wird
der Anteil der Patienten, die bei Entlassung eine
operationsbedingte Einschränkung des Gehens haben.
4
Knie-TEP / Letalität (Ergebnis 96)
Abb. 96 / Anteil verstorbener Patienten an allen Patienten
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,12 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,08 %
2007
0,06 %
2006
0,05 %
2005
0,05 %
Entwicklung Asklepios
%
0
0,1
144 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
0,2
0,3
0,4
Aufgrund der Diagnose „Knieverschleiß“ werden
vorwiegend Patienten über 60 Jahre operiert. Diese
haben durch ihre Begleiterkrankungen ein höheres
Sterberisiko. Die Rate der verstorbenen Patienten
soll trotzdem möglichst gering sein.
Gelenkersatz
Wechsel von Total-Endoprothesen des
Hüft- und Kniegelenks
Die Erstimplantation von künstlichen Hüft- oder
Kniegelenken verbessert die Lebensqualität der
Betroffenen deutlich. Die Haltbarkeit der künstlichen Gelenke ist jedoch nicht unbegrenzt.
Selbst die besten Prothesen lockern sich irgendwann. Diese Implantatlockerung macht dann einen Wechsel der Endoprothese erforderlich.
Ein Wechsel ist außerdem notwendig, wenn Infektionen auftreten oder es zu erheblichen Funktionsstörungen, wie zum Beispiel einer Luxation
des Hüftgelenks, kommt.
Ein künstliches Gelenk lässt sich fast immer
Hans Brakebusch ist 84 Jahre alt. Seit 15 Jahren lebt er
mit einem künstlichen Hüftgelenk. „Ein Geschenk“, das
ihm über viele Jahre hinweg Beweglichkeit gesichert hat.
Doch nun hat sich die Prothese gelockert. Trotz seines
Alters entschließt sich Hans Brakebusch für einen Wechsel
des künstlichen Hüftgelenks. Er möchte auch weiterhin
beweglich bleiben und sich so lange wie möglich alleine
versorgen. Seine Schwester Anna, 82, hat vor 2 Jahren ihr
künstliches Kniegelenk austauschen lassen und freut sich
über das Ergebnis. Beweglich und selbstständig bleiben ist
auch ihr Motto.
wechseln. Da in den letzten Jahrzehnten die Implantationen künstlicher Hüft- und Kniegelenke
deutlich zugenommen haben, nehmen auch die
Revisions- und Wechseloperationen zu.
Auch mit dem Zweitgelenk ist nach Ausheilung
und Rehabilitation wieder eine gute Gelenkfunktion möglich.
Nicht alle Revisionseingriffe sind mit einem Prothesenwechsel verbunden.
Revisionseingriffe ohne Prothesenwechsel
Unkontrollierte, extreme Bewegungen oder Stürze beinhalten ein Risiko für die Luxation (Ausrenkung des Kopfes aus der Hüftpfanne). Diese
spezifische Komplikation der Hüftendoprothetik
lässt sich selbst bei optimaler Durchführung der
Erstimplantation nicht immer verhindern. Eine
solche Instabilität lässt sich operativ korrigieren.
145
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Nach einem Kniegelenkersatz können eini-
geklärt, ob ein mechanisches Problem oder ob
ge mechanische Probleme und auch manche
eine Infektion die Ursache der Lockerung ist.
Gelenkentzündungen durch arthroskopische
Wenn sich Infekte nicht beherrschen lassen, ist
Eingriffe (Gelenkspiegelung) ohne Ausbau der
die Entfernung der Implantate erforderlich.
Komponenten behoben werden.
Die Indikatoren entsprechen weitgehend denen
Bei Infektionen eines Gelenks mit einliegender
beim Einsatz eines künstlichen Hüft- oder Knie-
Prothese ist eine radikale Säuberung des Ge-
gelenks. Um die Transparenz zu erhöhen, wer-
lenks notwendig. Geschieht die Revision recht-
den die Ergebnisse der Wechseloperationen, wo
zeitig, kann ein Infekt häufig ohne Wechsel er-
immer möglich, zusammengefasst dargestellt
folgreich behandelt werden.
(Ergebnisse 97 bis 109, S. 147-157).
Revisionseingriffe mit Prothesenwechsel
Die Lockerung von Prothesen wird durch falsche
Belastung, wie das Heben und Tragen schwerer
Lasten oder starke Drehbewegungen bei sportlicher Belastung, gefördert. Eindeutig gelockerte Kunstgelenke sollten umgehend gewechselt
werden. Ein zu langes Abwarten führt zu weiteren Knochendefekten. Der stabile Wiedereinbau einer neuen Hüft- oder Knie-Endoprothese
wird erschwert. Vor dem Prothesenwechsel wird
146 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Gelenkersatz
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Indikation (Ergebnis 97)
Der Wechsel eines künstlichen Hüftgelenks soll nur dann erfolgen, wenn er medizinisch erforderlich ist. Auch
der Wechsel eines künstlichen Kniegelenks bedarf eines eindeutigen Grundes, einer Indikation, für die Operation. Geprüft wird, inwieweit die Kriterien für einen Ersatz der künstlichen Gelenke erfüllt sind.
97a / Indikation für den Wechsel des künstlichen
Hüftgelenks
Angegeben wird der Anteil von Patienten, bei dem
die Indikation zur OP nach den Regelungen des
BQS-Verfahrens gegeben ist.
Abb. 97a / Anteil von Patienten mit mindestens einem der genannten Schmerzkriterien und
mindestens einem röntgenologischen oder Entzündungskriterium an allen Patienten
Referenzbereich: 79 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,01 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
92,93 %
2007
95,69 %
2006
91,68 %
2005
87,39 %
Entwicklung Asklepios
%
97b / Indikation für den Wechsel des künstlichen
Kniegelenks
Angegeben wird der Anteil von Patienten, bei dem
die Indikation zur OP nach den Regelungen des
BQS-Verfahrens gegeben ist.
70
75
80
85
90
95
100
Abb. 97b / Anteil von Patienten mit mindestens einem der genannten Schmerzkriterien und
mindestens einem röntgenologischen oder Entzündungskriterium an allen Patienten
Referenzbereich: 68,3 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
87,21 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
94,64 %
2007
94,49 %
2006
89,11 %
2005
86,22 %
Entwicklung Asklepios
%
50
60
70
80
90
100
147
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Perioperative Antibiotikaprophylaxe (Ergebnis 98)
Um das Risiko von Wundinfektionen zu reduzieren, fordern die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaft
generell, bei allen Wechseleingriffen eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks eine Antibiotikaprophylaxe.
Natürlich nur dann, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.
Abb. 98a / Anteil von Patienten mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe an allen Patienten
98a / Antibiotikagabe beim Wechsel des künstlichen Hüftgelenks
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,43 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
100,00 %
2007
99,73 %
2006
99,65 %
2005
97,58 %
Entwicklung Asklepios
%
94
95
96
97
98
99
100
Abb. 98b / Anteil von Patienten mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe an allen Patienten
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,42 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
100,00 %
2007
99,63 %
2006
99,60 %
2005
95,67 %
Entwicklung Asklepios
%
94
95
96
148 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
97
98
99
100
98b / Antibiotikagabe beim Wechsel des künstlichen Kniegelenks
Gelenkersatz
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Wundhämatome und Nachblutungen (Ergebnis 99)
Mit diesem Indikator wird geprüft, wie häufig es beim Einsatz eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks zu
Wundhämatomen und Nachblutungen kommt.
99a / Wundhämatome oder Nachblutungen beim
Wechsel des künstlichen Hüftgelenks
Abb. 99a / Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 13 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,09 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,77 %
2007
2,29 %
2006
2,30 %
2005
3,11 %
Entwicklung Asklepios
%
99b / Wundhämatome oder Nachblutungen beim
Wechsel des künstlichen Kniegelenks
0
4
8
12
16
20
99b / Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 15 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,42 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,61 %
2007
1,84 %
2006
2,42 %
2005
6,69 %
Entwicklung Asklepios
%
0
4
8
12
16
20
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Reoperation wegen Komplikation (Ergebnis 100)
Schwere Komplikationen wie Frakturen, Nervenschäden oder auch Wundinfektionen beim Einsatz eines
künstlichen Hüft- oder Kniegelenks können eine Zweitoperation, eine Reintervention, erforderlich machen.
Mit diesem Indikator wird ermittelt, wie häufig ein Zweiteingriff erforderlich ist.
100a / Reoperation beim Wechsel des künstlichen Hüftgelenks
Zweitoperationen beim Wechsel des künstlichen Hüftgelenks sollen nur selten
erforderlich sein. Eine gute Behandlungsqualität ist gegeben, wenn das Ergebnis innerhalb des Referenzbereiches von 0 bis 16 Prozent liegt. In den Asklepios
­Kliniken war im Jahr 2008 bei 4,08 Prozent der Behandlungen eine Reintervention erforderlich; bundesweit in 5,62 Prozent der Behandlungen.
100b / Reoperation beim Wechsel des künstlichen Kniegelenks
Zweitoperationen beim Wechsel des künstlichen Kniegelenks sollen nur selten
erforderlich sein. Eine gute Behandlungsqualität ist gegeben, wenn das Ergebnis innerhalb des Referenzbereiches von 0 bis 12 Prozent liegt. In den Asklepios
­Kliniken war im Jahr 2008 bei 2,68 Prozent der Behandlungen eine Reintervention erforderlich; bundesweit in 3,08 Prozent der Behandlungen.
149
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Postoperative Wundinfektion (Ergebnis 101)
Nach jeder Operation kann sich die Wunde entzünden. Eine postoperative Wundinfektion stellt eine unerwünschte Komplikation dar und soll nur selten auftreten. Die Häufigkeit des Auftretens einer Wundinfektion wird geprüft.
101a / Wundinfektionen beim Wechsel des
künstlichen Hüftgelenks
Abb. 101a / Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,78 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,50 %
2007
2,02 %
2006
2,83 %
2005
2,25 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
101b / Wundinfektionen beim Wechsel des
künstlichen Kniegelenks
Abb. 101b / Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,32 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,54 %
2007
0,37 %
2006
1,21 %
2005
1,57 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
Knie-TEP-Wechsel / Fraktur (Ergebnis 102)
Abb. 102 / Anteil von Patienten mit Fraktur als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative chirurgische Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 4 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,47 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,27 %
2007
0,00 %
2006
0,40 %
2005
0,79 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
150 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
3
4
5
Auch beim Wechsel eines künstlichen Kniegelenks
oder bei einem Sturz nach der Operation kann es
zu einem Bruch kommen. Ermittelt wird, wie häufig
­diese Komplikation auftritt.
Gelenkersatz
Hüft-TEP-Wechsel / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur (Ergebnis 103)
Beim Wechsel eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks oder bei einem Sturz nach der Operation kann
es zu einer Fehllage des Implantats oder zu einem
Bruch (Fraktur) kommen. Ermittelt wird, wie häufig diese Komplikation während oder nach der Operation auftritt.
Abb. 103 / Anteil von Patienten mit Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur
als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative chirurgische Komplikation an allen
Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,21 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,90 %
2007
2,42 %
2006
3,19 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Allgemeine postoperative Komplikationen (Ergebnis 104)
Als allgemeine postoperative Komplikationen können beispielsweise Lungenembolien oder Thrombosen auftreten. Geprüft wird, wie häufig postoperative Komplikationen auftreten. Eine Häufung kann auf ein Qualitätsproblem hinweisen.
104a / Allgemeine postoperative Komplikationen
beim Wechsel des künstlichen Hüftgelenks
Abb. 104a / Anteil von Patienten mit mindestens einer postoperativen Komplikation an allen
Patienten (außer sonstige Komplikationen)
Referenzbereich: 0 bis 9,6 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,97 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,31 %
2007
2,83 %
2006
3,54 %
2005
8,29 %
Entwicklung Asklepios
%
104b / Allgemeine postoperative Komplikationen
beim Wechsel des künstlichen Kniegelenks
0
2
4
6
8
10
Abb. 104b / Anteil von Patienten mit mindestens einer postoperativen Komplikation an allen
Patienten (außer sonstige Komplikationen)
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
1,77 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
2,41 %
2007
2,94 %
Entwicklung Asklepios 2006
1,21 %
2005
10,63 %
%
0
2
4
6
8
10
12
151
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Gefäßläsion oder Nervenschaden (Ergebnis 105)
Ermittelt wird, wie häufig es während und nach der Operation zu behandlungsbedürftigen Verletzungen der
Gefäße oder zu Nervenschäden kommt.
Abb. 105a / Anteil von Patienten mit Gefäßläsion oder Nervenschaden als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative chirurgische Komplikation an allen Patienten
105a / Gefäßläsion oder Nervenschaden beim
Wechsel des künstlichen Hüftgelenks
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,78 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,82 %
2007
1,21 %
2006
1,24 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
Beim Wechsel des künstlichen Kniegelenks sind in den Jahren 2006 bis 2008 keine behandlungsbedürftigen Gefäßläsionen oder Nervenschäden aufgetreten. Die
Bundesrate für das Jahr 2008 beträgt 0,23 Prozent. Der Bereich für eine gute Behandlungsqualität liegt bei 0 bis 2 Prozent.
105b / Gefäßläsion oder Nervenschaden beim
Wechsel des künstlichen Kniegelenks
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Gehfähigkeit bei Entlassung (Ergebnis 106)
Nach dem Einsatz eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks sollen sich die Patienten möglichst uneingeschränkt und schmerzfrei bewegen können. Ermittelt wird, bei wie vielen Patienten operationsbedingte Einschränkungen des Gehens bestehen.
Abb. 106a / Anteil von Patienten mit operationsbedingter Einschränkung des Gehens bei
Entlassung an allen Patienten mit den Entlassungsgründen 1, 2, 6, 8, 9
Referenzbereich: 0 bis 6,6 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,97 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,86 %
Entwicklung Asklepios
2007
1,98 %
%
0
1
2
3
4
5
6
7
Im Jahr 2008 ist es in den Asklepios Kliniken bei 0,27 Prozent der Patienten,
bei denen ein künstliches Kniegelenk gewechselt wurde, zu operationsbedingten
Einschränkungen des Gehens gekommen. Der Referenzbereich reicht von 0 bis 4
Prozent; die Bundesrate beträgt 0,58 Prozent.
152 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
106a / Operationsbedingte Einschränkung des
Gehens nach dem Wechsel des künstlichen Hüftgelenks
106b / Operationsbedingte Einschränkung des
Gehens nach dem Wechsel des künstlichen Kniegelenks
Gelenkersatz
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Letalität (Ergebnis 107)
Ein Austausch von künstlichen Gelenken erfolgt vorwiegend bei älteren Patienten. Diese haben durch ihre
Begleiterkrankungen ein höheres Sterberisiko. Möglichst wenige Patienten, bei denen eine Wechseloperation
durchgeführt wird, sollen versterben.
107a / Sterblichkeitsrate beim Wechsel des
künstlichen Hüftgelenks
Abb. 107a / Anteil verstorbener Patienten an allen Patienten
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,29 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,22 %
2007
1,62 %
2006
1,24 %
2005
1,21 %
Entwicklung Asklepios
%
107b / Sterblichkeitsrate beim Wechsel des
künstlichen Kniegelenks
0
0,5
1,0
1,5
2,0
Abb. 107b / Anteil verstorbener Patienten an allen Patienten
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
Asklepios Kliniken Gesamt
Entwicklung Asklepios
%
0,16 %
2008
0,00 %
2007
0,74 %
2006
0,40 %
2005
0,00 %
0
0,5
1,0
1,5
2,0
Hüft-TEP-Wechsel / Luxation (Ergebnis 108)
Eine Luxation, ein Ausrenken des Gelenks, sollte
beim Wechsel von künstlichen Hüftgelenken nur selten vorkommen. Dieser Indikator misst, wie häufig
es beim Wechsel des künstlichen Hüftgelenks zu Luxationen gekommen ist.
Abb. 108 / Anteil von Patienten mit Endoprothesenluxation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 10 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,02 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,90 %
2007
3,63 %
2006
2,12 %
2005
2,59 %
Entwicklung Asklepios
%
0
3
6
9
12
153
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Gesamtüberblick: Einsatz und Wechsel von künstlichen Hüft- und ­Kniegelenken (Ergebnis 109)
Für die Einschätzung des Behandlungserfolges ist das Ergebnis eines
einzelnen Indikators wenig repräsentativ. Erst ein Gesamtüberblick
macht dies umfassend möglich. Dieser Gesamtüberblick über die von
den Asklepios Kliniken angebotenen endoprothetischen Leistungen,
den Einsatz und den Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken,
macht deutlich, diese Leistungen werden äußerst erfolgreich und sicher
durchgeführt:
• Die Entscheidung für einen Eingriff erfolgt nur dann, wenn die
Operation medizinisch geboten ist.
• Die Gabe von Antibiotika zur Vermeidung von Infektionen gehört in
den Asklepios Kliniken zum Standard. Die entsprechenden medizinischen Leitlinien werden konsequent umgesetzt.
• Komplikationen, wie Wundhämatome, Infektionen oder Fehllagen
der künstlichen Gelenke treten nur sehr selten auf. Daher sind Zweiteingriffe nur äußerst selten erforderlich.
Wechsel künstlicher Hüft- oder Kniegelenke handelt. Indikatoren
hierfür sind die hohe Beweglichkeit nach der Operation, die eine
Weiterbehandlung in einer Rehabilitationseinrichtung erst möglich
macht und die sehr seltenen operationsbedingten Einschränkungen
des Gehens.
• Aufgrund des höheren Lebensalters und der damit verbundenen Begleiterkrankungen können Patienten beim Einsatz oder beim Wechsel
künstlicher Gelenke versterben. Dies ist in den Asklepios Kliniken
jedoch nur äußerst selten der Fall. Jedem einzelnen Fall wird nachgegangen: Welche Ursachen haben zu diesem Ereignis geführt und was
kann in der Behandlung verbessert werden?
Gut ist uns nicht gut genug! Das zeigt die Entwicklung der Ergebnisse
der letzten Jahre. Auch Ergebnisse, die bereits im Bereich für eine gute
Behandlungsqualität (Referenzbereich) lagen, konnten weiter verbessert
werden. Nachhaltig gute Ergebnisse – zum Wohl unserer Patienten – ist
unser Anspruch an uns selbst.
• Die Operationen werden mit sehr guten Ergebnissen durchgeführt.
Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um den Einsatz oder den
Ergebnisse der Asklepios Kliniken beim Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks 2008
Bad Wildungen
Birkenwerder
176
223
145
23
100
100
100
96,2
99,4
100
94,5
91,3
Perioperative Antibiotikaprophylaxe
99,25
>= 95 %
99,98
100
100
100
100
100
100
100
100
Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/70
97,36
>= 95 %
99,04
100
99,4
100
99
98,8
99,1
99,3
100
Postoperative Beweglichkeit nach der Neutral-Null­Methode dokumentiert
88,78
>= 95 %
97,91
100
99,4
95,2
99
98,3
100
99,3
95,7
Gehfähigkeit bei Entlassung
0,34
<= 2,3 %
0,13
0
0,3
0
0
0,6
0,5
0
0
Gefäßläsion oder Nervenschaden
0,36
<= 2 %
0,37
0
0
0
0
1,1
0
0
0
Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur
0,98
<= 2 %
0,81
0,5
0
0
1,9
0
0,4
0
0
Endoprothesenluxation
0,44
<= 5 %
0,48
0,2
0,8
2,4
0
1,7
0
0,7
0
Postoperative Wundinfektion
0,65
<= 3 %
0,50
0,2
0,6
0
1
2,3
0
0,7
4,3
Wundhämatome/Nachblutungen
1,29
<= 8 %
0,90
0
0,3
0
0
5,7
0,4
0
0
Allgemeine postoperative Komplikationen
1,24
<= 5 %
1,08
0,9
1,1
2,4
2,9
0,6
0,9
0
8,7
Reoperation wegen Komplikation
1,87
<= 9 %
1,54
0,5
1,1
2,4
1
2,8
0,4
0,7
4,3
Letalität
0,20
=0%
0,15
0
0
0
0
0
0
0,7
4,3
154 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Hamburg-Altona
Bad Harzburg
104
96,86
Eggenfelden
Bad Abbach
42
>= 90 %
Bad Tölz
Asklepios Gesamtrate
356
87,71
Fallzahl
Bad Oldesloe
Referenzbereich/
Einheit
578
Indikation
innerhalb des Referenzbereiches
Sentinel Event
Status
Bundesrate
Indikatoren
64
69
127
80
38
63
21
191
99,3
98,4
92,8
68,5
95
97,4
90,5
100
96,3
100
100
100
100
100
100
99,8
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
99,6
100
99,8
88,1
100
100
100
96,4
100
100
98,6
100
100
97,4
98,4
100
99,4
100
100
100
93,6
100
100
100
100
100
100
100
100
100
98,6
0
100
99,2
100
100
100
100
94,8
0
0
0
0
0
0
0,2
0
0
0
0,4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,5
0
0
0
0
0
0
0,8
0
0
0
0
1,5
0
0,7
0
1,4
1,6
0
0
0
0
0
1,7
0
2,8
2,1
0
0
0,6
4,8
1,5
0
2
0,3
0,9
0
0
1,4
2,4
0
0
0
4,8
2,1
5
3,3
0
2,1
0,8
0
0
0,8
0
0
0
0,3
0,9
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1,7
0
0
0
0
0,2
0
0
2
1,2
0,5
0
0,7
0
0
0,8
0
0
0
0
1
0
1,7
1,4
0
0,4
2,3
2,3
0
0
3,9
0,8
1,3
0,9
0
0
0
0
0
2,6
0
0
0
1,7
1,7
0
0
0,4
0
1,1
1,6
0
2
0,4
0,8
0,9
3,6
0
0
1,6
1,3
2,6
0
4,8
1,6
1,7
1,7
1,4
4,3
0,8
2,3
2,3
3,2
1,5
3,9
2,4
1,5
0,9
0,7
0
0
0
2,5
2,6
0
0
2,6
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,9
0
0
0
1,6
1,3
0
0
0
0,5
Wiesbaden
139
97,2
Westerland/Sylt
106
98
Weißenfels
Schwalmstadt
391
100
Seligenstadt
Schwedt
251
100
Radeberg
51
100
Pfarrkirchen
Oschatz
65
88,1
Pasewalk
Lindenlohe
126
99,2
Parchim
Lich
529
100
Langen
44
100
Kandel Germersheim
247
91,5
Hohwald
47
100
Homberg
Hamburg-Westklinikum
72
81,7
Hamburg-Harburg
60
85
Hamburg-St. Georg
60
Hamburg-Barmbek
Hamburg-Wandsbek
Gelenkersatz
155
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Gelenkersatz
Bad Oldesloe
Bad Tölz
Bad Wildungen
Birkenwerder
Eggenfelden
Fallzahl
Bad Harzburg
Status
Referenzbereich/
Einheit
Bundesrate
innerhalb des Referenzbereiches
Sentinel Event
Asklepios Gesamtrate
Indikatoren
Bad Abbach
Ergebnisse der Asklepios Kliniken beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenks 2008
713
477
48
116
157
200
197
Indikation
92,65
>= 90,0 %
98,20
100
99,8
100
97,4
98,7
100
94,9
Perioperative Antibiotikaprophylaxe
99,39
>= 95,0 %
99,90
100
100
100
100
99,4
100
100
Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/90
83,63
>= 80,0 %
89,71
97,8
86,3
89,4
87,6
69,9
96,5
93,9
Postoperative Beweglichkeit nach der Neutral-NullMethode dokumentiert
93,15
>= 80,0 %
99,48
100
99,8
97,9
97,4
99,4
100
100
Gehfähigkeit bei Entlassung
0,27
<= 1,7 %
0,02
0
0
0
0
0
0
0
Gefäßläsion oder Nervenschaden
0,16
<= 2,0 %
0,12
0
0
0
0
0
0,5
0
Fraktur
0,17
<= 2,0 %
0,18
0
0,2
0
1,7
0
1
0,5
Postoperative Wundinfektion
0,44
<= 2,0 %
0,22
0,1
0,2
0
0
0
0
0,5
Wundhämatome/Nachblutungen
1,15
<= 8,0 %
0,61
0,3
0,8
0
0
1,3
0
0,5
Allgemeine postoperative Komplikationen
1,70
<= 5,2 %
1,45
0,1
1
2,1
1,7
3,2
2
2
Reoperation wegen Komplikation
1,39
<= 6,0 %
1,11
0,7
0,4
2,1
1,7
0
0,5
2
Letalität
0,12
=0%
0,08
0
0
0
0,9
0,6
0
0
Bad Abbach
Bad Harzburg
Bad Tölz
Birkenwerder
Eggenfelden
Hamburg-Altona
Hamburg-Barmbek
Hamburg-St. Georg
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Westklinikum
Hohwald
Kandel Germersheim
Oschatz
Wiesbaden
Fallzahl
Status
Referenzbereich/
Einheit
innerhalb des Referenzbereiches
kein Referenzbereich definiert
Sentinel Event
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
Asklepios Gesamtrate
Ergebnisse der Asklepios Kliniken beim Wechsel eines künstlichen Hüftgelenks 2008
69
31
35
46
24
29
23
20
23
48
71
20
38
41
80
Indikation
92,01 >= 79,0 % 92,93
94,2 100
Perioperative Antibiotikaprophylaxe
99,43 >= 95,0 %
100
100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100
Gehfähigkeit bei Entlassung
1,97
<= 6,6 %
1,86
3,1
0
5,9
0
0
0
4,5
5,3
5,3
0
1,4
0
0
8,3
Gefäßläsion oder Nervenschaden
0,78
<= 2,0 %
0,82
0,0
0
0
0
4,2
0
0
0
0
0
2,8
0
0
0
Implantatfehllage, Implantatdislokation
oder Fraktur
2,21
<= 2,0 %
1,90
0,0
0
0
0
0
0
4,3
10
0
2,1
2,8
5
5,3
4,9
Endoprothesenluxation
2,02 <= 10,0 % 1,90
0,0
0
2,9
0
0
0
0
15
4,3
0
1,4
0
2,6
7,3
Postoperative Wundinfektion
2,78
1,50
0,0
0
0
0
4,2
0
0
10
0
0
2,8
5
0
2,4
Wundhämatome/Nachblutungen
3,09 <= 13,0 % 1,77
0,0
0
0
0
0
0
0
10
4,3
0
4,2
0
2,6
4,9
Allgemeine postoperative Komplikationen
2,97
2,31
1,4
0
5,7
0
4,2
0
0
10
4,3
0
2,8
0
0
2,4
Reoperation wegen Komplikation
5,62 <= 16,0 % 4,08
0,0
0
2,9
0
8,3
0
4,3
15
8,7
2,1
4,2
10
Letalität
1,29
0,0
0
2,9
0
4,2
0
0
0
8,7
0
0
0
156 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
n. d.* / %
<= 9,6 %
=0%
1,22
97,8 100 100 65,2
95
56,5 93,8 95,8
95
97,4 95,1
2,6 12,2
0
0
Hamburg-Barmbek
Hamburg-St. Georg
Hamburg-Harburg
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Westklinikum
Homberg
Hohwald
Kandel Germersheim
Langen
Lich
Lindenlohe
Oschatz
Parchim
Pasewalk
Pfarrkirchen
Radeberg
Schwedt
Schwalmstadt
Seligenstadt
Weißenfels
Wiesbaden
Gelenkersatz
79
39
64
56
80
94
645
153
105
79
362
433
88
108
110
69
100
53
55
79
206
89,9
89,7
100
98,2
100
98,9
99,5
98
100
96,2
99,4
98,2
96,6
86,1
100
95,7
92
100
96,4
96,2
98,5
100
100
100
98,2
100
100
100
100
100
100
100
99,8
100
100
100
98,6
100
100
100
98,7
100
97,5
94,7
100
94,5
90
100
91,1
99,3
98,1
100
91
86,1
81,8
80,6
46,8
97,1
90
94,2
87,3
88,6
80,7
100
97,4
100
98,2
100
100
99,8
100
100
100
98,6
99,8
100
100
99,1
100
100
98,1
100
100
95,6
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1,1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1,6
0
0
0
0,3
0
0
0
0,3
0,2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1,3
0
0
0
0
0
0,3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,5
2,5
0
0
0
0
0
0,2
0
1
0
0,3
0,5
0
0,9
0
0
0
0
0
0
0
1,3
0
1,6
0
0
0
0,6
2
1,9
3,8
0
0
0
0,9
0
8,7
0
0
0
0
0,5
0
0
1,6
1,8
0
3,2
1,6
1,3
3,8
1,3
0,8
3,2
2,3
3,7
2,7
0
0
0
1,8
0
0
3,8
5,1
1,6
0
1,3
0
1,2
2,6
2,9
5,1
0,3
0,9
0
0,9
0
8,7
0
1,9
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0,2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1,3
0
Bad Abbach
Bad Harzburg
Birkenwerder
Hohwald
Lindenlohe
Oschatz
Wiesbaden
Fallzahl
Status
Referenzbereich
innerhalb des Referenzbereiches
kein Referenzbereich definiert
Sentinel Event
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
Asklepios Gesamtrate
Ergebnisse der Asklepios Kliniken beim Wechsel eines künstlichen Kniegelenks
39
40
23
38
45
30
24
Indikation
87,21
>= 68,3 %
94,64
92,3
100
91,3
100
88,9
93,3
95,8
Perioperative Antibiotikaprophylaxe
99,42
>= 95 %
100,00
100
100
100
100
100
100
100
Gehfähigkeit bei Entlassung
0,58
<= 4 %
0,27
0
2,6
0
0
0
0
0
Gefäßläsion oder Nervenschaden
0,23
<= 2 %
0,00
0
0
0
0
0
0
0
Fraktur
0,47
<= 4 %
0,27
0
0
0
0
0
3,3
0
Postoperative Wundinfektion
1,32
n. d.* / %
0,54
2,6
0
0
0
0
0
0
Wundhämatome/Nachblutungen
2,42
<= 15 %
1,61
0
7,5
0
5,3
0
0
0
Allgemeine postoperative Komplikationen
1,77
<= 5 %
2,41
2,6
5
8,7
0
4,4
0
0
Reoperation wegen Komplikation
3,08
<= 12 %
2,68
2,6
5
0
5,3
2,2
3,3
4,2
Letalität
0,16
=0%
0,00
0
0
0
0
0
0
0
157
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch
(Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Hilde Jessen, 75, ist eine sportliche ältere Dame. Seit Kindertagen ist sie Mitglied im örtlichen Turnverein und auch
heute noch geht sie regelmäßig zur Gymnastik und zum
Schwimmen und erledigt viele Strecken zu Fuß. Heute
ist sie zu einem Einkaufsbummel mit ihrer Tochter Lena
verabredet. Als sie am Bahnhof die Treppe hinuntergeht,
sieht sie die Bahn bereits einlaufen. Nun muss es schnell
gehen. Und dann: Kopfüber stürzt sie die Bahnhofstreppe
herunter. Sie hat eine Stufe verfehlt.
Je nach Lage des Bruches wird zwischen verschiedenen Typen von „Oberschenkelbrüchen“
unterschieden:
• Bricht der Schenkelhals, die Verbindung zwischen dem Oberschenkelknochen und dem
Hüftkopf, spricht man je nach Lage von einer
medialen (hüftkopfnahen) oder von einer lateralen (oberschenkelknochennahen) Schenkelhalsfraktur.
• Tritt der Bruch, die Fraktur, unterhalb des
Schenkelhalses zwischen den beiden Rollhügeln (Trochanteren) auf, wird dieser als pertrochantärer Bruch bezeichnet.
Statt zum Einkaufsbummel geht es mit dem Rettungswagen in die Asklepios Harzklinik Clausthal-Zellerfeld. Starke Prellungen, Hautabschürfungen an Armen und Beinen,
eine Platzwunde am Kopf und ein Oberschenkelhalsbruch
werden diagnostiziert.
Die mediale Schenkelhalsfraktur wird nach der
Lage (Lokalisation) und dem Verschiebungsgrad des Bruches unterschieden. Hiervon hängt
die weitere Behandlung ab. Eine Klassifikation für Schenkelhalsfrakturen ist die sogenannte Garden-Klassifikation. Sie unterscheidet vier
Schweregrade. Je höher der Grad, desto instabi-
Der Oberschenkelknochen (Femur) ist über den
ler ist der Bruch. Das Einstellen und Stabilisieren
Schenkelhals und den Hüftkopf mit der Hüft-
der Bruchstücke erfordert eine Operation. Die
pfanne verbunden.
mediale Schenkelhalsfraktur kann mit verschiedenen Operationsverfahren versorgt werden:
An sich ist der Oberschenkelhals ein sehr sta-
• Es erfolgt eine endoprothetische Versorgung.
biler Knochen. Mit zunehmendem Alter nimmt
Das Gelenk oder Teile des Gelenks werden er-
die Festigkeit allerdings ab (Knochenschwund,
setzt.
Osteoporose). Ursache eines „Oberschenkel-
• Der Knochenbruch wird zum Beispiel mit
halsbruches“ ist häufig ist ein Sturz. Dieser wird
Schrauben fixiert (osteosynthetische Versor-
bei älteren Patienten durch einen unsicheren
gung).
Gang und einen Verlust an Knochenmasse (Osteoporose) hervorgerufen. Im fortgeschrittenen
Bei älteren Patienten mit einem hohen Schwere-
Lebensalter ist die Schenkelhalsfraktur eine der
grad der Fraktur (Garden III und IV) ist ein Ge-
häufigsten Verletzungen überhaupt.
lenkersatz sinnvoll (s. Ergebnis 110, S. 160).
158 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Komplikationen, wie ein Ausrenken des künstli1
chen Hüftgelenks sollen sich nur selten ereignen
(s. Ergebnis 111, S. 160).
Alle weiteren Ergebnisse bilden die Behandlung
der medialen und pertrochantären Fraktur ab:
2
Eine operative Versorgung der hüftgelenksnahen
Oberschenkelfraktur sollte möglichst frühzeitig erfolgen. In einigen Fällen sind die Patienten
nach dem Oberschenkelbruch allerdings noch
3
nicht operationsfähig und benötigen zunächst
4
eine Vorbehandlung. Der Anteil der Patienten
mit einer Operation nach mehr als 48 Stunden
nach Aufnahme sollte möglichst gering sein (s.
Ergebnis 112, S. 160).
6
5
Die Gabe von Antibiotika soll die Gefahr einer
Wundinfektion reduzieren (s. Ergebnis 113, S.
Abbildung: Focus/SPL
161).
1. Beckenschaufel
Postoperative Wundinfektionen (s. Ergebnis 114,
Diese Komplikationen machen häufig einen
S. 161) sollen bei der Behandlung einer Schen-
Zweiteingriff, eine Reoperation, erforderlich.
kelhalsfraktur so selten wie möglich vorkommen. Komplikationen, wie Verletzungen der
Zweiteingriffe nach Versorgung eines Ober-
Gefäße (Gefäßläsionen) oder Nervenschäden,
schenkelbruches sind für die Patienten belastend
sollten ebenfalls nur selten auftreten (s. Ergebnis
und verzögern den Heilungsverlauf. Sie sollten
115, S. 161). Verletzungen der Gefäße während
möglichst selten vorkommen (s. Ergebnis 119, S.
der Operation oder Beeinträchtigungen der Blut-
163).
2. Hüftkopf
3. Schenkelhalsbruch
4. Pertrochantärer Bruch
5. Oberschenkelschaft
6. Schambein
gerinnung können zu Blutungskomplikationen
wie Wundhämatomen oder Nachblutungen füh-
Nach der Operation sollen die Patienten wie-
ren (s. Ergebnis 116, S. 162). Auch schwere allge-
der sicher und ohne Schmerzen gehen können.
meine postoperative Komplikationen, wie bei-
Operationsbedingte Einschränkungen des Ge-
spielsweise eine tiefe Beinvenenthrombose oder
hens, wie Gangauffälligkeiten oder Schmerzen,
Lungenembolien, sollten sich möglichst selten
sollten möglichst wenig auftreten (s. Ergebnis
ereignen (s. Ergebnis 117, S. 162).
121, S. 164). Ob dies gelingt, hängt neben der
Operation auch vom Alter und der Verfassung
Eine sachgerechte Positionierung und Fixierung
der Patienten sowie der frühzeitigen Mobilisie-
des hüftgelenknahen Oberschenkelhalsbruches
rung durch die Krankengymnasten ab.
während der Operation ist die wichtigste Voraussetzung für die Heilung des Oberschenkel-
Patienten mit einem hüftgelenksnahen Ober-
halsknochens. Daher stellt eine Fehllage oder
schenkelhalsbruch haben häufig ein höheres Le-
Verschiebung (Dislokation) des Gelenks eine
bensalter und bereits mehrere, oft schwere Ne-
schwere Komplikation dar. Auch ein zusätzlicher
benerkrankungen. Für diese stellt die Operation
Bruch, der während der Versorgung des Ober-
ein derart hohes Risiko dar, dass sie in seltenen
schenkelhalsbruches auftritt, stellt eine erheb-
Fällen auch daran sterben können (s. Ergebnis
liche Komplikation dar (s. Ergebnis 118, S. 162).
120, S. 163).
159
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Wahl des Operationsverfahrens bei medialer
Schenkelhalsfraktur (Ergebnis 110)
Abb. 110 / Anteil von Patienten mit Operation mit endoprothetischer Versorgung an Patienten
>80 Jahre mit Garden-III- oder -IV-Fraktur
Referenzbereich: 90 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,98 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
98,86 %
%
70
80
90
Bei Patienten, die älter als 80 Jahre sind und bei denen die Fraktur einen hohen Schweregrad aufweist
(Garden III oder IV), soll ein künstliches Hüftgelenk
eingesetzt werden. Ermittelt wird hier, wie häufig
der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks erfolgt.
100
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Endoprothesenluxation (Ergebnis 111)
Abb. 111 / Anteil von Patienten mit Endoprothesenluxation an Patienten mit endoprothetischer ­Versorgung
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,93 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,78 %
Entwicklung Asklepios
2007
1,49 %
%
0
1
2
3
4
5
Bei Patienten, die im Zusammenhang mit der Versorgung ihres Oberschenkelhalsbruches ein künstliches Hüftgelenk erhalten haben oder bei denen Teile
des Hüftgelenks ersetzt wurden, kann eine Luxation auftreten. Dieser Indikator misst, wie häufig bei
Patienten mit einer endoprothetischen Versorgung
ein Ausrenken des Gelenks, eine Luxation, aufgetreten ist.
6
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Präoperative Verweildauer (Ergebnis 112)
Abb. 112 / Anteil von Patienten mit Operation nach mehr als 48 Stunden nach Aufnahme an
allen ­Patienten
Referenzbereich: 0 bis 15 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
11,59 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
7,86 %
Entwicklung Asklepios
2007
10,61 %
%
0
3
6
160 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
9
12
15
18
Der Zeitraum zwischen Krankenhausaufnahme und
Operation sollte möglichst kurz sein. Dieser Indikator misst, bei wie vielen Patienten die Operation erst mehr als 2 Tage nach der Aufnahme durchgeführt wird.
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Perioperative Antibiotikaprophylaxe
(Ergebnis 113)
Um das Risiko von Wundinfektionen zu reduzieren,
fordern die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften generell eine Antibiotikaprophylaxe. Natürlich nur dann, wenn keine medizinischen Gründe
dagegen sprechen. Der Indikator gibt Auskunft darüber, ob die Leitlinien eingehalten werden und eine
Antibiotikagabe zum Behandlungsstandard gehört.
Abb. 113 / Anteil von Patienten mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe an allen Patienten
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
97,60 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,58 %
Entwicklung Asklepios
2007
98,63 %
%
85
90
95
100
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Postoperative Wundinfektionen
(Ergebnis 114)
Kommt es häufig zu postoperativen Wundinfektionen, kann dies auf ein schwerwiegendes Hygieneproblem hinweisen. Geprüft wird, bei wie vielen
Patienten nach der Operation eine Wundinfektion auftritt.
Abb. 114 / Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten (außer
sonstige Komplikationen)
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,56 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,06 %
Entwicklung Asklepios
2007
1,13 %
%
0
1
2
3
4
5
6
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Gefäßschädigungen und Nervenschäden
(Ergebnis 115)
Mit diesem Indikator wird geprüft, bei wie vielen
der behandelten Patienten Gefäßschädigungen oder
Nervenschäden aufgetreten sind.
Abb. 115 / Anteil von Patienten mit Gefäßschädigung oder Nervenschaden als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative chirurgische Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,14 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,06 %
Entwicklung Asklepios
2007
0,03 %
%
0
1
2
3
161
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Wundhämatome und Nachblutungen
(Ergebnis 116)
Abb. 116 / Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 12 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
Asklepios Kliniken Gesamt
2,10 %
2008
1,13 %
Entwicklung Asklepios 2007
%
0
Blutungskomplikationen wie Hämatome und Nachblutungen sollten vermieden werden. Ermittelt wird,
wie häufig Wundhämatome oder Nachblutungen
aufgetreten sind.
1,47 %
3
6
9
12
15
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Allgemeine postoperative Komplikationen
(Ergebnis 117)
Abb. 117 / Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen Komplikation (außer
­kardiovaskulären und sonstigen Komplikationen) an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 8,7 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,16 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,61 %
Entwicklung Asklepios
2007
5,67 %
%
0
2
4
6
8
Allgemeine postoperative Komplikationen sollen nur
selten vorkommen. Dazu zählen beispielsweise tiefe
Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien.
10
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Implantatfehllage, Implantatdislokation
oder Fraktur (Ergebnis 118)
Abb. 118 / Anteil von Patienten mit Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur als
behandlungsbedürftige intra- oder postoperative Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 2 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,18 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,87 %
Entwicklung Asklepios
2007
0,85 %
%
0
1
162 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
Ein Behandlungserfolg ist nur dann zu erreichen,
wenn das Implantat richtig liegt, sich die Lage der
Prothese, auch nach der Operation, nicht verändert
(Dislokation). Auch ein Bruch (Fraktur) soll sowohl
während wie nach der OP nicht auftreten. Geprüft
wird, wie häufig die entsprechenden Komplikationen auftreten.
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Reoperation wegen Komplikation
(Ergebnis 119)
Zweiteingriffe (Reoperationen) sind für die Patienten belastend und verlängern die Heilungsphase.
Sie sollten die absolute Ausnahme darstellen. Dargestellt wird, wie häufig bei Patienten mit einem
hüftgelenknahen Oberschenkelhalsbruch ein zweiter
Eingriff erforderlich war.
Abb. 119 / Anteil von Patienten mit erforderlicher Reoperation wegen Komplikation an allen
Patienten
Referenzbereich: 0 bis 12 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,41 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,48 %
Entwicklung Asklepios
2007
2,83 %
%
0
3
6
9
12
15
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Letalität (Ergebnis 120)
Möglichst wenig Patienten mit einem hüftgelenknahen Oberschenkelhalsbruch sollten versterben. Die Sterblichkeitsrate wird nicht nur von der Operation, sondern auch vom Alter der Patienten und ihren Begleit­
erkrankungen beeinflusst.
120a / Sterblichkeitsrate bei endoprothetischer
Versorgung des Oberschenkelhalsbruches
Abb. 120a / Anteil von verstorbenen Patienten an allen Patienten mit endoprothetischer
Versorgung
Referenzbereich: 0 bis 13,6 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
5,88 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
5,36 %
Entwicklung Asklepios
2007
6,10 %
%
120b / Sterblichkeitsrate bei osteosynthetischer
Versorgung des Oberschenkelhalsbruches
0
3
6
9
12
15
Abb. 120b / Anteil von verstorbenen Patienten an allen Patienten mit osteosynthetischer
Versorgung
Referenzbereich: 0 bis 11,1 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
4,65 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
4,88 %
Entwicklung Asklepios
2007
5,39 %
%
120c/d Sterblichkeitsrate – differenziert nach
dem körperlichen Zustand der Patienten
Um Patienten eines Krankenhauses miteinander
vergleichen zu können, wird die sog. ASA-Klassifikation verwendet. Hierbei werden Patienten entsprechend ihres körperlichen Zustandes in verschiedene Gruppen eingeteilt. Ein Referenzbereich ist hier
nicht definiert.
0
3
6
9
12
15
Die Sterblichkeitsrate in den Asklepios Kliniken beträgt im Jahr 2008 bei ansonsten gesunden Patienten (ASA 1 bis 2) 0,66 Prozent. Bundesweit ist eine
Sterblichkeitsrate von 1,07 Prozent zu verzeichnen.
Im Jahr 2008 sind in den Asklepios Kliniken 4,56 Prozent der Patienten mit einer
schweren Allgemeinerkrankung (ASA 3), die an einem Oberschenkelhalsbruch
operiert wurden, verstorben. Bundesweit beträgt die Sterblichkeitsrate 4,95 Prozent.
163
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Gehfähigkeit bei Entlassung
(Ergebnis 121)
Abb. 121 / Anteil von Patienten mit operationsbedingter Einschränkung des Gehens bei
Entlassung an allen Patienten mit den Entlassungsgründen 1, 2, 6, 8, 9
Referenzbereich: 0 bis 17,1 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
Entwicklung Asklepios
%
5,44 %
2,09 %
2007
0
Nach der Operation des Oberschenkelhalsbruches
sollten die Patienten beim Gehen möglichst wenigen Einschränkungen unterworfen sein, die auf die
Operation zurückzuführen sind. Dieser Indikator
zeigt an, wie viele der behandelten Patienten betroffen sind.
3,86 %
5
10
15
20
Präoperative Verweildauer
Bad Oldesloe
Bad Tölz
Bad Wildungen
Eggenfelden
Goslar
Fallzahl
Status
Bundesrate
innerhalb des Referenzbereiches
kein Referenzbereich definiert
* n. d. = nicht definiert
Referenzbereich/
Einheit
Indikatoren
Asklepios Gesamtrate
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei der Behandlung von hüftgelenknahen Oberschenkelbrüchen 2008
70
104
51
153
162
11,59
<= 15,0 %
7,86
2,9
5,8
17,6
5,2
2,5
97,98
>= 90,0 %
98,86
100
100
100
100
100
Perioperative Antibiotikaprophylaxe
97,60
>= 95,0 %
99,58
98,6 98,1
100
100
100
Gehfähigkeit bei Entlassung
5,44
<= 17,1 %
2,09
1,5
2,3
6,7
3,4
1,7
Gefäßläsion oder Nervenschaden
0,14
<= 2,0 %
0,06
0
0
0
0
0
Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur
1,18
<= 2,0 %
0,87
0
0
2
1,3
1,2
Endoprothesenluxation
0,93
<= 5,0 %
0,78
2,8
0
0
3,2
0
Postoperative Wundinfektion
1,56
<= 5,0 %
1,06
1,4
1,9
2
5,2
2,5
Wundhämatome/Nachblutungen
2,10
<= 12,0 %
1,13
0
3,8
7,8
1,3
1,9
Allgemeine postoperative Komplikationen
3,16
<= 8,7 %
2,61
1,4
5,8
5,9
2
0,6
Reoperationen wegen Komplikation
3,41
<= 12,0 %
2,48
2,9
4,8
2
3,9
6,2
bei Patienten mit osteosynthetischer Versorgung
4,65
<= 11,1 %
4,88
0
6,1
0
2,2
6,4
bei Patienten mit endoprothetischer Versorgung
5,88
<= 13,6 %
5,36
8,3
9,4
14,3
0
4,5
bei Patienten mit ASA 1–2
1,07
n. d.* / %
0,66
0
0
0
0
0
bei Patienten mit ASA 3
4,95
n. d.* / %
4,56
3,8
10,3
5,6
1,9
6,3
Wahl des Operationsverfahrens bei
medialer SHF
Letalität
bei Patienten über 80 Jahre und mit Fraktur
­Garden III oder IV
164 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)
Gesamtüberblick: hüftgelenknaher Oberschenkelhalsbruch (Ergebnis 122)
Hamburg-Altona
Hamburg-Barmbek
Hamburg-St. Georg
Hamburg-Harburg
Hamburg-Nord
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Westklinikum
Homberg
Kandel Germersheim
Langen
Lich
Melsungen
Oschatz
Parchim
Pasewalk
Radeberg
Schwedt
Sebnitz
Schwalmstadt
Seesen
Seligenstadt
Weißenfels
Westerland/Sylt
Wiesbaden
Unabhängig davon, ob unsere Patienten mit einer medialen oder einer pertrochantären Fraktur in einer Asklepios Klinik eingewiesen werden, sie werden hervorragend versorgt. Alle Ergebnisse der Asklepios ­Kliniken
liegen innerhalb der Bereiche für eine gute Behandlungsqualität. In der Regel fallen die Ergebnisse besser als
im Bundesdurchschnitt (Bundesrate) aus.
262
213
136
149
241
185
92
38
99
111
76
46
47
43
45
91
50
66
76
38
87
103
34
101
3,4
5,6
5,9
4,7
12,9
9,2
1,1
10,5
10,1
6,3
13,2
4,3
4,3
27,9
26,7
8,8
6
13,6
3,9
13,2
2,3
17,5
11,8
6,9
100
100
100
91,2
100
100
100
100
100
100
100
100
100
87,5
88,9
100
100
100
100
88,9
100
100
88,9
100
100
99,5
99,3
100
98,3
99,5
100
100
100
100
100
100
100
100
95,6
98,9
100
100
100
100
100
100
100
100
2,5
0
0,8
0
0,9
1,5
0
6,7
0
0
0
4,7
7,3
12,9
14,3
5,6
5,4
0
2,2
7,7
3,8
1
0
1,3
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,4
0
2,2
2
0,4
0,5
2,2
2,6
0
0
0
0
2,1
0
2,2
0
0
1,5
2,6
0
0
0
0
2
0
0
2,4
0
0
0
0
0
2,4
0
0
0
0
5,6
0
2,9
0
0
0
0
0
0
0
1,8
0,4
0,9
0
0
0,4
0
1,1
0
1
1,8
2,6
2,2
0
4,7
0
0
0
1,5
1,3
0
2,3
0
0
0
1,9
1,9
0
0,7
0
1,6
0
0
1
0,9
0
0
0
0
2,2
0
0
0
0
2,6
2,3
0
0
0
4,2
2,3
3,7
0,7
2,1
2,2
1,1
2,6
2
0
0
6,5
2,1
2,3
0
1,1
4
6,1
3,9
7,9
3,4
0
0
1
1,9
2,3
3,7
2
0,8
1,6
1,1
2,6
2
1,8
1,3
2,2
2,1
4,7
2,2
1,1
0
1,5
5,3
7,9
3,4
0
0
2
3
6,7
5,3
6,2
6,6
3,2
7,3
0
3,4
1,6
6,1
7,7
0
8
4
3,6
6,1
2,3
9,3
20,8
4,4
5
0
9,3
6,9
3,3
4,9
10,4
5,9
4,4
8
11,8
0
2
3,7
5
0
5,6
0
0
0
4,5
6,1
0
7,1
0
0
7,1
0
0
3,5
0
0
0
0
6,3
0
0
0
0
0
0
0
3,3
0
0
0
0
4,3
0
0
5
3,7
4,8
5,4
6,5
7,6
2,2
1,9
5,3
1,5
1,4
3,4
4,8
0
10,7
3,1
0
8,3
0
8,9
20,8
3,3
2,5
0
8,6
165
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Martina Ehlers leidet seit Jahren immer mal wieder unter
krampfartigen Schmerzen im Oberbauch. Sie hat mehrere
große Gallensteine, die diese Beschwerden verursachen.
Ihr Hausarzt rät ihr seit Langem dazu, die Gallenblase
entfernen zu lassen. Aber Martina Ehlers fürchtet sich vor
der Operation. Und wenn die Gallenkolik und der akute
Schmerz vorbei sind, sieht sie erst einmal keinen Grund,
sich um dieses Problem zu kümmern.
Seit einigen Tagen geht es ihr richtig schlecht. Ihr Hausarzt vermutet, dass die Schmerzen diesmal nicht nur
durch die Gallensteine, sondern auch durch eine Entzündung der Gallenblase hervorgerufen werden. Er weist sie
in das Asklepios Klinikum Melsungen ein. Die dort vorgenommenen Untersuchungen bestätigen seinen Verdacht.
Diesmal willigt Martina Ehlers in die Operation ein.
Die Gallenblase befindet sich unterhalb der Leber im rechten Oberbauch. Die Gallenflüssigkeit
wird in der Leber gebildet. Sie wird in der Gallenblase gesammelt und eingedickt. Wenn für
die Verdauung, z. B. von fettem Essen, vermehrt
Gallenflüssigkeit benötigt wird, zieht sich die
Gallenblase zusammen und schüttet die Gallenflüssigkeit über den Gallengang in den Zwölffingerdarm, der sich direkt dem Magen anschließt,
aus. Hier mischen sich Gallenflüssigkeit und
Speisebrei miteinander.
Die Gallenblase dient als Speicher für die von
der Leber gebildete Gallenflüssigkeit.
Beim Eindicken der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase können Steine, sogenannte Gallenblasensteine, entstehen. Der genaue Mechanismus
ist noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass die
Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit (hoher
Anteil an Cholesterin, verminderter Anteil an
Gallensäuren) bei der Entstehung von Gallensteinen eine Rolle spielt. Die Gallenflüssigkeit
besteht zu etwa 80 Prozent aus Wasser. Die in
der Flüssigkeit enthaltenen Gallensäuren halten
das an sich wasserunlösliche Cholesterin in Lösung. Wenn die Galle mehr Cholesterin enthält,
als sie lösen kann, kristallisiert das Cholesterin.
Diese Kristalle können verklumpen; es bilden
sich Steine. Die Größe der Steine variiert; sie
reicht von wenigen Millimetern bis zu ­ großen
Steinen. Durch die Steine kann der Abfluss der
Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase behindert
werden, was die kolikartigen Schmerzen im
Oberbauch auslöst.
166 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
1. Gallenblase
2. Gallenblasensteine
3. Leber
4. Zwölffingerdarm
5. Gallenwegstein
6. Bauchspeicheldrüse
1
2
3
4
6
5
Abbildung: Focus/SPL
Durch Gallensteine verursachte Erkrankungen
lengangssteine) und die Gallengänge verstop-
der Gallenblase gehören zu den häufigsten Er-
fen. Eine Störung des Galleabflusses kann sich
krankungen in Europa. Frauen sind stärker
durch Gelbfärbung der Augen oder der Haut,
betroffen als Männer, hierbei spielen die Ge-
durch eine Dunkelfärbung des Urins und eine
schlechtshormone eine wichtige Rolle. Überge-
Entfärbung des Stuhls bemerkbar machen.
wicht stellt einen weiteren Risikofaktor für die
Entstehung von Gallensteinen dar.
Durch die Gallensteine und den Rückstau von
Gallenflüssigkeit kann zusätzlich eine Entzün-
Typische Beschwerden bei Gallenblasensteinen
dung der Gallenblase bzw. der Gallenwege ent-
sind krampfhafte Schmerzen im rechten Ober-
stehen.
bauch (Gallenkoliken), die in den Rücken und
die rechte Schulter ausstrahlen. Auch Schmerzen
Allein mit der Entfernung oder Auflösung der
bei bzw. unmittelbar nach dem Essen oder eine
Steine ist in der Regel kein andauernder Be-
Unverträglichkeit von bestimmten Nahrungs-
handlungserfolg zu erreichen. Häufig bilden sich
mitteln wie fettem Essen und/oder Alkohol sind
die Steine neu. Die Bildung von Gallensteinen
Hinweise für das Vorliegen von Gallensteinen.
kann nur verhindert werden, wenn die Gallenblase, das Organ, in dem die Steine entstehen,
Häufig werden Gallensteine eher zufällig bei ei-
entfernt wird. Dies sollte jedoch nur geschehen,
ner Routineuntersuchung entdeckt. Die Behand-
wenn die vorhandenen Steine zu Beschwerden
lung richtet sich insbesondere danach,
oder Komplikationen führen. Bereiten die Gal-
• ob die Gallensteine Beschwerden verursachen
lensteine keine Beschwerden, so wiegt das Ope-
und wie stark diese Beschwerden sind und
rationsrisiko die Wahrscheinlichkeit, durch die
• wo die Steine liegen (Gallenblase oder Gal-
Gallensteine Beschwerden zu bekommen, nicht
lengang).
auf.
Gallenblasensteine können mit der Gallenflüs-
Die chirurgische Entfernung der Gallenblase
sigkeit in die Gallengänge gespült werden (Gal-
wird als Cholecystektomie (CHE) bezeichnet.
167
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Heutzutage werden ca. 90 Prozent der Gallen-
derungen der großen Gallenwege durch Gal-
blasen laparoskopisch, d. h. über eine Bauch-
lengangsteine, Zysten oder einen Tumor. Eine
spiegelung, entfernt. Bei der laparoskopischen
intrahepatische Cholestase kann beispielsweise
Entfernung der Gallenblase wird über einen ca.
durch Arzneimittel oder Giftstoffe hervorgerufen
2 cm langen Hautschnitt direkt unterhalb des
werden. Je nach Ursache kommen verschiedene
Bauchnabels ein Zugang zur Bauchhöhle ge-
Therapien zur Anwendung (s. Ergebnis 124, S.
schaffen. Daher die Bezeichnung „Schlüssel-
169).
lochchirurgie“.
Während der Operation kann es zu spezifischen
Über dieses Schlüsselloch wird ein Laparoskop,
Komplikationen, wie beispielsweise unbeabsich-
ein fingerdickes Instrument, mit dem der Bauch-
tigten Verletzungen der Gallengänge oder einem
raum betrachtet werden kann, in die Bauchhöhle
Verschluss des Gallenganges (Okklusion), kom-
eingeführt. An das Laparoskop wird eine Kame-
men (s. Ergebnis 125, S. 170).
ra angeschlossen. Damit haben alle an der OP
beteiligten Ärzte und Schwestern einen Über-
Die Gallenblase wird nach der Operation feinge-
blick über den Stand der Operation.
weblich (histologisch) untersucht. Eine routinemäßige Erhebung des feingeweblichen Befundes
Anschließend werden zwei bis drei weitere Zu-
erlaubt eine Überprüfung der Diagnose und In-
gänge geschaffen, über die spezielle Greif- und
dikation sowie den Ausschluss einer seltenen
Schneideinstrumente in die Bauchhöhle einge-
bösartigen (malignen) Grunderkrankung (s. Er-
bracht werden können. Nach dem Lösen der
gebnis 126, S. 171).
Gallenblase wird sie im Bauchraum in einen sogenannten Bergebeutel verbracht und über ei-
Nach der Operation können Komplikationen
nen der gelegten Zugänge entfernt.
auftreten. Dazu zählen neben Entzündungen
der Wunde (s. Ergebnis 127, S. 171) beispielswei-
Die Entfernung der Gallenblase ist ein Routine-
se Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems,
eingriff. Jährlich werden in Deutschland 170.751
Lungenentzündungen oder Harnwegsinfekti-
Gallenblasen entfernt. 4.540 Gallenblasenope-
onen. Diese Komplikationen werden als allge-
rationen, also rund 2,6 Prozent aller Gallenbla-
meine postoperative Komplikationen bezeich-
senentfernungen, werden in Asklepios Kliniken
net. Sie können sowohl bei offen chirurgisch,
durchgeführt.
wie auch bei laparoskopisch begonnenen Operationen auftreten (s. Ergebnis 128, S. 172).
Wie für jede Operation erforderlich, sollte auch
bei der Gallenblasenentfernung eine eindeutige
Wenn Komplikationen auftreten, ist unter Um-
Indikation – ein eindeutiger Grund zur Opera-
ständen ein Zweiteingriff, eine Reintervention,
tion – bestehen. Das alleinige Vorhandensein
erforderlich. Gründe für eine Reintervention
von Gallenblasensteinen reicht als Operations-
sind beispielsweise belassene Gallengangsteine,
indikation nicht aus, es müssen zusätzlich Be-
Gallengangsverletzungen, Blutungen und Ent-
schwerden und/oder Entzündungszeichen vor-
zündungen (s. Ergebnis 129, S. 173).
handen sein (s. Ergebnis 123, S. 169).
Risiken einer Operation lassen sich nie ganz
Vor der Operation (präoperativ) muss außerdem
ausschließen. Selbstverständlich sollte die Sterb-
abgeklärt werden, welche Ursache dazu führt,
lichkeitsrate (Letalität) nach einer Gallenblasen-
dass der Abfluss der Gallenflüssigkeit in den
entfernung sehr gering sein (s. Ergebnis 130, S.
Darm behindert ist und zu einem Rückstau der
173).
Galle führt (Cholestase). Ursache einer extrahepatitischen Cholestase sind mechanische Behin-
168 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Entfernung der Gallenblase / Indikation (Ergebnis 123)
Die Gallenblase sollte nur dann entfernt werden,
wenn neben Gallensteinen zusätzliche Beschwerden
wie Schmerzen oder Entzündungszeichen vorliegen.
Geprüft wird, bei wie vielen Patienten, denen die
Gallenblase entfernt wurde, lediglich uncharakteristische Schmerzen im Oberbauch bestanden, ohne
dass ein Gallenstau (Cholestase) bestand, Gallensteine nachgewiesen wurden und ohne dass Entzündungszeichen der Galle vorlagen.
Abb. 123 / Anteil von Patienten mit uncharakteristischen Schmerzen im rechten Oberbauch,
ohne Cholestase, ohne sicheren Gallensteinnachweis und ohne akute Entzündungszeichen an
allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate 2008
1,39 %
Asklepios Kliniken Gesamt 2008
0,60 %
2007
0,66 %
2006
1,26 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
6
Entfernung der Gallenblase / Präoperative Diagnostik bei extrahepatischer
Cholestase (Ergebnis 124)
Mit diesem Indikator wird überprüft, bei wie vielen Patienten, bei denen der Gallengang mechanisch
verengt bzw. verschlossen ist, vor der Operation eine
Untersuchung der Gallenwege durchgeführt wurde.
Abb. 124 / Anteil von Patienten mit präoperativer Diagnostik der Gallenwege an allen Patienten mit extrahepatischer Cholestase
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
96,85 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
97,40 %
2007
97,95 %
2006
96,21 %
2005
93,68 %
Entwicklung Asklepios
%
90
92
94
96
98
100
169
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Entfernung der Gallenblase / Eingriffsspezifische Komplikationen (Ergebnis 125)
Eingriffsspezifische Komplikationen sollten so selten wie möglich auftreten. Dieser Indikator misst die Häufigkeit, mit der eingriffsspezifische Komplikationen auftreten.
Abb. 125a / Anteil von Patienten mit mindestens einer eingriffsspezifischen behandlungsbedürftigen intra-/postoperativen Komplikation an allen Patienten mit laparoskopisch begonnener Operation
125a / Eingriffsspezifische Komplikationen bei
laparoskopisch begonnener Operation
Referenzbereich: 0 bis 6,1 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,52 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,20 %
2007
1,59 %
2006
2,32 %
2005
3,85 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
4
5
6
7
Abb. 125b / Anteil von Patienten mit Okklusion oder Durchtrennung des DHC an allen Patienten
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,14 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,10 %
2007
0,09 %
2006
0,23 %
2005
0,14 %
Entwicklung Asklepios
%
0
0,1
0,2
0,3
170 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
0,4
0,5
0,6
0,7
125b / Verletzung oder Verschluss des Gallenganges
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Entfernung der Gallenblase / Histologischer Befund (Ergebnis 126)
Die während der Operation gewonnenen Gewebeproben sollen nach der Operation feingeweblich
(histologisch) untersucht werden. Ermittelt wird, bei
wie vielen Patienten ein histologischer Befund erhoben wurde.
Abb. 126 / Anteil von Patienten mit postoperativ erhobenem histologischen Befund der Gallenblase an allen Patienten
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
99,17 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
99,80 %
2007
99,89 %
2006
98,62 %
2005
99,02 %
Entwicklung Asklepios
%
94
95
96
97
98
99
100
Entfernung der Gallenblase / Postoperative Wundinfektionen (Ergebnis 127)
Kommt es häufig zu postoperativen Wundinfektionen, kann dies auf ein Qualitätsproblem hinweisen. Die
Häufigkeit, mit der nach der Operation Wundinfektionen auftreten, wird ermittelt.
127a / Alle Patienten
Abb. 127a / Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,48 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,90 %
2007
1,04 %
2006
1,33 %
2005
1,25 %
Entwicklung Asklepios
%
127b / Patienten ohne besondere Risiken
0
1
2
3
Bei 0,30 Prozent der Patienten, denen die Gallenblase entfernt wurde und bei denen keine besonderen Risiken bestanden, ist im Jahr 2008 eine Wundinfektion
aufgetreten.
171
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen
(Ergebnis 128)
Bei allen operierten Patienten sollte die Rate an allgemeinen postoperativen Komplikationen so gering wie
möglich ausfallen. Die nachfolgenden Qualitätsindikatoren ermitteln die Häufigkeit, mit der allgemeine
Komplikationen aufgetreten sind. Differenziert wird hierbei nach den Operationsmethoden.
128a / Allgemeine postoperative Komplikationen
bei allen Patienten
Abb. 128a / Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen
­Komplikation an allen Patienten
Referenzbereich: 0 bis 8,3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
3,14 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
2,00 %
2007
2,47 %
2006
2,87 %
2005
4,53 %
Entwicklung Asklepios
%
0
2
4
6
8
10
Abb. 128b / Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen Komplikation an allen Patienten mit laparoskopisch begonnener Operation
Referenzbereich: 0 bis 6,3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
2,13 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,40 %
2007
1,59 %
2006
2,00 %
2005
3,46 %
Entwicklung Asklepios
%
0
2
4
6
8
Abb. 128c / Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen Komplikation an allen Patienten mit offen chirurgischer Operation
Referenzbereich: 0 bis 30,8 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
14,13 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
8,70 %
2007
14,01 %
2006
13,75 %
2005
17,74 %
Entwicklung Asklepios
%
0
10
172 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
20
30
128b / Allgemeine postoperative Komplikationen
bei Patienten mit laparoskopisch begonnener
Operation
40
128c / Allgemeine postoperative Komplikationen
bei Patienten mit offen chirurgischer Operation
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Entfernung der Gallenblase / Reinterventionen (Ergebnis 129)
Die Rate an Zweiteingriffen (Reinterventionen) ist
eine Kennzahl für schwerwiegende Komplikationen.
Sie sollte möglichst gering ausfallen. Dargestellt ist,
wie häufig bei laparoskopischen Operationen aufgrund von Komplikationen ein Zweiteingriff durchgeführt werden musste.
Abb. 129 / Anteil von Patienten mit Reintervention wegen Komplikationen an Patienten mit
laparoskopisch durchgeführter Operation der Risikoklassen ASA 1 bis 3 ohne akute Entzündungszeichen
Referenzbereich: 0 bis 1,5 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,04 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,70 %
2007
0,76 %
2006
0,89 %
2005
1,64 %
Entwicklung Asklepios
%
0
1
2
3
Entfernung der Gallenblase / Letalität (Ergebnis 130)
Dargestellt ist die Sterblichkeitsrate nach der Operation an der Gallenblase. Sie soll so gering wie
möglich ausfallen.
Abb. 130 / Anteil von verstorbenen Patienten an Patienten der Risikoklassen ASA 1 bis 3
Referenzbereich: Sentinel Event • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,50 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,40 %
2007
0,23 %
2006
0,26 %
2005
0,35 %
Entwicklung Asklepios
%
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
173
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
Gesamtüberblick: Entfernung der Gallenblase (Ergebnis 131)
Für die in den Asklepios Kliniken durchgeführten Operationen an der Gallenblase erfolgt eine sachgerechte
Indikationsstellung. Komplikationen wie Wundinfektionen oder auch eine Durchtrennung des Gallenganges
treten selten auf. Daher sind Zweiteingriffe (Reinterventionen) nur selten erforderlich.
Bad Oldesloe
Bad Tölz
Bad Wildungen
Clausthal-Zellerf.
Eggenfelden
Goslar
Fallzahl
Status
Bundesrate
innerhalb des Referenzbereiches
kein Referenzbereich definiert
Sentinel Event
* n. d. = nicht definiert
Referenzbereich/
Einheit
Indikatoren
Asklepios Gesamtrate
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei der Entfernung der Gallenblase 2008
124
123
66
36
254
268
0
0
0
0
0,8
0
Indikation
1,39
<= 5 %
0,60
Präoperative Diagnostik bei extrahepatischer Cholestase
96,85
>= 95 %
97,40
100 83,3
100
100
95,3
100
Erhebung eines histologischen Befundes
99,17
>= 95 %
99,80
100
100
100
100
100
100
Okklusion oder Durchtrennung des DHC
0,14
= 0,0 %
0,10
0
0
0
0
0
0
mindestens eine eingriffsspezifische Komplikation
2,52
<= 6,1 %
2,20
0,9
1,8
3,5
0
2
3,6
bei allen Patienten
1,48
n. d. / %
0,90
0
0,8
3
0
0,4
1,5
bei Patienten mit Risikoklasse 0
0,54
<= 2,0 %
0,30
0
0
0
0
0
0,6
bei allen Patienten
3,14
<= 8,3 %
2,00
0,8
7,3
6,1
2,8
3,5
1,5
bei Patienten mit laparoskopisch begonnener Operation
2,13
<= 6,3 %
1,40
0,9
3,6
3,5
2,9
3,2
1,6
bei Patienten mit offen chirurgischer Operation
14,13
<= 30,8 %
8,70
0
38,5 12,5
0
20
0
1,04
<= 1,5 %
0,70
0
1,7
0
0
0,7
1,8
0,50
= 0,0 %
0,40
0,8
0
1,5
0
1,2
0
Eingriffsspezifische
­Komplikationen
Postoperative Wundinfektion
Allgemeine postoperative
Komplikationen
Reinterventionsrate
Letalität
bei Patienten der Risikoklassen ASA 1 bis 3
174 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Hamburg-Altona
Hamburg-Barmbek
Hamburg-St. Georg
Hamburg-Harburg
Hamburg-Nord
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Westklinikum
Homberg
Kandel Germersheim
Langen
Lich
Melsungen
Oschatz
Parchim
Pasewalk
Radeberg
Sebnitz
Schwalmstadt
Seesen
Seligenstadt
Weißenfels
Westerland/Sylt
Wiesbaden
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
420
252
42
206
211
234
83
53
189
218
113
55
116
140
179
69
123
97
34
127
263
23
135
0,5
0,4
2,4
1
0
0
0
0
2,6
0,5
0,9
0
0
0
1,7
0
0,8
1
0
0
0,4
0
2,2
100
92,3
100
100
100
100
100
91,7
100
100
100
100
100
95
100
100
100
100
100
100
100
100
92,9
99,5
100
100
100
100
99,5
99,5
100
100
100
100
98,9
100
100
100
100
100
100
100
100
0,2
0
2,4
0
0
0,4
0
0
0
0
0
0
0
0
0,6
0
0
0
0
0
0
0
0
0,8
5,3
3,1
2,7
2,4
3,2
2,4
0
1,1
2
2,2
0
0
0,8
2,3
1,5
3,7
2,4
3,3
0
2
0
0
0,2
0,8
2,4
1,5
0
0,9
1,2
0
2,1
0,5
2,7
1,8
0
0,7
1,7
0
0,8
1
5,9
1,6
0,4
0
0
0
0
0
0,7
0
0
0
0
1,1
0
0
3,3
0
0
0
0
0
0
0
0
0,6
0
0
0,2
1,2
9,5
1,5
1,4
1,7
0
0
3,2
2,3
0,9
0
4,3
2,1
5
0
4,9
0
2,9
0,8
0
0
0,7
0,3
1,2
0
1,1
1
0,9
0
0
2,7
2,5
1,1
0
2,8
1,6
2,9
0
1,9
0
3,3
0,8
0
0
0
0
0
33,3
4,5
25
16,7
0
0
14,3
0
0
0
22,2
8,3
75
0
26,7
0
0
0
0
0
5,6
0,4
1,9
0
0
3,2
0
3,8
0
0,9
0,8
0
0
0
0
0
0
2,4
0
0
0
0
0
0
0
0
2,5
2
1,5
0
0
0
0
0,5
0
0
0
0
0,6
0
0
1
0
0
0
0
0
100
175
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
„Endlich Frühling!“, denkt Annette Walker. Die Sonnenstrahlen verlocken sie dazu, sich schon einmal mit dem
Buch in den Garten zu setzen, obwohl die Luft noch kühl
ist und nur die Sonne wärmt. Am nächsten Tag „läuft die
Nase“. Doch dabei bleibt es nicht. Starker Husten und
Fieber kommen dazu; das Atmen fällt ihr schwer und sie
fühlt sich schlapp und krank.
Luft holen ist etwas Selbstverständliches. 12 bis
18 Atemzüge macht ein erwachsener Mensch
pro Minute und atmet dabei pro Atemzug etwa
einen halben Liter Luft ein und aus. Über Mund
und Nase gelangt die Luft in den Rachen und die
Luftröhre. Im Brustkorb teilt sich die Luftröhre in
zwei Äste (Hauptbronchus). Beide Äste verzweigen sich in den Lungenflügeln in immer mehr
kleine Äste, die Bronchien und Bronchiolen. Am
Ende dieses Luftkanal-Systems befinden sich die
Ihr Hausarzt stellt fest, dass Annette Walker eine Lungenentzündung hat. Er überweist sie in das nächstgelegene
Krankenhaus, die Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen.
Lungenbläschen (Alveolen). Bei jedem Atemzug
füllen sich die Lungenbläschen mit Luft. Es findet ein Gasaustausch statt: Sauerstoff aus der
Atemluft wird über feinste Blutgefäße (Kapillaren) abgegeben und gleichzeitig Kohlendioxid
aufgenommen.
Wenn das Lungengewebe durch einen schädigenden Einfluss angegriffen wird, kann sich die
Lunge entzünden. Besonders häufig wird eine
Lungenentzündung (Pneumonie) durch Bakterien und Viren aus der Atemluft verursacht.
Weltweit erkranken jedes Jahr Millionen von
Menschen.
Wird die Lungenentzündung „zu Hause“ erworben, spricht man von einer ambulant erworbenen Pneumonie. Jedes Jahr erkranken in
Deutschland etwas 350.000 bis 500.000 Personen
an einer ambulant erworbenen Pneumonie.
Eine ambulant erworbene Pneumonie kann sehr
unterschiedlich verlaufen. Wie sie verläuft, hängt
vom allgemeinen Gesundheitszustand, vom Erreger und der angeordneten Behandlung ab.
176 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
Bei Menschen, die gesund sind, heilt eine Lungenentzündung meist folgenlos ab. Bei älteren
Menschen, Kindern und Menschen mit einem
geschwächten Immunsystem kann eine Lungenentzündung jedoch auch tödlich enden. Bei
einer Lungenentzündung, die große Teile der
Lunge erfasst oder schwere Symptome ausgelöst hat, ist eine Behandlung im Krankenhaus
notwendig.
1
Bei der Aufnahme des Patienten im Kranken-
3
2
haus sollte der Sauerstoffgehalt des Blutes ermittelt werden (s. Ergebnis 132, S. 178). Diese
Information gibt dem behandelnden Arzt Hin-
4
weise darauf, ob eine Pneumonie vorliegt, ihren
Schweregrad sowie die Möglichkeiten der Behandlung.
Eine Lungenentzündung wird fast immer mit
6
5
7
8
Antibiotika behandelt. Mit dieser Therapie sollte so schnell wie möglich begonnen werden. So
kann das Risiko, an einer Lungenentzündung zu
Abbildung: Focus/SPL
versterben, verringert werden (s. Ergebnis 133, S.
1. Luftröhre
178).
Wie stark die Entzündung der Lunge ist, lässt
gymnastik) und der Mobilisation der Patienten
2. Rechter Lungenflügel
begonnen worden (s. Ergebnis 136, S. 180).
3. Linker Lungenflügel
4. Hauptbronchus
sich an dem Entzündungsparameter CRP (C-reaktives Protein) ablesen. Er steigt bei massiven
Patienten mit Pneumonie sollten nur dann aus
5. Rippenfell
Entzündungsprozessen stark an. Um zu prüfen,
dem Krankenhaus entlassen werden, wenn ihr
6. Bronchien
ob dieser Entzündungsparameter sinkt, wird der
Gesundheitszustand stabil ist. Der Gesundheits-
7. Herz
CRP-Wert im Verlauf der Behandlung kontrol-
zustand der Patienten, die klinische Stabilität,
8. Zwerchfell
liert. Sinkt der CRP-Wert am 4. bzw. 5. Tag der
wird anhand von mindestens sechs Kriterien, wie
Behandlung deutlich ab, ist dies ein Hinweis
Herz- und Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung
darauf, dass die Therapie greift (s. Ergebnis 134,
und Blutdruck, eingeschätzt (s. Ergebnis 137, S.
S. 179).
180). Diese Kriterien sollten möglichst vollständig erfüllt sein (s. Ergebnis S. 138, S. 181).
Sinkt der CRP-Wert nicht, so kann dies ein Hinweis auf ein Versagen der Antibiotika-Therapie
Die ambulant erworbene Pneumonie ist nach
oder auf Komplikationen sein. Dann ist eine
Aussage des Kompetenznetzes „Ambulant er-
Überprüfung der Diagnose, beispielsweise durch
worbene Pneumonie“ die häufigste durch Infek-
eine Röntgenkontrolle, erforderlich. Auch die
tion bedingte Todesursache in Deutschland. Dies
Therapie sollte gegebenenfalls angepasst wer-
liegt u. a. daran, dass Patienten mit einer ambu-
den, indem z. B. das verordnete Antibiotikum
lant erworbenen Pneumonie häufig an schwer-
gewechselt wird (s. Ergebnis 135, S. 179).
wiegenden Grunderkrankungen leiden. Deshalb
erfolgt eine Auswertung nach Risikoklassen. Die
Bereits am ersten Tag des Krankenhausaufent-
Sterblichkeitsrate soll jeweils so gering wie mög-
haltes sollte mit speziellen Atemübungen (Atem-
lich ausfallen (s. Ergebnis 139, S. 181).
177
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
Pneumonie / Erste Blutgasanalyse (Ergebnis 132)
Abb. 132 / Anteil von Patienten mit einer ersten Blutgasanalyse oder Pulsoxymetrie innerhalb
der ersten 8 Stunden nach der Aufnahme an allen Patienten
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
89,80 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
93,50 %
2007
86,29 %
2006
74,14 %
2005
69,55 %
Entwicklung Asklepios
%
40
50
60
70
80
90
Innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme in das
Krankenhaus sollte der Sauerstoffgehalt des Blutes
ermittelt werden.
Bei Patienten, die aus einem anderen Krankenhaus aufgenommen wurden, lag die Asklepios-Rate im Jahr 2008 bei 89,3 Prozent. Wenn
die Patienten nicht aus einem anderen Krankenhaus kamen, wurde in 93,7 Prozent der Behandlungen eine erste Blutgasanalyse oder
Pulsoxymetrie durchgeführt. Für diese beiden
Indikatoren ist kein Referenzbereich definiert.
100
Pneumonie / Antimikrobielle Therapie (Ergebnis 133)
Abb. 133 / Anteil von Patienten mit antimikrobieller Therapie innerhalb der ersten 8 Stunden
nach stationärer Aufnahme an allen Patienten, die nicht aus einem anderen Krankenhaus
aufgenommen wurden und bei denen keine Therapieeinstellung dokumentiert wurde
Referenzbereich: 83,3 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
92,17 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
94,80 %
%
70
75
80
178 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
85
90
95
100
Innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme in das
Krankenhaus sollte mit der Gabe von Antibiotika
begonnen werden. Ermittelt wird, bei wie vielen Patienten innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme eine Antibiotikagabe erfolgt.
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
Pneumonie / Verlaufskontrolle CRP (Ergebnis 134)
Während der Behandlung sollte eine Verlaufskontrolle des CRP-Wertes durchgeführt werden, um
die Wirksamkeit der Therapie nachweisen zu können. Gemessen wird, wie häufig die CRP-Bestimmung durchgeführt wird.
Abb. 134 / Anteil von Patienten, bei denen das CRP am Tag 4 bis 5 bestimmt ist und keine
­Therapieeinstellung dokumentiert wurde
Referenzbereich: 83,6 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
93,04 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
94,90 %
%
70
75
80
85
90
95
100
Pneumonie / Anpassung Diagnostik und Therapie (Ergebnis 135)
Sinkt der Entzündungswert CRP im Behandlungsverlauf nicht, so ist eine Erweiterung der Diagnostik oder
eine Veränderung der Therapie erforderlich.
Für eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse erfolgte eine Risikoadjustierung nach dem CRB-65-Score.
135a / Anpassung bei Patienten der
Risikoklasse 2
Abb. 135a / Anteil von Patienten mit Anpassung des diagnostischen oder therapeutischen
Vorgehens an Patienten der Risikoklasse 2 nach CRB-65, bei denen keine Therapieeinstellung dokumentiert wurde
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
76,33 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
79,90 %
%
135b / Anpassung bei Patienten der
Risikoklasse 3
40
50
60
70
80
90
100
Abb. 135b / Anteil von Patienten mit Anpassung des diagnostischen oder therapeutischen
Vorgehens an Patienten der Risikoklasse 3 nach CRB-65, bei denen keine Therapieeinstellung dokumentiert wurde
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
82,99 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
82,40 %
%
40
50
60
70
80
90
100
179
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
Pneumonie / Frühmobilisation (Ergebnis 136)
Eine frühe Mobilisation trägt zu einer besseren Durchblutung der Lunge und einer tieferen Atmung bei. Ermittelt wird, bei wie vielen Patienten innerhalb von 24 Stunden nach der Aufnahme in das Krankenhaus
mit der Frühmobilisation begonnen wird.
Abb. 136a / Anteil von Patienten, bei denen eine Frühmobilisation innerhalb von 24 Stunden
nach der Aufnahme durchgeführt wurde, an Patienten der Risikoklasse 1 nach CRB-65, bei
denen keine Therapieeinstellung dokumentiert wurde
Referenzbereich: 80,8 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
91,21 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
94,50 %
%
40
50
60
70
80
90
136a / Patienten der Risikoklasse 1
Patienten mit einem niedrigen Risiko (Risikoklasse
1) sollten möglichst häufig bereits innerhalb der ersten 24 Stunden mobilisiert werden.
100
Abb. 136b / Anteil von Patienten, bei denen eine Frühmobilisation innerhalb von 24 Stunden
nach der Aufnahme durchgeführt wurde, an Patienten der Risikoklasse 2 nach CRB-65, bei
denen keine Therapieeinstellung dokumentiert wurde
136b / Patienten der Risikoklasse 2
Patienten mit mittlerem Risiko (Risikoklasse 2) profitieren besonders von der Frühmobilisation.
Referenzbereich: 65,7 bis 100% • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
83,41%
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
87,90%
%
40
50
60
70
80
90
100
Pneumonie / Bestimmung der klinischen Stabilitätskriterien (Ergebnis 137)
Abb 137 / Anteil von Patienten mit vollständig bestimmten klinischen Stabilitätskriterien bei
der Entlassung an allen Patienten mit den regulären Entlassungsgründen, bei denen keine
Therapieeinstellung dokumentiert wurde
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
73,20 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
83,70 %
%
40
50
60
180 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
70
80
90
100
Um einzuschätzen, ob die Behandlung erfolgreich
ist, sollen die klinischen Stabilitätskriterien wie z. B.
Herz- oder Atemfrequenz ermittelt werden. Der Indikator misst die Häufigkeit, mit der die klinischen
Stabilitätskriterien vollständig bestimmt werden.
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
Pneumonie / Klinische Stabilitätskriterien (Ergebnis 138)
Eine gute Behandlung ist gegeben, wenn bei der
Entlassung die klinischen Stabilitätskriterien wie
z. B. die Herz- und Atemfrequenz oder die Sauerstoffsättigung gewisse Grenzwerte erreichen. Geprüft wird, wie hoch der Anteil derjenigen Patienten
ist, die mindestens 6 der Stabilitätskriterien erfüllen.
Abb. 138 / Anteil von Patienten mit mindestens sechs erfüllten klinischen Kriterien bis zur
Entlassung an allen Patienten mit den regulären Entlassungsgründen und vollständig gemessenen klinischen Stabilitätskriterien, bei denen keine Therapieeinstellung dokumentiert
wurde
Referenzbereich: 95 bis 100 % • Qualitätsaussage: Je höher, desto besser
Bundesrate
2008
98,15 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
98,80 %
%
94
95
96
97
98
99
100
Pneumonie / Krankenhausletalität (Ergebnis 139)
Die Sterblichkeitsrate soll möglichst gering ausfallen. Betrachtet wird hier der Anteil von Patienten, die während des stationären Aufenthaltes im Krankenhaus versterben.
Das Risiko, an einer Lungenentzündung zu versterben, ist für die einzelnen Risikogruppen unterschiedlich.
• Risikogruppe 1: niedriges Risiko
• Risikoklasse 2: mittleres Risiko
• Risikoklasse 3: hohes Risiko
139a / Alle Patienten
Abb. 139a / Anteil von im Krankenhaus verstorbenen Patienten an allen Patienten, bei denen
keine Therapieeinstellung dokumentiert wurde
Referenzbereich: 0 bis 19,3 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
12,86 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
12,80 %
%
0
5
10
15
20
25
30
139b / Patienten der Risikogruppe 1
Im Jahr 2008 sind in den Asklepios Kliniken 1,6 Prozent der Patienten der Risikogruppe 1 (niedriges Risiko) an einer Lungenentzündung gestorben. Der Bereich
für eine gute Behandlungsqualität reicht von 0 bis 7,5 Prozent.
139c / Patienten der Risikogruppe 2
12,6 Prozent der Patienten mit mittlerem Risiko (Risikoklasse 2) sind an einer
ambulant erworbenen Lungenentzündung gestorben. Das Ergebnis liegt im Referenzbereich von 0 bis 19,4 Prozent.
139d / Patienten der Risikogruppe 3
Die Sterblichkeitsrate bei Patienten der Risikoklasse 3 (hohes Risiko) mit ambulant erworbener Lungenentzündung lag im Jahr 2008 bei 35,8 Prozent und damit innerhalb des Referenzbereiches (0 bis 51,9 Prozent). Die Bundesrate beträgt
34,05 Prozent.
181
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
Gesamtüberblick: ambulant erworbene Lungenentzündung (Ergebnis 140)
Patienten, die mit einer Lungenentzündung in eine Asklepios Klinik aufgenommen werden, erhalten eine Behandlung auf hohem Niveau.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Behandlung in den Asklepios Kliniken auch im Vergleich zur Bundesrate sicher und erfolgreich durchgeführt wird. Die Behandlung erfolgt entsprechend der Empfehlung der Fachgesellschaften. Bereits frühzeitig nach Aufnahme wird der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt und eine geeignet
Antibiotikatherapie begonnen. Zur Verlaufskontrolle erfolgt regelhaft eine CRP-Bestimmung, die klinischen
Stabilitätskriterien werden umfänglich in das Behandlungskonzept integriert.
Bad Harzburg
Bad Oldesloe
Bad Tölz
Bad Wildungen
Clausthal-Zellerf.
Eggenfelden
Goslar
Fallzahl
Status
Referenzbereich/
Einheit
innerhalb des Referenzbereiches
außerhalb des Referenzbereiches
kein Referenzbereich definiert
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
Asklepios Gesamtrate
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei der Behandlung der ambulant erworbenen Pneumonie 2008
43
225
197
78
78
172
279
alle Patienten
89,80
>= 95,0 %
93,50
74,4 94,7 99,5 100 98,7 98,3 88,2
Patienten, die nicht aus einem anderen Krankenhaus aufgenommen wurden
89,97
n. d.* / %
93,70
69,4 94,5 99,4 100 98,7 98,2 88,3
Patienten, die aus einem anderen Krankenhaus
aufgenommen wurden
86,31
n. d.* / %
89,30
100 100
100
100
Patienten, die nicht aus einem anderen Krankenhaus aufgenommen wurden
92,17
>= 83,3 %
94,80
97,2 94,4
94
100 88,5 91,8 88,1
Patienten der Risikoklasse 1 nach CRB-65, die
weder maschinell beatmet noch chronisch bettlägerig sind
91,21
>= 80,8 %
94,50
100 100
95
100
Patienten Risikoklasse 2 nach CRB-65, die weder
maschinell beatmet noch chronisch bettlägerig
sind
83,41
>= 65,7 %
87,90
100 98,8 96,8 100 68,4 95,5 73,7
93,04
>= 83,6 %
94,90
92,7 98,2 100 96,9 95,8 98,7
Patienten der Risikoklasse 2 nach CRB-65, ohne
Abfall des C-reaktiven Proteinwertes am Tag 4 bis
5 nach Aufnahme
76,33
>= 95,0 %
79,90
100 83,3 100
Patienten der Risikoklasse 3 nach CRB-65, ohne
Abfall des C-reaktiven Proteinwertes am Tag 4 bis
5 nach Aufnahme
82,99
>= 95,0 %
82,40
100 66,7
Bestimmung der klinischen Stabilitätskriterien
73,20
>= 95,0 %
83,70
71,4 94,2 97,8
Klinische Stabilitätskriterien
98,15
>= 95,0 %
98,80
alle Patienten ohne dokumentierte
­Therapieeinstellung
12,86
<= 19,3 %
Risikoklasse 1 nach CRB-65
2,82
Risikoklasse 2 nach CRB-65
Risikoklasse 3 nach CRB-65
Erste Blutgasanalyse oder
Pulsoxymetrie
Antimikrobielle Therapie
Frühmobilisation
Verlaufskontrolle CRP
Anpassung Diagnostik/
Therapie
Krankenhaus-Letalität
182 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
100
100 85,7
100
100 86,4
94
100 81,3 80,3
100
0
66,7
95
31,4 99,2 58,8
95
99,2 98,5 100
100 99,2 100
12,80
14
18,8
1,2
25
11,5
7,6
17,1
<= 7,5 %
1,60
0
6,7
0
12,5
0
0
0
12,83
<= 19,4 %
12,60
8,3 19,2
8,2
16,4
34,05
<= 51,9 %
35,80
50
50
1,4
0
23,5 13,6
50
11,1 28,6 35,5
Hamburg-Altona
Hamburg-Barmbek
Hamburg-St. Georg
Hamburg-Harburg
Hamburg-Nord
Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Westklinikum
Homberg
Kandel Germersheim
Langen
Lich
Melsungen
München-Gauting
Oschatz
Parchim
Pasewalk
Pfarrkirchen
Radeberg
Schwedt
Sebnitz
Schwalmstadt
Seesen
Seligenstadt
Simbach
Weißenfels-Hohenm.
Westerland/Sylt
Wiesbaden
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
498
532
221
331
406
561
165
34
259
272
64
111
85
90
78
188
102
111
104
66
97
56
257
93
146
50
200
90,6 97,2 99,1 92,4 95,1 90,2 98,8 91,2 94,6 98,9 96,9 94,6 98,8 100 88,5 87,8 80,4 100
100
100 83,5 100 99,6 75,3 74,7 100 89,5
90,7 97,3 99,1 92,3 95,7 91,9 99,4 93,9 94,5 98,9 96,7 94,4 100
78
100
100
100
83
100
100
100
100
100
93,3 97,9 99,5 94,5 97,1 94,6 96,6 93,5 93,2 97,6 93,2 98,3 88,5 98,7 90,8 91,4 86,8
99
98
98,4 91,1 98,2 97,9 93,3 92,9 97,8 97,5
93,8 100
100
100 93,3 100
83,3 93,3 100
100 76,9 61,3
80
95,8
92
100
88,3
89
99,1 92,6 88,3 78,4 83,8
0
100
100
100
100 94,9 84,1 91,7 85,7 91,3 91,8 100
100 95,7 100
80
92,1
88,6 99,1 99,5 97,6 95,6 87,7 99,3 100 95,3 100
95
89,3 94,9
50
100
100 63,6 54,5 58,7 88,9 100 69,2 66,7 100
100
50
87
100
60
100 83,3
93,1 84,2 90,9 84,4 89,8 94,4 97,4 85,3 84,6 94,9 97,4 78,3 96,3 85,9
96
95,7 96,7 91,3 90,9 100 96,9 94,9 100 95,4 97,4 89,1 76,2 95,3
100 93,3 100
75
100
100
100
75
100
0
100
100
0
100
50
100 66,7 83,3 81,3 91,3 92,3
94
81,1 89,3 95,2 92,3 78,1 59,6 93,6 52,8 98,7 98,2 90,3 81,8 71,8 98,8 77,5 100 85,5 100 90,9 79,1 39,8 100 75,4
100
100
100
100
12,4
11
20,2 10,5 20,6
1,2
2,9
1,4
9,2
12,2
12
12
26,4 85,7 30,3 43,1 54,5
11,4 15,2 16,1
0
2,2
1,1
11,2 12,4 15,4
8,7
0
15,9
7,3
7,9
10
2,4
6,7
0
0
0
0
0
0
9
0
15
8,1
9,8
11,5
3,8
7,7
0
47,4 21,1
0
0
100
0
96
0
100
100
6,9
14,4 16,7
0
16,9 11,9 19,2
4,1
53,8 100 38,5
40
100
75
11,8
8,9
11,8
0
0
0
14,8 17,5
2
12,5
6,4
25
20
100
100 95,7 100 99,3 97,1 71,1 100 98,9
1,5
0
100
58,3
76,7 94,6 94,9
100 99,5 100 99,3 100 95,8 97,8 100
0
50
100
8
66,7 100
100
100
99
100
80
98
90
100 99,6 75,8 75,4 100 91,1
100
99,6
100
100
100 96,4 100 92,3
78,9 87,6
68,2 100
70
100 88,5 87,6
66,7 33,3
16,9 23,9 16,6
0
8,3
3,8
18,8 21,4 19,1
40
60
22,2
2,1
20,8
0
0
2,8
19,7
0
53,8
183
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Vermeidung von Druckgeschwüren
(Dekubitusprophylaxe)
Liesbeth Thies, 80 Jahre, lebt alleine in ihrer kleinen Wohnung im 2. Stock. Aufgrund ihrer Gelenkschmerzen kann
sie sich nur noch eingeschränkt bewegen. Sie verbringt
viel Zeit im Bett oder in ihrem Stuhl, von dem aus sie
einen Blick auf die Straße und das Geschehen dort hat.
Besorgungen erledigt ihre Nachbarin für sie und das Essen wird ihr jeden Tag in ihre Wohnung geliefert.
Wenn auf bestimmten Körperstellen über zu lange Zeit zu viel Gewicht lastet, werden die Haut
und das darunterliegende Gewebe „gedrückt“.
Das führt dazu, dass das Blut in diesem Bereich
nicht mehr ausreichend zirkulieren kann. In der
Folge wird das Gewebe nur noch unzureichend
mit Sauerstoff versorgt und stirbt langsam ab.
Druckgeschwüre ereignen sich überwiegend bei
älteren und bettlägerigen Menschen. Die Aus-
Wie es genau passiert ist, weiß sie nicht mehr. Sie wollte
doch nur das Mittagsgeschirr in die Küche zurückbringen.
Dabei ist sie gestolpert und schwer gestürzt. Glücklicherweise war es einer dieser Tage, an dem ihre Nachbarin
nach ihr gesehen hat.
prägung der Hautschädigung kann dabei sehr
unterschiedlich sein und reicht von einer leichten Rötung bis zu tiefen Gewebeschäden.
Bei einem Dekubitus Grad 1 ist lediglich eine
scharf abgegrenzte Hautrötung festzustellen.
Der Dekubitus Grad 2 ist durch zusätzliche
Schädigung der oberflächlichen Hautschichten
In der Notfallaufnahme der Asklepios Klinik Langen wird
festgestellt, dass sie sich starke Prellungen zugezogen hat
und ihr Unterarm gebrochen ist. Sie muss ein paar Tage
im Krankenhaus bleiben. Schwester Maren, die sie am
nächsten Tag beim Waschen unterstützt, bemerkt, dass
Liesbeth Thies Druckstellen an ihren Fersen hat. Die Haut
ist stark gerötet und stellenweise entzündet.
gekennzeichnet, Hautabschürfungen oder Blasen lassen sich jetzt nachweisen. Bei einem
Dekubitus Grad 3 ist zusätzlich noch das Bindegewebe unter der Haut betroffen, bei einem
Dekubitus Grad 4 sind auch darunterliegende
Schichten wie Muskel und Knochen von dem
Druckgeschwür betroffen.
Damit es nicht zu einem Druckgeschwür (Dekubitus) an der Haut kommt, sehen die Pflegekräfte in ihrer Pflegeplanung verschiedene Maßnahmen zur Vermeidung dieser Geschwüre vor.
Die Patienten werden mehrmals täglich auf die
verschiedenen Körperseiten gelagert. Es werden
besondere Hilfsmittel eingesetzt, die helfen, den
Druck auf die betroffenen Hautpartien zu verringern. Nach dem gründlichen Waschen wird die
184 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitusprophylaxe)
Haut besonders sorgfältig abgetrocknet und mit
nen. Das BQS-Verfahren gibt das Verhältnis der
einer rückfettenden Hautcreme eingesalbt.
beobachteten (tatsächlichen) zur erwarteten
(theoretischen) Rate an (s. Ergebnis 143, S. 187).
Die Behandlung eines Dekubitus ist sehr langwierig und für die Betroffenen sehr belastend.
Das Risiko, Druckgeschwüre zu erleiden, hängt
Deshalb sollte alles getan werden, damit erst
von verschiedenen Risikofaktoren wie dem Al-
gar keine Druckgeschwüre entstehen. Ziel ist es,
ter, der Mobilität, dem Vorliegen einer Zucker-
auch bei bettlägerigen Patienten, die längerfris-
krankheit (Diabetes) oder von Durchblutungs-
tig im Krankenhaus liegen, die Entstehung von
störungen ab. Um die Kliniken miteinander
Druckgeschwüren während des Krankenhaus-
vergleichen zu können, wird im BQS-Verfahren
aufenthaltes zu vermeiden (s. Ergebnis 141, S.
eine risikoadjustierte Rate ermittelt (s. Ergebnis
186).
142, S. 186).
Insbesondere die Entstehung von ausgeprägten
Druckgeschwüren, bei denen auch die tiefen Gewebeschichten beteiligt sind (Dekubitus Grad 4),
sollte auf alle Fälle vermieden werden (s. Ergebnis 144, S. 187).
Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von
Druckgeschwüren lässt sich theoretisch berech-
185
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitusprophylaxe)
Vermeidung von Druckgeschwüren / Neu aufgetretene Geschwüre (Ergebnis 141)
Während des Krankenhausaufenthaltes sollen möglichst keine Druckgeschwüre entstehen. Dies gilt insbesondere für Druckgeschwüre, die über eine Rötung der Haut hinausgehen (Dekubitus-Grade 2 bis 4). Ermittelt wird, bei wie vielen Patienten, die ohne ein Druckgeschwür in die Klinik kamen, bei der Entlassung ein
Druckgeschwür besteht. Dabei wird nach dem Schweregrad des Dekubitus differenziert.
Abb. 141a / Anteil von Patienten mit Dekubitus (Grad 1 bis 4) bei Entlassung an allen Patienten ohne Dekubitus bei Aufnahme
141a / Entstehung von Druckgeschwüren Grad 1
bis 4
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,22 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,17 %
%
0
1
2
3
4
Abb. 141b / Anteil von Patienten mit Dekubitus (Grad 2 bis 4) bei Entlassung an allen Patienten ohne Dekubitus bei Aufnahme
141b / Entstehung von Druckgeschwüren Grad 2
bis 4
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,75%
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,72%
%
0
1
2
3
4
Vermeidung von Druckgeschwüren / Risikoadjustierte Rate (Ergebnis 142)
Möglichst wenige Patienten sollen das Krankenhaus mit Druckgeschwüren verlassen. Um die verschiedenen
Risikofaktoren der Patienten beim Vergleich zu berücksichtigen, wird eine Risikoadjustierung durchgeführt.
Abb. 142a / Risikoadjustierte Rate an Patienten mit Dekubitus bei Entlassung an allen
Patienten ohne Dekubitus bei Aufnahme und mit vollständiger Dokumentation zum DekubitusScore II
142a / Risikoadjustierte Dekubitusrate – alle
­Patienten mit Dekubitus bei Entlassung
Referenzbereich: 0 bis 2,8 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
1,11 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
1,02 %
%
0
1
2
3
Abb. 142b / Risikoadjustierte Rate an Patienten mit Dekubitus Grad 2 bis 4 bei Entlassung
an allen Patienten ohne Dekubitus bei Aufnahme und mit vollständiger Dokumentation zum
Dekubitus-Score I
Referenzbereich: 0 bis 1,9 % • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,71 %
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,65 %
%
0
1
186 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
2
3
142b / Risikoadjustierte Dekubitusrate –
­Patienten mit Dekubitus Grad 2 bis 4
Auch unter Berücksichtigung der unterschiedlichen
Risikoprofile der Patienten soll die Rate derjenigen
Patienten, die ohne Dekubitus aufgenommen wurden und das Krankenhaus mit einem Dekubitus
Grad 2 bis 4 wieder verlassen, sehr gering sein.
Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitusprophylaxe)
Vermeidung von Druckgeschwüren / Verhältnis der beobachteten zur
­erwarteten Rate (Ergebnis 143)
Da das Risiko der Dekubitusentstehung stark von dem individuellen Risiko des Patienten abhängt und damit von der Zusammensetzung der Patienten in der jeweiligen Klinik, gibt dieser Indikator die unterschiedlichen Entstehungswahrscheinlichkeiten des Dekubitus an. Ein Ergebnis von 1,0 entspricht dabei der zu
erwartenden Wahrscheinlichkeit der Dekubitusentstehung. Bei Patienten, die ohne Druckgeschwüre aufgenommen wurden, sollte die tatsächliche Dekubitusrate bei Entlassung aus dem Krankenhaus unter der zu erwartenden Rate liegen.
143a / Alle Patienten mit Dekubitus bei
­Entlassung
Abb. 143a / Verhältnis der beobachteten Rate an Patienten mit Dekubitus bei Entlassung zur
erwarteten Rate an Patienten mit Dekubitus bei Entlassung an allen Patienten ohne Dekubitus
bei Aufnahme und mit vollständiger Dokumentation zum Dekubitus-Score II
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,91
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,84
143b / Patienten mit Dekubitus Grad 2 bis 4 bei
Entlassung
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Abb. 143b / Verhältnis der beobachteten Rate an Patienten mit Dekubitus Grad 2 bis 4 bei
Entlassung zur erwarteten Rate an Patienten mit Dekubitus bei Entlassung an allen Patienten
ohne Dekubitus bei Aufnahme und mit vollständiger Dokumentation zum Dekubitus-Score I
Referenzbereich: nicht definiert • Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser
Bundesrate
2008
0,94
Asklepios Kliniken Gesamt
2008
0,86
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Vermeidung von Druckgeschwüren / Neu aufgetretene Geschwüre Grad 4
(Ergebnis 144)
Druckgeschwüre, bei denen nicht nur eine Schädigung der Haut, sondern auch der darunterliegenden Muskeln, und Knochen vorliegt (Grad 4), sollten bei Patienten, die ohne Dekubitus aufgenommen werden, nicht
auftreten.
144a / Alle Patienten
3 der über 75 Jahre alten Patienten, die im 1. Quartal 2008 in den Asklepios Kliniken behandelt wurden, wurden mit einem Dekubitus Grad 4 aus der Klinik
entlassen. Bundesweit waren 102 Patienten betroffen.
144b / Patienten ohne ­Risikofaktoren
Besonders bei Patienten, die ohne Dekubitus aufgenommen wurden und bei denen keine Risikofaktoren wie höheres Lebensalter, Immobilität oder Diabetes vorliegen, sollten keine Druckgeschwüre des
4. Grades entstehen.
In den Asklepios Kliniken ist im Jahr 2008 bei keinem der 21.369 Patienten, die
ohne ein Druckgeschwür und ohne Risikofaktoren in die Klinik kamen, ein Dekubitus Grad 4 aufgetreten. Ein Referenzbereich ist nicht definiert.
187
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitusprophylaxe)
Gesamtüberblick: Vermeidung von Druckgeschwüren (Ergebnis 145)
Auch bei der Pflege unserer älteren Patienten zeigt sich der hohe Behandlungsstandard in den Asklepios
­Kliniken. Es werden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Entstehung von Dekubitusgeschwüren
während der stationären Behandlung zu vermeiden.
• Die Rate der neu aufgetretenen Druckgeschwüre ist gering. Dieses gute Ergebnis ist der aufmerksamen
Beobachtung und der guten Betreuung unserer Pflegekräfte zu verdanken.
• In den Asklepios Kliniken liegt die tatsächliche (beobachtete) Rate unter der zu erwartenden Rate an
Druckgeschwüren. Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, in den Asklepios Kliniken während des
Aufenthaltes ein Druckgeschwür zu bekommen, gering ist.
Ergebnisse der Asklepios Kliniken bei der Vermeidung von Druckgeschwüren 2008
Neu aufgetretene
Dekubitalulzera
Grad 4
Hamburg-Barmbek
Hamburg-Altona
Goslar
Eggenfelden
Clausthal-Zellerfeld
Birkenwerder
Bad Wildungen
Bad Tölz
Bad Oldesloe
Bad Harzburg
Bad Abbach
187 194 551 704 586 180 175 889 1228 2145 2009
Fallzahl
Veränderung des
Dekubitusstatus
während des stationären Aufenthalts
bei Patienten, die
ohne Dekubitus aufgenommen wurden
Status
Asklepios Gesamtrate
Referenzbereich/
Einheit
innerhalb des Referenzbereiches
kein Referenzbereich definiert
Sentinel Event
* n. d. = nicht definiert
Bundesrate
Indikatoren
Beobachtete Rate der Patienten
mit Dekubitus Grad 2 bis 4 bei
Entlassung
0,75
n.d.* / %
0,72
0,5
2,1
1,1
1,1
1
2,2
0,6
0,4
1,1
0,2
0,1
Beobachtete Rate der Patienten
mit Dekubitus Grad 1 bis 4 bei
Entlassung
1,22
n.d.* / %
1,17
1,1
2,6
2,5
1,4
1,2
2,2
3,4
0,8
1,6
0,2
0,4
Verhältnis der beobachteten Rate
der Patienten mit Dekubitus Grad
2 bis 4 bei Entlassung zur erwarteten Rate
0,94
0,86
1
2,3
1,6
1,7
1,4
2,8
0,8
0,6
1,4
0,2
0,1
Risikoadjustierte Rate der Patienten mit Dekubitus Grad 2 bis 4
bei Entlassung
0,71
0,65
0,8
1,7
1,2
1,3
1
2,1
0,6
0,4
1
0,2
0,1
Verhältnis der beobachteten Rate
der Patienten mit Dekubitus Grad
1 bis 4 bei Entlassung zur erwarteten Rate
0,91
0,84
1,2
1,7
2,1
1,3
1
1,7
3
0,6
1,2
0,2
0,3
Risikoadjustierte Rate der Patienten mit Dekubitus Grad 1 bis 4
bei Entlassung
1,11
<= 3 %
1,02
1,4
2,1
2,6
1,6
1,2
2,1
3,6
0,7
1,4
0,2
0,3
Patienten ohne Dekubitus bei
Aufnahme
102
= 0 Fälle
3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Patienten ohne Dekubitus bei Aufnahme und ohne Risikofaktoren
38
n.d.* /
Fälle
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
188 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
<= 2 %
Wiesbaden
Westerland/Sylt
Weißenfels
Simbach
Seligenstadt
Seesen
Schwalmstadt
Sebnitz
Schwedt
Radeberg
Pfarrkirchen
Pasewalk
Oschatz
Parchim
München-Gauting Privat
Melsungen
Lindenlohe
Lich
Langen
Kandel Germersheim
Hohwald
Homberg
Hamburg-Westklinikum
Hamburg-Wandsbek
513 335 738 505 501 748 585 622 624 536 289 936 223 833
Hamburg-Nord
22
Hamburg-Harburg
1130 1646 1772 1557 644 259 126 863 878 493 136 306 365
Hamburg-St. Georg
München-Gauting
Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitusprophylaxe)
0,2
0,9
0,2
1
1,1
1,5
0,8
0,6
0,3
0,8
0,7
0,3
0,8
0
0,6
1,8
0,5
0,2
0,6
2,8
1,2
1
0,3
0,7
0,3
0,6
0,9
1,6
0,4
0,9
0,3
1,9
1,9
2,3
0,8
1,3
0,7
1
0,7
0,3
1,1
0
1,2
3
1,1
0,4
1,2
4,1
1,9
2,1
0,3
1,5
0,7
1,4
1,8
2
0,2
1,1
0,3
1,2
1,2
1,7
1,1
0,7
0,4
0,9
1,4
0,4
1,3
0
0,7
2
0,6
0,3
0,7
3,7
1,5
1,2
0,4
1
0,3
0,7
0,9
2,1
0,2
0,9
0,2
0,9
0,9
1,3
0,8
0,5
0,3
0,7
1
0,3
1
0
0,5
1,5
0,4
0,2
0,5
2,8
1,1
0,9
0,3
0,7
0,3
0,5
0,7
1,6
0,3
0,7
0,2
1,3
1,2
1,5
0,6
0,9
0,5
0,7
0,8
0,2
1
0
0,8
2
0,7
0,3
0,8
3,3
1,4
1,5
0,2
1,2
0,4
0,9
1,1
1,6
0,3
0,8
0,2
1,6
1,5
1,9
0,8
1,1
0,6
0,9
1
0,3
1,3
0
1
2,5
0,9
0,4
1
4
1,7
1,9
0,3
1,4
0,5
1,1
1,3
2
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
189
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 „Ich erwarte, dass sich
Krankenhäuser um ein
gleichbleibend hohes
Behandlungsniveau
bemühen.“
Gut ist uns nicht gut genug.
Die Asklepios Kliniken
arbeiten kontinuierlich an
einer Verbesserung ihrer
Behandlungsergebnisse.
Qualitätsverbesserung
aktiv betreiben
Dieser Bericht zeigt deutlich, dass die Asklepios Kliniken auf dem richtigen Kurs sind: In der medizinischen Ergebnisqualität haben wir in den
letzten Jahren unsere bereits guten Leistungen stetig verbessert. Dies
macht uns stolz.
Zum Wohle unserer Patienten und des wirtschaftlichen Erfolgs unseres
Unternehmens sehen wir uns auch für die Zukunft bestärkt, den eingeschlagenen Weg der Qualitätssteigerung konsequent weiterzuverfolgen.
191
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Medical Boards steuern die
medizinische Ergebnisqualität
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Qualität ist
seit Gründung der Asklepios Kliniken Gruppe ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Inhaltlich
wird diese Entwicklung durch fachgruppenspezifische
Medical Boards intensiv unterstützt. Die Medical Boards
sind mit hochrangigen medizinischen Fachexperten (Chefärzten) der Asklepios Kliniken besetzt. Ziel ist es, eine
gemeinsame Plattform für den kontinuierlichen Informationsaustausch zu etablieren, medizinische Fachfragen zu
erörtern und konkrete Fragestellungen an der Schnittstelle
von Medizin und Ökonomie diskutieren zu können. Hieraus leiten sich eine Menge an konkreten Optimierungsmaßnahmen ab, die dann in allen Einrichtungen der
Asklepios Gruppe umgesetzt werden.
Die Medical Boards
Das erste „Medical Board“ nahm seine Arbeit
2006 auf. Gegenwärtig verfügt die Asklepios
Gruppe über sieben Medical Boards:
• Medical Board Innere Medizin
• Medical Board Chirurgie
• Medical Board Orthopädie & Unfallchirurgie
• Medical Board Gynäkologie, Geburtshilfe &
Mammachirurgie
• Medical Board Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin & Schmerztherapie
• Medical Board Neurologie
• Medical Board Psychiatrie & Psychotherapie
Die Mitglieder der Medical Boards werden von
der Konzerngeschäftsführung aus dem Kreis
der Asklepios Chefärzte berufen. Dabei spielen
die Fachrichtung, die Subspezialisierung (z. B.
Gynäkologie, Geburtshilfe, Brustchirurgie) und
weitere Expertisen eine wichtige Rolle.
Die Aufgaben
Neben der
Weiterentwicklung der medizi-
nischen Ergebnisqualität bearbeiten die Medical
Boards drei weitere Kernthemen: medizinische
Prozesse und Strukturen, Risikomanagement
und Innovationen. Von den Medical Boards werden also klinische Behandlungspfade definiert,
Maßnahmen zur Steigerung der Patientensicherheit entwickelt bzw. zur Umsetzung empfohlen sowie neue medizinische Behandlungsmethoden bewertet.
192 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Medical Boards steuern die Medizinische Ergebnisqualität
Der Konzernphilosophie entsprechend stellt die
Auseinandersetzung mit den Ergebnissen zur
medizinischen Ergebnisqualität das wichtigste
Arbeitsgebiet dar.
Die Kliniken dokumentieren den Krankheitsverlauf und die eingeleitete Behandlung sowie mögliche Abweichungen (z. B. auftretende
Komplikationen) entsprechend der bundesweit
einheitlichen Vorgaben der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS). Die aus der
ßen sowohl in den internen Dialog mit einzel-
Dokumentation resultierenden Ergebnisse wer-
nen Kliniken wie auch in Diskussionen der Me-
den mehrmals jährlich intern und zeitnah aus-
dical Boards ein.
gewertet und den Kliniken zurückgespiegelt. So
lässt sich frühzeitig erkennen, ob und wo ggf.
Darüber hinaus wirken die Mitglieder der Medi-
Probleme in der Dokumentation oder Auffäl-
cal Boards an der Bewertung und Weiterentwick-
ligkeiten bei der Behandlung aufgetreten sind.
lung von Qualitätsindikatoren mit.
Die Kliniken sind dadurch in der Lage, schnell
und gezielt Ursachen für auffällige Ergebnisse
Chefärzte aktiv einbinden – die Chefarzttreffen
zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen,
der Asklepios Gruppe
wie Anpassungen der Diagnostik oder Therapie,
einzuleiten. Dass dieses Verfahren der „unterjäh-
Um den Informationsaustausch zwischen den
rigen Auswertung“ greift, zeigt die kontinuier-
Mitgliedern der Medical Boards, den Chefärzten
liche Verbesserung der Ergebnisse der Asklepios
und den Geschäftsführern der Kliniken zu för-
Kliniken in den letzten Jahren.
dern, wurden im Jahr 2008 erstmals bundesweite, fachrichtungsbezogene Asklepios-Chef-
Die Mitglieder der Medical Boards wirken dabei
arzttreffen veranstaltet. Die Treffen dienen dem
an der direkten Bewertung von auffälligen Er-
Dialog und Austausch zwischen den Kollegen –
gebnissen einzelner Kliniken mit. Im Rahmen
und zwar sowohl unter den Chefärzten als auch
des „Internen Dialoges“ werden Chefärzte ge-
mit den Geschäftsführern der Asklepios Kli-
beten, zu Einzelergebnissen der medizinischen
niken. Dabei stehen rein medizinische Themen
Ergebnisqualität Stellung zu beziehen. Die Mit-
ebenso auf der Tagesordnung wie Themen, die
glieder des Medical Boards diskutieren gemein-
sich aus dem Zusammenspiel von Medizin und
sam, ob die Erläuterungen die Ergebnisse hinrei-
Management ergeben. Die Resonanz bei Chef-
chend erklären und führen die entsprechenden
ärzten und Klinik-Geschäftsführern war derart
Fachdiskussionen mit ihren Kollegen.
positiv, dass die Chefarzttreffen im Jahr 2009 zu
einer regelmäßigen jährlichen Veranstaltung ge-
Ein weiterer Baustein in dem Gesamtkonzept zur
macht wurden.
Verbesserung der Ergebnisqualität ist die Durchführung sogenannter „Peer reviews“. Dabei wird
Die Qualität der Behandlung und Betreuung un-
in den Kliniken von Spezialisten des Konzerbe-
serer Patienten kontinuierlich zu verbessern, ist
reiches DRG-, Medizin- und Qualitätsmanage-
das Ziel der Asklepios Gruppe. Es lässt sich nur
ment anhand einer größeren Stichprobe eine
gemeinsam mit allen Beteiligten erreichen. Hier-
Dokumentationsanalyse durchgeführt. Die Pa-
für ist nicht nur ein kontinuierlicher Austausch
tientenakte wird auf Stimmigkeit mit der BQS-
von Erfahrungen und Wissen unverzichtbar; dazu
Dokumentation und den Abrechnungsdaten
gehört auch, dass die geltenden Regelungen be-
überprüft. Die entsprechenden Ergebnisse flie-
achtet werden.
193
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Wettbewerb um Qualität
Seit den neunziger Jahren ist die Bedeutung des
der medizinischen Ergebnisqualität werden Ab-
Qualitätsmanagements in den Krankenhäusern
rechnungsdaten oder das Verfahren der exter-
stetig gestiegen. Viele Dimensionen spielen im
nen Qualitätssicherung (BQS) herangezogen.
Qualitätsmanagement eine Rolle.
Für die Einschätzung der Patientenzufriedenheit
oder der Einweiserzufriedenheit stehen den Kli-
Die medizinische Ergebnisqualität steht ebenso
niken verschiedene Messmethoden und Mess­
im Fokus wie eine Verbesserung der Behand-
parameter zur Verfügung. Eine Vergleichbarkeit
lungs- und Pflegeprozesse, der diagnostischen
der Ergebnisse ist häufig nicht gegeben. Die
und therapeutischen Abläufe, die Steigerung der
Gesundheitsunternehmen könnten hier Abhilfe
Patientensicherheit oder die Zufriedenheit der
schaffen, in dem sie sich auf einheitliche Mess-
Patienten.
methoden und -parameter verständigen (Vergleichbarkeit herstellen).
Patienten und Ärzte, Kostenträger und die Politik erwarten Transparenz. Sie möchten wissen,
Bewegung im „Gesundheitsmarkt“ würde auch
„wo die beste Behandlung geboten wird“. Diese
entstehen, wenn die Krankenkassen gezielt mit
Transparenz soll dabei für möglichst viele Be-
den Kliniken, die eine qualitativ hochwertige
handlungsbereiche, konservative und operative
und wirtschaftliche Behandlung anbieten, Ein-
Behandlungen, hergestellt werden (umfassende
zelverträge abschließen (Einkaufsmodell). Ein-
Qualitätsdarstellung).
zelne Krankenkassen haben erste Schritte hin zu
einer ergebnisorientierten Vergütung eingeleitet,
Patientenvertreter, Ärzte, Unternehmer, Ge-
fordern beispielsweise die Einhaltung der Re-
sundheitsökonomen und -politiker plädieren
ferenzwerte der BQS. Bei Nichteinhaltung dro-
außerdem für eine sektorübergreifende Betrach-
hen den Kliniken Abschläge bei der Vergütung.
tung der Behandlung. Die Grenzen zwischen
Nachgewiesene Ergebnisqualität würde somit
ambulanter und stationärer Behandlung sowie
ein entscheidender Parameter im Wettbewerb der
der Nachsorge sollten überwunden und die Ver-
Krankenhäuser um Verträge mit Kassen (Quali-
sorgungsqualität des gesamten Behandlungs-
tätswettbewerb). Mit einem Angebot qualitativ
prozesses in den Fokus genommen werden. Alle
hochwertiger medizinischer und zugleich wirt-
Akteure im Gesundheitswesen sind hier gefor-
schaftlicher Behandlungsleistungen könnten die
dert (sektorübergreifende Versorgung).
Kassen nun ihrerseits um Versicherte konkurrieren, ggf. unter Offenlegung der Behandlungser-
Um Transparenz herzustellen, ist es notwendig,
gebnisse oder weiterer Qualitätsparameter ihrer
Qualität vergleichbar machen. Zur Darstellung
Vertragspartner (Transparenz herstellen).
194 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Wettbewerb um Qualität
Der „Wettbewerb um Qualität“ hat im Gesundheitswesen bereits eingesetzt. Die Asklepios
Gruppe stellt sich aktiv diesem Wettbewerb. In
diesem Bericht sind alle Ergebnisse der Asklepios Kliniken aus dem BQS-Verfahren offengelegt.
Zusätzlich wurden diese Ergebnisse von der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS)
nochmals geprüft und die Richtigkeit der Ergebnisse bestätigt.
Gemeinsam mit anderen Unternehmen entwickeln
wir einheitliche Indikatorensets, die die Vergleichbarkeit und Transparenz der Leistungen erhöhen sollen. Wo immer möglich, beteiligen wir
uns an einer sektorübergreifenden Entwicklung
Dr. rer. pol. Tobias Kaltenbach
von Qualitätsparametern oder an der Weiterent-
Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung
wicklung der Indikatorensets. Die Information zur
Asklepios Kliniken
Qualität der medizinischen Versorgung bauen wir
schrittweise weiter aus.
Dr. med. Dr. jur. Martin Siebert
Konzerngeschäftsführer Asklepios Kliniken
Dr. h.c. Peter Coy
Konzerngeschäftsführer Asklepios Kliniken
Stephan Leonhard
Konzerngeschäftsführer Asklepios Kliniken
195
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Wir schreiten voran …
… und das in mehrfacher Hinsicht!
Nicht nur, dass es den Mitarbeiterinnen und
Die Themenhefte, die die umfassenden Darstel-
Mitarbeitern der Asklepios Kliniken gelungen
lungen der vergangenen Jahre, beispielsweise
ist, die Ergebnisse der medizinischen Ergebnis-
bei der Behandlung von Brustkrebs (2008), bein-
qualität gegenüber den letzten Jahren weiterhin
halten, sollen mit den aktuellen Daten verknüpft
kontinuierlich zu verbessern. Nein, auch bei der
werden und Ihnen speziell für das Sie interessie-
Darstellung und der Transparenz der Ergebnisse
rende Thema alle Informationen in aktueller und
entwickeln wir uns stetig weiter:
gebündelter Form liefern. Diese Themenhefte
sollen ab Oktober im Internet abrufbar sein.
Einem Wunsch aus der Befragung des letzten
Jahres entsprechend, haben wir unsere Ergeb-
Auch für den kommenden Bericht werden wir
nisdarstellung durch die Bundesgeschäftsstelle
die Inhalte und die Darstellung des Berichtes er-
Qualitätssicherung (BQS) prüfen und zertifizie-
neut weiterentwickeln. Grundlage ist und bleibt
ren lassen.
jedoch unser Anspruch, die guten Ergebnisse der
medizinischen Ergebnisqualität, letztendlich den
Wir haben die Transparenz zu den Ergebnissen
entscheidenden Behandlungserfolg, beizubehal-
der medizinischen Ergebnisqualität weiter aus-
ten und weiter zu verbessern. Wir alle bei Askle-
gebaut: Erstmals werden zu allen Leistungsbe-
pios setzen uns für dieses Ziel ein!
reichen der BQS die Ergebnisse alle Qualitätsindikatoren berichtet. Neben den Ergebnissen der
gesamten Asklepios Gruppe sind die Einzelergebnisse der Asklepios Kliniken abgebildet.
Berichtselemente, die bei Ihnen großen Anklang
finden, wie die Einbettung der Ergebnisse (Daten) in eine konkrete Krankengeschichte sowie
die Darstellung ergänzender Informationen, haben wir beibehalten.
196 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Wir schreiten voran…
(v.l.n.r.) Dr. Ulf Debacher, Elke
Zukunft, Heike Witt, Friederike
Schulz, Dr. Roland Dankwardt
Dr. Roland Dankwardt
Medizinischer Direktor der Asklepios Kliniken
Bereichsleiter Konzernbereich DRG-, Medizinund Qualitätsmanagement
Dr. Ulf Debacher
Leiter Medizinische Ergebnisqualität
Konzernbereich DRG-, Medizin- und
­Qualitätsmanagement
Heike Witt
Medizinische Ergebnisqualität
Konzernbereich DRG-, Medizin- und
­Qualitäts­management
Friederike Schulz
Medizinische Ergebnisqualität
Konzernbereich DRG-, Medizin- und
­Qualitäts­management
Elke Zukunft
Medizinische Ergebnisqualität
Konzernbereich DRG-, Medizin- und
­Qualitäts­management
197
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Das Unternehmen
Standorte der
Asklepios Kliniken
* Einrichtungen in Betriebsführung
** sechs weitere Einrichtungen
in den USA, acht weitere in
Griechenland
198 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Anhang: Das Unternehmen
Kliniken der Maximal- und Schwerpunktversorgung
Telefon
Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Str. 1, 22763 Hamburg
040 - 18 18-810
Asklepios Klinik Barmbek
Rübenkamp 220, 22291 Hamburg
040 - 18 18-820
Asklepios Klinik Harburg
Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg
040 - 18 18-860
Asklepios Klinik Nord
Heidberg:
Ochsenzoll:
Tangstedter Landstraße 400, 22417 Hamburg
Langenhorner Chaussee 560, 22419 Hamburg
040 - 18 18-870
Asklepios Klinik St. Augustin
Arnold-Janssen-Str. 29, 53757 Sankt Augustin
0 22 41 - 249-0
Asklepios Klinik St. Georg
Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg
040 - 18 18-850
Asklepios Klinikum Uckermark
Auguststr. 23, 16303 Schwedt
0 33 32 - 530-0
Asklepios Klinik Wandsbek
Alphonsstr. 14, 22043 Hamburg
040 - 18 18-830
Kliniken der Grund- und Regelversorgung
Telefon
Asklepios Klinik Bad Oldesloe
Schützenstr. 55, 23843 Bad Oldesloe
0 45 31 - 68-0
Asklepios Stadtklinik Bad Tölz
Schützenstr. 15, 83646 Bad Tölz
Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen
Brunnenallee 19, 34537 Bad Wildungen
0 56 21 - 795-0
Asklepios Harzkliniken Clausthal-Zellerfeld
Windmühlenstr. 1, 38678 Clausthal-Zellerfeld
0 53 23 - 714-0
Kreiskrankenhaus Eggenfelden
Simonsöder Allee 20, 84307 Eggenfelden
0 87 21 - 983-0
Asklepios Südpfalzklinik Germersheim
An Fronte Karl 2, 76726 Germersheim
0 72 74 - 504-0
Asklepios Harzkliniken Goslar
Kösliner Str. 12, 38642 Goslar
0 53 21 - 44-0
Asklepios Klinikum Homberg
Melsunger Str. 11, 34576 Homberg
05681 - 989-0
Asklepios Südpfalzklinik Kandel
Luitpoldstr. 14, 76780 Kandel
0 72 75 - 71-0
Asklepios Klinik Langen
Röntgenstr. 20, 63225 Langen
0 61 03 - 912-0
Asklepios Klinik Lich
Goethestr. 4, 35423 Lich
0 64 04 - 81-0
Asklepios Klinik Lindau
Friedrichshafener Str. 82, 88131 Lindau (B)
08382 - 276-0
Asklepios Klinikum Melsungen
Kasseler Str. 80, 34212 Melsungen
05661 - 777-0
Collm Klinik Oschatz
Parkstr. 1, 04758 Oschatz
0 34 35 - 94-0
Asklepios Klinik Parchim
John-Brinckman-Str. 8–10, 19370 Parchim
0 38 71 - 37-0
Asklepios Klinik Pasewalk
Prenzlauer Chaussee 30, 17309 Pasewalk
0 39 73 - 23-0
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen
Am Griesberg 1, 84347 Pfarrkirchen
0 85 61 - 981-0
Asklepios-ASB Klinik Radeberg
Pulsnitzer Str. 60, 01454 Radeberg
0 35 28 - 459-0
Asklepios Klinikum Schwalmstadt
Krankenhausstr. 27, 34613 Schwalmstadt
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz
Dr.-Steudner-Str. 75 b, 01855 Sebnitz
Asklepios Stadtkrankenhaus Seesen
Lautenthaler Str. 99, 38723 Seesen
Asklepios Klinik Seligenstadt
Dudenhöfer Str. 9, 63500 Seligenstadt
0 61 82 - 83-0
Asklepios Klinik Weißenfels
Naumburger Str. 76, 06667 Weißenfels
0 34 43 - 40-0
Asklepios Nordseeklinik Westerland/Sylt
Norderstr. 81, 25980 Westerland/Sylt
0 46 51 - 84-0
Asklepios Westklinikum Hamburg
Suurheid 20, 22559 Hamburg
040 - 81 91-0
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden
Geisenheimer Str. 10, 65197 Wiesbaden
0 611 - 847-0
0 80 41 - 507-01
06691 - 799-0
03 59 71 - 60
0 53 81 - 782-0
199
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Anhang: Das Unternehmen
Fach- und Spezialkliniken
Telefon
Asklepios Klinikum Bad Abbach
Kaiser-Karl-V.-Allee 3, 93077 Bad Abbach
Asklepios Klinik/
Hotel St. Wolfgang Bad Griesbach
Ludwigpromenade 6, 94086 Bad Griesbach-Therme
Asklepios Harzkliniken Bad Harzburg
Ilsenburger Str. 95, 38667 Bad Harzburg
Asklepios Schlossberg Klinik Bad König
Frankfurter Str. 33, 64732 Bad König
Salus Fachkrankenhaus Bernburg
Olga-Benario-Str. 16–18, 06406 Bernburg
0 34 71 - 34-3
Asklepios Klinik Birkenwerder
Hubertusstr. 12–22, 16547 Birkenwerder
0 33 03 - 522-0
Asklepios Fachklinikum Brandenburg
Anton-Saefkow-Allee 2, 14772 Brandenburg/Havel
Asklepios Fachklinikum Göttingen
Rosdorfer Weg 70, 37081 Göttingen
Cardioclinic Hamburg
Moorkamp 2–8, 20357 Hamburg
Fachklinik Helmsweg/Hamburg
Helmsweg 39, 21073 Hamburg
040 - 766 220-0
International Neuroscience Institute Hannover
Rudolf-Pichlmayr-Str. 4, 30625 Hannover
05 11 - 270 92-0
Asklepios Orthopädische Klinik Hohwald
Hauptstr. 16, 01844 Hohwald
0 35 96 - 567-0
Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe
Lindenlohe 18, 92421 Schwandorf
0 94 31 - 888-0
Asklepios Fachklinikum Lübben
Luckauer Str. 17, 15907 Lübben
0 35 46 - 29-0
Asklepios Fachkliniken München-Gauting
Robert-Koch-Allee 2, 82131 Gauting
089 - 857 91-0
Asklepios Klinik Schildautal Seesen
Karl-Herold-Str. 1, 38723 Seesen
0 53 81 - 74-13 83
Kreiskrankenhaus Simbach
Plinganserstr. 10, 84359 Simbach
0 85 71 - 980-0
Asklepios Fachklinikum Stadtroda
Bahnhofstr. 1 a, 07646 Stadtroda
03 64 28 - 56-0
Asklepios Fachklinikum Teupitz
Buchholzstr. 21, 15755 Teupitz
03 37 66 - 66-0
Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn
37124 Rosdorf
05 51 - 50 05-0
Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe
Kraepelinstr. 6, 39599 Uchtspringe
03 93 25 - 70-0
Asklepios Fachklinikum Wiesen
Kirchberger Str. 2, 08134 Wildenfels
03 76 03 - 54-0
Kliniken für Forensische Psychiatrie/Maßregelvollzug
0 94 05 - 18-0
0 85 32 - 98 08
0 85 32 - 98 00
0 53 22 - 76-0
0 60 63 - 501-0
0 33 81 - 78-0
05 51 - 402-0
040 - 468 59-0
Telefon
Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg
Olga-Benario-Str. 16–18, 06406 Bernburg
Asklepios Fachklinikum Brandenburg
Anton-Saefkow-Allee 2, 14772 Brandenburg/Havel
Asklepios Klinik für Forensische Psychiatrie Hamburg, Ochsenzoll
Langenhorner Chaussee 560, 22419 Hamburg
040 - 18 18-870
Asklepios Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda
Bahnhofstr. 1 a, 07646 Stadtroda
03 64 28 - 56-0
Asklepios Fachklinikum Teupitz
Buchholzstr. 21, 15755 Teupitz
03 37 66 - 66-0
Asklepios Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe
Schnöggersburger Weg 1, 39599 Uchtspringe
Asklepios Akutkliniken International (Pacific Health Corp.)
0 34 71 - 34 46 02
0 33 81 - 78-0
03 93 25 - 70 56 00
Telefon
Anaheim General Hospital
3350 West Ball Road, Anaheim, CA 92804
001 - 714 - 827 67 00
Buena Park Medical Center
5812 Beach Boulevard, Bld 1, Buena Park, CA 90621
001 - 714 - 512 69 29
Bellflower Medical Center
9542 E. Artesia Boulevard, Bellflower, CA 90706
001 - 562 - 925 83 55
Hawthorne Medical Center
13300 S. Hawthorne Boulevard,Hawthorne, CA 90250
001 - 310 - 679 33 21
Los Angeles Metropolitan Medical Center
2231 S. Western Avenue, Los Angeles, CA 90018
001 - 323 - 730 73 00
Tustin Hospital and Medical Center
14662 Newport Avenue, Tustin, CA 92 780
001 - 714 - 838 96 00
Asklepios Akutkliniken International (Athen/Griechenland)
Athens Medical Center
Interbalkan European Medical Center (Saloniki)
Athens Pediatric Center
P. Faliro Clinic (Athen)
Gaia Maternity
Peristeri Clinic (Athen)
Iasis Piraeus (Athen)
Psycho Clinic Athen
200 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Anhang: Das Unternehmen
Akutnahe Rehabilitationskliniken
Telefon
Asklepios Klinikum Bad Abbach
Stinkelbrunnstr. 10, 93077 Bad Abbach
Asklepios Neurologische Klinik Bad Salzhausen
Am Hasensprung 6, 63667 Nidda
Asklepios Neurologische Klinik Falkenstein
Asklepiosweg 15, 61642 Königstein
Asklepios Klinik Schaufling
Hausstein 2, 94571 Schaufling
Asklepios Klinik Schildautal Seesen
Karl-Herold-Str. 1, 38723 Seesen
Asklepios Klinik Westerland/Sylt
Norderstr. 81, 25980 Westerland/Sylt
0 94 05 - 18-0
0 60 43 - 804-0
0 61 74 - 90 60-00
0 99 04 - 77-0
0 53 81 - 74-13 83
0 46 51 - 84-0
Rehabilitationskliniken
Telefon
Asklepios Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein
Lindenstr. 12, 64665 Alsbach-Hähnlein
Asklepios Burgseekliniken Bad Salzungen
Am See, 36433 Bad Salzungen
0 62 57 - 501-0
Asklepios Klinik Am Kurpark Bad Schwartau
Am Kurpark 3, 23611 Bad Schwartau
04 51 - 20 04-0
Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim
Korczakstr. 2, 5566 Bad Sobernheim
0 67 51 - 874-0
Asklepios Fachklinik Fürstenhof
Brunnenallee 39, 34537 Bad Wildungen
Asklepios Helenenklinik
Laustr. 35, 34537 Bad Wildungen
0 56 21 - 85-0
Asklepios Weserberglandklinik Höxter
Grüne Mühle 90, 37671 Höxter
0 52 71 - 98-0
Asklepios Klinik Triberg
Ludwigstr. 1/2, 78098 Triberg
0 36 95 - 65-0
0 56 21 - 704-03
0 77 22 - 95 50
Soziale Einrichtungen
Telefon
Asklepios Kurstift Bad Kreuznach
Dr.-Alfons-Gamp-Str. 4–6, 5543 Bad Kreuznach
06 71 - 37 00-0
Asklepios Pflegezentrum Ahrensburg
Reeshoop 38, 22926 Ahrensburg
Asklepios Pflegezentrum Reinfeld
Kaliskaweg 2, 23858 Reinfeld
0 45 33 - 50 41
Salus Pflegeheim St. Georgii I, Magdeburg
Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg
03 91 - 73 93-6
Salus Wohnheim St. Georgii II, Magdeburg
Doctor-Eisenbart-Ring 4, 39120 Magdeburg
Salus Altenpflegeheim Uchtspringe
Humboldtstr. 5, 39599 Uchtspringe
Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch, Stendal
Schlossbezirk 01, 06909 Stendal
03 49 26 - 563-0
Salus Heim zur U-Haftvermeidung Torgau
Eisenhammer 12, 06774 Torgau
03 42 43 - 250-14
Salus Heim Gardelegen
Stendaler Str. 10, 39638 Gardelegen
03907 - 779 08-0
Salus Heim Uchtspringe
Humboldstr. 13, 39599 Uchtspringe
03 93 25 - 70 70-0
Salus Ambulanter Pflege- und Hauswirtschaftsdienst Magdeburg
Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg
03 91 - 739 37-19
Salus Kinder- und Jugendheim Jugend-Landhof Woltersdorf
Dorfstr. 3, 06895 Woltersdorf
03 49 24 - 804 39
Soziotherapeutische Einrichtung Uchtspringe
Humboldstr. 13, 39599 Uchtspringe
03 93 25 - 70 70-0
Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen
Sandstr. 69, 39638 Gardelegen
0 39 07 - 77 90 80
Drogenambulanz Hamburg-Altona
Holstenstr. 115, 22767 Hamburg
040 - 432 92 50
Drogenambulanz Hamburg-Wandsbek
Walddörferstr. 337, 22047 Hamburg
040 - 668 36 37
Drogenambulanz Hamburg-Harburg
Schwarzenbergstr. 74, 21073 Hamburg
040 - 767 64 12
Drogenambulanz Hamburg-Högerdamm
Högerdamm 30, 20097 Hamburg
0 41 02 - 422 44
03 91 - 625 10-0
03 93 25 - 707 10-0
040 - 28 00 55-0
Insgesamt zählen 105 Einrichtungen zum Asklepios Verbund, die ergänzt werden durch 40 Tageskliniken.
Stand Juli 2009. Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.asklepios.com
201
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Ergebnisverzeichnis
Grafiken und Tabellen
Ergebnis
Titel
Seite
1
Koronarangiographie & PCI / Indikation zur Koronarangiographie
56
2
Koronarangiographie & PCI / Therapieempfehlung
56
3
Koronarangiographie & PCI / Kontrastmittelmenge
57
4
Koronarangiographie & PCI / Durchleuchtungsdauer
58
5
Koronarangiographie & PCI / Indikation zur PCI
58
6
Koronarangiographie & PCI / Flächendosisprodukt
59
7
Koronarangiographie & PCI / Erreichen des Interventionsziels
60
8
Koronarangiographie & PCI / Dokumentation
60
9
Koronarangiographie & PCI / MACCE
61
10
Koronarangiographie & PCI / Todesfälle
61
11
Gesamtüberblick: Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße
62
12
Herzchirurgie / Mittelfellentzündung (postoperative Mediastinitis)
64
13
Herzchirurgie / Postoperative Nierenfunktionsstörung
65
14
Herzchirurgie / Neurologische Komplikationen
66
15
Herzchirurgie / Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität
67
16
Herzchirurgie / Sterblichkeitsrate während des Krankenhausaufenthaltes ­
(In-Hospital-Letalität)
68
17
Herzchirurgie / Sterblichkeitsrate
69
18
Herzchirurgie / Verwendung körpereigener Gefäße bei Eingriffen an den
­Herzkranzgefäßen (Koronarchirurgie, isoliert)
69
19
Herzchirurgie / Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Sterblichkeitsrate
70
20
Gesamtüberblick: Operationen am Herzen
71
21
Herzschrittmacher / Leitlinienkonforme Indikationsstellung
74
22
Herzschrittmacher / Leitlinienkonforme Systemwahl
74
23
Herzschrittmacher / Todesfälle
74
24
Herzschrittmacher / Durchleuchtungszeit
75
25
Herzschrittmacher / Eingriffsdauer
76
26
Herzschrittmacher / Chirurgische Komplikationen
77
27
Herzschrittmacher / Lageveränderung der Sonden
78
28
Herzschrittmacher / Wahrnehmungsschwelle des Herzschrittmachers
79
29
Herzschrittmacher / Laufzeit des Herzschrittmachers
80
30
Herzschrittmacher / Amplitudenbestimmung
82
202 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Anhang: Ergebnisverzeichnis
Ergebnis
Titel
Seite
31
Herzschrittmacher / Messung der Reizschwelle des Herzens
83
32
Herzschrittmacher / Indikation zur Herzschrittmacher-Revision
84
33
Gesamtüberblick: Herzschrittmacher
85
34
Karotis-Rekonstruktion / Indikation bei asymptomatischer Karotisstenose
92
35
Karotis-Rekonstruktion / Indikation bei symptomatischer Karotisstenose
92
36
Karotis-Rekonstruktion / Schwere Schlaganfälle oder Tod
92
37
Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei asymptomatischer
Karotisstenose
93
38
Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei symptomatischer
Karotisstenose
94
39
Karotis-Rekonstruktion / Verhältnis der beobachteten zur erwarteten ­Komplikationsrate
95
40
Karotis-Rekonstruktion / Risikoadjustierte Komplikationsrate
96
41
Gesamtüberblick: Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)
97
42
Behandlung von Brustkrebs / Prätherapeutische histologische Diagnosesicherung
105
43
Behandlung von Brustkrebs / Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und
­Operationsdatum
105
44
Behandlung von Brustkrebs / Intraoperatives Präparatröntgen
105
45
Behandlung von Brustkrebs / Indikation zur brusterhaltenden Therapie
106
46
Behandlung von Brustkrebs / Sicherheitsabstand
106
47
Behandlung von Brustkrebs / Indikation zur Entfernung des Wächterlymphknotens
107
48
Behandlung von Brustkrebs / Anzahl Lymphknoten
107
49
Behandlung von Brustkrebs / Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle in
frühen Stadien des Brustkrebses
107
50
Behandlung von Brustkrebs / Hormonrezeptoranalyse
108
51
Behandlung von Brustkrebs / HER-2/neu-Status
108
52
Behandlung von Brustkrebs / Meldung an ein Krebsregister
108
53
Gesamtüberblick: Behandlung von Brustkrebs
109
54
Geburtshilfe / E-E-Zeit bei Notfallkaiserschnitt
113
55
Geburtshilfe / Nabelschnur-pH
113
56
Geburtshilfe / Azidoserate bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-pH-Bestimmung
113
57
Geburtshilfe / Kritisches Outcome
114
58
Geburtshilfe / Anwesenheit eines Pädiaters
114
59
Geburtshilfe / Mütterliche Todesfälle
114
60
Geburtshilfe / Behandlung der Lungenunreife
115
61
Geburtshilfe / Dammrissrate gesamt – mit und ohne Dammschnitt
116
62
Gesamtüberblick: Geburtshilfe
117
63
Gynäkologische Operationen / Konisation fehlende Histologie
122
64
Gynäkologische Operationen / Konisation und feingeweblicher Normalbefund
122
65
Gynäkologische Operationen / Indikation zur Gebärmutterentfernung
(Hysterektomie)
122
66
Gynäkologische Operationen / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen
123
67
Gynäkologische Operationen / Organverletzung bei Gebärmutterentfernung
(Hysterektomie)
124
68
Gynäkologische Operationen / Thromboseprophylaxe bei Gebärmutterentfernung
(Hysterektomie)
124
203
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Anhang: Ergebnisverzeichnis
Ergebnis
Titel
Seite
69
Gynäkologische Operationen / Antibiotikaprophylaxe bei Gebärmutterentfernung
(Hysterektomie)
125
70
Gynäkologische Operationen / Postoperativer feingeweblicher Befund bei Eingriffen an
den Eierstöcken (Ovareingriffe)
125
71
Gynäkologische Operationen / Indikation bei Eingriffen an den Eierstöcken
(Ovareingriffe)
125
72
Gynäkologische Operationen / Organerhalt bei Eingriffen an den Eierstöcken
(Ovareingriffe)
126
73
Gesamtüberblick: Gynäkologische Operationen
127
74
Hüft-TEP / Indikation
133
75
Hüft-TEP / Gefäßläsion und Nervenschäden
133
76
Hüft-TEP / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur
133
77
Hüft-TEP / Endoprothesenluxation
134
78
Hüft-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen
134
79
Hüft-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe
134
80
Hüft-TEP / Postoperative Wundinfektionen
135
81
Hüft-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen
135
82
Hüft-TEP / Reoperation wegen Komplikation
135
83
Hüft-TEP / Postoperative Beweglichkeit
136
84
Hüft-TEP / Gehfähigkeit bei der Entlassung
137
85
Hüft-TEP / Letalität
137
86
Knie-TEP / Indikation
141
87
Knie-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe
141
88
Knie-TEP / Gefäßläsion oder Nervenschaden
141
89
Knie-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen
142
90
Knie-TEP / Fraktur
142
91
Knie-TEP / Postoperative Wundinfektion
142
92
Knie-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen
143
93
Knie-TEP / Reoperation wegen Komplikation
143
94
Knie-TEP / Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/90
143
95
Knie-TEP / Gehfähigkeit bei der Entlassung
144
96
Knie-TEP / Letalität
144
97
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Indikation
147
98
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Perioperative Antibiotikaprophylaxe
148
99
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Wundhämatome und Nachblutungen
149
100
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Reoperation wegen Komplikation
149
101
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Postoperative Wundinfektion
150
102
Knie-TEP-Wechsel / Fraktur
150
103
Hüft-TEP-Wechsel / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur
151
104
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Allgemeine postoperative Komplikationen
151
105
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Gefäßläsion oder Nervenschaden
152
106
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Gehfähigkeit bei Entlassung
152
107
Hüft- & Knie-TEP-Wechsel / Letalität
153
204 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Anhang: Ergebnisverzeichnis
Ergebnis
Titel
Seite
108
Hüft-TEP-Wechsel / Luxation
153
109
Gesamtüberblick: Einsatz und Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken
154
110
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Wahl des Operationsverfahrens bei medialer
­Schenkelhalsfraktur
160
111
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Endoprothesenluxation
160
112
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Präoperative Verweildauer
160
113
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Perioperative Antibiotikaprophylaxe
161
114
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Postoperative Wundinfektionen
161
115
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Gefäßschädigungen und Nervenschäden
161
116
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Wundhämatome und Nachblutungen
162
117
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Allgemeine postoperative Komplikationen
162
118
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur
162
119
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Reoperation wegen Komplikation
163
120
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Letalität
163
121
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Gehfähigkeit bei Entlassung
164
122
Gesamtüberblick: hüftgelenknaher Oberschenkelhalsbruch
165
123
Entfernung der Gallenblase / Indikation
169
124
Entfernung der Gallenblase / Präoperative Diagnostik bei extrahepatischer ­Cholestase
169
125
Entfernung der Gallenblase / Eingriffsspezifische Komplikationen
170
126
Entfernung der Gallenblase / Histologischer Befund
171
127
Entfernung der Gallenblase / Postoperative Wundinfektionen
171
128
Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen
172
129
Entfernung der Gallenblase / Reinterventionen
173
130
Entfernung der Gallenblase / Letalität
173
131
Gesamtüberblick: Entfernung der Gallenblase
174
132
Pneumonie / Erste Blutgasanalyse
178
133
Pneumonie / Antimikrobielle Therapie
178
134
Pneumonie / Verlaufskontrolle CRP
179
135
Pneumonie / Anpassung Diagnostik und Therapie
179
136
Pneumonie / Frühmobilisation
180
137
Pneumonie / Bestimmung der klinischen Stabilitätskriterien
180
138
Pneumonie / Klinische Stabilitätskriterien
181
139
Pneumonie / Krankenhausletalität
181
140
Gesamtüberblick: ambulant erworbene Lungenentzündung
182
141
Vermeidung von Druckgeschwüren / Neu aufgetretene Geschwüre
186
142
Vermeidung von Druckgeschwüren / Risikoadjustierte Rate
186
143
Vermeidung von Druckgeschwüren / Verhältnis der beobachteten zur
erwarteten Rate
187
144
Vermeidung von Druckgeschwüren / Neu aufgetretene Geschwüre Grad 4
187
145
Gesamtüberblick: Vermeidung von Druckgeschwüren
188
205
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Impressum & Danksagung
Herausgeber
Asklepios Kliniken Verwaltungsges. mbH
Managementzentrale Berlin
Hubertusstraße 12–22, 16547 Birkenwerder
Redaktion, verantwortlich für den Inhalt
Dr. Roland Dankwardt
Medizinischer Direktor der Asklepios Kliniken
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement, Goethestraße 2, 35423 Lich
Autoren
Dr. Roland Dankwardt, Dr. Ulf Debacher,
Heike Witt, Friedrike Schulz, Elke Zukunft
Design
G73. Werbeagentur, Hannover, www.g73.de
Fotos
Peter Hamel, Hamburg
Thomas Raupach, Hamburg
Bertram Solcher, Hamburg
iStockphoto.com
Focus
Druck
gutenberg beuys feindruckerei, Hannover,
www.gutenberg-beuys.de
Die Autoren bedanken sich für die außergewöhnliche
Unterstützung bei der Erstellung dieses Berichts bei:
Hans-Michael Schinke, Patient
Prof. Dr. Christian Arning, Chefarzt der Abt. Neurologie, Asklepios Klinik Wandsbek
Prof. Dr. Boulos Asfour, Chefarzt der Herz- und
Thoraxchirurgie, Direktor Deutsches Kinderherzzentrum, Asklepios Klinik Sankt Augustin
Priv.-Doz. Dr. Michael Laß, Stellv. Chefarzt der Abt.
Herzchirurgie im Herz-, Gefäß- und Diabeteszentrum, Asklepios Klinik St. Georg
Alexandra Budde, Leiterin KB Qualitätsmanagement, Asklepios Kliniken
Prof. Dr. Bernhard-Joachim Hackelöer, Chefarzt
Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Asklepios Klinik
Barmbek
Priv.-Doz. Dr. Gerian Grönefeld, Chefarzt der I.
Medizin-Kardiologie, Asklepios Klinik Barmbek
Stefan Maximilian Müller, Funktionsoberarzt der
Klinik für Innere Medizin, Asklepios Klinik Seligenstadt
Dr. Jörg Sagasser, Stellvertretender Bereichsleiter, KB
DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement, Asklepios Kliniken
Dr. Nikos Stergiou, Chefarzt der Klinik für Innere
Medizin, Asklepios Klinik Seligenstadt
Mandy Wolf, KB Marketing, Asklepios Kliniken
Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Asklepios Kliniken St. Georg, Altona und Harburg
© Asklepios Kliniken Verwaltungsges. mbH, 2009
206 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Bitte senden an:
Ihre Meinung zählt
Asklepios Kliniken
– Medizinische Ergebnisqualität –
Umfrage
Rübenkamp 226
22307 Hamburg
Wir möchten unseren „Bericht zur Medizi-
Ihr Geschlecht
[ ] männlich
[ ]weiblich
[ ] unter 25
[ ] 25–44
[ ] 45–59
[ ] 70–79
[ ] über 80
nischen Ergebnisqualität“ ständig weiterentwickeln und verbessern. Dazu sind wir auf
Ihre Mithilfe angewiesen.
Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und
Ihr Alter in Jahren
[ ] 60–69
beantworten Sie die Fragen. Pro Frage sollten Sie
bitte nur eine Antwort auswählen.
Arbeiten Sie selber im Gesundheitswesen?
[ ] ja
[ ] nein
Bitte per Post an obige Adresse oder per Fax oder
Waren Sie schon einmal als Patient oder Besucher in einer Asklepios Klinik?
E-Mail zurücksenden an
[ ] ja, als Besucher
Fax:
040 181882 6559
E-Mail: [email protected]
[ ] ja, als Patient
[ ] nein, weder als Patient noch als Besucher
Wodurch sind Sie auf den Asklepios Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität aufmerksam geworden?
[ ] Auslage im Krankenhaus
[ ] Auslage in Praxis
[ ] Internet
[ ] Sonstige: _____________________
Ist der Bericht interessant gestaltet?
[ ] ja
[ ] eher ja
[ ] eher nein
[ ] nein
Sind die Texte und medizinischen Begriffe verständlich?
[ ] ja
[ ] eher ja
[ ] eher nein
[ ] nein
Sind die Grafiken im Bericht für Sie anschaulich?
[ ] ja
[ ] eher ja
[ ] eher nein
[ ] nein
Hat der Bericht Ihnen geholfen, sich ein Bild über die Medizinische Ergebnisqualität
der Asklepios Kliniken zu verschaffen?
[ ] ja
[ ] eher ja
[ ] eher nein
[ ] nein
Fortsetzung auf der nächsten Seite »
207
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Anhang: Umfrage
Wie wichtig sind Informationen zur Behandlungsqualität für Sie bei der Berücksichtigung der Krankenhauswahl?
[ ] sehr wichtig
[ ] wichtig
[ ] eher unwichtig
[ ] unwichtig
Würden Sie sich in Zukunft bei der Krankenhauswahl für eine Asklepios Klinik entscheiden, wenn diese gute medizinische Ergebnisse im Ergebnisqualitätsbericht aufweist?
[ ] ja
[ ] weiß nicht
[ ] nein
Würden Sie den Asklepios Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität an Bekannte,
Freunde und Verwandte weiterempfehlen?
[ ] ja
[ ] eher ja
[ ] eher nein
[ ] nein
Auf welcher Basis würden Sie sich für ein Krankenhaus entscheiden?
[ ] Empfehlung Hausarzt
[ ] Empfehlung Freunde, Verwandte
[ ] Empfehlung Krankenkasse [ ] Qualitätsberichte
[ ] Internet
[ ] Broschüren
[ ] Sonstige: ___________________
Was hat Ihnen an dem Bericht besonders gut gefallen?
Wo sehen Sie Möglichkeiten zur Verbesserung des Berichts?
Vielen Dank für Ihre Mithilfe.
208 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Bei Nachfragen und Anregungen zum
Bericht erreichen Sie uns unter:
Asklepios Kliniken
– Medizinische Ergebnisqualität –
Rübenkamp 226
22307 Hamburg
E-Mail: [email protected]
Lesehilfe
In diesem Bericht werden für die Darstellung der Ergebnisse
bestimmte Begriffe verwendet, die vorab einer Erläuterung
­bedürfen.
Zur Ergebnisdarstellung werden verschiedene Grafiken und
Tabellen verwendet. Auch sie werden zum besseren Verständnis
erläutert.
So soll Ihnen nicht nur das Lesen, sondern auch die
­Interpretation der dargestellten Ergebnisse erleichtert werden.
Klappen Sie die vorderen und hinteren UmschlagInnenseiten auf, um zur Lesehilfe zu gelangen.
PDF-Hinweis:
In diesem PDF-Dokument befindet sich die Lesehilfe auf
den letzten beiden Seiten.
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Lesehilfe
211
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Lesehilfe
212 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
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